Seat Alhambra 2006 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: SEAT, Model Year: 2006, Model line: Alhambra, Model: Seat Alhambra 2006Pages: 309, PDF-Größe: 6.42 MB
Page 21 of 309
Sicherheitsgurte19
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
Warum Sicherheitsgurte?
Frontalunfälle und die Gesetze der Physik
Bei einem Frontalunfall müssen große Bewegungsenergien
abgebaut werden.
Das physikalische Prinzip eines Frontalunfalls ist einfach zu erklären. Sobald
sich ein Fahrzeug in Bewegung setzt ŸAbb. 5 wirkt sowohl auf das Fahrzeug
als auch auf die Insassen des Fahrzeug eine Energie, die als „kinetische
Energie“ bezeichnet wird.
Die Größe der „kinetischen Energie“ hängt ganz wesentlich von der Fahr-
zeuggeschwindigkeit und vom Gewicht des Fahrzeugs und Fahrzeuginsassen
ab. Bei steigender Geschwindigkeit und zunehmendem Gewicht muss mehr
Energie im Falle eines Unfalls „abgebaut“ werden.
Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ist jedoch der bedeutsamere Faktor.
Wenn sich beispielsweise die Geschwindigkeit von 25 km/h auf 50 km/h
verdoppelt, vervierfacht sich die Bewegungsenergie!
Da die Fahrzeuginsassen in unserem Beispiel keine Sicherheitsgurte tragen,
wird im Falle eines Aufpralls die gesamte Bewegungsenergie der Fahrzeugin-
sassen nur durch den Aufprall auf die Mauer abgebaut ŸAbb. 6.
Sollten Sie auch nur mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h bis 50 km/h
fahren, werden bei einem Unfall am Körper Kräfte wirksam, die leicht eine
Tonne (1 000 kg) übersteigen können. Die auf Ihren Körper wirkenden Kräfte
steigen bei höheren Geschwindigkeiten sogar noch an.
Abb. 5 Prinzipdarstel-
lung: Ein Fahrzeug fährt
mit nicht angegurteten
Insassen auf eine Mauer
zu
Abb. 6 Prinzipdarstel-
lung: Das Fahrzeug prallt
mit nicht angegurteten
Insassen an die Mauer
Page 22 of 309
Sicherheitsgurte 20
Fahrzeuginsassen, die ihre Sicherheitsgurte nicht angelegt haben, sind also
nicht mit ihrem Fahrzeug „verbunden“. Bei einem Frontalunfall werden sich
diese Personen also mit der gleichen Geschwindigkeit weiterbewegen, wie
sich das Fahrzeug vor dem Aufprall bewegt hat! Dieses Beispiel gilt nicht nur
für Frontalunfälle, sondern bei allen Arten von Unfällen und Kollisionen.
Was geschieht mit nicht angegurteten Insassen?
Viele Menschen glauben, dass man seinen Körper bei einem
leichten Unfall mit den Händen abstützen kann. Das ist
falsch!
Schon bei geringen Aufprallgeschwindigkeiten werden am Körper Kräfte
wirksam, die nicht mehr mit den Händen abgestützt werden können. Bei
einem Frontalunfall werden nicht angegurtete Insassen nach vorne geschleu-
dert und schlagen unkontrolliert auf Teile im Fahrzeuginnenraum, wie z. B.
Lenkrad, Instrumententafel, Windschutzscheibe auf ŸAbb. 7.
Das Airbag-System ist kein Ersatz für den Sicherheitsgurt. Beim Auslösen der
Airbags bieten die Airbags nur einen zusätzlichen Schutz. Alle Insassen
(einschließlich des Fahrers) müssen den Sicherheitsgurt angelegt haben und
ihn während der Fahrt richtig tragen. Dadurch wird die Gefahr von schweren
Verletzungen im Fall eines Unfalles reduziert – unabhängig davon, ob ein
Airbag für den Sitzplatz vorhanden ist.
Beachten Sie, dass die Airbags nur einmal auslösen. Um die bestmögliche
Schutzwirkung zu erreichen, müssen die Sicherheitsgurte immer richtig
angelegt sein, damit Sie auch bei Unfällen ohne Airbagauslösung geschützt
sind.
Auch für Insassen auf den Rücksitzen ist es wichtig, sich richtig anzugurten,
da sie bei einem Unfall unkontrolliert durch den Wagen geschleudert werden.
Ein nicht angegurteter Mitfahrer auf dem Rücksitz gefährdet also nicht nur
Abb. 7 Der nicht ange-
gurtete Fahrer fliegt nach
vorne
Abb. 8 Der nicht ange-
gurtete Mitfahrer auf dem
Rücksitz schleudert nach
vorne auf den angegur-
teten Fahrer