Seat Exeo 2009 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: SEAT, Model Year: 2009, Model line: Exeo, Model: Seat Exeo 2009Pages: 333, PDF-Größe: 4.88 MB
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Fahren
Hinweise für den Fahrbetrieb
Die Gänge werden automatisch geschaltet.
Abb. 147 Ansicht der
Mittelkonsole: Wählhe-
bel mit Sperrtaste
Anfahren
– Bremspedal treten und halten.
– Halten Sie die Sperrtaste (Taste im Wählhebelgriff) gedrückt,
stellen Sie den Wählhebel in die gewünschte Stellung, z.B. in D,
und lassen Sie die Sperrtaste los.
– Warten Sie eine kurze Zeit, bis das Getriebe geschaltet hat
(leichter Einschaltruck spürbar).
– Lassen Sie das Bremspedal los und geben Sie Gas ⇒
.
Vorübergehend anhalten
– Halten Sie das Fahrzeug durch Betätigen der Fußbremse fest, z.
B. vor Ampeln. –
Schließen Sie die Parkbremse auf größeren Steigungen, um
beim Anfahren ein Wegrollen des Fahrzeugs zu vermeiden ⇒
.
Einparken
– Treten und halten Sie das Bremspedal ⇒
.
– Schalten Sie die Parkbremse ein.
– Halten Sie die Sperrtaste gedrückt, stellen Sie den Wählhebel
auf P und lassen Sie die Sperrtaste los.
Der Motor kann nur in den Wählhebelstellungen P oder N angelassen wer-
den.
Beim Parken auf ebenem Untergrund genügt es, die Wählhebelstellung P
einzulegen. Bei abschüssiger Fahrbahn sollten Sie jedoch zuerst die Park-
bremse schließen und dann erst die Wählhebelstellung P einlegen. Dadurch
erreichen Sie, dass der Sperrmechanismus nicht zu stark belastet wird und
sich der Wählhebel leichter aus der Stellung P nehmen lässt.
Fahrzeuge mit multitronic®-Getriebe: Ihr Fahrzeug ist mit einer Anfahrun-
terstützung ausgestattet, die ein leichteres Anfahren an Steigungen er-
laubt. Das System ist aktiviert, wenn das Bremspedal einige Sekunden ge-
drückt wird. Nach Lösen des Bremspedals wird die Bremskraft für einen kur-
zen Moment gehalten, um ein Zurückrollen des Fahrzeugs während des An-
fahrens zu verhindern.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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190Fahren
ACHTUNG
● Geben Sie kein Gas, wenn Sie bei stehendem Fahrzeug und laufen-
dem Motor die Wählhebelstellung verändern. Andernfalls besteht Unfall-
gefahr!
● Beachten Sie, dass beim vorübergehenden Anhalten in Wählhebel-
stellung D, S bzw. R eine geringe Kraftübertragung erfolgt. Beim Halten
ist es deshalb erforderlich, die Fußbremse entsprechend fest zu betäti-
gen, damit das Fahrzeug nicht wegrollt. Andernfalls besteht Unfallgefahr!
● Legen Sie niemals während der Fahrt den Wählhebel in die Stellung R
oder P ein - Unfallgefahr!
Wählhebelstellungen
In diesem Abschnitt werden alle Wählhebelstellungen erläu-
tert.
Abb. 148 Im Bildschirm:
Anzeigefeld für Wählhe-
belstellungen
Die eingelegte Wählhebelstellung wird im Display des Kombiinstruments
angezeigt. P - Parksperre
In dieser Stellung sind die Antriebsräder mechanisch gesperrt. Die Park-
sperre darf nur bei
stehendem Fahrzeug eingelegt werden ⇒
.
Zum Einlegen der Stellung P und zum Herausnehmen aus dieser Stellung
muss die Sperrtaste (Taste im Wählhebelgriff) gedrückt und gleichzeitig das
Bremspedal getreten werden. Dies funktioniert nur bei eingeschalteter Zün-
dung.
R - Rückwärtsgang
Beim Einlegen des Rückwärtsganges wählt das Getriebe automatisch das
niedrigste Übersetzungsverhältnis.
Den Rückwärtsgang darf nur bei stehendem Fahrzeug und Leerlaufdrehzahl
des Motors eingelegt werden ⇒
Zum Einlegen der Stellung R müssen Sie die Sperrtaste drücken und gleich-
zeitig das Bremspedal treten. In der Wählhebelstellung R leuchten bei ein-
geschalteter Zündung je nach Fahrzeugausführung ein oder zwei Rückfahr-
leuchten.
N - Neutral (Leerlaufstellung)
In dieser Stellung ist das Getriebe im Leerlauf ⇒
.
D - Dauerstellung für Vorwärtsfahrt
In dieser Stellung wählt das Getriebe das optimale Übersetzungsverhältnis
in Abhängigkeit von der Motorlast, Fahrgeschwindigkeit und dem dynami-
schen Regelprogramm (DRP).
Zum Schalten aus der Stellung N auf D muss bei einer Geschwindigkeit un-
ter 5 km/h bzw. bei stehendem Fahrzeug das Bremspedal betätigt werden.
⇒
.
Unter bestimmten Gegebenheiten (z. B. bei Fahrten im Gebirge oder bei An-
hängerbetrieb) kann es vorteilhaft sein, vorübergehend in den tiptronic-Be-
reich zu schalten ⇒ Seite 193, um das Übersetzungsverhältnis den Fahrbe-
dingungen manuell anzupassen.
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Fahren
S - Sportstellung
Die Stellung S sollte für sportliches Fahren gewählt werden. Die Leistungs-
reserven des Motors werden voll ausgenutzt. Beim Beschleunigen machen
sich Schaltvorgänge bemerkbar.
Zum Schalten aus der Stellung N auf S muss bei einer Geschwindigkeit un-
ter 5 km/h bzw. bei stehendem Fahrzeug das Bremspedal betätigt werden
⇒
.
ACHTUNG
● Schalten Sie niemals während der Fahrt den Wählhebel in die Stel-
lung R oder P. Andernfalls besteht Unfallgefahr!
● Bei laufendem Motor ist es in der Wählhebelstellung D bzw. S erfor-
derlich, das Fahrzeug mit dem Bremspedal zu halten, weil auch bei Leer-
laufdrehzahl die Kraftübertragung nicht ganz unterbrochen wird - das
Fahrzeug „kriecht“. Ist bei stehendem Fahrzeug ein Fahrbereich einge-
legt, darf auf gar keinen Fall unachtsam Gas gegeben werden z.B. von
Hand vom Motorraum aus). Das Fahrzeug setzt sich sonst sofort in Bewe-
gung - unter Umständen auch, wenn die Parkbremse geschlossen ist -
Unfallgefahr!
● Bevor Sie oder andere Personen die Motorraumklappe öffnen und am
laufenden Motor arbeiten, ist der Wählhebel in Stellung P zu bringen und
die Parkbremse zu schließen - Unfallgefahr! Beachten Sie unbedingt die
Warnhinweise ⇒ Seite 238, Arbeiten im Motorraum.
Hinweis
● Gilt für Fahrzeuge mit tiptronic-Getriebe:
● Falls Sie während der Fahrt versehentlich auf N geschaltet haben, soll-
ten Sie das Gas wegnehmen und die Leerlaufdrehzahl des Motors abwar-
ten, bevor Sie wieder auf D bzw. S schalten.
● Bei bestimmten Modellausführungen ist aus Verbrauchs- und Umwelt-
gründen das Getriebe so ausgelegt, dass die Höchstgeschwindigkeit des
Fahrzeugs nur in der Fahrstufe S erreicht werden kann. Wählhebelsperre
Die Wählhebelsperre verhindert, dass versehentlich eine
Fahrstufe eingelegt wird und sich dadurch das Fahrzeug un-
beabsichtigt in Bewegung setzt.
Abb. 149 Wählhebel-
sperre
Die Wählhebelsperre wird wie folgt gelöst:
– Schalten Sie die Zündung ein.
– Treten Sie das Bremspedal und halten Sie gleichzeitig die
Sperrtaste gedrückt.
Automatische Wählhebelsperre
Der Wählhebel ist in den Stellungen P und N bei eingeschalteter Zündung
gesperrt. Zum Herausschalten muss der Fahrer das Bremspedal treten. Als
Erinnerung für den Fahrer erscheint in den Wählhebelstellungen P und N im
Display des Kombiinstruments der folgende Fahrhinweis: BEIM EINLEGEN EINER FAHRSTUFE IM STAND FUSSBREMSE BETÄTIGEN.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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192Fahren
Die Wählhebelsperre wirkt nur bei stehendem Fahrzeug und bei Geschwin-
digkeiten bis 5 km/h. Bei höheren Geschwindigkeiten wird die Sperre in der
Stellung N automatisch ausgeschaltet.
Beim zügigen Schalten über die Position N (z. B. von R nach D) wird der
Wählhebel nicht gesperrt. Dadurch wird z. B. ein „Herausschaukeln“ bei
festgefahrenem Fahrzeug ermöglicht. Befindet sich der Hebel bei nicht ge-
tretenem Bremspedal länger als etwa 1 Sekunde in der Stellung N, rastet
die Wählhebelsperre ein.
Sperrtaste
Die Sperrtaste im Wählhebelgriff verhindert das versehentliche Schalten in
einige Wählhebelstellungen. Wenn Sie die Sperrtaste drücken, wird die
Wählhebelsperre aufgehoben. In der Abbildung sind die Positionen, in de-
nen die Sperrtaste gedrückt werden muss, farblich hervorgehoben
⇒ Abb. 149.
Zündschlüssel-Abzugssperre
Der Zündschlüssel lässt sich nach dem Ausschalten der Zündung nur abzie-
hen, wenn sich der Wählhebel in der Stellung P befindet. Solange der Zünd-
schlüssel abgezogen ist, ist der Wählhebel in Stellung P gesperrt.
Kick-down-Einrichtung
Die Kick-down-Einrichtung ermöglicht eine maximale Be-
schleunigung.
Gilt für Fahrzeuge mit multitronic ®
-Getriebe
Wenn Sie das Gaspedal über den Druckpunkt hinaus ganz durchtreten,
wählt das Getriebe abhängig von der Geschwindigkeit und Motordrehzahl
ein niedrigeres Übersetzungsverhältnis. Solange Sie das Gaspedal durch-
treten, wird die Motordrehzahl automatisch so geregelt, dass das Fahrzeug
maximal beschleunigt. Gilt für Fahrzeuge mit tiptronic-Getriebe
Wenn Sie das Gaspedal über den Druckpunkt hinaus ganz durchtreten,
schaltet die Getriebeautomatik abhängig von der Geschwindigkeit und Mo-
tordrehzahl in einen niedrigeren Gang zurück. Das Hochschalten in den
nächsthöheren Gang erfolgt erst, sobald die maximal vorgegebene Motor-
drehzahl jeweils erreicht wird.
ACHTUNG
Bitte beachten Sie, dass bei glatter, rutschiger Fahrbahn die Antriebsr-
äder durch Betätigen der Kick-down-Einrichtung durchdrehen können -
Schleudergefahr!
Dynamisches Regelprogramm (DRP)
Das Automatikgetriebe wird elektronisch gesteuert. Das Getriebe Ihres Fahrzeugs wird elektronisch gesteuert. Die Wahl des
Übersetzungsverhältnisses geschieht automatisch in Abhängigkeit von vor-
gegebenen Fahrprogrammen.
Bei verhaltener Fahrweise wählt das Getriebe das wirtschaftlichste Fahrpro-
gramm aus. Durch frühes Hochschalten und spätes Herunterschalten wird
der Verbrauch günstig beeinflusst.
Bei zügiger Fahrweise, mit schnellen Gaspedalbewegungen sowie starker
Beschleunigung und häufig wechselnden Geschwindigkeiten, Ausnutzung
der Höchstgeschwindigkeit oder nach Kick-down-Betätigung, schaltet das
Automatikgetriebe in den sportlicheren Programmbereich.
Die Auswahl des jeweils günstigsten Fahrprogramms ist ein kontinuierlich
ablaufender Vorgang. Unabhängig davon ist es aber möglich, durch schnel-
les Gasgeben in ein sportlicheres Fahrprogramm zu springen. Dabei schal-
tet das Getriebe in ein der Geschwindigkeit entsprechendes niedrigeres
Übersetzungsverhältnis und ermöglicht so ein zügiges Beschleunigen (z. B.
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Fahren
beim Überholen), ohne dass Sie das Gaspedal in den Kick-down-Bereich tre-
ten müssen. Nachdem das Getriebe wieder hochgeschaltet hat, stellt sich
bei entsprechender Fahrweise das ursprüngliche Programm wieder ein.
Fahrzeuge mit multitronic®-Getriebe: Bei Bergfahrten wird das Überset-
zungsverhältnis kontinuierlich den Steigungen angepasst. Bei Betätigung
des Bremspedals bergab schaltet das Getriebe automatisch zurück. Da-
durch erhöht sich die Motorbremswirkung.
Fahrzeuge mit tiptronic-Getriebe: Bei Bergfahrten wird die Gangwahl den
Steigungen und Gefällen angepasst. Dadurch werden Pendelschaltungen
bergauf vermieden.
Manuelles Schalten (tiptronic-Betrieb)
Das manuelle Schaltprogramm (tiptronic) ermöglicht es
dem Fahrer, vorprogrammierte Fahrstufen von Hand zu
schalten.
Abb. 150 Mittelkonsole:
Manuelles Schalten (tipt-
ronic-Betrieb)
Abb. 151 Im Bildschirm:
Manuelles Schalten (tipt-
ronic-Betrieb)
Umschalten auf manuell
– Drücken Sie den Wählhebel aus der Stellung D nach rechts. So-
bald sich der Wählhebel in der tiptronic-Gasse befindet, wird
am Display der eingelegte Gang angezeigt.
Hochschalten
– Tippen Sie den Wählhebel (in der tiptronic-Stellung) nach vorn
an ⇒ Abb. 150 +
.
Herunterschalten
– Tippen Sie den Wählhebel (in der tiptronic-Stellung) nach hin-
ten an -
.
Die tiptronic ermöglicht es dem Fahrer, bei Fahrzeugen mit multitronic acht
und bei Fahrzeugen mit tiptronic sieben vorprogrammierte Fahrstufen ma-
nuell zu schalten. Das Umschalten auf manuell kann sowohl im Stand als
auch während der Fahrt erfolgen.
Beim Beschleunigen schaltet das Getriebe kurz vor dem Erreichen der
höchstzulässigen Motordrehzahl automatisch in den nächsthöheren Gang.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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Falls Sie eine niedrigere Fahrstufe gewählt haben als gegenwärtig im Dis-
play des Kombiinstruments ⇒ Abb. 151 angezeigt wird, so schaltet das Au-
tomatikgetriebe nur dann herunter, wenn der Motor nicht mehr überdreht
werden kann.
Bei abfallender Fahrgeschwindigkeit (z. B. beim Bremsen) wird beim Errei-
chen der Motormindestdrehzahl automatisch in die nächst niedrigere Fahr-
stufe geschaltet.
Beim Herunterschalten in niedrigere Fahrstufen wird auf Gefällestrecken die
Motorbremswirkung erhöht.
Wenn Sie das Gaspedal über den Druckpunkt hinaus ganz durchtreten,
wählt das Getriebe abhängig von der Geschwindigkeit und Motordrehzahl
ein niedrigeres Übersetzungsverhältnis.
Notprogramm
Für den Fall einer Systemstörung gibt es ein Notprogramm.
Bei bestimmten Systemstörungen schaltet die Automatik auf Notbetrieb
um. Dies wird durch Aufleuchten eines Zahnradsymbols im Kombidisplay
angezeigt (steht für ein Zahnrad des Getriebes).
Alle Wählhebelstellungen können weiterhin eingelegt werden. Das manuel-
le Schaltprogramm (tiptronic) ist im Notbetrieb abgeschaltet.
Fahrzeuge mit tiptronic-Getriebe: in den Wählhebelstellungen D und S und
im manuellen Schaltprogramm bleibt das Getriebe im 3. Gang, falls zuvor
die Gänge 1, 2 oder 3 eingelegt waren. Das Getriebe bleibt im 5. Gang,
wenn zuvor die Gänge 4, 5 oder 6 eingelegt waren. Beim erneuten Anfahren
bzw. Starten des Motors wird in den 3. Gang geschaltet.
Der Rückwärtsgang kann weiterhin benutzt werden. Die elektronische Sper-
re für den Rückwärtsgang ist jedoch abgeschaltet.
VORSICHT
Wenn das Getriebe auf Notbetrieb umgeschaltet hat, sollten Sie die Störung
so bald als möglich von einer Vertragswerkstatt bzw. Fachbetrieb beheben
lassen.
Lenkrad mit Schaltwippen
Die Schaltwippen am Lenkrad ermöglichen es dem Fahrer,
vorprogrammierte Fahrstufen bzw. Gänge auch manuell zu
schalten.
Abb. 152 Lenkrad: tipt-
ronic-Schalter
– Zum Herunterschalten tippen Sie die linke Schaltwippe –
an.
– Zum Hochschalten tippen Sie die rechte Schaltwippe +
an.
Die Schaltwippen sind aktiviert, wenn sich der Wählhebel in der Stellung D,
S oder im manuellen Schaltprogramm (tiptronic) befindet.
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Fahren
Die Bedienung des manuellen Schaltprogramms kann selbstverständlich
auch weiterhin am Wählhebel auf der Mittelkonsole erfolgen.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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196Intelligente Technik
Rat und Tat
Intelligente Technik
Elektronische Stabilisierungskontrolle (ESC)
Allgemeines
Die Elektronische Stabilisierungskontrolle erhöht die Fahr-
stabilität.
Abb. 153 Mittelkonsole
mit ESC-Schalter
Mithilfe des ESC wird die Kontrolle über das Fahrzeug in fahrdynamischen
Grenzsituationen wie z.B. beim Beschleunigen und in Kurven erhöht. Es re-
duziert unter allen Fahrbahnbedingungen die Schleudergefahr und verbes-
sert somit die Fahrstabilität des Fahrzeugs. Dies geschieht bei allen Ge-
schwindigkeiten. In der Elektronische Stabilisierungskontrolle sind das Antiblockiersystem
(ABS), die Elektronische Differenzialsperre (EDS) und die Antriebsschlupfre-
gelung (ASR) integriert.
Funktionen
Das ESC-Steuergerät verarbeitet die Daten der genannten Funktionen. Es
verarbeitet außerdem zusätzlich Messdaten, die von hochempfindlichen
Sensoren bereitgestellt werden. Diese zusätzlichen Messdaten sind die
Drehgeschwindigkeit des Fahrzeugs um seine Hochachse, die Fahrzeugqu-
erbeschleunigung, der Bremsdruck und der Lenkeinschlag.
Durch die Lenkbewegung und die Fahrgeschwindigkeit wird die vom Fahrer
gewünschte Fahrtrichtung bestimmt und fortlaufend mit dem tatsächlichen
Fahrzeugverhalten verglichen. Bei Abweichungen, wie z.B. beginnendes
Schleudern des Fahrzeugs, bremst das ESC das Rad bzw. die entsprechen-
den Räder automatisch ab.
Durch die bei der Abbremsung am Rad wirksamen Kräfte wird das Fahrzeug
wieder stabilisiert. Bei übersteuerndem Fahrzeug (Tendenz zum Ausbrechen
des Hecks) erfolgt der Bremseingriff vorwiegend am kurvenäußeren Vorder-
rad. Bei untersteuerndem Fahrzeug (Tendenz zum Schieben aus der Kurve)
am kurveninneren Hinterrad.
Das ESC arbeitet in Verbindung mit dem ABS
⇒ Seite 197. Bei einer Stö-
rung des ABS fällt auch das ESC aus.
Ausschalten
Das ESC schaltet sich beim Anlassen des Motors automatisch ein und führt
einen Selbsttest durch.
Das ESC kann nicht ausgeschaltet werden.
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Intelligente Technik
ACHTUNG
Die physikalisch vorgegebenen Grenzen können auch durch das ESC
nicht außer Kraft gesetzt werden. Auch bei Fahrzeugen mit EDS sollten
Sie Ihre Fahrweise stets dem Fahrbahnzustand und der Verkehrssituation
anpassen. Dies gilt besonders bei glatter und nasser Fahrbahn. Das er-
höhte Sicherheitsangebot darf nicht dazu verleiten, ein Sicherheitsrisiko
einzugehen! Andernfalls besteht Unfallgefahr!
Antiblockiersystem (ABS)
ABS verhindert das Blockieren der Räder beim Bremsen.
Das Antiblockiersystem (ABS) trägt wesentlich zur Erhöhung der aktiven
Fahrsicherheit bei. Es darf jedoch nicht erwartet werden, dass durch das
ABS unter allen Umständen der Bremsweg verkürzt wird. Der Bremsweg
kann z.B. auf Kies oder bei Neuschnee auf glattem Untergrund, wenn Sie
ohnehin nur vorsichtig und langsam fahren sollten, sogar etwas länger wer-
den.
Funktion des ABS
Bei Erreichen einer Fahrzeuggeschwindigkeit von etwa 6 km/h läuft ein au-
tomatischer Prüfvorgang ab. Dabei kann ein Pumpengeräusch hörbar sein.
Erreicht ein Rad eine für die Fahrgeschwindigkeit zu geringe Umfangsge-
schwindigkeit und neigt zum Blockieren, so wird der Bremsdruck für dieses
Rad vermindert. Dieser Regelvorgang macht sich durch eine pulsierende Be-
wegung des Bremspedals bemerkbar, die mit Geräuschen verbunden ist.
Dadurch erhalten Sie als Fahrer bewusst die Information, dass die Räder
zum Blockieren neigen (ABS-Regelbereich). Damit das ABS in diesem Be-
reich optimal regeln kann, müssen Sie das Bremspedal getreten lassen -
keinesfalls „pumpen“!
ACHTUNG
Auch das ABS kann die physikalisch vorgegebenen Grenzen nicht über-
winden. Dies ist insbesondere bei glatter oder nasser Fahrbahn zu be-
denken. Wenn das ABS in den Regelbereich kommt, sollten Sie die Ge-
schwindigkeit sofort den Fahrbahn- und Verkehrsverhältnissen anpas-
sen. Das erhöhte Sicherheitsangebot darf nicht dazu verleiten, ein Si-
cherheitsrisiko einzugehen! Andernfalls besteht Unfallgefahr!
Hinweis
Falls im ABS eine Störung auftritt, wird dies durch eine Kontrollleuchte an-
gezeigt, siehe ⇒ Seite 70.
Bremsassistent
Der Bremsassistent optimiert die Bremskraft. Der Bremsassistent hilft, die Bremskraft zu erhöhen und somit den Brems-
weg zu verkürzen. Wenn der Fahrer das Bremspedal sehr schnell betätigt,
verstärkt der Bremsassistent automatisch die Bremskraft maximal bis zum
Regeleingriff des Antiblockiersystems (ABS). Das Bremspedal müssen Sie
so lange getreten halten, bis die gewünschte Abbremsung erfolgt ist. So-
bald Sie das Bremspedal loslassen, schaltet sich der Bremsassistent von
selbst wieder aus.
Bei ausgefallenem ABS bzw. ESC steht der Bremsassistent nicht zur Verfü-
gung.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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198Intelligente Technik
ACHTUNG
Bitte beachten Sie, dass sich das Unfallrisiko durch zu schnelles Fahren,
besonders in den Kurven und bei glatter oder nasser Fahrbahn, sowie
durch zu dichtes Auffahren erhöht. Das erhöhte Unfallrisiko kann auch
durch den Bremsassistenten nicht verringert werden. Unfallgefahr!
Elektronische Differenzialsperre (EDS)
Die Elektronische Differenzialsperre verhindert das Durch-
drehen eines einzelnen Rades.
Allgemeine Hinweise
Durch die Elektronische Differenzialsperre (EDS) wird bei sehr ungünstigen
Fahrbahnverhältnissen das Anfahren, Beschleunigen und das Bergauffah-
ren wesentlich erleichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht.
Funktionen
Die EDS wirkt automatisch – d.h. ohne Zutun des Fahrers. Sie überwacht die
Drehzahlen der Antriebsräder mithilfe der Sensoren des ABS ⇒ Seite 197.
Wenn ein nennenswerter Drehzahlunterschied (etwa 100 U/min) festgestellt
wird (etwa auf einseitig rutschigem Untergrund), wird das durchdrehende
Rad abgebremst und damit die Antriebskraft auf die anderen Antriebsräder
übertragen. Das System funktioniert bis zu einer Geschwindigkeit von etwa
80 km/h. Dieser Regelvorgang macht sich durch Geräusche bemerkbar.
Anfahren
Wenn ein Rad beim Anfahren aufgrund unterschiedlicher Griffigkeit durch-
dreht (z.B. ein Rad auf Eis), sollten Sie so lange Gas geben bis sich das
Fahrzeug in Bewegung setzt.
Erhitzung der Bremsen
Damit die Scheibenbremse des abgebremsten Rades nicht zu sehr erhitzt,
schaltet sich die EDS bei ungewöhnlich starker Beanspruchung automatisch aus. Das Fahrzeug bleibt betriebsfähig und hat die gleichen Eigenschaften
wie ein Fahrzeug ohne EDS.
Sobald die Bremse abgekühlt ist, schaltet sich die EDS automatisch wieder
ein.
ACHTUNG
● Beim Beschleunigen auf gleichmäßig glatter Fahrbahn, z.B. bei Eis
und Schnee, geben Sie bitte vorsichtig Gas. Die Antriebsräder können
trotz der EDS durchdrehen und dadurch die Fahrstabilität beeinflussen.
Unfallgefahr!
● Auch bei Fahrzeugen mit EDS sollten Sie Ihre Fahrweise stets dem
Fahrbahnzustand und der Verkehrssituation anpassen. Das erhöhte Si-
cherheitsangebot darf nicht dazu verleiten, ein Sicherheitsrisiko einzu-
gehen! Andernfalls besteht Unfallgefahr!
Hinweis
Wenn die ABS-Kontrollleuchte aufleuchtet, könnte auch ein Fehler in der
EDS vorliegen. Bitte suchen Sie möglichst bald einen Fachbetrieb auf.
Antriebsschlupfregelung (ASR)
Die Antriebsschlupfregelung verhindert das Durchdrehen
der Antriebsräder beim Beschleunigen. Allgemeine Hinweise
Die Antriebsschlupfregelung (ASR) ist eine Komponente der Elektronische
Stabilisierungskontrolle (ESC).
Durch die Antriebsschlupfregelung (ASR) wird bei ungünstigen Fahrbahnver-
hältnissen das Anfahren, Beschleunigen und Bergauffahren wesentlich er-
leichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht.