JEEP GRAND CHEROKEE 2013 Betriebsanleitung (in German)

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Entriegelung des
Sicherheitsgurtschlosses
Das Sicherheitsgurtsystem des mittleren Rück-
sitzes hat eine Schlossentriegelungsfunktion,
die nicht Ihnen erlaubt, den mittleren Gurt her-
auszuziehen, wenn die obere Verriegelung des
Rücksitzes nicht eingerastet ist.
Sicherheitsgurte während der
Schwangerschaft
Wir empfehlen schwangeren Frauen, den Si-
cherheitsgurt während der gesamten Dauer der
Schwangerschaft anzulegen. Der Schutz der
Mutter ist der beste Schutz für das Kind.
Der Beckengurt sollte bei schwangeren Frauen
über den Oberschenkeln und so eng wie mög-
lich an der Hüfte sitzen. Tragen Sie den Gurt so
niedrig, dass er nicht über dem Unterleib liegt.
So können die starken Beckenknochen die
Wucht eines Aufpralls abfangen.
Zusätzliches Rückhaltesystem
(SRS) – Airbags
Ihr Fahrzeug ist mit je einem erweiterten Front-
Airbag für Fahrer und Beifahrer als zusätzliches
Rückhaltesystem zu den Sicherheitsgurten
ausgestattet. Der erweiterte Fahrer-Front-
Airbag ist in der Lenkradmitte eingebaut. Der
erweiterte Beifahrer-Front-Airbag ist über dem
Handschuhfach in die Instrumententafel integ-
riert. In die Abdeckungen der Airbags ist die
Aufschrift SRS AIRBAG eingeprägt. Darüber
hinaus verfügt das Fahrzeug auf der Fahrer-
seite über einen zusätzlichen Knie-Airbag, der
in der Instrumententafel unter der Lenksäule
montiert ist.Die erweiterten Front-Airbags sind mit einem
mehrstufigen Gasgenerator ausgestattet. So
kann der Airbag in Abhängigkeit von verschie-
denen Faktoren, wie beispielsweise der
Schwere und Art des Unfalls, mit unterschiedli-
cher Stärke aufgeblasen werden.
Einbaulagen der erweiterten Front-Airbagsund der Knieschutzpolster
1 – Erweiterte Front-
Airbags für Fahrer und
Beifahrer 3 – Zusätzlicher Knie-
Airbag für Fahrerseite
2 – Knieschutzpolster
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Dieses Fahrzeug ist mit zusätzlichen Seiten-
Airbags (Supplemental Side Airbag Inflatable
Curtains = SABIC) ausgestattet, um den Fahrer,
den Beifahrer sowie alle Insassen zu schützen,
die an einem Fenster sitzen. Die Seiten-Airbags
befinden sich über den Seitenfenstern, und ihre
Abdeckungen sind wie folgt beschriftet: SRS
AIRBAG.
Dieses Fahrzeug ist mit zusätzlichen in den
Sitzen eingebauten Seiten-Airbags (SAB) aus-
gestattet, die die Insassen bei einem Seitenauf-
prall schützen. Die in den Sitzen eingebauten
zusätzlichen Seiten-Airbags befinden sich an
der Außenseite der Vordersitze.
HINWEIS:
•Die Airbag-Abdeckungen fallen in den In-
nenverkleidungen möglicherweise nicht
auf, doch sie öffnen sich beim Auslösen
des Airbags.
• Nach einem Unfall müssen Sie das Fahr-
zeug sofort zu einem Vertragshändler
bringen. Airbag-Systemkomponenten
Ihr Fahrzeug kann mit den folgenden Airbag-
Systemkomponenten ausgestattet sein:

Rückhaltesysteme-Steuergerät (ORC)
• Airbag-Warnleuchte
• Lenkrad und Lenksäule
• Instrumententafel
• Zusätzlicher Knie-Airbag auf der Fahrerseite
• Knieschutzpolster
• Erweiterter Fahrer-Front-Airbag
• Erweiterter Beifahrer-Front-Airbag
• Zusätzliche in den Sitzen eingebaute Seiten-
Airbags (SAB)
• Zusätzliche Seiten-Airbags (SABIC)
• Frontal- und Seitenaufprallsensoren
• Gurtstraffer vorn, Gurtschlossschalter HINWEIS:
Dieses Fahrzeug kann mit einem Fahrer-
und/oder Beifahrer-Gurtschlossschalter
ausgestattet sein, mit dem festgestellt wird,
ob der Fahrer- und/oder der Beifahrer-
Sicherheitsgurt angelegt sind. Der Gurt-
schlossschalter kann die Aufblasgeschwin-
digkeit der erweiterten Front-Airbags steuern.
Funktionen des erweiterten
Front-Airbags
Das moderne Front-Airbag-System besteht aus
mehrstufigen Fahrer- und Beifahrer-Front-
Airbags. Die Ausgangsleistung dieses Systems
richtet sich nach der Härte und Art des Auf-
pralls, die vom Rückhaltesysteme-Steuergerät
(ORC) anhand der Informationen der Frontauf-
prallsensoren ermittelt werden.
Die erste Stufe des Gasgenerators wird sofort
während eines Aufpralls gezündet, bei dem der
Airbag ausgelöst werden muss. Diese niedrige
Ausgangsleistung wird bei einem weniger
schweren Aufprall verwendet. Bei einem
schwereren Aufprall wird eine höhere Aus-
gangsleistung eingesetzt.
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WARNUNG!
•Es dürfen keine Gegenstände über den
Airbag in der Instrumententafel oder in
dessen Nähe gelegt werden. Solche Ge-
genstände können Schäden verursachen,
wenn bei einem genügend schweren Un-
fall der Airbag aufgeblasen wird.

Bringen Sie keinerlei Aufkleber o. Ä. auf den
Abdeckungen der Airbags an. Versuchen
Sie nicht, die Airbag-Abdeckungen zu ent-
fernen. Dadurch können die Airbags be-
schädigt werden, und Sie können bei einem
Unfall verletzt werden, da die Airbags mög-
licherweise nicht mehr funktionieren. Die
Abdeckungen der Airbags öffnen sich nur im
Fall einer Airbag-Auslösung.
• Die Knieschutzpolster dürfen nicht ange-
bohrt, aufgeschnitten oder auf andere
Weise manipuliert werden.

Befestigen Sie kein Kraftfahrzeug-Zubehör
wie Warnleuchten, Autoradios, Funkgeräte
usw. an den Knieschutzpolstern.
Zusätzliche in den Sitzen eingebaute
Seiten-Airbags (SAB)
Zusätzliche in den Sitzen eingebaute Seiten-
Airbags können den Insassen bei einem Seiten-
aufprall einen noch besseren Schutz bieten. Die
zusätzlichen in den Sitz eingebauten Seiten-
Airbags sind mit einer auf der Außenseite des
jeweiligen Sitzes eingenähten Kennung verse-
hen. Wenn der Airbag zündet, bricht er die Naht
zwischen Vorder- und Seitenteil der Sitzverklei-
dung auf. Jeder Airbag zündet unabhängig; ein
linker seitlicher Aufprall zündet nur den linken
Airbag, und ein rechter Seitenaufprall zündet
nur den rechten Airbag.
Zusätzlicher Seiten-Airbag (SABIC)
Neben der Karosserie können zusätzliche
Seiten-Airbags (SABIC) bei einem Seitenauf-
prall und bei einem Überschlag des Fahrzeugs
den Insassen auf den äußeren Sitzplätzen vorn
und hinten zusätzlichen Schutz bieten. Jeder
Airbag verfügt in Kopfhöhe der außen sitzenden
Insassen über Kammern, die sich bei einem
Seitenaufprall entfalten und dadurch die Gefahr
von Kopfverletzungen senken. Die SABIC-
Airbags entfalten sich nach unten und decken
beide Fenster auf der Aufprallseite ab.
Kennung der zusätzlichen in den Vordersitzen
eingebauten Seiten-Airbags
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HINWEIS:
•Die Airbag-Abdeckungen fallen in den In-
nenverkleidungen möglicherweise nicht
auf, doch sie öffnen sich beim Auslösen
des Airbags.
• Wenn Ihr Abstand zu den SAB- und
SABIC-Airbags während der Auslösung
zu klein ist, können Sie schwer verletzt
oder getötet werden. •
Falls sich das Fahrzeug überschlägt, wer-
den möglicherweise die Gurtstraffer und/
oder die Seiten-Airbags (SAB und SABIC)
auf beiden Seiten des Fahrzeugs ausge-
löst.
Das System beinhaltet Seitenaufprallsensoren,
die so kalibriert sind, dass die Seiten-Airbags
und die zusätzlichen am Sitz befestigten
Seiten-Airbags bei einem Aufprall zünden, der
den Schutz der Insassen durch den Airbag
erfordert.WARNUNG!
• Wenn Ihr Fahrzeug mit zusätzlichen
Seiten-Airbags (SABIC) ausgerüstet ist,
dürfen Gepäck oder Ladung nicht so hoch
gestapelt werden, dass sie die Entfaltung
der Seiten-Airbags behindern. Der Bereich
der Seiten-Airbags muss frei von allen
Hindernissen bleiben.
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
•Verwenden Sie keine zusätzlichen Sitzbe-
züge und legen Sie keine Gegenstände
zwischen sich und die Seiten-Airbags
(SAB). Die Entfaltung der Airbags kann
dadurch behindert werden bzw. die Ge-
genstände können gegen Sie gedrückt
werden und schwere Verletzungen verur-
sachen.
• Da Ihr Fahrzeug mit zusätzlichen Seiten-
Airbags (SABIC) ausgestattet ist, dürfen
Sie auf keinen Fall irgendwelches Zubehör
einbauen lassen, durch das das Dach ver-
ändert wird. Dazu zählt auch der Einbau
eines Schiebedachs in Ihr Fahrzeug.
Keine Dachgepäckträger anbringen, die
dauerhafte Befestigungen (Schrauben)
zum Einbau in ein Fahrzeugdach erfor-
dern. Bringen Sie im Fahrzeugdach keine
Bohrungen an.
Position der Aufkleber für zusätzliche
Seiten-Airbags (SABIC)
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Sitzen Sie stets so aufrecht wie möglich mit
dem Rücken gegen die Rückenlehne, legen Sie
die Sicherheitsgurte ordnungsgemäß an, und
verwenden Sie ein Kinder-Rückhaltesystem,
Säuglingsrückhaltesystem oder Sitzerhöhungs-
kissen in der passenden, für die Größe und das
Gewicht des Kinds empfohlenen Größe.
SAB- und SABIC-Airbags sind eine Ergänzung
zum Sicherheitsgurt-Rückhaltesystem. Insas-
sen einschließlich Kinder, die SAB-Airbags oder
SABIC-Airbags gegenüber sitzen oder diesen
Airbags sehr nahe sind, können schwer verletzt
oder getötet werden. Insassen, insbesondere
Kinder, dürfen sich nicht gegen die Tür, die
Seitenfenster oder den Entfaltungsbereich der
SAB-Airbags oder SABIC-Airbags lehnen oder
in angelehnter Stellung schlafen, auch wenn sie
sich in einem Säuglings- oder Kinder-
Rückhaltesystem befinden.
Zusätzlicher Knie-Airbag auf der
Fahrerseite
Der zusätzliche Knie-Airbag auf der Fahrerseite
bietet einen verbesserten Schutz und schützt
den Fahrer zusammen mit dem erweiterten
Fahrer-Front-Airbag bei einem Frontalaufprall.Knieschutzpolster
Das Knieschutzpolster schützt die Knie des
Beifahrers und sorgt dafür, dass er sich in einer
Position befindet, in der der erweiterte Front-
Airbag die beste Schutzwirkung hat.
Zusammen mit den Sicherheitsgurten und den
Gurtstraffern bilden die erweiterten Front-
Airbags zusammen mit dem zusätzlichen Knie-
Airbag auf der Fahrerseite und dem Beifahrer-
Knieschutzpolster den bestmöglichen Schutz
vor Verletzungen für Fahrer und Beifahrer. Die
Seiten-Airbags tragen gemeinsam mit den Si-
cherheitsgurten zu einem verbesserten Schutz
der Fahrzeuginsassen bei.
Airbag-Sensoren und Steuergeräte
Rückhaltesystem-Steuergerät (ORC)
Das
Rückhaltesysteme-Steuergerät (ORC)
ist Teil des für dieses Fahrzeug gesetzlich vor-
geschriebenen Insassen-Sicherheitssystems.
Das ORC bestimmt, ob ein Auslösen der Front-
und/oder Seiten-Airbags bei einem Frontal-
oder Seitenaufprall erforderlich ist. Auf der Ba-
sis der Signale der Aufprallsensoren und ab-
hängig von verschiedenen Faktoren wie Härte und Art des Aufpralls aktiviert ein zentrales
elektronisches Rückhaltesystem-Steuergerät
(ORC) nach Bedarf die erweiterten Front-
Airbags, den zusätzlichen Fahrer-Knieairbag,
die zusätzlichen Seiten-Airbags (SABIC), die
zusätzlichen in den Sitzen eingebauten Seiten-
Airbags (SAB) und die Gurtstraffer an den Vor-
dersitzen.
Die erweiterten Front-Airbags und der zusätzli-
che Knie-Airbag auf der Fahrerseite sind so
konstruiert, dass sie die Schutzwirkung der
Sicherheitsgurte bei bestimmten Frontalauf-
prallsituationen aufgrund mehrerer Faktoren
wie Schwere und Art des Aufpralls unterstützen
und so zusätzliche Sicherheit bieten. Die erwei-
terten Front-Airbags können bei einem Heck-
oder Seitenaufprall bzw. bei einem Überschlag
das Verletzungsrisiko nicht senken.
Die erweiterten Front-Airbags und der zusätzli-
che Knie-Airbag auf der Fahrerseite werden
nicht bei jedem Frontalaufprall ausgelöst, selbst
wenn das Fahrzeug hierbei stark beschädigt
wird, z. B. bei Zusammenstößen mit Pfählen,
das Unterfahren von Lkw und schrägen Zusam-
menstößen. Andererseits können die erweiter-
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ten Front-Airbags und der zusätzliche Knie-
Airbag für die Fahrerseite bei Kollisionen, die
zwar wenig Schaden hervorrufen, jedoch zu
hohen Anfangsbeschleunigungen führen, aus-
gelöst werden. Dies hängt von der Art und Lage
der Kollision ab.
Die Seiten-Airbags werden nicht bei jedem Sei-
tenaufprall ausgelöst. Das Auslösen der Seiten-
Airbags hängt von der Schwere und Art des
Aufpralls ab.
Da die Airbag-Sensoren die Verzögerung des
Fahrzeugs in Bezug auf die Zeit messen, sind
die Fahrgeschwindigkeit und der Schaden an
sich keine guten Indikatoren dafür, ob ein Air-
bag ausgelöst werden sollte oder nicht.
Die Sicherheitsgurte bieten bei jedem Unfall
wichtigen Schutz und halten Sie auch in Posi-
tion, also in ausreichendem Abstand von einem
Airbag, der gerade aufgeblasen wird.
Das Rückhaltesystem-Steuergerät überprüft
außerdem bei jedem Einschalten des Zünd-
schalters (Stellung START oder ON/RUN) die
Funktionsbereitschaft der Elektronikbauteile
des Airbag-Systems. Wenn sich der Schlüssel
in Stellung LOCK (Verriegeln) bzw. ACC (Zu-satzverbraucher) befindet oder nicht im Zünd-
schloss eingesteckt ist, ist das Airbag-System
nicht eingeschaltet, und die Airbags werden
nicht aufgeblasen.
Das Rückhaltesysteme-Steuergerät verfügt
über eine Reservespannungsversorgung, die
sicherstellt, dass die Airbags auch dann auslö-
sen, wenn die Batterie schwach ist oder der
Batterieanschluss getrennt wurde.
Beim ersten Einschalten der Zün-
dung in die Stellung ON/RUN
(Ein/Betrieb) schaltet das Rück-
haltesystem-Steuergerät außer-
dem die Airbag-Warnleuchte an
der Instrumententafel ca. vier bis acht Sekun-
den lang zum Selbsttest ein. Nach dem Selbst-
test erlischt die Airbag-Warnleuchte. Wenn das
Rückhaltesystem-Steuergerät in einem der
Bauteile eine Fehlfunktion registriert, wird dies
durch kurzes oder ständiges Aufleuchten der
Airbag-Warnleuchte angezeigt. Ein einfaches
akustisches Warnsignal ertönt, wenn die
Leuchte nach dem ersten Anlassen des Motors
erneut aufleuchtet. Das Rückhaltesysteme-Steuergerät führt au-
ßerdem eine Diagnose durch und meldet durch
die Airbag-Warnleuchte, wenn eine Funktions-
störung festgestellt wurde, die das Airbag-
System beeinträchtigen könnte. Bei der Diag-
nose wird darüber hinaus auch die Art der
Funktionsstörung ermittelt.
WARNUNG!
Achten Sie auf die Airbag-Warnleuchte in der
Instrumententafel, sonst sind Sie unter Um-
ständen bei einem Unfall nicht durch den
Airbag geschützt. Wenn die Warnleuchte
nach dem ersten Einschalten der Zündung
nicht zur Glühlampenprüfung aufleuchtet,
ständig leuchtet oder während der Fahrt
plötzlich aufleuchtet, lassen Sie das Airbag-
System sofort von einem Vertragshändler
überprüfen.
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Gasgeneratoren der erweiterten Fahrer-
und Beifahrer-Front-Airbags
Die Gasgeneratoren der erweiterten Fahrer-
und Beifahrer-Front-Airbags sind in der
Lenkradmitte und in der rechten Seite der
Instrumententafel eingebaut. Wenn das
Rückhaltesystem-Steuergerät einen Aufprall re-
gistriert, der so stark ist, dass die erweiterten
Front-Airbags benötigt werden, sendet es ein
entsprechendes Signal an die Gasgeneratoren.
Daraufhin wird eine größere Menge an ungifti-
gem Gas erzeugt und die erweiterten Front-
Airbags damit aufgeblasen. Abhängig von ver-
schiedenen Faktoren, einschließlich Schwere
und Art des Aufpralls, sind verschiedene Auf-
blasgeschwindigkeiten möglich. Beim Aufbla-
sen der Airbags werden die Abdeckungen an
der Lenkradnabe und auf der oberen rechten
Seite der Instrumententafel beiseite gedrückt
und ermöglichen so die Ausdehnung der Air-
bags. Die Airbags benötigen zum vollständigen
Aufblasen ca. 50 bis 70 Millisekunden. Dies
entspricht zeitlich etwa einem halben Lidschlag.
Danach sacken die Airbags schnell in sich
zusammen und unterstützen dadurch den
Rückhalteeffekt für Fahrer und Beifahrer.Aus dem erweiterten Front-Airbag entweicht
das Gas durch Entlüftungslöcher seitlich im
Airbag. So beeinträchtigen die Airbags Ihre
Kontrolle über das Fahrzeug nicht.
Gasgenerator des zusätzlichen
Fahrer-Knieairbags
Der zusätzliche Knie-Airbag auf der Fahrerseite
befindet sich in der Instrumententafelverklei-
dung unter der Lenksäule. Wenn das
Rückhaltesystem-Steuergerät (ORC) einen
Aufprall registriert, der so stark ist, dass der
Airbag benötigt wird, sendet es ein entspre-
chendes Signal an die Gasgeneratoren. Dar-
aufhin wird eine größere Menge an ungiftigem
Gas erzeugt und der zusätzliche Knie-Airbag
auf der Fahrerseite damit aufgeblasen. Die
Zierverkleidung trennt sich und klappt weg,
wodurch der Airbag sich voll entfalten kann. Der
Airbag benötigt zum vollständigen Aufblasen
ca. 15 bis 20 Millisekunden.
Gasgeneratoren der zusätzlichen in den
Sitzen eingebauten Seiten-Airbags (SAB)
Die zusätzlichen in den Sitzen eingebauten
Seiten-Airbags sind so konstruiert, dass sie nur
bei bestimmten seitlichen Kollisionen ausgelöst
werden.Das Rückhaltesysteme-Steuergerät (ORC) er-
mittelt anhand der Schwere und Art des Unfalls,
ob ein Seitenaufprall das Auslösen der Seiten-
Airbags (SAB) erfordert.
Je nach Schwere und Art des Unfalls kann der
Gasgenerator des Seiten-Airbags (SAB) auf der
Aufprallseite des Fahrzeugs ausgelöst werden,
worauf er eine bestimmte Menge ungiftigen
Gases freigibt. Beim Aufblasen drückt sich der
Seiten-Airbag (SAB) durch die Naht im Sitzbe-
zug und entfaltet sich im Bereich zwischen
Insasse und Tür. Der Seiten-Airbag bläst sich
innerhalb von 10 Millisekunden auf. Der ausge-
löste Seiten-Airbag wird sehr schnell und mit so
hoher Kraft aufgeblasen, dass Sie verletzt wer-
den können, wenn Sie nicht die richtige Sitzhal-
tung eingenommen haben oder wenn sich Ge-
genstände in dem Bereich befinden, in dem
sich der Seiten-Airbag entfaltet. Dies gilt beson-
ders für Kinder.
Gasgeneratoren der zusätzlichen
Seiten-Airbags (SABIC)
Bei Unfällen, die auf einen bestimmten Bereich
des Fahrzeugs begrenzt sind, kann das
Rückhaltesysteme-Steuergerät (ORC) je nach
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Schwere und Art des Aufpralls die SABIC-
Airbags auslösen. Dabei löst das ORC nur die
zusätzlichen Seiten-Airbags auf der Seite aus,
die vom Aufprall betroffen ist.
Daraufhin wird eine große Menge an ungiftigem
Gas erzeugt, und der seitliche Kopf-Airbag wird
aufgeblasen. Der seitliche Kopf-Airbag drückt
beim Aufblasen die Außenkante des Dachhim-
mels beiseite und deckt das Fenster ab. Der
Airbag wird in ca. 30 Millisekunden (etwa einem
viertel Lidschlag) mit so hoher Kraft aufgebla-
sen, dass Sie verletzt werden können, wenn Sie
nicht richtig angeschnallt sind und nicht die
richtige Sitzhaltung eingenommen haben oder
wenn sich Gegenstände in dem Bereich befin-
den, in dem sich der seitliche Kopf-Airbag ent-
faltet. Dies gilt besonders für Kinder. Der
Seiten-Airbag ist nur ungefähr 9 cm (3,5 Zoll)
dick, wenn er aufgeblasen ist.
Da die Airbag-Sensoren die Abbremsung des
Fahrzeugs bezogen auf die Zeit abschätzen,
sind die Fahrgeschwindigkeit und der Schaden
keine guten Indikatoren dafür, ob ein Airbag
ausgelöst werden sollte oder nicht.HINWEIS:
Bei einem Überschlag des Fahrzeugs wer-
den möglicherweise die Gurtstraffer und/
oder zusätzlichen Seiten-Airbags auf beiden
Seiten des Fahrzeugs ausgelöst.
Frontal- und Seitenaufprallsensoren
Bei Frontal- und Seitenaufprallsituationen kön-
nen die Aufprallsensoren dem ORC dabei hel-
fen, die richtige Reaktion auf den Aufprall zu
bestimmen.
Erweitertes Unfallschutzsystem
Bei einem Aufprall, der zu einem Auslösen des
Airbags führt und bei dem das Kommunikati-
onsnetzwerk sowie die Stromversorgung intakt
bleiben, bestimmt das Rückhaltesysteme-
Steuergerät (ORC) je nach Art des Ereignisses,
ob das erweiterte Unfallschutzsystem die fol-
genden Funktionen auslösen soll:

Kraftstoffversorgung des Motors abschneiden.

Die Warnblinkanlage aktivieren, solange die
Batterie geladen ist oder bis die Zündung
ausgeschaltet wird. •
Die Innenraumleuchten einschalten, die so
lange eingeschaltet bleiben, wie die Batterie
über ausreichend Spannung verfügt oder bis
der Zündschlüssel abgezogen wird.
• Die Türen automatisch entriegeln.
Um nach einem Ereignis die Funktionen des
erweiterten Unfallschutzsystems wiederherzu-
stellen, muss der Zündschalter aus der Stellung
IGN ON (Zündung Ein) in die Stellung IGN OFF
(Zündung Aus) gebracht werden.
Auslösung des Airbag-Systems
Die erweiterten Front-Airbags sind so konstru-
iert, dass sie sich unmittelbar nach dem Auslö-
sen wieder entleeren.
HINWEIS:
Die Front- bzw. Seiten-Airbags werden nicht
bei jedem Aufprall ausgelöst. Dies stellt
keine Fehlfunktion des Airbag-Systems dar.
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Im Fall eines Frontalaufpralls mit Auslösung des
Airbag-Systems kann Folgendes geschehen:
•Wenn der Airbag ausgelöst wird und sich
entfaltet, kann das Nylonmaterial des Air-
bags unter Umständen Abschürfungen und/
oder eine Rötung der Haut bei Fahrer und
Beifahrer hervorrufen. Die Scheuerstellen
ähneln leichten Abschürfungen, wie sie z. B.
beim Ausrutschen auf einem Teppich oder
auf dem Bodenbelag einer Sporthalle auftre-
ten können. Die Hautreizungen werden nicht
durch Kontakt mit Chemikalien hervorgeru-
fen. Es handelt sich nicht um bleibende Ver-
letzungen und normalerweise verschwinden
sie nach kurzer Zeit wieder. Falls die Haut
wider Erwarten nach einigen Tagen noch
nicht abgeheilt ist oder sich Brandblasen
bilden, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
• Nach Auslösung der Airbags kann es zu
einer Art Rauchentwicklung kommen. Dies
ist das Ergebnis der chemischen Reaktion,
durch die das ungiftige Gas zum Aufblasen
der Airbags erzeugt wird. Diese Rauchparti-
kel können zu einer Reizung der Haut, Augen
oder der Nasen- und Rachenschleimhäute führen. Bei Reizung der Haut oder Augen mit
kaltem Wasser spülen. Bei Reizung der Nase
oder des Rachens hilft das Einatmen frischer
Luft. Bei anhaltender Reizung einen Arzt
aufsuchen. Sollte Ihre Bekleidung durch Ab-
lagerung von Rauchpartikeln verschmutzt
werden, die betroffenen Kleidungsstücke
nach den Anweisungen des Bekleidungsher-
stellers reinigen.
Nachdem die Airbags ausgelöst wurden, darf
das Fahrzeug nicht mehr gefahren werden.
Sollten Sie in eine weitere Kollision verwickelt
werden, können die Airbags Sie nicht mehr
schützen.
WARNUNG!
Ausgelöste Airbags und Gurtstraffer haben
keine Schutzwirkung mehr. Lassen Sie die
Airbags, die Gurtstraffer und die Vordersitz-
Gurtaufroller sofort durch einen Vertragshänd-
ler austauschen. Lassen Sie außerdem das
Rückhaltesysteme-Steuergerät überprüfen.
Wartung des Airbag-Systems
WARNUNG!
• Veränderungen jeder Art am Airbag-
System können dazu führen, dass es bei
Bedarf nicht einwandfrei funktioniert. Sie
können in diesem Fall verletzt werden,
weil die Schutzwirkung des Airbag-
Systems nicht zur Verfügung steht. Neh-
men Sie keine Veränderungen an den
Bauteilen oder an der Verkabelung vor.
Dazu zählen auch Aufkleber, die auf der
Lenkradabdeckung oder auf der rechten
Oberseite der Instrumententafel ange-
bracht werden. Nehmen Sie keine Verän-
derungen am vorderen Stoßfänger oder
an der Karosseriestruktur des Fahrzeugs
vor und montieren Sie keine Trittleisten
oder Trittbretter aus dem Zubehörhandel.
(Fortsetzung)
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WARNUNG!(Fortsetzung)
•Es ist gefährlich, Teile des Airbag-Systems
selbst instand zu setzen. Informieren Sie
unbedingt jeden, der an Ihrem Fahrzeug
arbeitet, dass es mit einem Airbag-System
ausgestattet ist!
• Nehmen Sie keine Veränderungen an ir-
gendeinem Teil des Airbag-Systems vor!
Bei Veränderungen kann sich der Airbag
zufällig aufblasen oder nicht korrekt funk-
tionieren. Lassen Sie alle Wartungsarbei-
ten am Airbag-System Ihres Fahrzeugs
durch einen Vertragshändler ausführen.
Wenn der Sitz einschließlich Bezug und
Polster auf irgendeine Weise instand ge-
setzt werden muss (einschließlich Ausbau
oder Lockern/Festziehen der Befesti-
gungsschrauben des Sitzes), bringen Sie
das Fahrzeug zu Ihrem Vertragshändler.
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
Es dürfen nur durch den Hersteller freige-
gebene Sitzteile verwendet werden. Wenn
das Airbag-System Ihres Fahrzeugs für
körperbehinderte Personen abgeändert
werden muss, wenden Sie sich an Ihren
Vertragshändler.
Airbag-Warnleuchte Bei einer Kollision soll das Airbag-
System jederzeit betriebsbereit
sein und Ihnen Schutz vor Ver-
letzungen bieten. Die Airbag-
Warnleuchte überwacht die inter-
nen Stromkreise und die
Verkabelung der Elektrikkomponenten des
Airbag-Systems. Das Airbag-System ist so
konzipiert, dass es keine Wartung erfordert.
Wenn Folgendes auftritt, lassen Sie das Airbag-
System sofort von einem Vertragshändler
warten: •
Nach dem Einschalten der Zündung (ON/
RUN) leuchtet die Airbag-Warnleuchte vier
bis acht Sekunden lang nicht auf.
• Die Airbag-Warnleuchte bleibt nach den vier
bis acht Sekunden eingeschaltet.
• Während der Fahrt leuchtet die Airbag-
Warnleuchte vorübergehend auf oder bleibt
eingeschaltet.
HINWEIS:
Falls Tachometer, Drehzahlmesser oder An-
zeigeinstrumente des Motors nicht arbeiten,
ist das Rückhaltesystem-Steuergerät even-
tuell auch nicht funktionsfähig. Die Airbags
sind unter Umständen nicht einsatzbereit.
Unverzüglich prüfen, ob Sicherungen
durchgebrannt sind. Die Sicherungen für die
Airbags finden Sie anhand der Beschriftung
auf der Innenseite des Sicherungskastens.
Suchen Sie Ihren Vertragshändler auf, falls
die Sicherungen in Ordnung sind.
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