Seat Alhambra 2010 Betriebsanleitung (in German)

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Fahren
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Elektronische Parkbremse ausschalten
xZündung einschalten.
xTaste wird gedrückt. Gleichzeitig kräftig das Bremspedal treten oder
bei laufendem Motor leicht das Gaspedal treten.
xDie Kontrollleuchten G in der Taste und H im Kombiinstrument verlö-
schen.
Automatisches Ausschalten der elektronischen Parkbremse beim Anfahren
Die elektronische Parkbremse schaltet sich beim Anfahren automatisch aus,
wenn die Fahrertür geschlossen und der Sicherheitsgurt des Fahrers angelegt
ist. Beim Schaltgetriebe muss zusätzlich die Kupplung vor dem Anfahren voll-
ständig durchgetreten worden sein, damit das System erkennt, dass die Park-
bremse gelöst werden soll.
Notbremsfunktion
Notbremsfunktion nur im Notfall auslösen, wenn das Fahrzeug nicht mit der
Fußbremse angehalten werden kann Ÿ!
xTaste gezogen halten, um das Fahrzeug stark abzubremsen. Gleich-
zeitig ertönt ein akustisches Warnsignal.
xUm den Bremsvorgang abzubrechen, Taste loslassen oder Gas geben.
ACHTUNG!
Das unsachgemäße Verwenden der elektronischen Parkbremse kann
Unfälle und schwere Verletzungen verursachen.
xNiemals elektronische Parkbremse zum Abbremsen des Fahrzeugs
benutzen, außer im Notfall. Der Bremsweg ist wesentlich länger, da nur die
Hinterräder gebremst werden. Immer die Fußbremse benutzen.
xNiemals bei eingelegter Fahrstufe oder eingelegtem Gang und
laufendem Motor vom Motorraum aus Gas geben. Das Fahrzeug kann sich
auch bei eingeschalteter elektronischer Parkbremse in Bewegung setzen.
Hinweis
Bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe: Beim Loslassen des getretenen Kupp-
lungspedals und gleichzeitigem Gasgeben löst die elektronische Parkbremse
automatisch.
Hinweis
Bei einem Fahrzeug mit entladener Fahrzeugbatterie ist kein Lösen der elek-
tronischen Parkbremse möglich. Starthilfe verwenden ŸSeite 386.
Hinweis
Beim Ein- oder Ausschalten der elektronischen Parkbremse können Geräu-
sche hörbar sein.
Hinweis
Wenn die elektronische Parkbremse länger nicht verwendet wurde, führt das
System bei geparktem Fahrzeug gelegentlich automatische und hörbare
Prüfungen durch.
Parken
Zum Abstellen und Parken eines Fahrzeugs die gesetzlichen Bestimmungen
beachten.
Fahrzeug abstellen
Handlungen nur in der angegebenen Reihenfolge ausführen.
xFahrzeug auf geeignetem Untergrund abstellen Ÿ.
xBremspedal treten und halten, bis der Motor abgestellt ist.
xElektronische Parkbremse einschalten ŸSeite 219.
G
G

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Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
xBeim automatischen Getriebe den Wählhebel in Stellung P bringen.
xMotor abstellen und den Fuß vom Bremspedal nehmen.
xFahrzeugschlüssel aus dem Zündschloss abziehen.
xGegebenenfalls Lenkrad etwas drehen, um die Lenkungssperre einzu-
rasten.
xBeim Schaltgetriebe in der Ebene und Steigung den 1. Gang oder im
Gefälle den Rückwärtsgang einlegen und das Kupplungspedal loslassen.
xDarauf achten, dass alle Insassen und besonders Kinder aussteigen.
xAlle Fahrzeugschlüssel mitnehmen, we nn das Fahrzeug verlassen wird.
xFahrzeug verriegeln.
Zusätzlich an Steigungen und im Gefälle
Vor dem Ausschalten des Motors das Lenkrad so drehen, dass das geparkte
Fahrzeug mit den Vorderrädern gegen den Bordstein rollt, falls es sich in
Bewegung setzt.
xIm Gefälle die Vorderräder so einschlagen, das sie in Richtung der Bord-
steine zeigen.
xIn Steigungen die Vorderräder so einschlagen, das sie zur Fahrbahnmitte
zeigen.
ACHTUNG!
Die Teile der Abgasanlage werden sehr heiß. Dadurch können Brände und
schwere Verletzungen verursacht werden.
xNiemals das Fahrzeug so abstellen, dass Teile der Abgasanlage mit
leicht entflammbaren Materialien unter dem Fahrzeug in Berührung
kommen, z. B. Unterholz, Laub, trockenes Gras, verschütteter Kraftstoff.
Vorsicht!
xParkplätze mit hochstehenden Bordsteineinfassungen oder festen
Begrenzungen immer vorsichtig befahren. Diese aus dem Boden ragenden Gegenstände können beim Ein- und Ausparken den Stoßfänger und andere
Fahrzeugteile beschädigen. Um Schäden zu vermeiden, anhalten bevor die
Räder die Begrenzungen oder Bordsteine berühren.
xVorsichtig über Grundstückseinfahrten, Rampen, Bordsteine und andere
Gegenstände fahren. Tief liegende Fahrzeugteile wie Stoßfänger, Spoiler und
Teile des Fahrwerks, Motors oder der Abgasanlage können beim Überfahren
beschädigt werden.
Informationen zu den Bremsen
Neue Bremsbeläge besitzen während der ersten 200 bis 300 km (100 bis 200
Meilen) noch nicht die volle Bremswirkung und müssen sich erst
„einschleifen“ Ÿ. Die etwas verminderte Bremskraft kann jedoch durch
einen stärkeren Druck auf das Bremspedal ausgeglichen werden. In der
Einfahrzeit ist der Bremsweg bei einer Vollbremsung oder Notbremsung
länger , als bei eingefahrenen Bremsbelägen. Während der Einfahrzeit sind
Vollbremsungen und Situationen zu verm eiden, die hohe Belastungen der
Bremse nach sich ziehen. Beispielsweise wenn zu dicht aufgefahren wird.
Die Abnutzung der Bremsbeläge ist sehr von den Einsatzbedingungen und
der Fahrweise abhängig. Bei häufigem Stadt- und Kurzstreckenverkehr sowie
sportlicher Fahrweise ist die Stärke der Bremsbeläge im Fachbetrieb öfter
prüfen zu lassen als im Wartungsprogramm angegeben.
Beim Fahren mit nassen Bremsen, wie z. B. nach Wasserdurchfahrten, bei
heftigen Regenfällen oder nach einer Fahrzeugwäsche, kann die Bremswir-
kung wegen feuchter oder im Winter vereister Bremsscheiben verzögert
einsetzen. Die Bremsen müssen durch vorsichtiges Bremsen bei höherer
Geschwindigkeit so schnell wie möglich „trockengebremst“ werden. Darauf
achten, dass dabei kein nachfolgendes Fahrzeug und kein anderer Verkehrs-
teilnehmer gefährdet wird Ÿ.
Eine Salzschicht auf den Bremsscheiben und Bremsbelägen verzögert die
Bremswirkung und verlängert den Bremsweg. Wenn längere Zeit auf salzge-

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streuten Straßen nicht gebremst worden ist, muss die Salzschicht durch
vorsichtige Abbremsungen abgeschliffen werden Ÿ.
Korrosion an den Bremsscheiben und Verschmutzung der Bremsbeläge
werden begünstigt durch lange Standzeite n, geringe Laufleistung und
geringe Beanspruchung. Bei keiner oder geringer Beanspruchung der Brems-
beläge sowie bei vorhandener Korrosion empfiehlt SEAT, durch mehrmaliges
starkes Bremsen aus höherer Geschwindigkeit die Bremsscheiben und
Bremsbeläge zu reinigen. Darauf achten, dass dabei kein nachfolgendes
Fahrzeug und kein anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet wird Ÿ.
Störung in der Bremsanlage
Wenn gebremst werden muss und Fahrzeug bremst nicht mehr so wie
gewohnt (plötzliche Verlängerung des Bremsweges), kann möglicherweise
ein Bremskreis ausgefallen sein. Dies wird durch die Warnleuchte
H und ggf.
durch eine Textmeldung angezeigt. Unverzüglich nächsten Fachbetrieb
aufsuchen, um den Schaden beheben zu lassen. Auf dem Weg dorthin mit
geringer Geschwindigkeit fahren und sich dabei auf viel längere Bremswege
und einen erhöhten Pedaldruck einstellen.
Bremskraftverstärker
Der Bremskraftverstärker funktioniert nur bei laufendem Motor und verstärkt
den Pedaldruck, den der Fahrer auf das Bremspedal ausübt.
Wenn der Bremskraftverstärker nicht arbeitet oder das Fahrzeug abge-
schleppt wird, muss das Bremspedal kräftiger getreten werden, da sich der
Bremsweg aufgrund fehlender Brem skraftunterstützung verlängert Ÿ.
ACHTUNG!
Neue Bremsbeläge haben anfangs nicht die optimale Bremswirkung.
xNeue Bremsbeläge besitzen bis zu 320 km (200 Meilen) noch nicht die
volle Bremswirkung und müssen sich erst „einschleifen“. Dabei kann eine
reduzierte Bremswirkung erhöht werden, indem mehr Druck auf dem Brem-
spedal gegeben wird.
xUm das Risiko von Unfällen, schweren Verletzungen und dem Verlust
der Fahrzeugkontrolle zu reduzieren, ist mit neuen Bremsbelägen beson-
ders vorsichtig zu fahren.
xWährend der Einfahrzeit der neuen Bremsbeläge niemals anderen Fahr-
zeug zu dicht auffahren oder Fahrsituationen hervorrufen, die eine hohe
Belastung der Bremse nach sich ziehen.
ACHTUNG!
Überhitzte Bremsen reduzieren die Bremswirkung und verlängern den
Bremsweg erheblich.
xBeim Fahren im Gefälle werden die Bremsen besonders beansprucht
und sehr schnell heiß.
xVor dem Befahren einer längeren Strecke mit starkem Gefälle
Geschwindigkeit verringern, in einen niedrigeren Gang schalten bzw. eine
niedrigere Fahrstufe wählen. Dadurch wird die Bremswirkung des Motors
ausgenutzt und die Bremse entlastet.
xNicht serienmäßige oder beschädigte Frontspoiler können die Luftzu-
fuhr zu den Bremsen beeinträchtigen und zum Überhitzen der Bremsen
führen.
ACHTUNG!
Nasse Bremsen oder vereiste oder salzige Bremsen bremsen später und
verlängern den Bremsweg.
xVorsichtig testend die Bremse ausprobieren.
xImmer die Bremsen durch einige vorsichtige Bremsungen trocknen und
von Eis und Salz befreien, wenn es die Wetter-, Fahrbahn- und Verkehrsver-
hältnisse zulassen.
ACHTUNG! Fortsetzung

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Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
ACHTUNG!
Das Fahren ohne Bremskraftverstärker kann erheblich den Bremsweg
verlängern und dadurch Unfälle und schwere Verletzungen verursachen.
xFahrzeug niemals bei abgestelltem Motor rollen lassen.
xWenn der Bremskraftverstärker nicht arbeitet oder das Fahrzeug abge-
schleppt wird, muss das Bremspedal kräftiger getreten werden, da sich der
Bremsweg aufgrund fehlender Bremskraftunterstützung verlängert.
Vorsicht!
xNiemals die Bremsen durch leichten Pedaldruck „schleifen“ lassen, wenn
nicht wirklich gebremst werden muss. Andauernder Druck auf dem Brem-
spedal führt zu einer Überhitzung der Bremsen. Das kann erheblich die
Bremsleistung verringern, den Bremsweg erheblich verlängern und unter
Umständen zum Totalausfall der Bremsanlage führen.
xVor dem Befahren einer längeren Strecke mit starkem Gefälle Geschwin-
digkeit verringern, in einen niedrigeren Gang schalten bzw. eine niedrigere
Fahrstufe wählen. Dadurch wird die Bremswirkung des Motors ausgenutzt
und die Bremse entlastet. Andernfalls könnte die Bremse überhitzen und
möglicherweise ausfallen. Bremsen nur benutzen, wenn man sie zum
Verlangsamen oder zum Anhalten braucht.
Hinweis
Wenn die vorderen Bremsbeläge überprüft werden, sollten auch die hinteren
Bremsbeläge gleichzeitig mit geprüft werden. Die Dicke aller Bremsbeläge ist
regelmäßig visuell zu prüfen, indem die Bremsbeläge durch die Öffnungen
der Felgen oder von der Unterseite des Fahrzeugs überprüft werden. Wenn
nötig, die Räder abmontieren, um eine gründliche Untersuchung durchführen
zu können. SEAT empfiehlt dafür einen SEAT-Betrieb.
Bremsunterstützende Systeme
Die bremsunterstützenden Systeme ESP, ABS, BAS, ASR und EDS arbeiten nur
bei laufendem Motor und tragen wesentlich zur aktiven Fahrsicherheit bei.
Elektronisches Stabilisierungsprogramm (ESP)
Das ESP hilft das Risiko einer Schleudergefahr zu reduzieren und die Fahrsta-
bilität durch das Abbremsen einzelner Räder in bestimmten Fahrsituationen
zu verbessern. Fahrdynamische Grenzsituationen wie z. B. Übersteuern und
Untersteuern des Fahrzeugs oder Durchdrehen der Antriebsräder werden
vom ESP erkannt. Durch gezielte Bremseingriffe oder eine Reduzierung des
Motordrehmoments unterstützt das System das Fahrzeug zu stabilisieren.
ESP hat Grenzen. Es ist wichtig zu wissen, dass ESP nicht die physikalischen
Gesetze außer Kraft setzen kann. ESP wird nicht in allen Situationen helfen
können, mit denen der Fahrer konfrontiert wird. Beispielsweise wird ESP nicht
jedesmal unterstützen können, wenn ein plötzlicher Wechsel der Fahrbahn-
beschaffenheit stattfindet. Wenn ein Abschnitt einer trockenen Straße plötz-
lich mit Wasser, Matsch oder Schnee bedeckt ist, kann ESP nicht auf die
gleiche Art und Weise unterstützen wie auf einer trockenen Straße. Wenn das
Fahrzeug „aufschwimmt“ (fahren auf einen Wasserfilm statt auf dem Fahr-
bahnbelag), ist ESP nicht in der Lage dem Fahrer beim Lenken des Fahrzeugs
zu helfen, weil der Kontakt zum Fahrbahnbelag unterbrochen ist und das
Fahrzeug dadurch nicht brems- und lenkbar ist. Wenn Sie auf kurvigen Stre-
cken Kurven mit hoher Geschwindigkeit durchfahren, reagiert das ESP nicht
immer mit der selben Wirksamkeit: eine aggressive Fahrweise ist nicht mit
einer Fahrweise mit geringerer Geschwindigkeit vergleichbar. Beim Anhän-
gerbetrieb ist ESP nicht in der Lage den Fahrer dabei zu unterstützen, die
Kontrolle über sein Fahrzeug wiederzuerlangen, als wenn kein Anhänger
gezogen wird.
Immer die Geschwindigkeit und den Fahrst il den Wetter-, Fahrbahn- und
Verkehrsverhältnissen anpassen. ESP kann nicht die physikalischen Grenzen
außer Kraft setzen, die verfügbare Kraftübertragung verbessern oder das
Fahrzeug auf der Fahrbahn halten, wenn das Abkommen von der Straße
durch die Unachtsamkeit des Fahrers verursacht wurde. Stattdessen verbes-

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sert ESP die Möglichkeit das Fahrzeug unter Kontrolle zu bekommen und es
unterstützt in extremen Fahrsituationen auf der Straße durch Ausnutzen der
Lenkbewegung des Fahrers, dass das Fahrzeug in die beabsichtigte Richtung
weiterfährt. Wenn mit einer Geschwindigkeit gefahren wird, die das Fahrzeug
von der Straße abbringt, bevor ESP irgendeine Unterstützung geben kann,
wird ESP keine Unterstützung ermöglichen können.
In das ESP sind die Systeme ABS, BAS, ASR und EDS integriert. Das ESP ist
immer eingeschaltet. Wenn in einigen Fahrsituationen kein ausreichender
Vortrieb mehr erreicht wird, kann das ESP durch Drücken der ASR-Taste
ausgeschaltet werden ŸSeite 226, Abb. 144 . Darauf achten, dass das ASR
immer wieder eingeschaltet wird, wenn der Vortrieb wieder vorhanden ist.
Antiblockiersystem (ABS)
Das ABS kann ein Blockieren der Räder beim Bremsen bis kurz vor Fahr-
zeugstillstand verhindern und unterstützt den Fahrer das Fahrzeug zu lenken
und die Kontrolle zu behalten. Das bedeutet, dass das Fahrzeug auch bei
einer Vollbremsung weniger dazu neigt zu schleudern:
xDas Bremspedal kräftig treten und halten. Den Fuß nicht vom Bremspedal
nehmen oder die Kraft auf das Bremspedal reduzieren!
xNicht das Bremspedal „pumpen“ oder den Druck auf das Bremspedal
verringern!
xFahrzeug lenken, während das Bremspedal kräftig getreten wird.
xBeim Loslassen des Bremspedals oder beim Reduzieren der Kraft auf das
Bremspedal schaltet sich das ABS ab.
Der Regelvorgang des ABS macht sich durch eine pulsierende Bewegung des
Bremspedals sowie Geräusche bemerkbar. Es darf nicht erwartet werden,
dass das ABS unter allen Umständen den Bremsweg verkürzt. Der Bremsweg
kann auf Kies oder bei Neuschnee auf eisigem oder rutschigem Untergrund
sogar länger werden.
Bei losem Untergrund wird bei Vorwärtsfahrt automatisch ein speziell auf
Gelände abgestimmtes ABS aktiviert. Hierbei können die Vorderräder kurz-
zeitig blockieren. Damit wird im Gelände der Bremsweg verkürzt , weil sich
die Räder in den losen Untergrund eingraben. Diese Abstimmung steht nur bei Geradeausfahrt zur Verfügung. Wenn die Vorderräder eingeschlagen sind,
ist das normale ABS in Funktion.
Bremsassistent (BAS)
Der Bremsassistent kann helfen, den Bremsweg zu reduzieren. Der Bremsas-
sistent vers
tärkt die Bremskraft, wenn der Fahrer in Notbremssituationen das
Bremspedal schnell tritt. In folge dessen wird sehr schnell der volle Brems-
druck aufgebaut, die Bremskraft verstärkt und der Bremsweg verkürzt.
Dadurch wird das ABS schneller und effektiver aktiviert.
Nicht den Druck auf das Bremspedal verringern! Beim Loslassen des Brem-
spedals oder beim Reduzieren der Kraft auf das Bremspedal schaltet der
Bremsassistent die Bremskraftverstärkung von selbst aus.
Antriebsschlupfregelung (ASR)
Die ASR verringert die Antriebskraft des Motors bei durchdrehenden Rädern
und passt die Antriebskraft den Fahrbahnverhältnissen an. Durch die ASR
wird selbst bei ungünstigen Fahrbahnverhältnissen das Anfahren, Beschleu-
nigen und Bergauffahren erleichtert.
Die ASR kann manuell ein- oder ausgeschaltet werden ŸSeite 226.
Elektronische Differenzialsperre (EDS)
Die EDS steht bei normalen Geradeausfahrten zu Verfügung. EDS bremst ein
durchdrehendes Rad ab und überträgt die Antriebskraft auf die anderen
Antriebsräder. Damit die Scheibenbremse des abgebremsten Rads nicht
überhitzt, schaltet sich die EDS bei ungewöhnlich starker Beanspruchung
automatisch aus. Sobald die Bremse abgekühlt ist, schaltet sich die EDS
automatisch wieder ein.
ACHTUNG!
Schnelles Fahren auf eisigen, rutschigen oder nassen Straßen kann zum
Verlust der Fahrzeugkontrolle und schwere Verletzungen des Fahrers und
der Mitfahrer führen.

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Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
xGeschwindigkeit und Fahrweise den Sicht-, Wetter-, Fahrbahn- und
Verkehrsverhältnissen anpassen. Das erhöhte Sicherheitsangebot durch
die bremsunterstützenden Systeme ABS, BAS, EDS, ASR und ESP darf nicht
dazu verleiten, ein Sicherheitsrisiko einzugehen.
xBremsunterstützende Systeme können die physikalisch vorgegebenen
Grenzen nicht überwinden. Rutschige und nasse Straßen bleiben auch mit
ESP und den anderen Systemen sehr gefährlich.
xZu schnelles Fahren auf nassen Fahrbahnen kann dazu führen, dass die
Räder den Kontakt zur Fahrbahn verlieren und „aufschwimmen“. Ein Fahr-
zeug kann nicht gebremst, gelenkt und kontrolliert werden, wenn es den
Kontakt zur Fahrbahn verloren hat.
xBremsunterstützende Systeme können einen Unfall nicht verhindern,
wenn bspw. zu dicht aufgefahren oder zu schnell für die jeweiligen Fahrsi-
tuation gefahren wird.
xObwohl die bremsunterstützenden Systeme sehr wirksam sind und in
schwierigen Fahrsituationen helfen das Fahrzeug zu kontrollieren, immer
bedenken, dass die Fahrstabilität von der Haftung der Reifen abhängt.
xBeim Beschleunigen auf glatter Fahrbahn, bspw. auf Eis oder Schnee,
vorsichtig Gas geben. Auch mit bremsunterstützenden Systemen können
Räder durchdrehen, was zum Verlust der Fahrzeugkontrolle führen kann.
ACHTUNG!
Die Wirksamkeit von ESP kann maßgeblich reduziert sein, wenn andere
Komponenten und Systeme, die die Fahrdynamik betreffen nicht ordnungs-
gemäß gewartet wurden oder funktionsfähig sind. Dies bezieht sich auch,
aber nicht nur auf die Bremsen, Reifen und andere zuvor genannte
Systeme.
xImmer daran denken, dass Umbauten und Veränderungen am Fahrzeug
sich auf Funktion von ABS, BAS, ASL EDL und ESP auswirken können.
xÄnderungen an der Federung des Fahrzeugs oder der Einsatz von nicht
freigegebenen Räder-Reifen-Kombinationen können sich auf Funktion von
ABS, BAS, ASL EDL und ESP auswirken und ihre Wirksamkeit reduzieren.
xDie Wirksamkeit von ESP wird ebenso festgelegt durch einen geeig-
neten Reifen Ÿ Seite 336.
Hinweis
Nur wenn alle vier Räder gleich bereift sind, kann das ESP bzw. die ASR
störungsfrei arbeiten. Unterschiedliche Abrollumfänge der Reifen können zu
einer unerwarteten Reduzierung der Motorleistung führen.
Hinweis
Bei einer Störung des ABS fallen auch ESP, ASR und EDS aus.
Hinweis
Bei Regelvorgängen der beschriebenen Systeme können Betriebsgeräusche
auftreten.
ACHTUNG! FortsetzungACHTUNG! Fortsetzung

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Fahren
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ASR ein- und ausschalten
Das elektronische Stabilisierungsprogramm (ESP) arbeitet nur bei laufendem
Motor und beinhaltet ABS, EDS und ASR.
Die ASR kann durch Drücken der Taste ŸSeite 226, Abb. 144 bei
laufendem Motor ausgeschaltet werden. Nur in Situationen, in denen kein
ausreichender Vortrieb erreicht wird, die ASR ausschalten (u. a.):
xBeim Fahren in Tiefschnee oder auf lockerem Grund.
xBeim „Freischaukeln“ des festgefahrenen Fahrzeugs.
Anschließend die ASR durch Drücken der Taste Ÿ Seite 226, Abb. 144
wieder einschalten.
Bremsflüssigkeit
Bremsflüssigkeit nimmt im Lauf der Zeit Feuchtigkeit aus der umgebenden
Luft auf. Ein zu hoher Wassergehalt der Bremsflüssigkeit verursacht Schäden
in der Bremsanlage. Durch Wasser senkt sich der Siedepunkt der Bremsflüs-
sigkeit erheblich. Bei einem zu hohen Wassergehalt kann es bei starker Bean-
spruchung der Bremse und Vollbremsung zu Dampfblasenbildung in der
Bremsanlage kommen. Dampfblasen reduzieren die Bremswirkung, verlän-
gern erheblich den Bremsweg und können sogar zum Totalausfall der Brems-
anlage führen. Die eigene Sicherheit und die Sicherheit anderer Verkehrsteil-
nehmer ist abhängig von einer jederzeit ordnungsgemäß funktionierenden
Bremsanlage Ÿ.
Bremsflüssigkeitsspezifikation
SEAT hat eine spezielle Bremsflüssigkeit entwickelt, die für das Bremssystem
des Fahrzeug optimiert ist. SEAT empfiehlt, für eine optimale Funktion der
Bremsanlage Bremsflüssigkeit der VW-Norm 501 14 zu verwenden. Wenn
diese Bremsflüssigkeit nicht zur Verfügung steht oder eine andere Bremsflüs-
sigkeit aus anderen Gründen verwendet wird, kann eine Bremsflüssigkeit
Abb. 144 Ansicht der
Mittelkonsole: Taste zum
manuellen Aus- und
Einschalten der ASR-Funk-
tion (Fahrzeuge mit ESP).
« OFF
« OFF
Abb. 145 Im Motorraum:
Deckel des Bremsflüssig-
keitsbehälters.

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Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
verwendet werden, die den Anforderungen nach US-Norm FMVSS 116 DOT 4
oder DIN ISO 4925 CLASS 4 entspricht
Ÿ.
Eine Bremsflüssigkeit nach der VW-Norm 501 14 erfüllt die Anforderungen
der US-Norm FMVSS 116 DOT 4 und DIN ISO 4925 CLASS 4. Das bedeutet
jedoch nicht, dass eine Bremsflüssigkeit gemäß den Anforderungen nach US-
Norm FMVSS 116 DOT 4 oder DIN ISO 4925 CLASS 4 automatisch auch den
Anforderungen der VW-Norm 501 14 entspricht. Diese Informationen mit den
Angaben auf der Verpackung der Bremsflüssigkeit abgleichen und sicher-
stellen, dass immer die richtige Bremsflüssigkeit für das Fahrzeug verwendet
wird.
Geeignete Bremsflüssigkeiten sind bei einem SEAT-B etrieb erhältlich.
Bremsflüssigkeitsstand
Der Bremsflüssigkeitsstand muss immer zwischen der M IN- und MAX-Markie-
rung des Bremsflüssigkeitsbehälters sein bzw. oberhalb der MIN-Markierung
Ÿ .
Der Bremsflüssigkeitsstand kann nicht bei jedem Modell genau geprüft
werden, da Motorteile die Sicht auf den Flüssigkeitsstand im Bremsflüssig-
keitsbehälter behindern. Wenn der Br emsflüssigkeitsstand nicht genau
abgelesen werden kann, fachmännische Hilfe in Anspruc h nehmen.
Der Bremsflüssigkeitsstand sinkt im Fahrbetrieb geringfügig ab, weil sich die
Bremsbeläge abnutzen und sich die Bremse automatisch nachstellt.
Bremsflüssigkeitswechsel
Die Bremsflüssigkeit muss nach den Angaben im Wartungsprogramm
gewechselt werden. Bremsflüssigkeit von einem Fachbetrieb wechseln
lassen. SEAT empfiehlt dafür einen SEAT-Betrieb. Nur neue Bremsflüssigkeit
nachfüllen lassen, die die erforderliche Spezifikati on aufweist.
ACHTUNG!
Ein Bremsversagen oder eine reduzierte Bremswirkung können durch ein
zu niedrigen Bremsflüssigkeitsstand und eine zu alte oder ungeeignete
Bremsflüssigkeit verursacht werden.
xRegelmäßig Bremsanlage und Bremsflüssigkeitsstand prüfen lassen!
xBremsflüssigkeitswechsel regelmäßig gemäß den Angaben des
Wartungsprogramms durchführen lassen.
xEine starke Beanspruchung der Bremse mit alter Bremsflüssigkeit kann
eine Dampfblasenbildung verursachen. Dampfblasen reduzieren die
Bremswirkung, verlängern erheblich den Bremsweg und können zum
Totalausfall der Bremsanlage führen.
xNur Bremsflüssigkeit verwenden, die der VW-Norm 501 14 oder FMVSS
116 DOT 4 oder DIN ISO 4925 CLASS 4 entspricht. Jede andere Bremsflüs-
sigkeit kann die Bremsfunktion beeinträchtigen und kann die Bremswir-
kung reduziert. Wenn die Spezifikation VW-Norm 501 14, FMVSS 116 DOT
4 oder DIN ISO 4925 CLASS 4 nicht auf dem Bremsflüssigkeitsbehälter
steht, diese Bremsflüssigkeit nicht benutzen.
xDie nachgefüllte Bremsflüssigkeit muss neu sein.
xDarauf achten, dass die richtige Bremsflüssigkeit benutzt wird. Wenn
die Spezifikation VW-Norm 501 14 oder DIN ISO 4925 CLASS 4 oder FMVSS
116 DOT 4 nicht dem Bremsflüssigkeitsbehälter steht, diese Bremsflüssig-
keit nicht benutzen.
ACHTUNG!
Bremsflüssigkeit ist giftig.
xUm die Vergiftungsgefahr zu reduzieren, niemals Getränkeflaschen
oder andere Behältnisse zum Aufbewahren von Bremsflüssigkeit
benutzen. Diese Behältnisse können Personen dazu verleiten daraus zu
trinken, auch wenn das Behältnis gekennzeichnet ist.
xBremsflüssigkeit immer im verschlossenen Originalbehälter und
außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.

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Vorsicht!
Bremsflüssigkeit beschädigt den Fahrzeuglack. Bremsflüssigkeit auf dem
Fahrzeuglack sofort abwischen.
Umwelthinweis
Bremsflüssigkeit kann die Umwelt verschmutzen. Ausgelaufene Betriebsflüs-
sigkeiten fachgerecht entsorgen.

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Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
Anfahrassistenzsysteme
Einleitung
Ergänzende Informationen und Warnhinweise:
xSEAT Fahrerinformationssystem ŸSeite 71
xBremsen, anhalten und parken ŸSeite 217
xFahrzeugbatterie ŸSeite 331
xRäder und Reifen Ÿ Seite 336
xZubehör, Teileersatz, Reparaturen und Änderungen ŸSeite 294
xStarthilfe ŸSeite 386
ACHTUNG!
Die intelligente Technik der Anfahrassistenzsysteme kann die physikalisch
vorgegebenen Grenzen nicht überwinden. Das erhöhte Komfortangebot
durch die Anfahrassistenzsysteme darf niemals dazu verleiten, ein Sicher-
heitsrisiko einzugehen.
xUnbeabsichtigte Fahrzeugbewegungen können schwere Verletzungen
verursachen.
xDie Anfahrassistenzsysteme können die Aufmerksamkeit des Fahrers
nicht ersetzen.
xGeschwindigkeit und Fahrweise immer den Sicht-, Wetter-, Fahrbahn-
und Verkehrsverhältnissen anpassen.
xEin Anfahrassistenzsystem kann nicht unter allen Umständen das Fahr-
zeug an der Steigung halten oder in Gefällestrecken ausreichend
abbremsen, z. B. auf rutschigem oder vereistem Untergrund.

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