Seat Alhambra 2013 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: SEAT, Model Year: 2013, Model line: Alhambra, Model: Seat Alhambra 2013Pages: 402, PDF-Größe: 6.24 MB
Page 201 of 402

199
Fahren
Antiblockiersystem (ABS)
Das ABS kann ein Blockieren der Räder beim Bremsen bis kurz vor Fahr-
zeugstillstand verhindern und unterstützt den Fahrer das Fahrzeug zu len-
ken und die Kontrolle zu behalten. Das bedeutet, dass das Fahrzeug auch
bei einer Vollbremsung weniger dazu neigt zu schleudern:
● Das Bremspedal kräftig treten und halten. Den Fuß nicht vom Bremspe-
dal nehmen oder die Kraft auf das Bremspedal reduzieren!
● Nicht das Bremspedal „pumpen“ oder den Druck auf das Bremspedal
verringern!
● Fahrzeug lenken, während das Bremspedal kräftig getreten wird.
● Beim Loslassen des Bremspedals oder beim Reduzieren der Kraft auf
das Bremspedal schaltet sich das ABS ab.
Der Regelvorgang des ABS macht sich durch eine pulsierende Bewegung
des Bremspedals sowie Geräusche bemerkbar. Es darf nicht erwartet wer-
den, dass das ABS unter allen Umständen den Bremsweg verkürzt. Der
Bremsweg kann auf Kies oder bei Neuschnee auf eisigem oder rutschigem
Untergrund sogar länger werden.
Bei losem Untergrund wird bei Vorwärtsfahrt automatisch ein speziell auf
Gelände abgestimmtes ABS aktiviert. Hierbei können die Vorderräder kurz-
zeitig blockieren. Damit wird im Gelände der Bremsweg verkürzt , weil sich
die Räder in den losen Untergrund eingraben. Diese Abstimmung steht nur
bei Geradeausfahrt zur Verfügung. Wenn die Vorderräder eingeschlagen
sind, ist das normale ABS in Funktion.
Bremsassistent (BAS)
Der Bremsassistent kann helfen, den Bremsweg zu reduzieren. Der Brems-
assistent verstärkt die Bremskraft, wenn der Fahrer in Notbremssituationen
das Bremspedal schnell tritt. In folge dessen wird sehr schnell der volle
Bremsdruck aufgebaut, die Bremskraft verstärkt und der Bremsweg ver-
kürzt. Dadurch wird das ABS schneller und effektiver aktiviert.
Nicht den Druck auf das Bremspedal verringern! Beim Loslassen des Brems-
pedals oder beim Reduzieren der Kraft auf das Bremspedal schaltet der
Bremsassistent die Bremskraftverstärkung von selbst aus. Antriebsschlupfregelung (ASR)
Die ASR verringert die Antriebskraft des Motors bei durchdrehenden Rädern
und passt die Antriebskraft den Fahrbahnverhältnissen an. Durch die ASR
wird selbst bei ungünstigen Fahrbahnverhältnissen das Anfahren, Be-
schleunigen und Bergauffahren erleichtert.
Die ASR kann manuell ein- oder ausgeschaltet werden
⇒ Seite 200.
Elektronische Differenzialsperre (EDS und XDS)
Die EDS steht bei normalen Geradeausfahrten zu Verfügung. EDS bremst ein
durchdrehendes Rad ab und überträgt die Antriebskraft auf die anderen An-
triebsräder. Damit die Scheibenbremse des abgebremsten Rads nicht über-
hitzt, schaltet sich die EDS bei ungewöhnlich starker Beanspruchung auto-
matisch aus. Sobald die Bremse abgekühlt ist, schaltet sich die EDS auto-
matisch wieder ein.
Das System XDS ist eine Erweiterung der Elektronischen Differenzialsperre.
Das XDS reagiert nicht auf den Antriebsschlupf der Antriebsräder, sondern
auf die Entlastung des kurveninneren Vorderrades bei schneller Kurven-
fahrt. Das XDS gibt Druck auf das kurveninnere Rad, um es am Durchdrehen
zu hindern. Damit wird die Traktion verbessert und die Neigung zum Unter-
steuern vermindert.
ACHTUNG
Schnelles Fahren auf eisigen, rutschigen oder nassen Straßen kann zum
Verlust der Fahrzeugkontrolle und schwere Verletzungen des Fahrers und
der Mitfahrer führen.
● Geschwindigkeit und Fahrweise den Sicht-, Wetter-, Fahrbahn- und
Verkehrsverhältnissen anpassen. Das erhöhte Sicherheitsangebot durch
die bremsunterstützenden Systeme ABS, BAS, EDS, ASR und ESC darf
nicht dazu verleiten, ein Sicherheitsrisiko einzugehen.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
Page 202 of 402

200Fahren
ACHTUNG (Fortsetzung)
● Bremsunterstützende Systeme können die physikalisch vorgegebe-
nen Grenzen nicht überwinden. Rutschige und nasse Straßen bleiben
auch mit ESC und den anderen Systemen sehr gefährlich.
● Zu schnelles Fahren auf nassen Fahrbahnen kann dazu führen, dass
die Räder den Kontakt zur Fahrbahn verlieren und „aufschwimmen“. Ein
Fahrzeug kann nicht gebremst, gelenkt und kontrolliert werden, wenn es
den Kontakt zur Fahrbahn verloren hat.
● Bremsunterstützende Systeme können einen Unfall nicht verhindern,
wenn bspw. zu dicht aufgefahren oder zu schnell für die jeweiligen Fahr-
situation gefahren wird.
● Obwohl die bremsunterstützenden Systeme sehr wirksam sind und in
schwierigen Fahrsituationen helfen das Fahrzeug zu kontrollieren, immer
bedenken, dass die Fahrstabilität von der Haftung der Reifen abhängt.
● Beim Beschleunigen auf glatter Fahrbahn, bspw. auf Eis oder Schnee,
vorsichtig Gas geben. Auch mit bremsunterstützenden Systemen können
Räder durchdrehen, was zum Verlust der Fahrzeugkontrolle führen kann.
ACHTUNG
Die Wirksamkeit von ESC kann maßgeblich reduziert sein, wenn andere
Komponenten und Systeme, die die Fahrdynamik betreffen nicht ord-
nungsgemäß gewartet wurden oder funktionsfähig sind. Dies bezieht
sich auch, aber nicht nur auf die Bremsen, Reifen und andere zuvor ge-
nannte Systeme.
● Immer daran denken, dass Umbauten und Veränderungen am Fahr-
zeug sich auf Funktion von ABS, BAS, ASL EDL und ESC auswirken kön-
nen.
● Änderungen an der Federung des Fahrzeugs oder der Einsatz von
nicht freigegebenen Räder-Reifen-Kombinationen können sich auf Funkti-
on von ABS, BAS, ASL EDL und ESC auswirken und ihre Wirksamkeit redu-
zieren.
● Die Wirksamkeit von ESC wird ebenso festgelegt durch einen geeigne-
ten Reifen ⇒ Seite 308.
Hinweis
● Nur wenn alle vier Räder gleich bereift sind, kann das ESC bzw. die ASR
störungsfrei arbeiten. Unterschiedliche Abrollumfänge der Reifen können zu
einer unerwarteten Reduzierung der Motorleistung führen.
● Bei einer Störung des ABS fallen auch ESC, ASR und EDS aus.
● Bei Regelvorgängen der beschriebenen Systeme können Betriebsgeräu-
sche auftreten.
ASR ein- und ausschalten
Abb. 137 Ansicht der
Mittelkonsole: Taste zum
manuellen Aus- und Ein-
schalten der ASR-Funkti-
on (Fahrzeuge mit ESC).
Die elektronische Stabilisierungskontrolle (ESC) arbeitet nur bei laufendem
Motor und beinhaltet ABS, EDS und ASR.
Die ASR kann durch Drücken der Taste
OFF
⇒ Abb. 137 bei laufendem Mo-
tor ausgeschaltet werden. Nur in Situationen, in denen kein ausreichender
Vortrieb erreicht wird, die ASR ausschalten (u. a.):
Page 203 of 402

201
Fahren
● Beim Fahren in Tiefschnee oder auf lockerem Grund.
● Beim „Freischaukeln“ des festgefahrenen Fahrzeugs.
Anschließend die ASR durch Drücken der Taste
OFF
⇒ Abb. 137 wieder
einschalten.
Bremsflüssigkeit
Abb. 138 Im Motorraum:
Deckel des Bremsflüssig-
keitsbehälters.
Bremsflüssigkeit nimmt im Lauf der Zeit Feuchtigkeit aus der umgebenden
Luft auf. Ein zu hoher Wassergehalt der Bremsflüssigkeit verursacht Schä-
den in der Bremsanlage. Durch Wasser senkt sich der Siedepunkt der
Bremsflüssigkeit erheblich. Bei einem zu hohen Wassergehalt kann es bei
starker Beanspruchung der Bremse und Vollbremsung zu Dampfblasenbil-
dung in der Bremsanlage kommen. Dampfblasen reduzieren die Bremswir-
kung, verlängern erheblich den Bremsweg und können sogar zum Totalaus-
fall der Bremsanlage führen. Die eigene Sicherheit und die Sicherheit ande-
rer Verkehrsteilnehmer ist abhängig von einer jederzeit ordnungsgemäß
funktionierenden Bremsanlage ⇒
. Bremsflüssigkeitsspezifikation
SEAT hat eine spezielle Bremsflüssigkeit entwickelt, die für das Bremssys-
tem des Fahrzeug optimiert ist. SEAT empfiehlt, für eine optimale Funktion
der Bremsanlage Bremsflüssigkeit der
VW-Norm 501 14 zu verwenden.
Wenn diese Bremsflüssigkeit nicht zur Verfügung steht oder eine andere
Bremsflüssigkeit aus anderen Gründen verwendet wird, kann eine Brems-
flüssigkeit verwendet werden, die den Anforderungen nach US-Norm
FMVSS 116 DOT 4 oder DIN ISO 4925 CLASS 4 entspricht ⇒
.
Eine Bremsflüssigkeit nach der VW-Norm 501 14 erfüllt die Anforderungen
der US-Norm FMVSS 116 DOT 4 und DIN ISO 4925 CLASS 4. Das bedeutet
jedoch nicht, dass eine Bremsflüssigkeit gemäß den Anforderungen nach
US-Norm FMVSS 116 DOT 4 oder DIN ISO 4925 CLASS 4 automatisch auch
den Anforderungen der VW-Norm 501 14 entspricht. Diese Informationen
mit den Angaben auf der Verpackung der Bremsflüssigkeit abgleichen und
sicherstellen, dass immer die richtige Bremsflüssigkeit für das Fahrzeug ver-
wendet wird.
Geeignete Bremsflüssigkeiten sind bei einem SEAT-Betrieb erhältlich.
Bremsflüssigkeitsstand
Der Bremsflüssigkeitsstand muss immer zwischen der MIN- und MAX-Mar-
kierung des Bremsflüssigkeitsbehälters sein bzw. oberhalb der MIN-Markie-
rung ⇒
.
Der Bremsflüssigkeitsstand kann nicht bei jedem Modell genau geprüft wer-
den, da Motorteile die Sicht auf den Flüssigkeitsstand im Bremsflüssigkeits-
behälter behindern. Wenn der Bremsflüssigkeitsstand nicht genau abgele-
sen werden kann, fachmännische Hilfe in Anspruch nehmen.
Der Bremsflüssigkeitsstand sinkt im Fahrbetrieb geringfügig ab, weil sich
die Bremsbeläge abnutzen und sich die Bremse automatisch nachstellt.
Bremsflüssigkeitswechsel
Die Bremsflüssigkeit muss nach den Angaben im Wartungsprogramm ge-
wechselt werden. Bremsflüssigkeit von einem Fachbetrieb wechseln lassen.
SEAT empfiehlt dafür einen SEAT-Betrieb. Nur neue Bremsflüssigkeit nach-
füllen lassen, die die erforderliche Spezifikation aufweist.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
Page 204 of 402

202Fahren
ACHTUNG
Ein Bremsversagen oder eine reduzierte Bremswirkung können durch ein
zu niedrigen Bremsflüssigkeitsstand und eine zu alte oder ungeeignete
Bremsflüssigkeit verursacht werden.
● Regelmäßig Bremsanlage und Bremsflüssigkeitsstand prüfen lassen!
● Bremsflüssigkeitswechsel regelmäßig gemäß den Angaben des War-
tungsprogramms durchführen lassen.
● Eine starke Beanspruchung der Bremse mit alter Bremsflüssigkeit
kann eine Dampfblasenbildung verursachen. Dampfblasen reduzieren die
Bremswirkung, verlängern erheblich den Bremsweg und können zum To-
talausfall der Bremsanlage führen.
● Nur Bremsflüssigkeit verwenden, die der VW-Norm 501 14 oder
FMVSS 116 DOT 4 oder DIN ISO 4925 CLASS 4 entspricht. Jede andere
Bremsflüssigkeit kann die Bremsfunktion beeinträchtigen und kann die
Bremswirkung reduziert. Wenn die Spezifikation VW-Norm 501 14,
FMVSS 116 DOT 4 oder DIN ISO 4925 CLASS 4 nicht auf dem Bremsflüs-
sigkeitsbehälter steht, diese Bremsflüssigkeit nicht benutzen.
● Die nachgefüllte Bremsflüssigkeit muss neu sein.
● Darauf achten, dass die richtige Bremsflüssigkeit benutzt wird. Wenn
die Spezifikation VW-Norm 501 14 oder DIN ISO 4925 CLASS 4 oder
FMVSS 116 DOT 4 nicht dem Bremsflüssigkeitsbehälter steht, diese
Bremsflüssigkeit nicht benutzen.
ACHTUNG
Bremsflüssigkeit ist giftig.
● Um die Vergiftungsgefahr zu reduzieren, niemals Getränkeflaschen
oder andere Behältnisse zum Aufbewahren von Bremsflüssigkeit benut-
zen. Diese Behältnisse können Personen dazu verleiten daraus zu trin-
ken, auch wenn das Behältnis gekennzeichnet ist.
● Bremsflüssigkeit immer im verschlossenen Originalbehälter und au-
ßerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
VORSICHT
Bremsflüssigkeit beschädigt den Fahrzeuglack. Bremsflüssigkeit auf dem
Fahrzeuglack sofort abwischen.
Umwelthinweis
Bremsflüssigkeit kann die Umwelt verschmutzen. Ausgelaufene Betriebs-
flüssigkeiten fachgerecht entsorgen.
Page 205 of 402

203
Fahren
Anfahrassistenzsysteme Einleitung
Ergänzende Informationen und Warnhinweise:
● SEAT Fahrerinformationssystem ⇒ Seite 65
● Bremsen, anhalten und parken ⇒ Seite 192
● Fahrzeugbatterie ⇒ Seite 303
● Räder und Reifen ⇒ Seite 308
● Zubehör, Teileersatz, Reparaturen und Änderungen ⇒ Seite 269
● Starthilfe ⇒ Seite 353
ACHTUNG
Die intelligente Technik der Anfahrassistenzsysteme kann die physika-
lisch vorgegebenen Grenzen nicht überwinden. Das erhöhte Komfortan-
gebot durch die Anfahrassistenzsysteme darf niemals dazu verleiten, ein
Sicherheitsrisiko einzugehen.
● Unbeabsichtigte Fahrzeugbewegungen können schwere Verletzungen
verursachen.
● Die Anfahrassistenzsysteme können die Aufmerksamkeit des Fahrers
nicht ersetzen.
● Geschwindigkeit und Fahrweise immer den Sicht-, Wetter-, Fahrbahn-
und Verkehrsverhältnissen anpassen.
● Ein Anfahrassistenzsystem kann nicht unter allen Umständen das
Fahrzeug an der Steigung halten oder in Gefällestrecken ausreichend ab-
bremsen, z. B. auf rutschigem oder vereistem Untergrund.
Auto-Hold-Funktion*
Abb. 139 Ansicht der
Mittelkonsole: Taste für
Auto Hold.
Die Kontrollleuchte in der Taste leuchtet bei eingeschalteter Auto-Hold-Funk-
tion.
Die eingeschaltete Auto-Hold-Funktion unterstützt den Fahrer, wenn das
Fahrzeug häufig oder länger bei laufendem Motor im Stillstand gehalten
werden soll, z. B. am Hang, beim Ampelstopp oder im Stop-and-go-Verkehr.
Die eingeschaltete Auto-Hold-Funktion sichert das Fahrzeug im Stillstand
automatisch gegen ein Wegrollen, ohne dass das Fahrzeug mit der Fuß-
bremse gehalten werden muss.
Nach dem systemseitigen Erkennen des Fahrzeugstillstands übernimmt Au-
to-Hold das Fahrzeughalten. Das Bremspedal kann gelöst werden.
Wenn der Fahrer das Gaspedal antippt oder zum Anfahren Gas gibt, löst die
Auto-Hold-Funktion die Bremse wieder. Das Fahrzeug setzt sich je nach
Fahrbahnneigung in Bewegung.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
Page 206 of 402

204Fahren
Wenn sich während des Stillstands des Fahrzeugs eine Voraussetzung für
die Auto-Hold-Funktion ändert, schaltet sich Auto Hold aus und die Kontroll-
leuchte in der Taste verlischt ⇒ Abb. 139. Die elektronische Parkbremse
schaltet sich ggf. automatisch ein, um das Fahrzeug sicher zu parken ⇒
.
Voraussetzungen zum Halten des Fahrzeugs mit Auto Hold:
● Fahrertür ist geschlossen.
● Sicherheitsgurt des Fahrers ist angelegt.
● Motor ist angelassen.
● ASR ist eingeschaltet ⇒ Seite 192.
Auto Hold manuell ein- oder ausschalten
Taste AUTO HOLD
drücken ⇒ . Die Kontrollleuchte in der Taste verlischt bei
ausgeschalteter Auto-Hold-Funktion.
Auto Hold dauerhaft einschalten
Die Auto-Hold-Funktion muss in der Regel nach jedem Motorneustart erneut
eingeschaltet werden. Um die Auto-Hold-Funktion jedoch dauerhaft einzu-
schalten, muss im Menü Einstellungen Untermenü Autohold ein „Häkchen“
gesetzt sein ⇒ Seite 65.
Auto Hold wird unter diesen Voraussetzungen automatisch eingeschaltet:
Alle Punkte müssen gleichzeitig erfüllt sein ⇒ : SchaltgetriebeAutomatisches Getriebe1.Das stehende Fahrzeug wird mit der Fußbremse in der Ebene oder an
einer Steigung gehalten.
2.Der Motor läuft „rund“.
Alle Punkte müssen gleichzeitig erfüllt sein ⇒ : SchaltgetriebeAutomatisches Getriebe3.Der 1. Gang ist beim Vorwärts-Ber-
gauffahren oder der Rückwärts-
gang beim Rückwärts-Bergauffah-
ren eingelegt. Die Kupplung muss
getreten bleiben.Die Fahrstufe R, D oder S ist ein-
gelegt.
Mit dem Einkuppeln und gleich-
zeitigem Gasgeben wird die Brem-
se dosiert gelöst.Mit dem Gasgeben wird die Brem-
se dosiert gelöst.
Auto Hold wird unter diesen Voraussetzungen sofort deaktiviert:
SchaltgetriebeAutomatisches Getriebe1.Wenn eine der unter Tab. auf Seite 204 genannten Voraussetzungen
nicht mehr erfüllt ist.
2.Wenn der Motor „unrund“ läuft oder eine Motorstörung vorliegt.3.Wenn in den Leerlauf geschaltet
wird.Wenn der Wählhebel in Neutra-
lstellung N bewegt wird.
4.Wenn der Motor ausgeschaltet
oder abgewürgt wird.Wenn der Motor ausgeschaltet
wird.
5.Wenn beim Einkuppeln gleichzei-
tig das Gaspedal getreten wird.Wenn das Gaspedal getreten wird.
6. Sobald nur ein Reifen zu geringen
Bodenkontakt hat, z. B. bei Ver-
schränkungen des Fahrzeugs.
Page 207 of 402

205
Fahren
ACHTUNG
Die intelligente Technik des Auto Hold kann die physikalisch vorgegebe-
nen Grenzen nicht überwinden. Das erhöhte Komfortangebot durch Au-
to Hold darf niemals dazu verleiten, ein Sicherheitsrisiko einzugehen.
● Niemals das Fahrzeug bei laufendem Motor und eingeschalteter Auto-
Hold-Funktion verlassen.
● Auto Hold kann nicht unter allen Umständen das Fahrzeug an der
Steigung halten oder in Gefällestrecken ausreichend abbremsen, z. B. auf
rutschigem oder vereistem Untergrund.
VORSICHT
Vor dem Befahren einer Waschanlage Auto-Hold-Funktion immer ausschal-
ten, da es durch das automatische Einschalten der elektronischen Park-
bremse zu Beschädigungen kommen kann.
Start-Stopp-Betrieb*
Abb. 140 Ansicht der
Mittelkonsole: Taste für
den Start-Stopp-Betrieb. Im Start-Stopp-Betrieb schaltet der Motor in Standphasen des Fahrzeugs
automatisch ab. Bei Bedarf startet der Motor automatisch wieder.
Die Funktion ist bei jedem Einschalten der Zündung automatisch aktiviert.
Im Display des Kombiinstruments werden Informationen über den aktuellen
Status angezeigt.
Fahrzeug mit Schaltgetriebe
●
Bei Fahrzeugstillstand Gang herausnehmen und Kupplungspedal loslas-
sen. Der Motor geht aus.
● Zum Neustart des Motors Kupplung treten.
Fahrzeug mit Automatikgetriebe
● Bei Fahrzeugstillstand das Bremspedal treten bzw. halten. Der Motor
geht aus.
● Zum Neustart des Motors den Fuß vom Bremspedal nehmen.
● In Wählhebelstellung P startet der Motor erst beim Einlegen einer ande-
ren Fahrstufe oder beim Treten des Gaspedals.
Wichtige Bedingungen für das automatische Abschalten des Motors
● Der Fahrer hat den Sicherheitsgurt angelegt.
● Die Fahrertür ist geschlossen.
● Die Motorraumklappe ist geschlossen.
● Die werkseitig eingebaute Anhängevorrichtung ist nicht mit einem An-
hänger elektrisch verbunden.
● Eine Motormindesttemperatur ist erreicht.
● Das Lenkrad ist nicht mehr als 270° Grad eingeschlagen.
● Das Fahrzeug ist seit dem letzten Abstellen des Motors bewegt worden.
● Bei Fahrzeugen mit Climatronic: Die Temperatur im Fahrzeuginnenraum
liegt im Bereich der voreingestellten Temperaturwerte.
● Es wurde keine sehr hohe oder sehr niedrige Temperatur eingestellt.
● Die Defrostfunktion der Klimaanlage ist nicht eingeschaltet.
● Bei Fahrzeugen mit Climatronic: Es ist keine hohe Gebläsestufe manuell
gewählt worden.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
Page 208 of 402

206Fahren
● Der Ladezustand der Fahrzeugbatterie ist ausreichend.
● Die Temperatur der Fahrzeugbatterie ist nicht zu niedrig oder zu hoch.
● Das Fahrzeug befindet sich nicht an einer großen Steigung oder im star-
ken Gefälle.
● Die Vorderräder sind nicht stark eingeschlagen.
● Die Frontscheibenbeheizung ist nicht eingeschaltet.
● Der Rückwärtsgang ist nicht eingelegt.
● Der Parklenkassistent (Park Assist) ist nicht aktiviert.
Bedingungen für einen automatischen Wiederstart
Der Motor kann unter folgenden Bedingungen automatisch starten:
● Wenn sich der Innenraum zu stark aufheizt oder abkühlt.
● Wenn das Fahrzeug anrollt.
● Wenn die Spannung in der Fahrzeugbatterie absinkt.
Bedingungen die einen Schlüsselstart erforderlich machen
Der Motor muss mit dem Fahrzeugschlüssel unter folgenden Bedingungen
manuell gestartet werden:
● Wenn der Fahrer den Sicherheitsgurt ablegt.
● Wenn die Fahrertür geöffnet wird.
● Wenn die Motorraumklappe geöffnet wird.
● Bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe: Wenn ein Gang eingelegt wurde.
Start-Stopp-Betrieb manuell ein- und ausschalten
● Taste
in der Mittelkonsole drücken ⇒ Abb. 140.
● Bei deaktiviertem Start-Stopp-Betrieb leuchtet die Kontrollleuchte in der
Taste.
Wenn sich das Fahrzeug beim manuellen Ausschalten im Stopp-Betrieb be-
findet, startet der Motor sofort.
ACHTUNG
Bei ausgeschaltetem Motor arbeiten der Bremskraftverstärker sowie die
elektromechanische Servolenkung nicht.
● Fahrzeug niemals mit abgestelltem Motor rollen lassen.
VORSICHT
Wenn der Start-Stopp-Betrieb über einen sehr langen Zeitraum bei sehr ho-
hen Außentemperaturen verwendet wird, kann die Fahrzeugbatterie beschä-
digt werden.
Hinweis
● In einigen Fällen kann es notwendig sein, den Motor manuell mit dem
Fahrzeugschlüssel neu zu starten. Entsprechende Meldung im Display des
Kombiinstruments beachten.
● Wenn das Lenkrad mehr als 270° eingeschlagen ist, wird der Stopp
nicht ausgeführt, jedoch hat der Einschlagwinkel des Lenkrads keinen Ein-
fluss auf den Fahrzeugstart.
Page 209 of 402

207
Fahren
Parkdistanzkontrolle*
Einleitung
Die Park-Distanz-Kontrolle unterstützt den Fahrer beim Rangieren und Ein-
parken. Nähert sich das Fahrzeug im vorderen oder hinteren Bereich einem
Hindernis, ertönt je nach Abstand ein höherer oder tieferer Intervallton. Je
kürzer der Abstand wird, desto kürzer werden die Intervalle. Wenn das Hin-
dernis sehr nahe ist, ertönt ein Dauerton.
Wenn beim Dauerton noch näher an das Hindernis gefahren wird, ist das
System nicht mehr in der Lage den Abstand zu messen.
Die Sensoren in den Stoßfängern senden und empfangen Ultraschallwellen.
Während der Laufzeit der Ultraschallwellen (Senden, Reflektieren von Hin-
dernissen und Empfangen) berechnet das System kontinuierlich den Ab-
stand zwischen Stoßfänger und Hindernis.
Ergänzende Informationen und Warnhinweise:
● Parklenkassistent (Park Assist) ⇒ Seite 211
● Zubehör, Teileersatz, Reparaturen und Änderungen ⇒ Seite 269
ACHTUNG
Die Parkdistanzkontrolle und das optische Parksystem kann die Aufmerk-
samkeit des Fahrers nicht ersetzen.
● Sensoren haben tote Bereiche, in denen Personen und Objekte nicht
erfasst werden können.
● Immer das Umfeld des Fahrzeugs beobachten, da Kleinkinder, Tiere
und Gegenstände von den Sensoren nicht in jedem Fall erkannt werden.
ACHTUNG (Fortsetzung)
● Bestimmte Oberflächen von Gegenständen und Kleidung können die
Signale der Parkdistanzkontrollsensoren nicht reflektieren. Diese Gegen-
stände und Personen, die solche Kleidung tragen können nicht oder nur
fehlerhaft vom System erkannt werden.
● Externe Schallquellen können die Signale der Parkdistanzkontrollsen-
soren beeinflussen. Unter bestimmten Umständen können dabei keine
Personen und keine Gegenstände erkannt werden.
VORSICHT
● Gegenstände wie z. B. Anhängerdeichseln, dünne Stangen, Zäune, Pfos-
ten, Bäume und offene oder sich öffnende Heckklappen werden unter Um-
ständen von den Sensoren nicht erfasst und können zu einer Beschädigung
des Fahrzeugs führen.
● Wenn die Parkdistanzkontrolle ein Hindernis bereits durch Warnungen
erkannt und gemeldet hat, können beim Annähern des Fahrzeugs beson-
ders niedrige oder hohe Hindernisse aus dem Messbereich der Parkdistanz-
kontrolle verschwinden und nicht mehr erkannt werden. Diese Objekte wer-
den somit auch nicht mehr gemeldet. Wenn die Warnung der Parkdistanz-
kontrolle ignoriert wird, kann es zu erheblichen Beschädigungen am Fahr-
zeug kommen.
● Die Sensoren im Stoßfänger können durch Stöße, z. B. beim Einparken,
verstellt oder beschädigt werden.
● Zur korrekten Funktion des Systems die Sensoren in den Stoßfängern
sauber, schnee- und eisfrei halten und nicht durch Aufkleber oder andere
Gegenstände abdecken.
● Bei der Reinigung der Sensoren mit einem Hochdruckreiniger oder
Dampfstrahler die Sensoren nur kurzzeitig direkt besprühen und immer ei-
nen Abstand größer als 10 cm (4 inch) einhalten.
Hinweis
Geräuschquellen können zu Fehlmeldungen der Parkdistanzkontrolle füh-
ren, z. B. rauer Asphalt, Kopfsteinpflaster und Störschall anderer Fahrzeuge.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
Page 210 of 402

208Fahren
Parkdistanzkontrolle*
Abb. 141 Ansicht der
Mittelkonsole: Taste zum
Ein- oder Ausschalten der
Parkdistanzkontrolle.
Abb. 142 Sensoren der
Parkdistanzkontrolle
vorn im Stoßfänger.
Die Park-Distanz-Kontrolle unterstützt den Fahrer beim Rangieren und Ein-
parken. Nähert sich das Fahrzeug im vorderen oder hinteren Bereich einem
Hindernis, ertönt ein Intervallton. Je kürzer der Abstand wird, desto kürzer
werden die Intervalle. Wenn das Hindernis sehr nahe ist, ertönt ein Dauer-
ton. Parkdistanzkontrolle ein- und ausschalten
●
Bei eingeschalteter Zündung die Taste
drücken ⇒ Abb. 141.
● Automatisch einschalten: Rückwärtsgang einlegen.
● Automatisch ausschalten: Schneller als etwa 15 km/h fahren.
Die Kontrollleuchte in der Taste leuchtet bei eingeschalteter Funktion auf.
Besonderheiten der Parkdistanzkontrolle
● Die Parkdistanzkontrolle registriert Wasser auf den Sensoren in einigen
Fällen als Hindernis.
● Bei gleich bleibendem Abstand wird der Warnton nach einigen Sekun-
den leiser. Wenn der Dauerton ertönt, bleibt die Lautstärke konstant.
● Sobald sich das Fahrzeug vom Hindernis entfernt, schaltet sich der Inter-
vallton automatisch aus. Bei erneuter Annäherung wird der Intervallton au-
tomatisch eingeschaltet.
● Bei eingeschalteter elektronischer Parkbremse oder wenn sich der Wähl-
hebel in Stellung P befindet, erfolgt keine akustische Warnung.
● Ein SEAT-Betrieb kann die Lautstärke der Warntöne einstellen.
Hinweis
Eine Funktionsstörung der Parkdistanzkontrolle wird durch einen kurzen
Dauerton beim ersten Einschalten und durch Blinken der Kontrollleuchte in
der Taste angezeigt. Die Parkdistanzkontrolle mit der Taste ausschalten und
umgehend von einem Fachbetrieb prüfen lassen.