ABS YAMAHA TDR 125 2002 Betriebsanleitungen (in German)
[x] Cancel search | Manufacturer: YAMAHA, Model Year: 2002, Model line: TDR 125, Model: YAMAHA TDR 125 2002Pages: 92, PDF-Größe: 2.49 MB
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1-1
GAU00021
QSicherheit hat Vorfahrt
1
Das Motorrad ist ein faszinierendes Fahrzeug. Es vermittelt ein unvergleichliches Gefühl von Freiheit und Stärke.
Allerdings zeigt es seinem Benutzer auch Grenzen auf, die akzeptiert werden müssen. Selbst das beste Motor-
rad kann die physikalischen Gesetze nicht außer Kraft setzen.
Für guten Werterhalt und einwandfreie Funktion des Fahrzeugs sind regelmäßige Pflege und Wartung unerläß-
lich. Und was für das Fahrzeug gilt, trifft auch für den Fahrer zu: Nur gesund, ausgeschlafen und absolut fit sind
wir in der Lage, unser Fahrzeug zu beherrschen. Medikamente, Aufputschmittel und Alkohol sind selbstverständ-
lich tabu. Beim Zweirad kommt es — noch mehr als beim Auto — darauf an, daß der Fahrer jederzeit in absolu-
ter Höchstform ist. Durch Alkohol steigt die Risikobereitschaft stark an. Deshalb ist er auch bereits in kleinen
Mengen gefährlich.
Optimale Schutzkleidung gehört zweifellos zum Motorradfahren wie der Sicherheitsgurt zum Autofahren. Ein voll-
ständiger Schutzanzug (Lederkombi oder zerreißfester Textilanzug mit Protektoren), robuste Stiefel, spezielle
Motorradhandschuhe und ein geprüfter, perfekt sitzender Helm sind obligatorisch. Aber Vorsicht: Häufig verführt
sehr gute Schutzkleidung zu leichtsinnigen Fahrmanövern. Insbesondere durch den Vollvisierhelm und einen
starken Lederanzug entsteht ein trügerisches Schutz- und Sicherheitsgefühl. Man glaubt, unverletzlich zu sein.
Vergessen Sie aber nicht: Der Motorradfahrer hat keine Knautschzone. Wer seine Gefühle nicht selbstkritisch
kontrolliert, läuft Gefahr, risikoreicher und vor allem schneller zu fahren als gesund ist. Dies gilt insbesondere bei
Regenwetter. Der gute Motorradfahrer fährt vorausschauend, souverän und defensiv! Er verhindert Unfälle, auch
wenn andere Verkehrsteilnehmer Fehler begehen.
Gute Fahrt!
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GAU03890
Motorstoppschalter „#/$“
Motorstoppschalter
Der Motorstoppschalter ist eine Sicher-
heitseinrichtung, die das Abschalten des
Motors in Notsituationen erlaubt, ohne die
Hände vom Lenker nehmen zu müssen
(z. B. bei überdrehendem Motor, klem-
mendem Gaszug oder Umfallen des
Motorrads). Der Motor kann nur in Schal-
terstellung „#“ laufen. Den Schalter nur
in Notsituationen auf „$“ stellen.
GAU00143
Starterschalter „*“
Starterschalter
Zum Anlassen des Motors diesen Schal-
ter betätigen.
GC000005
dDVor dem Starten die Anweisungen zum
Anlassen des Motors lesen; siehe
dazu Seite 5-1.
GAU00152
Kupplungshebel
Kupplungshebel
Der Kupplungshebel befindet sich auf der
linken Seite des Lenkers. Zum Auskup-
peln den Kupplungshebel zügig ziehen,
beim Einkuppeln gefühlvoll loslassen, um
ein weiches Einrücken der Kupplung zu
gewährleisten.
Der Kupplungshebel beherbergt einen
Anlaßsperrschalter. Für nähere Angaben
zur Funktionsweise des Zündunter-
brechungs- und Anlaßsperrschalter-
Systems siehe Seite 3-16.
GAU00157
Fußschalthebel
Fußschalthebel
Die Gänge dieses 6-Gang-Getriebes wer-
den über den Fußschalthebel linksseitig
des Motors bei ausgerückter Kupplung
geschaltet.
Armaturen, Bedienungselemente und deren Funktion
3
21
1
1
1. Motorstoppschalter „#/ $“
2. Starterschalter „,“1. Fußschalthebel 1. Kupplungshebel
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3-10
GC000114
dDUm Brände und andere Beschädigun-
gen zu vermeiden:
8Ausschließlich bleifreien Kraft-
stoff tanken. (Der Gebrauch ver-
bleiten Kraftstoffs verursacht un-
reparierbare Schäden am Abgas-
katalysator.)
8Das warmgefahrene Motorrad nie-
mals an Orten abstellen, wo
Feuergefahr herrscht (z. B. in der
Nähe von Gras oder anderen
leicht entzündbaren Stoffen).
8Den Motor nicht über längere Zeit
im Leerlauf betreiben.
GAU03750
Frischöl
Frischöl
Sicherstellen, daß ausreichend Frischöl
im Tank vorrätig ist. Falls erforderlich, Öl
der vorgeschriebenen Sorte nachfüllen.HINWEIS:Vor Fahrtantritt sicherstellen, daß der
Frischöltankverschluß korrekt verschlos-
sen ist.
Armaturen, Bedienungselemente und deren Funktion
3
1
1. Frischöltankverschluß
Empfohlene Ölsorte
Hochwertiges Zweitaktöl
(Yamalube 2)
Füllmenge
1,2 L
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3-11
Armaturen, Bedienungselemente und deren Funktion
3
GAU03050
Kraftstoffhahn
Kraftstoffhahn
Der Kraftstoffhahn leitet den Kraftstoff
vom Tank zum Vergaser und filtert ihn
gleichzeitig.
Die einzelnen Kraftstoffhahnstellungen
(vgl. Abb.) sind nachfolgend beschrieben.
OFF
Der Kraftstoffhahn ist geschlossen und
die Kraftstoffzufuhr unterbrochen. Der
Kraftstoffhahn sollte nach Abstellen des
Motors auf „OFF“ gestellt werden.ON
Diese Stellung ist für den Normalbetrieb.
Der Motor kann gestartet werden, und der
laufende Motor wird mit Kraftstoff ver-
sorgt. Den Kraftstoffhahn vor Fahrtantritt
auf „ON“ stellen.RES
Geht während der Fahrt der Kraftstoff
aus, den Kraftstoffhahn rasch von „ON“
auf „RES“ (Reserve) stellen, um den
Motor mit dem Reservekraftstoff zu ver-
sorgen. Nach dem Umschalten auf „RES“
so bald wie möglich auftanken. Nach dem
Tanken sollte der Kraftstoffhahn wieder
auf „ON“ gestellt werden.
1
OFF
ON
1
1
RES
1. Pfeilmarkierung auf „OFF“1. Pfeilmarkierung auf „ON“1. Pfeilmarkierung auf „RES“OFF: Geschlossen
ON: Normalbetrieb
RES: Reserve
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3-12
GAU03839
Chokehebel „
1
“
Chokehebel
Ein kalter Motor benötigt zum Starten ein
fetteres Luft-Kraftstoff-Gemisch, das eine
spezielle Kaltstarteinrichtung, der sog.
Choke, liefert.
Zum Aktivieren des Chokes (Kaltstartan-
reicherung des Gemischs) den Choke-
hebel bis zum Anschlag nach aschie-
ben. Während des Warmfahrens kann
der Chokehebel allmählich zurückgestellt
werden.
Zum Abschalten des Chokemechanismus
(normaler Fahrbetrieb mit warmem Motor)
den Hebel bis zum Anschlag nach b
schieben.
GAU01619
Sitzbank
Sitzbank
Sitzbank abnehmen
1. Den Schlüssel in das Sitzbank-
schloß stecken und dann im Uhrzei-
gersinn drehen.
2. Die Sitzbank abziehen.Sitzbank montieren
1. Die Zunge an der Vorderseite der
Sitzbank, wie in der Abbildung ge-
zeigt, in die Sitzhalterung stecken.
2. Die Sitzbank an der Hinterseite her-
unterdrücken, so daß sie einrastet.
3. Den Schlüssel im Gegenuhrzeiger-
sinn drehen und dann abziehen.
HINWEIS:Sicherstellen, daß die Sitzbank richtig
montiert ist.
Armaturen, Bedienungselemente und deren Funktion
3
1
a
b
a
1
2
1. Chokehebel „ 1“a. Aufschließen. 1. Zunge
2. Sitzhalterung
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3-13
Armaturen, Bedienungselemente und deren Funktion
3
GAU00260
Helmhalter
Helmhalter
Zum Öffnen den Schlüssel in das Schloß
stecken und dann, wie in der Abbildung
gezeigt, drehen.
Zum Abschließen den Helmhalter in die
Ausgangsstellung (Verriegelungsstellung)
bringen und dann den Schlüssel abzie-
hen.
GW000030
WNiemals mit einem am Helmhalter
angehängten Helm fahren, denn der
Helm kann sich an Hindernissen ver-
fangen oder irgendwo anschlagen und
auf diese Weise einen Sturz oder Un-
fall verursachen.
GAU00295
Federbein einstellen
Federbein einstellen
Am Hinterradfederbein kann die Feder-
vorspannung folgendermaßen eingestellt
werden.
GC000015
dDDen Einstellmechanismus unter kei-
nen Umständen über die Minimal- oder
Maximaleinstellung hinaus verdrehen.
Zum Erhöhen der Federvorspannung
(Federung härter) den Federvorspannring
nach adrehen. Zum Verringern der
Federvorspannung (Federung weicher)
den Federvorspannring nach bdrehen.HINWEIS:Die jeweilige Kerbe im Federvorspannring
muß auf die Gegenmarkierung am Stoß-
dämpfer ausgerichtet werden.
a
a
b1
a.Öffnen.1. Federvorspannring
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3-15
Armaturen, Bedienungselemente und deren Funktion
3
GAU00326
YPVS
YPVS
Das YAMAHA Power Valve System
(YPVS), mit dem dieses Modell ausgerü-
stet ist, erzielt durch den Einsatz eines
elektronisch gesteuerten und servounter-
stützten Auslaßventils eine Steigerung
der Leistung und des Wirkungsgrads des
Motors über dem gesamten Lastbereich.
Als grundlegender Bestandteil der Motor-
steuerung erfordert das YPVS eine
höchstgenaue Einstellung. Diese Arbeit
sollte grundsätzlich dem YAMAHA-Händ-
ler überlassen werden, der alleine über
die dafür notwendigen Kenntnisse und
Erfahrung verfügt.
GC000023
dDDie im YAMAHA-Werk vorgenommene
YPVS-Einstellung beruht auf zahlrei-
chen Tests. Eine unsachgemäße Ände-
rung dieser Einstellung kann zu Lei-
stungsabfall und Motorschäden
führen.Das YPVS-Betriebsgeräusch ist in folgen-
den Fällen hörbar:
8wenn die Zündung eingeschaltet und
der Motor angelassen wird
8wenn der Motor bei eingeschalteter
Zündung abstirbt
GC000024
dDBei Ausfall des YPVS das System vom
YAMAHA-Händler überprüfen lassen.
GAU00330
Seitenständer
Seitenständer
Der Seitenständer befindet sich auf der
linken Seite und wird bei aufrecht gehal-
tenem Motorrad mit dem Fuß betätigt.HINWEIS:Der Seitenständerschalter ist ein wesent-
licher Bestandteil des Zündunter-
brechungs- und Anlaßsperrschalter-
Systems, dessen Funktionsweise am
Ende dieses Kapitels beschrieben wird.
1
1. YPVS
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5-2
Wichtige Fahr- und Bedienungshinweise
5
GCA00106
dDDie Frischölstand-Warnleuchte sollte
normalerweise beim Drücken des
Starterschalters aufbrennen und dann
beim Freigeben des Schalters erlö-
schen. Sollte die Warnleuchte nach
dem Anlassen des Motors jedoch wei-
terbrennen oder flackern, sofort den
Motor ausschalten, den Frischölstand
kontrollieren und den Motor auf Öl-
lecks prüfen. Erforderlichenfalls
Frischöl nachfüllen und dann nachprü-
fen, ob die Warnleuchte erlischt. Falls
sie weiterbrennt, das Motorrad vom
YAMAHA-Händler überprüfen lassen.6. Nach dem Anspringen des Motors
den Choke-Hebel halb zurückstellen.
GCA00045
dDZur Schonung des Motors niemals mit
kaltem Motor stark beschleunigen!7. Bei warmgefahrenem Motor den
Choke abschalten.HINWEIS:Der Motor ist ausreichend warmgefahren,
wenn er bei abgeschaltetem Choke willig
auf Gasgeben anspricht.
GAU01258
Warmen Motor anlassen
Anlassen (warmen Motor)
Zum Anlassen des warmen Motors in
gewohnter Weise vorgehen (Siehe dazu
den Abschnitt „Motor anlassen“), jedoch
sollte der Choke nicht aktiviert werden.
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5-3
Wichtige Fahr- und Bedienungshinweise
5
GAU00423
Schalten
Schalten
Erst das Getriebe erlaubt die Nutzung der
Motorleistung in verschiedenenGeschwin-
digkeitsbereichen, so daß Anfahren, Ber-
gauffahren und schnelles Beschleunigen
möglich sind.
Die obige Abbildung verdeutlicht die Stel-
lungen des Fußschalthebels.HINWEIS:Um das Getriebe in den Leerlauf zu
schalten, den Fußschalthebel mehrmals
ganz hinunterdrücken, bis der 1. Gang
eingelegt ist, und dann den Fußschalt-
hebel leicht hochziehen.
GC000048
dD8Das Fahrzeug nicht längere Zeit
bei ausgeschaltetem Motor rollen
lassen oder abschleppen. Selbst
in der Leerlaufstellung kann dies
zu Schäden führen, da das Getrie-
be nur bei laufendem Motor ge-
schmiert wird.
8Zum Schalten stets die Kupplung
betätigen. Motor, Getriebe und
Kraftübertragung sind nicht auf
die Belastungen des Schaltens
ohne Kupplungsbetätigung aus-
gelegt und könnten dadurch be-
schädigt werden.
GAU02937
Empfohlene Schaltpunkte
(nur CH)
Schaltpunkte (nur CH)
Die nachfolgende Tabelle zeigt die emp-
fohlenen Schaltpunkte beim Beschleu-
nigen.HINWEIS:Wenn direkt um zwei Stufen vom 5. in
den 3. Gang hinuntergeschaltet werden
soll, das Motorrad zuerst auf eine Ge-
schwindigkeit von 35 km/h abbremsen.
6
5
4
3
2
1 N
1
1. Fußschalthebel
N. Leerlaufstellung
Schaltpunkt
(km/h)
1. Gang→2. Gang
2. Gang→3. Gang
3. Gang→4. Gang
4. Gang→5. Gang
5. Gang→6. Gang20
30
40
50
60
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Wichtige Fahr- und Bedienungshinweise
5
GAU00424
Tips zum Kraftstoffsparen
Kraftstoff sparen, Tips
Der Kraftstoffverbrauch des Motors kann
durch die Fahrweise stark beeinflußt wer-
den. Folgende Ratschläge helfen, unnöti-
gen Benzinverbrauch zu vermeiden.
8Den Motor nicht warmlaufen lassen,
sondern sofort losfahren.
8Den Choke so früh wie möglich ab-
schalten.
8Beim Beschleunigen früh in den
nächsten Gang schalten und hohe
Drehzahlen vermeiden.
8Zwischengas beim Herunterschalten
und unnötig hohe Drehzahlen ohne
Last vermeiden.
8Bei längeren Standzeiten in Staus,
vor Ampeln oder Bahnschranken
den Motor am besten abschalten.
GAU00436
Einfahrvorschriften
Einfahrvorschriften
Die ersten 1.000 km sind ausschlag-
gebend für die Leistung und Lebensdauer
des neuen Motors. Darum sollten die
nachfolgenden Anweisungen sorgfältig
gelesen und genau beachtet werden.
Der Motor darf während der ersten
1.000 km nicht zu stark beansprucht wer-
den, da verschiedene Bauteile während
dieser Einfahrzeit auf das korrekte
Betriebsspiel einlaufen. Daher sind hohe
Drehzahlen, längeres Vollgasfahren und
andere Belastungen, die den Motor stark
erhitzen, während der Einfahrzeit zu ver-
meiden.
GAU00453
0–500 km
8Dauerdrehzahlen über 6.000 U/min
vermeiden.
8Nach jeweils einer Stunde Fahrzeit
den Motor abstellen und eine Ab-
kühlzeit von fünf bis zehn Minuten
einlegen.
8Mit wechselnder Geschwindigkeit
fahren. Nicht ständig mit gleicher
Gasgriffstellung fahren.
500–1.000 km
8Dauerdrehzahlen über 7.000 U/min
vermeiden.
8Möglichst schaltfreudig fahren.
Vollgasfahren und Dauerdrehzahlen
vermeiden.
GC000060
dDNach den ersten 1.000 km unbedingt
das Getriebeöl wechseln.
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