Lancia Phedra 2007 Betriebsanleitung (in German)
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Für eine korrekte Funk-
tion des ESP-Systems ist es
unabdingbar, dass die
Reifen auf allen Rädern der glei-
chen Marke, Typ und Abmessung
und in perfektem Zustand sind.TC und ASR FUNKTIONEN
Die im ESP-System eingeschlosse-
nen Funktionen TC (Traction Con-
trol) und ASR (Anti Slip Regulation)
kontrollieren die Traktion des Fahr-
zeugs und schreiten jedesmal auto-
matisch ein, wenn ein oder beide An-
triebsräder zu rutschen beginnen.
In Abhängigkeit von den Rutschbe-
dingungen werden zwei unterschied-
liche Kontrollsysteme aktiviert:
– drehen beide Antriebsräder durch,
bedingt durch zu hohe Antriebslei-
stung, schreitet die ASR-Funktion ein
und reduziert die Antriebsleistung des
Fahrzeugs;
– dreht nur eines der beiden An-
triebsräder durch, bewirkt die TC-
Funktion eine automatische Brem-
sung des durchdrehenden Rades. Dies
hat eine ähnliche Wirkung wie ein
selbstsperrendes Differential.
Der Eingriff der TC und ASR Funk-
tionen ist unter den folgenden Bedin-
gungen besonders vorteilhaft:
– Rutschen des inneren Rades in der
Kurve auf Grund von dynamischen
Veränderungen der Ladung oder zu
starker Beschleunigung;
der Fahrer bei Drehung des Lenkra-
des auszuführen beabsichtigt.
Die Elektronik verarbeitet die von
den Sensoren erhaltenen Informatio-
nen und ist daher in der Lage, in je-
dem Moment die Position des Fahr-
zeugs zu erkennen und mit der Bahn
zu vergleichen, die der Fahrer auszu-
führen beabsichtigt. Bei Nichtübe-
reinstimmung wählt die Elektronik im
Bruchteil einer Sekunde die geeigne-
testen Einschritte aus, um das Fahr-
zeug wieder auf die Bahn zu bringen,
wie das Abbremsen einer oder meh-
rerer Räder mit unterschiedlicher In-
tensität und - wenn notwendig - Re-
duzierung der vom Motor übertra-
genen Leistung.
Die Korrekturmaßnahmen werden
kontinuierlich verändert und gesteu-
ert um zu versuchen, das Fahrzeug in
der vom Fahrer beabsichtigten Bahn
zu halten.
Der Einschritt des ESP-Systems ver-
stärkt beträchtlich die aktive Sicher-
heit des Fahrzeugs in vielen kritischen
Situationen und ist ganz besonders
dann nützlich, wenn sich die Bedin-
gungen der Straßenhaftung verän-
dern.EINGRIFF DES ESP-SYSTEMS
Der Eingriff des ESP-Systems wird
durch das Blinken der Kontrollleuchte
ñangezeigt, um den Fahrer zu infor-
mieren, dass sich das Fahrzeug in ei-
ner kritischen Stabilitäts- und Haf-
tungssistuation befindet.
Fehlermeldungen des
ESP-Systems
Im Fall einer eventuellen Störung
schaltet sich das ESP-System auto-
matisch aus und die Kontrollleuchte
ñ, leuchtet permanent, zusammen
mit der Meldung auf dem display
CONNECT Nav+.
Im Fall einer Störung des ESP-Sy-
stems verhält sich das Fahrzeug wie die
nicht mit diesem System ausgerüsteten
Versionen: es empfiehlt sich jedoch,
sich sobald wie möglich an das Lan-
cia Kundendienstnetzzu wenden.
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– zu starke, an die Räder abgege-
bene Antriebskraft, auch im Verhält-
nis zum Straßenzustand,
– bei Beschleunigung auf rutschigem
Untergrund, Schnee oder Eis,
– bei Verlust der Haftung auf nas-
sem Untergrund.Die Leistungen des Sy-
stems, was die aktive Si-
cherheit anbetrifft, sollten
jedoch den Fahrer nicht veranlas-
sen, unnütze und ungerechtfertige
Risiken einzugehen. Die Fahr-
weise ist stets dem Zustand der
Straße, der Sicht und dem Verkehr
anzupassen. Die Verantwortung
für die Straßensicherheit liegt stets
beim Fahrer des Fahrzeugs.
Für eine korrekte Be-
triebsweise der TC und
ASR Funktion ist es unab-
dingbar, dass die Reifen an allen
Rädern der gleichen Marke, Typ
und Dimension und in perfektem
Zustand sind.ZUR BEACHTUNGBei der Fahrt
auf verschneitem Untergrund mit
montierten Schneeketten kann es
nützlich sein, das ESP-System und
damit gleichzeitig auch die TC und
ASR Funktionen auszuschalten: un-
ter diesen Bedingungen erzielt der
Schlupf der Antriebsräder in der
Startphase eine stärkere Traktion.
Funktion MSR
Die Anlage wird durch die MSR-
Funktion (Motor Schleppmoment Re-
gelung) vervollständigt. Diese Funk-
tion regelt automatisch die Brem-
skraft des Motors beim Herunter-
schalten und verleiht dem Motor ein
neues Antriebsmoment, welches ein
zu starke Mitnahme der Antriebsrä-
der verhindert, was - ganz besonders
bei schlechten Haftbedingungen -
zum Verlust der Fahrzeugstabilität
führen könnte.
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EOBD SYSTEM
Das auf das Fahrzeug eingebaute
EOBD-System (European On Board
Diagnosis) entspricht der EG-Richtli-
nie 98/69 (EURO 3).
Dieses System erlaubt die kontinu-
ierliche Diagnose der mit den Emis-
sionen zusammenhängenden Bautei-
len des Fahrzeuges und meldet dem
Fahrer außerdem durch das Auf-
leuchten der Lampe Uund der Mel-
dung auf dem display CONNECT
Nav+ die laufende Verschlechterung
der Bestandteile selbst.
Der Zweck ist:
– die Wirksamkeit der Anlage zu
kontrollieren;
– zu melden, wenn eine Störung die
Überschreitung des europaweit fest-
gelegten Grenzwertes der Emissionen
verursacht;
– die zu ersetzenden Bestandteile zu
melden.
Das System verfügt weiterhin über
einen Diagnosestecker als Schnittstelle
für geeignete Instrumente, durch die
die Ablesung der gespeicherten Feh-
lercodes möglich ist, sowie einer Serieweiterer spezifischer Parameter für
die Diagnose und den Motorbetrieb.
Diese Überprüfung kann auch von
der Verkehrspolizei durchgeführt
werden.
Sollte bei Drehen des
Zündschlüssels auf M, die
KontrollleuchteUnicht
leuchten oder schaltet sie sich
während der Fahrt kontinuierlich
oder blinkend ein, wenden Sie
sich bitte schnellstmöglich an das
Lancia Kundendienstnetz. Die
Funktionstüchtigkeit der Kon-
trollleuchteUkann durch ent-
sprechende Geräte von der Ver-
kehrspolizei überprüft werden.
Die geltenden Vorschriften des je-
weiligen Landes sind zu beachten.
ZUR BEACHTUNGNach Beseiti-
gung des Defekts muss das Lancia
KundendienstnetzTests auf dem
Prüfstand und - falls notwendig - Pro-
befahrten auf der Straße, auch über
längere Strecken, durchführen.
SYSTEM FÜR DIE
KONTROLLE DES
REIFENDRUCKS
T.P.M.S. (wo
vorgesehen)
Das Fahrzeug kann mit einem Sy-
stem für die Monitorierung des Rei-
fendrucks T.P.M.S. (Tyre Pressure
Monitoring System) ausgestattet sein.
Dieses System besteht aus einem Sen-
sor, der an allen Rädern auf der Felge
innerhalb des Reifens montiert ist und
dem Kontrollsteuergerät über Funk-
frequenz die Informationen über den
Luftdruck jedes Reifens senden kann.
ZUR BEACHTUNG Das Steuer-
gerät des Systems kontrolliert die vier
am Fahrzeug montierten Räder, aber
nicht das Reserverad. Es empfiehlt
sich daher, bei der Kontrolle des Rei-
fendrucks auch immer den Luftdruck
des Reserverads zu überprüfen.
ZUR BEACHTUNGPassen Sie da-
her sehr gut auf, wenn der Reifen-
druck kontrolliert oder wiederherge-
stellt wird. Ein zu hoher Luftdruck
gefährdet die Straßenhaftung, erhöht
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die Belastungen der Aufhängungen
und Räder und führt außerdem zu
abnormer Reifenabnutzung.
ZUR BEACHTUNG Der Reifen-
druck ist bei ausgeruhten und kalten
Reifen zu überprüfen. Wenn Sie den
Reifendruck aus einem beliebigen
Grund an warmen Reifen kontrollie-
ren, reduzieren Sie den Fülldruck
auch dann nicht, wenn er den vorge-
sehenen Wert überschreitet, sondern
wiederholen Sie die Kontrolle, wenn
die Reifen abgekühlt sind.
Das Vorhandensein des
T.P.M.S.-Systems entbindet
den Fahrer nicht von einer
regelmäßigen Luftdruckkontrolle
aller Reifen und des Kleinrads.
HINWEISE FÜR DIE
BENUTZUNG DES SYSTEMS
T.P.M.S.
Die Fehlermeldungen werden nicht
gespeichert, daher werden sie nicht
angezeigt, wenn der Motor aus- und
dann wieder eingeschaltet wird. Wenn
die abnormen Bedingungen weiterhin
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bestehen, sendet das Steuergerät die
entsprechenden Hinweise nur an die
Instrumententafel, nachdem das
Fahrzeug für kurze Zeit bewegt
wurde.
ZUR BEACHTUNGDas System
T.P.M.S. kann keine plötzlichen
Druckverluste der Reifen anzeigen
(zum Beispiel wenn ein Reifen platzt).
In diesem Fall halten Sie das Fahr-
zeug an, indem Sie vorsichtig brem-
sen und keine plötzlichen Lenk-
manöver ausführen.
ZUR BEACHTUNGVorderreifen
von normalen und Winterreifen und
umgekehrt erfordert auch die Ein-
stellung des Systems T.P.M.S., die nur
beimLancia Kundendienstnetz
auszuführen ist.
ZUR BEACHTUNGDas System
T.P.M.S. erfordert die Verwendung
von besonderen Ausrüstungen. Fra-
gen Sie beim Lancia Kunden-
dienstnetznach, um zu erfahren,
welche Zubehörteile mit dem System
kompatibel sind (Räder, Radkappen
usw.). Die Verwendung anderer Zu-
behörteile kann die normale Funkti-
onsweise des Systems behindern.
ZUR BEACHTUNGDer Reifen-
druck kann sich aufgrund der Außen-
temperatur verändern. Das System
T.P.M.S. kann vorübergehend einennicht ausreichenden Fülldruck anzei-
gen. Kontrollieren Sie in diesem Fall
den Druck der kalten Reifen, und stel-
len Sie die Reifendruckwerte falls not-
wendig wieder her.
ZUR BEACHTUNGWenn das
Fahrzeug mit dem System T.P.M.S.
ausgestattet ist, erfordern die Montage
und Abnahme der Reifen und / oder
Radfelgen besondere Vorsichtsmaß-
nahmen. Um eine versehentliche Be-
schädigung oder falsche Montage der
Sensoren zu vermeiden, ist der Rei-
fen- und/oder Felgenwechsel nur
durch Fachpersonal auszuführen.
Wenden Sie sich hierzu bitte an das
Lancia Kundendienstnetz.
ZUR BEACHTUNGWenn das
Fahrzeug mit dem System T.P.M.S.
ausgestattet ist, empfiehlt es sich, bei
der Abnahme eines Reifens auch die
Gummidichtung des Ventils auszu-
tauschen. Wenden Sie sich hierzu bitte
an das Lancia Kundendienstnetz.
ZUR BEACHTUNGBesonders
starke Funkfrequenzstörungen kön-
nen den korrekten Betrieb des TPMS-
Systems behindern. Dieser Zustand
wird dem Fahrer durch die Anzeige
einer Meldung auf dem Display ange-
zeigt. Diese Anzeige verschwindet au-
tomatisch, sobald die Funkfrequenz-
störung das System nicht mehr stört.
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FRONT- UND
SEITENAIRBAG
Das Fahrzeug ist mit Front-Airbags
für den Fahrer (Abb. 157), für den
Beifahrer (Abb. 158), Seitenairbags,
Sidebag (Abb. 160) und Windowbag
(Abb. 159) ausgestattet.FRONT-AIRBAGS
Beschreibung und Funktionsweise
Der Frontairbag (Fahrer und Bei-
fahrer) ist eine Sicherheitsvorrich-
tung, die im Falle von frontalen Auf-
prällen einschreitet.Sie besteht aus einem sich sofort
aufblasenden Zweistufen-Luftkissen
in einem dafür vorgesehenen Fach:
– in der Mitte des Lenkrads für den
Fahrer;
– im Armaturenbrett mit einem
Luftkissen mit größerem Volumen für
den Beifahrer.
Abb. 157
L0B0083b
Abb. 158
L0B0097b
Abb. 160
L0B0099b
Abb. 159
L0B0111b
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Der Frontairbag (Fahrer und Bei-
fahrer) wurde für den Schutz der In-
sassen durch das Aufblasen eines
Luftkissens zwischen Insasse und
Lenkrad bzw. Armaturenbrett bei
mittelschwerem, frontalen Aufprall
konzepiert.
Bei einem Frontalaufprall verarbei-
tet eine elektronische Steuerung die
vom Verlangsamungssensor kom-
menden Signale und veranlasst ein
eventuell erforderliches Aufblasen des
Luftkissens auf Grund der erhaltenen
Informationen.
Das Luftkissen füllt sich sofort und
schützt somit den Körper der vorde-
ren Passagiere vor einem Aufprall auf
Fahrzeugteile, die eventuell Verlet-
zungen verursachen könnten. Sofort
danach entleert sich das Kissen.
Bei einem Aufprall würde ein nicht
angeschallter Fahrgast nach vorn fal-
len und mit dem sich noch aufblasen-
den Kissen in Berührung kommen. In
diesem Fall verringert sich der Schutz
des Luftkissens. Der Front-Airbag
(für Fahrer und Beifahrer) ist daherkein Esatz, sondern eine Ergänzung
für den Sicherheitsgurt, der beim
Fahren immer angelegt werden muss,
wie es die Gesetzgebung in Europa
und in den meisten außereuropäi-
schen Landern auch vorschreibt.
Bei Frontaufprall mit niedriger In-
tensität (für den die Rückhaltefunk-
tion der Sicherheitsgurte ausreichend
ist), wird der Airbag nicht aktiviert.
Beim Aufprall gegen stark verform-
bare oder bewegliche Gegenstände
(z.B. Pfähle der Straßenverkehrs-
schilder, Kies- oder Schneehaufen, ge-
parkte Fahrzeuge usw.), bei hinterem
Aufprall (Auffahrunfällen), bei seitli-
chem Aufprall oder Unterfahren an-
derer Fahrzeuge (z.B. unter einen
Lastkraftwagen) oder Leitplanken
aktivieren sich die Airbags nicht, da
sie keinen zusätzlichen Schutz zu den
Sicherheitsgurten bieten und somit
ihre Aktivierung unnötig wäre.
Das Nichtansprechen in diesen Fäl-
len ist daher nicht als Systemstörung
auszulegen.GROSSE GEFAHR:
Das Fahrzeug ist
auf der Beifahrer-
seite mit einem Airbag ausgestat-
tet. Kindersitze dürfen nicht auf
dem Vordersitz angebracht wer-
den. Falls unbedingt notwendig, ist
stets der Airbag auf der Beifahrer-
seite zu deaktivieren, wenn der
Kindersitz auf dem Vordersitz
montiert wird. Auch bei Fehlen ge-
setzlicher Vorschriften ist es für
den besten Schutz der Erwachse-
nen ratsam, den Airbag sofort
nach Beendigung des Transportes
von Kindern wieder zu aktivieren.FRONT-BEIFAHRERAIRBAG
Der Front-Beifahrerairbag wurde für
eine Person mit angelegtem Sicher-
heitsgurt konzepiert und geeicht.
Sein Volumen im Moment des ma-
ximalen Aufblasens füllt den Grossteil
des Raumes zwischen Armaturenbrett
und Beifahrer aus.
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Manuelle Deaktivierung des
Front-Beifahrerairbags
Sollte es unbedingt notwendig sein,
ein Kind auf dem Beifahrersitz zu
transportieren, muss das Fahrzeug
auf der Beifahrerseite mit einem de-
aktivierbaren Front-Airbag ausge-
stattet sein.
Die Deaktivierung erfolgt durch
Betätigung mit dem Zündschlüssel
des entsprechenden Schalters, der sich
rechts neben dem Armaturenbrett
(Abb. 161) befindet. Der Schalter ist
nur bei geöffneter Tür zugänglich.
Der Schlüsselschalter hat zwei Posi-
tionen:
Position 1 (ON): Front-Airbag Bei-
fahrer aktiv, Kontrollleuchte “aus-
geschaltet. Es ist strengstens verboten,
Kinder auf dem Beifahrersitz mitfah-
ren zu lassen;Position 2 (OFF): Front-Airbag Bei-
fahrer deaktiviert, Kontrollleuchte “
eingeschaltet. Man kann Kinder, von
entsprechenden Rückhaltesystemen
geschützt, auf dem Beifahrersitz
transportieren.
Die Kontrollleuchte “leuchtet kon-
tinuierlich bis zur Wiedereinschaltung
des Beifahrer-Airbags.
Die Abschaltung des Beifahrer-Fron-
tairbags betrifft nicht die Funktion
der Seitenairbags.
Bei geöffneter Tür kann der Schlüs-
sel in beiden Stellungen eingesteckt
und abgezogen werden.SEITENAIRBAGS
(SIDEBAG - WINDOWBAG)
Die Seitenairbags haben die Auf-
gabe, den Schutz der Fahrgäste bei ei-
nem seitlichen Aufprall mittelhoher
Intensität zu verbessern.
Sie bestehen aus zwei Arten von sich
sofort aufblasenden Luftsäcken:
– Sidebags, die sich in den Rücken-
lehnen der Vordersitze (erste Sitz-
reihe) befinden; dies ermöglicht im-
mer die optimale Positionierung des
Luftkissens in Bezug auf den Insas-
sen, unabhängig von der Einstellung
der Sitze;
– die Windowbags, eine Art “Vor-
hangsystem”, befinden sich in der
Seitenverkleidung des Dachs und sind
von einer speziellen Verkleidung ver-
deckt, welche das Herunterfahren des
Airbags-Kissens ermöglicht. Diese Lö-
sung wurde zum Schutz des Kopfs
entwickelt und bietet den Insassen auf
allen drei Sitzreihen den größtmögli-
chen Schutz bei einem Seitenaufprall.
Die Lösung des “Vorhangsystems”
bietet besseren Schutz dank der
großen Oberfläche des Kissens und
seiner Ausbreitungsfähigkeit, auch bei
fehlender Abstützung.
Abb. 161
L0B0113b
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Bei einem seitlichen Aufprall verar-
beitet ein elektronisches Steuersystem
die vom Verlangsamungssensor kom-
menden Signale und aktiviert bei Be-
darf das Aufblasen der Luftkissen.
Die Kissen füllen sich sofort und
schützen somit den Körper der Pas-
sagiere vor einem Aufprall an der Sei-
tenstruktur. Sofort danach entleeren
sich die Kissen.
Bei einem seitlichen Aufprall niedri-
ger Intensität (für den die von den Si-
cherheitsgurten ausgeübte Rückhal-
tefunktion ausreichend ist) spricht der
Airbag nicht an. Die seitlichen Airbags ersetzen also
nicht die Sicherheitsgurte, sondern er-
gänzen ihre Wirksamkeit. Es wird da-
her empfohlen, die Sicherheitsgurte
immer anzulegen, was auch in Eu-
ropa und den meisten außereuropäi-
schen Ländern gesetzlich vorge-
schrieben ist.
Die Funktion der Seitenairbags wird
nicht durch die Betätigung des Deak-
tivierungsschalters des Beifahrer-
Frontairbags aufgehoben, wie im vor-
hergehenden Abschnitt beschrieben.
So ist bei einem Seitenaufprall auch
ein eventuell mitfahrendes Kind ge-
schützt.
ZUR BEACHTUNGDas Auslösen
der Front- und/oder seitlichen Air-
bags ist möglich, wenn das Fahrzeug
starken Stößen oder Unfällen ausge-
setzt ist, die den Unterbodenbereich
betreffen, wie z.B. starke Stöße gegen
Stufen, Bordsteine oder feste Boden-
vorsprünge, Durchfahren von großen
Schlaglöchern oder bei Bodenwellen.ZUR BEACHTUNGBei der Auslö-
sung der Airbag wird eine kleine
Menge Pulver freigesetzt. Dieses Pul-
ver ist nicht gesundheitsschädlich und
ist auch kein Zeichen für einen ent-
stehenden Brand. Das entfaltete Luft-
kissen und der Fahrgastraum können
außerdem von pulverartigen Rück-
ständen bedeckt werden: dieses Pul-
ver kann Reizung auf der Haut und
an den Augen hervorrufen. Falls man
damit in Berührung kommt, sollte
man sich mit neutraler Seife waschen.
Die Airbag-Anlage ist betreffend der
pyrotechnischen Ladung für 14 Jahre
und betreffend des spiralförmigen
Kontakts für 10 Jahre gewährleistet.
Wenn sich dieses Verfalldatum
nähert, wenden Sie sich bitte an das
Lancia Kundendienstnetz.
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ZUR BEACHTUNGWenn sich
durch einen Unfall der Airbag akti-
viert haben sollte, wenden Sie sich an
dasLancia Kundendienstnetzfür
Austausch der Sicherheitsvorrichtung,
des elektronischen Steuergehäuses,
der Gurte und Vorstraffer und für
Überprüfung der Unversehrtheit der
elektrischen Anlage.
Alle Eingriffe, sei es die Kontrolle,
Reparatur oder Ersatz des Airbags,
müssen durch das Lancia Kunden-
dienstnetzausgeführt werden.
Bei Verschrottung des Fahrzeugs
wenden Sie sich bitte an das Lancia
Kundendienstnetzzur Deaktivie-
rung der Anlage.
Bei Eigentumsveränderung des
Fahrzeugs ist es unerlässlich, dass der
neue Besitzer über die Benutzungsart
und die obigen Hinweise unterrichtet
und ihm die “Betriebsanleitung” aus-
gehändigt wird.ZUR BEACHTUNGDie Aktivie-
rung der Gurtstraffer, der Front- und
Seitenairbags wird in unterschiedli-
cher Weise und in Abhängigkeit von
der Art des Aufpralls von der Elek-
tronik entschieden. Die nicht erfolgte
Auslösung eines oder mehrerer Sy-
steme ist nicht als Störung des Sy-
stems zu bewerten.
ALLGEMEINE HINWEISE
Schaltet sich die Kon-
trollleuchte¬nicht ein,
wenn der Schlüssel auf M
gedreht wird, oder bleibt sie
während der Fahrt eingeschaltet,
liegt möglicherweise eine Störung
in den Rückhaltesystemen vor. In
diesem Fall ist es möglich, dass
der Airbag oder die Gurtstraffer
bei einem Unfall nicht oder in ei-
ner begrenzten Anzahl von Fällen
unabsichtlich aktiviert werden.
Wenden Sie sich bitte vor der
Fortsetzung Ihrer Fahrt für eine
sofortige Kontrolle des Systems an
das Lancia-Kundendienstnetz.Dreht man den Zünd-
schlüssel auf M leuchtet
die Lampe “(bei Deakti-
vierungsschalter des Beifahrer-
Frontairbags auf ON) für ca. 4 Se-
kunden, blinkt dann noch 4 Se-
kunden, um daran zu erinnern,
dass der Beifahrer-Airbag und die
Seitenairbags bei einem Unfall
eingreifen, und geht dann aus.
Bei der Fahrt die Hände
immer auf dem Lenkrad-
kranz lassen, damit sich
der Airbag bei Einschritt ohne
Hindernisse, die schwere Schäden
verursachen könnten, entfalten
kann. Fahren Sie nicht mit vorge-
lehntem Oberkörper, sondern leh-
nen Sie sich mit dem Rücken an
die gerade gestellte Rückenlehne
an.
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Keine Klebeetiketten
oder andere Gegenstände
auf das Lenkrad, die Ab-
deckung des Beifahrer-Airbags
oder die seitliche Verkleidung in
der Nähe des Daches kleben.
Keine Gegenstände (z. B. Handys)
auf das Armaturenbrett auf der
Beifahrerseite legen, die das kor-
rekte Aufblasen des Beifahrer-Air-
bags verhindern und die Insassen
des Fahrzeugs verletzen könnten.
Nicht mit Gegenständen
auf dem Schoß oder vor
dem Brustkorb und noch
weniger mit Pfeife, Bleistift usw.
zwischen den Lippen fahren. Bei
einem Unfall mit Auslösen des Air-
bags könnten dadurch schwere
Verletzungen entstehen.Denken Sie daran, dass
sich die Airbags auch bei
abgestelltem Motor akti-
vieren können, wenn der Zünd-
schlüssel auf M steht und das ste-
hende Fahrzeug von einem ande-
ren Fahrzeug angefahren wird.
Deshalb dürfen Kinder auch bei
stehendem Fahrzeug keinesfalls
auf den Vordersitzen Platz neh-
men.
Andererseits wird daran erinnert,
dass die Airbag bei stehendem
Fahrzeug auf Grund eines Stoßes
nicht ausgelöst werden, wenn der
Zündschlüssel abgezogen bzw.
nicht gedreht ist. Die nicht erfolgte
Aktivierung der Airbags darf in
diesen Fällen nicht als Fehlfunk-
tion des Systems betrachtet wer-
den.Bei Diebstahl oder ver-
suchtem Diebstahl des
Fahrzeugs, bei Vandalis-
mus, Überschwemmung oder
Hochwasser, muss das Airbag-Sy-
stem vom Lancia Kundendienst-
netz überprüft werden.
Die Rückenlehne der
Vordersitze in den auto-
matischen Waschanlagen
für Sitze nicht mit Wasser oder
Dampfstrahl reinigen.
Keine Verkleidungen
oder Bezüge auf die
Rückenlehnen der Vorder-
und Rücksitze aufziehen, wenn sie
nicht für Side Bag geeignet sind.