Seat Leon 5D 2009 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: SEAT, Model Year: 2009, Model line: Leon 5D, Model: Seat Leon 5D 2009Pages: 316, PDF-Größe: 4.26 MB
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Fahren
Wenn Sie die Geschwindigkeit mit dem Gaspedal erhöhen, regelt die Anlage
nach dem Loslassen des Gaspedals automatisch auf die zuvor gespeicherte
Geschwindigkeit zurück. Dieses ist jedoch nicht der Fall, wenn die gespei-
cherte Geschwindigkeit für eine Zeitdauer von über 5 Minuten um mehr als
10 km/h überschritten wird. Die Geschwindigkeit muss wieder neu gespei-
chert werden.
Wenn Sie die gespeicherte Geschwindigkeit durch Treten des Bremspedals
verringern, wird die Geschwindigkeitsregelanlage deaktiviert. Sie können
durch einmaliges Drücken des oberen Teils der Wippe RES/+ ⇒ Abb. 133 A
die Regelung wieder aufnehmen.
ACHTUNG
Es ist gefährlich, die gespeicherte Geschwindigkeit wieder aufzunehmen,
wenn die Geschwindigkeit für die gerade bestehenden Straßen-, Ver-
kehrs- oder Witterungsverhältnisse zu hoch ist – Unfallgefahr!
Geschwindigkeitsregelanlage vorübergehend abschalten*
Abb. 134 Blinker- und
Fernlichthebel: Schalter
und Wippe für die Ge-
schwindigkeitsregelanla-
ge Die Regelung wird bei folgenden Ereignissen abgeschaltet:
●
wenn das Bremspedal getreten wird
● wenn das Kupplungspedal getreten wird
● wenn das Fahrzeug auf über 180 km/h beschleunigt wird
● Wenn der Hebel B
ohne bei „OFF“ einzurasten auf die Position „CAN-
CEL“ gedrückt wird. Nach Ausführen des Befehls „CANCEL“ kehrt der Hebel
wieder auf seine Ausgangsstellung zurück, sobald er losgelassen wird.
Zur Wiederaufnahme der Regelung lassen Sie das Brems- bzw. Kupplungs-
pedal los oder reduzieren Sie die Fahrzeuggeschwindigkeit unter 180 km/h
und drücken einmal den oberen Teil der Wippe RES/+ ⇒ Abb. 134 A
.
ACHTUNG
Es ist gefährlich, die gespeicherte Geschwindigkeit wieder aufzunehmen,
wenn die Geschwindigkeit für die gerade bestehenden Straßen-, Ver-
kehrs- oder Witterungsverhältnisse zu hoch ist – Unfallgefahr!
Sicher ist sicherHinweise zur BedienungRat und TatTechnische Daten
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190Fahren
Vollständiges Abschalten des Systems*
Abb. 135 Blinker- und
Fernlichthebel: Schalter
und Wippe für die Ge-
schwindigkeitsregelanla-
ge
Fahrzeuge mit Schaltgetriebe
Durch Verstellen des Bedienteils B
bis ganz nach rechts (OFF eingerastet)
bzw. bei stehendem Fahrzeug durch Ausschalten der Zündung wird das Sys-
tem vollständig abgeschaltet.
Fahrzeuge mit Automatikgetriebe / Direktschaltgetriebe DSG
Zum vollständigen Abschalten des Systems muss sich der Wählhebel in ei-
ner der folgenden Stellungen befinden: P, N, R oder 1 bzw. das Fahrzeug
muss zum Stillstand gebracht, der Motor abgestellt und wieder angelassen
werden.
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Intelligente Technik
Rat und Tat
Intelligente Technik
Bremsen
Bremskraftverstärker
Der Bremskraftverstärker verstärkt den Druck, den Sie mit dem Bremspedal
erzeugen. Er arbeitet nur bei laufendem Motor.
Arbeitet der Bremskraftverstärker nicht, weil z.B. das Fahrzeug abge-
schleppt werden muss oder weil ein Schaden am Bremskraftverstärker auf-
getreten ist, müssen Sie das Bremspedal wesentlich kräftiger treten als nor-
malerweise.
ACHTUNG
Der Bremsweg kann durch äußere Einflüsse verlängert werden.
● Lassen Sie das Fahrzeug nie mit abgestelltem Motor rollen. Andern-
falls besteht Unfallgefahr! Der Bremsweg verlängert sich erheblich, wenn
der Bremskraftverstärker nicht wirkt.
● Wenn der Bremskraftverstärker nicht arbeitet – z.B. wenn das Fahr-
zeug abgeschleppt wird – ist zum Bremsen erheblich mehr Pedalkraft er-
forderlich.
Hydraulischer Bremsassistent (HBA)*
Die Funktion (Hydraulischer Bremsassistent HBA) steht nur
in Fahrzeugen mit ESC (ESP) zur Verfügung.
In einer Gefahrensituation bremsen die meisten Autofahrer zwar rechtzeitig,
allerdings nicht mit dem maximalen Bremsdruck. Dadurch wird der Brems-
weg länger als nötig!
Der Hydraulische Bremsassistent greift hier ein: Wenn das Bremspedal sehr
schnell betätigt wird, wird dies vom Bremsassistenten als Notsituation ge-
deutet. Er baut dann innerhalb kürzester Zeit den vollen Bremsdruck auf,
um schneller und effektiver das ABS zu aktivieren und den Bremsweg zu
verkürzen.
Verringern Sie den Druck auf das Bremspedal nicht, denn sobald Sie das
Bremspedal loslassen, schaltet sich der Bremsassistent von selbst wieder
aus.
Notbremswarnung
Bei einem abrupten und kontinuierlichen Abbremsvorgang aus einer Ge-
schwindigkeit von über 80 km/h blinken die Bremslichter mehrmals pro Se-
kunde auf, um die hinteren Fahrzeuge zu warnen. Wird der Bremsvorgang
fortgesetzt, schaltet sich automatisch die Warnblinkanlage ein, sobald das
Fahrzeug zum Stehen kommt. Wird die Fahrt wieder fortsetzt, schaltet sich
die Warnblinkanlage automatisch aus.
Sicher ist sicherHinweise zur BedienungRat und TatTechnische Daten
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192Intelligente Technik
ACHTUNG
● Das Unfallrisiko erhöht sich, wenn Sie zu schnell fahren, zu dicht auf-
fahren oder die Fahrbahn glatt oder nass ist. Ein erhöhtes Unfallrisiko
kann auch durch den Bremsassistenten nicht verringert werden.
● Der Bremsassistent kann die existierenden physikalischen Grenzen
nicht überwinden, eine glatte oder nasse Fahrbahn ist auch mit Bremsas-
sistent gefährlich! Passen Sie immer Ihre Geschwindigkeit den Straßen-
und Verkehrsverhältnissen an. Die durch ABS erhöhte Sicherheit sollte
nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten, da Unfallgefahr besteht.
Antiblockiersystem und
Antriebsschlupfregelung M-ABS (ABS und
ASR (TCS)) Antiblockiersystem (ABS)
Durch das Antiblockiersystem werden die Räder beim Brem-
sen nicht blockiert.Das Antiblockiersystem (ABS) trägt erheblich zur erhöhten Fahrsicherheit
bei.
Funktion des ABS
Wenn ein Rad im Vergleich zur Fahrgeschwindigkeit nicht schnell genug
dreht und zu blockieren droht, wird der auf dieses Rad wirkende Brems-
druck verringert. Dieser Regelvorgang macht sich durch eine pulsierende
Bewegung des Bremspedals bemerkbar, die mit Geräuschen verbunden ist.
Dadurch merkt der Fahrer, dass die Räder zu blockieren drohen und dass
das ABS regelnd eingreift. Damit das ABS in diesem Bereich optimal regeln
kann, müssen Sie das Bremspedal getreten lassen – keinesfalls „pumpen“. Bei plötzlichen Bremsmanövern auf gleichmäßig glatter Fahrbahn bleibt
das Fahrzeug lenkfähig, da die Räder nicht blockieren.
Es darf nicht erwartet werden, dass durch das ABS unter
allen Umständen
der Bremsweg verkürzt wird. Bei Fahrten auf Schotter oder Neuschnee auf
glattem Boden kann der Bremsweg sogar länger sein.
ACHTUNG
● Das ABS kann die physikalischen Gesetze nicht außer Kraft setzen;
eine glatte oder nasse Fahrbahn ist auch mit ABS gefährlich! Bei einge-
schaltetem ABS müssen Sie sofort die Geschwindigkeit an die Fahr- und
Verkehrsbedingungen anpassen. Die durch ABS erhöhte Sicherheit sollte
nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten, da Unfallgefahr besteht.
● Die Wirksamkeit des ABS hängt auch von den Reifen ab ⇒ Seite 244.
● Werden Änderungen am Fahrwerk oder an der Bremsanlage durchge-
führt, kann das die Funktion des ABS stark beeinträchtigen.
Antriebsschlupfregelung ASR (TCS)
Die Antriebsschlupfregelung verhindert das Durchdrehen
der Antriebsräder beim Beschleunigen. Beschreibung und Funktion der Antriebsschlupfregelung ASR (TCS) bei
Beschleunigung
Bei Fahrzeugen mit Frontantrieb verringert die ASR (TCS) die Motorleistung,
damit die Antriebsräder beim Beschleunigen nicht durchdrehen. Dieses
System arbeitet zusammen mit dem ABS in jedem Geschwindigkeitsbe-
reich. Bei einer Störung des ABS fällt auch die ASR (TCS) aus.
Durch die ASR (TCS) werden an Steigungen das Anfahren, das Beschleuni-
gen oder das Fahren sogar bei schwierigem Straßenbelag deutlich verbes-
sert oder überhaupt erst ermöglicht.
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Intelligente Technik
Die ASR (TCS) wird automatisch beim Starten des Motors eingeschaltet. Sie
kann auch durch einen kurzen Druck auf den Knopf an der Mittelkonsole
ein- oder ausgeschaltet werden.
Bei ausgeschalteter ASR (TCS) leuchtet die Kontrollleuchte OFF
auf. Nor-
malerweise sollte die ASR immer eingeschaltet sein. Nur in bestimmten
Ausnahmesituationen, wenn Schlupf erwünscht wird, ist es sinnvoll, die An-
lage auszuschalten, z.B.
● beim Fahren mit kleinerem Notrad;
● beim Fahren mit Schneeketten;
● bei Fahrten durch hohen Schnee oder auf weichem Untergrund.
● wenn das Fahrzeug feststeckt, um es „herauszuschaukeln“.
Anschließend sollte die ASR wieder eingeschaltet werden.
ACHTUNG
● Die Gesetze der Physik können auch durch die ASR (TCS) nicht außer
Kraft gesetzt werden. Dies ist vor allem bei Fahrten auf rutschiger oder
nasser Straße oder beim Fahren mit Anhänger zu beachten.
● Die Fahrweise muss deshalb stets dem Fahrbahnzustand und der Ver-
kehrssituation angepasst werden. Das erhöhte Sicherheitsangebot durch
die ASR (TCS) darf nicht dazu verleiten, ein Sicherheitsrisiko einzugehen!
VORSICHT
● Um die störungsfreie Funktion der ASR (TCS) zu gewährleisten, müssen
an allen vier Rädern identische Reifen montiert sein. Eine unterschiedliche
Lauffläche an jedem Reifen kann zur Verringerung der Motorleistung führen.
● Änderungen am Fahrzeug (z.B. am Motor, an der Bremsanlage, am Fahr-
werk oder eine andere Räder-/Reifenkombination) können die Funktion des
ABS und der ASR (TCS) beeinflussen. XDS*
Quersperr-Differential
Beim Befahren einer Kurve ermöglicht die elektronische Quersperre, dass
das Rad auf der Kurvenaußenseite schneller dreht als das Rad auf der In-
nenseite. Das sich schneller drehende Rad (Außenseite) wird weniger ange-
trieben als das Rad auf der Innenseite. Dies kann in bestimmten Situatio-
nen dazu führen, dass der auf das Rad an der Innenseite gegebene Antrieb
übermäßig hoch ist, was zu Schlupf führen kann. Im Gegensatz hierzu er-
hält das Rad auf der Außenseite weniger Antrieb als es übertragen könnte.
Dieser Effekt führt zu einem Verlust der Seitenhaftung an der Vorderachse,
was sich als Untersteuern oder „Verlängerung“ des Fahrwegs darstellt.
Das System XDS kann dies über die Signale und Sensoren des ESC (ESP) er-
kennen und diesen Effekt korrigieren.
Das XDS bremst das Rad auf der Kurveninnenseite über das ESC (ESP), was
dem zu hohem Antriebsmoment an diesem Rad entgegenwirkt. Dies führt
dazu, dass der vom Fahrer eingeschlagene Weg präziser zurückgelegt wird.
Das System XDS funktioniert in Verbindung mit dem ESC (ESP) und ist im-
mer aktiv, auch wenn die Antriebsschlupfregelung ASR (TCS) abgeschaltet
wurde.
Sicher ist sicherHinweise zur BedienungRat und TatTechnische Daten
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194Intelligente Technik
Elektronisches Stabilisierungsprogramm ESC
(ESP)*
Allgemeines
Das Elektronische Stabilisierungsprogramm erhöht die
Fahrstabilität.
Durch das Elektronische Stabilisierungsprogramm wird die Rutschgefahr
verringert.
Das elektronische Stabilisierungsprogramm ESC (ESP) umfasst die Systeme
ABS, EDS, ASR (TCS) und Empfehlung zur Handhabung der Lenkung.
Elektronisches Stabilisierungsprogramm ESC (ESP)*
Das ESC (ESP) verringert die Rutschgefahr, indem es die Räder einzeln
bremst.
Durch die Lenkbewegung und die Fahrgeschwindigkeit wird die vom Fahrer
gewünschte Fahrtrichtung bestimmt und fortlaufend mit dem tatsächlichen
Fahrzeugverhalten verglichen. Bei Abweichungen, wie z.B. beginnendes
Schleudern des Fahrzeugs, bremst das ESC (ESP) das geeignete Rad auto-
matisch ab.
Durch die Bremswirkung auf das Rad gewinnt das Fahrzeug seine Fahrstabi-
lität zurück. Wenn das Fahrzeug zum Übersteuern neigt (Ausbrechen des
Hecks), greift das System am kurvenäußeren Vorderrad regelnd ein.
Empfehlung zur Handhabung der Lenkung
Dies ist eine zusätzliche Sicherheitsfunktion im ESC (ESP). Mit dieser Funkti-
on kann der Fahrer das Fahrzeug in einer kritischen Situation leichter be-
herrschen. Wenn man zum Beispiel eine abrupte Bremsung auf einem Un-
tergrund mit unterschiedlicher Haftung ausführen muss, neigt das Fahrzeug
dazu, nach rechts bzw. links auszubrechen. Dieser Zustand wird vom ESC (ESP) erkannt, und unterstützt den Fahrer mit einer Gegenlenkbewegung
der elektromechanischen Lenkung.
Diese Funktion bietet dem Fahrer lediglich eine Empfehlung zur Lenkungs-
handhabung in kritischen Situationen.
Das Fahrzeug wird mittels dieser Funktion nicht selbst gelenkt, der Fahrer
ist immer für die Kontrolle der Lenkung seines Fahrzeugs verantwortlich.
ACHTUNG
● Die Gesetze der Physik können auch durch das ESC (ESP) nicht außer
Kraft gesetzt werden. Dies ist vor allem bei Fahrten auf rutschiger oder
nasser Straße oder beim Fahren mit Anhänger zu beachten.
● Die Fahrweise muss deshalb stets dem Fahrbahnzustand und der Ver-
kehrssituation angepasst werden. Die durch ESC (ESP) erhöhte Fahrsi-
cherheit sollte nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten.
VORSICHT
● Um die störungsfreie Funktion des ESC (ESP) zu gewährleisten, müssen
an allen vier Rädern identische Reifen montiert sein. Eine unterschiedliche
Lauffläche an jedem Reifen kann zur Verringerung der Motorleistung führen.
● Änderungen am Fahrzeug (z.B. am Motor, an der Bremsanlage, am Fahr-
werk oder eine andere Räder-/Reifenkombination) können die Funktion des
ABS, EDS, ESC (ESP) und der ASR (TCS) beeinflussen.
Antiblockiersystem (ABS)
Das Antiblockiersystem verhindert das Blockieren der Antriebsräder beim
Bremsen ⇒ Seite 192.
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Intelligente Technik
Elektronische Differenzialsperre (EDS)*
Die Elektronische Differenzialsperre verhindert das Durch-
drehen der Antriebsräder. Durch die EDS wird selbst bei ungünstigen Fahrbahnverhältnissen das An-
fahren, Beschleunigen und Bergauffahren wesentlich erleichtert bzw. über-
haupt erst ermöglicht.
Das System kontrolliert über die ABS-Sensoren die Umdrehungszahl der An-
triebsräder. (Bei einer Störung der EDS leuchtet die ABS-Kontrollleuchte auf
⇒ Seite 84).
Bei einer Fahrgeschwindigkeit von nicht über 80 km/h werden die Abwei-
chungen von ca. 100 U/Min. zwischen den Antriebsrädern aufgrund einer
teilweise glatten Fahrbahn ausgeglichen, indem das durchdrehende Rad
abgebremst, und die Antriebsleistung über das Differential an das andere
Rad übertragen wird.
Damit die Scheibenbremse des abgebremsten Rades nicht zu sehr erhitzt,
schaltet sich die EDS bei ungewöhnlich starker Beanspruchung automatisch
aus. Das Fahrzeug bleibt betriebsbereit und hat die gleichen Eigenschaften
wie ein Fahrzeug ohne EDS. Aus diesem Grund wird das Ausschalten der
EDS nicht angezeigt.
Sobald die Bremse abgekühlt ist, schaltet sich die EDS automatisch wieder
ein.
ACHTUNG
● Beim Beschleunigen auf glatter Fahrbahn, z.B. bei Eis und Schnee,
vorsichtig Gas geben. Die Antriebsräder können trotz EDS durchdrehen
und die Fahrstabilität beeinträchtigen – Unfallgefahr.
● Die Fahrweise muss stets dem Fahrbahnzustand und der Verkehrssi-
tuation angepasst werden. Die durch EDS erhöhte Fahrsicherheit darf Sie
nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten.
VORSICHT
Änderungen am Fahrzeug (z. B. am Motor, an der Bremsanlage, am Fahr-
werk oder eine andere Räder-/Reifenkombination) können die Funktion der
EDS beeinflussen ⇒ Seite 218.
Antriebsschlupfregelung ASR (TCS)
Die Antriebsschlupfregelung verhindert das Durchdrehen der Antriebsräder
beim Beschleunigen ⇒ Seite 192.
Bremsen
Was beeinflusst die Bremswirkung negativ? Neue Bremsbeläge
Neue Bremsbeläge müssen sich erst „einschleifen“ und haben während der
ersten 400 km noch nicht die optimale Reibkraft. Die etwas verminderte
Bremskraft können Sie jedoch durch einen stärkeren Druck auf das Brems-
pedal ausgleichen. Beim Einfahren des Fahrzeugs sollten die Bremsen nicht
überlastet werden.
Abnutzung
Die Abnutzung der Bremsbeläge ist in hohem Maße von den Einsatzbedin-
gungen und der Fahrweise abhängig. Insbesondere, wenn Sie häufig im
Stadt- und Kurzstreckenverkehr oder sehr sportlich fahren.
Sicher ist sicherHinweise zur BedienungRat und TatTechnische Daten
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196Intelligente Technik
Nässe oder Streusalz
Bei einer Geschwindigkeit über 80 km/h und bei eingeschaltetem Frontwi-
scher nähert die Bremsanlage die Bremsbeläge kurzzeitig an die Brems-
scheiben an. Dies geschieht - vom Fahrer unbemerkt - in regelmäßigen In-
tervallen und verschafft eine schneller Bremswirkung bei der Fahrt auf
nasser Straße.
In bestimmten Situationen, wie z.B. nach Wasserdurchfahrten, bei heftigen
Regenfällen oder nach der Fahrzeugwäsche, kann die Wirkung der Bremsen
wegen feuchter bzw. im Winter vereister Bremsscheiben und Bremsbeläge
verzögert einsetzen. Die Bremsen müssen erst „trockengebremst“ werden.
Auch bei Fahrten auf salzgestreuten Straßen kann die volle Bremswirkung
verzögert einsetzen, wenn Sie längere Zeit nicht gebremst hatten. Die Salz-
schicht auf den Bremsscheiben und Bremsbelägen muss beim Bremsen erst
abgeschliffen werden.
Korrosion
Korrosion an den Bremsscheiben und Verschmutzung der Beläge werden
begünstigt durch lange Standzeiten, geringe Laufleistung und geringe Be-
anspruchung.
Bei geringer Beanspruchung der Bremsanlage sowie bei vorhandener Korro-
sion empfehlen wir, durch mehrmaliges stärkeres Bremsen aus höherer Ge-
schwindigkeit die Bremsscheiben und Bremsbeläge zu reinigen ⇒
.
Fehler in der Bremsanlage
Wenn Sie beobachten, dass sich der Bremspedalweg plötzlich verlängert
hat, dann ist möglicherweise ein Bremskreis der Zweikreisbremsanlage aus-
gefallen. Fahren Sie unverzüglich zum nächsten Fachbetrieb, um den Scha-
den beheben zu lassen. Fahren Sie auf dem Weg dorthin mit reduzierter Ge-
schwindigkeit und stellen Sie sich dabei auf längere Bremswege und einen
höheren Pedaldruck ein. Niedriger Bremsflüssigkeitsstand
Bei einem zu niedrigen Bremsflüssigkeitsstand können Störungen in der
Bremsanlage auftreten. Der Stand der Bremsflüssigkeit wird elektronisch
überwacht.
Bremskraftverstärker
Der Bremskraftverstärker verstärkt den Druck, den Sie mit dem Bremspedal
erzeugen. Der Bremskraftverstärker arbeitet nur bei laufendem Motor.
ACHTUNG
● Führen Sie Abbremsungen zum Zweck der Reinigung der Bremsanlage
nur durch, wenn die Straßenverhältnisse dies zulassen. Andere Verkehrs-
teilnehmer dürfen nicht gefährdet werden - Unfallgefahr!
● Vermeiden Sie, dass sich das Fahrzeug im Leerlauf bei abgestelltem
Motor bewegt. Andernfalls besteht Unfallgefahr!
VORSICHT
● Lassen Sie niemals die Bremse durch leichten Pedaldruck „schleifen“,
wenn Sie nicht wirklich bremsen müssen. Dies führt zum Überhitzen der
Bremsen und damit zu einem längeren Bremsweg und zu größerem Ver-
schleiß.
● Bevor Sie eine längere Strecke mit starkem Gefälle befahren, verringern
Sie bitte die Geschwindigkeit, schalten Sie in den nächst niedrigeren Gang
(Schaltgetriebe) bzw. wählen Sie eine niedrigere Fahrstufe (Automatikge-
triebe). Dadurch nutzen Sie die Bremswirkung des Motors aus und entlas-
ten die Bremsen. Müssen Sie zusätzlich bremsen, so tun Sie dies nicht an-
haltend, sondern in Intervallen.
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Intelligente Technik
Hinweis
● Arbeitet der Bremskraftverstärker nicht, weil z.B. das Fahrzeug abge-
schleppt werden muss oder weil ein Schaden am Bremskraftverstärker auf-
getreten ist, müssen Sie das Bremspedal wesentlich kräftiger treten als nor-
malerweise.
● Wenn Sie nachträglich einen Frontspoiler oder Radvollblenden oder der-
gleichen montieren lassen, müssen Sie sicherstellen, dass die Luftzufuhr zu
den Vorderrädern nicht beeinträchtigt wird - andernfalls könnte die Brems-
anlage zu heiß werden.
Servolenkung (Servotronic*)
Die Servolenkung unterstützt bei laufendem Motor den Fah-
rer beim Lenken.
Die Servolenkung unterstützt den Fahrer, so dass er zum Lenken nur wenig
Kraft aufwenden muss. Bei Fahrzeugen mit Servotronic* wird die Lenkkraft-
unterstützung der Servolenkung in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindig-
keit elektronisch angepasst.
Bei einem Ausfall der Servotronic* bleibt die Servolenkung weiterhin in
Funktion. Die Servolenkung wird jedoch nicht mehr an die Fahrgeschwindig-
keit angepasst. Den Ausfall der elektronischen Regelung können Sie am
besten daran erkennen, dass Sie beim Rangieren des Fahrzeugs (also bei
niedriger Geschwindigkeit) mehr Kraft zum Lenken als gewöhnlich aufbrin-
gen müssen. Der Fehler sollte so bald wie möglich von einem Fachbetrieb
behoben werden.
Wenn der Motor nicht läuft, arbeitet auch die Servolenkung nicht. In diesem
Fall lässt sich das Lenkrad nur sehr schwer drehen.
Wird die Lenkung im Stand voll eingeschlagen, beanspruchen Sie das Ser-
volenksystem sehr stark. Ein solcher Volleinschlag macht sich durch Geräu- sche bemerkbar. Außerdem wird dabei die Leerlaufdrehzahl des Motors ab-
gesenkt.
VORSICHT
Lassen Sie die Lenkung bei laufendem Motor nicht länger als 15 Sekunden
voll eingeschlagen. Andernfalls könnte die Servolenkung beschädigt wer-
den.
Hinweis
● Bei einem Ausfall der Servolenkung oder bei stehendem Motor (Ab-
schleppen) bleibt das Fahrzeug weiterhin voll lenkfähig. Zum Lenken muss
jedoch mehr Kraft aufgewendet werden.
● Bei undichter oder defekter Anlage sollten Sie möglichst umgehend ei-
nen Fachbetrieb aufsuchen.
● Die Servolenkung benötigt ein spezielles Hydrauliköl. Der entsprechen-
de Behälter befindet sich im Motorraum vorne links. Der richtige Flüssig-
keitsstand ist wichtig für das einwandfreie Funktionieren der Servolenkung.
Der Flüssigkeitsstand wird im Rahmen des Inspektions-Service überprüft.
Sicher ist sicherHinweise zur BedienungRat und TatTechnische Daten
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198Fahren und Umwelt
Fahren und Umwelt
Einfahren Motor einfahren
Der neue Motor muss während der ersten 1.500 Kilometer
eingefahren werden.
Bis 1.000 Kilometer
– Fahren Sie nicht schneller als mit 2/3 der Höchstgeschwindig-
keit.
– Beschleunigen Sie nicht mit Vollgas.
– Vermeiden Sie hohe Drehzahlen.
– Fahren Sie nicht mit Anhänger.
Von 1.000 bis 1.500 Kilometer
– Steigern Sie die Fahrleistung allmählich auf die Höchstge-
schwindigkeit bzw. auf die höchstzulässige Motordrehzahl.
Während der ersten Betriebsstunden weist der Motor eine höhere innere
Reibung auf als später, wenn sich alle beweglichen Teile aufeinander einge-
spielt haben.
Umwelthinweis
Wird der neue Motor schonend eingefahren, erhöht sich die Lebensdauer
des Motors bei gleichzeitig geringerem Ölverbrauch. Bremswirkung und Bremsweg
Bremswirkung und Bremsweg werden von unterschiedli-
chen Fahrsituationen und Fahrbahnverhältnissen beein-
flusst.
Für eine gute Bremswirkung ist es wichtig, dass die Bremsbeläge nicht ab-
genutzt sind. Die Abnutzung der Bremsbeläge ist sehr von den Einsatzbe-
dingungen und der Fahrweise abhängig. Wenn Sie häufig im Stadt- und
Kurzstreckenverkehr oder sehr sportlich fahren, empfehlen wir Ihnen, die
Stärke der Bremsbeläge öfter vom Fachbetrieb prüfen zu lassen als es im
Service-Plan angegeben wird.
Beim Fahren mit nassen Bremsen, wie z.B. nach Wasserdurchfahrten, bei
heftigen Regenfällen oder nach einer Fahrzeugwäsche, ist die Wirkung der
Bremsen wegen feuchter oder im Winter vereister Bremsscheiben schlech-
ter: Die Bremsen müssen erst „trockengebremst“ werden.
ACHTUNG
Längere Bremswege oder Beeinträchtigungen der Bremsanlage erhöhen
die Unfallgefahr.
● Neue Bremsbeläge müssen sich einschleifen und haben auf den ers-
ten 400 km noch nicht die optimale Reibkraft. Die etwas verminderte
Bremskraft können Sie jedoch durch einen stärkeren Druck auf das
Bremspedal ausgleichen. Das gilt auch später nach einem Bremsbelag-
wechsel.
● Bei nassen bzw. vereisten Bremsen und bei Fahrten auf salzgestreu-
ten Straßen kann die Wirkung der Bremsen verzögert einsetzen.