YAMAHA XVS1100A 2003 Betriebsanleitungen (in German)

Page 81 of 102

REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-32
6
Hinterrad
Das Motorrad so abstützen, daß das Hin-
terrad sich frei drehen läßt. Dazu entweder
hinten einen Motorrad-Montageständer
verwenden oder zwei Aufbockständer unter
den Hauptrahmen oder die Schwingenar-
me stellen.
GAU01008
Fehlersuche Obwohl alle YAMAHA-Fahrzeuge vor der
Auslieferung einer strengen Inspektion un-
terzogen werden, kann es im Alltag zu Stö-
rungen kommen. Zum Beispiel können De-
fekte am Kraftstoff- oder Zündsystem oder
mangelnde Kompression zu Anlaßproble-
men und Leistungseinbußen führen.
Das nachfolgende Fehlersuchdiagramm
beschreibt die Vorgänge, die es Ihnen er-
möglichen, eine einfache und schnelle Kon-
trolle der einzelnen Funktionsbereiche vor-
zunehmen. Reparaturarbeiten sollten
jedoch unbedingt von einer YAMAHA-
Fachwerkstatt ausgeführt werden, denn nur
diese bietet das Know-how, die Werkzeuge
und die Erfahrung für eine optimale War-
tung.
Ausschließlich YAMAHA-Originalersatztei-
le verwenden. Ersatzteile anderer Herstel-
ler mögen zwar so aussehen wie YAMAHA-
Teile, bieten aber nur selten die gleiche
Qualität und Lebensdauer, was erhöhte
Reparaturkosten zur Folge hat.
U5KSG4.book Page 32 Thursday, September 12, 2002 2:47 PM

Page 82 of 102

REGELMÄSSIGE WARTUNG UND KLEINERE REPARATUREN
6-33
6
GAU01297
Fehlersuchdiagramm
GW000125
WARNUNG
_ Bei Prüf- und Reparaturarbeiten am Kraftstoffsystem Funken und offene Flammen fernhalten und auf keinen Fall rauchen. _
CT-1AG
Ausreichend
Tank leerVerdichtung prüfen.
Kraftstoff tanken.
2. Verdichtung
Verdichtung vorhanden
Kein VerdichtungZündung prüfen.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
Zünderzen heraus-
schrauben und Elektroden
prüfen.
3. Zündung
Feucht
TrockenMit trockenem Lappen sauberwischen
und Elektrodenabstand korrigieren bzw.
Zündkerzen erneuern.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
Motor startet nicht. Batterie prüfen. Gasdrehgriff halb öffnen und E-Starter
betätigen.
4. Batterie
Motor dreht schnell.
Motor dreht zu langsam.Batterie gut.
1. KraftstoffKraftstoffstand prüfen.
E-Starter betätigen.
E-Starter betätigen.
Anschlüsse prüfen bzw.
Batterie laden.
Motor startet nicht.
Verdichtung prüfen.
Motor startet nicht.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
U5KSG4.book Page 33 Thursday, September 12, 2002 2:47 PM

Page 83 of 102

PFLEGE UND LAGERUNG
7
Motorradpflege ................................................................................... 7-1
Lagerung ........................................................................................... 7-4
U5KSG4.book Page 1 Thursday, September 12, 2002 2:47 PM

Page 84 of 102

7-1
7
GAU03412
7-PFLEGE UND LAGERUNGMotorradpflegeDie “Faszination Motorrad” basiert unter an-
derem auf der sichtbaren Technik. Dies hat
aber leider auch einen Nachteil: Während
bei Automobilen beispielsweise ein korro-
dierter Auspuff unbeachtet bleibt, fallen
schon kleine Rostansätze an der Motorrad-
Auspuffanlage unangenehm auf. Gegen
Schönheitsfehler können Sie durch ge-
konnte Pflege allerdings viel tun. Außerdem
sollten Sie eines bedenken: YAMAHA kann
eine Gewährleistung nur dann überneh-
men, wenn Sie Ihr Motorrad auch ange-
messen pflegen. Denn obwohl nur hoch-
wertige Materialien verwendet werden, sind
nicht alle Bauteile absolut korrosionssicher.
Deshalb geben wir hier wichtige Hinweise,
wie Ihr Motorrad behandelt werden muß,
um dauerhaft gut in Schuss zu bleiben.Vorbereitung für die Reinigung
1. Die Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit einer Plastiktüte so ab-
decken, daß kein Wasser eindringen
kann.
2. Sicherstellen, daß alle elektrischen
Steckverbinder – auch Zündkerzen-
stecker – und Abdeckkappen fest sit-
zen, damit dort ebenfalls keine Feuch-
tigkeit eindringen kann.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die z.
B. durch verkrustetes Motoröl verun-
reinigt sind, einen Kaltreiniger mit dem
Pinsel auftragen, aber niemals Kaltrei-
niger auf Dichtungen, Kette, Kettenrä-
der und Radachsen auftragen! Dich-
tungen könnten sonst rasch aushärten
und ihre Dichtwirkung verlieren. Kalt-
reiniger und Schmutz mit Wasser ab-
spülen.Reinigung
GCA00010
ACHTUNG:_ 
Moderne Reiniger, insbesondere
säurehaltige Felgenreiniger, lösen
festgebackenen Schmutz zwar sehr
gut, aber sie können bei besonders
langem Einwirken unter Umständen
die metallische Oberfläche angrei-
fen. Deshalb raten wir von Felgenrei-
nigern ab. Auf keinen Fall dürfen sie
bei Drahtspeichenrädern zum Ein-
satz kommen. Wenn Sie solche Rei-
niger trotzdem verwenden: Nach der
empfohlenen Einwirkzeit die behan-
delten Teile unbedingt sehr gut mit
Wasser spülen, trocknen und an-
schließend mit einem Korrosions-
schutz (Sprühwachs oder -öl) verse-
hen.

Starke Reiniger verhalten sich auch
aggressiv gegenüber Kunststoffen
und Gummibauteilen. Verkleidungs-
teile, Radabdeckungen, Lampenglä-
ser, Lenkergriffe usw. sollten ledig-
lich mit einem sauberen weichen
Lappen bzw. Schwamm und Wasser
behandelt werden; nach Bedarf ein
mildes Reinigungsmittel zugeben.

Niemals folgende Mittel bzw. einen
mit diesen Mitteln angefeuchteten
Lappen oder Schwamm benutzen:
U5KSG4.book Page 1 Thursday, September 12, 2002 2:47 PM

Page 85 of 102

PFLEGE UND LAGERUNG
7-2
7
alkalische oder stark säurehaltige
Reinigungsmittel, Lösungsmittel,
Benzin, Rostschutz- oder -entfer-
nungsmittel, Brems- oder Kühlflüs-
sigkeit, Batteriesäure.

Zum Waschen keinen Hochdruck-
Wasserstrahl verwenden. Soge-
nannte Dampfstrahler an Tankstel-
len oder Münzwaschanlagen drük-
ken häufig Feuchtigkeit in
Radlager, elektrische Steckverbin-
dungen, Instrumente, Armaturen,
Scheinwerfer, Brems- und Blink-
leuchten, Entlüftungsöffnungen
und -schläuche, Dichtringe (an Te-
legabel, Schwingenlagern und Ge-
triebewellen) sowie Bremszylinder.

Zur Behandlung der Windschutz-
scheibe (falls vorhanden): Scharfe
Reinigungsmittel können zu einer
Eintrübung der Scheibe führen,
und ein harter Schwamm kann
Kratzer verursachen. Kunststoffrei-
niger vor dem ersten Einsatz am
besten an einer nicht im Blickfeld
liegenden Stelle testen, ob er
Scheuerspuren hinterläßt. Bei Krat-
zern hochwertiges Poliermittel für
Kunststoff verwenden.
_
Nach normalem GebrauchSchmutz am besten mit warmem Wasser,
einem milden Haushaltsreiniger und einem
sauberen, weichen Schwamm lösen, da-
nach mit einem sanften Wasserstrahl ab-
spülen. Schwer zugängliche Stellen mit ei-
ner Zahn- oder Flaschenbürste reinigen.
Insekten lassen sich leicht entfernen, wenn
zuvor ein nasses Tuch oder Spezialmittel
einige Minuten die Verschmutzungen ge-
löst hat.
Nach Einsatz im Winter, im Regen und in KüstennäheNach einer Fahrt in Küstennähe, auf salz-
gestreuten Straßen und auch nach einer
Regenfahrt im Frühjahr sollten Sie Ihre
YAMAHA folgendermaßen behandeln:HINWEIS:_ Nicht nur in den Wintermonaten, wenn we-
gen Glätte gestreut wurde, sondern auch
im Frühjahr befindet sich Salz auf der Fahr-
bahn, das zusammen mit Wasser aggres-
siv auf allen Metallteilen reagiert. Auch
Meerwasser und salzhaltige Luft beschleu-
nigen Korrosion. _
U5KSG4.book Page 2 Thursday, September 12, 2002 2:47 PM

Page 86 of 102

PFLEGE UND LAGERUNG
7-3
7
1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann kalt abspülen oder mit Seifenlau-
ge abwaschen.
GCA00012
ACHTUNG:_ Kein warmes Wasser verwenden, da es
das aggressive Verhalten von Salz ver-
stärkt. _2. Nach dem Trocknen des Fahrzeugs
alle metallischen Oberflächen mit
Sprühöl oder -wachs konservieren.Nach der Reinigung
1. Das Motorrad mit einem Leder oder ei-
nem saugfähigen Tuch trockenwischen.
2. Verchromte Bauteile und Stahl- oder
Aluteile mit einem handelsüblichen
Chrompolish polieren. Dies gilt natürlich
auch für Auspuffanlagen. Insbesondere
Edelstahlauspuffanlagen können durch
Polieren von Verfärbungen (thermisch
bedingte Anlauffarben) sowie hartnäcki-
gen Flecken befreit werden.
3. Alle metallischen Oberflächen müssen
unbedingt vor Korrosion geschützt wer-
den, auch wenn sie verchromt, vernik-
kelt, eloxiert oder auf eine andere Art
oberflächenvergütet sind. Dies kann mit
Sprühwachs oder Sprühöl erfolgen.
4. Sollten nach der Reinigung noch
Schmutzstellen zu sehen sein, diese
mit einem weichen Tuch und Sprühöl
reinigen.
5. Steinschläge, Scheuerstellen und an-
dere kleine Lackschäden mit Farblack
ausbessern bzw. mit Klarlack versie-
geln.
6. Lackierte Oberflächen sollten mit ei-
nem handelsüblichen Lackkonservie-
rer geschützt werden.
7. Das Motorrad vollständig trocknen
(lassen), bevor es untergestellt oder
abgedeckt wird.
GWA00031
WARNUNG
_ 
Wenn Wachs oder Öl auf Bremsen
oder Reifen gelangen, besteht Ge-
fahr.

Nach Bedarf Bremsscheiben und -
beläge mit Aceton oder einem han-
delsüblichen Bremsenreiniger säu-
bern, Reifen mit einem milden Rei-
nigungsmittel abwaschen.
Anschließend vorsichtig mit dem
Motorrad losfahren, eine Brems-
probe machen und verhalten in
Kurven einfahren.
_
U5KSG4.book Page 3 Thursday, September 12, 2002 2:47 PM

Page 87 of 102

PFLEGE UND LAGERUNG
7-4
7
GCA00013
ACHTUNG:_ 
Wachs und Öl stets sparsam auftra-
gen und jeglichen Überschuß abwi-
schen.

Niemals Gummi- oder Kunststoff-
teile einölen bzw. wachsen, son-
dern mit geeigneten Pflegemitteln
behandeln.

Polituren nicht zu häufig einsetzen,
denn diese enthalten Schleifmittel,
die eine dünne Schicht des Lackes
abtragen.
_HINWEIS:_ Produktempfehlungen erhalten Sie bei Ih-
rem YAMAHA-Händler. _
Lagerung Kurzzeitiges Abstellen
Das Motorrad sollte stets kühl und trocken
untergestellt und mit einer luftdurchlässigen
Plane abgedeckt werden, um es vor Staub
zu schützen.
GCA00014
ACHTUNG:_ 
Stellen Sie ein nasses Motorrad
niemals in eine unbelüftete Garage
oder decken es mit einer Plane ab,
denn dann bleibt das Wasser auf
den Bauteilen stehen, und das kann
Rostbildung zur Folge haben.

Feuchte Kellerräume sind kein ge-
eigneter Abstellplatz. Das gleiche
gilt für Stallungen (ammoniakhalti-
ge Luft ist besonders aggressiv)
und Räume, in denen aggressive
Chemikalien gelagert werden.
_
Stillegung
Möchten Sie Ihr Motorrad für mehr als zwei
Monate stillegen, sollten folgende Schutz-
vorkehrungen getroffen werden, um Schä-
den und Korrosion zu verhindern.
1. Eine komplette Motorradpflege, wie
zuvor beschrieben, durchführen.
2. Den Kraftstoffhahn ggf. auf “OFF” stel-
len.
3. Die Vergaser-Schwimmerkammern
durch Aufdrehen der Ablaßschrauben
entleeren, um einer Verharzung vor-
zubeugen. Das abgelassene Benzin
in den Kraftstofftank einfüllen.
4. Volltanken, um Rostbildung im Tank
vorzubeugen.
5. Zum Vermeiden von Korrosion im Mo-
tor die folgenden Schritte ausführen:
a. Die Zündkerzenstecker abziehen
und dann die Zündkerzen heraus-
schrauben.
b. Je etwa einen Teelöffel Motoröl
durch die Kerzenbohrungen einfül-
len.
U5KSG4.book Page 4 Thursday, September 12, 2002 2:47 PM

Page 88 of 102

PFLEGE UND LAGERUNG
7-5
7
c. Die Zündkerzen mit aufgesteck-
tem Zündkerzenstecker an Masse
legen, um im nächsten Schritt Fun-
kenbildung zu verhindern.
d. Den Motor mit dem Starter (ggf.
Kickstarter) etwa fünf Sekunden
durchdrehen lassen, damit das Öl
Zylinder, Kolben usw. benetzt.
e. Die Zündkerzen einschrauben und
dann die Zündkerzenstecker auf-
stekken.
GWA00003
WARNUNG
_ Um Verletzung oder Schäden durch
Funken vorzubeugen, müssen die Elek-
troden der Zündkerzen geerdet werden,
wenn der Motor durchgedreht wird. _6. Sämtliche Seilzüge sowie alle Hebel-
und Ständer- Drehpunkte ölen.7. Den Luftdruck der Reifen kontrollieren
und ggf. korrigieren. Anschließend
das Motorrad so aufbocken, daß bei-
de Räder über dem Boden schweben.
Anderenfalls jeden Monat das Motor-
rad etwas verschieben, damit die Rei-
fen nicht ständig an derselben Stelle
aufliegen und dadurch beschädigt
werden.
8. Die Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit Plastiktüten so abdek-
ken, daß keine Feuchtigkeit eindrin-
gen kann.
9. Die Batterie ausbauen, kühl und trok-
ken lagern, jeden Monat prüfen und
ggf. aufladen. Temperaturen unter
0°C und über 30 °C sind zu vermei-
den. Für nähere Angaben zum Lagern
der Batterie siehe Seite 6-26.
HINWEIS:_ Anfallende Reparaturen oder Inspektion
vor der Stillegung ausführen. _
U5KSG4.book Page 5 Thursday, September 12, 2002 2:47 PM

Page 89 of 102

TECHNISCHE DATEN
8
Technische Daten .............................................................................. 8-1
Umrechnungstabelle ......................................................................... 8-5
U5KSG4.book Page 1 Thursday, September 12, 2002 2:47 PM

Page 90 of 102

8-1
8
GAU01038
8-TECHNISCHE DATENTechnische Daten CS-01G
Modell XVS1100A
Abmessungen
Gesamtlänge 2.465 mm
Gesamtbreite 945 mm
Gesamthöhe 1.095 mm
Sitzhöhe 710 mm
Radstand 1.645 mm
Bodenfreiheit 145 mm
Wendehalbkreis 3.300 mm
Leergewicht (fahrfertig, voll-
getankt)291 kg
Motor
Bauart luftgekühlter 2-Zyl.-4-Takt-
Ottomotor, obenliegende
Nockenwelle (SOHC)
Zylinderanordnung V-2
Hubraum 1.063 cm
3
Bohrung × Hub 95,0 × 75,0 mm
Verdichtungsverhältnis 8,3:1
Startsystem Elektrostarter
Schmiersystem NaßsumpfschmierungMotoröl
Sorte (Viskosität)
Klassen nach API: SE, SF oder SG
nach CCMC (ACEA): G-4 oder G-5
Füllmenge
Ölwechsel ohne
Filterwechsel 3,0 L
Ölwechsel mit
Filterwechsel 3,1 L
Gesamtmenge (Motor
trocken) 3,6 L
-20 -10 0
10 20 30
40
50 ˚C
SAE 10W-30
SAE 15W-40SAE 20W-40SAE 20W-50
SAE 10W-40
ACHTUNG:Um ein Durchrutschen der Kupplung zu vermeiden (da das
Motoröl auch die Kupplung schmiert), mischen Sie keine
chemischen Zusätze bei. Verwenden Sie keine Öle mit Die-
sel-Spezifikation “CD” oder Öle von höherer Qualität als an-
gegeben. Auch Öle der Klasse “ENERGY CONSERVING II”
oder höher nicht verwenden.
G_5ks_Spec.fm Page 1 Thursday, September 12, 2002 4:11 PM

Page:   < prev 1-10 ... 41-50 51-60 61-70 71-80 81-90 91-100 101-110 next >