TOYOTA LAND CRUISER 2015 Betriebsanleitungen (in German)
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5114-5. Verwenden der Fahrerassistenzsysteme
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Fahren
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WARNUNG
Die folgenden Situationen können zu einem Unfall mit tödlichen oder schweren Verlet-
zungen führen:
■In den folgenden Fällen arbeitet das Multi-Terrain-ABS nicht effizient
●Die Grenzen des Reifen-Kraftschlusses wurden überschritten (beispielsweise zu
stark abgenutzte Reifen auf schneebedeckter Fahrbahn).
● Es kommt bei hoher Geschwindigkeit auf nasser oder rutschiger Fahrbahn zu
Aquaplaning.
■ Der Bremsweg unter Einsatz des Multi-Terrain-ABS kann länger sein als der
Bremsweg unter normalen Bremsbedingungen
Das Multi-Terrain-ABS ist nicht dafür ausgelegt, den Bremsweg des Fahrzeugs zu
verkürzen. Halten Sie insbesondere in folgenden Situationen immer einen ausrei-
chenden Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ein.
●Beim Fahren auf schmutz-, schotter- oder schneebedeckten Straßen
● Bei Verwendung von Schneeketten
● Beim Fahren über Unebenheiten
● Auf Fahrbahnen mit Schlaglöchern oder auf unebenen Fahrbahnen
■ Die aktive Antriebsschlupfregelung arbeitet in folgenden Fällen möglicher-
weise nicht effizient
Beim Fahren auf rutschigen Fahrbahnen kann die Beherrschung von Richtung und
Leistung des Fahrzeugs möglicherweise selbst dann nicht erreicht werden, wenn die
Aktive Antriebsschlupfregelung in Betrieb ist.
Fahren Sie nicht unter Bedingungen, bei denen Stabilität und Leistung eingebüßt
werden können.
■ Wenn die Berganfahrkontrolle nicht effizient funktioniert
Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf die Berganfahrkontrolle. Die Berganfahr-
kontrolle funktioniert an steilen Anstiegen oder auf vereister Fahrbahn eventuell
nicht effizient.
■ Wenn die aktive Antriebsschlupfregelung, das VSC und die Anhängerstabilisie-
rung ausgeschaltet sind
Seien Sie besonders vorsichtig und fahren Sie mit einer den Fahrbahnbedingungen
angemessenen Geschwindigkeit. Schalten Sie die Aktive Antriebsschlupfregelung,
das elektronische Stabilitätsprogramm VSC und die Anhängerstabilisierung nur aus,
wenn dies wirklich erforderlich ist, da diese Systeme Fahrzeugstabilität und
Antriebskraft gewährleisten.
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5124-5. Verwenden der Fahrerassistenzsysteme
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WARNUNG
■Wenn das VSC und die Anhängerstabilisierung eingeschaltet sind
Die Schlupf-Kontrollleuchte blinkt. Fahren Sie stets vorsichtig.
Eine riskante Fahrweise kann zu Unfällen führen. Seien Sie besonders vorsichtig,
wenn die Kontrollleuchte blinkt.
■ Reifenwechsel
Stellen Sie sicher, dass alle Reifen hinsichtlich Größe, Marke, Laufflächenmuster
und Gesamt-Tragfähigkeit identisch sind. Stellen Sie außerdem sicher, dass die Rei-
fen auf den vorgeschrieben Reifendruck aufgepumpt sind.
Multi-Terrain-ABS, Aktive Antriebsschlupfregelung, VSC und Anhängerstabilisierung
funktionieren nicht korrekt, wenn unterschiedliche Reifen am Fahrzeug montiert
sind.
Weitere Informationen zum Wechsel von Reifen oder Rädern erhalten Sie bei einem
Toyota-Vertragshändler bzw. einer Vertragswerkstatt oder einer anderen qualifizier-
ten und entsprechend ausgerüsteten Fachwerkstatt.
■ Handhabung von Reifen und Radaufhängung
Die Verwendung fehlerhafter Reifen oder Veränderungen an der Radaufhängung
beeinträchtigen die Fahrerassistenzsysteme und können zu Funktionsstörungen
eines Systems führen.
■ Vorsichtsmaßregeln bezüglich der Anhängerstabilisierung
Das Anhängerstabilisierungssystem kann nicht in allen Situationen ein Schlingern
des Anhängers reduzieren. In Abhängigkeit von vielen Faktoren, wie beispielsweise
dem Zustand des Fahrzeugs, des Anhängers, der Fahrbahnoberfläche und der
Fahrumgebung, arbeitet das Anhängerstabilisierungssystem unter Umständen nicht
effizient. Lesen Sie bitte die Informationen zum korrekten Anhängerbetrieb in der
Betriebsanleitung Ihres Anhängers.
■ Wenn der Anhänger ins Schlingern gerät
Beachten Sie die folgenden Vorsichtsmaßregeln.
Anderenfalls kann es zu tödlichen oder schweren Verletzungen kommen.
●Halten Sie das Lenkrad gut fest. Lenken Sie geradeaus.
Versuchen Sie nicht, das Schlingern des Anhängers durch Lenkbewegungen unter
Kontrolle zu bringen.
● Gehen Sie sofort dazu über, zur Geschwindigkeitsreduzierung das Gaspedal nach
und nach loszulassen.
Erhöhen Sie nicht die Geschwindigkeit. Betätigen Sie nicht das Bremspedal oder
die Feststellbremse.
Wenn Sie keine extremen Korrekturmaßnahmen mit dem Lenkrad oder den Brem-
sen vornehmen, sollte es zur Stabilisierung von Fahrzeug und Anhänger kommen.
( → S. 241)
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5134-5. Verwenden der Fahrerassistenzsysteme
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Fahren
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HINWEIS
■KDSS
In den folgenden Situationen liegt eventuell eine Fehlfunktion des Systems vor, die
den Fahrkomfort und die Fahrtüchtigkeit des Fahrzeugs auf schlechter Fahrbahn
beeinträchtigen kann. Bringen Sie das Fahrzeug sofort zu einem Toyota-Vertrags-
händler bzw. einer Vertragswerkstatt oder einer anderen qualifizierten und entspre-
chend ausgerüsteten Fachwerkstatt.
●Beim Abbiegen neigt sich die Karosserie stärker als üblich.
● Wenn das Fahrzeug über einen längeren Zeitraum in geneigter Position belassen
wurde, zum Beispiel mit beiden Reifen einer Fahrzeugseite auf einem Bordstein,
gleicht das Fahrzeug diesen Unterschied während der Fahrt nicht aus (das Fahr-
zeug beleibt weiterhin einseitig geneigt, auch wenn es wieder auf ebenem Grund
fährt).
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5144-6. Fahrhinweise
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Vorsichtsmaßregeln für Geländefahr ten
●Die charakteristischen Konstuktionsmerkmale dieser Fahrzeuge ergeben
einen höheren Schwerpunkt als bei normal en PKW. Dieses Konstruktions-
merkmal ist der Grund dafür, dass dieser Fahrzeugtyp anfälliger für Über-
schlagen ist. Zudem ist bei Geländewagen die Wahrscheinlichkeit des
Überschlagens wesentlich höher als bei anderen Fahrzeugtypen.
● Ein Vorteil der höheren Bodenfreiheit is t eine bessere Übersicht über die
Fahrbahn, so dass Sie in der Lage si nd, mögliche Probleme vorauszuse-
hen.
● Andererseits sind Geländefahrzeuge nicht darauf ausgelegt, Kurven mit
derselben Geschwindigkeit wie herkömmliche PKW zu durchfahren –
ebenso wie tiefliegende Sportwagen nicht für den Geländeeinsatz konzi-
piert sind. Daher besteht beim Durchfahren enger Kurven mit überhöhter
Geschwindigkeit stets die Gefahr von Umkippen oder Überschlagen des
Fahrzeugs.
Dieses Fahrzeug gehört zur Klasse der Geländewagen. Diese bieten für
den Einsatz im Gelände eine höhere Bodenfreiheit und im Verhältnis
zur Höhe ihres Schwerpunktes eine kleinere Spurweite. Dies ermög-
licht Fahrten in unterschiedlichsten Geländearten.
Merkmale von Geländefahrzeugen
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5154-6. Fahrhinweise
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Fahren
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WARNUNG
■Vorsichtsmaßregeln für Geländefahrzeuge
Beachten Sie stets die nachfolgenden Vorsichtsmaßregeln, um das Risiko von tödli-
chen oder schweren Verletzungen sowie von Schäden an Ihrem Fahrzeug zu mini-
mieren:
●Bei einem Unfall mit Überschlag besteht für nichtangeschnallte Personen ein sehr
viel höheres Risiko, tödliche Verletzungen davonzutragen, als für angeschnallte
Personen. Aus diesem Grund sollten der Fahrer und alle Insassen stets die Sicher-
heitsgurte anlegen.
● Vermeiden Sie nach Möglichkeit scharfe Kurvenfahrten und plötzliche Lenkmanö-
ver.
Eine unangemessene Fahrweise kann zum Verlust der Fahrzeugbeherrschung
oder einem Überschlagen des Fahrzeugs und damit zu tödlichen oder schweren
Verletzungen führen.
● Durch Beladen des Dachgepäckträgers verlagert sich der Fahrzeugschwerpunkt
nach oben. Vermeiden Sie hohe Geschwindigkeiten, abruptes Anfahren, scharfes
Kurvenfahrten, plötzliches Bremsen und abrupte Lenkmanöver, da sonst durch die
unsachgemäße Handhabung des Fahrzeugs zum Verlust der Fahrzeugbeherr-
schung und zum Überschlagen des Fahrzeugs führen kann.
● Verringern Sie bei Windböen von der Seite stets Ihre Geschwindigkeit. Aufgrund
des höheren Aufbaus und des höheren Schwerpunkts ist das Fahrzeug anfälliger
für Seitenwind als ein herkömmlicher PKW. Das Verringern der Geschwindigkeit
ermöglicht eine bessere Fahrzeugbeherrschung.
● Fahren Sie nicht quer über steile Hänge. Es empfiehlt sich, steile Hänge in gerader
Auf- oder Abwärtsrichtung anzugehen. Ihr Fahrzeug (oder jedes ähnliche Gelände-
fahrzeug) kann viel leichter über die Längsachse als über die Querachse umkip-
pen.
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5164-6. Fahrhinweise
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Bitte beachten Sie beim Fahren im Gelände die folgenden Vorsichtsmaßre-
geln, um dauerhaft Freude am Fahren zu haben und die Sperrung von Gebie-
ten für geländegängige Fahrzeuge zu vermeiden:
●Fahren Sie nur in Gebieten, die für Fahrten mit Geländewagen freigege-
ben sind.
● Respektieren Sie Privatbesitz. Holen Sie die Erlaubnis des Besitzers ein,
bevor Sie Privatbesitz befahren.
● Fahren Sie nicht in abgesperrte Gebiete. Beachten Sie Tore, Schranken
und Fahrverbotsschilder.
● Bleiben Sie auf bestehenden Straßen. Passen Sie Ihre Fahrtechnik bei
Nässe den geänderten Bedingungen an oder fahren Sie zu einem späte-
ren Zeitpunkt, um Straßenschäden zu vermeiden.
Fahren im Gelände
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5174-6. Fahrhinweise
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Fahren
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WARNUNG
■Vorsichtsmaßregeln für Fahrten im Gelände
Beachten Sie stets die nachfolgenden Vorsichtsmaßregeln, um das Risiko von tödli-
chen oder schweren Verletzungen sowie von Schäden an Ihrem Fahrzeug zu mini-
mieren:
●Fahren Sie im Gelände stets vorsichtig. Gehen Sie kein unnötiges Risiko durch
Fahren an gefährlichen Orten ein.
● Halten Sie das Lenkrad bei Geländefahrten nicht an den Lenkradspeichen. Durch
eine Unebenheit kann das Lenkrad plötzlich einschlagen und zu Verletzungen an
den Händen führen. Halten Sie beide Hände und besonders Ihre Daumen auf der
Außenseite des Lenkradkranzes.
● Überprüfen Sie unmittelbar nach Fahrten durch Sand, Schlamm, Wasser oder
Schnee stets die Bremswirkung.
● Überprüfen Sie nach einer Fahrt durch hohes Gras, Schlamm, felsiges Gelände,
Sand, Flüsse usw., ob am Unterboden Gras, Gestrüpp, Papier, Lappen, Steine,
Sand usw. anhaften. Entfernen Sie solche Fremdkörper vom Unterboden. Falls das
Fahrzeug mit am Unterboden anhaftenden Materialien gefahren wird, könnten
Schäden am Fahrzeug oder ein Brand auftreten.
● Fahren Sie bei Fahrten im Gelände oder auf unebenem Untergrund nicht mit
hohen Geschwindigkeiten, machen Sie keine Sprünge, fahren Sie keine engen
Kurven, streifen Sie keine Gegenstände usw. Anderenfalls könnten Sie die Kon-
trolle über das Fahrzeug verlieren oder das Fahrzeug könnte sich überschlagen,
was tödliche oder schwere Verletzungen zur Folge haben kann. Außerdem riskie-
ren Sie kostspielige Schäden an Radaufhängung und Fahrgestell Ihres Fahrzeugs.
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5184-6. Fahrhinweise
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HINWEIS
■Vermeiden von Wasserschäden
Treffen Sie alle erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen, um Schäden durch Wasser
am Motor und sonstigen Fahrzeugteilen zu vermeiden.
●In den Lufteinlass des Motors eindringendes Wasser verursacht schwere Motor-
schäden.
● Durch eintretendes Wasser verschlechtert sich die Schaltgenauigkeit des Automa-
tikgetriebes, es kommt zum Blockieren des Getriebes, zu Vibrationen und letztlich
zur Beschädigung.
● Wasser kann das Fett von den Radlagern lösen und dadurch Rost sowie vorzeiti-
gen Verschleiß verursachen. Falls Wasser in die Differenziale, in das Getriebe und
Verteilergetriebe eindringt, vermindert es die Schmierfähigkeit des Getriebeöls.
■ Beim Fahren durch tiefes Wasser
Vor dem Durchfahren von Wasser, z. B. von flachen Flüssen, ermitteln Sie zunächst
die Wassertiefe und Festigkeit des Untergrunds. Fahren Sie langsam und vermeiden
Sie tiefes Wasser.
■ Überprüfung nach Geländefahrten
●Sand und Schlamm an den Bremsscheiben und -trommeln können die Bremsleis-
tung beeinträchtigen und Bauteile der Bremsanlage beschädigen.
● Führen Sie nach jeder Geländefahrt, die durch unwegsames Gelände, Sand,
Schlamm oder Wasser geführt hat, immer eine Wartungsinspektion durch.
Informationen zur planmäßigen Wartung können Sie dem “Toyota-Kundendienst-
heft” oder dem “Toyota-Garantieheft” entnehmen.
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4-6. Fahrhinweise
Fahren
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Hinweise für den Winterbetrieb
●Verwenden Sie den Außentemperaturen angemessene Flüssigkeiten.
• Motoröl
• Motorkühlmittel
• Waschflüssigkeit
● Lassen Sie den Zustand der Batterie von einem Service-Mechaniker über-
prüfen.
● Lassen Sie das Fahrzeug mit vier Winterreifen ausrüsten oder kaufen Sie
einen Satz Schneeketten für die Hinterreifen.
Stellen Sie sicher, dass alle Reifen hinsichtlich Größe und Marke identisch sind und
dass die Ketten zur Reifengröße passen.
Gehen Sie gemäß den Fahrbedingungen wie folgt vor:
●Versuchen Sie nicht, ein Fenster gewaltsam zu öffnen oder einen angefro-
renen Scheibenwischer zu bewegen. Gießen Sie warmes Wasser über
den gefrorenen Bereich, um das Eis zu schmelzen. Wischen Sie das Was-
ser sofort ab, um ein Anfrieren zu verhindern.
● Um die ordnungsgemäße Funktion des Gebläses der Klimaanlage zu
gewährleisten, entfernen Sie Schnee, der sich auf den Lufteinlässen vor
der Windschutzscheibe angesammelt hat.
● Prüfen Sie, ob sich Eis oder Schnee auf den Außenleuchten, dem Fahr-
zeugdach, dem Fahrwerk, rund um die Reifen oder an den Bremsen ange-
sammelt hat, und entfernen Sie eventuelle Ansammlungen.
● Entfernen Sie jeglichen Schnee oder Schlamm von Ihren Schuhsohlen,
bevor Sie ins Fahrzeug einsteigen.
Führen Sie vor dem Fahren im Winter die erforderlichen Vorbereitun-
gen und Überprüfungen durch. Passen Sie Ihre Fahrweise immer den
Witterungsbedingungen an.
Vorbereitungen vor dem Winteranbruch
Vor Fahrtantritt
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5204-6. Fahrhinweise
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Beschleunigen Sie langsam, halten Sie einen Sicherheitsabstand zum vor-
ausfahrenden Fahrzeug ein und fahren Si e mit verminderter, den Fahrbahn-
bedingungen angepasster Geschwindigkeit.
Parken Sie das Fahrzeug und schalten Sie den Schalt-/Wählhebel auf “P”,
ohne die Feststellbremse zu betätigen. Die Feststellbremse kann festfrieren
und dann nicht mehr zu lösen sein. Blockieren Sie gegebenenfalls die Räder,
um ein ungewolltes Rutschen oder Wegrollen zu verhindern.
Verwenden Sie die korrekte Schneekettengröße.
Für jede Reifengröße gibt es passende Schneeketten.
Seitliche Kette
(Durchmesser 5 mm)
Laufflächenkette
(Durchmesser 6,3 mm)
Während der Fahrt
Parken des Fahrzeugs (im Winter oder in kalten Gegenden)
Auswahl der Schneeketten
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