Seat Ateca 2017 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: SEAT, Model Year: 2017, Model line: Ateca, Model: Seat Ateca 2017Pages: 364, PDF-Größe: 7.36 MB
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Fahrsicherheit
Die folgende Aufzählung enthält Beispiele für
Sitz po
s
itionen, die für die Fahrzeuginsassen
gefährlich sein könnten. Diese Aufzählung ist
nicht vollständig, doch möchten wir Sie für
das Thema sensibilisieren.
Deshalb, wann immer das Fahrzeug in Bewe-
gung ist:
● niemals im Fahrzeug stehen
● niemals auf den Sitzen stehen
● niemals auf den Sitzen knien
● niemals Ihre Rückenlehne stark nach hin-
ten neigen
● niem
als gegen die Instrumententafel leh-
nen
● niemals auf der Rücksitzbank hinlegen
● niemals nur auf den vorderen Bereich des
Sitzes
setzen
● niemals zur Seite gerichtet sitzen
● niemals aus dem Fenster lehnen
● niemals die Füße aus dem Fenster strecken
● niemals die Füße auf die Instrumententafel
leg
en
● niemals die Füße auf das Sitzpolster legen
● niemals im Fußraum mitfahren
● niemals ohne angelegten Sicherheitsgurt
auf dem Sitz
platz mitfahren
● niemals im Gepäckraum aufhalten ACHTUNG
● Jede fa l
sche Sitzposition erhöht das Risiko
schwerer Verletzungen. Durch falsche Sitzpo-
sitionen setzen sich die Insassen lebensge-
fährlicher Verletzungsgefahren aus, wenn die
Airbags auslösen und dabei einen Insassen
treffen, der eine falsche Sitzposition einge-
nommen hat.
● Nehmen Sie vor Fahrtantritt die richtige
Sitzpos
ition ein und behalten Sie diese wäh-
rend der Fahrt immer bei. Weisen Sie vor je-
der Fahrt Ihre Mitfahrer an, die richtige Sitz-
position einzunehmen und diese Sitzposition
während der gesamten Fahrt beizubehalten
››› Seite 76, Richtige Sitzposition der Insas-
sen. Richtige Einstellung der vorderen
K
opf
s
tützen Abb. 86
Richtig eingestellte Kopfstütze von
v orne u nd seitlic
h betrachtet. Lesen Sie aufmerksam die zusätzlichen In-
f
orm
ationen dur
ch ›››
Seite 19.
Richtig eingestellte Kopfstützen sind ein
wichtiger Teil des Insassenschutzes und kön-
nen die Verletzungsgefahr in den meisten
Unfallsituationen reduzieren.
● Stellen Sie die Kopfstützen so ein, dass
sich die O
berkante der Kopfstütze möglichst
auf einer Linie mit dem oberen Teil des Kop-
fes, jedoch nicht niedriger als Augenhöhe be-
findet ››› Abb. 86. ACHTUNG
● Das F
ahren mit ausgebauten oder nicht
richtig eingestellten Kopfstützen erhöht das
Risiko schwerer Verletzungen. Das Fahren mit
falsch eingestellten Kopfstützen kann bei Un-
fällen tödliche Verletzungen verursachen und
erhöht bei plötzlichen Fahr- und Bremsmanö-
vern das Risiko von Verletzungen.
● Die Kopfstützen müssen immer der Körper-
größe entspr
echend richtig eingestellt sein. 79
Technische Daten
Empfehlungen
Bedienung
Notsituationen
Sicherheit
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Sicherheit
Richtige Einstellung der hinteren
K opf
s
tützen Abb. 87
Kopfstütze in Gebrauchsstellung Abb. 88
Warnschild für Kopfstützenstellung Richtig eingestellte hintere Kopfstützen sind
ein w ic
htig
er Teil des Insassenschutzes und
können in den meisten Unfallsituationen das
Verletzungsrisiko verringern. Hintere Kopfstützen
– Für die hinteren Kopfstützen gibt es 2 Posi-
tionen: Verw
endung und Nicht-Verwen-
dung.
– Gebrauchsstellung (Kopfs
tütze angehoben)
››› Abb. 87. In dieser Position verhält sich
die Kopfstütze wie eine konventionelle
Kopfstütze, und schützt die hinteren Insas-
sen in Verbindung mit dem Sicherheitsgurt.
– Außergebrauchsstellung (Kopfs
tütze abge-
senkt).
– Zum Einstellen der Kopfstütze in Ge-
brauchs
stellung ziehen Sie sie mit beiden
Händen in Pfeilrichtung. ACHTUNG
● Wenn s ic
h Insassen auf den Rücksitzen be-
finden, dürfen die Kopfstützen keinesfalls auf
die Außergebrauchsstellung eingestellt sein.
Siehe Warnaufkleber am hinteren kleinen
Seitenfester ››› Abb. 88.
● Vertauschen Sie nicht die mittlere hintere
Kopfs
tütze mit den beiden äußeren Kopfstüt-
zen oder umgekehrt. Verletzungsgefahr bei
einem Unfall! VORSICHT
Beachten Sie die Hinweise zur Einstellung der
Kopf s
tützen ››› Seite 165. Pedalbereich
P ed
a
le –
Stellen Sie sicher, dass Sie das Gas-,
Brems- u nd K
upplungspedal immer unge-
hindert durchtreten können.
– Stellen Sie sicher, dass Pedale ungehindert
in ihre Ausg
angsstellung zurückkommen
können.
– Stellen Sie sicher, dass die Fußmatten wäh-
rend der Fahr
t sicher befestigt sind und die
Pedale nicht behindern ››› .
E s
dür
fen nur Fußmatten verwendet werden,
die den Pedalbereich freilassen und gegen
Verrutschen gesichert sind. Geeignete Fuß-
matten erhalten Sie bei einem Fachbetrieb.
Im Fußraum sind Befestigungsteile* für die
Fußmatten eingebaut.
Bei Ausfall eines Bremskreises muss das
Bremspedal weiter als gewöhnlich durchge-
treten werden, um das Fahrzeug zum Still-
stand zu bringen.
Geeignete Schuhe tragen
Tragen Sie Schuhe, die Ihren Füßen guten
Halt geben und durch die Sie ein gutes Ge-
fühl für das Pedalwerk haben.
80
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Die Sicherheitsgurte
ACHTUNG
● Wenn die P ed
ale nicht ungehindert betätigt
werden können, kann das zu kritischen Ver-
kehrssituationen führen.
● Legen oder installieren Sie niemals Fuß-
matten oder ander
e Bodenbeläge über die
eingebaute Fußmatte, weil sie den Pedalbe-
reich verkleinern und die Bedienung der Pe-
dale behindern und dadurch eine Unfallge-
fahr darstellen können.
● Legen Sie niemals Gegenstände in den Fuß-
raum des
Fahrers. Ein Gegenstand kann in
den Bereich der Pedale gelangen und die Be-
dienung der Pedale behindern. Im Falle eines
plötzlichen Fahr- oder Bremsmanövers wären
Sie nicht mehr in der Lage zu bremsen, die
Kupplung zu betätigen oder Gas zu geben –
Unfallgefahr! Die Sicherheitsgurte
W arum
Sic
herheitsgurte?
Anzahl der Sitzplätze Ihr Fahrzeug verfügt über
fünf Sitzplätz
e,
zwei Sitzplätze vorne und drei Sitzplätze hin-
ten. Jeder Sitzplatz ist mit einem Dreipunkt-
Automatikgurt ausgestattet.
Einige Modellausführungen sind für nur vier
Sitzplätze freigegeben. Zwei vorne und zwei
hinten. ACHTUNG
● Nehmen Sie niem a
ls mehr Personen mit,
als Sitzplätze im Fahrzeug vorhanden sind.
● Jeder Insasse im Fahrzeug muss den zum
Sitzpl
atz gehörenden Sicherheitsgurt richtig
anlegen und tragen. Kinder müssen zum
Schutz in einem Kindersitz transportiert wer-
den. Gurtwarnleuchte*
Abb. 89
Kombi-Instrument: Anzeige, dass der
Pl atz
hint
en rechts besetzt und der entspre-
chende Sicherheitsgurt angelegt ist. Die Kontrollleuchte erinnert den Fahrer daran,
den
Sic
herheitsgur
t anzulegen.
Bevor Sie losfahren:
– Legen Sie stets den Sicherheitsgurt vor
Fahrt
antritt richtig an.
– Weisen Sie Ihre Mitfahrer an, den Sicher-
heitsgurt
vor Fahrtantritt richtig anzulegen.
– Schützen Sie Kinder in einem geeigneten
Kinderrückh
altesystem, das der Größe und
dem Alter des Kindes entspricht.
Die Kontrollleuchte im Kombiinstrument
leuchtet auf (je nach Modellversion), wenn
der Fahrer oder der Beifahrer beim Einschal-
ten der Zündung ihren Sicherheitsgurt nicht
angelegt haben. »
81
Technische Daten
Empfehlungen
Bedienung
Notsituationen
Sicherheit
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Sicherheit
Wenn die Sicherheitsgurte bei Fahrtbeginn
u nd einer Ge
s
chwindigkeit von mehr als etwa
25 km/h (15 mph) nicht angelegt sind oder
wenn die Sicherheitsgurte während der Fahrt
abgelegt werden, ertönt einige Sekunden
lang ein akustisches Signal. Zusätzlich blinkt
die Gurtwarnleuchte .
Die Kontrollleuchte im Kombiinstrument er-
lischt erst dann, wenn der Fahrer bzw. Beifah-
rer bei eingeschalteter Zündung den Sicher-
heitsgurt anlegt.
Anzeige, dass die Gurte auf den hinteren
Plätzen angelegt sind*
Je nach Modellversion informiert die Status-
anzeige für die Sicherheitsgurte ››› Abb. 89
den Fahrer auf dem Display des Kombi-Instru-
ments, ob die Insassen auf den Plätzen hin-
ten den entsprechenden Sicherheitsgurt an-
gelegt haben. Das Symbol zeigt an, dass
der Fahrzeuginsasse auf diesem Sitzplatz
„seinen“ Sicherheitsgurt angelegt hat.
Wenn auf den Plätzen hinten ein Sicherheits-
gurt angelegt oder abgeschnallt wird, wird
der Sicherheitsgurtstatus etwa 30 Sekunden
lang angezeigt. Die Anzeige kann durch Drü-
cken der Taste 0.0/SET im Kombiinstrument
au sg
e
blendet werden.
Wenn während der Fahrt auf den hinteren
Sitzplätzen ein Sicherheitsgurt abgelegt
wird, blinkt das entsprechende Symbol der
Gurtstatusanzeige für maximal 30 Sekunden. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von mehr als
25 km/h (15 mph) ertönt
zusätzlich ein akus-
tisches Signal.
Sicherheitsgurte schützen Abb. 90
Richtig angegurtete Fahrer werden
bei einem p lötz
lic
hen Bremsmanöver nicht
nach vorne geschleudert. Sicherheitsgurte, die richtig angelegt sind,
h
alt
en F
ahrzeuginsassen in der richtigen Sitz-
position. Die Sicherheitsgurte helfen auch
beim Verhindern unkontrollierter Bewegun-
gen, die ihrerseits schwere Verletzungen
nach sich ziehen können. Zusätzlich reduzie-
ren richtig angelegte Sicherheitsgurte die Ge-
fahr, aus dem Wagen geschleudert zu wer-
den.
Fahrzeuginsassen mit richtig angelegten Si-
cherheitsgurten profitieren in hohem Maße
von der Tatsache, dass die Bewegungsener- gie optimal über die Sicherheitsgurte aufge-
fang
en wird. Auch gewährleisten die Vorder-
wagenstruktur und andere passive Sicher-
heitsmerkmale des Fahrzeugs, wie z. B. das
Airbag-System, eine Reduzierung der Bewe-
gungsenergie. Die entstehende Energie wird
somit verringert und das Verletzungsrisiko
gemindert. Deshalb müssen Sie die Sicher-
heitsgurte vor jeder Fahrt anlegen, auch
wenn Sie nur eine sehr kurze Wegstrecke zu-
rücklegen.
Achten Sie ebenfalls darauf, dass auch Ihre
Mitfahrer richtig angegurtet sind. Unfallsta-
tistiken haben bewiesen, dass das richtige
Anlegen der Sicherheitsgurte das Risiko von
schweren Verletzungen erheblich verringert
und die Chance des Überlebens bei einem
Unfall vergrößert. Richtig angelegte Sicher-
heitsgurte erhöhen darüber hinaus die opti-
male Schutzwirkung von auslösenden Air-
bags im Falle eines Unfalles. Aus diesem
Grund ist in den meisten Ländern deshalb
die Benutzung der Sicherheitsgurte gesetz-
lich vorgeschrieben.
Obwohl Ihr Fahrzeug mit Airbags ausgestat-
tet ist, müssen die Sicherheitsgurte angelegt
und getragen werden. Die Frontairbags bei-
spielsweise lösen nur in einigen Frontalunfäl-
len aus. Die Frontairbags lösen nicht bei
leichten Frontalkollisionen, leichten Seiten-
kollisionen, Heckkollisionen, Überschlag und
82
Page 85 of 364

Die Sicherheitsgurte
bei Unfällen aus, bei denen der Airbag-Auslö-
sew er
t
im Steuergerät nicht überschritten
wurde.
Tragen Sie deshalb immer den Sicherheits-
gurt und achten Sie darauf, dass Ihre Mitfah-
rer den Sicherheitsgurt vor Fahrtantritt richtig
angelegt haben!
Wichtige Sicherheitshinweise zum
Umgan
g mit den Sicherheitsgurten –
Tragen Sie den Sicherheitsgurt immer so,
wie e
s
in diesem Abschnitt beschrieben
wird.
– Stellen Sie sicher, dass die Sicherheitsgur-
te jeder
zeit angelegt werden können und
nicht beschädigt sind. ACHTUNG
● Wenn Sie die
Sicherheitsgurte nicht tragen
oder falsch angelegt haben, so erhöht sich
das Risiko lebensgefährlicher oder tödlicher
Verletzungen. Die optimale Schutzwirkung
der Sicherheitsgurte wird nur erreicht, wenn
Sie die Sicherheitsgurte richtig benutzen.
● Legen Sie den Sicherheitsgurt vor jeder
Fahrt
- auch im Stadtverkehr - immer richtig
an. Das gilt auch für Ihren Beifahrer und die
Mitfahrer auf den Rücksitzen, da ansonsten
Verletzungsgefahr besteht. ●
Für die optima l
e Schutzwirkung der Sicher-
heitsgurte ist der Gurtbandverlauf von großer
Bedeutung.
● Mit einem Sicherheitsgurt dürfen sich nie-
mal
s zwei Personen (auch Kinder nicht) an-
gurten.
● Lassen Sie beide Füße im Fußraum vor dem
Sitz, solan
ge das Fahrzeug in Bewegung ist.
● Lösen Sie niemals den angelegten Sicher-
heitsgurt, so
lange das Fahrzeug in Bewegung
ist – Lebensgefahr!
● Das Gurtband darf beim Tragen des Sicher-
heitsgurt
es nicht verdreht sein.
● Das Gurtband darf nicht über feste oder
zerbrec
hliche Gegenstände (Brille, Kugel-
schreiber etc.) führen, weil dadurch bei Unfäl-
len Verletzungen verursacht werden können.
● Das Gurtband darf nicht eingeklemmt oder
besc
hädigt sein oder an scharfen Kanten
scheuern.
● Tragen Sie den Sicherheitsgurt niemals un-
ter dem Arm oder in einer anderen f
alschen
Position.
● Stark auftragende, offene Kleidung (z.B.
Mantel
über Sweatshirt) beeinträchtigt den
einwandfreien Sitz und die Funktion der Si-
cherheitsgurte.
● Der Einführtrichter für die Schlosszunge
darf
nicht durch Papier oder Ähnliches ver-
stopft sein, da sonst die Schlosszunge nicht
sicher einrasten kann.
● Verändern Sie niemals den Gurtbandverlauf
durch Gur
tbandklammern, Halteösen oder
Ähnliches. ●
Ausg efr
anste oder eingerissene Sicher-
heitsgurte, Beschädigungen der Gurtverbin-
dungen, des Aufrollautomaten oder des
Schlossteils können im Falle eines Unfalles
schwere Verletzungen verursachen. Prüfen
Sie deshalb regelmäßig den Zustand aller Si-
cherheitsgurte.
● Sicherheitsgurte, die während eines Un-
fal
ls extrem belastet wurden, müssen von ei-
nem Fachbetrieb erneuert werden. Die Erneu-
erung kann notwendig sein, auch wenn keine
offensichtliche Beschädigung vorliegt. Außer-
dem sind die Verankerungen der Sicherheits-
gurte zu prüfen.
● Versuchen Sie niemals, die Sicherheitsgur-
te selb
st zu reparieren. Die Sicherheitsgurte
dürfen niemals in irgendeiner Art und Weise
verändert oder ausgebaut werden.
● Das Gurtband muss sauber gehalten wer-
den, da durc
h grobe Verschmutzung die Funk-
tion des Gurtaufrollautomaten beeinträchtigt
werden kann. 83
Technische Daten
Empfehlungen
Bedienung
Notsituationen
Sicherheit
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Sicherheit
Frontalunfälle und die Gesetze der
Ph y
s
ik Abb. 91
Der nicht angegurtete Fahrer schleu-
der t
n
ach vorn. Abb. 92
Der nicht angegurtete Mitfahrer auf
dem Rüc k
s
itz schleudert nach vorn auf den
angegurteten Fahrer. Das physikalische Prinzip eines Frontalun-
f
al
l
s ist einfach zu erklären. Sobald sich ein
Fahrzeug in Bewegung setzt, wirkt sowohl
auf das Fahrzeug als auch auf die Insassen des Fahrzeug eine Energie, die als „kineti-
sche Ener
gie“ bezeichnet wird.
Die Größe der „kinetischen Energie“ hängt
ganz wesentlich von der Fahrzeuggeschwin-
digkeit, vom Gewicht des Fahrzeugs und der
Fahrzeuginsassen ab. Bei steigender Ge-
schwindigkeit und zunehmendem Gewicht
muss mehr Energie im Falle eines Unfalls
„abgebaut“ werden.
Die Geschwindigkeit des Fahrzeugs ist je-
doch der bedeutsamere Faktor. Wenn sich
beispielsweise die Geschwindigkeit von 25
km/h auf 50 km/h (von 15 mph auf 30 mph)
verdoppelt, vervierfacht sich die kinetische
Energie!
Da die Fahrzeuginsassen in unserem Beispiel
keine Sicherheitsgurte tragen, wird im Falle
eines Aufpralls die gesamte Bewegungsener-
gie der Fahrzeuginsassen nur durch den Auf-
prall an die Mauer abgebaut.
Sollten Sie auch nur mit einer Geschwindig-
keit zwischen 30 km/h (19 mph) und
50 km/h (30 mph) fahren, werden bei einem
Unfall am Körper Kräfte wirksam, die leicht ei-
ne Tonne (1 000 kg) übersteigen können. Die
auf Ihren Körper wirkenden Kräfte steigen bei
höheren Geschwindigkeiten sogar noch an.
Fahrzeuginsassen, die ihre Sicherheitsgurte
nicht angelegt haben, sind also nicht mit ih-
rem Fahrzeug „verbunden“. Bei einem Fron-
talunfall werden sich diese Personen folglich
mit der gleichen Geschwindigkeit weiterbe- wegen, mit der sich das Fahrzeug vor dem
Aufprall
bewegt hat! Dieses Beispiel gilt nicht
nur für Frontalunfälle, sondern für alle Arten
von Unfällen und Kollisionen.
Schon bei geringen Aufprallgeschwindigkei-
ten werden am Körper Kräfte wirksam, die
nicht mehr mit den Händen kompensiert wer-
den können. Bei einem Frontalunfall werden
nicht angegurtete Insassen nach vorn ge-
schleudert und schlagen unkontrolliert auf
Teile im Fahrzeuginnenraum, wie z. B. Lenk-
rad, Instrumententafel, Frontscheibe auf
››› Abb. 91.
Auch für Insassen auf den Rücksitzen ist es
wichtig, sich richtig anzugurten, da sie sonst
bei einem Unfall unkontrolliert durch den
Fahrzeuginnenraum geschleudert würden.
Ein nicht angegurteter Mitfahrer auf dem
Rücksitz gefährdet also nicht nur sich, son-
dern auch den vorne sitzenden Fahrer
und/oder Beifahrer ››› Abb. 92.
84
Page 87 of 364

Die Sicherheitsgurte
Richtige Einstellung der Sicher-
heit sgur
t
e
Sicherheitsgurt an- und ablegen Abb. 93
Schlosszunge des Sicherheitsgurts
in d a
s
Gurtschloss einstecken und vom Gurt-
schloss lösen. Abb. 94
Gurtbandverlauf bei schwangeren
Fr auen. Lesen Sie aufmerksam die zusätzlichen In-
f
orm
ationen dur
ch ›››
Seite 20.
Sicherheitsgurt anlegen
Für die optimale Schutzwirkung der Sicher-
heitsgurte ist der Gurtbandverlauf von großer
Bedeutung.
● Stellen Sie den Sitz und die Kopfstütze
richtig ein.
● Ziehen
Sie das Gurtband an der Schloss-
zun
ge gleichmäßig über Brust und Becken.
● Stecken Sie die Schlosszunge in das zum
Sitz gehör
ende Gurtschloss, bis sie hörbar
einrastet ›››
Abb. 93 A. ●
Machen
Sie eine Zugprobe am Sicherheits-
gurt, ob die Schlosszunge auch sicher im
Schloss eingerastet ist.
Die Sicherheitsgurte sind mit einem Gurtauf-
rollautomaten am Schultergurt ausgestattet.
Bei langsamem Zug am Gurt wird volle Bewe-
gungsfreiheit gewährleistet. Beim plötzlichen
Bremsen, bei einer Bergfahrt, in Kurven und
beim Beschleunigen blockiert der Gurtaufroll-
automat den Schultergurt jedoch.
Die Gurtaufrollautomaten an den Vordersit-
zen und äußeren Rücksitzen 1)
sind mit einem
Gurtstraffer ausgestattet ››› Seite 86.
Sicherheitsgurt abnehmen ● Drücken Sie die rote Taste am Gurtschloss
›››
Abb. 93 B. Die Schlosszunge springt he-
raus ››› .
● Führen Sie den Gurt von Hand zurück, da-
mit d
a
s Gurtband leichter aufrollen kann und
die Verkleidungen nicht beschädigt werden.
Prinzipdarstellung: Gurtbandverlauf
Der richtige Gurtbandverlauf ist für die
Schutzwirkung der Sicherheitsgurte von gro-
ßer Bedeutung. »1)
Je nach Version/Land.
85
Technische Daten
Empfehlungen
Bedienung
Notsituationen
Sicherheit
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Sicherheit
ACHTUNG
● Die optima l
e Schutzwirkung der Sicher-
heitsgurte wird nur erreicht, wenn sich die
Rückenlehne in einer aufrechten Position be-
findet und der Sicherheitsgurt richtig ange-
legt ist.
● Stecken Sie niemals die Schlosszunge in
ein Gurts
chloss eines anderen Sitzes. Ande-
renfalls wird die Schutzwirkung der Sicher-
heitsgurte beeinträchtigt und das Verlet-
zungsrisiko steigt.
● Lösen Sie niemals den angelegten Sicher-
heitsgurt, so
lange das Fahrzeug in Bewegung
ist. Anderenfalls erhöht sich das Risiko
schwerer oder tödlicher Verletzungen.
● Ein falscher Gurtbandverlauf kann schwere
Verletz
ungen im Falle eines Unfalles verursa-
chen.
● Bei schwangeren Frauen muss das Becken-
gurttei
l des Sicherheitsgurtes möglichst tief
vor dem Becken verlaufen und immer flach
anliegen, damit kein Druck auf den Unterleib
ausgeübt wird ››› Abb. 94.
● Schalten Sie immer die Kindersitzsicherung
ein, wenn Sie einen Kinder
sitz der Gruppe 0,
0+ oder 1 befestigen ››› Seite 93.
● Lesen und beachten Sie die Warnhinweise
›››
Seite 83. Gurtstraffer
Fu
nktion
sweise des Gurtstraffers Lesen Sie aufmerksam die zusätzlichen In-
form
ationen dur
ch ›››
Seite 20.
Die Sicherheitsgurte für die Insassen auf den
Vordersitzen und auf den äußeren Rücksitzen
sind mit Gurtstraffern 1)
ausgestattet. Die
Gurtstraffer werden nur im Falle von höherer
Unfallschwere bei Frontal-, Seiten- und Heck-
kollisionen durch Sensoren aktiviert. Durch
die Gurtstraffer werden die Sicherheitsgurte
entgegen der Auszugsrichtung gestrafft und
die Vorwärtsbewegung der Insassen redu-
ziert.
Bei leichten Unfällen, bei denen keine erheb-
lichen Kräfte von vorne wirksam werden, er-
folgt keine Auslösung der Gurtstraffer von
vorn. Hinweis
● Wer den die Gur
tstraffer ausgelöst, entsteht
feiner Staub. Das ist normal und lässt nicht
auf einen Brand im Fahrzeug schließen.
● Bei Verschrottung des Fahrzeuges oder Ein-
zeltei
len des Systems sind unbedingt die
diesbezüglichen Sicherheitsvorschriften zu
beachten. Diese Vorschriften sind bei Fachbe- trieben bekannt und können dort eingesehen
wer
den. Service und Entsorgung der Gurtstraf-
fer
Die Gurtstraffer sind Bestandteil der Sicher-
heitsgurt
e, die an den
Sitzplätzen Ihres Fahr-
zeuges vorhanden sind. Wenn Sie Arbeiten
am Gurtstraffer sowie Aus- und Einbauarbei-
ten von Systemteilen wegen anderer Repara-
turarbeiten ausführen, kann der Sicherheits-
gurt beschädigt werden. Das kann zur Folge
haben, dass die Gurtstraffer im Falle eines
Unfalls nicht richtig oder gar nicht funktionie-
ren.
Damit die Wirksamkeit der Gurtstraffer nicht
beeinträchtigt wird und ausgebaute Teile kei-
ne Verletzungen und Umweltverschmutzun-
gen verursachen, müssen Vorschriften beach-
tet werden, die den Fachbetrieben bekannt
sind. ACHTUNG
● Eine un s
achgemäße Behandlung und selbst
durchgeführte Reparaturen erhöhen das Risi-
ko von schweren oder tödlichen Verletzun-
gen, weil dadurch die Gurtstraffer nicht oder
unerwartet ausgelöst werden können. 1)
Je nach Version/Land.
86
Page 89 of 364

Airbag-System
●
Führen Sie niem
als Reparaturen, Einstellun-
gen sowie Ein- und Ausbauarbeiten von Teilen
an Gurtstraffern oder an den Sicherheitsgur-
ten durch.
● Der Gurtstraffer und der Sicherheitsgurt
einsc
hließlich seines Gurtaufrollautomaten
können nicht repariert werden.
● Jegliche Arbeiten am Gurtstraffer und an
den Sicherheit
sgurten sowie Aus- und Ein-
bauarbeiten von Systemteilen wegen anderer
Reparaturarbeiten dürfen nur von Fachbetrie-
ben vorgenommen werden.
● Die Gurtstraffer schützen Sie nur bei einem
Unfal
l und müssen nach einer Auslösung er-
setzt werden. Airbag-System
Gru nd
sätz
liches
Warum muss man sich angurten und
eine korrekte Sitzhaltung einnehmen? Damit die auslösenden Airbags die beste
Schutzw
irk
ung erzielen können, muss der Si-
cherheitsgurt immer richtig getragen und die
richtige Sitzposition eingenommen werden.
Das Airbag-System ist kein Ersatz für den Si-
cherheitsgurt, sondern Teil des gesamten
passiven Fahrzeug-Sicherheitskonzeptes. Bit-
te beachten Sie, dass die bestmögliche
Schutzwirkung des Airbag-Systems nur im
Zusammenwirken mit den angelegten Sicher-
heitsgurten und den richtig eingestellten
Kopfstützen erreicht wird. Deshalb sind die
Sicherheitsgurte nicht nur auf Grund von ge-
setzlichen Bestimmungen, sondern auch aus
Sicherheitsgründen immer zu benutzen
››› Seite 81, Warum Sicherheitsgurte? .
Der Airbag entfaltet sich innerhalb von Milli-
sekunden, so dass, wenn Sie im Moment der
Auslösung eine falsche Sitzposition einge-
nommen haben, tödliche Verletzungen verur-
sacht werden können. Aus diesem Grund ist
es unerlässlich, dass alle Insassen eine rich-
tige Sitzposition während der Fahrt beibehal-
ten. Starkes Bremsen kurz vor einem Unfall kann
bewirk
en, d
ass ein nicht angegurteter Insas-
se nach vorne in den Bereich des auslösen-
den Airbags geschleudert wird. In diesem Fall
kann sich der Insasse durch den auslösen-
den Airbag lebensgefährliche oder tödliche
Verletzungen zuziehen. Dies gilt ganz beson-
ders für Kinder.
Halten Sie immer den größtmöglichen Ab-
stand zwischen Ihnen und dem Frontairbag
ein. Dadurch können sich die Frontairbags im
Falle einer Auslösung vollständig entfalten
und somit eine maximale Schutzwirkung bie-
ten.
Die wichtigsten Faktoren für das Auslösen
der Airbags sind die Art des Unfalls, der Auf-
prallwinkel und die Fahrzeuggeschwindig-
keit.
Entscheidend für die Auslösung der Airbags
ist der bei der Kollision auftretende und vom
Steuergerät erfasste Verzögerungsverlauf.
Bleibt die während der Kollision aufgetretene
und gemessene Fahrzeugverzögerung unter-
halb der im Steuergerät vorgegebenen Refe-
renzwerte, werden die Front-, Seiten-
und/oder Kopfairbags nicht ausgelöst. Be-
rücksichtigen Sie bitte, dass sichtbare noch
so schwere Beschädigungen am Unfallfahr-
zeug kein zwingender Hinweis darauf sind,
dass sich die Airbags ausgelöst haben müss-
ten. »
87
Technische Daten
Empfehlungen
Bedienung
Notsituationen
Sicherheit
Page 90 of 364

Sicherheit
ACHTUNG
● Das f
alsche Tragen der Sicherheitsgurte so-
wie jede falsche Sitzposition kann zu lebens-
gefährlichen oder tödlichen Verletzungen
führen.
● Alle Insassen - auch Kinder -, die nicht rich-
tig ange
gurtet sind, können sich lebensge-
fährlich oder tödlich verletzen, wenn der Air-
bag auslöst. Transportieren Sie Kinder im Al-
ter bis 12 Jahre stets auf dem Rücksitz. Neh-
men Sie niemals Kinder im Fahrzeug mit,
wenn diese ungesichert oder nicht ihrem Ge-
wicht entsprechend gesichert sind.
● Wenn Sie nicht angegurtet sind, sich wäh-
rend der Fahr
t seitwärts oder nach vorne leh-
nen oder eine falsche Sitzposition einneh-
men, so erhöht sich die Verletzungsgefahr er-
heblich. Diese erhöhte Verletzungsgefahr
steigert sich noch, wenn Sie in solch einem
Fall vom auslösenden Airbag getroffen wer-
den.
● Um das Verletzungsrisiko durch einen aus-
lösenden Airbag z
u reduzieren, tragen Sie
den Sicherheitsgurt immer richtig ››› Seite 81.
● Stellen Sie die Vordersitze immer richtig
ein. Beschreibung des Airbag-Systems
Lesen Sie aufmerksam die zusätzlichen In-
f
orm
ationen dur
ch ›››
Seite 21. Das Airbag-System ist kein Ersatz für den Si-
cherheitsgurt! Da
s Airbag-System bietet im
Zusammenwirken mit den Sicherheitsgurten
einen zusätzlichen Schutz für den Fahrer und
Beifahrer.
Das Airbag-System besteht (je nach Fahr-
zeugausstattung) aus folgenden Bauelemen-
ten:
● Elektronisches Steuergerät
● Frontairbags für Fahrer und Beifahrer
● Knieairbag für Fahrer
● Seitenairbags
● Kopfairbags
● Kontrollleuchte für Airbag im Komb
iin-
strument ››› Seite 92
● Schlüsselschalter zum Abschalten des Bei-
fahrer
-Frontairbags
● Kontrollleuchte für Ab-/Einschaltung des
Beifahr
er-Frontairbags.
Die Funktionsbereitschaft des Airbag-Sys-
tems wird elektronisch überwacht. Nach je-
dem Einschalten der Zündung leuchtet die
Airbag-Kontrollleuchte für einige Sekunden
auf (Selbstdiagnose).
Eine Störung des Systems liegt vor, wenn die
Kontrollleuchte :
● leuchtet beim Einschalten der Zündung
nicht auf
››› Seite 92, ●
nac h dem Ein
schalten der Zündung nicht
nach etwa 4 Sekunden erlischt;
● nach dem Einschalten der Zündung erlischt
und wieder aufl
euchtet;
● leuchtet während der Fahrt auf oder blinkt.
Das Airb
ag-System wird nicht ausgelöst bei:
● ausgeschalteter Zündung;
● leichten Frontalkollisionen;
● leichten Seitenkollisionen;
● Heckkollisionen;
● das Fahrzeug überschlägt sich. ACHTUNG
● Die max im
ale Schutzwirkung der Sicher-
heitsgurte und des Airbag-Systems wird nur
in der richtigen Sitzposition erreicht ››› Sei-
te 76, Richtige Sitzposition der Insassen .
● Wenn eine Störung im Airbag-System vor-
liegt, mu
ss das System umgehend durch ei-
nen Fachbetrieb überprüft werden. Es besteht
sonst die Gefahr, dass das Airbag-System bei
einem Unfall gar nicht oder nicht einwandfrei
ausgelöst wird. Airbagaktivierung
Das Entfalten des Airbags erfolgt in Sekun-
denbruc
ht
ei
len und mit hoher Geschwindig-
keit, um bei einem Unfall den zusätzlichen
Schutz bieten zu können. Beim Entfalten des
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