YAMAHA TDM 900 2002 Betriebsanleitungen (in German)

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Pflege und Lagerung
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Motorradpflege .................................................................................. 7-1
Lagerung ........................................................................................... 7-4
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7-Pflege und LagerungMotorradpflege – eine Investi-
tion, die sich lohnt! Die “Faszination Motorrad” basiert unter an-
derem auf der sichtbaren Technik. Dies hat
aber leider auch einen Nachteil: Während
bei Automobilen beispielsweise ein korro-
dierter Auspuff unbeachtet bleibt, fallen
schon kleine Rostansätze an der Motorrad-
Auspuffanlage unangenehm auf. Gegen
Schönheitsfehler können Sie durch ge-
konnte Pflege allerdings viel tun. Außerdem
sollten Sie eines bedenken: YAMAHA kann
eine Gewährleistung nur dann überneh-
men, wenn Sie Ihr Motorrad auch ange-
messen pflegen. Denn obwohl nur hoch-
wertige Materialien verwendet werden, sind
nicht alle Bauteile absolut korrosionssicher.
Deshalb geben wir hier wichtige Hinweise,
wie Ihr Motorrad behandelt werden muß,
um dauerhaft gut in Form zu bleiben.Vorbereitung für die Wäsche
1. Die Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit einer Plastiktüte so ab-
decken, daß kein Wasser eindringen
kann.
2. Sicherstellen, daß alle elektrischen
Steckverbinder – auch Zündkerzen-
stecker – und Abdeckkappen fest sit-
zen, damit dort ebenfalls keine Feuch-
tigkeit eindringen kann.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die
z. B. durch verkrustetes Motoröl ver-
unreinigt sind, nur dann einen Kalt-
reiniger mit dem Pinsel auftragen,
wenn keine Gummidichtungen in der
Nähe liegen. Diese könnten sonst
rasch aushärten und ihre Dichtwir-
kung verlieren. Auch von Kette, Ket-
tenrädern und Radachsen sollte Kalt-
reiniger ferngehalten werden.Wäsche
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ACHTUNG:_ 
Moderne Reiniger, insbesondere
säurehaltige Felgenreiniger, lösen
festgebackenen Schmutz zwar sehr
gut, aber sie können bei besonders
langem Einwirken unter Umständen
die metallische Oberfläche angrei-
fen. Deshalb raten wir von Felgen-
reinigern ab. Auf keinen Fall dürfen
sie bei Drahtspeichenrädern zum
Einsatz kommen. Wenn Sie solche
Reiniger trotzdem verwenden: Nach
der empfohlenen Einwirkzeit die be-
handelten Teile unbedingt sehr gut
mit Wasser spülen, trocknen und
anschließend mit einem Korrosions-
schutz (Sprühwachs oder -öl) ver-
sehen.

Starke Reiniger verhalten sich auch
aggressiv gegenüber Kunststoffen
und Gummibauteilen. Verkleidungs-
teile, Radabdeckungen, Lampenglä-
ser, Lenkergriffe usw. sollten ledig-
lich mit einem sauberen weichen
Lappen bzw. Schwamm und Wasser
behandelt werden; nach Bedarf ein
mildes Reinigungsmittel zugeben.
Bei Kratzern hochwertiges Polier-
mittel für Kunststoff verwenden.
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Niemals folgende Mittel bzw. einen
mit diesen Mitteln angefeuchteten
Lappen oder Schwamm benutzen:
alkalische oder stark säurehaltige
Reinigungsmittel, Lösungsmittel,
Benzin, Rostschutz- oder -entfer-
nungsmittel, Brems- oder Kühlflüs-
sigkeit, Batteriesäure.

Zum Waschen keinen Hochdruck-
Wasserstrahl verwenden. Soge-
nannte Dampfstrahler an Tankstel-
len oder Münzwaschanlagen drük-
ken häufig Feuchtigkeit in Radlager,
elektrische Steckverbindungen,
Instrumente, Armaturen, Scheinwer-
fer, Brems- und Blinkleuchten, Ent-
lüftungsöffnungen und -schläuche,
Dichtringe (an Telegabel, Schwin-
genlagern und Getriebewellen)
sowie Bremszylinder.

Zur Behandlung der Windschutz-
scheibe (falls vorhanden): Scharfe
Reinigungsmittel können zu einer
Eintrübung der Scheibe führen, und
ein harter Schwamm kann Kratzer
verursachen. Kunststoffreiniger vor
dem ersten Einsatz am besten an
einer nicht im Blickfeld liegenden
Stelle testen, ob er Scheuerspuren
hinterläßt.
_
Regelmäßige WäscheSchmutz am besten mit warmem Wasser,
einem milden Haushaltsreiniger und ei-
nem sauberen, weichen Schwamm lösen,
danach mit einem sanften Wasserstrahl
abspülen. Schwer zugängliche Stellen mit
einer Bürste reinigen. Insekten lassen
sich leicht entfernen, wenn zuvor ein nas-
ses Tuch oder Spezialmittel einige Minu-
ten die Verschmutzungen gelöst hat.
Nach Einsatz im Winter, im Regen und in

Küstennähe
Nach einer Fahrt in Küstennähe, auf salz-
gestreuten Straßen und auch nach einer
Regenfahrt im Frühjahr sollten Sie Ihre
YAMAHA folgendermaßen behandeln.HINWEIS:_ Nicht nur in den Wintermonaten, wenn we-
gen Glätte gestreut wurde, sondern auch
im Frühjahr befindet sich Salz auf der Fahr-
bahn, das zusammen mit Wasser aggres-
siv auf allen Metallteilen reagiert. Auch
Meerwasser und salzhaltige Luft beschleu-
nigen Korrosion. _
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1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann kalt abspülen oder mit einer Sei-
fenlauge abwaschen.
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ACHTUNG:_ Warmes Wasser verstärkt das aggressi-
ve Verhalten von Salz. _2. Nach dem Trocknen des Fahrzeugs
alle metallischen Oberflächen mit
Sprühöl oder -wachs konservieren.Nach der Wäsche
1. Das Motorrad mit einem Leder oder
einem saugfähigen Tuch trocken-
wischen.
2. Die Antriebskette trocknen und sofort
schmieren, um Rostansatz zu verhin-
dern.
3. Verchromte Bauteile aus Stahl oder
Alu mit einem handelsüblichen
Chrompolish polieren. Dies gilt natür-
lich auch für Auspuffanlagen. Insbe-
sondere Edelstahlauspuffanlagen
können durch Polieren von Verfär-
bungen (thermisch bedingte Anlauf-
farben) sowie hartnäckigen Flecken
befreit werden.
4. Alle metallischen Oberflächen müs-
sen unbedingt vor Korrosion ge-
schützt werden, auch wenn sie ver-
chromt, vernickelt, eloxiert oder auf
eine andere Art oberflächenvergütet
sind. Dies kann mit Sprühwachs oder
Sprühöl erfolgen.
5. Sollten nach der Wäsche noch
Schmutzstellen zu sehen sein, diese
mit einem weichen Tuch und Sprühöl
reinigen.
6. Steinschläge, Scheuerstellen und an-
dere kleine Lackschäden mit Farblack
ausbessern bzw. mit Klarlack versie-
geln.7. Lackierte Oberflächen sollten mit
einem handelsüblichen Lackkonser-
vierer geschützt werden.
8. Das Motorrad vollständig trocknen
(lassen), bevor es untergestellt oder
abgedeckt wird.
GWA00001
WARNUNG
_ 
Wenn Wachs oder Öl auf Bremsen
oder Reifen gelangen, besteht Ge-
fahr.

Bremsscheiben und -beläge mit
Aceton oder einem handelsüblichen
Bremsenreiniger säubern, Reifen
mit Seifenlauge abwaschen. An-
schließend vorsichtig mit dem Mo-
torrad losfahren, eine Bremsprobe
machen und verhalten in Kurven
einfahren.
_
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ACHTUNG:_ 
Wachs und Öl stets sparsam auf-
tragen und jeglichen Überschuß
abwischen.

Niemals Gummi- oder Kunststoff-
teile einölen bzw. wachsen, son-
dern mit geeigneten Pflegemitteln
behandeln.

Polituren nicht zu häufig einsetzen,
denn diese enthalten Schleifmittel,
die eine dünne Schicht des Lackes
abtragen.
_HINWEIS:_ Produktempfehlungen erhalten Sie bei
Ihrem YAMAHA-Händler. _
Lagerung Kurzzeitiges Abstellen
Das Motorrad sollte stets kühl und trocken
untergestellt und mit einer luftdurchlässigen
Plane abgedeckt werden, um es vor Staub
zu schützen.
GCA00014
ACHTUNG:_ 
Stellen Sie ein nasses Motorrad
niemals in eine unbelüftete Garage
oder decken es mit einer Plane ab,
denn dann bleibt das Wasser auf
den Bauteilen stehen, und das kann
Rostbildung zur Folge haben.

Feuchte Kellerräume sind kein ge-
eigneter Abstellplatz. Das gleiche
gilt für Stallungen (ammoniakhalti-
ge Luft ist besonders aggressiv)
und Räume, in denen aggressive
Chemikalien gelagert werden.
_
Stillegung
Möchten Sie Ihr Motorrad für mehr als zwei
Monate aus dem Verkehr ziehen, sollten
folgende Schutzvorkehrungen getroffen
werden, um Schäden und Korrosion zu ver-
hindern.
1. Eine komplette Motorradpflege, wie
zuvor beschrieben, durchführen.
2. Volltanken, um einer Zersetzung des
Benzins und Rostbildung im Tank vor-
zubeugen.
3. Zum Vermeiden von Korrosion im Mo-
tor die folgenden Schritte ausführen:
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a) Die Zündkerzenstecker abziehen
und dann die Zündkerzen heraus-
schrauben.
b) Je etwa einen Teelöffel Motoröl
durch die Kerzenbohrungen ein-
fließen lassen.
c) Die Zündkerzen mit aufgesteck-
tem Zündkerzenstecker an Masse
legen, um Funkenbildung zu ver-
hindern.
d) Den Motor mit dem Starter (ggf.
Kickstarter) etwa fünf Sekunden
durchdrehen lassen, damit das Öl
an Zylinder, Kolben usw. gelangt.
e) Die Zündkerzen einschrauben und
dann die Zündkerzenstecker auf-
stekken.
GWA00003
WARNUNG
_ Schritt 3. c) unbedingt beachten, um
Verletzung durch Hochspannung vorzu-
beugen. _
4. Sämtliche Seilzüge sowie alle Hebel-
und Ständer-Drehpunkte schmieren.
5. Den Luftdruck der Reifen kontrollieren
und ggf. korrigieren. Anschließend
das Motorrad so aufbocken, daß bei-
de Räder über dem Boden schweben.
Anderenfalls jeden Monat das Motor-
rad etwas verschieben, damit die Rei-
fen nicht ständig an derselben Stelle
aufliegen und dadurch beschädigt
werden.
6. Die Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit Plastiktüten so abdek-
ken, daß keine Feuchtigkeit eindrin-
gen kann.
7. Die Batterie ausbauen, kühl und trok-
ken lagern, jeden Monat prüfen und
ggf. aufladen. Temperaturen unter
0°C und über 30 °C sind zu vermei-
den. Für nähere Angaben zum Lagern
der Batterie siehe Seite 6-33.
HINWEIS:_ Anfallende Reparaturen oder Inspektion
vor der Stillegung ausführen. _
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Technische Daten
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Technische Daten .............................................................................. 8-1
Umrechnungstabelle ......................................................................... 8-5
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8-Technische DatenTechnische Daten CS-01G
Modell TDM900
Abmessungen
Gesamtlänge 2.180 mm
Gesamtbreite 800 mm
Gesamthöhe 1.290 mm
Sitzhöhe 825 mm
Radstand 1.485 mm
Bodenfreiheit 160 mm
Wendehalbkreis 2.900 mm
Leergewicht (fahrfertig,
vollgetankt)
221 kg
Motor
Bauart flüssigkeitsgekühlter 2-Zyl.-
4-Takt-Ottomotor, 2 obenlie-
gende Nockenwellen (DOHC)
Zylinderanordnung 2-Zylinder in Reihe, quer nach
vorn geneigt
Hubraum 897 cm
3
Bohrung × Hub 92,0 × 67,5 mm
Verdichtungsverhältnis 10,4:1
Startsystem Elektrostarter
Schmiersystem TrockensumpfschmierungMotoröl
Sorte (Viskosität)
Klassen nach API: SE, SF oder SG
nach ACEA: G-4 oder G-5
Füllmenge
Ölwechsel ohne
Filterwechsel 3,8 L
Ölwechsel mit
Filterwechsel 3,9 L
Gesamtmenge (Motor
trocken) 4,7 L
-20 -10 0
10 20 30
40
50 ˚C
SAE 10W-30
SAE 15W-40SAE 20W-40SAE 20W-50
SAE 10W-40
ACHTUNG:Keine Öle verwenden, die Reibschutzmittel enthalten. Pkw-
Motoröle mit der Bezeichnung “ENERGY CONSERVING II”
enthalten oft solche Zusätze. Diese können beim Motorrad
zu Kupplungsrutschen und Leistungsminderung führen.
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Technische Daten
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Kühlsystem-Fassungsvermö-
gen (Gesamtmenge)
1,7 L
LuftfilterNaßfilter-Einsatz
Kraftstoff
Sorte Bleifreies Normalbenzin
Tankvolumen (Gesamtinhalt) 20 L
Davon Reserve 3,5 L
Zündkerzen
Hersteller/Typ NGK / DPR8EA-9 oder
DENSO / X24EPR-U9
Elektrodenabstand 0,8– 0,9 mm
KupplungsbauartMehrscheiben-Ölbadkupplung
Kraftübertragung
Primärantrieb Stirnräder
Primärübersetzung 1,718
Sekundärantrieb Kette
Sekundärübersetzung 2,625
Anzahl Kettenradzähne
(vorn/hinten) 16/42
Getriebe 6-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe-Betätigung Fußschalthebel (links)Getriebeabstufung
1. Gang 2,750
2. Gang 1,947
3. Gang 1,545
4. Gang 1,240
5. Gang 1,040
6. Gang 0,923
Fahrwerk
Rahmenbauart unten offener Zentralrohr-
rahmen
Lenkkopfwinkel 25,5°
Nachlauf 114 mm
Reifen
Vo r n
Ausführung Schlauchlos-Reifen
Dimension 120/70 ZR18 (59 W)
120/70 ZR18 M/C (59 W)
Hersteller/Typ Dunlop / D220FSTJ
Metzeler / MEZ4J
Hinten
Ausführung Schlauchlos-Reifen
Dimension 160/60 ZR17 (69 W)
160/60 ZR17 M/C (69 W)
Hersteller/Typ Dunlop / D220STJ
Metzeler / MEZ4J
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Technische Daten
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Max. Gesamtzuladung* 203 kg
Reifenluftdruck
(bei kaltem Reifen)
Bis 90 kg*
Vor n 250 kPa (2,50 kgf/cm
2, 2,50 bar)
Hinten 250 kPa (2,50 kgf/cm2, 2,50 bar)
90 kg–Maximum*
Vor n 250 kPa (2,50 kgf/cm2, 2,50 bar)
Hinten 290 kPa (2,90 kgf/cm2, 2,90 bar)
Hochgeschwindigkeitsfahrt
Vor n 250 kPa (2,50 kgf/cm2, 2,50 bar)
Hinten 250 kPa (2,50 kgf/cm2, 2,50 bar)
*Summe aus Fahrer, Beifahrer, Gepäck und Zubehör
Räder
Vo r n
Ausführung Gußrad
Dimension 18 × MT 3,50
18 M/C × MT 3,50
Hinten
Ausführung Gußrad
Dimension 17 × MT 5,00
17 M/C × MT 5,00Bremsanlage
Vo r n
Bauar t Doppelscheibenbremse
Betätigung Handbremshebel (rechts)
Bremsflüssigkeit DOT 4
Hinten
Bauart Einscheibenbremse
Betätigung Fußbremshebel (rechts)
Bremsflüssigkeit DOT 4
Radaufhängung
Vorn Teleskopgabel
Hinten Monocross-Schwinge
Feder-/Dämpferelemente
Vorn hydraulisch gedämpfte Tele-
skopgabel mit Spiralfedern
Hinten Zentralfederbein mit gasdruck-
unterstütztem Stoßdämpfer
und Spiralfeder
Federweg
Vorn 150 mm
Hinten 133 mm
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