JEEP PATRIOT 2020 Betriebsanleitung (in German)
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WARNHINWEISE!(Fortsetzung)
•Lassen Sie den Zündschlüssel nicht im
Zündschloss. Ein Kind könnte die Fenster-
heber oder andere elektrische Systeme
betätigen oder das Fahrzeug in Gang set-
zen.
•Überzeugen Sie sich vor dem Losfahren,
dass die Feststellbremse vollständig gelöst
ist. Fahren mit angezogener Feststell-
bremse kann zu Bremsversagen und zu
einem Unfall führen.
•Ziehen Sie die Feststellbremse vor dem
Verlassen des Fahrzeugs stets fest an, da
es sonst wegrollen und Beschädigungen
oder Verletzungen verursachen kann. Stel-
len Sie stets sicher, dass ein Fahrzeug mit
Automatikgetriebe in Stellung PARK, ein
Fahrzeug mit Schaltgetriebe im RÜCK-
WÄRTSGANG oder im 1. Gang abgestellt
ist. Andernfalls kann das Fahrzeug wegrol-
len und Schäden oder Verletzungen verur-
sachen.ACHTUNG!
Wenn dieBremswarnleuchtebei gelöster
Feststellbremse eingeschaltet bleibt, zeigt
dies eine Störung der Bremsanlage an. Die
Bremsanlage sofort durch eine Vertragswerk-
statt instand setzen lassen.
BREMSANLAGEDie Bremsanlage Ihres Fahrzeugs ist serienmä-
ßig mit Servobremsen ausgerüstet. Auch wenn
keine Servounterstützung mehr zur Verfügung
steht (z. B. nach wiederholtem Bremsen bei
abgestelltem Motor) funktionieren die Bremsen
noch. Dann ist allerdings ein erheblich höherer
Pedaldruck erforderlich.
WARNHINWEISE!
Während der Fahrt nicht den Fuß auf dem
Bremspedal abstützen, dies kann zum Ausfall
der Bremsanlage und u. U. sogar zu einer
Kollision führen. Wird der Fuß während der
Fahrt auf dem Bremspedal abgestützt, kann
dies zur Überhitzung der Bremsen, zu erhöh-
tem Bremsbelagverschleiß und zu möglichen
Schäden an der Bremsanlage führen. Im Not-
fall steht dann nicht die volle Bremsleistung
zur Verfügung.
Falls einer der beiden Bremskreise ausfällt, ist
die Bremsanlage noch funktionsfähig, wenn
auch eingeschränkt. Bemerkbar macht sich
dies durch einen längeren Bremspedalweg
und einen höheren Kraftaufwand beim Brem-
sen. Wurde die Störung durch eine Undichtig-
keit verursacht, leuchtet dieBremswarn-
leuchteauf, wenn der Bremsflüssigkeitsstand
im Hauptbremszylinder abfällt.
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WARNHINWEISE!
Das Fahren eines Fahrzeugs mit leuchtender
Bremswarnleuchteist gefährlich! Beim
Bremsen kann ein deutlicher Abfall der
Bremsleistung oder Fahrzeugstabilität erfol-
gen. Sie benötigen mehr Zeit, um das Fahr-
zeug zum Stehen zu bringen, oder Ihr Fahr-
zeug lässt sich schwerer steuern. Dies kann
zu einem Unfall führen. Lassen Sie die
Bremsanlage sofort überprüfen.
Antiblockiersystem (ABS)Das Antiblockiersystem (ABS) verleiht dem
Fahrzeug bei den meisten Bremssituationen
erhöhte Fahrstabilität und Bremsleistung. Das
System verfügt über ein Steuergerät zum auto-
matischen Regeln des Bremsdrucks. Dadurch
wird ein Blockieren der Räder und damit ein
Rutschen auf glatten Fahrbahnoberflächen ver-
hindert.
WARNHINWEISE!
•Wenn Sie bei einem Antiblockiersystem
das Bremspedalpumpen, wird die
Bremsleistung verringert, was zu einer Kol-
lision führen kann. Durch Pumpen wird der
Bremsweg länger. Betätigen Sie das
Bremspedal kräftig, um das Fahrzeug mög-
lichst schnell zum Stillstand zu bringen.
•Das ABS kann weder verhindern, dass die
Gesetze der Physik auf das Fahrzeug wir-
ken, noch kann es die Leistungsfähigkeit
der Bremsen oder der Lenkung über das
durch den Zustand der Bremsen und Rei-
fen des Fahrzeugs oder die vorhandene
Traktion vorgegebene Maß hinaus erhö-
hen.
•Das ABS kann Kollisionen nicht verhindern,
vor allem nicht solche, die durch überhöhte
Geschwindigkeit in Kurven, zu dichtes Auf-
fahren auf vorausfahrende Fahrzeuge oder
Aquaplaning ausgelöst werden!
(Fortsetzung)WARNHINWEISE!(Fortsetzung)
•Die Möglichkeiten eines mit ABS ausge-
statteten Fahrzeugs dürfen niemals auf
leichtsinnige oder gefährliche Weise so
ausgenutzt werden, dass die Sicherheit
des Fahrers oder anderer Personen ge-
fährdet wird!
DieABS-Warnleuchteüberwacht
das ABS-System. Die Leuchte
schaltet sich ein, wenn die Zün-
dung eingeschaltet ist (ON) und
kann auch länger als vier Sekun-
den aufleuchten.
Wenn dieABS-Warnleuchteeingeschaltet
bleibt oder während der Fahrt aufleuchtet,
weist dies darauf hin, dass der ABS-Teil der
Bremsanlage nicht funktioniert und dass eine
Wartung erforderlich ist. Allerdings arbeitet das
konventionelle Bremssystem weiterhin normal,
wenn sich dieBremswarnleuchtenicht ein-
schaltet.
Leuchtet dieABS-Warnleuchte, muss das
Bremssystem so schnell wie möglich gewartet
werden, um die wichtige Funktion des Anti-
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blockiersystems wieder herzustellen. Leuchtet
dieABS-Warnleuchtenicht auf, wenn die Zün-
dung eingeschaltet wird, muss die Glühlampe
so schnell wie möglich ersetzt werden.
Bleiben dieBremswarnleuchteund dieABS-
Warnleuchteweiterhin eingeschaltet, dann
funktionieren das ABS und die elektronische
Bremskraftverteilung (EBD) nicht. Es ist eine
sofortige Instandsetzung des ABS erforderlich.
Sobald das Fahrzeug nach Antritt einer Fahrt
eine Geschwindigkeit von 11 km/h (7 mph)
überschreitet, hören Sie möglicherweise ein
Klicken, verbunden mit dem Laufgeräusch ei-
nes Elektromotors. Diese Geräusche entstehen
beim Selbsttest des Antiblockiersystems, um
eine einwandfreie Funktion des Systems sicher-
zustellen. Der Selbsttest des ABS wird nach
jedem Motorstart und anschließender Fahrt mit
mehr als 11 km/h (7 mph) durchgeführt.
Das ABS wird bei Bremsvorgängen bei be-
stimmten Fahrbahnverhältnissen oder Brems-
bedingungen aktiviert. Das ABS spricht beim
Bremsen auf Eis, Schnee, Kies, Schotter und
Bahnschienen an oder bei Notbremsungen.Regeleingriffe des ABS können mit folgenden
Erscheinungen verbunden sein:
•Summen oder Brummen eines Elektromotors
(der ABS-Motor kann nach dem Bremsvor-
gang für kurze Zeit weiterlaufen).
•Klickende Geräusche (das Klicken wird von
Magnetventilen verursacht).
•Pulsieren des Bremspedals.
•Leichtes Nachgeben des Bremspedals am
Ende des Bremsvorgangs.
Alle diese Erscheinungen gehören zur norma-
len Funktion des ABS.
WARNHINWEISE!Das Antiblockiersystem (ABS) beinhaltet eine
komplizierte Elektronik, die empfindlich auf In-
terferenzen anspricht, die durch falsch instal-
lierte Ausrüstung oder Hochleistungssender
entstehen kann. Diese Interferenz kann zum
Ausfall der ABS-Funktion führen. Die Installa-
tion einer solchen Ausrüstung muss von quali-
fiziertem Fachpersonal durchgeführt werden
Alle Räder müssen von gleicher Größe und
gleichem Typ sein. Der Reifendruck muss an
allen vier Rädern korrekt sein, damit das ABS-
Steuergerät die Signale auswerten kann.
ELEKTRONISCHE BREMSREGELUNGIhr Fahrzeug ist möglicherweise mit einer opti-
onalen elektronischen Bremsregelung ausge-
stattet, die das Antiblockiersystem (ABS), den
Bremsassistenten (BAS), die Antriebsschlupf-
regelung (ASR), den elektronischen Wank- und
Überrollschutz (ERM), Berganfahrassistent
(HSA) und das elektronische Stabilitätssystem
(ESC) beinhaltet. Alle Systeme arbeiten zusam-
men, um die Stabilität und Kontrolle des Fahr-
zeugs unter den verschiedensten Fahrbedin-
gungen zu verbessern und werden allgemein
als ESC bezeichnet.
Antiblockiersystem (ABS)Dieses System unterstützt den Fahrer in
schwierigen Bremssituationen, die Kontrolle
über das Fahrzeug zu behalten. Das System
regelt den Bremsdruck, um ein Blockieren der
Räder zu verhindern und hilft bei rutschiger
Fahrbahnoberfläche, ein Rutschen des Fahr-
zeugs zu vermeiden. Weitere Informationen
hierzu finden Sie unterAntiblockiersystem
(ABS)inStart und Betrieb.
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Bremsassistent (BAS)Der Bremsassistent soll das Bremsverhalten
des Fahrzeugs bei einer Notbremsung optimie-
ren. Das System erkennt die Situation einer
Notbremsung an der Geschwindigkeit und der
Kraft, mit der das Bremspedal betätigt wird,
und optimiert dann den Druck zu den Bremsen.
Bremswege können dadurch verkürzt werden.
Der Bremsassistent ist eine Ergänzung des
Antiblockiersystems (ABS). Die maximale Un-
terstützung durch den Bremsassistenten wird
durch schnelles Betätigen der Bremsen ausge-
löst. Um die Wirkung des Bremsassistenten voll
zu nutzen, muss das Bremspedal während des
gesamten Bremsvorgangsständigdurchge-
treten bleiben (Bremspedal nichtpumpen).
Verringern Sie den Druck auf das Bremspedal
erst dann, wenn nicht mehr gebremst werden
muss. Sobald das Bremspedal losgelassen
wird, wird der Bremsassistent deaktiviert.WARNHINWEISE!
•Der Bremsassistent kann die auf das Fahr-
zeug wirkenden Naturgesetze der Physik
nicht außer Kraft setzen oder die durch die
vorherrschenden Straßenverhältnisse ge-
gebene Traktion verbessern.
•Der Bremsassistent kann Kollisionen nicht
verhindern, auch die nicht, die aus zu
schnellem Fahren in Kurven, auf rutschi-
gem Untergrund oder bei Aquaplaning re-
sultieren.
•Die Möglichkeiten eines Fahrzeugs mit
Bremsassistent dürfen niemals auf leicht-
sinnige oder gefährliche Weise so ausge-
nutzt werden, dass die Sicherheit des Fah-
rers oder anderer Personen gefährdet wird!
Antriebsschlupfregelung (ASR)Die Antriebsschlupfregelung überwacht die
Stärke des Radschlupfs der angetriebenen Rä-
der. Wird das Durchdrehen eines Rades regis-
triert, wird/werden das/die durchdrehende(n)
Rad/Räder abgebremst und die Motorleistung
wird verringert, um für verbesserte Beschleuni-gung und Stabilität zu sorgen. Eine ASR-
Funktion arbeitet ähnlich wie ein Sperrdifferen-
zial und begrenzt das Durchdrehen eines Rads
auf einer angetriebenen Achse. Wenn sich ein
Rad einer angetriebenen Achse schneller dreht
als das andere, bremst das System das durch-
drehende Rad ab. Dadurch wird ein höheres
Motordrehmoment an das nicht durchdrehende
Rad übertragen. Diese Funktion bleibt selbst
dann aktiv, wenn das ASR und ESC teilweise
oder vollständig abgeschaltet sind. Weitere In-
formationen hierzu finden Sie unterElektroni-
sches Stabilitätssystem (ESC)in diesem Ab-
schnitt.
Elektronischer Wank- und
Überrollschutz (ERM)
Durch Überwachung der Lenkradbewegungen
und der Fahrgeschwindigkeit erkennt dieses
System im Voraus, ob die Gefahr besteht, dass
Räder vom Boden abheben und das Fahrzeug
sich überschlägt. Erkennt das ERM-System,
dass die Geschwindigkeit der Lenkwinkelän-
derungen und die Fahrgeschwindigkeit für ein
wahrscheinliches Abheben der Räder ausrei-
chen, bremst es das betreffende Rad ab und
verringert gegebenenfalls die Motorleistung,
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um diese Wahrscheinlichkeit zu verringern.
Das ERM greift nur bei sehr heftigen Fahr- oder
Ausweichmanövern ein.
Das ERM kann die Gefahr eines Abhebens der
Räder nur bei sehr heftigen Fahr- und Aus-
weichmanövern verringern. Kein Eingriff er-
folgt, wenn die Räder aufgrund anderer Fakto-
ren abheben, z. B. bei Fahrbahnunebenheiten,
Überfahren des Fahrbahnrands oder Aufprall
auf Objekte oder andere Fahrzeuge.
HINWEIS:
Immer dann, wenn das ESC-System voll-
ständig abgeschaltet ist, ist das ERM deak-
tiviert. Eine ausführliche Beschreibung der
verfügbaren ESC-Betriebsarten finden Sie
unterElektronisches Stabilitätssystem
(ESC)in diesem Abschnitt.WARNHINWEISE!
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rad Boden-
kontakt verliert oder ein Fahrzeug sich über-
schlägt, hängt von vielen Faktoren ab, etwa
der Fahrzeugbeladung, dem Fahrbahnzu-
stand und den Fahrbedingungen. Das ERM-
System kann das Abheben von Rädern oder
das Überrollen des Fahrzeugs nicht in allen
Fällen verhindern, insbesondere nicht bei Ver-
lassen der Straße oder bei einem Aufprall auf
Gegenstände oder andere Fahrzeuge. Die
Möglichkeiten eines Fahrzeugs mit ERM dür-
fen niemals auf leichtsinnige oder gefährliche
Weise so ausgenutzt werden, dass die Si-
cherheit des Fahrers oder anderer Personen
gefährdet wird!
Berganfahrassistent (HSA) - Nur für
Schaltgetriebe
Das HSA-System unterstützt den Fahrer beim
Anfahren an Steigungen. Das HSA-System hält
den vom Fahrer beaufschlagten Bremsdruck
noch für eine kurze Zeit, nachdem der Fahrer
den Fuß vom Bremspedal nimmt. Wenn derFahrer während dieser Zeit nicht das Gaspedal
betätigt, gibt das System den Bremsdruck frei
und das Fahrzeug rollt nach hinten. Das Sys-
tem gibt im gleichen Maß Bremsdruck frei, wie
das Gaspedal durchgetreten wird, um das
Fahrzeug in die beabsichtigte Fahrtrichtung zu
bewegen.
Bedingungen für eine Aktivierung des
HSA-Systems
Die Aktivierung des Berganfahrassistenten
setzt folgende Bedingungen voraus:
•Das Fahrzeug muss stehen.
•Das Gefälle bzw. die Steigung muss mindes-
tens 7 % betragen.
•Die Gangwahl muss mit der Fahrtrichtung
bergauf übereinstimmen (Vorwärtsgang ein-
gelegt, wenn die Fahrzeugfront bergauf ge-
richtet ist, Rückwärtsgang eingelegt, wenn
das Fahrzeugheck bergauf gerichtet ist)
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WARNHINWEISE!
In manchen Situationen an kleineren Bergen
(d. h. die Steigung/das Gefälle ist kleiner als
8 %) kann es bei beladenem Fahrzeug oder
im Anhängerzugbetrieb vorkommen, dass der
Berganfahrassistent (HSA) nicht aktiviert wird
und das Fahrzeug geringfügig rollt. Dadurch
kann es zu einem Zusammenstoß mit einem
anderen Fahrzeug oder Gegenstand kom-
men. Denken Sie stets daran, dass der Fahrer
für das Bremsen des Fahrzeugs verantwort-
lich ist.
Berganfahrassistenten (HSA) aus-/
einschalten
Wenn Sie den Berganfahrassistenten (HSA)
ein- oder ausschalten möchten, können Sie
dies mithilfe der durch den Kunden program-
mierbaren Funktionen im Infodisplay (EVIC)
tun. Weitere Informationen hierzu finden Sie
unterInfodisplay (EVIC)inInstrumententa-
fel.
Bei Fahrzeugen ohne Infodisplay (EVIC) die
folgenden Schritte ausführen:HINWEIS:
Die Schritte 1 bis 8 müssen innerhalb von 90
Sekunden ausgeführt werden.
1. Das Lenkrad in Mittelstellung bringen (Vor-
derräder gerade).
2. Schalten Sie das Getriebe in Stellung NEU-
TRAL.
3. Die Feststellbremse anziehen.
4. Den Motor anlassen.
5. Das Kupplungspedal loslassen.
6. Das Lenkrad eine halbe Umdrehung nach
links einschlagen.
7. Den SchalterESC Off(ESC Aus) (in der
unteren Schalterreihe unterhalb der Klimarege-
lungen) innerhalb von 20 Sekunden viermal
drücken. DieESC-Warnleuchtesollte jetzt
zweimal an- und ausgehen.
8. Das Lenkrad wieder zurück in die Mittelstel-
lung und dann eine halbe Umdrehung nach
rechts drehen.
9. Die Zündung ausschalten (Stellung OFF)
und dann wieder einschalten (Stellung ON).Nach korrekter Ausführung dieser Schrittfolge
wird die Deaktivierung des Berganfahrassis-
tenten (HSA) durch mehrmaliges Blinken der
ESC-Warnleuchtebestätigt.
10. Diese Schritte wiederholen, wenn die vor-
herige Einstellung wieder hergestellt werden
soll.
Elektronisches Stabilitätssystem
(ESC)
Das ESP verbessert die Richtungsstabilität des
Fahrzeugs in unterschiedlichen Fahrzustän-
den. Das ESC greift beim Über- oder Unter-
steuern des Fahrzeugs durch Abbremsen des
entsprechenden Rades ein, um die Gegenre-
aktion auf das Über- oder Untersteuern zu
unterstützen. Auch das Motordrehmoment wird
begrenzt, um die Richtungsstabilität des Fahr-
zeugs aufrecht zu halten. Das ESC ermittelt
anhand der Werte der Sensoren im Fahrzeug
den durch den Fahrer vorgesehenen Fahrweg
und vergleicht ihn mit dem tatsächlichen Fahr-
weg. Wenn der tatsächliche Fahrweg nicht mit
dem vorgesehenen Fahrweg übereinstimmt,
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wird das entsprechende Rad mithilfe des ESC
abgebremst, um einem Über- oder Untersteu-
ern entgegenzuwirken.
•Übersteuern - Der Schräglaufwinkel der Hin-
terräder ist unverhältnismäßig größer als der
Schräglaufwinkel der Vorderräder, d. h. das
Fahrzeug schiebt über die Hinterräder in
Richtung äußerer Kurvenrand.
•Untersteuern - Der Schräglaufwinkel der Vor-
derräder ist unverhältnismäßig größer als der
Schräglaufwinkel der Hinterräder, d. h. das
Fahrzeug schiebt über die Vorderräder in
Richtung äußerer Kurvenrand.
ESC-Betriebsarten
Das ESC-System hat drei verfügbare Betriebs-
arten für Fahrzeuge mit Allradantrieb und zwei
verfügbare Betriebsarten für Fahrzeuge mit
Hinterradantrieb.
Ganz aktiviert (Modelle mit Allradantrieb)
oder aktiviert (Modelle mit
Hinterradantrieb)
Dies ist die normale Betriebsart für ESC. Bei
jedem Anlassen des Motors ist das ESC-
System in dieser Betriebsart. Diese Betriebsart
ist für die meisten Fahrsituationen zu verwen-den. Das ESC darf nur aus besonderen Grün-
den wie unten beschrieben teilweise oder ganz
abgeschaltet werden.
Teilabschaltung (Modelle mit Allradantrieb)
oder vollständige Abschaltung (Modelle mit
Hinterradantrieb)
Diese Betriebsart wird durch Antippen des
SchaltersESC Off(ESC Aus) aktiviert. Bei der
Teilabschaltung leuchtet dieESC-
Warnleuchte. Diese Betriebsart ist vorgese-
hen, wenn das Fahrzeug in tiefem Schnee,
Sand oder Geröll festsitzt und ein stärkeres
Durchdrehen eines Rades, als es das ESC
normalerweise gestattet, nötig ist.
Zum Wiedereinschalten den SchalterESC Off
(ESC Aus) kurz betätigen. Dadurch wird die
normale ESC-BetriebsartESC On(ESC Ein)
wiederhergestellt.
HINWEIS:
Zur Verbesserung der Traktion des Fahr-
zeugs beim Fahren mit Schneeketten oder
beim Anfahren in tiefem Schnee, Sand oder
Geröll kann es erforderlich sein, durch Drü-
cken des SchaltersESC Off(ESC Aus) auf
die BetriebsartTeilabschaltungumzu-schalten. Sobald die Fahrsituation, die einen
Wechsel in die BetriebsartTeilabschaltung
erforderlich machte, überstanden ist, ist das
ESC durch kurze Betätigung des Schalters
ESC Off(ESC Aus) wieder einzuschalten.
Dies kann bei fahrendem Fahrzeug erfolgen.
Vollständiges Abschalten (nur bei Modellen
mit Allradantrieb)
Dieser Modus ist nur für Geländefahrten vorge-
sehen, bei denen das ESC die Manövrierbar-
keit des Fahrzeugs aufgrund der Geländebe-
dingungen behindert. Dieser Modus wird durch
Drücken des SchaltersESC Off(ESC Aus) für
fünf Sekunden bei stehendem Fahrzeug und
laufendem Motor eingegeben. Nach fünf Se-
kunden leuchtet dieESC-Warnleuchteauf
und im Kilometerzähler wird die MeldungESC
Off(ESC aus) angezeigt. Zum Ausblenden der
Meldung drücken Sie kurz die Taste TRIP ODO-
METER (Tageskilometerzähler) im Kombiinstru-
ment.
In diesem Modus ist ESC ausgeschaltet, bis
das Fahrzeug eine Geschwindigkeit von
56 km/h (35 mph) erreicht. Bei 56 hm/h
(35 mph) schaltet das System in die oben
beschriebene Teilabschaltung. Verringert sich
183
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die Fahrzeuggeschwindigkeit unter 48 km/h
(30 mph), schaltet sich das ESC-System ab.
Das ESC ist bei niedrigen Fahrzeuggeschwin-
digkeiten deaktiviert, sodass es das Fahren im
Gelände nicht stört. Die Stabilisierungsfunktion
des ESC wird jedoch bei Geschwindigkeiten
über 56 km/h (35 mph) wieder vollständig
aktiviert. DieESC-Warnleuchteleuchtet bei
abgeschaltetem ESC ständig.
Zum Wiedereinschalten den SchalterESC Off
(ESC Aus) kurz betätigen. Dadurch wird die
ESC-BetriebsartESC On(ESP Ein) wiederher-
gestellt.
HINWEIS:
Wenn der Wählhebel aus einer beliebigen
anderen Stellung in die Stellung PARK ver-
schoben und dann aus der Stellung PARK
verschoben wird, wird die MeldungESC
OFF(ESC Aus) angezeigt und ein Warnsig-
nal ertönt. Dies ist auch dann der Fall, wenn
die Meldung zuvor ausgeblendet wurde.WARNHINWEISE!
Bei abgeschaltetem ESC ist die durch ESC
realisierte elektronische Fahrzeugstabilisie-
rung nicht mehr verfügbar. Das heißt, dass sie
bei einem Ausweichmanöver nicht mehr sta-
bilisierend eingreift. Die vollständige Abschal-
tung des ESP ist nur für Geländefahrten vor-
gesehen.
ESC-Systemkontrollleuchte und
Kontrollleuchte ESC Aus
DieESC-Systemkontrollleuchte
im Kombiinstrument leuchtet beim
Einschalten der Zündung auf. Die
Leuchte erlischt, wenn der Motor
läuft. Leuchtet dieESC-
Systemkontrollleuchtebei laufen-
dem Motor ständig, liegt eine Störung im ESC-
System vor. Wenn diese Leuchte nach
mehreren Fahrzyklen eingeschaltet bleibt und
das Fahrzeug mehrere Kilometer mit Ge-
schwindigkeiten über 48 km/h (30 mph) gefah-
ren wurde, suchen Sie so bald wie möglich eine
Vertragswerkstatt auf, um die Ursache der Stö-
rung feststellen und diese beheben zu lassen.DieKontrollleuchte ESC Aus(im Kombiinstru-
ment) beginnt zu blinken, sobald die Reifen
Traktion verlieren und das ESC-System aktiviert
wird. Wenn die Antriebsschlupfregelung (ASR)
aktiv ist, blinkt dieESC-Systemkontrollleuchte
ebenfalls. Beginnt dieESC-
Systemkontrollleuchtebeim Beschleunigen zu
blinken, nehmen Sie das Gas weg und be-
schleunigen Sie so wenig wie möglich. Passen
Sie Geschwindigkeit und Fahrverhalten an die
Straßenbedingungen an.
HINWEIS:
•DieESC-Systemkontrollleuchteund die
Kontrollleuchte ESC Ausleuchten bei
jedem Einschalten der Zündung kurzzei-
tig auf.
•Bei jedem Einschalten der Zündung wird
das ESC-System eingeschaltet, selbst
wenn es zuvor abgeschaltet wurde.
•Das ESC-System erzeugt Summ- oder
Klickgeräusche, wenn es aktiv ist. Dies ist
normal, die Geräusche hören auf, sobald
das ESC nach dem Manöver, das die ESC-
Aktivierung auslöste, inaktiv wird.
184
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DieKontrollleuchte ESC Aus
zeigt an, dass das elektronische
Stabilitätssystem (ESC) aus ist.
REIFEN - ALLGEMEINE
INFORMATIONEN
Reifendruck
Der korrekte Reifendruck ist Voraussetzung für
einen sicheren und komfortablen Betrieb des
Fahrzeugs. Bei falschem Reifendruck müssen
Sie mit Einbußen in drei Bereichen rechnen:
Sicherheit
WARNHINWEISE!
•Falscher Reifendruck ist gefährlich und
kann Kollisionen verursachen.
•Zu niedriger Luftdruck führt zu verstärkter
Walkarbeit des Reifens, die zur Überhit-
zung und Zerstörung des Reifens führen
kann.
(Fortsetzung)
WARNHINWEISE!(Fortsetzung)
•Zu hoher Luftdruck macht den Reifen stoß-
und schlagempfindlich. Auf der Fahrbahn
liegende Gegenstände oder Schlaglöcher
können leichter zu Reifenschäden oder
Reifenpannen führen.
•Ungleichmäßiger Reifendruck beeinträch-
tigt den Geradeauslauf und die Lenkpräzi-
sion. Es besteht die Gefahr, dass Sie die
Kontrolle über das Fahrzeug verlieren.
•Zu hoher oder zu niedriger Reifendruck
kann sich negativ auf das Fahrverhalten
auswirken und zu plötzlichem Platzen des/
der Reifen führen, wodurch Sie die Kont-
rolle über das Fahrzeug verlieren können!
•Ungleicher Reifendruck zwischen beiden
Fahrzeugseiten kann dazu führen, dass
das Fahrzeug nach rechts oder nach links
driftet.
•Bei allen Reifen stets auf die korrekte Ein-
haltung des empfohlenen Luftdrucks bei
kaltem Reifen achten.Wirtschaftlichkeit
Falscher Reifendruck kann zu ungleichmäßi-
gem Reifenverschleiß führen. Je stärker sich
das Profil einseitig abnutzt, desto früher müs-
sen neue Reifen aufgezogen werden. Zu nied-
riger Luftdruck erhöht außerdem den Rollwider-
stand der Reifen und damit den
Kraftstoffverbrauch.
Fahrkomfort und Fahrzeugstabilität
Der korrekte Reifendruck trägt entscheidend
zum Fahrkomfort bei. Zu hoher Reifendruck
führt dazu, dass Fahrbahnstöße ungedämpft
an die Fahrzeuginsassen weitergegeben wer-
den.
ReifenluftdruckDie korrekten Reifendruckwerte bei kaltem Rei-
fen sind auf der linken B-Säule angegeben.
Für einige Fahrzeuge gibt es möglicherweise
zusätzliche Reifendruckinformationen für Fahr-
zeuglasten, die unter der maximal zulässigen
Beladung des Fahrzeugs liegen. Diese Druck-
werte sind im AbschnittZusätzliche Reifendru-
ckinformationenin dieser Bedienungsanlei-
tung aufgeführt.
185
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Einmal pro Monat sollten der Luftdruck über-
prüft und bei Bedarf korrigiert und die Reifen
auf Verschleiß oder sichtbare Schäden inspi-
ziert werden. Den Reifendruck stets mit einem
hochwertigen Luftdruck-Messgerät prüfen.
Den Luftdruck NICHT nach Augenmaß ein-
schätzen. Radialreifen können auch dann den
Eindruck eines korrekten Luftdrucks erwecken,
wenn der Reifendruck zu niedrig ist.
ACHTUNG!
Bringen Sie nach dem Prüfen bzw. Korrigie-
ren des Reifendrucks stets die Schutzkappe
wieder am Ventil an. Hierdurch wird das Ein-
dringen von Feuchtigkeit und Schmutz in den
Ventilschaft verhindert, wodurch der Ventil-
schaft beschädigt werden könnte.
Bei den auf der Plakette angegebenen Reifen-
druckwerten handelt es sich immer umLuft-
druck bei kaltem Reifen. Luftdruck bei kaltem
Reifen ist als Reifendruck definiert, nachdem
das Fahrzeug mindestens 3 Stunden lang nicht
bewegt wurde oder nach einem Zeitraum von 3
Stunden weniger als 1,6 km (1 Meile) weit
gefahren wurde. Der Reifendruck bei kaltemReifen darf den auf der Reifenflanke eingegos-
senen maximal zulässigen Druck nicht über-
schreiten.
Prüfen Sie bei stark schwankenden Außentem-
peraturen den Reifendruck häufiger, da sich
Temperaturänderungen auf den Reifendruck
auswirken.
Der Reifendruck ändert sich um etwa 7 kPa
(1 psi) bei einer Temperaturänderung von 7 °C
(12 °F). Dies ist zu berücksichtigen, wenn der
Reifendruck in einer Garage geprüft wird, ins-
besondere im Winter.
Beispiel: Wenn die Temperatur in der Garage
20 °C (68 °F) und die Außentemperatur 0 °C
(32 °F) beträgt, muss der Luftdruck bei kaltem
Reifen um 21 kPa (3 psi) erhöht werden, denn
7 kPa (1 psi) pro 7 °C (12 °F) entsprechen der
um 20 °C (36 °F) niedrigeren Außentemperatur.
Während der Fahrt kann der Reifenluftdruck
um 13 bis 40 kPa (2 bis 6 psi) ansteigen. Aus
warmgefahrenen Reifen keinen Druck ablas-
sen, da sonst der Druck zu niedrig ist.
Reifendruck bei Fahrten mit hoher
Geschwindigkeit
Halten Sie sich stets an die geltenden Tempo-
limits. Vor Fahrten mit höherer Geschwindigkeit
(wenn Tempolimits und Verkehrsverhältnisse
dies zulassen) muss der Reifendruck unbe-
dingt geprüft werden. Fahren mit höherer Ge-
schwindigkeit kann einen erhöhten Reifen-
druck und eine geringere Zuladung erfordern.
Geschwindigkeits-, Traglast- und Reifendruck-
empfehlungen für sicheres Fahren können dem
Informationsmaterial entnommen oder bei ei-
nem Reifenfachhändler in Erfahrung gebracht
werden.
WARNHINWEISE!
Fahren mit hoher Geschwindigkeit bei maxi-
mal zulässiger Beladung ist gefährlich! Die
zusätzliche Belastung der Reifen kann diese
beschädigen. Sie können einen schweren Zu-
sammenstoß haben. Fahren Sie mit einem bis
zur Höchstgrenze beladenen Fahrzeug keine
Dauergeschwindigkeiten über 120 km/h
(75 mph).
186