YAMAHA XVS650 2000 Betriebsanleitungen (in German)
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU01297*
Fehlersuchdiagramm
GW000125
WARNUNG
Bei Prüf- und Reparaturarbeiten am Kraftstoffsystem Funken und offene Flammen fernhalten und auf keinen Fall rauchen.
Ausreichend
Tank leerVerdichtung prüfen.
Kraftstoff tanken.
2. Verdichtung
Verdichtung vorhanden
Kein VerdichtungZündung prüfen.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
Kerzen heraus-
schrauben und
Elektroden prüfen.
3. Zündung
Feucht
TrockenMit trockenem Lappen sauberwischen
und Elektrodenabstand korrigieren bzw.
Zündkerzen erneuern.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen. Motor startet nicht. Batterie prüfen.Gasdrehgriff halb öffnen und E-Starter
betätigen.
4. Batterie
Motor dreht schnell.
Motor dreht zu langsam.Batterie gut.
1. KraftstoffKraftstoffstand prüfen.
E-Starter betätigen.
E-Starter betätigen.
Anschlüsse prüfen bzw.
Batterie laden.
Motor startet nicht.
Verdichtung prüfen.
Motor startet nicht.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
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Motorradpflege – eine Investition, die sich lohnt! ............................... 7-1
Lagerung ............................................................................................ 7-4
Pflege und Lagerung
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GAU01010*
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Pflege und Lagerung
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Motorradpflege – eine Investition,
die sich lohnt!
Die “Faszination Motorrad” basiert unter
anderem auf der sichtbaren Technik. Dies
hat aber leider auch einen Nachteil: Wäh-
rend bei Automobilen beispielsweise ein
korrodierter Auspuff unbeachtet bleibt, fal-
len schon kleine Rostansätze an der Mo-
torrad-Auspuffanlage unangenehm auf.
Gegen Schönheitsfehler können Sie durch
gekonnte Pflege allerdings viel tun. Außer-
dem sollten Sie eines bedenken: YAMAHA
kann eine Gewährleistung nur dann über-
nehmen, wenn Sie Ihr Motorrad auch an-
gemessen pflegen. Denn obwohl nur hoch-
wertige Materialien verwendet werden,
sind nicht alle Bauteile absolut korrosions-
sicher. Deshalb geben wir hier wichtige
Hinweise, wie Ihr Motorrad behandelt wer-
den muß, um dauerhaft gut in Form zu blei-
ben.
Vorbereitung für die Wäsche
1. Die Schalldämpfer mit Plastiktüten so
abdecken, daß kein Wasser eindrin-
gen kann.
2. Sicherstellen, daß alle elektrischen
Steckverbinder – auch Zündkerzen-
stecker – und Abdeckkappen fest sit-
zen, damit dort ebenfalls keine
Feuchtigkeit eindringen kann.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die
z. B. durch verkrustetes Motoröl ver-
unreinigt sind, nur dann einen Kaltrei-
niger mit dem Pinsel auftragen, wenn
keine Gummidichtungen in der Nähe
liegen. Diese könnten sonst rasch
aushärten und ihre Dichtwirkung ver-
lieren. Auch von den Radachsen soll-
te Kaltreiniger ferngehalten werden.
Wäsche
Regelmäßige Wäsche
Schmutz am besten mit warmem Wasser,
einem milden Haushaltsreiniger und einem
sauberen, weichen Schwamm lösen, da-
nach mit einem sanften Wasserstrahl ab-
spülen. Schwer zugängliche Stellen mit ei-
ner Bürste reinigen. Insekten lassen sich
leicht entfernen, wenn zuvor ein nasses
Tuch oder Spezialmittel einige Minuten die
Verschmutzungen gelöst hat.
GAU01521
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Pflege und Lagerung
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GCA00010ACHTUNG:
l
Moderne Reiniger, insbesondere
säurehaltige Felgenreiniger, lösen
festgebackenen Schmutz zwar
sehr gut, aber sie können bei be-
sonders langem Einwirken unter
Umständen die metallische Ober-
fläche angreifen. Deshalb raten wir
von Felgenreinigern ab. Auf keinen
Fall dürfen sie bei Drahtspeichen-
rädern zum Einsatz kommen.
Wenn Sie solche Reiniger trotzdem
verwenden: Nach der empfohlenen
Einwirkzeit die behandelten Teile
unbedingt sehr gut mit Wasser
spülen, trocknen und anschließend
mit einem Korrosionsschutz
(Sprühwachs oder -öl) versehen.
l
Starke Reiniger verhalten sich auch
aggressiv gegenüber Kunststoffen
und Gummibauteilen. Verklei-
dungsteile, Radabdeckungen, Lam-
pengläser, Lenkergriffe usw. soll-
ten lediglich mit einem sauberen
weichen Lappen/Schwamm und
Wasser behandelt werden; nach
Bedarf ein mildes Reinigungsmittel zugeben. Bei Kratzern hochwerti-
ges Poliermittel für Kunststoff ver-
wenden.
l
Niemals folgende Mittel bzw. einen
mit diesen Mitteln angefeuchteten
Lappen/Schwamm benutzen: alka-
lische oder stark säurehaltige Rei-
nigungsmittel, Lösungsmittel,
Benzin, Rostschutz- oder -entfer-
nungsmittel, Brems- oder Kühl-
flüssigkeit, Batteriesäure.
l
Zum Waschen keinen Hochdruck-
Wasserstrahl verwenden. Soge-
nannte Dampfstrahler an Tank-
stellen oder Münzwaschanlagen
drücken häufig Feuchtigkeit in
Radlager, elektrische Steckverbin-
dungen, Instrumente, Armaturen,
Scheinwerfer, Brems- und Blink-
leuchten, Entlüftungsöffnungen
und -schläuche, Dichtringe (an
Telegabel, Schwingenlagern und
Getriebewellen) sowie Brems-
zylinder.
l
Zur Behandlung der Windschutz-
scheibe (falls vorhanden): Scharfe
Reinigungsmittel führen zu einer
Eintrübung der Scheibe, ein harter
Schwamm verursacht Kratzer.
Kunststoffreiniger vor dem ersten
Einsatz an einer nicht im Blickfeld
liegenden Stelle testen, ob er
Scheuerspuren hinterläßt.
Nach Einsatz im Winter, im Regen und in
Küstennähe
Nicht nur in den Wintermonaten, wenn we-
gen Glätte gestreut wurde, sondern auch
im Frühjahr befindet sich Salz auf der Fahr-
bahn, das zusammen mit Wasser aggres-
siv auf allen Metallteilen reagiert. Auch
Meereswasser und salzhaltige Luft be-
schleunigen Korrosion. Deshalb sollten Sie
Ihre YAMAHA nach einer Fahrt in Küsten-
nähe, auf salzgestreuten Straßen und auch
nach einer Regenfahrt im Frühjahr folgen-
dermaßen behandeln:
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Pflege und Lagerung
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1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann kalt abspülen oder mit einer Sei-
fenlauge abwaschen.
GCA00012
ACHTUNG:
Warmes Wasser verstärkt das aggressi-
ve Verhalten von Salz.
2. Alle metallischen Oberflächen mit
Sprühöl oder -wachs konservieren.
Nach der Wäsche
1. Das Motorrad mit einem Leder oder
einem saugfähigen Tuch trockenwi-
schen.
2. Verchromte Bauteile aus Stahl oder
Alu mit einem handelsüblichen
Chrompolish polieren. Dies gilt natür-
lich auch für Auspuffanlagen. Insbe-
sondere Edelstahlauspuffanlagen
können durch Polieren von Verfärbun-
gen (thermisch bedingte Anlauffar-
ben) sowie hartnäckigen Flecken be-
freit werden.3. Alle metallischen Oberflächen müs-
sen unbedingt vor Korrosion ge-
schützt werden, auch wenn sie ver-
chromt, vernickelt, eloxiert oder auf
eine andere Art oberflächenvergütet
sind. Dies kann mit Sprühwachs oder
Sprühöl erfolgen.
4. Sollten nach der Wäsche noch
Schmutzstellen zu sehen sein, diese
mit einem weichen Tuch und Sprühöl
reinigen.
5. Steinschläge, Scheuerstellen und an-
dere kleine Lackschäden mit Farblack
ausbessern bzw. mit Klarlack versie-
geln.
6. Lackierte Oberflächen sollten mit ei-
nem handelsüblichen Lackkonservie-
rer geschützt werden.
7. Das Motorrad vollständig trocknen
(lassen), bevor es untergestellt oder
abgedeckt wird.
GWA00001
WARNUNG
Wenn Wachs oder Öl auf Bremsen oder
Reifen gelangen, besteht Gefahr.
Bremsscheiben und -beläge mit Aceton
oder einem handelsüblichen Bremsen-
reiniger säubern, Reifen mit Seifenlauge
abwaschen. Anschließend vorsichtig
mit dem Motorrad losfahren, eine
Bremsprobe machen und verhalten in
Kurven einfahren.
GCA00013
ACHTUNG:
l
Wachs und Öl stets sparsam auf-
tragen und jeglichen Überschuß
abwischen.
l
Niemals Gummi- oder Kunststoff-
teile einölen, sondern mit geeigne-
ten Pflegemitteln behandeln.
l
Polituren nicht zu häufig einsetzen,
denn diese enthalten Schleifmittel,
die eine dünne Schicht des Lackes
abtragen.
HINWEIS:
Produktempfehlungen erhalten Sie bei Ih-
rem YAMAHA-Händler.
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Pflege und Lagerung
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Lagerung
Kurzzeitiges Abstellen
Das Motorrad sollte stets kühl und trocken
untergestellt und mit einer luftdurchlässi-
gen Plane abgedeckt werden, um es vor
Staub zu schützen.
GCA00014
ACHTUNG:
l
Stellen Sie ein nasses Motorrad
niemals in eine unbelüftete Garage
oder decken es mit einer Plane ab.
Denn dann bleibt das Wasser auf
den Bauteilen stehen. Das kann
Rostbildung zur Folge haben.
l
Feuchte Kellerräume sind kein ge-
eigneter Abstellplatz. Das gleiche
gilt für Stallungen (ammoniakhalti-
ge Luft ist besonders aggressiv)
und Räume, in denen aggressive
Chemikalien gelagert werden.Stillegung
Möchten Sie Ihr Motorrad für mehr als zwei
Monate aus dem Verkehr ziehen, sollten
folgende Schutzvorkehrungen getroffen
werden, um Schäden und Korrosion zu
verhindern.
1. Eine komplette Motorradpflege, wie
zuvor beschrieben, durchführen.
2. Die Schwimmerkammern durch Öff-
nen der Ablaßschrauben entleeren,
um einer Verharzung vorzubeugen.
Das abgelassene Benzin in den Tank
einfüllen.
3. Den Kraftstoffhahn ggf. auf “OFF”
stellen.
4. Volltanken, um Rostbildung im Tank
vorzubeugen.
5. Um Korrosion im Motor zu vermeiden:
a) Die Zündkerzen herausschrauben
und die Zündkerzenstecker abziehen.
b) Je etwa einen Teelöffel Motoröl durch
die Kerzenbohrungen einfließen las-
sen.
c) Die Zündkerzen mit aufgestecktem
Zündkerzenstecker an Masse legen,
um Zündfunken zu verhindern.d) Den Motor mit dem Starter (ggf. Kick-
starter) etwa fünf Sekunden durchdre-
hen lassen. Das Öl gelangt so an Zy-
linder, Kolben usw.
e) Die Zündkerzen montieren und die
Zündkerzenstecker aufstecken.
GWA00003
WARNUNG
Schritt 5.c) unbedingt beachten, um Ver-
letzung durch Hochspannung vorzu-
beugen.
6. Sämtliche Seilzüge und alle Hand-
und Fußhebel- sowie Ständer-Dreh-
punkte ölen.
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7. Den Luftdruck der Reifen kontrollieren
und ggf. korrigieren. Anschließend
das Motorrad so aufbocken, daß bei-
de Räder über dem Boden schweben;
anderenfalls die Reifenposition jeden
Monat verändern, um die Reifen nicht
zu beschädigen.
8. Die Schalldämpfer mit Plastiktüten so
abdecken, daß kein Wasser eindrin-
gen kann.
9. Die Batterie ausbauen, kühl und trok-
ken lagern, jeden Monat prüfen und
ggf. aufladen. Temperaturen unter
0 ˚C und über 30 ˚C sind zu vermei-
den. Nähere Informationen siehe Ab-
schnitt “Batterie” im Kapitel “Regel-
mäßige Wartung und kleinere
Reparaturen”.
HINWEIS:
Anfallende Reparaturen oder Inspektion
vor der Stillegung ausführen.
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Technische Daten
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Technische Daten
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Technische Daten
Modell XVS650/XVS650A
Abmessungen
XVS650
Gesamtlänge 2.340 mm
Gesamtbreite 880 mm
Gesamthöhe 1.065 mm
Sitzhöhe 695 mm
Radstand 1.610 mm
Bodenfreiheit 140 mm
Wendehalbkreis 3.100 mm
XVS650A
Gesamtlänge 2.450 mm
Gesamtbreite 930 mm
Gesamthöhe 1.105 mm
Sitzhöhe 710 mm
Radstand 1.625 mm
Bodenfreiheit 145 mm
Wendekreis-Radius 3.400 mm
Leergewicht (fahrfertig,
vollgetankt)
XVS650
227 kg
XVS650A
242 kg (nicht D, A)
243 kg (nur D, A)
Motor
Bauart luftgekühlter 2-Zyl.-4-Takt-
Ottomotor, obenliegende
Nockenwelle (SOHC)
Zylinderanordnung V-2
Hubraum
649 cm
3
Bohrung
´
Hub 81
´
63 mm
Verdichtungsverhältnis 9:1
Startsystem Elektrostarter
Schmiersystem Naßsumpfschmierung
Motoröl
Sorte (Viskosität)
-10°0°10°20°30°
40°
-20°
50°C
SAE 20W/40SAE 20W/50
SAE 10W/40SAE 10W/30
SAE 15W/40
Klassen nach API: SE, SF oder SG
nach CCMC (ACEA): G-4 oder G-5
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Technische Daten
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Füllmenge
Ölwechsel ohne
Filterwechsel 2,6 L
Ölwechsel mit
Filterwechsel 2,8 L
Gesamtmenge 3,2 L
Achsantriebsöl
Sorte Hypoidöl SAE 80, API-Klasse
“GL-4”
Füllmenge 0,19 L
Luftfilter
Trockenfilter-Einsatz
Kraftstoff
Sorte bleifreies Normalbenzin
Tankvolumen (Gesamtinhalt) 16 L
Davon Reserve 3 L
Vergaser
Typ
´
Anzahl BDS28
´
2
Hersteller MIKUNI
ACHTUNG:Keine Öle verwenden, die Reibschutzmittel enthalten.
Pkw-Motoröle mit der Bezeichnung “Energy Conserving”
enthalten oft solche Zusätze. Diese können beim Motorrad zu Kupplungsrutschen und Leistungsminderung führen.
Zündkerzen
Typ/Hersteller DPR7EA-9 / NGK
X22EPR-U9 / DENSO
Elektrodenabstand 0,8–0,9 mm
Kupplungsbauart
Mehrscheiben-Ölbadkupplung
Kraftübertragung
Primärantrieb Stirnräder
Primärübersetzung 1,789
Sekundärantrieb Kardanwelle
Sekundärübersetzung 3,071
Getriebe klauengeschaltetes 5-Gang-
Getriebe
Getriebebetätigung Fußschalthebel (links)
Getriebeabstufung
1. Gang 2,714
2. Gang 1,900
3. Gang 1,458
4. Gang 1,166
5. Gang 0,966
Fahrwerk
XVS650
Rahmenbauart Doppelschleifen-Rohrrahmen
Lenkkopfwinkel 35˚
Nachlauf 153 mm