YAMAHA XT600E 2002 Betriebsanleitungen (in German)
Page 81 of 100
4PT-G7 (German) 7/13/01 4:20 PM Page 80
Page 82 of 100
Pflege und Lagerung
Motorradpflege – eine Investition, die sich lohnt! ............................................. 7-1
Lagerung .......................................................................................................... 7-4
7
4PT-G7 (German) 7/13/01 4:20 PM Page 81
Page 83 of 100
7-1
GAU03521
Pflege und Lagerung
7
Motorradpflege – eine Investi-
tion, die sich lohnt!PflegeDie „Faszination Motorrad“ basiert unter
anderem auf der sichtbaren Technik. Dies
hat aber leider auch einen Nachteil: Wäh-
rend bei Automobilen beispielsweise ein
korrodierter Auspuff unbeachtet bleibt,
fallen schon kleine Rostansätze an der
Motorrad-Auspuffanlage unangenehm
auf. Gegen Schönheitsfehler können Sie
durch gekonnte Pflege allerdings viel tun.
Außerdem sollten Sie eines bedenken:
YAMAHA kann eine Gewährleistung nur
dann übernehmen, wenn Sie Ihr Motorrad
auch angemessen pflegen. Denn obwohl
nur hochwertige Materialien verwendet
werden, sind nicht alle Bauteile absolut
korrosionssicher. Deshalb geben wir hier
wichtige Hinweise, wie Ihr Motorrad
behandelt werden muß, um dauerhaft gut
in Form zu bleiben.Vorbereitung für die Wäsche
1. Den Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit einer Plastiktüte so ab-
decken, daß kein Wasser eindringen
kann.
2. Sicherstellen, daß alle elektrischen
Steckverbinder – auch der Zündker-
zenstecker – und Abdeckkappen
fest sitzen, damit dort ebenfalls
keine Feuchtigkeit eindringen kann.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die
z. B. durch verkrustetes Motoröl ver-
unreinigt sind, nur dann einen Kalt-
reiniger mit dem Pinsel auftragen,
wenn keine Gummidichtungen in der
Nähe liegen. Diese könnten sonst
rasch aushärten und ihre Dichtwir-
kung verlieren. Auch von Kette,
Kettenrädern und Radachsen sollte
Kaltreiniger ferngehalten werden.Wäsche
GCA00010
dD8
8
Moderne Reiniger, insbesondere
säurehaltige Felgenreiniger, lösen
festgebackenen Schmutz zwar
sehr gut, aber sie können bei be-
sonders langem Einwirken unter
Umständen die metallische
Oberfläche angreifen. Deshalb
raten wir von Felgenreinigern ab.
Auf keinen Fall dürfen sie bei
Drahtspeichenrädern zum Einsatz
kommen. Wenn Sie solche Reini-
ger trotzdem verwenden: Nach
der empfohlenen Einwirkzeit die
behandelten Teile unbedingt sehr
gut mit Wasser spülen, trocknen
und anschließend mit einem Kor-
rosionsschutz (Sprühwachs oder
-öl) versehen.
8 8
Starke Reiniger verhalten sich
auch aggressiv gegenüber Kunst-
stoffen und Gummibauteilen.
Verkleidungsteile, Radabdeckun-
gen, Lampengläser, Lenkergriffe
usw. sollten lediglich mit einem
sauberen weichen Lappen bzw.
Schwamm und Wasser behandelt
werden; nach Bedarf ein mildes
Reinigungsmittel zugeben. Bei
Kratzern hochwertiges Poliermit-
tel für Kunststoff verwenden.
4PT-G7 (German) 7/13/01 4:20 PM Page 82
Page 84 of 100
7-2
Pflege und Lagerung
7
8 8
Niemals folgende Mittel bzw.
einen mit diesen Mitteln ange-
feuchteten Lappen oder Schwamm
benutzen: alkalische oder stark
säurehaltige Reinigungs-mittel,
Lösungsmittel, Benzin,
Rostschutz- oder -entfernungs-
mittel, Brems- oder Kühlflüssig-
keit, Batteriesäure.
8 8
Zum Waschen keinen Hochdruck-
Wasserstrahl verwenden. Soge-
nannte Dampfstrahler an
Tankstel-len oder
Münzwaschanlagen drücken häu-
fig Feuchtigkeit in Radlager, elek-
trische Steckver-bindungen,
Instrumente, Arma-turen,
Scheinwerfer, Brems- und
Blinkleuchten, Entlüftungsöffnun-
gen und -schläuche, Dichtringe
(an Telegabel, Schwingenlagern
und Getriebewellen) sowie
Bremszylinder.8 8
Zur Behandlung der Windschutz-
scheibe (falls vorhanden): Scharfe
Reinigungsmittel können zu einer
Eintrübung der Scheibe führen,
und ein harter Schwamm kann
Kratzer verursachen. Kunststoff-
reiniger vor dem ersten Einsatz
am besten an einer nicht im Blick-
feld liegenden Stelle testen, ob er
Scheuerspuren hinterläßt.
Regelmäßige WäscheSchmutz am besten mit warmem Wasser,
einem milden Haushaltsreiniger und
einem sauberen, weichen Schwamm
lösen, danach mit einem sanften Wasser-
strahl abspülen. Schwer zugängliche
Stellen mit einer Bürste reinigen. Insekten
lassen sich leicht entfernen, wenn zuvor
ein nasses Tuch oder Spezialmittel einige
Minuten die Verschmutzungen gelöst hat.Nach Einsatz im Winter, im Regen und in
KüstennäheNach einer Fahrt in Küstennähe, auf salz-
gestreuten Straßen und auch nach einer
Regenfahrt im Frühjahr sollten Sie Ihre
YAMAHA folgendermaßen behandeln.HINWEIS:Nicht nur in den Wintermonaten, wenn
wegen Glätte gestreut wurde, sondern
auch im Frühjahr befindet sich Salz auf
der Fahrbahn, das zusammen mit Was-
ser aggressiv auf allen Metallteilen rea-
giert. Auch Meerwasser und salzhaltige
Luft beschleunigen Korrosion.1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann kalt abspülen oder mit einer
Seifenlauge abwaschen.
GCA00012
dDWarmes Wasser verstärkt das aggres-
sive Verhalten von Salz.2. Nach dem Trocknen des Fahrzeugs
alle metallischen Oberflächen mit
Sprühöl oder -wachs konservieren.
4PT-G7 (German) 7/13/01 4:20 PM Page 83
Page 85 of 100
7-3
Pflege und Lagerung
7
Nach der Wäsche
1. Das Motorrad mit einem Leder oder
einem saugfähigen Tuch trockenwi-
schen.
2. Die Antriebskette trocknen und so-
fort schmieren, um Rostansatz zu
verhindern.
3. Verchromte Bauteile aus Stahl oder
Alu mit einem handelsüblichen
Chrompolish polieren. Dies gilt
natürlich auch für Auspuffanlagen.
Insbesondere Edelstahlauspuffanla-
gen können durch Polieren von
Verfärbungen (thermisch bedingte
Anlauffarben) sowie hartnäckigen
Flecken befreit werden.
4. Alle metallischen Oberflächen müs-
sen unbedingt vor Korrosion ges-
chützt werden, auch wenn sie ver-
chromt, vernickelt, eloxiert oder auf
eine andere Art oberflächenvergütet
sind. Dies kann mit Sprühwachs
oder Sprühöl erfolgen.
5. Sollten nach der Wäsche noch
Schmutzstellen zu sehen sein, diese
mit einem weichen Tuch und Sprüh-
öl reinigen.
6. Steinschläge, Scheuerstellen und
andere kleine Lackschäden mit
Farblack ausbessern bzw. mit
Klarlack versiegeln.
7. Lackierte Oberflächen sollten mit
einem handelsüblichen Lackkonser-
vierer geschützt werden.8. Das Motorrad vollständig trocknen
(lassen), bevor es untergestellt oder
abgedeckt wird.
GWA00001
W8Wenn Wachs oder Öl auf Bremsen
oder Reifen gelangen, besteht
Gefahr.
8Bremsscheiben und -beläge mit
Aceton oder einem handelsübli-
chen Bremsenreiniger säubern,
Reifen mit Seifenlauge abwa-
schen. Anschließend vorsichtig
mit dem Motorrad losfahren, eine
Bremsprobe machen und verhal-
ten in Kurven einfahren.
GCA00013
dD8Wachs und Öl stets sparsam auf-
tragen und jeglichen Überschuß
abwischen.
8Niemals Gummi- oder Kunststoff-
teile einölen bzw. wachsen, son-
dern mit geeigneten Pflegemitteln
behandeln.
8Polituren nicht zu häufig einset-
zen, denn diese enthalten Schleif-
mittel, die eine dünne Schicht des
Lackes abtragen.HINWEIS:Produktempfehlungen erhalten Sie bei
Ihrem YAMAHA-Händler.
4PT-G7 (German) 7/13/01 4:20 PM Page 84
Page 86 of 100
7-4
Pflege und Lagerung
7
LagerungLagerungKurzzeitiges Abstellen
Das Motorrad sollte stets kühl und trok-
ken untergestellt und mit einer luftdurch-
lässigen Plane abgedeckt werden, um es
vor Staub zu schützen.
GCA00014
dD8
8
Stellen Sie ein nasses Motorrad
niemals in eine unbelüftete Gara-
ge oder decken es mit einer Plane
ab, denn dann bleibt das Wasser
auf den Bauteilen stehen, und das
kann Rostbildung zur Folge ha-
ben.
8 8
Feuchte Kellerräume sind kein
geeigneter Abstellplatz. Das glei-
che gilt für Stallungen (ammoni-
akhaltige Luft ist besonders
aggressiv) und Räume, in denen
aggressive Chemikalien gelagert
werden.
Stillegung
Möchten Sie Ihr Motorrad für mehr als
zwei Monate aus dem Verkehr ziehen,
sollten folgende Schutzvorkehrungen
getroffen werden, um Schäden und
Korrosion zu verhindern.
1. Eine komplette Motorradpflege, wie
zuvor beschrieben, durchführen.
2. Den Kraftstoffhahn ggf. auf „OFF“
stellen.
3. Die Vergaser-Schwimmerkammer
durch Aufdrehen der Ablaßschraube
entleeren, um einer Verharzung vor-
zubeugen. Das abgelassene Benzin
in den Kraftstofftank einfüllen.
4. Volltanken, um Rostbildung im Tank
vorzubeugen.
5. Zum Vermeiden von Korrosion im
Motor die folgenden Schritte aus-
führen:
a. Den Zündkerzenstecker abziehen
und dann die Zündkerze heraus-
schrauben.
b. Etwa einen Teelöffel Motoröl
durch die Kerzenbohrung einflie-
ßen lassen.c. Die Zündkerze mit aufgestecktem
Zündkerzenstecker an Masse
legen, um Funkenbildung zu ver-
hindern.
d. Den Motor mit dem Starter (ggf.
Kickstarter) etwa fünf Sekunden
durchdrehen lassen, damit das Öl
an Zylinder, Kolben usw. gelangt.
e. Die Zündkerze einschrauben und
dann den Zündkerzenstecker auf-
stecken.
GWA00003
WSchritt 5. c) unbedingt beachten, um
Verletzung durch Hochspannung vor-
zubeugen.
4PT-G7 (German) 7/13/01 4:20 PM Page 85
Page 87 of 100
7-5
Pflege und Lagerung
7
6. Sämtliche Seilzüge sowie alle
Hebel- und Ständer-Drehpunkte
ölen.
7. Den Luftdruck der Reifen kontrollie-
ren und ggf. korrigieren.
Anschließend das Motorrad so auf-
bocken, daß beide Räder über dem
Boden schweben. Anderenfalls
jeden Monat das Motorrad etwas
verschieben, damit die Reifen nicht
ständig an derselben Stelle auflie-
gen und dadurch beschädigt wer-
den.
8. Den Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit einer Plastiktüte so
abdecken, daß keine Feuchtigkeit
eindringen kann.9. Die Batterie ausbauen, kühl und
trocken lagern, jeden Monat prüfen
und ggf. aufladen. Temperaturen
unter 0 °C und über 30 °C sind zu
vermeiden. Für nähere Angaben
zum Lagern der Batterie siehe Seite
6-32.
HINWEIS:Anfallende Reparaturen oder Inspektion
vor der Stillegung ausführen.
4PT-G7 (German) 7/13/01 4:20 PM Page 86
Page 88 of 100
Technische Daten
Technische Daten ............................................................................................ 8-1
8
4PT-G7 (German) 7/13/01 4:20 PM Page 87
Page 89 of 100
8-1
GAU01038
Technische Daten
8
Technische DatenTechnische Daten
Modell XT600E
Abmessungen
Gesamtlänge 2.220 mm
2.295 mm (nur N, S, CH)
Gesamtbreite 825 mm
865 mm (nur CH)
Gesamthöhe 1.205 mm
Sitzhöhe 855 mm
Radstand 1.440 mm
Bodenfreiheit 230 mm
Wendekreis-Halbmesser 2.300 mm
Leergewicht (fahrfertig,
vollgetankt)176kg
172 kg (nur CH)
Motor
Bauart luftgekühlter 1-Zyl.-4-Takt-
Ottomotor, eine obenliegende
Nockenwelle (SOHC)
Zylinderanordnung 1-Zylinder, nach vorn geneigt
Hubraum 595 cm
3
Bohrung ×Hub 95,0 ×84,0 mm
Verdichtungsverhältnis 8,5:1
Startsystem Elektrostarter
Schmiersystem Trockensumpfschmierung
Motoröl
Sorte (Viskosität)
Klassen nach API: SE, SF oder SG
nach ACEA: G–4 od. G–5
dDKeine Öle verwenden, die Reibschutzmittel enthalten. Pkw-
Motoröle mit der Bezeichnung „ENERGY CONSERVING
II“
enthalten oft solche Zusätze. Diese können beim Motorrad
zu Kupplungsrutschen und Leistungsminderung führen.
Füllmenge
Ölwechsel ohne Filterwechsel
2,7 L
Ölwechsel mit Filterwechsel
2,8 L
Gesamtmenge (motor trocken) 3,3 L
–10° 0° 10° 20° 30°
40°
SAE 10W/30
SAE 10W/40
SAE 20W/40
SAE 20W/50
–20°
SAE 15W/40 50°C
4PT-G7 (German) 7/13/01 4:20 PM Page 88
Page 90 of 100
8-2
Technische Daten
8
LuftfilterTrockenfilter-Einsatz
Kraftstoff
Sorte Bleifreies Normalbenzin
Tankvolumen (Gesamtinhalt) 15 L
Davon Reserve 2 L
Vergaser
Typ ×Anzahl Y26PV ×1
Hersteller TEIKEI
Zündkerzen
Typ/Hersteller DPR8EA-9 oder
DPR9EA-9 / NGK
Elektrodenabstand 0,8–0,9 mm
KupplungsbauartMehrscheiben-Ölbadkupplung
Kraftübertragung
Primärantrieb Stirnräder
Primärübersetzung 71/34 (2,088)
Sekundärantrieb Kette
Sekundärübersetzung 3,000
Anzahl Kettenradzähne
(hinten/vorn) 45/15
Getriebe klauengeschaltetes 5-Gang-
Getriebe
Getriebe-Betätigung Fußschalthebel (links)Getriebeabstufung
1. Gang 2,583
2. Gang 1,588
3. Gang 1,200
4. Gang 0,955
5. Gang 0,792
Fahrwerk
Rahmenbauart
unten offener Zentralrohrrahmen
Lenkkopfwinkel 27°45’
Nachlauf 120 mm
Reifen
Vorn
Ausführung Schlauchreifen
Dimension 90/90-21 54S oder
90/90-21 M/C 54S
Hersteller/Typ BRIDGESTONE / TW47
DUNLOP / TRAIL MAX L
Hinten
Ausführung Schlauchreifen
Dimension 120/90-17 64S oder
120/90-17 M/C 64S
Hersteller/Typ BRIDGESTONE / TW48
DUNLOP / TRAIL MAX
Maximale Zuladung* 180 kg
4PT-G7 (German) 7/13/01 4:20 PM Page 89