JEEP GRAND CHEROKEE 2012 Betriebsanleitung (in German)
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WARNHINWEISE!(Fortsetzung)
•Ziehen Sie beim Verlassen des Fahrzeugs
stets den Zündschlüssel aus dem Zünd-
schloss ab und schließen Sie das Fahrzeug
ab. Lassen Sie Kinder auf keinen Fall unbe-
aufsichtigt im Fahrzeug, oder mit Zugang zu
einem entriegelten Fahrzeug unbeaufsich-
tigt. Kinder unbeaufsichtigt im Fahrzeug zu
lassen, ist aus mehreren Gründen gefährlich.
Ein Kind oder andere Personen können
schwer oder sogar lebensgefährlich verletzt
werden. Kindern sollte das Berühren von
Feststellbremse, Bremspedal oder Schalthe-
bel verboten werden.
•Lassen Sie auf keinen Fall das Schlüssel-
Griffstück im oder nahe am Fahrzeug, bzw.
lassen Sie niemals ein Fahrzeug mit Keyless
Enter-N-Go im Modus ACC (Zusatzverbrau-
cher) oder ON/RUN (Ein/Start). Ein Kind
könnte die Fensterheber oder andere elek-
trische Systeme betätigen oder das Fahr-
zeug in Gang setzen.
(Fortsetzung)
WARNHINWEISE! (Fortsetzung)
•Überzeugen Sie sich vor dem Losfahren,
dass die Feststellbremse vollständig gelöst
ist. Fahren mit angezogener Feststellbremse
kann zu Bremsversagen und zu einer Kolli-
sion führen.
•Ziehen Sie die Feststellbremse vor dem Ver-
lassen des Fahrzeugs stets fest an, da es
sonst wegrollen und Beschädigungen oder
Verletzungen verursachen kann. Stellen Sie
außerdem sicher, dass das Getriebe in Stel-
lung PARK geschaltet ist. Andernfalls kann
das Fahrzeug wegrollen und Schäden oder
Verletzungen verursachen.
ACHTUNG!
Wenn die Bremswarnleuchte bei gelöster
Feststellbremse eingeschaltet bleibt, zeigt
dies eine Störung der Bremsanlage an. Die
Bremsanlage sofort durch eine Vertragswerk-
statt instand setzen lassen.
ELEKTRONISCHE
BREMSREGELUNG
Ihr Fahrzeug ist mit einem modernen elektroni-
schen Bremsregelungssystem ausgestattet,
das das Antiblockiersystem (ABS), die
Antriebsschlupfregelung (ASR), den Bremsas-
sistent (BAS), den Wank- und Überrollschutz
(ERM) und das elektronische Stabilitätssystem
(ESC) beinhaltet. Alle diese fünf Systeme arbei-
ten zusammen, um die Stabilität und die Kon-
trolle über das Fahrzeug bei unterschiedlichen
Fahrbedingungen zu verbessern.
Darüber hinaus verfügt Ihr Fahrzeug über die
Anhänger-Schlingerstabilisierung (TSC), den
Berganfahrassistenten (HSA), das Bremssperr-
differenzial (BLD), die Notbremsbereitschaft,
das Trockenbremsen bei Regen, und, bei Aus-
stattung mit dem zweistufigen Verteilergetriebe
MP 3023, über die Bergabfahrhilfe (HDC).
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Antiblockiersystem (ABS)
Dieses System unterstützt den Fahrer in
schwierigen Bremssituationen, die Kontrolle
über das Fahrzeug zu behalten. Das System
regelt den Bremsdruck, um ein Blockieren der
Räder zu verhindern und hilft bei rutschiger
Fahrbahnoberfläche, ein Rutschen des Fahr-
zeugs zu vermeiden.
WARNHINWEISE!
Das Antiblockiersystem (ABS) kann die auf
das Fahrzeug wirkenden physikalischen Ge-
setze nicht außer Kraft setzen oder die durch
die vorherrschenden Straßenverhältnisse ge-
gebene Traktion verbessern. Das ABS kann
Unfälle nicht verhindern, auch die nicht, die
aus zu schnellem Fahren in Kurven, auf rut-
schigem Untergrund oder bei Aquaplaning
resultieren. Die Möglichkeiten eines mit ABS
ausgestatteten Fahrzeugs dürfen niemals auf
leichtsinnige oder gefährliche Weise so aus-
genutzt werden, dass die Sicherheit des Fah-
rers oder anderer Personen gefährdet wird!
Antriebsschlupfregelung (ASR)
Die Antriebsschlupfregelung überwacht die
Stärke des Radschlupfs der angetriebenen Rä-
der. Wird das Durchdrehen eines Rades regis-
triert, wird/werden das/die durchdrehende(n)
Rad/Räder abgebremst und die Motorleistung
wird verringert, um für verbesserte Beschleuni-
gung und Stabilität zu sorgen. Eine Funktion
des TCS-Systems, das Bremssperrdifferenzial
(BLD), arbeitet ähnlich wie ein Sperrdifferenzial
und begrenzt das Durchdrehen eines Rades
auf einer angetriebenen Achse. Wenn sich ein
Rad einer angetriebenen Achse schneller dreht
als das andere, bremst das System das durch-
drehende Rad ab. Dadurch wird ein höheres
Motordrehmoment an das nicht durchdrehende
Rad übertragen. Diese Funktion bleibt auch
dann aktiviert, wenn das ESC-System in die
BetriebsartTeilabschaltung geschaltet ist.
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter
Elektronisches Stabilitätssystem (ESC) in die-
sem Abschnitt.
Bremsassistent (BAS)Der Bremsassistent soll das Bremsverhalten
des Fahrzeugs bei einer Notbremsung optimie-
ren. Das System erkennt die Situation einer
Notbremsung an der Geschwindigkeit und der
Kraft, mit der das Bremspedal betätigt wird,
und optimiert dann den Druck zu den Bremsen.
Bremswege können dadurch verkürzt werden.
Der Bremsassistent ist eine Ergänzung des
Antiblockiersystems (ABS). Die maximale Un-
terstützung durch den Bremsassistenten wird
durch schnelles Betätigen der Bremsen ausge-
löst. Um die Wirkung des Bremsassistenten voll
zu nutzen, muss das Bremspedal während des
gesamten Bremsvorgangs ständigdurchge-
treten bleiben (Bremspedal nicht pumpen).
Verringern Sie den Druck auf das Bremspedal
erst dann, wenn nicht mehr gebremst werden
muss. Sobald das Bremspedal losgelassen
wird, wird der Bremsassistent deaktiviert.
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WARNHINWEISE!
Der Bremsassistent kann die auf das Fahr-
zeug wirkenden physikalischen Gesetze nicht
außer Kraft setzen oder die durch die vorherr-
schenden Straßenverhältnisse gegebene
Traktion verbessern. Der Bremsassistent
kann Unfälle nicht verhindern, auch die nicht,
die aus zu schnellem Fahren in Kurven, auf
rutschigem Untergrund oder bei Aquaplaning
resultieren. Die Möglichkeiten eines Fahr-
zeugs mit Bremsassistent dürfen niemals auf
leichtsinnige oder gefährliche Weise so aus-
genutzt werden, dass die Sicherheit des Fah-
rers oder anderer Personen gefährdet wird!Elektronischer Wank- und
Überrollschutz (ERM)
Durch Überwachung der Lenkradbewegungen
und der Fahrgeschwindigkeit erkennt dieses
System im Voraus, ob die Gefahr besteht, dass
Räder vom Boden abheben und das Fahrzeug
sich überschlägt. Erkennt das ERM-System,
dass die Rate der Lenkwinkeländerungen und
die Fahrzeuggeschwindigkeit für ein wahr-
scheinliches Abheben der Räder ausreichen,
bremst es das betreffende Rad ab und verrin-
gert gegebenenfalls die Motorleistung, um
diese Wahrscheinlichkeit zu verringern. Das
ERM greift nur bei sehr heftigen Fahr- oder
Ausweichmanövern ein.
Das ERM kann die Gefahr eines Abhebens der
Räder nur bei sehr heftigen Fahr- und Aus-
weichmanövern verringern. Kein Eingriff er-
folgt, wenn die Räder aufgrund anderer Fakto-
ren abheben, z. B. bei Fahrbahnunebenheiten,
Überfahren des Fahrbahnrands oder Aufprall
auf Objekte oder andere Fahrzeuge.
WARNHINWEISE!
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rad Boden-
kontakt verliert oder ein Fahrzeug sich über-
schlägt, hängt von vielen Faktoren ab, etwa
der Fahrzeugbeladung, dem Fahrbahnzu-
stand und den Fahrbedingungen. Das ERM-
System kann das Abheben von Rädern oder
das Überrollen des Fahrzeugs nicht in allen
Fällen verhindern, insbesondere nicht bei Ver-
lassen der Straße oder bei einem Aufprall auf
Gegenstände oder andere Fahrzeuge. Die
Möglichkeiten eines Fahrzeugs mit ERM dür-
fen niemals auf leichtsinnige oder gefährliche
Weise so ausgenutzt werden, dass die Si-
cherheit des Fahrers oder anderer Personen
gefährdet wird!289
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Elektronisches Stabilitätssystem
(ESC)
Das ESP verbessert die Richtungsstabilität des
Fahrzeugs in unterschiedlichen Fahrzustän-
den. Das ESC greift beim Über- oder Unter-
steuern des Fahrzeugs durch Abbremsen des
entsprechenden Rads ein, um die Gegenreak-
tion auf das Über- oder Untersteuern zu unter-
stützen. Auch das Motordrehmoment wird be-
grenzt, um die Richtungsstabilität des
Fahrzeugs aufrecht zu halten.
Das ESC ermittelt anhand der Werte der Sen-
soren im Fahrzeug den durch den Fahrer vor-
gesehenen Fahrweg und vergleicht ihn mit
dem tatsächlichen Fahrweg. Wenn der tatsäch-
liche Fahrweg nicht mit dem vorgesehenen
Fahrweg übereinstimmt, wird das entspre-
chende Rad mithilfe des ESC abgebremst, um
dem Über- oder Untersteuern entgegenzuwir-
ken.•
Übersteuern – Wenn sich das Fahrzeug bei
Kurvenfahrt stärker dreht, als es der Stellung
des Lenkrads entspricht.
• Untersteuern – Wenn sich das Fahrzeug bei
Kurvenfahrt weniger stark dreht, als es der
Stellung des Lenkrads entspricht.
Die ESC-Systemkontrollleuchte im Kombiin-
strument beginnt zu blinken, sobald die Reifen
Traktion verlieren und das ESC-System aktiviert
wird. Wenn die Antriebsschlupfregelung (ASR)
aktiv ist, blinkt die ESC-Systemkontrollleuchte
ebenfalls. Beginnt die ESC-
Systemkontrollleuchte beim Beschleunigen zu
blinken, nehmen Sie das Gas weg und be-
schleunigen Sie so wenig wie möglich. Passen
Sie Geschwindigkeit und Fahrverhalten an die
Straßenbedingungen an.
WARNHINWEISE!
Das elektronische Stabilitätssystem (ESC)
kann die auf das Fahrzeug wirkenden Natur-
gesetze der Physik nicht außer Kraft setzen
oder die durch die vorherrschenden Straßen-
verhältnisse gegebene Traktion verbessern.
Das ESC kann Unfälle nicht verhindern, auch
die nicht, die aus zu schnellem Fahren in
Kurven, auf rutschigem Untergrund oder bei
Aquaplaning resultieren. Die Möglichkeiten ei-
nes mit ESC ausgestatteten Fahrzeugs dür-
fen niemals auf leichtsinnige oder gefährliche
Weise so ausgenutzt werden, dass die Si-
cherheit des Fahrers oder anderer Personen
gefährdet wird!
In der Fahrstufe 4WD HIGH stehen im ESC-
System zwei Betriebsarten und in der Fahrstufe
4WD LOW eine Betriebsart zur Verfügung.
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Hohe Fahrstufe (Modelle mit Allradantrieb)
Ein
Dies ist die normale Betriebsart für ESC in der
Fahrstufe 4WD HIGH. Bei jedem Anlassen des
Fahrzeugs bzw. wenn das Verteilergetriebe (je
nach Ausstattung) aus der Fahrstufe 4WD LOW
oder von NEUTRAL zurück in die Fahrstufe
4WD HIGH geschaltet wird, wird das ESC-
System eingeschaltet. Diese Betriebsart ist für
die meisten Fahrsituationen zu verwenden. Das
ESC darf nur aus besonderen Gründen wie unten
beschrieben aufteilweise deaktiviertes ESP
umgeschaltet werden.
TeilabschaltungDiese Betriebsart wird durch Antippen des
Schalters ESC OFF (ESC Aus) aktiviert. In der
teilabgeschalteten Betriebsart ist die ASR-
Funktion des ESC mit Ausnahme der im Ab-
schnitt ASR beschriebenen BLD-Funktion deak-
tiviert und die Kontrollleuchte ESC Aus leuchtet
auf. Alle anderen Stabilisierungsfunktionen des
ESC arbeiten normal. Diese Betriebsart ist vorge-
sehen, wenn das Fahrzeug in tiefem Schnee,
Sand oder Geröll festsitzt und ein stärkeres
Durchdrehen eines Rades, als es das ESC nor-
malerweise gestattet, nötig ist. Zum Wiederein- schalten den Schalter
ESC OFF(ESC Aus) kurz
betätigen. Dadurch wird die normale ESC-
Betriebsart ESC On(ESC Ein) wiederherge-
stellt.
In der Betriebsart Partial Off(Teilabschaltung ist
die ASR-Funktion des ESC mit Ausnahme der im
Abschnitt ASR beschriebenen BLD-Funktion de-
aktiviert und die Kontrollleuchte ESC Aus leuch-
tet auf. Alle anderen Stabilisierungsfunktionen
des ESC arbeiten normal. In der Betriebsart
Teilabschaltung ist die Funktion der Leistungs-
verringerung der TCS (Antriebsschlupfregelung)
deaktiviert und die erhöhte Fahrzeugstabilität
durch das ESC-System ist verringert.
HINWEIS:
Zur Verbesserung der Traktion des Fahr-
zeugs beim Fahren mit Schneeketten oder
beim Anfahren in tiefem Schnee, Sand oder
Geröll kann es erforderlich sein, durch Drü-
cken des Schalters ESC OFF(ESC Aus) auf
die Betriebsart Teilabschaltung umzu-
schalten. Sobald die Fahrsituation, die einen
Wechsel in die Betriebsart Teilabschaltung
erforderlich machte, überstanden ist, ist das
ESC durch kurze Betätigung des Schalters
ESC OFF (ESC Aus) wieder einzuschalten.
Dies kann bei fahrendem Fahrzeug erfolgen.
Fahrstufe 4WD LOW
Teilabschaltung
Dies ist die normale Betriebsart für ESC in der
Fahrstufe 4WD LOW. Bei jedem Anlassen des
Fahrzeugs in der Fahrstufe 4WD LOW bzw.
wenn das Verteilergetriebe (je nach Ausstat-
tung) aus der Fahrstufe 4WD HIGH oder von
NEUTRAL zurück in die Fahrstufe 4WD LOW
geschaltet wird, wird das ESC-System teilweise
abgeschaltet.
ESC-OFF-Schalter (ESC Aus)
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Anhänger-SchlingerstabilisierungDas TSC-System verwendet Sensoren im Fahr-
zeug, um einen sich aufschaukelnden Anhän-
ger zu erkennen, und leitet die entsprechenden
Maßnahmen ein, um das Aufschaukeln zu ver-
hindern. Das System verringert möglicherweise
die Motorleistung und bremst die entsprechen-
den Räder ab, um dem Aufschaukeln des
Anhängers entgegenzuwirken. Das TSC-
System wird automatisch aktiviert, sobald ein
Aufschaukeln des Anhängers erkannt wird. Der
Fahrer muss keine Maßnahmen treffen. Die
Anhänger-Schlingerstabilisierung kann nicht in
allen Fällen Anhänger stabilisieren! Fahren Sie
bei Anhängerbetrieb stets vorsichtig und be-
achten unbedingt die Stützlast-Empfehlungen.
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter
AnhängerbetriebinStart und Betrieb. Bei
aktivierter Anhänger-Schlingerstabilisierung
blinkt die ESC-Systemkontrollleuchte, die Mo-
torleistung wird möglicherweise verringert und
Sie spüren eine Betätigung der Bremsen an
einzelnen Rädern bei dem Versuch, den An-
hänger zu stabilisieren. Die Anhänger-
Schlingerstabilisierung wird deaktiviert, wenn sich das ESC-System in der Betriebsart
Teil-
weise deaktiviert befindet.
WARNHINWEISE!
Wird die Anhänger-Schlingerstabilisierung
während der Fahrt aktiviert, ist das Fahrzeug
abzubremsen und bei der nächsten sicheren
Möglichkeit anzuhalten. Dann die Ladung des
Anhängers neu verteilen, um ein Schlingern
des Anhängers zu beseitigen.
Berganfahrassistent (HSA)Das HSA-System unterstützt den Fahrer beim
Anfahren an Steigungen. Das HSA-System hält
den vom Fahrer beaufschlagten Bremsdruck
noch für eine kurze Zeit, nachdem der Fahrer
den Fuß vom Bremspedal nimmt. Wenn der
Fahrer während dieser Zeit nicht das Gaspedal
betätigt, gibt das System den Bremsdruck frei
und das Fahrzeug rollt nach hinten. Das Sys-
tem gibt im gleichen Maß Bremsdruck frei, wie
das Gaspedal durchgetreten wird, um das
Fahrzeug in die beabsichtigte Fahrtrichtung zu
bewegen. Bedingungen für eine Aktivierung des
HSA-Systems
Die Aktivierung des Berganfahrassistenten
setzt folgende Bedingungen voraus:
•
Das Fahrzeug muss stehen.
• Das Gefälle bzw. die Steigung muss mindes-
tens (ungefähr) 6 % betragen.
• Die Gangwahl muss mit der Fahrtrichtung
bergauf übereinstimmen (Vorwärtsgang ein-
gelegt, wenn die Fahrzeugfront bergauf ge-
richtet ist, Rückwärtsgang eingelegt, wenn
das Fahrzeugheck bergauf gerichtet ist)
Das HSA-System funktioniert im Rückwärts-
gang und in allen Vorwärtsgängen, wenn die
Aktivierungskriterien erfüllt sind. Das System
wird nicht aktiviert, wenn der Schalthebel in
Stellung NEUTRAL oder PARK steht.
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WARNHINWEISE!
In manchen Situationen an kleineren Bergen
(d. h. die Steigung/das Gefälle ist kleiner als
8 %) kann es bei beladenem Fahrzeug oder
im Anhängerzugbetrieb vorkommen, dass der
Berganfahrassistent (HSA) nicht aktiviert wird
und das Fahrzeug geringfügig rollt. Dadurch
kann es zu einem Zusammenstoß mit einem
anderen Fahrzeug oder Gegenstand kom-
men. Denken Sie stets daran, dass der Fahrer
für das Bremsen des Fahrzeugs verantwort-
lich ist.
Anhängerbetrieb mit Berganfahrassistent
Das HSA-System stellt nur eine Hilfe dar, die
das Anfahren des Fahrzeugs im Anhängerzug-
betrieb an einer Steigung unterstützt.WARNHINWEISE!
• Wenn Sie bei Anhängerbetrieb einen elek-
tronischen Bremsregler verwenden, wer-
den die Anhängerbremsen über den
Bremsschalter aktiviert und deaktiviert. In
einem solchen Fall reicht der Bremsdruck
beim Freigeben des Bremspedals mögli-
cherweise nicht aus, um das Gespann an
einer Steigung zu halten. Dadurch könnte
es zu einem Zusammenstoß mit einem
anderen Fahrzeug oder Gegenstand kom-
men. Um beim erneuten Beschleunigen zu
verhindern, dass das Fahrzeug bergab
rollt, bremsen Sie den Anhänger manuell,
bevor Sie das Bremspedal loslassen. Den-
ken Sie stets daran, dass der Fahrer für
das Bremsen des Fahrzeugs verantwort-
lich ist.
(Fortsetzung)WARNHINWEISE!(Fortsetzung)
• Der Berganfahrassistent ist kein Ersatz für
die Feststellbremse. Wenn Sie das Fahr-
zeug an einem Berg anhalten, ohne das
Getriebe in die Stellung PARK zu bringen
und ohne die Feststellbremse zu verwen-
den, rollt das Fahrzeug bergab. Dadurch
könnte es zu einem Zusammenstoß mit
einem anderen Fahrzeug oder mit einem
Objekt kommen. Achten Sie immer darauf,
beim Abstellen des Fahrzeugs an einer
Steigung die Feststellbremse anzuziehen.
Denken Sie stets daran, dass der Fahrer
für das Bremsen des Fahrzeugs verant-
wortlich ist.
Abstellen des HSA-Systems
Wenn Sie das HSA-System ausschalten möch-
ten, können Sie dies mithilfe der durch den
Fahrer programmierbaren Funktionen im Info-
display (EVIC) tun. Weitere Informationen
hierzu finden Sie unter Infodisplay (EVIC)in
Instrumententafel.
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NotbremsbereitschaftDank der Notbremsbereitschaft kann die Zeit
bis zum Erreichen der vollen Bremsleistung bei
Notbremsungen verringert werden. Sie erkennt
die Situation einer Notbremsung im Voraus,
indem sie überwacht, wie schnell das Gaspe-
dal vom Fahrer entlastet wird. Wird das Gaspe-
dal sehr schnell entlastet, übt das System der
Notbremsbereitschaft einen sehr geringen
Bremsdruck aus. Dieser Bremsdruck wird vom
Fahrer nicht bemerkt. Dank dieses Brems-
drucks kann die Bremsanlage schneller reagie-
ren, wenn der Fahrer das Bremspedal betätigt.
Trockenbremsen bei RegenDurch Trockenbremsen bei Regen kann die
Bremsleistung unter nassen Bedingungen ver-
bessert werden. Das System übt in regelmäßi-
gen Abständen einen geringen Bremsdruck
auf, um den Wasserfilm auf den vorderen
Scheibenbremsen zu beseitigen. Es funktio-
niert nur, wenn die Scheibenwischer im LO-
oder HI-Modus laufen, nicht dagegen im Inter-
vallmodus. Der Fahrer wird vom Trockenbrem-
sen bei Regen nicht informiert und muss auch
keine Maßnahmen treffen.
Bergabfahrhilfe (HDC) – nur für
Allradmodelle mit dem zweistufigen
Verteilergetriebe MP3023
Das HDC-System behält bei der Bergabfahrt
im Gelände die Fahrzeuggeschwindigkeit bei
und steht nur in der Fahrstufe 4WD LOW zur
Verfügung. Zur Aktivierung des HDC-Systems
den HDC-Schalter drücken oder das Selec-
Terrain™-System in den ModusROCK(Fels)
geschaltet wird (Der Modus ROCK(Fels) ist
nur in der Fahrstufe 4WD LOW verfügbar).
Wenn die Bergabfahrhilfe aktiviert ist, leuchtet
das HDC-Symbol auf dem Kombiinstrument auf. Wenn das Gefälle größer als etwa 8 % ist,
betätigt das HDC-System automatisch die
Bremsen, um die Geschwindigkeit bei einer
Bergabfahrt bei Bedarf zu steuern. Auf ebe-
nem Untergrund wird die Bergabfahrhilfe nor-
malerweise nicht aktiviert.
Die HDC-Fahrgeschwindigkeit je nach Fahrbe-
dingungen vom Fahrer angepasst werden. Die
Geschwindigkeit entspricht dem gewählten
Gang.
Der HDC-Betrieb lässt sich aufheben, indem
das Fahrzeug unter die HDC-
Sollgeschwindigkeit abgebremst wird. Umge-
kehrt kann die vorgegebene Geschwindigkeit
durch Betätigen des Gaspedals erhöht wer-
den. Wird die Bremse bzw. das Gaspedal
losgelassen, regelt das HDC-System wieder
die Geschwindigkeit des Fahrzeugs.
HDC-Betrieb in der Fahrstufe 4WD LOW
Zum Einschalten der Bergabfahrhilfe drücken
Sie den HDC-Schalter oder schalten das
Selec-Terrain™-System in den Modus
ROCK
(Fels). HDC-Symbol auf dem Kombiinstrument
leuchtet auf und die Bergabfahrhilfe ist akti-
viert. Wenn die Fahrgeschwindigkeit 32 km/h
Schalter der Bergabfahrhilfe
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(20 mph) überschreitet, blinkt das HDC-Symbol
und die Bergabfahrhilfe funktioniert nicht. Um
die Bergabfahrhilfe zu deaktivieren, drücken
Sie den HDC-Schalter.
Eingestellte Geschwindigkeiten in der
Fahrstufe 4WD LOW
•1. Gang = 1,6 km/h (1 mph)
• 2. Gang = 4 km/h (2,5 mph)
• 3. Gang = 6 km/h (4 mph)
• 4. Gang = 9 km/h (5,5 mph)
• 5. Gang oder D (Drive) = 12 km/h (7,5 mph)
• REVERSE (Rückwärtsgang) = 1,6 km/h
(1 mph)
• NEUTRAL = 4 km/h (2,5 mph)
• PARK = kein HDC
Das HDC-System ist nur für langsame Ge-
ländefahrt ausgelegt. Bei Fahrzeuggeschwin-
digkeiten über 32 km/h (20 mph) arbeitet das
HDC-System nicht mehr. Sinkt die Fahrzeugge-
schwindigkeit unter 32 km/h (20 mph), nimmt
das HDC-System seine Funktion automatisch wieder auf und das Fahrzeug kehrt zur ausge-
wählten Geschwindigkeit zurück.
WARNHINWEISE!
Das HDC-System soll den Fahrer nur dabei
unterstützen, während der Bergabfahrt die
Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten. Der
Fahrer muss aufmerksam die Fahrbedingun-
gen beobachten und ist für die sichere Füh-
rung des Fahrzeugs verantwortlich.
ESC-Systemkontrollleuchte und
Kontrollleuchte ESC Aus
Die
ESC-Systemkontrollleuchte
im Kombiinstrument leuchtet beim
Einschalten der Zündung auf. Sie
muss erlöschen, wenn der Motor
läuft. Leuchtet die ESC-
Systemkontrollleuchte bei laufen-
dem Motor ständig, liegt eine Störung im ESC-
System vor. Wenn diese Leuchte nach
mehreren Fahrzyklen eingeschaltet bleibt und
das Fahrzeug mehrere Kilometer mit Ge-
schwindigkeiten über 48 km/h (30 mph) gefah-
ren wurde, suchen Sie so bald wie möglich eine Vertragswerkstatt auf, um die Ursache der Stö-
rung feststellen und diese beheben zu lassen.
Die
Kontrollleuchte ESC Aus (im Kombiinstru-
ment) beginnt zu blinken, sobald die Reifen
Traktion verlieren und das ESC-System aktiviert
wird. Wenn die Antriebsschlupfregelung (ASR)
aktiv ist, blinkt die ESC-Systemkontrollleuchte
ebenfalls. Beginnt die ESC-
Systemkontrollleuchte beim Beschleunigen zu
blinken, nehmen Sie das Gas weg und be-
schleunigen Sie so wenig wie möglich. Passen
Sie Geschwindigkeit und Fahrverhalten an die
Straßenbedingungen an.
HINWEIS:
• Die ESC-Systemkontrollleuchte und die
Kontrollleuchte ESC Aus leuchten bei
jedem Einschalten der Zündung kurzzei-
tig auf.
• Bei jedem Einschalten der Zündung wird
das ESC-System eingeschaltet, selbst
wenn es zuvor abgeschaltet wurde.
• Das ESC-System erzeugt Summ- oder
Klickgeräusche, wenn es aktiv ist. Dies ist
normal, die Geräusche hören auf, sobald
295
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das ESC nach dem Manöver, das die ESC-
Aktivierung auslöste, inaktiv wird.DieKontrollleuchte ESC Aus
zeigt an, dass das elektronische
Stabilitätssystem (ESC) aus ist.
REIFEN - ALLGEMEINE
INFORMATIONEN
Reifendruck
Der korrekte Reifendruck ist Voraussetzung für
einen sicheren und komfortablen Betrieb des
Fahrzeugs. Bei falschem Reifendruck müssen
Sie mit Einbußen in drei Bereichen rechnen:
Sicherheit
WARNHINWEISE!
• Falscher Reifendruck ist gefährlich und
kann Unfälle verursachen.
• Zu niedriger Luftdruck führt zu verstärkter
Walkarbeit des Reifens, die zur Zerstörung
des Reifens führen kann.
(Fortsetzung)
WARNHINWEISE!(Fortsetzung)
• Zu hoher Luftdruck macht den Reifen stoß-
und schlagempfindlich. Auf der Fahrbahn
liegende Gegenstände oder Schlaglöcher
können leichter zu Reifenschäden oder
Reifenpannen führen.
• Ungleichmäßiger Reifendruck beeinträch-
tigt den Geradeauslauf und die Lenkpräzi-
sion. Es besteht die Gefahr, dass Sie die
Kontrolle über das Fahrzeug verlieren.
• Zu hoher oder zu niedriger Reifendruck
kann sich negativ auf das Fahrverhalten
auswirken und zu plötzlichem Platzen des/
der Reifen führen, wodurch Sie die Kon-
trolle über das Fahrzeug verlieren können!
Achten Sie stets bei allen Reifen auf den
vorgeschriebenen Luftdruck.
Wirtschaftlichkeit
Falscher Reifendruck kann zu ungleichmäßi-
gem Reifenverschleiß führen. Je stärker sich
das Profil einseitig abnutzt, desto früher müs-
sen neue Reifen aufgezogen werden. Zu nied- riger Luftdruck erhöht außerdem den Rollwider-
stand der Reifen und damit den
Kraftstoffverbrauch.
Fahrkomfort und Fahrzeugstabilität
Der korrekte Reifendruck trägt entscheidend
zum Fahrkomfort bei. Zu hoher Reifendruck
führt dazu, dass Fahrbahnstöße ungedämpft
an die Fahrzeuginsassen weitergegeben wer-
den. Sowohl zu niedriger Reifendruck als auch
zu hoher Reifendruck kann die Fahrzeugstabi-
lität beeinträchtigen und zähes oder zu emp-
findliches Ansprechverhalten der Lenkung ver-
ursachen.
Ungleiche Reifendrücke können zu ungleich-
mäßigen und unberechenbaren Reaktionen der
Lenkung führen.
Ungleiche Reifendrücke auf den beiden Fahr-
zeugseiten können dazu führen, dass das Fahr-
zeug nach links oder rechts zieht.
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