ABS YAMAHA WR 250F 2008 Betriebsanleitungen (in German)
[x] Cancel search | Manufacturer: YAMAHA, Model Year: 2008, Model line: WR 250F, Model: YAMAHA WR 250F 2008Pages: 226, PDF-Größe: 14.2 MB
Page 4 of 226

VORWORT
VORWORT
Herzlich willkommen im Kreis der
Yamaha-Fahrer. Sie besitzen nun
eine WR, die mit jahrzehntelanger Er-
fahrung sowie neuester Yamaha-
Technologie entwickelt und gebaut
wurde. Daraus resultiert ein hohes
Maß an Qualität und die sprichwörtli-
che Yamaha-Zuverlässigkeit.
In dieser Anleitung erfahren Sie, wie
Sie Ihr Motorrad am besten bedi-
enen, inspizieren, warten und abstim-
men. Sollten Sie darüber hinaus noch
weitere Fragen haben, wenden Sie
sich an den nächsten Yamaha- Hän-
dler Ihres Vertrauens.
Die Angaben dieser Anleitung befind-
en sich zum Zeitpunkt der Druckle-
gung auf dem neuesten Stand.
Aufgrund der kontinuierlichen Be-
mühungen von Yamaha um technis-
chen Fortschritt und
Qualitätssteigerung können einige
Angaben jedoch für Ihr Modell nicht
mehr zutreffen. Richten Sie Fragen
zu dieser Anleitung bitte an Ihren
Yamaha-Händler.
Vor der Inbetriebnahme sollte man
sich mit den Eigenschaften und
der Bedienung seines Fahrzeugs
gut vertraut machen. Nur vor-
schriftsmäßige Wartung,
regelmäßige Schmierung und kor-
rekte Einstellung können optimale
Leistung und Sicherheit gewähr-
leisten. Damit Sie alle Vorzüge
dieses Motorrades nutzen können,
lesen Sie bitte diese Anleitung vor
der Inbetriebnahme sorgfältig
durch. Der Yamaha-Händler gibt
bei Fragen gerne Auskunft.
KENNZEICHNUNG WICHTIGER
HINWEISE
Das Ausrufezeichen bedeutet: "GE-
FAHR! Achten Sie auf Ihre Sicher-
heit!"
Ein Missachten dieser Warnhinweise
bringt Fahrer, Mechaniker und an-
dere Personen in Verletzungsoder
Lebensgefahr.
Hierunter sind Vorsichtsmaßnahmen
zum Schutz des Fahrzeugs vor
Schäden aufgeführt.
Ein HINWEIS gibt Zusatzinformation-
en und Tipps, um bestimmte
Vorgänge oder Arbeiten zu verein-
fachen.
ZUR BEACHTUNG
Dieses Motorrad ist ausschließlich für
den Einsatz im Gelände-Rennsport
auf geschlossenen Kursen bestimmt.
Die Benutzung dieses Fahrzeugs auf
öffentlichen Straßen verstößt gegen
die Straßenverkehrsordnung. Aber
auch Fahrten auf öffentlichem
Gelände können waltende Verkehrs-
bestimmungen verletzen. Erkundigen
Sie sich deshalb vor der Fahrt bei der
zuständigen Verkehrsbehörde.
1. Die Benutzung dieses Motor-
rads setzt eine gewisse Er-
fahrung voraus.
Fahren Sie diese Maschine
nicht voll aus, bevor Sie sich
mit allen ihren Eigenschaften
gründlich vertraut gemacht
haben.
2. Dieses Motorrad ist auss-
chließlich für Solofahrten be-
stimmt.
Führen Sie niemals einen So-
zius auf dieser Maschine mit.
3. Geeignete Schutzkleidung ist
obligatorisch.
Fahren Sie stets mit ange-
messener Schutzkleidung,
robusten Stiefeln, speziellen
Motorrad-Handschuhen,
einem geprüften, perfekt
sitzenden Helm und ausre-
ichendem Augenschutz.
Achten Sie darauf, daß die
Kleidung eng anliegt und
nicht mit beweglichen Teilen
oder Bedienungselementen
der Maschine in Berührung
kommt.
4. Regelmäßige Pflege und War-
tung sind unerläßlich.
Nur vorschriftsmäßige War-
tung, regelmäßige
Schmierung und korrekte
Einstellung können optimale
Leistung und Sicherheit
gewährleisten. Um Unfälle zu
vermeiden, stets die in dieser
Anleitung aufgeführte "Rou-
tinekontrolle vor Fahrtbe-
ginn" durchführen.
5. Benzin ist äu ßerst entzünd-
bar und u. U. explosiv.
Stellen Sie vor dem Tanken
immer den Motor ab und
achten Sie darauf, daß kein
Benzin auf den Motor oder
die Auspuffanlage verschüt-
tet wird. Während des Tan-
kens offene Flammen und
Funken fern halten und
keinesfalls rauchen.
6. Benzin ist giftig.
Sollten Sie ve rsehentlich
Benzin verschluckt, Ben-
zindämpfe eingeatmet oder
Benzin in die Augen bekom-
men haben, sofort einen Arzt
aufsuchen. Falls Benzin auf
die Haut oder Kleidung ge-
langt, die betroffene Stelle
unverzüglich mit Seifenwass-
er abwaschen und ggf. die
Kleidung wechseln.
7. Den Motor nur an gut belüfte-
tem Ort laufen lassen.
Den Motor keinesfalls in ge-
schlossenen Räumen anlas-
sen und betreiben. Abgase
enthalten Kohlenmonoxid,
ein farb- und geruchloses
Gas, das aber äußerst giftig
ist und in kurzer Zeit bereits
zu Bewußtlosigkeit und sog-
ar zum Tod führen kann.
8. Vorsicht beim Parken.
Zum Parken stets den Motor
abstellen. Das Fahrzeug nicht
auf abschüssigem oder we-
ichem Untergrund abstellen,
damit es nicht umfallen kann.
9. Motor, Öltank , Schalldämpfer
und Abgaskanäle werden
sehr heiß.
Bei Arbeiten am Motorrad
darauf achten, die heißen
Teile nicht versehentlich zu
berühren.
Page 5 of 226

WICHTIGER HINWEIS AN
DEN EIGENTÜMER
Damit Sie alle Vorzüge dieses Motor-
rades nutzen können, lesen Sie bitte
diese Anleitung sorgfältig durch, auch
wenn dies Ihre wertvolle Zeit in Ans-
pruch nimmt. Wenn Sie die vielen
Tipps der Bedienungsanleitung
nutzen, garantieren wir den best-
möglichen Werterhalt dieses Motor-
rades. Sollten Sie darüber hinaus
noch weitere Fragen haben, wenden
Sie sich an den nächsten Yamaha-
Händler Ihres Vertrauens.
Die Anleitung ist ein wichtiger Be-
standteil des Fahrzeugs und sollte
daher beim eventuellen Weiter-
verkauf an den neuen Eigentümer
übergeben werden.
ANMERKUNG
Die Angaben dieser Anleitung be-
finden sich zum Zeitpunkt der
Drucklegung auf dem neuesten
Stand. Aufgrund der kontinuierli-
chen Bemühungen von Yamaha
um technischen Fortschritt und
Qualitätssteigerung können einige
Angaben jedoch für Ihr Modell
nicht mehr zutreffen. Richten Sie
Fragen zu dieser Anleitung bitte an
Ihren Yamaha-Händler.
GEWICHT DER F.I.M.-
MASCHINE
Gewicht der Maschine ohne Kraft-
stoff
Das Mindestgewicht für eine Mo-
tocross- Maschine ist:
für 125 cc Klasse:
Mindest 88 kg (194 lb)
für 250 cc Klasse:
Mindest 98 kg (216 lb)
für 500 cc Klasse:
Mindest 102 kg (225 lb)
Falls Sie Modifikationen an lhrer
Maschine vornehmen (z.B. zur
Gewichtsverringerung), unbedingt
das oben angeführte Mindestgewicht
lhre Klasse einhalten.
BENUTZERHINWEISE
INFORMATION AUFFINDEN
1. Diese Anleitung umfaßt sieben Kapitel; 1. Allgemeine Angaben –
2. Technische Daten – 3.
Regelmässige Wartungs- und
Einstellarbeiten – 4. Abstimmung
– 5. Motor – 6. Fahrwerk – 7. Ele-
ktrische Anlage
2. Dem ersten Kapitel geht ein In- haltverzeichnis voran. Machen
Sie sich mit dem Inhalt und Auf-
bau der Anleitung vertraut, bevor
Sie nach bestimmten Angaben
suchen.
Halten Sie das Buch wie in der
Abbildung gezeigt, um das Auffin-
den der einzelnen Kapitel zu erle-
ichtern.
AUFBAU
Diese Anleitung wurde zusam-
mengestellt, um dem Benutzer ein le-
icht verständliches Nachschlagewerk
in die Hand zu geben, in dem alle
dargestellten Arbeitsvorgänge (Ein-
und Ausbau, Zerlegung und Zusam-
menbau, Prüfung und Reparatur) de-
tailliert und in der entsprechenden
Reihenfolge beschrieben sind.
Je nach Zustand eines fehlerhaften
Bauteils weist ein Pfeilsymbol auf die
erforderliche Maßnahme hin.
Beispiel: • LagerPitting/Beschädigung →Erneuern.
10. Das Motorrad vor jedem Transport fest verankern.
Die Maschine stets aufrecht
im Transportwagen aufs-
tellen und den Kraftstoffhahn
schließen (auf "OFF" stellen).
Anderenfalls kann Benzin
aus dem Vergaser oder dem
Kraftstofftank austreten.
Page 6 of 226

LESEN DER BESCHREIBUNGEN
Um bei der Identifikation der Teile zu
helfen und die Arbeitsschritte zu ver-
deutlichen, sind Explosionsdia-
gramme am Beginn jedes
Ausbauund Demontageabschnittes
dargestellt.
1. Für die Ausbau- und Demon-tagearbeiten ist meistens ein
übersichtliches Explosionsdia-
gramm "1" dargestellt. 2. Die Nummern "2" in dem Explo-
sionsdiagramm sind in der
Reihenfolge der Arbeiten auf-
geführt. Eine in einen Kreis einge-
schriebene Nummer bezeichnet
einen Demontageschritt.
3. Eine Erläuterung der Arbeiten
und Hinweise ist durch ablesefre-
undliche Symbolmarkierungen
"3" gegeben. Die Bedeutungen
der Symbolmarkierungen sind auf
der nächsten Seite aufgeführt. 4. Eine Arbeitsanweisungstabelle
"4" begleitet das Explosionsdia-
gramm und gibt die Arbeitsreihen-
folge, Bezeichnung der Teile,
Hinweise zu den Arbeiten usw.
an.
5. Für Arbeiten, für die weitere Infor-
mationen benötigt werden, sind
schrittweise Ergänzungen "5"
zusätzlich zu dem Explosionsdia-
gramm und der Arbeitsan-
weisungstabelle aufgeführt.
ABGEBILDETEN SYMBOL(Siehe
Abbildung) Die Symbole "1" bis "7" weisen auf
wichtige Angaben im Text hin.
1. Wartung mit montiertem Motor
möglich
2. Art und Menge einzufüllender
Flüssigkeiten
3. Schmiermittel
4. Spezialwerkzeug
5. Anzugsmoment
6. Verschleißgrenzen, Toleranzen
7. Elektrische Sollwerte
Die Symbole "8" bis "13" werden in
den Explosionszeichnungen verwen-
det und weisen auf Schmier- und Kle-
bemittel sowie die entsprechenden
Stellen hin.
8. Motoröl
9. Molybdändisulfidöl
10. Bremsflüssigkeit
11. Leichtes Lithiumfett
12. Molybdändisulfidfett
13. Silikonfett Die Symbole "14" und "15" werden
ebenfalls in den Explosionszeichnun-
gen verwendet.
14. Klebemittel (LOCTITE
®)
15. Neues Bauteil verwenden
1
2 3
4 5
Page 7 of 226

INHALTSVERZEICHNIS
ALLGEMEINE ANGABEN1
TECHNISCHE DATEN2
REGELMÄSSIGE WARTUNGS- UND
EINSTELLARBEITEN
3
ABSTIMMUNG4
MOTOR5
FAHRWERK6
ELEKTRISCHE ANLAGE7
Page 8 of 226

INHALT
KAPITEL 1
ALLGEMEINE
ANGABEN
FAHRZEUG-
BESCHREIBUNG ............. 1-1
FAHRZEUG-
IDENTIFIZIERUNG ........... 1-2
MITGELIEFERTE TEILE .. 1-2
WICHTIGE
INFORMATIONEN............ 1-2
KABELANSCHLÜSSE
KONTROLLIEREN ........... 1-3
SPEZIALWERKZEUGE ... 1-4
BEDIENUNGSELEMENTE
UND DEREN FUNKTION .. 1-8
MULTIFUNKTION-
SANZEIGE........................ 1-9
STARTEN UND
EINFAHREN ................... 1-14
ANZUGSDREHMOMENTE
KONTROLLIEREN ......... 1-16
PFLEGE UND
LAGERUNG ................... 1-17
KAPITEL 2
ALLGEMEINE
TECHNISCHE DATEN
ALLGEMEINE
TECHNISCHE DATEN ..... 2-1
WARTUNGSDATEN ........ 2-3
ANZUGSMOMENT ......... 2-12
SCHMIERSYSTEM-
SCHAUBILDER .............. 2-19
KABELFÜHRUNGS-
DIAGRAMME ................. 2-21
KAPITEL 3
REGELMÄSSIGE
WARTUNGS- UND EINSTELLARBE- ITEN
WARTUNGSINTER-
VALLE .............................. 3-1
ROUTINEKONTROLLE
VOR FAHRTBEGINN ....... 3-5
MOTOR ............................. 3-6
FAHRWERK ................... 3-18
ELEKTRISCHE
ANLAGE ......................... 3-29
KAPITEL 4
ABSTIMMUNG
MOTOR ............................. 4-1
FAHRWERK ..................... 4-5
KAPITEL 5 MOTOR
KÜHLER ........................... 5-1
VERGASER ...................... 5-4
SEKUNDÄRLUFT
SYSTEM ......................... 5-12
NOCKENWELLEN ......... 5-14
ZYLINDERKOPF ............ 5-20
VENTILE UND
VENTILFEDERN............. 5-22
ZYLINDER UND
KOLBEN ......................... 5-27
KUPPLUNG .................... 5-31
ÖLFILTEREINSATZ UND
WASSERPUMPE............ 5-36
AUSGLEICHSWELLE .... 5-41
ÖLPUMPE ...................... 5-43 KICKHEBELWELLE UND
SCHALTWELLE .............5-46
LICHTMASCHINE UND
STARTERKUPPLUNG ...5-51
MOTOR DEMONTIEREN . 5-56
KURBELGEHÄUSE UND
KURBELWELLE .............5-60
GETRIEBE,
SCHALTWALZE UND
SCHALTGABELN...........5-66
KAPITEL 6
FAHRWERK
VORDER- UND
HINTERRAD .....................6-1
VORDER- UND
HINTERRADBREMSEN ...6-6
TELESKOPGABEL ........6-16
LENKER..........................6-23
LENKUNG.......................6-27
SCHWINGE.....................6-31
FEDERBEIN....................6-36
KAPITEL 7
ELEKTRISCHE ANLAGE
ELEKTRISCHE BAUTEILE
UND SCHALTPLAN .........7-1
ZÜNDSYSTEM..................7-3
E-STARTER ......................7-5
LADESYSTEM ................7-13
EINGELEGT DROS-
SELKLAPPENSENSOR .. 7-15
BELEUCHTUNGS-
ANLAGE .........................7-18
SIGNALANLAGE............7-20
Page 10 of 226

1-2
FAHRZEUGIDENTIFIZIERUNG
FAHRZEUGIDENTIFIZIERU
NG
Die Fahrzeug-Identifizierungsnum-
mer ist in folgenden Fällen erforderli-
ch:
1. Bei der Bestellung von Ersatz-teilen benötigt der Yamaha-Hän-
dler diese Nummer zur exakten
Identifizierung des Modells.
2. Bei Diebstahl benötigt die Polizei diese Nummer zur exakten Identi-
fizierung des Modells.
FAHRZEUGIDENTIFIZIERUNGSNU
MMER
Die Fahrzeug-Identifizierungsnum-
mer "1" ist auf der rechten Seite des
Lenkkopfrohres eingeschlagen.
MOTORIDENTIF IZIERUNGSNUMM
ER
Die Motor-Identifizierungsnummer
"1" ist an der gezeigten Stelle im Kur-
belgehäuse eingeschlagen.
MODELLCODE-INFORMATION
Das Modellcode-Klebeschild "1" ist
an der gezeigten Stelle auf dem Rah-
men unter dem Fahrersitz ange-
bracht. Die Codenummer und das
Info-Kürzel werden zur Ersatzteil-
bestellung benötigt.
MITGELIEFERTE TEILE
VENTILVERBINDUNG
Die Ventilverbindung "1" ist im Kraft-
stofftank- Belüftungsschlauch ange-
bracht und verhindert ein Auslaufen
von Benzin.
Beim Einbau sicherstellen, dass
die Pfeilmarkierung nach unten
zum Kraftstofftank gerichtet ist.
ZÜNDKERZENSCHLÜSSEL
Der Zündkerzenschlüssel "1" dient
zum Aus- und Einbau der Zündkerze.
SPEICHENSCHLÜSSEL
Der Speichenschlüssel "1" dient zum
Festziehen der Speichen.
DÜSENNADELZIEHERWERKZEU
G
Das Düsennadel-Zieherwerkzeug "1"
wird benutzt, um die Düsennadel aus
dem Vergaser herauszuziehen.
WICHTIGE
INFORMATIONEN
VORBEREITUNG FÜR AUSBAU
UND ZERLEGUNG
1. Vor dem Ausbau oder Zerlegen
der Bauteile und -gruppen sämtli-
chen Schmutz, Schlamm, Staub
und andere Fremdkörper en-
tfernen. • Vor dem Abspritzen des Fahr-
zeugs mit Wasser folgende Bau-
teile entsprechend abdecken.
Auspuffrohrmündung
Ansaugluftöffnung in der Seitena-
bdekkung
Öffnung an der Unterseite des
Wasserpumpengehäuses
Ablassbohrung an der rechten
Seite des Zylinderkopfes
Sämtliche elektrischen Bauteile
2. Nur geeignete Werkzeuge und Reinigungsmittel verwenden. Sie-
he unter "SPEZIAL-
WERKZEUGE".
3. Beim Zerlegen zusammenge- hörige Teile immer gemeinsam
ablegen. Dies gilt besonders für
Zahnräder, Zylinder, Kolben und
alle beweglichen Teile, die mitein-
ander arbeiten. Solche Baugrup-
pen dürfen nur komplett wieder
verwendet oder ausgetauscht
werden.
4. Alle ausgebauten Teile reinigen und in der Reihenfolge des Aus-
baus auf einer sauberen Unter-
lage ablegen. Dies gewährleistet
einen zügigen und korrekten
Zusammenbau.
Page 11 of 226

1-3
KABELANSCHLÜSSE KONTROLLIEREN
5. Feuer fern halten.
ERSATZTEILE
1. Es wird empfohlen, nur Original- Ersatzteile von Yamaha zu ver-
wenden. Nur von Yamaha emp-
fohlene Schmiermittel
verwenden.
DICHTUNGEN, DICHTRINGE UND
O-RINGE
1. Beim Überholen des Motors sind sämtliche Dichtungen, Dichtringe
und O-Ringe zu erneuern. Alle
Dichtflächen, Dichtlippen und O-
Ringe vor dem Zusammenbau
säubern.
2. Beim Zusammenbau alle beweg- lichen Teile sowie Lager ölen. Alle
Dichtlippen einfetten.
SICHERUNGSSCHEIBEN, -
BLECHE UND SPLINTE
1. Sicherungsscheiben und -bleche "1" sowie Splinte müssen nach
dem Ausbau erneuert werden.
Sicherungslaschen und Splin-
tenden werden nach dem vor-
schriftsmäßigen Festziehen der
Schraube bzw. Mutter gegen die
Schlüsselfläche der Schraube
bzw. Mutter hochgebogen.
LAGER UND DICHTRINGE
1. Lager "1" und Dichtringe "2" so einbauen, dass die Herstellerbes-
chriftung oder Teilenummer sicht-
bar bleibt. (Die Beschriftung muss
also nach außen weisen.) Beim
Einbau von Dichtringen die Dich-
tlippen mit einer dünnen Schicht
Lithiumseifenfett bestreichen. La-
ger beim Einbau großzügig ölen.
Lager nie mit Druckluft behandeln.
Dies könnte die Lagerlaufflächen
beschädigen.
SICHERUNGSRINGE
1. Sicherungsringe vor dem Wied-ereinbau sorgfältig kontrollieren.
Kolbenbolzen-Sicherungsringe
müssen nach jedem Ausbau er-
neuert werden. Bei Verformung
oder Beschädigung erneuern.
Beim Einbau eines Sicherung-
sringes "1" stets darauf achten,
dass die scharfkantige Seite "2"
den Ring gegen die Druckrich-
tung "3" abstützt. Siehe entspre-
chende Abbildung. Siehe
entsprechende Abbildung.
KABELANSCHLÜSSE
KONTROLLIEREN
Sämtliche Steckve rbinderkontakte
und Kabelanschlüsse auf Flecke,
Rost, Feuchtigkeit u. ä. kontrollieren.
1. Lösen: • Steckverbinder
2. Sämtliche Kontakte mit Druckluft
trockenblasen.
3. Steckverbinde r zwei- oder
dreimal trennen und verbinden.
4. Kabel durch Ziehen auf festen Sitz prüfen. 5. Falls eine Anschlussklemme sich
löst, deren Stift "1" leicht hoch-
biegen und die Anschlussklemme
wieder einsetzen.
6. Anschließen: • Steckverbinder
Die Steckverbinder rasten horbar ein.
7. Mit dem Taschen -Multimeter auf
freien Durchgang prüfen.
• Ist ein Widerstand messbar, müs- sen die Anschlussklemmen gerein-
igt werden.
• Bei der Prüfung des Kabelbaums
müssen die Schritte 1 bis 7 befolgt
werden.
• Handelsübliches Kontaktspray
sollte nur als Notlösung verwendet
werden.
• Das Taschen-Multimeter, wie in der
Abbildung gezeigt, anschließen.
Page 16 of 226

1-8
BEDIENUNGSELEMENTE UND DEREN FUNKTION
BEDIENUNGSELEMENTE
UND DEREN FUNKTION
ZÜNDSCHALTER
Die einzelnen Zündschalterstellun-
gen sind nachfolgend beschrieben:
ON:
Nur in dieser Stellung kann der Motor
gestartet werden.
OFF:
Alle elektrischen Stromkreise sind
ausgeschaltet.
Zündschalter-Kontrollleuchte
Der Zündschalter "1" ist mit einer
Kontrollleuchte "2" versehen, die den
Fahrer daran erinnern soll, die Zünd-
ung auszuschalten. Die Funktions-
weise ist nachfolgend beschrieben.
• Leuchtet in der "ON"-Stellung des Zündschalters.
• Erlischt, wenn der Motor nach dem Anlassen eine gewisse Drehzahl
erreicht.
• Leuchtet erneut auf, wenn der Mo- tor abgestellt wird.
Falls die Kontrollleuchte beim Stellen
des Zündschalters auf "ON" nicht au-
fleuchtet, ist die Batteriespannung zu
niedrig. In diesem Fall die Batterie
laden.
MOTORSTOPPSCHALTER
Der Motorstoppschalter "1" befindet
sich links am Lenker. Den Motor-
stoppschalter gedrückt halten, bis der
Motor stoppt.
STARTERSCHALTER
Der Starterschalter "1" befindet sich
rechts am Lenker. Diesen Schalter
drücken, um den Motor anzulassen. KUPPLUNGSHEBEL
Der Kupplungshebel "1" befindet sich
links am Lenker. Er dient zum Aus-/
Einkuppeln. Zum Auskuppeln den
Kupplungshebel zügig ziehen, beim
Einkuppeln gefühlvoll loslassen. Dies
gewährleistet ein weiches Aus- und
Einrücken der Kupplung.
FUSSCHALTHEBEL
Das 5-Gang-Getriebe dieses Motor-
rads ist ideal abgestuft. Die Gänge
werden über den Fußschalthebel "1"
links am Motor geschaltet.
KICKSTARTERHEBEL
Den Kickstarterhebel
"1" ausklappen.
Zum Anlassen des Motors den Kick-
starterhebel langsam niedertreten,
bis deutlicher Widerstand spürbar
wird; anschließend den Kickstarter
kräftig durchtreten. Da dieses Modell
mit einem Primärkickstarter aus-
gerüstet ist, kann der Motor bei ein-
gelegtem Gang und gezogener
Kupplung gestartet werden. Es ist je-
doch ratsam, den Motor in der Leer-
laufstellung des Getriebes
anzulassen. GASDREHGRIFF
Der Gasdrehgriff "1" befindet sich re-
chts am Lenker. Er gibt Gas und nim-
mt es weg. Zum Gasgeben den
Drehgriff öffnen; zum Gaswegneh-
men den Drehgriff schließen.
HANDBREMSHEBEL
Der Starterschalter
"1" befindet sich
rechts am Lenker. Mit diesem Hebel
wird die Vorderradbremse betätigt.
FUSSBREMSHEBEL
Der Fußbremshebel "1" befindet sich
an der rechten Fahrzeugseite. Mit
diesem Hebel wird die Hinterrad-
bremse betätigt.
KRAFTSTOFFHAHN
Der Kraftstoffhahn leitet den Kraftst-
off vom Tank zum Vergaser und filtert
ihn gleichzeitig. Die 3 Kraftstoff-
hahnstellungen sind nachfolgend be-
schrieben:
OFF:
In dieser Stellung ist der Kraftstoff-
hahn geschlossen und die Kraftstoff-
zufuhr unterbrochen. Der
Kraftstoffhahn sollte nach Abstellen
des Motors in diese Stellung gebracht
werden.
ON:
In dieser Stellung wird der laufende
Motor mit Kraftstoff versorgt. Diese
Stellung ist für den Normalbetrieb.
Page 17 of 226

1-9
MULTIFUNKTIONSANZEIGE
RES:
Geht während der Fahrt der Kraftstoff
aus, kann in dieser Stellung der Mo-
tor mit dem Reservekraftstoff ver-
sorgt werden. Zwar kann das
Motorrad in dieser Kraftstoffhahnstel-
lung normal betrieben werden, es
sollte aber so bald wie möglich auf-
getankt werden.
CHOKEHEBEL
Wenn es kalt ist, benötigt der Motor
zum Anwerfen ein fetteres Luft-Kraft-
stoffgemisch. Dies wird von einer
speziellen Kaltstarteinrichtung gelief-
ert, die der Chokehebel "1" betätigt.
Zum Betätigen des Chokes den
Chokehebel herausziehen. Wenn der
Motor warmgelaufen ist, den Knopf
hineinstoßen, um den Kreislauf zu
schließen.
WARMSTARTHEBEL
Der Warmstarthebel "1" wird beim
Anlassen des warmen Motors
betätigt. Den Warmstarthebel betäti-
gen, wenn der Motor sofort nach dem
Abstellen wieder angelassen wird
(und noch warm ist). Durch Betätigen
des Warmstarthebels wird das Ge-
misch zeitweise mit Sekundärluft ab-
gemagert, um das Anlassen des
betriebswarmen Motors zu erleich-
tern.
SEITENSTÄNDER
Der Seitenständer "1" dient lediglich
zum Abstützen der Maschine im
Stand oder beim Transport.
• Den Seitenständer niemals zusätzlich belasten.
• Vor dem Losfahren den Seiten-
ständer hochklappen.
MULTIFUNKTIONSANZEIGE
Einstellungen der Multifunktion-
sanzeige nur bei angehaltenem
Fahrzeug vornehmen.
Die Multifunktionsanzeige umfasst
folgendes:
NORMAL-BETRIEBSART:
• Geschwindigkeitsmesser
•Zeituhr
• Zwei Tageskilometerzähler (mes-sen die abgelegte Strecke seit der
letzten Rückstellung auf Null)
RENNSPORT-BETRIEBSART:
• Timer (Stoppuhr)
• Tageskilometerzähler (misst die abgelegte Strecke im Timer-
Betrieb)
• Tageskilometerzähler-Zahlen ändern (alle Zahlenänderungen
sind möglich)
FAHRZEUGBESCHREIBUNG
Betriebstasten:
1. Wähltaste "SLCT 1"
2. Wähltaste "SLCT 2"
3. Rückstelltaste "RST"
Display:
4. Tageskilometerzähler-Anzeige- symbol
5. Tageskilometerzähler-Anzeige-
symbol
6. Timer-Anzeigesymbol
7. Zeituhr/Timer
8. Geschwindigkeitsmesser
9. Kilometer-/Tageskilome- terzähler
Für die Betriebstasten muss zwis-
chen zwei Betätigungsweisen unter-
schieden werden:
Kurzer Druck: Die Taste drücken.
()
Langer Druck: Die Taste mindestens
zwei Sekunden lang gedrückt halten.
()
NORMAL-BETRIEBSART
Geschwindigkeitsmesseranzeige
wechseln (für U.K.)
1. Die Taste "SLCT2" mindestens 2 Sekunden lang drücken, um die
Tachometereinheiten zu wech-
seln. Die Geschwindigkeits-
messeranzeige verändert sich in
folgender Reihenfolge:
MPH →km/h →MPH.
Uhr stellen
1. Die Taste "SLCT1" mindestens 2 Sekunden lang gedrückt halten,
um den Zeiteinstellungsmodus
auszuwählen.
2. Die Taste "RST" drücken, um auf Zeitanzeige umzuschalten. Die
Anzeige verändert sich in folgen-
der Reihenfolge:
Stunde →Minute →Sekunde →
Stunde.
Es kann jeweils nur die blinkende An-
zeige eingestellt werden.
3. Die Taste "SLCT1" (Plus) oder die Taste "SLCT2" (Minus) drücken,
um die Zeiteinstellung zu
verändern. Wird die Taste länger
gedrückt, laufen die Ziffern
schneller ab.
Page 22 of 226

1-14
STARTEN UND EINFAHREN
STARTEN UND EINFAHREN
KRAFTSTOFF
Nur den empfohlenen Kraftstoff tan-
ken. Am Anfang eines Renntages
frischen Kraftstoff einfüllen.
Ausschließlich bleifreies Benzin
tanken. Der Gebrauch verbleiten
Kraftstoffs verursacht unreparier-
bare Schäden am Motor (z. B. den
Ventilen), am Auspuffsystem usw.
Falls es zu Zündfunkenklopfen kom-
mt, eine andere Benzin-Marke oder
Benzin mit einer höheren Oktanzahl
verwenden.
• Zum Tanken den Motor abstellen
und darauf achten, dass kein
Benzin verschüttet wird. Feuer
fern halten.
• Vor dem Tanken Motor, Auspuff usw. abkuhlen lassen.
HANDHABUNGSHINWEISE
Niemals den Motor in einem ge-
schlossenen Raum starten oder
betreiben. Die Abgase sind giftig
und können in kürzester Zeit zu
Bewusstlosigkeit bzw. Stets für
eine gute Belüftung sorgen.
• Der Vergaser dieses Modells ist mit einer Beschleunigung-
spumpe ausgerustet. Deshalb
beim Anlassen des Motors den
Gasdrehgriff nich t öffnen; ander-
enfalls verölt die Zündkerze.
• Ungleich einem 2-Takt-Motor, kann dieser Motor nicht mit
geöffnetem Gasd rehgriff ange-
lassen werden; anderenfalls
könnte der Kickstarterhebel
rückschlagen. Außerdem könnte
das Gemisch bei geöffnetem
Gasdrehgriff zu mager sein.
• Vor dem Anfahren der Maschine,
unbedingt die unter „Prüfungen
vor lnbetriebnahme" auf-
geführten Kontrollen ausführen.
LUFTFILTER WARTEN
Entsprechend dem Abschnitt "LUFT-
FILTER REINIGEN" in KAPITEL 3,
Schaumfilteröl auf den Filtereinsatz
auftragen. (Ein Überschuss an Öl
kann Startprobleme verursachen.)
KALTEN MOTOR ANLASSEN
Das Motorrad ist mit einem Zünd-
unterbrechungs- und Anlasssperr-
schalter-System ausgerüstet. Daher
kann der Motor nur gestartet werden,
wenn die folgenden Bedingungen er-
füllt sind.
• Das Getriebe ist in der Leerlaufstel- lung.
• Der Kupplungshebel ist bei ein- gelegtem Gang gezogen. Es ist rat-
sam, den Motor in der
Leerlaufstellung des Getriebes an-
zulassen.
1. Den Kühlflüssigkeitsstand kon-
trollieren.
2. Den Kraftstoffhahn auf "ON" stellen.
3. Den Zündschalter auf "ON" stellen.
4. Das Getriebe auf Neutral schalt-
en.
5. Den Chokehebel "1" bis zum An- schlag betätigen.
6. Den Starterschalter drücken oder den Kickstarterhebel durchtreten,
um den Motor anzulassen.
Falls der Motor bei Verwendung des
Elektrostarters nicht sofort anspringt,
den Starterschalter freigeben und
einige Sekunden bis zum nächsten
Startversuch warten. Um die Batterie
zu schonen, darf der Starterschalter
jeweils nur kurzzeitig (nie länger als
10 Sekunden) betätigt werden. Falls
der Motor nicht mit dem Elektrostarter
angelassen werden kann, den Kick-
starter benutzen.
• Falls der Motor nicht mit dem Elektrostarter gedreht werden
kann, den Starterschalter nicht
länger betätigen; sondern den
Kickstarter verwenden.
• Beim Anlassen des Motors mit
dem Kickstarter den Gasdreh-
griff nicht öffnen. Anderenfalls
könnte der Kickstarterhebel
rückschlagen.
7. Den Chokehebel zurückschieben und den Motor einige Minuten
lang mit 3,000–5,000 U/min be-
treiben.
Wird der Motor hochgedreht, bewirkt
die von der Beschleunigungspumpe
verursachte Anreicherung des Ge-
mischs ein Absterben des Motors.
Ungleich einem 2-Takt-Motor, darf
dieser Motor im Leerlauf betrieben
werden.
Den Motor nicht übermäßig lange
im Leerlauf betreiben.
WARMEN MOTOR ANLASSEN
Weder den Chokehebel noch den
Gasdrehgriff betätigen. Den Warm-
starthebel "1" betätigen und den Mo-
tor entweder mit dem Elektrostarter
oder einem festen Tritt auf dem Kick-
starter anlassen. Nach dem Anlassen
des Motors den Warmstarthebel lo-
slassen, um die Luftzufuhr zu stop-
pen.
Starten nach einem Sturz
Den Warmstarthebel betätigen und
den Motor anlassen. Nach dem An-
lassen des Motors den Warm-
starthebel loslassen, um die
Luftzufuhr zu stoppen.
Empfohlener Kraftstoff:
Nur bleifreies Super-
benzin mit einer Oktan-
zahl (Roz) von 95 oder
höher.