ABS YAMAHA TW125 2003 Betriebsanleitungen (in German)
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1-1
GAU00021
Q
Sicherheit hat Vorfahrt
1
Das Motorrad ist ein faszinierendes Fahrzeug. Es vermittelt ein unvergleichliches Gefühl von Freiheit und Stärke.
Allerdings zeigt es seinem Benutzer auch Grenzen auf, die akzeptiert werden müssen. Selbst das beste Motor-
rad kann die physikalischen Gesetze nicht außer Kraft setzen.
Für guten Werterhalt und einwandfreie Funktion des Fahrzeugs sind regelmäßige Pflege und Wartung unerläß-
lich. Und was für das Fahrzeug gilt, trifft auch für den Fahrer zu: Nur gesund, ausgeschlafen und absolut fit sind
wir in der Lage, unser Fahrzeug zu beherrschen. Medikamente, Aufputschmittel und Alkohol sind selbstverständ-
lich tabu. Beim Zweirad kommt es - noch mehr als beim Auto - darauf an, daß der Fahrer jederzeit in absoluter
Höchstform ist. Durch Alkohol steigt die Risikobereitschaft stark an. Deshalb ist er auch bereits in kleinen
Mengen gefährlich.
Optimale Schutzkleidung gehört zweifellos zum Motorradfahren wie der Sicherheitsgurt zum Autofahren. Ein voll-
ständiger Schutzanzug (Lederkombi oder reißfester Textilanzug mit Protektoren), robuste Stiefel, spezielle
Motorradhandschuhe und ein geprüfter, perfekt sitzender Helm sind obligatorisch. Aber Vorsicht: Häufig verführt
sehr gute Schutzkleidung zu leichtsinnigen Fahrmanövern. Insbesondere durch den Vollvisierhelm und einen
starken Lederanzug entsteht ein trügerisches Schutz- und Sicherheitsgefühl. Man glaubt, unverletzlich zu sein.
Vergessen Sie aber nicht: Der Motorradfahrer hat keine Knautschzone. Wer seine Gefühle nicht selbstkritisch
kontrolliert, läuft Gefahr, risikoreicher und vor allem schneller zu fahren als gesund ist. Dies gilt insbesondere bei
Regenwetter. Der gute Motorradfahrer fährt vorausschauend, souverän und defensiv! Er verhindert Unfälle, auch
wenn andere Verkehrsteilnehmer Fehler begehen.
Gute Fahrt!
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Armaturen, Bedienungselemente und deren Funktion
3
GAU00118
LenkerarmaturenGAU03888
Abblendschalter „&/%“
Zum Einschalten des Fernlichts auf „&“,
zum Einschalten des Abblendlichts auf
„%“ stellen.
3 1
2
1. Abblendschalter „&/%“
2. Blinkerschalter „4/6“
3. Hupenschalter „*“
GAU03889
Blinkerschalter „4/6“
Vor dem Rechtsabbiegen den Schalter
nach „6“ drücken; vor dem Linksabbie-
gen den Schalter nach „4“ drücken.
Sobald der Schalter losgelassen wird,
kehrt er in seine Mittelstellung zurück. Um
die Blinker auszuschalten, den Schalter
hineindrücken, nachdem dieser in seine
Mittelstellung zurückgebracht wurde.
GAU00129
Hupenschalter „*“
Dieser Schalter löst die Hupe aus.GAU03890
Motorstoppschalter „#/$“
Der Motorstoppschalter ist eine Sicher-
heitseinrichtung, die das Abschalten des
Motors in Notsituationen erlaubt, ohne die
Hände vom Lenker nehmen zu müssen
(z. B. bei überdrehendem Motor, klem-
mendem Gaszug oder Umfallen des
Motorrads). Der Motor kann nur in
Schalterstellung „#“ laufen. Den Schalter
nur in Notsituationen auf „$“ stellen.
1
2
1. Motorstoppschalter „#/$“
2. Starterschalter „,“
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3-7
Armaturen, Bedienungselemente und deren Funktion
3
GCA00104
dD
Ausschließlich bleifreien Kraftstoff
tanken. Der Gebrauch verbleiten
Kraftstoffs verursacht schwerwiegen-
de Schäden an Teilen des Motors
(Ventile, Kolbenringe usw.) und der
Auspuffanlage.
Nur bleifreies Normalbenzin mit einer
Mindestoktanzahl von 91 (ROZ) tanken.
Tritt bei hoher Last (Vollgas) Motorklin-
geln (oder - klopfen) auf, Markenkraftstoff
eines anderen Anbieters oder Benzin mit
einer höheren Oktanzahl verwenden.
GAU03050
Kraftstoffhahn
Der Kraftstoffhahn leitet den Kraftstoff
vom Tank zum Vergaser und filtert ihn
gleichzeitig.
Die einzelnen Kraftstoffhahnstellungen
(vgl. Abb.) sind nachfolgend beschrieben.
OFF
Der Kraftstoffhahn ist geschlossen und
die Kraftstoffzufuhr unterbrochen. Der
Kraftstoffhahn sollte nach Abstellen des
Motors auf „OFF“ gestellt werden.
RES
ONFUEL
OFF
1
1. Pfeilmarkierung auf „OFF“
ON
Diese Stellung ist für den Normalbetrieb.
Der Motor kann gestartet werden, und der
laufende Motor wird mit Kraftstoff ver-
sorgt. Den Kraftstoffhahn vor Fahrtantritt
auf „ON“ stellen.
ONFUEL
RES
OFF
1ON
1. Pfeilmarkierung auf „ON“
OFF: GeschlossenON: Normalbetrieb
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3-8
RES
Geht während der Fahrt der Kraftstoff
aus, den Kraftstoffhahn rasch von „ON“
auf „RES“ (Reserve) stellen, um den
Motor mit dem Reservekraftstoff zu ver-
sorgen. Nach dem Umschalten auf „RES“
so bald wie möglich auftanken. Nach dem
Tanken sollte der Kraftstoffhahn wieder
auf „ON“ gestellt werden.
Armaturen, Bedienungselemente und deren Funktion
3
OFF
ONFUEL RES
1
RES
1. Pfeilmarkierung auf „RES“
GAU04038
Chokeknopf„1“
Ein kalter Motor benötigt zum Starten ein
fetteres Luft- Kraftstoff-Gemisch, das eine
spezielle Kaltstarteinrichtung, der sog.
Choke, liefert.
Zum Aktivieren des Chokes (Kaltstart-
anreicherung des Gemischs) den Choke-
knopf bis zum Anschlag nach aschie-
ben. Während des Warmfahrens kann
der Chokeknopf allmählich zurückgestellt
werden.
Zum Abschalten des Chokemechanismus
(normaler Fahrbetrieb mit warmem Motor)
den Hebel bis zum Anschlag nach b
schieben.
a
b
1
1. Chokeknopf „1“
GAU03342
Lenkschloß
Lenker verriegeln
1. Den Lenker bis zum Anschlag nach
rechts drehen.
2. Die Lenkschloßabdeckung öffnen
und dann den Lenkschloßschlüssel
in das Schloß stecken.
3. Den Schlüssel 1/8 Drehung im
Gegenuhrzeigersinn drehen; dann
den Lenker leicht nach links drehen
und dabei den Schlüssel hinein-
drücken; anschließend den Schlüs-
sel 1/8 Drehung im Uhrzeigersinn
drehen.
21
1. Lenkschloßabdeckung
2. Lenkschloß
RES: Reserve
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3-10
GAU00260
Helmhalter
Zum Öffnen den Schlüssel in das Schloß
stecken und dann, wie in der Abbildung
gezeigt, drehen.
Zum Abschließen den Helmhalter in die
Ausgangsstellung (Verriegelungsstellung)
bringen und dann den Schlüssel abzie-
hen.
GW000030
W
Niemals mit einem am Helmhalter
angehängten Helm fahren, denn der
Helm kann sich an Hindernissen ver-
fangen oder irgendwo anschlagen und
auf diese Weise einen Sturz oder
Unfall verursachen.
Armaturen, Bedienungselemente und deren Funktion
3
1
1. Helmhalter
GAU01343
StoßdämpferGAU00315
W
Der Stoßdämpfer enthält Stickstoff
unter hohem Druck. Vor Arbeiten am
Stoßdämpfer die folgenden Erläute-
rungen sorgfältig durchlesen und die
gegebenen Vorsichtsmaßnahmen
befolgen. Der Hersteller übernimmt
keinerlei Haftung für Unfälle, Ver-
letzungen oder Schäden, die auf un-
sachgemäße Behandlung des Stoß-
dämpfers zurückzuführen sind.
8Den Stoßdämpfer unter keinen
Umständen öffnen oder manipu-
lieren.
8Den Stoßdämpfer vor Hitze und
offenen Flammen schützen. Der
hitzebedingte Druckanstieg kann
eine Explosion des Stoßdämpfers
bewirken.
8Den Gaszylinder vor Verformung
und Beschädigung schützen. Ein
deformierter Gaszylinder vermin-
dert die Dämpfwirkung.
8Arbeiten am Stoßdämpfer sollten
ausschließlich von einer YAMAHA-
Fachwerkstatt ausgeführt werden.
GAU00320
GepäckträgerGW000032
W
8Den Zuladungsgrenzwert von 3 kg
für den Gepäckträger nicht über-
schreiten.
8Die maximale Gesamtzuladung
von 180 kg nicht überschreiten.
1
1. Gepäckträger
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5-2
Wichtige Fahr- und Bedienungshinweise
5
4. Den Choke aktivieren und den
Gasdrehgriff ganz schließen. (Siehe
Seite 3-8 zur Bedienung des
Chokes.)
5. Den Starterschalter drücken, um den
Motor anzulassen.
HINWEIS:
Falls der Motor nicht sofort anspringt, den
Starterschalter loslassen und einige Se-
kunden bis zum nächsten Startversuch
warten. Jeder Anlaßversuch sollte so kurz
wie möglich sein, um die Batterie zu
schonen. Drehen Sie den Motor pro
Anlaßversuch nicht länger als 10 Sekunden
durch.
6. Bewegen Sie den Choke nach dem
Anlassen wieder um die Hälfte
zurück.
GCA00045
dD
Zur Schonung des Motors niemals mit
kaltem Motor stark beschleunigen!
7. Bei warmgelaufenem Motor den
Choke abschalten.
HINWEIS:
Der Motor ist ausreichend warmgelaufen,
wenn er bei abgeschaltetem Choke nor-
mal auf das Gasgeben anspricht.
GAU01258
Warmen Motor anlassen
Zum Anlassen des warmen Motors in
gewohnter Weise vorgehen (Siehe dazu
den Abschnitt „Motor anlassen“), jedoch
sollte der Choke nicht aktiviert werden.1
1. Chokeknopf
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5-3
Wichtige Fahr- und Bedienungshinweise
5
GAU00423
Schalten
Durch Einlegen der entsprechenden
Gänge kann die Motorleistung beim
Anfahren, Beschleunigen und Bergauf-
fahren optimal genutzt werden.
Die Abbildung zeigt die Lage der Gänge.
HINWEIS:
Um das Getriebe in den Leerlauf zu
schalten, den Fußschalthebel mehrmals
ganz hinunterdrücken, bis das Ende des
Schaltweges erreicht ist (1.Gang), und
dann den Fußschalthebel leicht hochzie-
hen.
GC000048
dD
8Das Fahrzeug nicht längere Zeit
bei ausgeschaltetem Motor rollen
lassen oder abschleppen. Selbst
in der Leerlaufstellung kann dies
zu Schäden führen, da das Getrie-
be nur bei laufendem Motor ge-
schmiert wird.
8Zum Schalten stets die Kupplung
betätigen. Motor, Getriebe und
Kraftübertragung sind nicht auf
die Belastungen des Schaltens
ohne Kupplungsbetätigung aus-
gelegt und könnten dadurch be-
schädigt werden.
GAU02941
Empfohlene Schaltpunkte (nur
Schweiz)
Die nachfolgende Tabelle zeigt die emp-
fohlenen Schaltpunkte beim
Beschleunigen.
HINWEIS:
Wenn direkt um zwei Stufen vom 4. in
den 2. Gang hinuntergeschaltet werden
soll, das Motorrad zuerst auf eine Ge-
schwindigkeit von 35 km/h abbremsen.
1
N5
4
3
2
1
1. Fußschalthebel
N. Leerlaufstellung
Schaltpunkt
(km/h)
1. Gang→2. Gang
2. Gang→3. Gang
3. Gang→4. Gang
4. Gang→5. Gang23
36
50
60
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5-4
Wichtige Fahr- und Bedienungshinweise
5
GAU04577
Tips zum Kraftstoffsparen
Der Kraftstoffverbrauch des Motors kann
durch die Fahrweise stark beeinflußt wer-
den. Folgende Ratschläge helfen, unnöti-
gen Benzinverbrauch zu vermeiden:
8Den Choke so früh wie möglich
abschalten.
8Beim Beschleunigen früh in den
nächsten Gang schalten und hohe
Drehzahlen vermeiden.
8Zwischengas beim Herunterschalten
und unnötig hohe Drehzahlen ohne
Last vermeiden.
8Bei längeren Standzeiten in Staus,
vor Ampeln oder Bahnschranken
den Motor am besten abschalten.
GAU00436
Einfahrvorschriften
Die ersten 1.000 km sind ausschlagge-
bend für die Leistung und Lebensdauer
des neuen Motors. Darum sollten die
nachfolgenden Anweisungen sorgfältig
gelesen und genau beachtet werden.
Der Motor darf während der ersten
1.000 km nicht zu stark beansprucht wer-
den, da verschiedene Bauteile während
dieser Einfahrzeit auf das korrekte Be-
triebsspiel einlaufen. Daher sind hohe
Drehzahlen, längeres Vollgasfahren und
andere Belastungen, die den Motor stark
erhitzen, während der Einfahrzeit zu ver-
meiden.
GAU04398
0–500 km
Längeren Betrieb mit mehr als zu 1/3
geöffnetem Gasdrehgriff vermeiden.
500–1.000 km
Längeren Betrieb mit mehr als zu 1/2
geöffnetem Gasdrehgriff vermeiden.
GCA00118
dD
Nach den ersten 1.000 Kilometern muß
das Motoröl gewechselt, und der Ölfil-
tereinsatz und das Ölsieb müssen ger-
einigt werden.
Nach 1.000 km
Das Fahrzeug kann voll ausgefahren wer-
den.
GC000049
dD
Bei Motorstörungen während der
Einfahrzeit das Fahrzeug sofort von
einer YAMAHA-Fachwerkstatt überprü-
fen lassen.
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5-5
Wichtige Fahr- und Bedienungshinweise
5
GAU00457
Parken
Zum Parken den Motor abstellen, den
Zündschlüssel abziehen und dann den
Kraftstoffhahn auf „OFF“ stellen.
GW000058
W
8Motor und Auspuffrohre können
sehr heiß werden. Deshalb so par-
ken, daß Kinder oder Fußgänger
die heißen Teile nicht versehent-
lich berühren können.
8Das Motorrad nicht auf abschüs-
sigem oder weichem Untergrund
abstellen, damit es nicht umfallen
kann.
RES
ONFUEL
OFF
1
1. Pfeilmarkierung auf „OFF“
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6-2
Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6
GAU03686
Wartungsintervalle und Schmierdienst
HINWEIS:
8Die Jahresinspektion kann ausbleiben, wenn an die Stelle eine Kilometer-Inspektion tritt.
8Ab 30.000 km die Wartungsintervalle ab 6.000 km wiederholen.
8Die mit einem Sternchen markierten Arbeiten erfordern Spezialwerkzeuge, besondere Daten und technische Fähigkeiten und
sollten daher von einer YAMAHA-Fachwerkstatt ausgeführt werden.
Nr. Bezeichnung AusführungKilometerstand (× 1.000 km)Jahres-
inspektion
1 6 12 18 24
1
*Kraftstoffleitung•Kraftstoffschläuche und Unterdruckschlauch auf
Rißbildung und Beschädigung prüfen.√√√√ √
2Zündkerze•Zustand prüfen.
•Reinigen und Elektrodenabstand einstellen.√√
•Erneuern.√√
3
*Ventilspiel•Kontrollieren.
•Einstellen.√√√√
4 Luftfiltereinsatz•Reinigen.√√
•Erneuern.√√
5 Kupplung•Funktion prüfen.
•Seilzug einstellen.√√√√√
6
*Vorderradbremse•Funktion prüfen, Flüssigkeitsstand kontrollieren,
hydraulische Anlage auf Undichtigkeit prüfen.
(Siehe HINWEIS auf Seite 6-4.) √√√√√ √
•Scheibenbremsbeläge erneuern.Bei Erreichen der Verschleißgrenze
7
*Hinterradbremse•Funktion prüfen und Hebelspiel kontrollieren.√√√√√ √
•Trommelbremsbeläge erneuern.Bei Erreichen der Verschleißgrenze
8
*Bremsschlauch•Auf Rißbildung und Beschädigung prüfen.√√√√ √
•Erneuern. (Siehe HINWEIS auf Seite 6-4.)Alle 4 Jahre
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