YAMAHA XJ600N 2002 Betriebsanleitungen (in German)

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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-34
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5. Die Bremssättel festschrauben.HINWEIS:_ Zwischen den Bremsbelägen muß ein ge-
nügend großer Spalt für die Bremsscheibe
vorhanden sein. _6. Die Radachse, dann die Vorderachs-
Klemmschraube und die Bremssattel-
Schrauben vorschriftsmäßig anzie-
hen.7. Die Tachowelle montieren.
8. Die Teleskopgabel mehrmals einfe-
dern, um deren Funktion zu prüfen.
Anzugsmoment
Radachse
58 Nm (5,8 m·kg)
Vorderachs-Klemmschraube
40 Nm (4,0 m·kg)
Bremssattel-Schraube
19 Nm (1,9 m·kg)
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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6
GAU01480
Hinterrad Hinterrad ausbauen
GW000122
WARNUNG
_ 
Wartungsarbeiten an den Rädern
sollten grundsätzlich von einem
YAMAHA-Händler durchgeführt
werden.

Das Fahrzeug sicher abstützen,
damit es nicht umfallen kann.
_1. Das Motorrad auf den Hauptständer
stellen.
2. Die Achsmutter abschrauben.3. Die Bremsankerstrebe durch Demon-
tieren deren Mutter und Schraube von
der Bremssattelhalterung lösen.4. Die Bremssattelhalterung abstützen
und dabei die Radachse herauszie-
hen.
5. Das Hinterrad nach vorn drücken und
dann die Antriebskette vom Kettenrad
abnehmen.
HINWEIS:_ Die Antriebskette muß für den Ein- und
Ausbau des Hinterrads nicht aufgetrennt
werden. _6. Das Rad herausrollen.
GCA00048
ACHTUNG:_ Bei ausgebautem Rad auf keinen Fall die
Bremse betätigen, da sonst die Brems-
beläge aneinandergedrückt werden. _
1. Hinterachsmutter
1. Schraube (Bremsankerstrebe)
2. Mutter
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-36
6
GAU01468
Hinterrad einbauen
1. Die Radachse von der rechten Seite
her durchstecken.
2. Die Antriebskette auf das Kettenrad
spannen und dann den Antriebsket-
ten-Durchhang einstellen; siehe dazu
Seite 6-21.
3. Die Achsmutter montieren und die
Bremsankerstrebe an die Bremssat-
telhalterung festschrauben.
4. Den Bremssattel festschrauben.HINWEIS:_ Zwischen den Bremsbelägen muß ein
genügend großer Spalt für die Brems-
scheibe vorhanden sein. _5. Das Motorrad vom Hauptständer her-
ablassen.
6. Die folgenden Teile vorschriftsmäßig
anziehen.
GAU01008
Fehlersuche Obwohl alle YAMAHA-Fahrzeuge vor der
Auslieferung einer strengen Inspektion
unterzogen werden, kann es im Alltag zu
Störungen kommen. Zum Beispiel können
Defekte am Kraftstoff- oder Zündsystem
oder mangelnde Kompression zu Anlaß-
problemen und Leistungseinbußen führen.
Das nachfolgende Fehlersuchdiagramm
beschreibt die Vorgänge, die es Ihnen
ermöglichen, eine einfache und schnelle
Kontrolle der einzelnen Funktionsbereiche
vorzunehmen. Reparaturarbeiten sollten
jedoch unbedingt von einem YAMAHA-
Händler ausgeführt werden, denn nur die-
ser bietet das Know-how, die Werkzeuge
und die Erfahrung für eine optimale War-
tung.
Ausschließlich YAMAHA-Originalersatz-
teile verwenden. Ersatzteile anderer Her-
steller mögen zwar so aussehen wie
YAMAHA-Teile, bieten aber nur selten die
gleiche Qualität und Lebensdauer, was
erhöhte Reparaturkosten zur Folge hat. Anzugsmoment
Achsmutter
105 Nm (10,5 m·kg)
Bremsankerstreben-Schraube
23 Nm (2,3 m·kg)
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU01297
Fehlersuchdiagramm
GW000125
WARNUNG
_ Bei Prüf- und Reparaturarbeiten am Kraftstoffsystem Funken und offene Flammen fernhalten und auf keinen Fall rauchen. _
Ausreichend
Tank leerVerdichtung prüfen.
Kraftstoff tanken.
2. Verdichtung
Verdichtung vorhanden
Kein VerdichtungZündung prüfen.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
Zünderzen heraus-
schrauben und Elektroden
prüfen.
3. Zündung
Feucht
TrockenMit trockenem Lappen sauberwischen
und Elektrodenabstand korrigieren bzw.
Zündkerzen erneuern.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
Motor startet nicht. Batterie prüfen. Gasdrehgriff halb öffnen und E-Starter
betätigen.
4. Batterie
Motor dreht schnell.
Motor dreht zu langsam.Batterie gut.
1. KraftstoffKraftstoffstand prüfen.
E-Starter betätigen.
E-Starter betätigen.
Anschlüsse prüfen bzw.
Batterie laden.
Motor startet nicht.
Verdichtung prüfen.
Motor startet nicht.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
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Pflege und Lagerung
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Motorradpflege – eine Investition, die sich lohnt! .............................. 7-1
Lagerung ........................................................................................... 7-4
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7-1
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GAU03430
7-Pflege und LagerungMotorradpflege – eine Investition,
die sich lohnt! Die “Faszination Motorrad” basiert unter
anderem auf der sichtbaren Technik. Dies
hat aber leider auch einen Nachteil: Wäh-
rend bei Automobilen beispielsweise ein
korrodierter Auspuff unbeachtet bleibt,
fallen schon kleine Rostansätze an der
Motorrad-Auspuffanlage unangenehm auf.
Gegen Schönheitsfehler können Sie durch
gekonnte Pflege allerdings viel tun. Außer-
dem sollten Sie eines bedenken: YAMAHA
kann eine Gewährleistung nur dann über-
nehmen, wenn Sie Ihr Motorrad auch
angemessen pflegen. Denn obwohl nur
hochwertige Materialien verwendet wer-
den, sind nicht alle Bauteile absolut korro-
sionssicher. Deshalb geben wir hier wich-
tige Hinweise, wie Ihr Motorrad behandelt
werden muß, um dauerhaft gut in Form zu
bleiben.Vorbereitung für die Wäsche
1. Die Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit einer Plastiktüte so ab-
decken, daß kein Wasser eindringen
kann.
2. Sicherstellen, daß alle elektrischen
Steckverbinder – auch Zündkerzen-
stecker – und Abdeckkappen fest sit-
zen, damit dort ebenfalls keine Feuch-
tigkeit eindringen kann.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die
z. B. durch verkrustetes Motoröl ver-
unreinigt sind, nur dann einen Kalt-
reiniger mit dem Pinsel auftragen,
wenn keine Gummidichtungen in der
Nähe liegen. Diese könnten sonst
rasch aushärten und ihre Dichtwir-
kung verlieren. Auch von Kette, Ket-
tenrädern und Radachsen sollte Kalt-
reiniger ferngehalten werden.Wäsche
GCA00010
ACHTUNG:_ 
Moderne Reiniger, insbesondere
säurehaltige Felgenreiniger, lösen
festgebackenen Schmutz zwar sehr
gut, aber sie können bei besonders
langem Einwirken unter Umständen
die metallische Oberfläche angrei-
fen. Deshalb raten wir von Felgen-
reinigern ab. Auf keinen Fall dürfen
sie bei Drahtspeichenrädern zum
Einsatz kommen. Wenn Sie solche
Reiniger trotzdem verwenden: Nach
der empfohlenen Einwirkzeit die be-
handelten Teile unbedingt sehr gut
mit Wasser spülen, trocknen und
anschließend mit einem Korrosi-
onsschutz (Sprühwachs oder -öl)
versehen.

Starke Reiniger verhalten sich auch
aggressiv gegenüber Kunststoffen
und Gummibauteilen. Verkleidungs-
teile, Radabdeckungen, Lampenglä-
ser, Lenkergriffe usw. sollten ledig-
lich mit einem sauberen weichen
Lappen bzw. Schwamm und Wasser
behandelt werden; nach Bedarf ein
mildes Reinigungsmittel zugeben.
Bei Kratzern hochwertiges Polier-
mittel für Kunststoff verwenden.
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Pflege und Lagerung
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7

Niemals folgende Mittel bzw. einen
mit diesen Mitteln angefeuchteten
Lappen oder Schwamm benutzen:
alkalische oder stark säurehaltige
Reinigungsmittel, Lösungsmittel,
Benzin, Rostschutz- oder -entfer-
nungsmittel, Brems- oder Kühlflüs-
sigkeit, Batteriesäure.

Zum Waschen keinen Hochdruck-
Wasserstrahl verwenden. Soge-
nannte Dampfstrahler an Tankstel-
len oder Münzwaschanlagen drük-
ken häufig Feuchtigkeit in Radlager,
elektrische Steckverbindungen,
Instrumente, Armaturen, Scheinwer-
fer, Brems- und Blinkleuchten, Ent-
lüftungsöffnungen und -schläuche,
Dichtringe (an Telegabel, Schwin-
genlagern und Getriebewellen) so-
wie Bremszylinder.

Zur Behandlung der Windschutz-
scheibe (falls vorhanden): Scharfe
Reinigungsmittel können zu einer
Eintrübung der Scheibe führen, und
ein harter Schwamm kann Kratzer
verursachen. Kunststoffreiniger vor
dem ersten Einsatz am besten an
einer nicht im Blickfeld liegenden
Stelle testen, ob er Scheuerspuren
hinterläßt.
_Regelmäßige WäscheSchmutz am besten mit warmem Wasser,
einem milden Haushaltsreiniger und ei-
nem sauberen, weichen Schwamm lösen,
danach mit einem sanften Wasserstrahl
abspülen. Schwer zugängliche Stellen mit
einer Bürste reinigen. Insekten lassen sich
leicht entfernen, wenn zuvor ein nasses
Tuch oder Spezialmittel einige Minuten
die Verschmutzungen gelöst hat.
Nach Einsatz im Winter, im Regen und in

Küstennähe
Nach einer Fahrt in Küstennähe, auf salz-
gestreuten Straßen und auch nach einer
Regenfahrt im Frühjahr sollten Sie Ihre
YAMAHA folgendermaßen behandeln.HINWEIS:_ Nicht nur in den Wintermonaten, wenn
wegen Glätte gestreut wurde, sondern
auch im Frühjahr befindet sich Salz auf der
Fahrbahn, das zusammen mit Wasser
aggressiv auf allen Metallteilen reagiert.
Auch Meerwasser und salzhaltige Luft
beschleunigen Korrosion. _1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann kalt abspülen oder mit einer Sei-
fenlauge abwaschen.
GCA00012
ACHTUNG:_ Warmes Wasser verstärkt das aggressi-
ve Verhalten von Salz. _2. Nach dem Trocknen des Fahrzeugs
alle metallischen Oberflächen mit
Sprühöl oder -wachs konservieren.
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Pflege und Lagerung
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7
Nach der Wäsche
1. Das Motorrad mit einem Leder oder
einem saugfähigen Tuch trockenwi-
schen.
2. Die Antriebskette trocknen und sofort
schmieren, um Rostansatz zu verhin-
dern.3. Verchromte Bauteile aus Stahl oder
Alu mit einem handelsüblichen
Chrompolish polieren. Dies gilt natür-
lich auch für Auspuffanlagen. Ins-
besondere Edelstahlauspuffanlagen
können durch Polieren von Verfär-
bungen (thermisch bedingte Anlauf-
farben) sowie hartnäckigen Flecken
befreit werden.4. Alle metallischen Oberflächen müs-
sen unbedingt vor Korrosion ge-
schützt werden, auch wenn sie ver-
chromt, vernickelt, eloxiert oder auf
eine andere Art oberflächenvergütet
sind. Dies kann mit Sprühwachs oder
Sprühöl erfolgen.5. Sollten nach der Wäsche noch
Schmutzstellen zu sehen sein, diese
mit einem weichen Tuch und Sprüh-
öl reinigen.6. Steinschläge, Scheuerstellen und
andere kleine Lackschäden mit
Farblack ausbessern bzw. mit Klar-
lack versiegeln.
7. Lackierte Oberflächen sollten mit
einem handelsüblichen Lackkonser-
vierer geschützt werden.
8. Das Motorrad vollständig trocknen
(lassen), bevor es untergestellt oder
abgedeckt wird.
GWA00001
WARNUNG
_ 
Wenn Wachs oder Öl auf Bremsen
oder Reifen gelangen, besteht
Gefahr.

Bremsscheiben und -beläge mit
Aceton oder einem handelsüb-
lichen Bremsenreiniger säubern,
Reifen mit Seifenlauge abwa-
schen. Anschließend vorsichtig
mit dem Motorrad losfahren, eine
Bremsprobe machen und verhal-
ten in Kurven einfahren.
_
GCA00013
ACHTUNG:_ 
Wachs und Öl stets sparsam auf-
tragen und jeglichen Überschuß
abwischen.

Niemals Gummi- oder Kunststoff-
teile einölen bzw. wachsen, son-
dern mit geeigneten Pflegemitteln
behandeln.

Polituren nicht zu häufig einsetzen,
denn diese enthalten Schleifmittel,
die eine dünne Schicht des Lackes
abtragen.
_HINWEIS:_ Produktempfehlungen erhalten Sie bei
Ihrem YAMAHA-Händler. _
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Pflege und Lagerung
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7
Lagerung Kurzzeitiges Abstellen
Das Motorrad sollte stets kühl und trocken
untergestellt und mit einer luftdurchlässigen
Plane abgedeckt werden, um es vor Staub
zu schützen.
GCA00014
ACHTUNG:_ 
Stellen Sie ein nasses Motorrad
niemals in eine unbelüftete Garage
oder decken es mit einer Plane ab,
denn dann bleibt das Wasser auf
den Bauteilen stehen, und das kann
Rostbildung zur Folge haben.

Feuchte Kellerräume sind kein ge-
eigneter Abstellplatz. Das gleiche
gilt für Stallungen (ammoniakhalti-
ge Luft ist besonders aggressiv)
und Räume, in denen aggressive
Chemikalien gelagert werden.
_
StillegungMöchten Sie Ihr Motorrad für mehr als
zwei Monate aus dem Verkehr ziehen,
sollten folgende Schutzvorkehrungen
getroffen werden, um Schäden und Kor-
rosion zu verhindern.1. Eine komplette Motorradpflege, wie
zuvor beschrieben, durchführen.
2. Den Kraftstoffhahn auf “ON” stellen.
3. Die Vergaser-Schwimmerkammern
durch Aufdrehen der Ablaßschrauben
entleeren, um einer Verharzung vor-
zubeugen. Das abgelassene Benzin
in den Kraftstofftank einfüllen.
4. Volltanken, um Rostbildung im Tank
vorzubeugen.
5. Zum Vermeiden von Korrosion im Mo-
tor die folgenden Schritte ausführen:
a) Die Zündkerzenstecker abziehen und
dann die Zündkerzen herausschrau-
ben.
b) Je etwa einen Teelöffel Motoröl durch
die Kerzenbohrungen einfließen las-
sen.c) Die Zündkerzen mit aufgestecktem
Zündkerzenstecker an Masse legen,
um Funkenbildung zu verhindern.
d) Den Motor mit dem Starter (ggf. Kick-
starter) etwa fünf Sekunden durchdre-
hen lassen, damit das Öl an Zylinder,
Kolben usw. gelangt.
e) Die Zündkerzen einschrauben und
dann die Zündkerzenstecker aufstek-
ken.
GWA00003
WARNUNG
_ Schritt 5. c) unbedingt beachten, um
Verletzung durch Hochspannung vorzu-
beugen. _6. Sämtliche Seilzüge sowie alle Hebel-
und Ständer-Drehpunkte ölen.
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Pflege und Lagerung
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7. Den Luftdruck der Reifen kontrollieren
und ggf. korrigieren. Anschließend
das Motorrad so aufbocken, daß bei-
de Räder über dem Boden schweben.
Anderenfalls jeden Monat das Motor-
rad etwas verschieben, damit die Rei-
fen nicht ständig an derselben Stelle
aufliegen und dadurch beschädigt
werden.
8. Die Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit Plastiktüten so abdek-
ken, daß keine Feuchtigkeit eindrin-
gen kann.
9. Die Batterie ausbauen, kühl und trok-
ken lagern, jeden Monat prüfen und
ggf. aufladen. Temperaturen unter
0°C und über 30 °C sind zu vermei-
den. Für nähere Angaben zum Lagern
der Batterie siehe Seite 6-27.HINWEIS:_ Anfallende Reparaturen oder Inspektion
vor der Stillegung ausführen. _G_4br.book Page 5 Wednesday, July 25, 2001 2:11 PM

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