Lancia Thema 2012 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: LANCIA, Model Year: 2012, Model line: Thema, Model: Lancia Thema 2012Pages: 344, PDF-Größe: 3.73 MB
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Motorleistung wird verringert, um für
verbesserte Beschleunigung und Sta-
bilität zu sorgen.
BREMSASSISTENT (BAS)
Dieses System ist eine Ergänzung des
ABS, da es das Bremsverhalten des
Fahrzeugs bei einer Notbremsung op-
timiert. Das System erkennt die Situ-
ation einer Notbremsung an der Ge-
schwindigkeit und der Kraft, mit der
das Bremspedal gedrückt wird, und
optimiert dann den Druck zu den
Bremsen. Der Bremsweg lässt sich auf
diese Weise einfach reduzieren.
Die maximale Unterstützung durch
den Bremsassistenten wird durch
schnelles Betätigen der Bremsen aus-
gelöst. Um die Wirkung des Bremsas-
sistenten voll zu nutzen, muss das
Bremspedal während des gesamten
Bremsvorgangs vollständig durchge-
treten bleiben. Verringern Sie den
Druck auf das Bremspedal erst dann,
wenn nicht mehr gebremst werden
muss. Sobald das Bremspedal losge-
lassen wird, wird der Bremsassistentdeaktiviert.
WARNHINWEISE!
Der Bremsassistent (BAS) kann die
auf das Fahrzeug wirkenden physi-
kalischen Gesetze nicht außer Kraft
setzen oder die durch die vorherr-
schenden Straßenverhältnisse gege-
bene Traktion verbessern. Der
Bremsassistent kann Kollisionen
nicht verhindern, auch die nicht, die
aus zu schnellem Fahren in Kurven,
auf rutschigem Untergrund oder bei
Aquaplaning resultieren. Die Mög
lichkeiten eines Fahrzeugs mit
Bremsassistent dürfen niemals auf
leichtsinnige oder gefährliche Weise
so ausgenutzt werden, dass die Si-
cherheit des Fahrers oder anderer
Personen gefährdet wird!
ELEKTRONISCHES STABI-
LITÄTSPROGRAMM (ESP)
Das ESP verbessert die Richtungssta-
bilität des Fahrzeugs in unterschiedli-
chen Fahrzuständen. Das ESP greift
beim Über- oder Untersteuern des
Fahrzeugs durch Abbremsen des ent-
sprechenden Rades ein. Außerdem
kann auch die Motorleistung zurück genommen werden, um dem Über-
oder Untersteuern des Fahrzeugs ent-gegenzuwirken.
Das ESP ermittelt anhand der Senso-
ren im Fahrzeug den vom Fahrer vor-
gesehenen Fahrtweg und vergleicht
ihn mit dem tatsächlichen Fahrtweg.
Wenn der tatsächliche Fahrtweg nicht
mit dem vorgesehenen Fahrtweg
übereinstimmt, wird das entspre-
chende Rad mithilfe des ESP abge-
bremst, um dem Über- oder Unter-
steuern entgegenzuwirken.
Übersteuern – Wenn sich das Fahr-
zeug bei Kurvenfahrt stärker dreht,
als es der Stellung des Lenkradsentspricht.
Untersteuern – Wenn sich das Fahr- zeug bei Kurvenfahrt weniger stark
dreht, als es der Stellung des Lenk-
rads entspricht.
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WARNHINWEISE!
Das elektronische Stabilitätspro-
gramm (ESP) kann die auf das
Fahrzeug wirkenden Naturgesetze
der Physik nicht außer Kraft setzen
oder die durch die vorherrschenden
Straßenverhältnisse gegebene Trak-
tion verbessern. ESP kann Unfälle
nicht verhindern, auch die nicht, die
aus zu schnellem Fahren in Kurven,
auf rutschigem Untergrund oder bei
Aquaplaning resultieren. Nur ein si-
cherer, aufmerksamer und erfahre-
ner Autofahrer kann Unfälle verhin-
dern! Die Möglichkeiten eines mit
ESP ausgestatteten Fahrzeugs dür-
fen niemals auf leichtsinnige oder
gefährliche Weise so ausgenutzt wer-
den, dass die Sicherheit des Fahrers
oder anderer Personen gefährdet
wird!
ESP-Betriebsarten
Das ESP-System hat zwei verfügbareBetriebsarten:
ESP Ein
Dies ist die normale Betriebsart für
das ESP. Bei jedem Anlassen des Mo-
tors ist das ESP-System in dieser Be- triebsart. Diese Betriebsart sollte für
die meisten Fahrbedingungen ver-
wendet werden. Das ESP sollte nur
aus besonderen Gründen abgeschaltet
werden, wie unten beschrieben.
Teilabschaltung
Die Teilabschaltung des ESP ist für
Situationen vorgesehen, in denen ein
eher sportlicher Fahrstil gewünscht
wird. Sie ist auch bei tiefem Schnee,
Sand oder Kies/Schotter vorgesehen.
Bei dieser Betriebsart wird die
Antriebsschlupfregelung (ASR) deak-
tiviert und der Schwellwert für die
Aktivierung des ESP angehoben, so-
dass ein höherer Radschlupf als bei
ESC-Normalbetrieb möglich ist.
Der Schalter "ESC OFF" (ESP AUS)
sitzt in der Schaltergruppe in der
Mitte der Instrumententafel. Durch
kurzes Drücken der Taste "ESC OFF"
(ESP AUS) erfolgt die Teilabschal-
tung des ESC und die "ESP-
Warnleuchte" leuchtet auf. Zum Wie-
dereinschalten des ESP, den Schalter
"ESC OFF" (ESP AUS) erneut kurz
drücken, die "ESP-Warnleuchte" er-
lischt dann.
HINWEIS:
In der teilabgeschalteten Be-
triebsart ist die ASR-Funktion
des ESP mit Ausnahme der im
Abschnitt ASR beschriebenen
Sperrdifferentialfunktion deak-
tiviert und die "Kontrollleuchte
ESP Aus" leuchtet auf. Alle an-
deren Stabilisierungsfunktio-
nen des ESP arbeiten normal. In
der teilabgeschalteten Betriebs-
art wird die Funktion zur Ver-
ringerung der Motorleistung von
TCS deaktiviert und die erhöhte
Fahrzeugstabilität durch das
ESP-System nicht mehr im vol-
len Umfang gewährleistet.
Zur Verbesserung der Traktion des Fahrzeugs beim Fahren mit
Schneeketten oder beim Anfah-
ren in tiefem Schnee, Sand oder
Geröll kann es erforderlich sein,
durch kurzes Drücken des
Schalters "ESC OFF" (ESP Aus)
das ESP in den
"Teilabschaltungs-Modus" zu
versetzen. Sobald die Fahrsitua-
tion, die die Teilabschaltung des
ESP erforderlich machte, über-
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wunden ist, ist das ESP durch
kurze Betätigung des Schalters
"ESC OFF" (ESP Aus) wieder
einzuschalten. Dies kann bei
fahrendem Fahrzeug erfolgen.
BERGANFAHRASSISTENT (HSA)
Das HSA-System unterstützt den
Fahrer beim Anfahren an Steigungen.
Das HSA-System hält den vom Fah-
rer beaufschlagten Bremsdruck noch
für eine kurze Zeit, nachdem der Fah-
rer den Fuß vom Bremspedal nimmt.
Wenn der Fahrer während dieser Zeit
nicht das Gaspedal betätigt, gibt das
System den Bremsdruck frei und das
Fahrzeug rollt nach hinten. Das Sys-
tem gibt im gleichen Maß Brems-
druck frei, wie das Gaspedal durchge-
treten wird, um das Fahrzeug in die
beabsichtigte Fahrtrichtung zubewegen. Bedingungen für eine Aktivierung
des HSA-Systems
Die Aktivierung des Berganfahrassis-
tenten setzt folgende Bedingungen vo-raus:
Das Fahrzeug muss stehen.
Das Gefälle bzw. die Steigung muss
mindestens (ungefähr) 6 % betra- gen.
Die Gangwahl muss mit der Fahrt- richtung bergauf übereinstimmen
(Vorwärtsgang eingelegt, wenn die
Fahrzeugfront bergauf gerichtet
ist, Rückwärtsgang eingelegt, wenn
das Fahrzeugheck bergauf gerich-
tet ist)
Das HSA-System funktioniert im
Rückwärtsgang und in allen Vor-
wärtsgängen, wenn die Aktivierungs-
kriterien erfüllt sind. Das System wird
nicht aktiviert, wenn der Schalthebel
in Stellung NEUTRAL oder PARKsteht.
WARNHINWEISE!
In manchen Situationen an kleine-
ren Bergen (d. h. die Steigung/das
Gefälle ist kleiner als 8 %) kann es
bei beladenem Fahrzeug oder im
Anhängerzugbetrieb vorkommen,
dass der Berganfahrassistent (HSA)
nicht aktiviert wird und das Fahr-
zeug geringfügig rollt. Dadurch
kann es zu einem Zusammenstoß
mit einem anderen Fahrzeug oder
Gegenstand kommen. Denken Sie
stets daran, dass der Fahrer für das
Bremsen des Fahrzeugs verantwort-
lich ist.
Anhängerbetrieb mitBerganfahrassistent
Das HSA-System stellt nur eine Hilfe
dar, die das Anfahren des Fahrzeugs
im Anhängerzugbetrieb an einer Stei-
gung unterstützt.
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WARNHINWEISE!
Wenn Sie bei Anhängerbetrieb ei-nen elektronischen Bremsregler
verwenden, werden die Anhän
gerbremsen über den Bremsschal-
ter aktiviert und deaktiviert. In
einem solchen Fall reicht der
Bremsdruck beim Freigeben des
Bremspedals möglicherweise
nicht aus, um das Gespann an ei-
ner Steigung zu halten. Dadurch
könnte es zu einem Zusammen-
stoß mit einem anderen Fahrzeug
oder Gegenstand kommen. Um
beim erneuten Beschleunigen zu
verhindern, dass das Fahrzeug
bergab rollt, bremsen Sie den An-
hänger manuell, bevor Sie das
Bremspedal loslassen. Denken Sie
stets daran, dass der Fahrer für
das Bremsen des Fahrzeugs ver-
antwortlich ist.
(Fortsetzung)
WARNHINWEISE! (Fortsetzung)
Der Berganfahrassistent ist kein
Ersatz für die Feststellbremse.
Beim Verlassen des Fahrzeugs ist
grundsätzlich die Feststellbremse
anzuziehen. Stellen Sie außerdem
sicher, dass das Getriebe in Stel-
lung PARK geschaltet ist.
Wenn diese Warnungen nicht be-
achtet werden, könnte das Fahr-
zeug den Abhang herunterrollen,
es kann zu Kollisionen mit ande-
ren Fahrzeugen, Objekten oder
Personen kommen und es könn
ten ernste oder lebensgefährliche
Verletzungen die Folge sein. Ach-
ten Sie immer darauf, beim Ab-
stellen des Fahrzeugs an einer
Steigung die Feststellbremse an-
zuziehen. Denken Sie stets daran,
dass der Fahrer für das Bremsen
des Fahrzeugs verantwortlich ist.
Abstellen des HSA-Systems
Wenn Sie das HSA-System ausschal-
ten möchten, können Sie dies mithilfe
der durch den Fahrer programmier-
baren Funktionen im Uconnect
Touch™System tun. Weitere Infor- mationen hierzu finden Sie unter
"Einstellungen von Uconnect
Touch™" in "Instrumententafel".
NOTBREMSBEREIT- SCHAFT
Dank der Notbremsbereitschaft kann
die Zeit bis zum Erreichen der vollen
Bremsleistung bei Notbremsungen
verringert werden. Sie erkennt die Si-
tuation einer Notbremsung im Vor-
aus, indem sie überwacht, wie schnell
das Gaspedal vom Fahrer entlastet
wird. Wird das Gaspedal sehr schnell
entlastet, übt das System der Not-
bremsbereitschaft einen sehr geringen
Bremsdruck aus. Dieser Bremsdruck
wird vom Fahrer nicht bemerkt. Dank
dieses Bremsdrucks kann die Brems-
anlage schneller reagieren, wenn der
Fahrer das Bremspedal betätigt.
TROCKENBREMSEN BEI REGEN
Durch Trockenbremsen bei Regen
kann die Bremsleistung unter nassen
Bedingungen verbessert werden. Das
System übt in regelmäßigen Abstän
den einen geringen Bremsdruck aus,
um den Wasserfilm auf den vorderen
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Scheibenbremsen zu beseitigen. Es
funktioniert nur, wenn die Scheiben-
wischer im LO- oder HI-Modus lau-
fen, nicht dagegen im Intervallmodus.
Der Fahrer wird vom Trockenbrem-
sen bei Regen nicht informiert und
muss auch keine Maßnahmen treffen.
ESP- SYSTEMKONTROLL-
LEUCHTE UND KONT-
ROLLLEUCHTE ESC AusDie "ESP - Systemkontroll-
leuchte" im Kombiinstru-
ment leuchtet beim Ein-
schalten der Zündung auf.
Die Leuchte erlischt, wenn der Motor
läuft. Leuchtet die "ESP-
Systemkontrollleuchte" bei laufen-
dem Motor ständig, liegt eine Störung
im ESP-System vor. Wenn diese
Leuchte nach mehreren Fahrzyklen
eingeschaltet bleibt und das Fahrzeug
mehrere Kilometer mit Geschwindig-
keiten über 48 km/h gefahren wurde,
suchen Sie so bald wie möglich eine
Vertragswerkstatt auf, um die Ursa-
che der Störung feststellen und diese
beheben zu lassen. Die "Kontrollleuchte ESP Aus" (im
Kombiinstrument) beginnt zu blin-
ken, sobald die Reifen Traktion ver-
lieren und das ESP-System aktiviert
wird. Wenn die Antriebsschlupfrege-
lung (ASR) aktiv ist, blinkt die "ESP-
Systemkontrollleuchte" ebenfalls. Be-
ginnt die "ESP-
Systemkontrollleuchte" beim
Beschleunigen zu blinken, nehmen
Sie das Gas weg und beschleunigen
Sie so wenig wie möglich. Passen Sie
Geschwindigkeit und Fahrverhalten
an die Straßenbedingungen an. HINWEIS:
Die "ESP-
Systemkontrollleuchte" und die
"Kontrollleuchte ESP Aus"
leuchten bei jedem Einschalten
der Zündung kurzzeitig auf.
Bei jedem Einschalten der Zün dung wird das ESP-System ein-
geschaltet, selbst wenn es zuvor
abgeschaltet wurde.
Das ESP-System erzeugt Summ- oder Klickgeräusche, wenn es
aktiv ist. Dies ist normal, die Ge-
räusche hören auf, sobald das ESP nach dem Manöver, das die
ESP-Aktivierung auslöste, inak-
tiv wird.
Die "Kontrollleuchte ESP
Aus" zeigt an, dass das
elektronische Stabilitäts
programm (ESP) aus ist.
ESP SYNCHRONISIEREN Wenn die Spannungsver-
sorgung unterbrochen
wurde (Batterie abge-
klemmt oder entladen),
kann die "ESP-Warnleuchte" bei lau-
fendem Motor aufleuchten. Drehen
Sie, wenn dies der Fall ist, das Lenk-
rad bis zum Anschlag nach links und
dann bis zum Anschlag nach rechts.
Die "ESP-Warnleuchte" muss erlö
schen. Wenn diese Leuchte jedoch
eingeschaltet bleibt, lassen Sie ESP
und Bremsassistent so bald wie mög
lich von Ihrer Vertragswerkstatt über-prüfen.
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REIFEN - ALLGEMEINE
INFORMATIONEN REIFENDRUCK
Der korrekte Reifendruck ist Voraus-
setzung für einen sicheren und kom-
fortablen Betrieb des Fahrzeugs. Bei
falschem Reifendruck müssen Sie mit
Einbußen in drei Bereichen rechnen: SicherheitWARNHINWEISE!
Falscher Reifendruck ist gefähr-lich und kann Kollisionen verur- sachen.
Zu niedriger Luftdruck führt zu
verstärkter Walkarbeit des Rei-
fens, die zur Überhitzung und
Zerstörung des Reifens führenkann.
Zu hoher Luftdruck macht den
Reifen stoß- und schlagempfind-
lich. Auf der Fahrbahn liegende
Gegenstände oder Schlaglöcher
können leichter zu Reifenschäden
oder Reifenpannen führen.
(Fortsetzung)
WARNHINWEISE! (Fortsetzung)
Zu hoher oder zu niedriger Rei-
fendruck kann sich negativ auf
das Fahrverhalten auswirken und
zu plötzlichem Platzen des
Reifens/der Reifen führen, wo-
durch Sie die Kontrolle über das
Fahrzeug verlieren können!
Ungleichmäßiger Reifendruck
beeinträchtigt den Geradeauslauf
und die Lenkpräzision. Es besteht
die Gefahr, dass Sie die Kontrolle
über das Fahrzeug verlieren.
Ungleicher Reifendruck zwischen
beiden Fahrzeugseiten kann dazu
führen, dass das Fahrzeug nach
rechts oder nach links driftet.
Bei allen Reifen stets auf die kor-
rekte Einhaltung des empfohle-
nen Luftdrucks bei kaltem Reifenachten.
Wirtschaftlichkeit
Falscher Reifendruck kann zu un-
gleichmäßigem Reifenverschleiß füh
ren. Je stärker sich das Profil einseitig
abnutzt, desto früher müssen neue
Reifen aufgezogen werden. Zu niedri-
ger Luftdruck vergrößert auch den Rollwiderstand der Reifen, was in hö
herem Kraftstoffverbrauch resultiert.
Fahrkomfort und Fahrzeugstabilität
Der korrekte Reifendruck trägt ent-
scheidend zum Fahrkomfort bei. Zu
hoher Reifendruck führt dazu, dass
Fahrbahnstöße ungedämpft an die
Fahrzeuginsassen weitergegeben wer-den. REIFENLUFTDRUCK
Der richtige kalte Reifendruck ist an
der BSäule auf der Fahrerseite oder
an der hinteren Kante der Fahrertürangegeben.
Für einige Fahrzeuge gibt es mögli
cherweise zusätzliche Reifendruckin-
formationen für Fahrzeuglasten, die
unter der maximal zulässigen Bela-
dung des Fahrzeugs liegen. Diese
Druckwerte sind im Abschnitt "Zu-
sätzliche Reifendruckinformationen"
in dieser Bedienungsanleitung aufge-führt.
Einmal pro Monat sollten der Luft-
druck überprüft und bei Bedarf kor-
rigiert und die Reifen auf Verschleiß
oder sichtbare Schäden inspiziert
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werden. Den Reifendruck stets mit ei-
nem hochwertigen Luftdruck-
Messgerät prüfen. Den Luftdruck
NICHT nach Augenmaß einschätzen.
Radialreifen können auch dann den
Eindruck eines korrekten Luftdrucks
erwecken, wenn der Reifendruck zu
niedrig ist.ACHTUNG!
Bringen Sie nach dem Prüfen bzw.
Korrigieren des Reifendrucks stets
die Schutzkappe wieder am Ventil
an. Hierdurch wird das Eindringen
von Feuchtigkeit und Schmutz in
den Ventilschaft verhindert, wo-
durch der Ventilschaft beschädigt
werden könnte.
Bei den auf der Plakette angegebenen
Reifendruckwerten handelt es sich
immer um "Luftdruck bei kaltem
Reifen". Luftdruck bei kaltem Reifen
ist als Reifendruck definiert, nachdem
das Fahrzeug mindestens 3 Stunden
lang nicht oder nach einem Zeitraum
von 3 Stunden weniger als 1,6 km
weit gefahren wurde. Der Reifen-
druck bei kaltem Reifen darf den auf der Reifenflanke eingegossenen maxi-
mal zulässigen Druck nicht über-
schreiten.
Prüfen Sie bei stark schwankenden
Außentemperaturen den Reifendruck
häufiger, da sich Temperaturände
rungen auf den Reifendruck auswir-ken.
Reifendrücke ändern sich bei einer
Lufttemperaturänderung von jeweils
7 °C um ungefähr 0,07 Bar. Dieser
Sachverhalt ist zu berücksichtigen,
wenn der Reifendruck in einer Garage
geprüft wird, insbesondere im Winter.
Beispiel: Bei Temperatur in der Ga-
rage = 20 °C und Außentemperatur =
0 °C sollte der kalte Reifendruck um
0,21 Bar erhöht werden, was bei die-
ser Außentemperatur 0,07 kPa pro
7 °C entspricht.
Der Reifendruck kann während des
Betriebs von 0,13 auf 0,4 Bar anstei-
gen. Aus warmgefahrenen Reifen
AUF KEINEN FALL Druck ablassen,
da sonst der Reifendruck zu niedrigist!
REIFENDRUCK BEI FAHR-
TEN MIT HOHER GE-SCHWINDIGKEIT
Halten Sie sich stets an die geltenden
Tempolimits. Vor Fahrten mit höhe
rer Geschwindigkeit (wenn Tempoli-
mits und Verkehrsverhältnisse dies
zulassen) muss der Reifendruck un-
bedingt geprüft werden. Fahren mit
höherer Geschwindigkeit kann einen
erhöhten Reifendruck und eine gerin-
gere Zuladung erfordern.
Geschwindigkeits-, Traglast- und
Reifendruckempfehlungen für siche-
res Fahren können dem Informations-
material entnommen oder bei einem
Reifenfachhändler in Erfahrung ge-
bracht werden.
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WARNHINWEISE!
Fahren mit hoher Geschwindigkeit
bei maximal zulässiger Beladung ist
gefährlich! Die zusätzliche Belas-
tung der Reifen kann diese beschä
digen. Sie können einen schweren
Zusammenstoß haben. Fahren Sie
kein Fahrzeug, das mit dem maxi-
mal zulässigen Gewicht beladen ist,
mit einer Dauergeschwindigkeit
über 120 km/h.
RADIALREIFENWARNHINWEISE!
Wenn Sie an Ihrem Fahrzeug Radi-
alreifen mit Reifen anderer Bauart
kombinieren, verschlechtert sich
hierdurch das Fahrverhalten. Durch
diese Instabilität könnte es zu einer
Kollision kommen. Wenn Sie Radi-
alreifen verwenden, müssen diese an
allen vier Rädern montiert werden.
Kombinieren Sie Radialreifen kei-
nesfalls mit Reifen anderer Bauart.
Schnitte und Einstiche an Radialrei-
fen können wegen der Walkarbeit an
der Reifenflanke nur im Bereich des
Reifenprofils instand gesetzt werden. Setzen Sie sich wegen einer Instand-
setzung von Radialreifen mit einem
Reifenfachhändler in Verbindung.
KOMPAKTES RESERVE-
RAD (bei Versionen/
Märkten, wo verfügbar)
Das kompakte Reserverad dient nur
kurzzeitig als Notrad. Sie können
feststellen, ob Ihr Fahrzeug mit einem
kompakten Reserverad ausgestattet
ist. Die Information befindet sich auf
dem Aufkleber mit Informationen zu
Reifen und Tragfähigkeit in der Tür-
öffnung auf der Fahrerseite oder auf
der Reifenflanke des Reserverades.
Bezeichnungen von kompakten Re-
serverädern beginnen mit dem Buch-
staben "T" oder "S" vor der Größen
angabe. Beispiel: T145/80D18 103M.
T, S = Notrad
Da die Lebensdauer der Lauffläche
begrenzt ist, muss das Originalrad so
schnell wie möglich repariert oder er-
setzt und an Ihrem Fahrzeug montiert
werden.
Bringen Sie keine Radkappe an und
versuchen Sie nicht, einen herkömm
lichen Reifen auf die Notradfelge auf-zuziehen, da diese nur für kompakte
Reifen ausgelegt ist. Es darf nicht
mehr als ein kompaktes Reserverad
am Fahrzeug montiert werden
WARNHINWEISE!
Kompakte Reserveräder dienen als
Noträder. Mit diesem Notrad auf
keinen Fall schneller als 80 km/h
(50 mph) fahren! Die Lebensdauer
der Lauffläche von Notreifen ist be-
grenzt. Ist das Profil bis zu den Ver-
schleißanzeigen abgenutzt, muss
das Notrad ersetzt werden. Die
Warn- und Sicherheitshinweise für
die Verwendung des Notrads sind
unbedingt zu beachten. Andernfalls
besteht die Gefahr, dass das Reser-
verad beschädigt wird und Sie die
Kontrolle über das Fahrzeug verlie-
ren.
NOTRAD FÜR KURZZEI-
TIGE VERWENDUNG (bei
Versionen/Märkten, wo ver-fügbar)
Das Notrad ist nur für kurzzeitige
Verwendung nach einer Reifenpanne
ausgelegt. Dieses Rad ist an einem
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Aufkleber auf dem Notrad zu erken-
nen. Auf diesem Aufkleber sind die
bei Benutzung des Notrads zu beach-
tenden Einschränkungen aufgeführt.
Obwohl das Notrad den Originalrä
dern an der Vorder- und Hinterachse
ähneln kann, ist es kein gleichwerti-
ges Rad. Bei montiertem Notrad ist
das Handling des Fahrzeugs beein-
trächtigt. Da es sich nicht um ein voll-
wertiges Rad wie dasjenige der Erst-
ausstattung handelt, muss bei
nächster Gelegenheit ein normales
Rad montiert werden.
WARNHINWEISE!
Diese Noträder sind nur für kurzzei-
tige Verwendung nach einer Reifen-
panne ausgelegt. Bei montiertem
Notrad ist das Handling des Fahr-
zeugs beeinträchtigt. Fahren Sie mit
diesem Rad auf keinen Fall schneller
als mit der auf dem Notrad angege-
benen Geschwindigkeit. Achten Sie
darauf, dass der korrekte Luftdruck
bei kaltem Reifen stets eingehalten
wird. Dieser Wert ist auf dem Auf-
kleber mit Informationen zu Reifen
und Tragfähigkeit in der Türöff
nung auf der Fahrerseite aufgeführt.
Den Originalreifen bei der ersten
Gelegenheit austauschen (oder in-
stand setzen lassen) und wieder am
Fahrzeug montieren. Andernfalls
besteht die Gefahr, dass Sie die Kon-
trolle über das Fahrzeug verlieren.DURCHDREHEN DER RÄ DER
Wenn Ihr Fahrzeug durch Schlamm,
Sand, Schnee oder Eis festsitzt, die
Räder nicht schneller als mit 48 km/h
oder länger als 30 Sekunden ununter-
brochen durchdrehen lassen.
WARNHINWEISE!
Es ist gefährlich, die Räder schnell
durchdrehen zu lassen. Die Reifen
durchdrehender Räder können be-
schädigt werden oder platzen.
Durch einen platzenden Reifen kön
nen Personen verletzt werden. Las-
sen Sie die Räder nicht schneller als
48 km/h und nicht länger als 30 Se-
kunden durchdrehen, wenn Sie das
Fahrzeug festgefahren haben, und
achten Sie unabhängig von der Rad-
drehzahl darauf, dass sich keine
Personen in der Nähe eines durch-
drehenden Rads aufhalten.
VERSCHLEISSANZEIGER
Die Reifen der Erstausrüstung sind
mit Verschleißanzeigern versehen, an
223
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denen Sie erkennen können, wann die
Reifen verschlissen sind und ersetzt
werden müssen.
Die Verschleißanzeiger befinden sich
in den Profilrillen. Sie erscheinen als
Bänder, wenn die Profiltiefe 2 mm
erreicht. Ist ein Reifen bis zu den Ver-
schleißanzeigern abgefahren, muss er
erneuert werden. REIFENLEBENSDAUER
Die Lebensdauer eines Reifens hängt
unter anderem von den folgenden
Faktoren ab:
Fahrstil
Reifendruck
Zurückgelegte Strecke
WARNHINWEISE!
Die Reifen (einschließlich Ersatzr-
adreifen) sollten unabhängig von ih-
rer Profilstärke spätestens nach
sechs Jahren erneuert werden. An-
dernfalls besteht die Gefahr einer
Reifenpanne. Sie können die Kon-
trolle über das Fahrzeug verlieren
und eine Kollision verursachen, die
zu schweren oder lebensgefährli
chen Verletzungen führt.
Bewahren Sie nicht montierte Reifen
an einem kühlen, trockenen und mög
lichst dunklen Ort auf. Schützen Sie
die Reifen vor Kontakt mit Öl, Fett
oder Kraftstoff.
KAUF NEUER REIFEN
Die Reifen Ihres Neufahrzeugs bieten
ein ausgewogenes Fahrverhalten. Sie
sind regelmäßig auf Verschleiß und
auf korrekten Luftdruck bei kaltem
Reifen zu prüfen. Der Hersteller emp-
fiehlt dringend, beim Kauf neuer Rei-
fen darauf zu achten, dass diese in
Größe, Qualität und Belastbarkeit
den Originalreifen entsprechen.
(Siehe Abschnitt über "Verschleißan-
zeiger".) Zur genauen Größenangabe der Reifen Ihres Fahrzeugs siehe den
Aufkleber mit Informationen zu Rei-
fen und Tragfähigkeit. Lastindex und
Geschwindigkeitssymbol für Ihren
Reifen finden Sie an der Flanke des
Originalreifens. Weitere Informatio-
nen zum Lastindex und zum Ge-
schwindigkeitssymbol eines Reifens
finden Sie im Beispiel in der Reifen-
größentabelle im Abschnitt "Infor-
mationen zur Reifensicherheit" in
dieser Bedienungsanleitung.
Es wird empfohlen, die zwei vorderen
oder zwei hinteren Reifen paarweise
zu wechseln. Der Wechsel nur eines
Reifens kann das Fahrverhalten stark
beeinträchtigen. Stellen Sie beim
Wechsel eines Rades sicher, dass die
technischen Daten des Rads denen
der ursprünglichen Räder entspre-chen.
Wir empfehlen Ihnen, sich mit allen
Fragen zu Reifendaten oder
tragfähigkeit an Ihren Fachhändler
oder einen autorisierten Reifenhänd
ler zu wenden. Andernfalls können
Fahrsicherheit, Fahrverhalten und
Fahrkomfort Ihres Fahrzeugs beein-
trächtigt werden.
1 – Verschlissener Reifen
2 – Neuer Reifen
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