JEEP GRAND CHEROKEE 2018 Betriebsanleitung (in German)

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WARNUNG!
Es können Situationen auftreten, in denen
die Berganfahrhilfe (HSA) nicht aktiviert
wird und das Fahrzeug geringfügig rollt,
wie etwa an kleinen Steigungen oder bei
beladenem Fahrzeug oder im Anhänger-
betrieb. Die Berganfahrhilfe (HSA) ist kein
Ersatz für die aktive, vorausschauende
und ordnungsgemäße Bedienung des
Fahrzeugs. Es liegt immer im Verantwor-
tungsbereich des Fahrers, den Abstand zu
anderen Fahrzeugen, Personen und Objek-
ten und vor allen Dingen die Funktions-
tüchtigkeit der Bremsen zu beachten, um
sicherzustellen, dass das Fahrzeug unter
allen Bedingungen sicher betrieben wird.
Auto fahren erfordert stets Ihre volle Auf-
merksamkeit, damit Sie Ihr Fahrzeug im-
mer unter Kontrolle haben. Bei Nichtbe-
achtung dieser Warn- und
Sicherheitshinweise kann es zu einem Un-
fall und/oder schweren Verletzungen kom-
men.
Ein- und Ausschalten der Berganfahrhilfe
(HSA)
Diese Funktion kann ein- oder ausgeschaltet
werden. Zur Änderung der Einstellung wie
folgt vorgehen:
• Weitere Informationen zum Deaktivieren
der Berganfahrhilfe (HSA) über die Kombi-
instrumentanzeige finden Sie unter „Kom-
biinstrumentanzeige“ in „Kennenlernen
der Instrumententafel“.
• Informationen zum Deaktivieren der Berg-
anfahrhilfe (HSA) mithilfe der Uconnect-
Einstellungen finden Sie unter „Uconnect-
Einstellungen“ in „Multimedia“.
Bei Fahrzeugen, die nicht mit einer Kombi-
instrumentanzeige ausgestattet sind, führen
Sie die folgenden Schritte durch:
1. Bringen Sie das Lenkrad in Mittelstellung
(Vorderräder gerade).
2. Schalten Sie das Getriebe in Stellung
PARK.
3. Ziehen Sie die Feststellbremse an.
4. Lassen Sie den Motor an.5. Drehen Sie das Lenkrad etwas mehr als
eine halbe Drehung nach links.
6. Drücken Sie die Taste „ESC Off“ (ESP
aus) in der unteren Schaltergruppe unter-
halb der Klimaregelung vier Mal innerhalb
von 20 Sekunden. Die „Kontrollleuchte
ESC Off“ (ESP Aus) sollte sich jetzt zwei-
mal ein- und ausschalten.
7. Drehen Sie das Lenkrad wieder zurück in
die Mittelstellung und dann etwas mehr
als eine halbe Umdrehung nach rechts.
8. Schalten Sie die Zündung aus (OFF) und
dann wieder ein (ON). Nach korrekter
Ausführung dieser Schrittfolge wird die
Deaktivierung der Berganfahrhilfe (HSA)
durch mehrmaliges Blinken der „Kontroll-
leuchte ESC Off“ (ESP Aus) bestätigt.
9. Wiederholen Sie diese Schritte, wenn Sie
diese Funktion auf ihre vorherige Einstel-
lung zurücksetzen wollen.
Anhängerbetrieb mit Berganfahrhilfe (HSA)
Die Berganfahrhilfe (HSA) bietet ebenfalls
Unterstützung, um ein Zurückrollen während
des Ziehens eines Anhängers abzumildern.
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WARNUNG!
• Wenn Sie bei Anhängerbetrieb einen
elektronischen Bremsregler verwenden,
kann die Anhänger-Bremsanlage über
den Bremsschalter aktiviert und deakti-
viert werden. In diesem Fall ist mögli-
cherweise kein ausreichender Brems-
druck vorhanden, um sowohl Fahrzeug
als auch Anhänger bei gelöstem Brems-
pedal am Berg zu halten. Um beim er-
neuten Beschleunigen zu verhindern,
dass das Fahrzeug bergab rollt, bremsen
Sie den Anhänger manuell, oder verstär-
ken Sie den Bremsdruck des Fahrzeugs,
bevor Sie das Bremspedal loslassen.
• Die Berganfahrhilfe (HSA) ist kein Er-
satz für die Feststellbremse. Beim Ver-
lassen des Fahrzeugs ist grundsätzlich
die Feststellbremse zu betätigen. Stel-
len Sie außerdem sicher, dass das Ge-
triebe in Stellung PARK geschaltet ist.
• Bei Nichtbeachtung dieser Warn- und
Sicherheitshinweise kann es zu einem
Unfall und/oder schweren Verletzungen
kommen.
Antriebsschlupfregelung (ASR)
Die Antriebsschlupfregelung überwacht die
Stärke des Radschlupfs der angetriebenen
Räder. Wird Radschlupf bei einem Rad re-
gistriert, kann die Antriebsschlupfregelung
Bremsdruck auf das durchdrehende Rad an-
wenden und/oder die Motorleistung verrin-
gern, um für verbesserte Beschleunigung
und Stabilität zu sorgen. Eine Funktion der
Antriebsschlupfregelung (ASR), die Differen-
zialbremse (BLD), arbeitet ähnlich wie ein
Sperrdifferenzial und regelt den Radschlupf
auf einer angetriebenen Achse. Wenn sich
ein Rad einer angetriebenen Achse schneller
dreht als das andere, bremst das System das
durchdrehende Rad ab. Dadurch wird ein
höheres Motordrehmoment an das nicht
durchdrehende Rad übertragen. BLD kann
auch dann aktiviert bleiben, wenn ASR und
ESP in einem reduzierten Modus sind.
Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)
Das ESP verbessert die Richtungsstabilität
des Fahrzeugs in unterschiedlichen Fahrzu-
ständen. Das ESP greift beim Über- oder
Untersteuern des Fahrzeugs durch Abbrem-
sen des entsprechenden Rades ein, um demÜber- oder Untersteuern entgegenzuwirken.
Auch die Motorleistung wird begrenzt, um die
Richtungsstabilität des Fahrzeugs aufrecht
zu halten.
Das ESP ermittelt anhand der Werte der Sen-
soren im Fahrzeug den durch den Fahrer
vorgesehenen Fahrweg und vergleicht ihn mit
dem tatsächlichen Fahrweg. Wenn der tat-
sächliche Fahrweg nicht mit dem vorge-
sehenen Fahrweg übereinstimmt, wird das
entsprechende Rad mithilfe des ESP abge-
bremst, um dem Über- oder Untersteuern
entgegenzuwirken.
• Übersteuern – wenn das Fahrzeug stärker
einlenkt, als durch die Lenkradposition vor-
gegeben.
• Untersteuern – wenn das Fahrzeug weniger
stark einlenkt, als durch die Lenkradposi-
tion vorgegeben.
Die „ESP-Systemkontrollleuchte“ im Kombi-
instrument beginnt zu blinken, sobald das
ESP-System aktiviert wird. Wenn die
Antriebsschlupfregelung (ASR) aktiv ist,
blinkt die „ESP-Systemkontrollleuchte“
ebenfalls. Beginnt die ESP-Aktivierung/
Systemkontrollleuchte beim Beschleunigen
SICHERHEIT
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zu blinken, nehmen Sie das Gas weg, und
beschleunigen Sie so wenig wie möglich.
Passen Sie Geschwindigkeit und Fahrverhal-
ten an die vorherrschenden Fahrbahnbedin-
gungen an.
WARNUNG!
• Das elektronische Stabilitätsprogramm
(ESP) kann die auf das Fahrzeug wirken-
den Naturgesetze der Physik nicht außer
Kraft setzen oder die durch die vorherr-
schenden Straßenverhältnisse gegebene
Traktion verbessern. ESP kann Unfälle
nicht verhindern, auch die nicht, die aus
zu schnellem Fahren in Kurven, auf rut-
schigem Untergrund oder bei Aquapla-
ning resultieren. Das ESP kann Unfälle
nicht verhindern, die aus einem Verlust
der Kontrolle über das Fahrzeug auf-
grund ungeeigneter Eingriffe des Fah-
rers in der jeweiligen Situation resultie-
ren. Nur ein sicherer, aufmerksamer und
erfahrener Autofahrer kann Unfälle ver-
hindern. Die Möglichkeiten eines mit
ESP ausgestatteten Fahrzeugs dürfen
niemals auf leichtsinnige oder gefährli-
WARNUNG!
che Weise so ausgenutzt werden, dass
die Sicherheit des Fahrers oder anderer
Personen gefährdet wird.
• Veränderungen am Fahrzeug oder die
Vernachlässigung der Fahrzeugwartung
können die Fahreigenschaften Ihres
Fahrzeugs verändern und die Leistung
des ESP-Systems negativ beeinflussen.
Änderungen an Lenkung, Radaufhän-
gung, Bremsanlage, Reifentyp und
-größe oder Radgröße können die ESP-
Leistung ungünstig beeinflussen. Fal-
scher Reifendruck und ungleichmäßiger
Reifenverschleiß können die ESP-
Leistung ebenfalls beeinträchtigen.
Jede Fahrzeugveränderung oder mangel-
hafte Fahrzeugwartung, welche die
Wirksamkeit des ESP-Systems beein-
trächtigt, kann zu einem erhöhten Risiko
des Kontrollverlusts über das Fahrzeug,
eines Überschlags sowie schweren oder
tödlichen Verletzungen führen.
ESP-Betriebsarten
HINWEIS:
In Abhängigkeit vom Fahrzeugmodell und der
Betriebsart kann das ESP-Systemüber meh-
rere Betriebsarten verfügen.
ESP Ein
Dies ist die normale Betriebsart für das ESP.
Bei jedem Anlassen des Motors ist das ESP-
System in dieser Betriebsart. Diese Betriebs-
art sollte für die meisten Fahrbedingungen
verwendet werden. Alternative ESP-
Betriebsarten sollte nur aus besonderen
Gründen abgeschaltet werden, wie unten be-
schrieben.
Teilabschaltung
Die Teilabschaltung des ESP ist für Situatio-
nen vorgesehen, in denen ein eher sportlicher
Fahrstil gewünscht wird. Dieser Modus kann
ASR- und ESP-Schwellenwerte für die Akti-
vierung ändern, sodass mehr Radschlupf als
normalerweise zulässig ist. Dieser Modus
kann hilfreich sein, wenn das Fahrzeug ste-
cken bleibt.
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Durch kurzes Drücken der Taste „ESC OFF“
(ESP Aus) erfolgt die Teilabschaltung des
ESP und die Kontrollleuchte „ESC OFF“
(ESP aus) leuchtet auf. Zum Wiedereinschal-
ten des ESP den Schalter „ESC OFF“ (ESP
Aus) erneut kurz drücken, die Kontroll-
leuchte „ESC OFF“ (ESP Aus) erlischt dann.
HINWEIS:
Bei Fahrzeugen mit mehreren Teil-ESP-
Betriebsarten wechselt ein kurzzeitiger Tas-
tendruck den ESP-Modus. Mehrere vorüber-
gehend gedrückte Tasten können erforderlich
sein, um ESP Ein zurückzukehren.
WARNUNG!
• In der teilabgeschalteten Betriebsart ist
die Antriebsschlupfregelung des ESP
mit Ausnahme der im Abschnitt
„Antriebsschlupfregelung“ beschriebe-
nen Sperrdifferentialfunktion deakti-
viert, und die „Kontrollleuchte ESP
Aus“ leuchtet auf. In der teilabgeschal-
teten Betriebsart wird die Funktion zur
Verringerung der Motorleistung von der
Antriebsschlupfregelung deaktiviert und
WARNUNG!
die erhöhte Fahrzeugstabilität durch das
ESP-System nicht mehr im vollen Um-
fang gewährleistet.
• Die Anhänger-Schlingerstabilisierung
(TSC) wird deaktiviert, wenn sich das
ESP-System im Modus „Teilabschal-
tung“ befindet.
Vollständige Abschaltung – je nach Ausstattung
Das Fahren mit vollständig abgeschaltetem
ESP ist nur im Geländebetrieb vorgesehen
und sollte auf öffentlichen Straßen unterlas-
sen werden. In diesem Modus sind ASR- und
ESP-Funktionen ausgeschaltet. Drücken Sie
zum vollständigen Abschalten den Schalter
„ESC Off“ (ESP Aus) bei stehendem Fahr-
zeug und laufendem Motor fünf Sekunden
lang. Nach fünf Sekunden ertönt ein akusti-
sches Warnsignal, die Kontrollleuchte „ESC
Off“ (ESP Aus) leuchtet auf, und im Kombi-
instrument wird die Meldung „ESC OFF“
(ESP Aus) angezeigt. Zum Wiedereinschalten
den Schalter „ESC Off“ (ESP Aus) kurz betä-
tigen.HINWEIS:Das System kann möglicherweise von „ESC Full
Off“ (ESP ganz Aus) in den Teilbetrieb schalten,
wenn das Fahrzeug eine festgesetzte Geschwin-
digkeiten erreicht. Wenn die Fahrgeschwindigkeit
unter die festgesetzt Geschwindigkeit verlang-
samt wird, kehrt das System zu „ESC Full Off“
(ESP ganz Aus) zurück.
Die vollständige Abschaltung ist nur im Mo-
dus TRACK (je nach Ausstattung) möglich.
ESP-Betriebsarten können auch durch Fahrmodi
beeinflusst werden – je nach Ausstattung.
WARNUNG!
•Im Modus „voll abgeschaltet“ des ESP
werden die Motordrehmomentreduzierung
und die Stabilitätsfunktionen deaktiviert.
Daher ist die erhöhte Fahrzeugstabilität
durch das ESP-System nicht verfügbar.
Bei einem Notausweichmanöver wird das
ESP-System nicht aktiviert, um zur Beibe-
haltung der Stabilität beizutragen. Die Be-
triebsart „ESP Full Off (ESP ganz aus) ist
nur für den Einsatz abseits öffentlicher
Straßen oder im Geländebetrieb gedacht.
SICHERHEIT
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WARNUNG!
• Bei abgeschaltetem ESP steht die er-
höhte Fahrzeugstabilität durch das ESP-
System nicht zur Verfügung. Bei einem
Notausweichmanöver wird das ESP-
System nicht aktiviert, um zur Beibehal-
tung der Stabilität beizutragen. Die Be-
triebsart „ESP Full Off (ESP ganz aus)
ist nur für den Einsatz abseits öffentli-
cher Straßen oder im Geländebetrieb
gedacht.
• Das elektronische Stabilitätsprogramm
(ESP) kann die auf das Fahrzeug wirken-
den Naturgesetze der Physik nicht außer
Kraft setzen oder die durch die vorherr-
schenden Fahrbahnbedingungen gege-
bene Traktion verbessern. ESP kann
nicht alle Unfälle verhindern, auch die
nicht, die aus zu schnellem Fahren in
Kurven, auf rutschigem Untergrund oder
bei Aquaplaning resultieren. ESP kann
Kollisionen auch nicht verhindern.
ESP-Systemkontrollleuchte und Kontroll-
leuchte ESP Aus
Die ESP-Aktivierung/
Systemkontrollleuchte im Kombi-
instrument leuchtet auf, wenn die
Zündung in den Modus ON (Ein)
gebracht wird. Die Leuchte er-
lischt, wenn der Motor läuft. Leuchtet die
ESP-Aktivierung/Systemkontrollleuchte bei
laufendem Motor ständig, liegt eine Störung
im ESP-System vor. Wenn diese Leuchte
nach mehrfachem Einschalten der Zündung
eingeschaltet bleibt und das Fahrzeug meh-
rere Kilometer mit Geschwindigkeiten über
48 km/h (30 mph) gefahren wurde, suchen
Sie so bald wie möglich einen Vertragshänd-
ler auf, um die Ursache der Störung feststel-
len und diese beheben zu lassen.
Die ESP-Aktivierung/Systemkontrollleuchte
(im Kombiinstrument) beginnt zu blinken,
sobald die Reifen Traktion verlieren und das
ESP-System aktiviert wird. Wenn die
Antriebsschlupfregelung (ASR) aktiv ist,
blinkt die ESP-Aktivierung/
Systemkontrollleuchte ebenfalls. Beginnt die
ESP-Aktivierung/Systemkontrollleuchtebeim Beschleunigen zu blinken, nehmen Sie
das Gas weg, und beschleunigen Sie so wenig
wie möglich. Passen Sie Geschwindigkeit
und Fahrverhalten an die vorherrschenden
Fahrbahnbedingungen an.
HINWEIS:

Die ESP-Aktivierung/Systemkontrollleuchte
und die Kontrollleuchte „ESC OFF“ (ESP Aus)
leuchten bei jedem Einschalten der Zündung
kurzzeitig auf.
• Bei jedem Einschalten der Zündung wird
das ESP-System eingeschaltet, selbst
wenn es zuvor abgeschaltet wurde.
• Das ESP-System erzeugt Summ- oder
Klickgeräusche, wenn es aktiv ist. Dies ist
normal, die Geräusche hören auf, sobald
das ESP nach dem Manöver, das die ESP-
Aktivierung auslöste, inaktiv wird.
Die Kontrollleuchte „ESC Aus“ zeigt
an, dass der Kunden ausgewählt hat,
dass das elektronische Stabilitäts-
programm (ESP) in einem reduzier-
ten Modus sein soll.
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Elektronischer Wank- und Überrollschutz
(ERM)
Durch Überwachung der Lenkradbewegun-
gen und der Fahrgeschwindigkeit erkennt
dieses System im Voraus, ob die Gefahr be-
steht, dass Räder vom Boden abheben und
das Fahrzeug sich überschlägt. Erkennt das
ERM-System, dass die Rate der Lenkwinkel-
änderungen und die Fahrgeschwindigkeit für
ein wahrscheinliches Abheben der Räder
ausreichen, bremst es das betreffende Rad
ab und verringert gegebenenfalls die Motor-
leistung, um diese Wahrscheinlichkeit zu ver-
ringern. Das ERM kann die Gefahr eines
Abhebens der Räder nur bei sehr heftigen
Fahr- und Ausweichmanövern verringern.
Kein Eingriff erfolgt, wenn die Räder auf-
grund anderer Faktoren abheben, z. B. bei
Fahrbahnunebenheiten, Überfahren des
Fahrbahnrands oder Aufprall auf Objekte
oder andere Fahrzeuge.HINWEIS:
Wird das ESP ganz ausgeschaltet, ist auch
das ERM-System deaktiviert (je nach Aus-
stattung). Eine ausführliche Beschreibung
der verfügbaren ESP-Betriebsarten finden
Sie unter „Elektronisches Stabilitätspro-
gramm (ESP)“ in diesem Abschnitt.
WARNUNG!
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rad den
Bodenkontakt verliert oder ein Fahrzeug
sich überschlägt, hängt von vielen Fakto-
ren ab, etwa der Fahrzeugbeladung, dem
Fahrbahnzustand und den Fahrbedingun-
gen. Das ERM-System kann das Abheben
von Rädern oder das Überschlagen des
Fahrzeugs nicht in allen Fällen verhin-
dern, insbesondere nicht bei Verlassen der
Straße oder bei einem Unfall auf Gegen-
stände oder andere Fahrzeuge. Die Mög-
lichkeiten eines Fahrzeugs mit ERM dür-
fen niemals auf leichtsinnige oder
gefährliche Weise so ausgenutzt werden,
dass die Sicherheit des Fahrers oder ande-
rer Personen gefährdet wird.
Anhänger-Schlingerstabilisierung
Die Anhänger-Schlingerstabilisierung ver-
wendet Sensoren im Fahrzeug, um einen
übermäßig schwankenden Anhänger zu er-
kennen, und wird die entsprechenden Maß-
nahmen durchführen, um zu versuchen, die
Schlingerbewegung aufzuhalten. Die
Anhänger-Schlingerstabilisierung wird auto-
matisch aktiviert, sobald ein übermäßiges
Schlingern des Anhängers registriert wird.
HINWEIS:
Die Anhänger-Schlingerstabilisierung (TSC)
kann nicht in allen Fällen Anhänger stabili-
sieren. Bei Anhängerbetrieb ist stets vorsich-
tig zu fahren, und die Anhängerstützlast-
Empfehlungen sind unbedingt zu beachten.
Weitere Informationen hierzu finden Sie un-
ter „Anhängerbetrieb“ in „Start und Be-
trieb“.
Bei aktivierter Anhänger-
Schlingerstabilisierung (TSC) blinkt die
„ESP-Aktivierung/Systemkontrollleuchte“,
die Motorleistung wird verringert, und Sie
spüren eine Betätigung der Bremsen an ein-
zelnen Rädern bei dem Versuch, den Anhän-
SICHERHEIT
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ger zu stabilisieren. Bei Teilabschaltung oder
vollständiger Abschaltung des ESP ist das
TSC-System deaktiviert.
WARNUNG!
Wenn die Anhänger-
Schlingerstabilisierung (TSC) während der
Fahrt aktiviert wird, bremsen Sie das Fahr-
zeug ab und halten Sie bei der nächsten
sicheren Möglichkeit an, um die Last auf
dem Anhänger umzuverteilen, damit wei-
teres Schlingern des Anhängers unter-
bleibt.
Notbremsbereitschaft (RAB)
Dank der Notbremsbereitschaft kann die Zeit
bis zum Erreichen der vollen Bremsleistung
bei Notbremsungen verringert werden. Das
System erkennt die Situation einer Notbrem-
sung im Voraus, indem es überwacht, wie
schnell das Gaspedal vom Fahrer entlastet
wird. Das elektronische Bremsregelungssys-
tem (EBC) bereitet die Bremsanlage auf eine
Notbremsung vor.
Trockenbremsen bei Regen (RBS)
Durch Trockenbremsen bei Regen kann die
Bremsleistung unter nassen Bedingungen
verbessert werden. Das System übt in regel-
mäßigen Abständen einen geringen Brems-
druck aus, um den Wasserfilm auf den vorde-
ren Scheibenbremsen zu beseitigen. Dies
funktioniert nur, wenn die Frontscheibenwi-
scher mit der Geschwindigkeit LO oder HI
arbeiten. Der Fahrer wird vom Trockenbrem-
sen bei Regen nicht informiert und muss
auch keine Maßnahmen treffen.
Dynamisches Lenkungsdrehmoment (DST)
Das dynamische Lenkungsdrehmoment ist
eine Funktion des ESP-Steuergeräts und der
elektronischen Servolenkung (EPS), bei der
ein Drehmoment am Lenkrad bei bestimmten
Fahrbedingungen bereitgestellt wird, in de-
nen das ESP-Steuergerät eine Fahrzeuginsta-
bilität erkennt. Das am Lenkrad eingesetzte
Drehmoment hat nur die Aufgabe, dem Fah-
rer zu helfen, das optimale Lenkungsverhal-
ten zu erkennen, um die Fahrzeugstabilität
zu erreichen bzw. beizubehalten. Der einzigeHinweis, durch den der Fahrer erkennt, dass
die Funktion aktiv ist, ist das auf das Lenkrad
übertragene Drehmoment.
HINWEIS:
Die DST-Funktion ist nur dazu gedacht, dem
Fahrer durch kleine auf das Lenkrad übertra-
gende Drehmomente zu helfen, die korrekte
Lenkmaßnahme durchzuführen. Dies bedeu-
tet, dass die Wirksamkeit der DST-Funktion
von der Empfindlichkeit des Fahrers und der
Gesamtreaktion auf das angewandte Dreh-
moment abhängig ist. Es ist sehr wichtig zu
verstehen, dass mit dieser Funktion nicht das
Fahrzeug gelenkt wird, was bedeutet, dass
der Fahrer weiterhin für das Steuern des
Fahrzeugs verantwortlich ist.
Bergabfahrhilfe (Hill Descent Control,
HDC) – je nach Ausstattung
Die HDC ist für niedrige Geschwindigkeiten
bei Geländefahrten im Bereich 4WD Low (zu-
schaltbarer Allradantrieb, untere Gang-
gruppe) vorgesehen. Während verschiedener
Fahrsituationen behält HDC bei Bergabfahr-
ten die Fahrgeschwindigkeit bei. Die HDC
kontrolliert die Fahrgeschwindigkeit durch
aktive Regelung der Bremsen.
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Die HDC hat drei Zustände:
1. Aus (Funktion ist nicht eingeschaltet und
wird nicht aktiviert).
2. Eingeschaltet (Funktion ist eingeschaltet
und betriebsbereit, aber die Aktivierungs-
bedingungen sind nicht erfüllt, oder Fah-
rer hebt aktiv die Funktion durch Betäti-
gen von Bremse oder Gaspedal auf).
3. Aktiv (Funktion ist eingeschaltet und kon-
trolliert aktiv die Fahrgeschwindigkeit).
Einschalten der Bergabfahrhilfe
Die Bergabfahrhilfe (HDC) wird durch Drü-
cken des HDC-Schalters eingeschaltet, die
folgenden Bedingungen müssen jedoch er-
füllt sein, um die HDC zu aktivieren:
• Der Antriebsstrang befindet sich in 4WD
Low (zuschaltbarer Allradantrieb, untere
Ganggruppe).
• Die Fahrgeschwindigkeit beträgt unter
8 km/h (5 mph).
• Die Feststellbremse ist gelöst.
• Die Fahrertür ist geschlossen.Aktivieren der HDC
Nachdem die HDC eingeschaltet wurde, wird
sie automatisch aktiviert, wenn ein Gefälle
von ausreichender Stärke befahren wird. Die
Soll-Geschwindigkeit für HDC ist durch den
Fahrer auswählbar und kann mit dem Gang-
schalthebel +/- eingestellt werden. Im Fol-
genden werden die Geschwindigkeitseinstel-
lungen der HDC zusammengefasst:
HDC-Ziel-Sollgeschwindigkeiten
• P = keine Geschwindigkeit eingestellt. Die
HDC kann eingeschaltet sein, aber wird
sich nicht aktivieren.
•R=1km/h (0,6 mph)
•N=2km/h (1,2 mph)
•D=1km/h (0,6 mph)
• 1. Gang = 1 km/h (0,6 mph)
• 2. Gang = 2 km/h (1,2 mph)
• 3. Gang = 3 km/h (1,8 mph)
• 4. Gang = 4 km/h (2,5 mph)
• 5. Gang = 5 km/h (3,1 mph)
• 6. Gang = 6 km/h (3,7 mph)
• 7. Gang = 7 km/h (4,3 mph)• 8. Gang = 8 km/h (5,0 mph)
• 9. Gang = 9 km/h (5,6 mph) – je nach
Ausstattung
HINWEIS:
Im HDC-Betrieb wird die Soll-
Geschwindigkeit der HDC mit dem Schalthe-
bel +/- der elektronischen Bereichswahl ein-
gestellt, wobei aber der vom Getriebe
gewählte Gang nicht beeinflusst wird. Bei
aktivierter HDC-Regelung schaltet das Ge-
triebe entsprechend der vom Fahrer gewähl-
ten Soll-Geschwindigkeit und abhängig von
den Fahrbedingungen.
Manuelle Umgehung durch Fahrer
Der Fahrer kann die HDC-Aktivierung durch
Betätigen von Bremse oder Gaspedal jeder-
zeit aufheben.
Deaktivieren der HDC
Die HDC wird deaktiviert, bleibt aber in Be-
reitschaft, wenn eine der folgenden Bedin-
gungen auftritt:
• Der Fahrer hebt die eingestellte HDC-
Geschwindigkeit durch Betätigen von
Bremse oder Gaspedal auf.
SICHERHEIT
106

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• Die Fahrgeschwindigkeit überschreitet
32 km/h (20 mph) bleibt aber unter
64 km/h (40 mph).
• Das Fahrzeug befindet sich auf einem Ge-
fälle mit unzureichender Stärke, auf einer
Ebene oder auf einem Anstieg.
• Das Getriebe wird in die Stellung PARK
geschaltet.
Ausschalten der Bergabfahrhilfe
Die HDC wird deaktiviert und ausgeschaltet,
wenn eine der folgenden Bedingungen ein-
tritt:
• Der Fahrer drückt den HDC-Schalter.
• Der Antriebsstrang wird aus dem Bereich
4WD Low (zuschaltbarer Allradantrieb, un-
tere Ganggruppe) geschaltet.
• Die Feststellbremse ist betätigt.
• Die Fahrertür wird geöffnet.
• Das Fahrzeug wird schneller als 32 km/h
(20 mph) für mehr als 70 Sekunden gefah-
ren.
• Das Fahrzeug fährt schneller als 64 km/h
(40 mph) (HDC schaltet sich sofort aus).• Die Bergabfahrhilfe erkennt eine übermä-
ßige Bremsentemperatur.
Feedback zum Fahrer
Im Kombiinstrument befindet sich ein HDC-
Symbol und der HDC-Schalter hat ein LED-
Symbol, das dem Fahrer Feedback über den
Status der HDC bietet.
• Das Kombiinstrumentensymbol und die
Schalterleuchte leuchten auf und bleiben
eingeschaltet, wenn die HDC eingeschaltet
oder aktiviert ist. Dies ist der normale Be-
triebszustand der HDC.
• Das Kombiinstrumentensymbol und die
Schalterleuchte blinken für mehrere Se-
kunden und erlöschen anschließend, wenn
der Fahrer den HDC-Schalter drückt, aber
die Aktivierungsbedingungen nicht erfüllt
sind.
• Das Kombiinstrumentensymbol und die
Schalterleuchte blinken für mehrere Se-
kunden und erlöschen anschließend, wenn
die HDC auf Grund überhöhter Geschwin-
digkeit deaktiviert wird.
• Das Kombiinstrumentensymbol und die
Schalterleuchte blinken, wenn die HDC auf
Grund überhitzter Bremsen deaktiviertwird. Das Blinken setzt aus und die HDC
aktiviert sich erneut, wenn die Bremsen
ausreichend abgekühlt sind.
WARNUNG!
Die Bergabfahrhilfe (HDC) dient nur dazu,
dem Fahrer bei der Bergabfahrt dabei zu
helfen, die Fahrgeschwindigkeit zu kont-
rollieren. Der Fahrer muss weiterhin auf
die Fahrbedingungen achten und ist dafür
verantwortlich, eine sichere Fahrge-
schwindigkeit beizubehalten.
Selec Speed Control (SSC) – je nach Aus-
stattung
Die SSC ist für Geländefahrten im Bereich
4WD Low (zuschaltbarer Allradantrieb, un-
tere Ganggruppe) vorgesehen. Die SSC hält
die Fahrgeschwindigkeit durch aktive Kon-
trolle des Motordrehmoments und der Brem-
sen aufrecht.
Die SSC hat drei Zustände:
1. Aus (Funktion ist nicht eingeschaltet und
wird nicht aktiviert).
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2. Eingeschaltet (Funktion ist eingeschaltet
und betriebsbereit, aber die Aktivierungs-
bedingungen sind nicht erfüllt, oder Fah-
rer hebt aktiv die Funktion durch Betäti-
gen von Bremse oder Gaspedal auf).
3. Aktiv (Funktion ist eingeschaltet und kon-
trolliert aktiv die Fahrgeschwindigkeit).
Einschalten der SSC
Die SSC wird durch Drücken des SSC-
Schalters eingeschaltet, aber die folgenden
Bedingungen müssen erfüllt sein, um die
SSC zu aktivieren:
• Der Antriebsstrang befindet sich in 4WD
Low (zuschaltbarer Allradantrieb, untere
Ganggruppe).
• Die Fahrgeschwindigkeit beträgt unter
8 km/h (5 mph).
• Die Feststellbremse ist gelöst.
• Die Fahrertür ist geschlossen.
• Der Fahrer betätigt nicht das Gaspedal.Aktivieren der SSC
Nachdem die SSC eingeschaltet wurde, wird
sie automatisch aktiviert, sobald die folgen-
den Bedingungen erfüllt wurden:
• Der Fahrer lässt das Gaspedal los.
• Der Fahrer löst die Bremse.
• Das Getriebe ist in einer anderen Stellung
als PARK.
• Die Fahrgeschwindigkeit beträgt unter
32 km/h (20 mph).
Die Soll-Geschwindigkeit für SSC ist durch
den Fahrer auswählbar und kann mit dem
Gangschalthebel +/- eingestellt werden. Au-
ßerdem wird die Soll-Geschwindigkeit der
SSC beim Befahren einer Steigung verrin-
gert, wobei die Reduktion der Soll-
Geschwindigkeit von der Stärke der Steigung
abhängt. Im Folgenden werden die Ge-
schwindigkeitseinstellungen der SSC zusam-
mengefasst:
SSC-Ziel-Sollgeschwindigkeiten
• 1. Gang = 1 km/h (0,6 mph)
• 2. Gang = 2 km/h (1,2 mph)
• 3. Gang = 3 km/h (1,8 mph)• 4. Gang = 4 km/h (2,5 mph)
• 5. Gang = 5 km/h (3,1 mph)
• 6. Gang = 6 km/h (3,7 mph)
• 7. Gang = 7 km/h (4,3 mph)
• 8. Gang = 8 km/h (5 mph)
• 9. Gang = 9 km/h (5,6 mph) – je nach
Ausstattung
• REVERSE (Rückwärtsgang) = 1 km/h
(0,6 mph)
• NEUTRAL = 2 km/h (1,2 mph)
• PARK = HDC bleibt eingeschaltet, aber
nicht aktiv
HINWEIS:
• Im SSC-Betrieb wird die Sollgeschwindig-
keit der SSC mit den Schalthebelstellun-
gen +/- eingestellt, wobei aber der vom
Getriebe gewählte Gang nicht beeinflusst
wird. Bei aktivierter SSC-Regelung schaltet
das Getriebe entsprechend der vom Fahrer
gewählten Soll-Geschwindigkeit und ab-
hängig von den Fahrbedingungen.
SICHERHEIT
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