Seat Altea Freetrack 2012 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: SEAT, Model Year: 2012, Model line: Altea Freetrack, Model: Seat Altea Freetrack 2012Pages: 307, PDF-Größe: 4.39 MB
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Fahren
Ziehen Sie immer die Handbremse fest an, wenn Sie Ihr Fahrzeug
verlassen oder parken.
Handbremse anziehen
– Ziehen Sie den Hebel der Handbremse fest nach oben
⇒ Abb. 148.
Handbremse lösen
– Ziehen Sie den Hebel etwas nach oben, drücken Sie die Entrie-
gelungstaste in Pfeilrichtung ⇒ Abb. 148 und führen Sie den
Handbremshebel ganz nach unten ⇒
.
Die Handbremse sollte stets fest angezogen werden, damit nicht versehent-
lich mit leicht angezogener Handbremse gefahren wird ⇒
.
Bei angezogener Handbremse und eingeschalteter Zündung leuchtet die
Kontrollleuchte auf. Bei gelöster Handbremse erlischt die Kontrollleuch-
te.
Wird mit angezogener Handbremse schneller als 6 km/h gefahren, er-
scheint im Display des Kombiinstruments folgender Informationstext*: HANDBREMSE ANGEZOGEN. Zusätzlich ertönt ein Warnsignal.
ACHTUNG
● Benutzen Sie niemals die Handbremse zum Abbremsen des fahren-
den Fahrzeugs. Der Bremsweg ist um vieles länger, da nur die hinteren
Räder abgebremst werden. Unfallgefahr!
● Eine nur zum Teil gelöste Handbremse kann zum Überhitzen der hint-
eren Bremsen führen und somit die Funktion der Bremsanlage negativ
beeinflussen - Unfallgefahr! Außerdem führt dies zum vorzeitigen Ver-
schleiß der hinteren Bremsbeläge.
VORSICHT
Immer wenn Sie das Fahrzeug verlassen, sollten Sie die Handbremse fest
anziehen. Legen Sie zusätzlich den 1. Gang ein.
Parken
Beim Parken sollte immer die Handbremse fest angezogen
werden.
Wenn Sie parken, beachten Sie Folgendes:
– Halten Sie das Fahrzeug mit der Fußbremse an.
– Ziehen Sie die Handbremse an.
– Legen Sie den 1. Gang ein.
– Schalten Sie den Motor aus und ziehen Sie den Zündschlüssel
aus dem Zündschloss. Drehen Sie etwas das Lenkrad, um die
Lenkungssperre einzurasten.
– Lassen Sie den Schlüssel nie im Fahrzeug liegen ⇒
.
Zusätzliche Hinweise zum Parken an Steigungen und Gefällen:
Drehen Sie das Lenkrad so, dass das Fahrzeug gegen den Bordstein rollt,
falls es sich in Bewegung setzt.
● Wenn das Fahrzeug in Richtung bergab steht, drehen Sie die Vorder-
räder nach rechts, so dass sie in Richtung des Bordsteins zeigen.
● Wenn das Fahrzeug in Richtung bergauf steht, drehen Sie die Vorder-
räder nach links, so dass sie entgegen der Richtung des Bordsteins zeigen.
● Sichern Sie das Fahrzeug wie gewöhnlich, in dem Sie die Handbremse
fest anziehen und den 1. Gang einlegen.
Sicher ist sicherHinweise zur BedienungRat und TatTechnische Daten
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ACHTUNG
● Vermeiden Sie jegliches Risiko, indem Sie das Fahrzeug in diesen Fäl-
len nie unbeaufsichtigt lassen.
● Parken Sie das Fahrzeug niemals in Umgebungen, in denen das heiße
Abgassystem mit trockenem Gras, Buschwerk, ausgelaufenem Kraftstoff
oder anderen leicht entzündbaren Materialien in Berührung kommen
kann.
● Gestatten Sie den Fahrgästen nicht, in einem abgeschlossenen Fahr-
zeug zu verbleiben, da diese die Türen und die Fenster nicht von innen
öffnen und dadurch im Notfall das Fahrzeug nicht verlassen können. Au-
ßerdem erschweren verschlossene Türen die Rettung der Insassen von
außen.
● Lassen Sie niemals Kinder unbeaufsichtigt im Fahrzeug. Diese könn-
ten zum Beispiel die Handbremse lösen und/oder den Schalthebel/Wähl-
hebel bewegen und somit das Fahrzeug unkontrolliert in Bewegung set-
zen.
● Abhängig von der Jahreszeit können in einem geparkten Fahrzeug le-
bensbedrohende Temperaturen entstehen.
Anfahrassistent*
Diese Funktion steht nur bei Fahrzeugen mit ESC (ESP) zur
Verfügung. Der Anfahrassistent unterstützt Sie beim Anfahren an Steigungen.
Voraussetzungen für das Funktionieren des Anfahrassistenten sind: Türen
geschlossen, Bremspedal getreten und Fahrzeug im Leerlauf. Beim Einlegen
eines Ganges wird das System aktiviert.
Sobald der Fuß vom Bremspedal genommen wird, bleibt die Bremswirkung
noch ein paar Augenblicke lang erhalten, damit das Fahrzeug nicht nach hinten rollen kann. Während dieses kurzen Zeitraums kann das Fahrzeug
bequem angefahren werden.
Auch beim Befahren von Steigungen im Rückwärtsgang funktioniert das
System.
ACHTUNG
● Wenn das Fahrzeug nicht sofort nach Lösen des Bremspedals ange-
fahren wird, kann es unter Umständen nach hinten rollen. Betätigen Sie
in diesem Fall sofort das Bremspedal oder ziehen Sie die Handbremse.
● Wenn der Motor ausgeht, betätigen Sie sofort das Bremspedal oder
ziehen Sie die Handbremse.
● Wenn Sie in dichtem Verkehr an einer Steigung fahren, und Sie ver-
hindern möchten, dass das Fahrzeug beim Anfahren nach hinten rollt, be-
tätigen Sie das Bremspedal ein paar Sekunden lang, bevor Sie anfahren.
Hinweis
Ihr SEAT-Händler oder Ihr Fachbetrieb informiert Sie gerne darüber, ob Ihr
Fahrzeug mit diesem System ausgestattet ist.
Akustische Einparkhilfe* Einparkhilfe Heck
Die Einparkhilfe meldet über ein akustisches Signal die An-
näherung an ein Hindernis hinter dem Fahrzeug.
Beschreibung
Die akustische Einparkhilfe misst den Abstand zwischen dem Fahrzeug und
einem möglichen Hindernis über 4 Ultraschallsensoren, die sich im hinteren
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Fahren
Stoßfänger befinden. Der Messbereich der Sensoren beginnt ungefähr und
je nach der Geometrie des Hindernisses bei folgenden Abständen:
● seitlich am hinteren Stoßfänger: 0,8 m
● in der Mitte am hinteren Stoßfänger: 1,5 m
Einschalten
Das System schaltet sich beim Einlegen des Rückwärtsgangs ein. Ein kurzes
akustisches Signal mit hohem Ton bestätigt das Einschalten und die korrek-
te Funktion des Systems.
Rückwärts rangieren
Die Abstandsmeldung beginnt, sobald im Wirkungsbereich des Systems ein
Hindernis erkannt wird. Mit der Verringerung des Abstandes verkürzt sich
der zeitliche Abstand zwischen den Tonimpulsen.
Ab einem Abstand von weniger als ca. 25 cm ertönt ein kontinuierlicher
Warnton (Stoppsignal). Ab diesem Moment sollten Sie nicht weiter rück-
wärts fahren.
Fahren mit Anhänger
Bei Fahrzeugen mit werkseitig verbauter Anhängevorrichtung wird die Ein-
parkhilfe bei angekoppeltem Anhänger nicht durch Einlegen des Rückwärts-
gangs eingeschaltet, wenn der elektrische Anschluss des Anhängers am
Fahrzeug angeschlossen ist.
Fehlermöglichkeiten
Sollte beim Einlegen des Rückwärtsgangs für einige Sekunden ein Warnton
mit tiefem Ton ertönen, liegt ein Systemfehler bei der Einparkhilfe vor.
Besteht der Fehler bis zum Ausschalten der Zündung fort, erfolgt bei einem
erneuten Aktivierungsversuch (Einlegen des Rückwärtsgangs) keine weitere
akustische Warnung. Ebenso wenig wird die Verfügbarkeitsmeldung des
Systems aktiviert. Lassen Sie die Störung von einem Fachbetrieb beheben. Wenn die Verfügbarkeitsmeldung bzw. der Fehlerton nicht ertönt, hat der
Lautsprecher des Systems einen Fehler und kann somit den Warnton für die
Annäherung an ein Hindernis nicht ausgeben.
Damit die Einparkhilfe funktionieren kann, müssen die Sensoren sauber so-
wie schnee- und eisfrei gehalten werden.
ACHTUNG
● Sensoren haben tote Winkel, in denen Objekte nicht erfasst werden
können.
● Achten Sie insbesondere auf Kleinkinder und Tiere, da diese von den
Sensoren nicht in jedem Fall erkannt werden. Bei Unachtsamkeit besteht
Unfallgefahr!
● Die Einparkhilfe kann die Aufmerksamkeit des Fahrers nicht ersetzen.
Die Verantwortung beim Einparken und ähnlichen Fahrmanövern liegt
beim Fahrer.
VORSICHT
● Niedrige Hindernisse, die bereits durch eine Warnung gemeldet wurden,
können beim Annähern aus dem Messbereich des Systems verschwinden
und deswegen nicht mehr gemeldet werden. Auch Gegenstände wie Ab-
sperrketten, Anhängerdeichseln, hohe Bordsteinkanten, dünne, lackierte,
senkrechte Stangen oder Zäune werden unter Umständen von dem System
nicht erfasst – Gefahr einer Beschädigung.
● Hindernisse wie Kanten oder Grate können in bestimmten Fällen vom
System aufgrund ihrer Geometrie nicht rechtzeitig erkannt werden Seien Sie
bei dieser Art von Hindernissen, wie z.B. Ecken, rechteckigen Gegenstän-
den, besonders vorsichtig – Gefahr einer Beschädigung!
● Beim Einparken in einer Ecke zwischen zwei senkrechten Wänden soll-
ten Sie besonders achtsam sein. Nähern Sie sich seitlich sehr vorsichtig an
die Wand an (Kontrolle über die Außenspiegel).
● Die Einparkhilfe ersetzt niemals die Sicht über die Rückspiegel.
Sicher ist sicherHinweise zur BedienungRat und TatTechnische Daten
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● Externe Ultraschallquellen (Drucklufthämmer, Baumaschinen, Fahrzeuge
mit PDC) können die Systemfunktion beeinträchtigen.
● Bei der regelmäßigen Reinigung der Sensoren dürfen diese nicht zer-
kratzt oder beschädigt werden. Bei der Reinigung mit Hochdruck- oder
Dampfstrahlgeräten dürfen die Sensoren nur kurz und in einem Abstand
von über 10 cm abgesprüht werden.
Geschwindigkeitsregelung*
(Geschwindigkeitsregelanlage - GRA) Beschreibung
Die Geschwindigkeitsregelanlage hält konstant eine einge-
stellte Geschwindigkeit ab ca. 30 km/h bis maximal 180 km/
h.Wenn die gewünschte Geschwindigkeit erreicht und abgespeichert ist, kann
der Fuß vom Gaspedal genommen werden.
ACHTUNG
Die Geschwindigkeitsregelanlage kann gefährlich sein, wenn es nicht
möglich ist, sicher mit konstanter Geschwindigkeit zu fahren.
● Benutzen Sie die Geschwindigkeitsregelanlage nicht bei dichtem Ver-
kehr, kurvenreichen Strecken und ungünstigem Fahrbahnzustand (z.B.
Aquaplaning, Rollsplitt, Glätte, verschneite Straßen) – Unfallgefahr!
● Um ein unbeabsichtigtes Benutzen der Geschwindigkeitsregelanlage
zu verhindern, schalten Sie die Anlage nach Benutzung immer aus.
● Es ist gefährlich, die gespeicherte Geschwindigkeit wieder aufzuneh-
men, wenn die Geschwindigkeit für die gerade bestehenden Straßen-,
Verkehrs- oder Witterungsverhältnisse zu hoch ist – Unfallgefahr!
Hinweis
Bei Fahrten auf abschüssiger Fahrbahn kann die Geschwindigkeitsregelan-
lage die Fahrzeuggeschwindigkeit nicht konstant halten. Durch das Eigen-
gewicht des Fahrzeuges erhöht sich die Geschwindigkeit. Bremsen Sie das
Fahrzeug mit der Fußbremse ab.
Geschwindigkeitsregelanlage ein- oder ausschalten
Abb. 149 Blinker- und
Fernlichthebel: Schalter
und Wippe für die Ge-
schwindigkeitsregelanla-
ge
Geschwindigkeitsregelanlage einschalten
– Schieben Sie den Schalter ⇒ Abb. 149 B
nach links auf
ON.
Geschwindigkeitsregelanlage ausschalten
– Schieben Sie entweder den Schalter B
nach rechts auf
OFF
oder schalten Sie bei stehendem Fahrzeug die Zündung aus.
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Fahren
Bei Einschalten der Geschwindigkeitsregelanlage und Speicherung der ge-
wünschten Geschwindigkeit leuchtet die Kontrollleuchte im
Kombiinstrument auf. 1)
Bei ausgeschalteter Geschwindigkeitsregelanlage erlöscht das Symbol .
Die Anlage ist ebenfalls vollständig ausgeschaltet, wenn der 1. Gang einge-
legt ist.*
Geschwindigkeit speichern*
Abb. 150 Blinker- und
Fernlichthebel: Schalter
und Wippe für die Ge-
schwindigkeitsregelanla-
ge
– Drücken Sie den unteren Teil der Wippe SET/- ⇒ Abb. 150 A
einmal kurz, wenn die zu speichernde Geschwindigkeit erreicht
worden ist.
Nach dem Loslassen der Wippe wird die anliegende Geschwindigkeit ge-
speichert und konstant gehalten. Gespeicherte Geschwindigkeit ändern*
Die Geschwindigkeit kann ohne Betätigung des Gas- oder
Bremspedals verändert werden.
Abb. 151 Blinker- und
Fernlichthebel: Schalter
und Wippe für die Ge-
schwindigkeitsregelanla-
ge
Geschwindigkeit erhöhen
– Drücken Sie den oberen Teil der Wippe RES/+ ⇒ Abb. 151 A
,
um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Solange Sie die Wippe ge-
drückt halten, beschleunigt das Fahrzeug. Sobald Sie die Wippe
loslassen, wird die neue Geschwindigkeit gespeichert.
Geschwindigkeit verringern
– Drücken Sie den unteren Teil der Wippe SET/– A
, um die Ge-
schwindigkeit zu verringern. Solange Sie die Wippe gedrückt
halten, verringert das Fahrzeug durch automatische Gasweg-
nahme die Geschwindigkeit. Sobald Sie die Wippe loslassen,
wird die neue Geschwindigkeit gespeichert.
1)
Modellabhängig
Sicher ist sicherHinweise zur BedienungRat und TatTechnische Daten
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194Fahren
Wenn Sie die Geschwindigkeit mit dem Gaspedal erhöhen, regelt die Anlage
nach dem Loslassen des Gaspedals automatisch auf die zuvor gespeicherte
Geschwindigkeit zurück. Dieses ist jedoch nicht der Fall, wenn die gespei-
cherte Geschwindigkeit für eine Zeitdauer von über 5 Minuten um mehr als
10 km/h überschritten wird. Die Geschwindigkeit muss wieder neu gespei-
chert werden.
Wenn Sie die gespeicherte Geschwindigkeit durch Treten des Bremspedals
verringern, wird die Geschwindigkeitsregelanlage deaktiviert. Sie können
durch einmaliges Drücken des oberen Teils der Wippe RES/+ ⇒ Abb. 151 A
die Regelung wieder aufnehmen.
ACHTUNG
Es ist gefährlich, die gespeicherte Geschwindigkeit wieder aufzunehmen,
wenn die Geschwindigkeit für die gerade bestehenden Straßen-, Ver-
kehrs- oder Witterungsverhältnisse zu hoch ist – Unfallgefahr!
Geschwindigkeitsregelanlage vorübergehend abschalten*
Abb. 152 Blinker- und
Fernlichthebel: Schalter
und Wippe für die Ge-
schwindigkeitsregelanla-
ge Die Regelung wird bei folgenden Ereignissen abgeschaltet:
●
wenn das Bremspedal getreten wird
● wenn das Kupplungspedal getreten wird
● wenn das Fahrzeug auf über 180 km/h beschleunigt wird
● Wenn der Hebel B
ohne bei „OFF“ einzurasten auf die Position „CAN-
CEL“ gedrückt wird. Nach Ausführen des Befehls „CANCEL“ kehrt der Hebel
wieder auf seine Ausgangsstellung zurück, sobald er losgelassen wird.
Zur Wiederaufnahme der Regelung lassen Sie das Brems- bzw. Kupplungs-
pedal los oder reduzieren Sie die Fahrzeuggeschwindigkeit unter 180 km/h
und drücken einmal den oberen Teil der Wippe RES/+ ⇒ Abb. 152 A
.
ACHTUNG
Es ist gefährlich, die gespeicherte Geschwindigkeit wieder aufzunehmen,
wenn die Geschwindigkeit für die gerade bestehenden Straßen-, Ver-
kehrs- oder Witterungsverhältnisse zu hoch ist – Unfallgefahr!
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Fahren
Vollständiges Abschalten des Systems*
Abb. 153 Blinker- und
Fernlichthebel: Schalter
und Wippe für die Ge-
schwindigkeitsregelanla-
ge
Fahrzeuge mit Schaltgetriebe
Durch Verstellen des Bedienteils B
bis ganz nach rechts (OFF eingerastet)
bzw. bei stehendem Fahrzeug durch Ausschalten der Zündung wird das Sys-
tem vollständig abgeschaltet.
Fahrzeuge mit Automatikgetriebe/Direktschaltgetriebe DSG*
Zum vollständigen Abschalten des Systems muss sich der Wählhebel in ei-
ner der folgenden Stellungen befinden: P, N, R oder 1 bzw. das Fahrzeug
muss zum Stillstand gebracht, der Motor abgestellt und wieder angelassen
werden.
Sicher ist sicherHinweise zur BedienungRat und TatTechnische Daten
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196Intelligente Technik
Rat und Tat
Intelligente Technik
Bremsen
Bremskraftverstärker
Der Bremskraftverstärker verstärkt den Druck, den Sie mit dem Bremspedal
erzeugen. Er arbeitet nur bei laufendem Motor.
Arbeitet der Bremskraftverstärker nicht, weil z.B. das Fahrzeug abge-
schleppt werden muss oder weil ein Schaden am Bremskraftverstärker auf-
getreten ist, müssen Sie das Bremspedal wesentlich kräftiger treten als nor-
malerweise.
ACHTUNG
Der Bremsweg kann durch äußere Einflüsse verlängert werden.
● Lassen Sie das Fahrzeug nie mit abgestelltem Motor rollen. Andern-
falls besteht Unfallgefahr! Der Bremsweg verlängert sich erheblich, wenn
der Bremskraftverstärker nicht wirkt.
● Wenn der Bremskraftverstärker nicht arbeitet – z.B. wenn das Fahr-
zeug abgeschleppt wird – ist zum Bremsen erheblich mehr Pedalkraft er-
forderlich.
Hydraulischer Bremsassistent (HBA)*
Die Funktion (Hydraulischer Bremsassistent HBA) steht nur
in Fahrzeugen mit ESC (ESP) zur Verfügung.
In einer Gefahrensituation bremsen die meisten Autofahrer zwar rechtzeitig,
allerdings nicht mit dem maximalen Bremsdruck. Dadurch wird der Brems-
weg länger als nötig!
Der Hydraulische Bremsassistent greift hier ein: Wenn das Bremspedal sehr
schnell betätigt wird, wird dies vom Bremsassistenten als Notsituation ge-
deutet. Er baut dann innerhalb kürzester Zeit den vollen Bremsdruck auf,
um schneller und effektiver das ABS zu aktivieren und den Bremsweg zu
verkürzen.
Verringern Sie den Druck auf das Bremspedal nicht, denn sobald Sie das
Bremspedal loslassen, schaltet sich der Bremsassistent von selbst wieder
aus.
Notbremswarnung
Bei einem abrupten und kontinuierlichen Abbremsvorgang aus einer Ge-
schwindigkeit von über 80 km/h blinken die Bremslichter mehrmals pro Se-
kunde auf, um die hinteren Fahrzeuge zu warnen. Wird der Bremsvorgang
fortgesetzt, schaltet sich automatisch die Warnblinkanlage ein, sobald das
Fahrzeug zum Stehen kommt. Wird die Fahrt wieder fortsetzt, schaltet sich
die Warnblinkanlage automatisch aus.
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Intelligente Technik
ACHTUNG
● Das Unfallrisiko erhöht sich, wenn Sie zu schnell fahren, zu dicht auf-
fahren oder die Fahrbahn glatt oder nass ist. Ein erhöhtes Unfallrisiko
kann auch durch den Bremsassistenten nicht verringert werden.
● Der Bremsassistent kann die existierenden physikalischen Grenzen
nicht überwinden, eine glatte oder nasse Fahrbahn ist auch mit Bremsas-
sistent gefährlich! Passen Sie immer Ihre Geschwindigkeit den Straßen-
und Verkehrsverhältnissen an. Die durch ABS erhöhte Sicherheit sollte
nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten, da Unfallgefahr besteht.
Antiblockiersystem und
Antriebsschlupfregelung M-ABS (ABS und
ASR (TCS)) Antiblockiersystem (ABS)
Durch das Antiblockiersystem werden die Räder beim Brem-
sen nicht blockiert.Das Antiblockiersystem (ABS) trägt erheblich zur erhöhten Fahrsicherheit
bei.
Funktion des ABS
Wenn ein Rad im Vergleich zur Fahrgeschwindigkeit nicht schnell genug
dreht und zu blockieren droht, wird der auf dieses Rad wirkende Brems-
druck verringert. Dieser Regelvorgang macht sich durch eine pulsierende
Bewegung des Bremspedals bemerkbar, die mit Geräuschen verbunden ist.
Dadurch merkt der Fahrer, dass die Räder zu blockieren drohen und dass
das ABS regelnd eingreift. Damit das ABS in diesem Bereich optimal regeln
kann, müssen Sie das Bremspedal getreten lassen – keinesfalls „pumpen“. Bei plötzlichen Bremsmanövern auf gleichmäßig glatter Fahrbahn bleibt
das Fahrzeug lenkfähig, da die Räder nicht blockieren.
Es darf nicht erwartet werden, dass durch das ABS unter
allen Umständen
der Bremsweg verkürzt wird. Bei Fahrten auf Schotter oder Neuschnee auf
glattem Boden kann der Bremsweg sogar länger sein.
ACHTUNG
● Das ABS kann die physikalischen Gesetze nicht außer Kraft setzen;
eine glatte oder nasse Fahrbahn ist auch mit ABS gefährlich! Bei einge-
schaltetem ABS müssen Sie sofort die Geschwindigkeit an die Fahr- und
Verkehrsbedingungen anpassen. Die durch ABS erhöhte Sicherheit sollte
nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten, da Unfallgefahr besteht.
● Die Wirksamkeit des ABS hängt auch von den Reifen ab ⇒ Seite 246.
● Werden Änderungen am Fahrwerk oder an der Bremsanlage durchge-
führt, kann das die Funktion des ABS stark beeinträchtigen.
Antriebsschlupfregelung ASR (TCS)
Die Antriebsschlupfregelung verhindert das Durchdrehen
der Antriebsräder beim Beschleunigen. Beschreibung und Funktion der Antriebsschlupfregelung ASR (TCS) bei
Beschleunigung
Bei Fahrzeugen mit Frontantrieb verringert die ASR (TCS) die Motorleistung,
damit die Antriebsräder beim Beschleunigen nicht durchdrehen. Dieses
System arbeitet zusammen mit dem ABS in jedem Geschwindigkeitsbe-
reich. Bei einer Störung des ABS fällt auch die ASR (TCS) aus.
Durch die ASR (TCS) werden an Steigungen das Anfahren, das Beschleuni-
gen oder das Fahren sogar bei schwierigem Straßenbelag deutlich verbes-
sert oder überhaupt erst ermöglicht.
Sicher ist sicherHinweise zur BedienungRat und TatTechnische Daten
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198Intelligente Technik
Die ASR (TCS) wird automatisch beim Starten des Motors eingeschaltet. Sie
kann auch durch einen kurzen Druck auf den Knopf an der Mittelkonsole
ein- oder ausgeschaltet werden.
Bei ausgeschalteter ASR (TCS) leuchtet die Kontrollleuchte OFF
auf. Nor-
malerweise sollte die ASR immer eingeschaltet sein. Nur in bestimmten
Ausnahmesituationen, wenn Schlupf erwünscht wird, ist es sinnvoll, die An-
lage auszuschalten, z.B.
● beim Fahren mit kleinerem Notrad;
● beim Fahren mit Schneeketten;
● bei Fahrten durch hohen Schnee oder auf weichem Untergrund;
● wenn das Fahrzeug feststeckt, um es „herauszuschaukeln“.
Anschließend sollte die ASR wieder eingeschaltet werden.
ACHTUNG
● Die Gesetze der Physik können auch durch die ASR (TCS) nicht außer
Kraft gesetzt werden. Dies ist vor allem bei Fahrten auf rutschiger oder
nasser Straße oder beim Fahren mit Anhänger zu beachten.
● Die Fahrweise muss deshalb stets dem Fahrbahnzustand und der Ver-
kehrssituation angepasst werden. Das erhöhte Sicherheitsangebot durch
die ASR (TCS) darf nicht dazu verleiten, ein Sicherheitsrisiko einzugehen!
VORSICHT
● Um die störungsfreie Funktion der ASR (TCS) zu gewährleisten, müssen
an allen vier Rädern identische Reifen montiert sein. Eine unterschiedliche
Lauffläche an jedem Reifen kann zur Verringerung der Motorleistung führen.
● Änderungen am Fahrzeug (z.B. am Motor, an der Bremsanlage, am Fahr-
werk oder eine andere Räder-/Reifenkombination) können die Funktion des
ABS und der ASR (TCS) beeinflussen. XDS*
Quersperr-Differential
Beim Befahren einer Kurve ermöglicht die elektronische Quersperre, dass
das Rad auf der Kurvenaußenseite schneller dreht als das Rad auf der In-
nenseite. Das sich schneller drehende Rad (Außenseite) wird weniger ange-
trieben als das Rad auf der Innenseite. Dies kann in bestimmten Situatio-
nen dazu führen, dass der auf das Rad an der Innenseite gegebene Antrieb
übermäßig hoch ist, was zu Schlupf führen kann. Im Gegensatz hierzu er-
hält das Rad auf der Außenseite weniger Antrieb als es übertragen könnte.
Dieser Effekt führt zu einem Verlust der Seitenhaftung an der Vorderachse,
was sich als Untersteuern oder „Verlängerung“ des Fahrwegs darstellt.
Das System XDS kann dies über die Signale und Sensoren des ESC (ESP) er-
kennen und diesen Effekt korrigieren.
Das XDS bremst das Rad auf der Kurveninnenseite über das ESC (ESP), was
dem zu hohem Antriebsmoment an diesem Rad entgegenwirkt. Dies führt
dazu, dass der vom Fahrer eingeschlagene Weg präziser zurückgelegt wird.
Das System XDS funktioniert in Verbindung mit dem ESC (ESP) und ist im-
mer aktiv, auch wenn die Antriebsschlupfregelung ASR (TCS) abgeschaltet
wurde.