YAMAHA YZF-R1 2000 Betriebsanleitungen (in German)

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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-40
6
GAU01249
Vorderrad einbauen
1. Das Rad zwischen den Gabelholmen
anheben.
2. Die Radachse durchstecken.
3. Das Motorrad herablassen.
4. Die Teleskopgabel mehrmals einfe-
dern, um deren Funktion zu prüfen.
5. Die Bremssättel festschrauben.HINWEIS:@ Zwischen den Bremsbelägen muß ein
genügend großer Spalt für die Brems-
scheibe vorhanden sein. @6. Die Bremsschlauchhalter festschrau-
ben.
7. Die Vorderachs-Klemmschraube
montieren und dann die folgenden
Teile vorschriftsmäßig anziehen.8. Das Verkleidungsteil montieren.Anzugsmoment
Radachse
72 Nm (7,2 m·kg)
Vorderachs-Klemmschraube
23 Nm (2,3 m·kg)
Bremssattel-Schraube
40 Nm (4,0 m·kg)
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-41
6
GAU01247
Hinterrad Hinterrad ausbauen
GW000122
WARNUNG
@ l
Wartungsarbeiten an den Rädern
sollten grundsätzlich von einem
YAMAHA-Händler durchgeführt
werden.
l
Das Fahrzeug sicher abstützen,
damit es nicht umfallen kann.
@1. Die Achsmutter und Bremssattel-
Schrauben lockern.
2. Das Motorrad aufbocken, um das Hin-
terrad vom Boden abzuheben; siehe
dazu Seite 6-38.3. Die Achsmutter und den Bremssattel
abschrauben.
4. Die Kontermutter beider Kettenspan-
ner lockern.
5. Die Einstellschrauben beider Ketten-
spanner ganz nach
a drehen.6. Das Hinterrad nach vorn drücken und
dann die Antriebskette vom Kettenrad
abnehmen.
HINWEIS:@ Die Antriebskette muß für den Ein- und
Ausbau des Hinterrads nicht aufgetrennt
werden. @7. Die Radachse herausziehen und dann
das Rad herausrollen.
GCA00048
ACHTUNG:@ Bei ausgebautem Rad auf keinen Fall die
Bremse betätigen, da sonst die Brems-
beläge aneinandergedrückt werden. @
1. Achsmutter
2. Einstellschraube (Kettenspannung)
3. Kontermutter
1. Schraube (´ 2)
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-42
6
GAU01246
Hinterrad einbauen
1. Das Rad zwischen die Schwingen-
arme rollen und dann die Radachse
durchstecken.
2. Die Antriebskette auf das Kettenrad
spannen und dann den Antriebsket-
ten-Durchhang einstellen; siehe dazu
Seite 6-27.
3. Die Achsmutter festziehen und das
Motorrad herablassen.
4. Den Bremssattel festschrauben.HINWEIS:@ Zwischen den Bremsbelägen muß ein
genügend großer Spalt für die Brems-
scheibe vorhanden sein. @
5. Die folgenden Teile vorschriftsmäßig
anziehen.
GAU03087
Fehlersuche Obwohl alle YAMAHA-Fahrzeuge vor der
Auslieferung einer strengen Inspektion
unterzogen werden, kann es im Alltag zu
Störungen kommen. Zum Beispiel kön-
nen Defekte am Kraftstoff- oder Zünd-
system oder mangelnde Kompression zu
Anlaßproblemen und Leistungseinbußen
führen.
Die nachfolgenden Fehlersuchdiagram-
me beschreiben die Vorgänge, die es
Ihnen ermöglichen, eine einfache und
schnelle Kontrolle der einzelnen Funkti-
onsbereiche vorzunehmen. Reparatur-
arbeiten sollten jedoch unbedingt von
einem YAMAHA-Händler ausgeführt wer-
den, denn nur dieser bietet das Know-
how, die Werkzeuge und die Erfahrung
für eine optimale Wartung.
Ausschließlich YAMAHA-Originalersatz-
teile verwenden. Ersatzteile anderer Her-
steller mögen zwar so aussehen wie
YAMAHA-Teile, bieten aber nur selten die
gleiche Qualität und Lebensdauer, was
erhöhte Reparaturkosten zur Folge hat. Anzugsmoment
Achsmutter
150 Nm (15,0 m·kg)
Bremssattel-Schraube
40 Nm (4,0 m·kg)
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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6
GAU02990
Fehlersuchdiagramme Bei Startproblemen und mangelnder Motorleistung
GW000125
WARNUNG
@ Bei Prüf- und Reparaturarbeiten am Kraftstoffsystem Funken und offene Flammen fernhalten und auf keinen Fall rauchen. @
Ausreichend
Tank leerVerdichtung prüfen.
Kraftstoff tanken.
2. Verdichtung
Verdichtung vorhanden
Kein VerdichtungZündung prüfen.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
Zünderzen heraus-
schrauben und Elektroden
prüfen.
3. Zündung
Feucht
TrockenMit trockenem Lappen sauberwischen
und Elektrodenabstand korrigieren bzw.
Zündkerzen erneuern.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
Motor startet nicht. Batterie prüfen. Gasdrehgriff halb öffnen und E-Starter
betätigen.
4. Batterie
Motor dreht schnell.
Motor dreht zu langsam.Batterie gut.
1. KraftstoffKraftstoffstand prüfen.
E-Starter betätigen.
E-Starter betätigen.
Anschlüsse prüfen bzw.
Batterie laden.
Motor startet nicht.
Verdichtung prüfen.
Motor startet nicht.
Vom YAMAHA-Händler prüfen lassen.
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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Bei Motorüberhitzung
GW000070
WARNUNG
@ l
Der heiße Kühler steht unter Druck. Daher den Kühlerverschlußdeckel niemals bei heißem Motor abnehmen, denn aus-
tretender Dampf und heiße Kühlflüssigkeit könnten ernsthafte Verbrühungen verursachen. Den Kühlerverschlußdeckel
erst nach Abkühlen des Motors öffnen.
l
Nachdem die Kühlerverschlußdeckel-Arretierschraube losgedreht wurde, einen dicken Lappen über den Kühlerverschluß-
deckel legen und dann den Deckel langsam im Gegenuhrzeigersinn bis zum Anschlag drehen, damit der restliche Druck
entweichen kann. Wenn kein Zischen mehr zu vernehmen ist, auf den Deckel drücken und ihn dann im Gegenuhrzeigersinn
abschrauben.
@HINWEIS:@ Falls die vorgeschriebene Kühlflüssigkeit nicht verfügbar ist, kann notfalls auch Leitungswasser verwendet werden. Dieses aber so bald
wie möglich durch die vorschriftsmäßige Kühlflüssigkeit ersetzen. @
Motor abkühlen
lassen.
Kühlflüssigkeitsstand im
Ausgleichsbehälter und/oder
im Kühler prüfen.
Flüssigkeitsstand
ist ausreichend.Flüssigkeitsstand ist niedrig.
Kühlsystem auf
Undichtigkeit prüfen.
DichtUndicht
Kühlsystem vom YAMAHA-Händler
prüfen und instand setzen lassen.Kühlflüssigkeit nachfüllen.
(Siehe HINWEIS.)
Motor erneut anlassen.
Falls der Motor wieder überhitzt, das Kühlsystem vom YAMAHA-
Händler prüfen und instand setzen lassen.
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Pflege und Lagerung
7
Motorradpflege – eine Investition, die sich lohnt! .............................. 7-1
Lagerung ........................................................................................... 7-4
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7-1
7
7-Pflege und Lagerung
GAU03168
Motorradpflege – eine
Investition, die sich lohnt! Die “Faszination Motorrad” basiert unter an-
derem auf der sichtbaren Technik. Dies hat
aber leider auch einen Nachteil: Während
bei Automobilen beispielsweise ein korro-
dierter Auspuff unbeachtet bleibt, fallen
schon kleine Rostansätze an der Motorrad-
Auspuffanlage unangenehm auf. Gegen
Schönheitsfehler können Sie durch ge-
konnte Pflege allerdings viel tun. Außerdem
sollten Sie eines bedenken: YAMAHA kann
eine Gewährleistung nur dann überneh-
men, wenn Sie Ihr Motorrad auch ange-
messen pflegen. Denn obwohl nur hoch-
wertige Materialien verwendet werden, sind
nicht alle Bauteile absolut korrosionssicher.
Deshalb geben wir hier wichtige Hinweise,
wie Ihr Motorrad behandelt werden muß,
um dauerhaft gut in Form zu bleiben.Vorbereitung für die Wäsche
1. Den Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit einer Plastiktüte so ab-
decken, daß kein Wasser eindringen
kann.
2. Sicherstellen, daß alle elektrischen
Steckverbinder – auch Zündkerzen-
stecker – und Abdeckkappen fest sit-
zen, damit dort ebenfalls keine Feuch-
tigkeit eindringen kann.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die
z. B. durch verkrustetes Motoröl ver-
unreinigt sind, nur dann einen Kaltrei-
niger mit dem Pinsel auftragen, wenn
keine Gummidichtungen in der Nähe
liegen. Diese könnten sonst rasch
aushärten und ihre Dichtwirkung ver-
lieren. Auch von Kette, Kettenrädern
und Radachsen sollte Kaltreiniger
ferngehalten werden.Wäsche
GCA00056
ACHTUNG:@ l
Moderne Reiniger, insbesondere
säurehaltige Felgenreiniger, lösen
festgebackenen Schmutz zwar sehr
gut, aber sie können bei besonders
langem Einwirken unter Umstän-
den die metallische Oberfläche an-
greifen. Deshalb raten wir von Fel-
genreinigern ab. Auf keinen Fall
dürfen sie bei Drahtspeichenrädern
zum Einsatz kommen. Wenn Sie
solche Reiniger trotzdem verwen-
den: Nach der empfohlenen Ein-
wirkzeit die behandelten Teile un-
bedingt sehr gut mit Wasser
spülen, trocknen und anschließend
mit einem Korrosionsschutz
(Sprühwachs oder -öl) versehen.
l
Starke Reiniger verhalten sich auch
aggressiv gegenüber Kunststoffen
und Gummibauteilen sowie dem
Schalldämpfer. Der Schalldämpfer
sowie Verkleidungsteile, Radab-
deckungen, Lampengläser, Lenker-
griffe usw. sollten lediglich mit ei-
nem sauberen weichen Lappen
bzw. Schwamm und Wasser behan-
delt werden; nach Bedarf ein mil-
des Reinigungsmittel zugeben. Bei
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Pflege und Lagerung
7-2
7
Kratzern hochwertiges Poliermittel
für Kunststoff verwenden. Den
Schalldämpfer nach Bedarf mit ei-
ner weichen Bürste und einem alka-
lihaltigen Reiniger behandeln.
l
Niemals folgende Mittel bzw. einen
mit diesen Mitteln angefeuchteten
Lappen oder Schwamm benutzen:
alkalische oder stark säurehaltige
Reinigungsmittel, Lösungsmittel,
Benzin, Rostschutz- oder -entfer-
nungsmittel, Brems- oder Kühlflüs-
sigkeit, Batteriesäure.
l
Zum Waschen keinen Hochdruck-
Wasserstrahl verwenden. Soge-
nannte Dampfstrahler an Tankstel-
len oder Münzwaschanlagen drük-
ken häufig Feuchtigkeit in
Radlager, elektrische Steckverbin-
dungen, Instrumente, Armaturen,
Scheinwerfer, Brems- und Blink-
leuchten, Entlüftungsöffnungen
und -schläuche, Dichtringe (an Te-
legabel, Schwingenlagern und Ge-
triebewellen), Bremszylinder und
Ablagefächer.
l
Zur Behandlung der Windschutz-
scheibe (falls vorhanden): Scharfe
Reinigungsmittel können zu einer
Eintrübung der Scheibe führen,
und ein harter Schwamm kann
Kratzer verursachen. Kunststoffrei-
niger vor dem ersten Einsatz am
besten an einer nicht im Blickfeld
liegenden Stelle testen, ob er
Scheuerspuren hinterläßt.
@Regelmäßige WäscheSchmutz am besten mit warmem Wasser,
einem milden Haushaltsreiniger und einem
sauberen, weichen Schwamm lösen, da-
nach mit einem sanften Wasserstrahl ab-
spülen. Schwer zugängliche Stellen mit ei-
ner Bürste reinigen. Insekten lassen sich
leicht entfernen, wenn zuvor ein nasses
Tuch oder Spezialmittel einige Minuten die
Verschmutzungen gelöst hat.Nach Einsatz im Winter, im Regen und in
KüstennäheNach einer Fahrt in Küstennähe, auf salz-
gestreuten Straßen und auch nach einer
Regenfahrt im Frühjahr sollten Sie Ihre
YAMAHA folgendermaßen behandeln.HINWEIS:@ Nicht nur in den Wintermonaten, wenn we-
gen Glätte gestreut wurde, sondern auch
im Frühjahr befindet sich Salz auf der Fahr-
bahn, das zusammen mit Wasser aggres-
siv auf allen Metallteilen reagiert. Auch
Meerwasser und salzhaltige Luft beschleu-
nigen Korrosion. @1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann kalt abspülen oder mit einer Sei-
fenlauge abwaschen.
GCA00012
ACHTUNG:@ Warmes Wasser verstärkt das aggressi-
ve Verhalten von Salz. @2. Nach dem Trocknen des Fahrzeugs
alle metallischen Oberflächen (mit
Ausnahme des Titan-Schalldämp-
fers) mit Sprühöl oder -wachs konser-
vieren.
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Pflege und Lagerung
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7
Titan-Schalldämpfer reinigenUnbedingt folgende Angaben zur Pflege
des Titan-Schalldämpfers beachten.l
Der Titan-Schalldämpfer sollte ledig-
lich mit einem sauberen weichen Lap-
pen bzw. Schwamm, Wasser und ei-
nem milden Reinigungsmittel
behandelt werden; nach Bedarf eine
weiche Bürste und einen alkalischen
Reiniger verwenden.
l
Scharfe und scheuernde Reinigungs-
mittel tragen die Schalldämpfer-Be-
schichtung ab.
l
Schon geringe (z. B. auf Lappen oder
Fingern befindliche) Öl- oder Fettspu-
ren hinterlassen Flecke auf dem Titan-
Schalldämpfer, die allerdings mit ei-
nem milden Reinigungsmittel leicht
entfernt werden können.
l
Die thermisch bedingte Verfärbung
des Titan-Schalldämpfers und dessen
Eingangrohres ist normal und kann
nicht entfernt werden.Nach der Wäsche
1. Das Motorrad mit einem Leder oder
einem saugfähigen Tuch trockenwi-
schen.
2. Die Antriebskette trocknen und sofort
schmieren, um Rostansatz zu verhin-
dern.
3. Verchromte Bauteile aus Stahl oder
Alu mit einem handelsüblichen
Chrompolish polieren.
4. Alle metallischen Oberflächen müs-
sen unbedingt vor Korrosion ge-
schützt werden, auch wenn sie ver-
chromt, vernickelt, eloxiert oder auf
eine andere Art oberflächenvergütet
sind. Dies kann mit Sprühwachs oder
Sprühöl erfolgen.
5. Sollten nach der Wäsche noch
Schmutzstellen zu sehen sein, diese
mit einem weichen Tuch und Sprühöl
reinigen.
6. Steinschläge, Scheuerstellen und an-
dere kleine Lackschäden mit Farblack
ausbessern bzw. mit Klarlack versie-
geln.
7. Lackierte Oberflächen sollten mit ei-
nem handelsüblichen Lackkonservie-
rer geschützt werden.
8. Das Motorrad vollständig trocknen
(lassen), bevor es untergestellt oder
abgedeckt wird.
GWA00031
WARNUNG
@ l
Wenn Wachs oder Öl auf Bremsen
oder Reifen gelangen, besteht Ge-
fahr.
l
Nach Bedarf Bremsscheiben und -
beläge mit Aceton oder einem han-
delsüblichen Bremsenreiniger säu-
bern, Reifen mit Seifenlauge abwa-
schen. Anschließend vorsichtig mit
dem Motorrad losfahren, eine
Bremsprobe machen und verhalten
in Kurven einfahren.
@
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