Seat Alhambra 2013 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: SEAT, Model Year: 2013, Model line: Alhambra, Model: Seat Alhambra 2013Pages: 402, PDF-Größe: 6.24 MB
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Fahren
Mit der Tiptronic* schalten
Abb. 134 Wählhebel in
Tiptronic-Stellung (Links-
lenker). Rechtslenker
spiegelbildlich.
Abb. 135 Lenkrad mit
zwei Schaltwippen für die
Tiptronic.
Mit der Tiptronic können beim automatischen Getriebe die Gänge manuell
hoch und herunter geschaltet werden. Beim Wechseln in das Tiptronic-Pro-
gramm wird der aktuell gefahrene Gang beibehalten. Das gilt solange, bis
das System nicht automatisch ein Gangwechsel aufgrund der aktuellen
Fahrsituation durchführt. Tiptronic mit dem Wählhebel bedienen
●
Wählhebel aus der Stellung D rechts in die Tiptronic-Schaltgasse drü-
cken ⇒
in Automatikgetriebe*: Gang einlegen auf Seite 188.
● Wählhebel nach vorn + oder hinten – tippen, um hoch- oder herunter-
zuschalten ⇒ Abb. 134.
Tiptronic mit den Schaltwippen bedienen
● Im Fahrprogramm D oder S Schaltwippen am Lenkrad betätigen
⇒ Abb. 135.
● Rechte Schaltwippe + OFF
⇒ Abb. 135 zum Lenkrad ziehen, um hochzu-
schalten.
● Linke Schaltwippe –
⇒ Abb. 135 zum Lenkrad ziehen, um herunterzu-
schalten.
Die Tiptronic wird automatisch verlassen, wenn die Schaltwippen einige Zeit
nicht betätigt werden.
VORSICHT
● Beim Beschleunigen schaltet das Getriebe kurz vor dem Erreichen der
höchstzulässigen Motordrehzahl automatisch in den nächsthöheren Gang.
● Beim manuellen Herunterschalten schaltet das Getriebe erst dann, wenn
ein Überdrehen des Motors nicht mehr möglich ist.
Fahren mit automatischem Getriebe
Die Vorwärtsgänge werden automatisch hoch- und heruntergeschaltet.
Fahren im Gefälle
Je steiler das Gefälle ist, um so kleiner muss der Gang gewählt werden. Klei-
nere Gänge erhöhen die Bremswirkung des Motors. Fahrzeug niemals in der
Neutralstellung N Berge oder Hügel hinunterrollen lassen.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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190Fahren
● Vom Gas gehen.
● Wählhebel aus der Stellung D rechts in die Tiptronic-Schaltgasse drü-
cken ⇒ Seite 189.
● Wählhebel nach hinten tippen, um herunterzuschalten.
● ODER: Mit den Schaltwippen am Lenkrad herunterschalten ⇒ Seite 189.
Notprogramm
Wenn im Display des Kombiinstruments alle Anzeigen der Wählhebelstel-
lungen mit einem hellen Hintergrund unterlegt sind, liegt eine Störung im
System vor. Das automatische Getriebe läuft in einem Notprogramm. Im
Notprogramm kann das Fahrzeug noch gefahren werden, jedoch mit redu-
zierter Geschwindigkeit und nicht in allen Gängen.
Beim Doppelkupplungsgetriebe DSG ®
kann dann in einigen Fällen der
Rückwärtsgang nicht mehr eingelegt werden . Getriebe umgehend von ei-
nem Fachbetrieb prüfen lassen.
Überlastungsschutz beim 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe DSG ®
Eine Überlastung der Kupplung kündigt sich durch ein Längsruckeln des
Fahrzeugs und durch Blinken der Wählhebelanzeige an. Um eine Beschädi-
gung der Kupplung auszuschließen, trennt die Kupplung den Kraftfluss zwi-
schen Motor und Getriebe. Es ist kein Vortrieb mehr vorhanden und keine
Beschleunigung möglich. Wenn die Kupplung wegen Überlastung automa-
tisch geöffnet wird, Fußbremse betätigen. Einige Sekunden warten, bevor
weitergefahren werden kann.
Kick-down
Die Kick-down-Einrichtung ermöglicht eine maximale Beschleunigung in der
Wählhebelstellung D, S oder in der Tiptronic-Stellung.
Wenn das Gaspedal ganz durchgetreten wird, schaltet die Getriebeautoma-
tik abhängig von der Geschwindigkeit und Motordrehzahl in einen niedrig-
eren Gang zurück. Dadurch wird die volle Beschleunigung des Fahrzeugs
genutzt ⇒
. Bei Kick-down erfolgt das automatische Hochschalten in den nächsthöheren
Gang erst dann, wenn die maximal vorgegebene Motordrehzahl erreicht
wird.
Launch-Control-Programm
Das Launch-Control-Programm ermöglicht eine maximale Beschleunigung
aus dem Stand.
●
ASR ausschalten ⇒ Seite 192.
● Mit dem linken Fuß das Bremspedal treten und halten.
● Wählhebel in Stellung S oder in die Tiptronic-Stellung bringen.
● Mit dem rechten Fuß das Gaspedal treten, bis eine Motordrehzahl von
etwa 3200/min erreicht ist.
● Linken Fuß von der Bremse nehmen ⇒
. Das Fahrzeug startet mit ma-
ximaler Beschleunigung.
● ASR nach dem Beschleunigen wieder einschalten!
ACHTUNG
Schnelles Beschleunigen kann zu Traktionsverlust und Schleudern be-
sonders auf rutschigen Straßen führen. Das kann zum Verlust der Fahr-
zeugkontrolle, zu Unfällen und schweren Verletzungen führen.
● Kick-down oder schnelles Beschleunigen nur anwenden, wenn es die
Wetter-, Fahrbahn- und Verkehrsverhältnisse zulassen und andere Ver-
kehrsteilnehmer durch die Beschleunigung des Fahrzeugs und den Fahr-
stil nicht gefährdet werden.
● Darauf achten, dass die Antriebsräder durchdrehen können und das
Fahrzeug rutschen kann, wenn ASR ausgeschaltet ist, insbesondere
wenn die Straße rutschig ist.
● Nach der Beschleunigung ASR wieder einschalten.
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191
Fahren
VORSICHT
● Beim Halten an Steigungen bei eingelegter Fahrstufe das Fahrzeug nicht
durch Gasgeben am Wegrollen hindern. Dadurch kann das automatische
Getriebe überhitzen und beschädigt werden.
● Niemals das Fahrzeug in Fahrstufe N rollen lassen, besonders nicht bei
abgestelltem Motor. Das Automatikgetriebe wird nicht geschmiert und kann
dadurch beschädigt werden.
Gangempfehlung
Im Display des Kombiinstruments wird bei einigen Fahrzeugen während der
Fahrt eine Empfehlung für die Wahl eines Kraftstoff sparenden Gangs als
Zahl angezeigt:
AnzeigeBedeutung
Optimal gewählter Gang.
Empfehlung, in einen höheren Gang zu schalten.
Empfehlung, in einen niedrigeren Gang zu schalten.
Informationen zum „Reinigen“ des Dieselpartikelfilters
Die Steuerung der Abgasanlage erkennt einen sich verstopfenden Diesel-
partikelfilter und unterstützt durch eine gezielte Gangempfehlung die
Selbstreinigung des Dieselpartikelfilters. Dazu kann es erforderlich sein,
ausnahmsweise mit einer erhöhten Motordrehzahl zu fahren ⇒ Seite 239.
ACHTUNG
Die Gangempfehlung ist lediglich ein Hilfsmittel und kann die Aufmerk-
samkeit des Fahrers nicht ersetzen.
● Die Verantwortung für die richtige Wahl des Ganges in der jeweiligen
Fahrsituation liegt beim Fahrer, z. B. beim Überholen, bei Bergfahrten
oder im Anhängerbetrieb.
Umwelthinweis
Ein optimal gewählter Gang hilft Kraftstoff sparen.
Hinweis
Die Anzeige der Gangempfehlung verlischt, wenn das Kupplungspedal ge-
treten wird.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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192Fahren
Bremsen, anhalten und parken
Einleitung
Die bremsunterstützenden Systeme sind das Antiblockiersystem (ABS), der
Bremsassistent (BAS), die elektronische Differenzialsperre (EDS), die An-
triebsschlupfregelung (ASR) und die elektronische Stabilisierungskontrolle
(ESC).
Ergänzende Informationen und Warnhinweise:
● Anhängerbetrieb ⇒ Seite 244
● Anfahrassistenzsysteme ⇒ Seite 203
● Räder und Reifen ⇒ Seite 308
● Zubehör, Teileersatz, Reparaturen und Änderungen ⇒ Seite 269
ACHTUNG
Das Fahren mit abgenutzten Bremsbelägen oder einer gestörten Brems-
anlage kann Unfälle und schwere Verletzungen verursachen.
● Wenn einzeln oder zusammen mit einer Textmeldung im Display
des Kombiinstruments aufleuchtet, sofort einen Fachbetrieb aussuchen
und Bremsbeläge prüfen und abgenutzte Bremsbeläge erneuern lassen.
ACHTUNG
Ein unsachgemäßes Parken kann schwere Verletzungen verursachen.
● Niemals den Fahrzeugschlüssel aus dem Zündschloss ziehen, solan-
ge das Fahrzeug in Bewegung ist. Die Lenkungssperre kann einrasten
und das Fahrzeug kann nicht mehr gelenkt oder kontrolliert werden.
ACHTUNG (Fortsetzung)
● Niemals das Fahrzeug so abstellen, dass Teile der Abgasanlage mit
leicht entflammbaren Materialien unter dem Fahrzeug in Berührung kom-
men, z. B. Unterholz, Laub, trockenes Gras, verschütteter Kraftstoff usw.
● Immer die elektronische Parkbremse einschalten, wenn das Fahrzeug
abgestellt oder geparkt wird.
● Niemals Kinder oder hilfsbedürftige Personen im Fahrzeug zurücklas-
sen. Sie könnten die elektronische Parkbremse lösen, den Wählhebel
oder Schalthebel betätigen und so das Fahrzeug in Bewegung setzen.
Das kann Unfälle und schwere Verletzungen verursachen.
● Nehmen Sie bei jedem Verlassen des Fahrzeugs stets alle Fahrzeug-
schlüssel mit. Der Motor kann gestartet und elektrische Ausstattungen
wie die Fensterheber bedient werden, was zu schweren Verletzungen füh-
ren kann.
● Niemals Kinder oder hilfsbedürftige Personen allein im Fahrzeug zu-
rücklassen. Diese sind in einem Notfall nicht in der Lage, das Fahrzeug
selbstständig zu verlassen oder sich selbst zu helfen. So können bei-
spielsweise je nach Jahreszeit in einem geschlossenen Fahrzeug sehr ho-
he oder niedrige Temperaturen entstehen, die vor allem bei Kleinkindern
ernsthafte Verletzungen und Erkrankungen hervorrufen oder zum Tode
führen können.
VORSICHT
● Parkplätze mit hochstehenden Bordsteineinfassungen oder festen Be-
grenzungen immer vorsichtig befahren. Diese aus dem Boden ragenden Ge-
genstände können beim Ein- und Ausparken den Stoßfänger und andere
Fahrzeugteile beschädigen. Um Schäden zu vermeiden, anhalten bevor die
Räder die Begrenzungen oder Bordsteine berühren.
● Vorsichtig über Grundstückseinfahrten, Rampen, Bordsteine und andere
Gegenstände fahren. Tief liegende Fahrzeugteile wie Stoßfänger, Spoiler
und Teile des Fahrwerks, Motors oder der Abgasanlage können beim Über-
fahren beschädigt werden.
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193
Fahren
Warn- und Kontrollleuchten
leuchtetmögliche Ursache ⇒ Abhilfe
(rot)
Zusammen mit Kontrollleuch-
te in der Taste: Elektroni-
sche Parkbremse eingeschal-
tet.
⇒ Seite 194
Bremsanlage gestört. Halten Sie an!
Fachmännische Hilfe in An-
spruch nehmen! ⇒ Seite 197.
Bremsflüssigkeitsstand zu
niedrig. Nicht weiterfahren!
Bremsflüssigkeitsstand prüfen
⇒ Seite 201.
Zusammen mit ABS-Kontroll-
leuchte : ABS ausgefallen.Fachbetrieb aufsuchen. Das
Fahrzeug kann ohne ABS ge-
bremst werden.
(rot)Bremspedal nicht getreten!Bremspedal ganz durchtreten.
(gelb)Vordere Bremsbeläge ver-
schlissen.Sofort einen Fachbetrieb aufsu-
chen. Alle Bremsbeläge prüfen
und ggf. ersetzen lassen.
(gelb)
ESC systembedingt abge-
schaltet.Zündung aus- und einschalten.
Gegebenenfalls eine kurze Weg-
strecke fahren.
Abweichung im ESC.Fachbetrieb aufsuchen.
Zusammen mit ABS-Kontroll-
leuchte : ABS gestört.Fachbetrieb aufsuchen. Das
Fahrzeug kann ohne ABS ge-
bremst werden.
Fahrzeugbatterie wurde wie-
der angeklemmt.⇒ Seite 303
leuchtetmögliche Ursache ⇒ Abhilfe
(gelb)ASR manuell ausgeschaltet.
ASR einschalten ⇒ Seite 200.
Automatisches Einschalten der
ASR durch Ein- und Ausschalten
der Zündung.
(gelb)
Zusammen mit ESC-Kontroll-
leuchte : ABS gestört.Fachbetrieb aufsuchen. Das
Fahrzeug kann ohne ABS ge-
bremst werden.Zusammen mit Warnleuch-
te oder : ABS ausgefal-
len.
(gelb)Zusammen mit blinkender
Warnleuchte : Elektroni-
sche Parkbremse gestört.Fachbetrieb aufsuchen.
(grün)Bremspedal nicht getreten.
Zum Einlegen einer Fahrstufe
Bremspedal treten.
Zum Lösen der elektronischen
Parkbremse Bremspedal treten
⇒ Seite 194.
blinktmögliche Ursache ⇒ Abhilfe
(rot)
Elektronische Parkbremse
gestört. Gleichzeitig kann die
Kontrollleuchte leuchten
oder die Kontrollleuchte in
der Taste blinken.Fachbetrieb aufsuchen, weil das
Fahrzeug möglicherweise nicht
sicher geparkt werden kann.
(gelb)ESC bzw. ASR regelt.Fuß vom Gas nehmen. Fahrwei-
se den Fahrbahnverhältnissen
anpassen.
Beim Einschalten der Zündung leuchten einige Warn- und Kontrollleuchten
zur Funktionsprüfung kurz auf. Sie erlöschen nach wenigen Sekunden.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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194Fahren
ACHTUNG
Das Missachten aufleuchtender Warnleuchten und Textmeldungen kann
zum Liegenbleiben im Straßenverkehr, zu Unfällen und schweren Verlet-
zungen führen.
● Missachten Sie niemals aufleuchtende Warnleuchten und Textmel-
dungen.
● Halten Sie das Fahrzeug an, sobald es möglich und sicher ist.
ACHTUNG
Das Fahren mit schlechten Bremsen kann Unfälle und schwere Verletzun-
gen verursachen.
● Wenn die Bremsanlagen-Warnleuchte nicht verlischt oder während
der Fahrt aufleuchten sollte, ist entweder der Bremsflüssigkeitsstand im
Vorratsbehälter zu niedrig oder es liegt eine Störung in der Bremsanlage
vor. Umgehend anhalten und fachmännische Hilfe in Anspruch nehmen
⇒ Seite 201, Bremsflüssigkeit.
● Wenn die Bremsanlagen-Warnleuchte zusammen mit der ABS-Kon-
trollleuchte aufleuchtet, kann die Regelfunktion des ABS ausgefallen
sein. Dadurch können die Hinterräder beim Bremsen relativ schnell blo-
ckieren. Blockierende Hinterräder können zum Verlust der Fahrzeugkon-
trolle führen! Wenn es möglich ist, die Geschwindigkeit reduzieren und
vorsichtig mit geringer Geschwindigkeit bis zum nächsten Fachbetrieb
fahren, um die Bremsanlage überprüfen zu lassen. Auf dem Weg dorthin
plötzliche Brems- und Fahrmanöver vermeiden.
● Wenn die ABS-Kontrollleuchte nicht ausgeht oder während der
Fahrt angehet, funktioniert das ABS nicht richtig. Das Fahrzeug kann nur
mit den normalen Bremsen angehalten werden (ohne ABS). Der Schutz,
den ABS bietet, ist dann nicht vorhanden. So schnell wie möglich einen
Fachbetrieb aufsuchen.
● Wenn einzeln oder zusammen mit einer Textmeldung im Display
des Kombiinstruments aufleuchtet, sofort einen Fachbetrieb aussuchen
und Bremsbeläge prüfen oder abgenutzte Bremsbeläge erneuern lassen.
VORSICHT
Das Missachten aufleuchtender Kontrollleuchten und Textmeldungen kann
zu Fahrzeugbeschädigungen führen.
Elektronische Parkbremse
Abb. 136 Ansicht der
Mittelkonsole: Taste für
die elektronische Park-
bremse.
Elektronische Parkbremse einschalten
Das Einschalten der elektronischen Parkbremse ist bei Fahrzeugstillstand
jederzeit möglich – auch bei ausgeschalteter Zündung. Parkbremse immer
einschalten, wenn das Fahrzeug verlassen oder geparkt wird.
● Taste
so lange ziehen, bis die Kontrollleuchte
in der Taste auf-
leuchtet.
● Die Parkbremse ist eingeschaltet, wenn die Kontrollleuchte im Kombi-
instrument leuchtet ⇒ Seite 193.
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195
Fahren
Elektronische Parkbremse ausschalten
● Schalten Sie die Zündung ein.
● Taste
wird gedrückt. Gleichzeitig kräftig das Bremspedal treten oder
bei laufendem Motor leicht das Gaspedal treten.
● Die Kontrollleuchten in der Taste und im Kombiinstrument erlö-
schen.
Automatisches Ausschalten der elektronischen Parkbremse beim Anfahren
Die elektronische Parkbremse schaltet sich beim Anfahren automatisch aus,
wenn die Fahrertür geschlossen und der Sicherheitsgurt des Fahrers ange-
legt ist. Beim Schaltgetriebe muss zusätzlich die Kupplung vor dem Anfah-
ren vollständig durchgetreten worden sein, damit das System erkennt, dass
die Parkbremse gelöst werden soll.
Notbremsfunktion
Notbremsfunktion nur im Notfall auslösen, wenn das Fahrzeug nicht mit der
Fußbremse angehalten werden kann ⇒
!
● Taste
gezogen halten, um das Fahrzeug
stark abzubremsen. Gleich-
zeitig ertönt ein akustisches Warnsignal.
● Um den Bremsvorgang abzubrechen, Taste loslassen oder Gas geben.
ACHTUNG
Das unsachgemäße Verwenden der elektronischen Parkbremse kann Un-
fälle und schwere Verletzungen verursachen.
● Niemals elektronische Parkbremse zum Abbremsen des Fahrzeugs
benutzen, außer im Notfall. Der Bremsweg ist wesentlich länger, da nur
die Hinterräder gebremst werden. Immer die Fußbremse benutzen.
● Niemals bei eingelegter Fahrstufe oder eingelegtem Gang und laufen-
dem Motor vom Motorraum aus Gas geben. Das Fahrzeug kann sich auch
bei eingeschalteter elektronischer Parkbremse in Bewegung setzen.
Hinweis
● Bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe: Beim Loslassen des getretenen
Kupplungspedals und gleichzeitigem Gasgeben löst die elektronische Park-
bremse automatisch.
● Bei einem Fahrzeug mit entladener Fahrzeugbatterie ist kein Lösen der
elektronischen Parkbremse möglich. Starthilfe verwenden ⇒ Seite 353.
● Beim Ein- oder Ausschalten der elektronischen Parkbremse können Ge-
räusche hörbar sein.
● Wenn die elektronische Parkbremse länger nicht verwendet wurde, führt
das System bei geparktem Fahrzeug gelegentlich automatische und hörbare
Prüfungen durch.
Parken
Zum Abstellen und Parken eines Fahrzeugs die gesetzlichen Bestimmungen
beachten.
Fahrzeug abstellen
Handlungen nur in der angegebenen Reihenfolge ausführen.
● Fahrzeug auf geeignetem Untergrund abstellen ⇒
.
● Bremspedal treten und halten, bis der Motor abgestellt ist.
● Elektronische Parkbremse einschalten ⇒ Seite 194.
● Beim automatischen Getriebe den Wählhebel in Stellung P bringen.
● Motor abstellen und den Fuß vom Bremspedal nehmen.
● Ziehen Sie den Fahrzeugschlüssel vom Zündschloss ab.
● Gegebenenfalls Lenkrad etwas drehen, um die Lenkungssperre einzu-
rasten.
● Beim Schaltgetriebe in der Ebene und Steigung den 1. Gang oder im Ge-
fälle den Rückwärtsgang einlegen und das Kupplungspedal loslassen.
● Darauf achten, dass alle Insassen und besonders Kinder aussteigen.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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196Fahren
● Alle Fahrzeugschlüssel mitnehmen, wenn das Fahrzeug verlassen wird.
● Fahrzeug verriegeln.
Zusätzlich an Steigungen und im Gefälle
Vor dem Ausschalten des Motors das Lenkrad so drehen, dass das geparkte
Fahrzeug mit den Vorderrädern gegen den Bordstein rollt, falls es sich in Be-
wegung setzt.
● Im Gefälle die Vorderräder so einschlagen, das sie in Richtung der Bord-
steine zeigen.
● In Steigungen die Vorderräder so einschlagen, das sie zur Fahrbahnmit-
te zeigen.
ACHTUNG
Die Teile der Abgasanlage werden sehr heiß. Dadurch können Brände und
schwere Verletzungen verursacht werden.
● Niemals das Fahrzeug so abstellen, dass Teile der Abgasanlage mit
leicht entflammbaren Materialien unter dem Fahrzeug in Berührung kom-
men, z. B. Unterholz, Laub, trockenes Gras, verschütteter Kraftstoff.
VORSICHT
● Parkplätze mit hochstehenden Bordsteineinfassungen oder festen Be-
grenzungen immer vorsichtig befahren. Diese aus dem Boden ragenden Ge-
genstände können beim Ein- und Ausparken den Stoßfänger und andere
Fahrzeugteile beschädigen. Um Schäden zu vermeiden, anhalten bevor die
Räder die Begrenzungen oder Bordsteine berühren.
● Vorsichtig über Grundstückseinfahrten, Rampen, Bordsteine und andere
Gegenstände fahren. Tief liegende Fahrzeugteile wie Stoßfänger, Spoiler
und Teile des Fahrwerks, Motors oder der Abgasanlage können beim Über-
fahren beschädigt werden. Informationen zu den Bremsen
Neue Bremsbeläge besitzen während der ersten 200 bis 300 km (100 bis
200 Meilen) noch nicht die volle Bremswirkung und müssen sich erst „ein-
schleifen“ ⇒
. Die etwas verminderte Bremskraft kann jedoch durch einen
stärkeren Druck auf das Bremspedal ausgeglichen werden. In der Einfahr-
zeit ist der Bremsweg bei einer Vollbremsung oder Notbremsung länger , als
bei eingefahrenen Bremsbelägen. Während der Einfahrzeit sind Vollbrem-
sungen und Situationen zu vermeiden, die hohe Belastungen der Bremse
nach sich ziehen. Beispielsweise wenn zu dicht aufgefahren wird.
Die Abnutzung der Bremsbeläge ist sehr von den Einsatzbedingungen und
der Fahrweise abhängig. Bei häufigem Stadt- und Kurzstreckenverkehr so-
wie sportlicher Fahrweise ist die Stärke der Bremsbeläge im Fachbetrieb öf-
ter prüfen zu lassen als im Wartungsprogramm angegeben.
Beim Fahren mit nassen Bremsen, wie z. B. nach Wasserdurchfahrten, bei
heftigen Regenfällen oder nach einer Fahrzeugwäsche, kann die Bremswir-
kung wegen feuchter oder im Winter vereister Bremsscheiben verzögert ein-
setzen. Die Bremsen müssen durch vorsichtiges Bremsen bei höherer Ge-
schwindigkeit so schnell wie möglich „trockengebremst“ werden. Achten
Sie dabei darauf, dass kein nachfolgendes Fahrzeug und kein anderer Ver-
kehrsteilnehmer gefährdet wird ⇒
.
Eine Salzschicht auf den Bremsscheiben und Bremsbelägen verzögert die
Bremswirkung und verlängert den Bremsweg. Wenn längere Zeit auf salzge-
streuten Straßen nicht gebremst worden ist, muss die Salzschicht durch vor-
sichtige Abbremsungen abgeschliffen werden ⇒
.
Korrosion an den Bremsscheiben und Verschmutzung der Bremsbeläge
werden begünstigt durch lange Standzeiten, geringe Laufleistung und ge-
ringe Beanspruchung. Bei keiner oder geringer Beanspruchung der Brems-
beläge sowie bei vorhandener Korrosion empfiehlt SEAT, durch mehrmali-
ges starkes Bremsen aus höherer Geschwindigkeit die Bremsscheiben und
Bremsbeläge zu reinigen. Achten Sie dabei darauf, dass kein nachfolgendes
Fahrzeug und kein anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet wird ⇒
.
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197
Fahren
Störung in der Bremsanlage
Wenn gebremst werden muss und Fahrzeug bremst nicht mehr so wie ge-
wohnt (plötzliche Verlängerung des Bremsweges), kann möglicherweise ein
Bremskreis ausgefallen sein. Dies wird durch die Warnleuchte und ggf.
durch eine Textmeldung angezeigt. Unverzüglich nächsten Fachbetrieb auf-
suchen, um den Schaden beheben zu lassen. Auf dem Weg dorthin mit ge-
ringer Geschwindigkeit fahren und sich dabei auf viel längere Bremswege
und einen erhöhten Pedaldruck einstellen.
Bremskraftverstärker
Der Bremskraftverstärker funktioniert nur bei laufendem Motor und ver-
stärkt den Pedaldruck, den der Fahrer auf das Bremspedal ausübt.
Wenn der Bremskraftverstärker nicht arbeitet oder das Fahrzeug abge-
schleppt wird, muss das Bremspedal kräftiger getreten werden, da sich der
Bremsweg aufgrund fehlender Bremskraftunterstützung verlängert ⇒
.
ACHTUNG
Neue Bremsbeläge haben anfangs nicht die optimale Bremswirkung.
● Neue Bremsbeläge besitzen bis zu 320 km (200 Meilen) noch nicht
die volle Bremswirkung und müssen sich erst „einschleifen“. Dabei kann
eine reduzierte Bremswirkung erhöht werden, indem mehr Druck auf dem
Bremspedal gegeben wird.
● Um das Risiko von Unfällen, schweren Verletzungen und dem Verlust
der Fahrzeugkontrolle zu reduzieren, ist mit neuen Bremsbelägen beson-
ders vorsichtig zu fahren.
● Während der Einfahrzeit der neuen Bremsbeläge niemals anderen
Fahrzeug zu dicht auffahren oder Fahrsituationen hervorrufen, die eine
hohe Belastung der Bremse nach sich ziehen.
ACHTUNG
Überhitzte Bremsen reduzieren die Bremswirkung und verlängern den
Bremsweg erheblich.
● Beim Fahren im Gefälle werden die Bremsen besonders beansprucht
und sehr schnell heiß.
● Vor dem Befahren einer längeren Strecke mit starkem Gefälle Ge-
schwindigkeit verringern, in einen niedrigeren Gang schalten bzw. eine
niedrigere Fahrstufe wählen. Dadurch wird die Bremswirkung des Motors
ausgenutzt und die Bremse entlastet.
● Nicht serienmäßige oder beschädigte Frontspoiler können die Luftzu-
fuhr zu den Bremsen beeinträchtigen und zum Überhitzen der Bremsen
führen.
ACHTUNG
Nasse Bremsen oder vereiste oder salzige Bremsen bremsen später und
verlängern den Bremsweg.
● Vorsichtig testend die Bremse ausprobieren.
● Immer die Bremsen durch einige vorsichtige Bremsungen trocknen
und von Eis und Salz befreien, wenn es die Wetter-, Fahrbahn- und Ver-
kehrsverhältnisse zulassen.
ACHTUNG
Das Fahren ohne Bremskraftverstärker kann erheblich den Bremsweg
verlängern und dadurch Unfälle und schwere Verletzungen verursachen.
● Fahrzeug niemals bei abgestelltem Motor rollen lassen.
● Wenn der Bremskraftverstärker nicht arbeitet oder das Fahrzeug ab-
geschleppt wird, muss das Bremspedal kräftiger getreten werden, da sich
der Bremsweg aufgrund fehlender Bremskraftunterstützung verlängert.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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198Fahren
VORSICHT
● Niemals die Bremsen durch leichten Pedaldruck „schleifen“ lassen,
wenn nicht wirklich gebremst werden muss. Andauernder Druck auf dem
Bremspedal führt zu einer Überhitzung der Bremsen. Das kann erheblich
die Bremsleistung verringern, den Bremsweg erheblich verlängern und un-
ter Umständen zum Totalausfall der Bremsanlage führen.
● Vor dem Befahren einer längeren Strecke mit starkem Gefälle Geschwin-
digkeit verringern, in einen niedrigeren Gang schalten bzw. eine niedrigere
Fahrstufe wählen. Dadurch wird die Bremswirkung des Motors ausgenutzt
und die Bremse entlastet. Andernfalls könnte die Bremse überhitzen und
möglicherweise ausfallen. Bremsen nur benutzen, wenn man sie zum Ver-
langsamen oder zum Anhalten braucht.
Hinweis
Wenn die vorderen Bremsbeläge überprüft werden, sollten auch die hint-
eren Bremsbeläge gleichzeitig mit geprüft werden. Die Dicke aller Bremsbe-
läge ist regelmäßig visuell zu prüfen, indem die Bremsbeläge durch die Öff-
nungen der Felgen oder von der Unterseite des Fahrzeugs überprüft werden.
Wenn nötig, die Räder abmontieren, um eine gründliche Untersuchung
durchführen zu können. SEAT empfiehlt dafür einen SEAT-Betrieb.
Bremsunterstützende Systeme
Die bremsunterstützenden Systeme ESC, ABS, BAS, ASR und EDS arbeiten
nur bei laufendem Motor und tragen wesentlich zur aktiven Fahrsicherheit
bei.
Elektronische Stabilisierungskontrolle (ESC)
Das ESC hilft das Risiko einer Schleudergefahr zu reduzieren und die Fahr-
stabilität durch das Abbremsen einzelner Räder in bestimmten Fahrsituatio-
nen zu verbessern. Fahrdynamische Grenzsituationen wie z. B. Übersteuern
und Untersteuern des Fahrzeugs oder Durchdrehen der Antriebsräder wer-
den vom ESC erkannt. Durch gezielte Bremseingriffe oder eine Reduzierung des Motordrehmoments unterstützt das System das Fahrzeug zu stabilisie-
ren.
ESC hat Grenzen. Es ist wichtig zu wissen, dass ESC nicht die physikalischen
Gesetze außer Kraft setzen kann. ESC wird nicht in allen Situationen helfen
können, mit denen der Fahrer konfrontiert wird. Beispielsweise wird ESC
nicht jedes Mal unterstützen können, wenn ein plötzlicher Wechsel der Fahr-
bahnbeschaffenheit stattfindet. Wenn ein Abschnitt einer trockenen Straße
plötzlich mit Wasser, Matsch oder Schnee bedeckt ist, kann ESC nicht auf
die gleiche Art und Weise unterstützen wie auf einer trockenen Straße.
Wenn das Fahrzeug „aufschwimmt“ (fahren auf einen Wasserfilm statt auf
dem Fahrbahnbelag), ist ESC nicht in der Lage dem Fahrer beim Lenken des
Fahrzeugs zu helfen, weil der Kontakt zum Fahrbahnbelag unterbrochen ist
und das Fahrzeug dadurch nicht brems- und lenkbar ist. Wenn Sie auf kurvi-
gen Strecken Kurven mit hoher Geschwindigkeit durchfahren, reagiert das
ESC nicht immer mit der selben Wirksamkeit: eine aggressive Fahrweise ist
nicht mit einer Fahrweise mit geringerer Geschwindigkeit vergleichbar. Beim
Anhängerbetrieb ist ESC nicht in der Lage den Fahrer dabei zu unterstützen,
die Kontrolle über sein Fahrzeug wiederzuerlangen, als wenn kein Anhänger
gezogen wird.
Immer die Geschwindigkeit und den Fahrstil den Wetter-, Fahrbahn- und
Verkehrsverhältnissen anpassen. ESC kann nicht die physikalischen Gren-
zen außer Kraft setzen, die verfügbare Kraftübertragung verbessern oder
das Fahrzeug auf der Fahrbahn halten, wenn das Abkommen von der Straße
durch die Unachtsamkeit des Fahrers verursacht wurde. Stattdessen verbes-
sert ESC die Möglichkeit das Fahrzeug unter Kontrolle zu bekommen und es
unterstützt in extremen Fahrsituationen auf der Straße durch Ausnutzen der
Lenkbewegung des Fahrers, dass das Fahrzeug in die beabsichtigte Rich-
tung weiterfährt. Wenn mit einer Geschwindigkeit gefahren wird, die das
Fahrzeug von der Straße abbringt, bevor ESC irgendeine Unterstützung ge-
ben kann, wird ESC keine Unterstützung ermöglichen können.
In das ESC sind die Systeme ABS, BAS, ASR und EDS integriert. Das ESC ist
immer eingeschaltet. Wenn in einigen Fahrsituationen kein ausreichender
Vortrieb mehr erreicht wird, kann das ESC durch Drücken der ASR-Taste aus-
geschaltet werden
⇒ Abb. 137. Darauf achten, dass das ASR immer wieder
eingeschaltet wird, wenn der Vortrieb wieder vorhanden ist.