YAMAHA TDM 850 2001 Betriebsanleitungen (in German)

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Pflege und Lagerung
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Motorradpflege – eine Investition, die sich lohnt! .............................. 7-1
Lagerung ........................................................................................... 7-4
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7-Pflege und LagerungMotorradpflege – eine Investition,
die sich lohnt! Die “Faszination Motorrad” basiert unter
anderem auf der sichtbaren Technik. Dies
hat aber leider auch einen Nachteil: Wäh-
rend bei Automobilen beispielsweise ein
korrodierter Auspuff unbeachtet bleibt,
fallen schon kleine Rostansätze an der
Motorrad-Auspuffanlage unangenehm
auf. Gegen Schönheitsfehler können Sie
durch gekonnte Pflege allerdings viel tun.
Außerdem sollten Sie eines bedenken:
YAMAHA kann eine Gewährleistung nur
dann übernehmen, wenn Sie Ihr Motorrad
auch angemessen pflegen. Denn obwohl
nur hochwertige Materialien verwendet
werden, sind nicht alle Bauteile absolut
korrosionssicher. Deshalb geben wir hier
wichtige Hinweise, wie Ihr Motorrad be-
handelt werden muß, um dauerhaft gut in
Form zu bleiben.Vorbereitung für die Wäsche
1. Die Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit einer Plastiktüte so ab-
decken, daß kein Wasser eindringen
kann.
2. Sicherstellen, daß alle elektrischen
Steckverbinder – auch Zündkerzen-
stecker – und Abdeckkappen fest sit-
zen, damit dort ebenfalls keine Feuch-
tigkeit eindringen kann.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die
z. B. durch verkrustetes Motoröl ver-
unreinigt sind, nur dann einen Kaltrei-
niger mit dem Pinsel auftragen, wenn
keine Gummidichtungen in der Nähe
liegen. Diese könnten sonst rasch
aushärten und ihre Dichtwirkung ver-
lieren. Auch von Kette, Kettenrädern
und Radachsen sollte Kaltreiniger
ferngehalten werden.Wäsche
GCA00010
ACHTUNG:_ l
Moderne Reiniger, insbesondere
säurehaltige Felgenreiniger, lösen
festgebackenen Schmutz zwar sehr
gut, aber sie können bei besonders
langem Einwirken unter Umständen
die metallische Oberfläche angrei-
fen. Deshalb raten wir von Felgen-
reinigern ab. Auf keinen Fall dürfen
sie bei Drahtspeichenrädern zum
Einsatz kommen. Wenn Sie solche
Reiniger trotzdem verwenden: Nach
der empfohlenen Einwirkzeit die be-
handelten Teile unbedingt sehr gut
mit Wasser spülen, trocknen und
anschließend mit einem Korrosions-
schutz (Sprühwachs oder -öl) verse-
hen.
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l
Starke Reiniger verhalten sich auch
aggressiv gegenüber Kunststoffen
und Gummibauteilen. Verkleidungs-
teile, Radabdeckungen, Lampenglä-
ser, Lenkergriffe usw. sollten ledig-
lich mit einem sauberen weichen
Lappen bzw. Schwamm und Wasser
behandelt werden; nach Bedarf ein
mildes Reinigungsmittel zugeben.
Bei Kratzern hochwertiges Polier-
mittel für Kunststoff verwenden.
l
Niemals folgende Mittel bzw. einen
mit diesen Mitteln angefeuchteten
Lappen oder Schwamm benutzen:
alkalische oder stark säurehaltige
Reinigungsmittel, Lösungsmittel,
Benzin, Rostschutz- oder -entfer-
nungsmittel, Brems- oder Kühlflüs-
sigkeit, Batteriesäure.
l
Zum Waschen keinen Hochdruck-
Wasserstrahl verwenden. Soge-
nannte Dampfstrahler an Tankstel-
len oder Münzwaschanlagen drük-
ken häufig Feuchtigkeit in Radlager,
elektrische Steckverbindungen, In-
strumente, Armaturen, Scheinwer-
fer, Brems- und Blinkleuchten, Ent-
lüftungsöffnungen und -schläuche,
Dichtringe (an Telegabel, Schwin-
genlagern und Getriebewellen) so-
wie Bremszylinder.
l
Zur Behandlung der Windschutz-
scheibe (falls vorhanden): Scharfe
Reinigungsmittel können zu einer
Eintrübung der Scheibe führen, und
ein harter Schwamm kann Kratzer
verursachen. Kunststoffreiniger vor
dem ersten Einsatz am besten an
einer nicht im Blickfeld liegenden
Stelle testen, ob er Scheuerspuren
hinterläßt.
_
Regelmäßige WäscheSchmutz am besten mit warmem Wasser,
einem milden Haushaltsreiniger und ei-
nem sauberen, weichen Schwamm lösen,
danach mit einem sanften Wasserstrahl
abspülen. Schwer zugängliche Stellen mit
einer Bürste reinigen. Insekten lassen sich
leicht entfernen, wenn zuvor ein nasses
Tuch oder Spezialmittel einige Minuten die
Verschmutzungen gelöst hat.
Nach Einsatz im Winter, im Regen und in

Küstennähe
Nach einer Fahrt in Küstennähe, auf salz-
gestreuten Straßen und auch nach einer
Regenfahrt im Frühjahr sollten Sie Ihre
YAMAHA folgendermaßen behandeln.HINWEIS:_ Nicht nur in den Wintermonaten, wenn
wegen Glätte gestreut wurde, sondern
auch im Frühjahr befindet sich Salz auf
der Fahrbahn, das zusammen mit Was-
ser aggressiv auf allen Metallteilen rea-
giert. Auch Meerwasser und salzhaltige
Luft beschleunigen Korrosion. _
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1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann kalt abspülen oder mit einer
Seifenlauge abwaschen.
GCA00012
ACHTUNG:_ Warmes Wasser verstärkt das aggressive
Verhalten von Salz. _2. Nach dem Trocknen des Fahrzeugs
alle metallischen Oberflächen mit
Sprühöl oder -wachs konservieren.Nach der Wäsche
1. Das Motorrad mit einem Leder oder
einem saugfähigen Tuch trockenwi-
schen.
2. Die Antriebskette trocknen und sofort
schmieren, um Rostansatz zu verhin-
dern.
3. Verchromte Bauteile aus Stahl oder
Alu mit einem handelsüblichen
Chrompolish polieren. Dies gilt natür-
lich auch für Auspuffanlagen. Insbe-
sondere Edelstahlauspuffanlagen
können durch Polieren von Verfär-
bungen (thermisch bedingte Anlauf-
farben) sowie hartnäckigen Flecken
befreit werden.
4. Alle metallischen Oberflächen müs-
sen unbedingt vor Korrosion ge-
schützt werden, auch wenn sie ver-
chromt, vernickelt, eloxiert oder auf
eine andere Art oberflächenvergütet
sind. Dies kann mit Sprühwachs
oder Sprühöl erfolgen.
5. Sollten nach der Wäsche noch
Schmutzstellen zu sehen sein, diese
mit einem weichen Tuch und Sprüh-
öl reinigen.
6. Steinschläge, Scheuerstellen und
andere kleine Lackschäden mit
Farblack ausbessern bzw. mit Klar-
lack versiegeln.7. Lackierte Oberflächen sollten mit
einem handelsüblichen Lackkonser-
vierer geschützt werden.
8. Das Motorrad vollständig trocknen
(lassen), bevor es untergestellt oder
abgedeckt wird.
GWA00001
WARNUNG
_ l
Wenn Wachs oder Öl auf Bremsen
oder Reifen gelangen, besteht Ge-
fahr.
l
Bremsscheiben und -beläge mit
Aceton oder einem handelsüblichen
Bremsenreiniger säubern, Reifen
mit Seifenlauge abwaschen. An-
schließend vorsichtig mit dem Mo-
torrad losfahren, eine Bremsprobe
machen und verhalten in Kurven
einfahren.
_
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GCA00013
ACHTUNG:_ l
Wachs und Öl stets sparsam auftra-
gen und jeglichen Überschuß abwi-
schen.
l
Niemals Gummi- oder Kunststoff-
teile einölen bzw. wachsen, sondern
mit geeigneten Pflegemitteln behan-
deln.
l
Polituren nicht zu häufig einsetzen,
denn diese enthalten Schleifmittel,
die eine dünne Schicht des Lackes
abtragen.
_HINWEIS:_ Produktempfehlungen erhalten Sie bei
Ihrem YAMAHA-Händler. _
Lagerung Kurzzeitiges Abstellen
Das Motorrad sollte stets kühl und trocken
untergestellt und mit einer luftdurchlässigen
Plane abgedeckt werden, um es vor Staub
zu schützen.
GCA00014
ACHTUNG:_ l
Stellen Sie ein nasses Motorrad
niemals in eine unbelüftete Garage
oder decken es mit einer Plane ab,
denn dann bleibt das Wasser auf
den Bauteilen stehen, und das kann
Rostbildung zur Folge haben.
l
Feuchte Kellerräume sind kein ge-
eigneter Abstellplatz. Das gleiche
gilt für Stallungen (ammoniakhalti-
ge Luft ist besonders aggressiv)
und Räume, in denen aggressive
Chemikalien gelagert werden.
_
Stillegung
Möchten Sie Ihr Motorrad für mehr als zwei
Monate aus dem Verkehr ziehen, sollten
folgende Schutzvorkehrungen getroffen
werden, um Schäden und Korrosion zu
verhindern.
1. Eine komplette Motorradpflege, wie
zuvor beschrieben, durchführen.
2. Den Kraftstoffhahn ggf. auf “OFF”
stellen.
3. Die Vergaser-Schwimmerkammer
durch Aufdrehen der Ablaßschraube
entleeren, um einer Verharzung vor-
zubeugen. Das abgelassene Benzin
in den Kraftstofftank einfüllen.
4. Volltanken, um Rostbildung im Tank
vorzubeugen.
5. Zum Vermeiden von Korrosion im Mo-
tor die folgenden Schritte ausführen:
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Pflege und Lagerung
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a. Die Zündkerzenstecker abziehen und
dann die Zündkerzen herausschrau-
ben.
b. Je etwa einen Teelöffel Motoröl durch
die Kerzenbohrungen einfließen las-
sen.
c. Die Zündkerzen mit aufgestecktem
Zündkerzenstecker an Masse legen,
um Funkenbildung zu verhindern.
d. Den Motor mit dem Starter (ggf. Kick-
starter) etwa fünf Sekunden durchdre-
hen lassen, damit das Öl an Zylinder,
Kolben usw. gelangt.
e. Die Zündkerzen einschrauben und
dann die Zündkerzenstecker aufstek-
ken.
GWA00003
WARNUNG
_ Schritt 5. c) unbedingt beachten, um
Verletzung durch Hochspannung vorzu-
beugen. _
6. Sämtliche Seilzüge sowie alle Hebel-
und Ständer-Drehpunkte ölen.
7. Den Luftdruck der Reifen kontrollieren
und ggf. korrigieren. Anschließend
das Motorrad so aufbocken, daß bei-
de Räder über dem Boden schweben.
Anderenfalls jeden Monat das Motor-
rad etwas verschieben, damit die Rei-
fen nicht ständig an derselben Stelle
aufliegen und dadurch beschädigt
werden.
8. Die Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit Plastiktüten so abdek-
ken, daß keine Feuchtigkeit eindrin-
gen kann.
9. Die Batterie ausbauen, kühl und trok-
ken lagern, jeden Monat prüfen und
ggf. aufladen. Temperaturen unter
0 °C und über 30 °C sind zu vermei-
den. Für nähere Angaben zum Lagern
der Batterie siehe Seite 6-34.HINWEIS:_ Anfallende Reparaturen oder Inspektion
vor der Stillegung ausführen. _
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Technische Daten
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Technische Daten .............................................................................. 8-1
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8
GAU01038
8-Technische DatenTechnische Daten CS-01G
Modell TDM850
Abmessungen
Gesamtlänge 2.165 mm (nur GB, NL, B, F, E,
P, I, GR, D, DK)
2.200 mm (nur N, S, SF)
Gesamtbreite 790 mm
Gesamthöhe 1.285 mm
Sitzhöhe 805 mm
Radstand 1.475 mm
Bodenfreiheit 165 mm
Wendehalbkreis 2.900 mm
Leergewicht (fahrfertig,
vollgetankt)
232 kg
Motor
Bauart flüssigkeitsgekühlter 2-Zyl.-
4-Takt-Ottomotor,
2 obenliegende Nockenwellen
(DOHC)
Zylinderanordnung 2-Zylinder in Reihe, quer nach
vorn geneigt
Hubraum 849 cm
3
Bohrung ´ Hub 89,5 ´ 67,5 mm
Verdichtungsverhältnis 10,5:1
Startsystem Elektrostarter
Schmiersystem TrockensumpfschmierungMotoröl
Sorte (Viskosität)
Klassen nach API: SE, SF oder SG
nach ACEA (CCMC): G-4 oder
G-5
Füllmenge
Ölwechsel ohne Filter-
wechsel 3,5 L
Ölwechsel mit Filter-
wechsel 3,6 L
Gesamtmenge (Motor
trocken) 4,2 L
-20 -10 0
10 20 30
40
50 ˚C
SAE 10W-30
SAE 15W-40SAE 20W-40SAE 20W-50
SAE 10W-40
ACHTUNG:Keine Öle verwenden, die Reibschutzmittel enthalten. Pkw-
Motoröle mit der Bezeichnung “ENERGY CONSERVING II”
enthalten oft solche Zusätze. Diese können beim Motorrad
zu Kupplungsrutschen und Leistungsminderung führen.
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Technische Daten
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Kühlsystem-Fassungsvermö-
gen (Gesamtmenge)
1,7 L
LuftfilterTrockenfilter-Einsatz
Kraftstoff
Sorte Bleifreies Normalbenzin
Tankvolumen (Gesamtinhalt) 20 L
Davon Reserve 3,1 L
Vergaser
Hersteller MIKUNI
Ty p ´ Anzahl BDSR38 ´ 2
Zündkerzen
Hersteller/Typ NGK / DPR8EA-9 oder
DENSO / X24EPR-U9
Elektrodenabstand 0,8– 0,9 mm
KupplungsbauartMehrscheiben-Ölbadkupplung
Kraftübertragung
Primärantrieb Stirnräder
Primärübersetzung 1,718
Sekundärantrieb Kette
Sekundärübersetzung 2,688
Anzahl Kettenradzähne
(vorn/hinten) 16/43
Getriebe 5-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe-Betätigung Fußschalthebel (links)Getriebeabstufung
1. Gang 2,643
2. Gang 1,947
3. Gang 1,500
4. Gang 1,174
5. Gang 0,964
Fahrwerk
Rahmenbauart unten offener Zentralrohrah-
men
Lenkkopfwinkel 24,5°
Nachlauf 103 mm
Reifen
Vo r n
Ausführung Schlauch-Reifen
Dimension 110/80 ZR18 (58 W)
Hersteller/Typ Bridgestone / BT54F
Pirelli / MTR03
Michelin / MACADAM 90X
Hinten
Ausführung Schlauch-Reifen
Dimension 150/70 ZR17 (69 W)
Hersteller/Typ Bridgestone / BT54R
Pirelli / MTR04
Michelin / MACADAM 90X
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Technische Daten
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Max. Gesamtzuladung* 203 kg
Reifenluftdruck (bei kaltem
Reifen)
Bis 90 kg*
Vor n 225 kPa; 2,25 kg/cm
2; 2,25 bar
Hinten 275 kPa; 2,75 kg/cm2; 2,75 bar
90 kg–Maximum*
Vor n 225 kPa; 2,25 kg/cm2; 2,25 bar
Hinten 275 kPa; 2,75 kg/cm2; 2,75 bar
Hochgeschwindigkeitsfahrt
Vor n 225 kPa; 2,25 kg/cm2; 2,25 bar
Hinten 275 kPa; 2,75 kg/cm2; 2,75 bar
*Summe aus Fahrer, Beifahrer, Gepäck und Zubehör
Räder
Vo r n
Ausführung Gußrad
Dimension 18 ´ MT 3,00
Hinten
Ausführung Gußrad
Dimension 17 ´ MT 4,00Bremsanlage
Vo r n
Bauar t Doppelscheibenbremse
Betätigung Handbremshebel (rechts)
Bremsflüssigkeit DOT 4
Hinten
Bauart Einscheibenbremse
Betätigung Fußbremshebel (rechts)
Bremsflüssigkeit DOT 4
Radaufhängung
Vorn Teleskopgabel
Hinten Schwinge mit Umlenkhebel-
abstützung
Feder-/Dämpferelemente
Vorn hydraulisch gedämpfte Tele-
skopgabel mit Spiralfedern
Hinten Federbein mit gasdruckunter-
stütztem Stoßdämpfer und Spi-
ralfeder
Federweg
Vorn 149 mm
Hinten 144 mm
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