Seat Ibiza ST 2009 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: SEAT, Model Year: 2009, Model line: Ibiza ST, Model: Seat Ibiza ST 2009Pages: 262, PDF-Größe: 6.64 MB
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Fahren
160Vollständiges Abschalten des SystemsFahrzeuge mit Schaltgetriebe
Durch Verstellen des Bedienteils bis ganz nach rechts (OFF eingerastet)
bzw. bei stehendem Fahrzeug durch Ausschalten der Zündung wird das
System vollständig abgeschaltet .
Fahrzeuge mit Automatikgetriebe
Zum vollständigen Abschalten des Systems muss sich der Wählhebel in einer
der folgenden Stellungen befinden: P , N , R oder 1 bzw. das Fahrzeug muss
zum Stillstand gebracht, der Motor abgestellt und wieder angelassen
werden.
Abb. 115 Blinker- und
Fernlichthebel: Schalter
und Wippe für die
Geschwindigkeitsregel-
anlage
AA
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Intelligente Technik161
Sicher ist sicher
Bedienungshinweise
Rat und Tat
Te c h n i s c h e D a t e n
Rat und TatIntelligente TechnikBremsenBremskraftverstärker Der Bremskraftverstärker verstärkt den Druck, den Sie mit dem Bremspedal
erzeugen. Er arbeitet nur bei laufendem Motor.
Arbeitet der Bremskraftverstärker nicht, weil z.B. das Fahrzeug abgeschleppt
werden muss oder weil ein Schaden am Bremskraftverstärker aufgetreten ist,
müssen Sie das Bremspedal wesentlich kräftiger treten als normalerweise.
ACHTUNG!
Der Bremsweg kann durch äußere Einflüsse verlängert werden.•Lassen Sie das Fahrzeug nie mit abgestelltem Motor rollen. Andernfalls
besteht Unfallgefahr! Der Bremsweg verlängert sich erheblich, wenn der
Bremskraftverstärker nicht wirkt.•Wenn der Bremskraftverstärker nicht arbeitet – z.B. wenn das Fahrzeug
abgeschleppt wird – ist zum Bremsen erheblich mehr Pedalkraft
erforderlich.
Bremsassistent (BAS)*
Die Funktion Bremsassistent (BAS) steht nur in Fahrzeugen
mit ESP zur Verfügung.In einer Gefahrensituation bremsen die meisten Autofahrer zwar rechtzeitig,
allerdings nicht mit dem maximalen Bremsdruck. Dadurch wird der
Bremsweg länger als nötig!
Der Bremsassistent greift hier ein: Wenn das Bremspedal sehr schnell betä-
tigt wird, wird dies vom Bremsassistent als Notsituation gedeutet. Er baut
dann innerhalb kürzester Zeit den vollen Bremsdruck auf, um schneller und
effektiver das ABS zu aktivieren und den Bremsweg zu verkürzen.
Verringern Sie den Druck auf das Bremspedal nicht, denn sobald Sie das
Bremspedal loslassen, schaltet sich der Bremsassistent von selbst wieder
aus.
Automatisches Einschalten der Warnblinkanlage
Mit dem automatischen Aufblinken der Bremslichter wird eine abrupte Brem-
sung bzw. eine Notbremsung angezeigt. Wenn die Notbremsung bis zum
Stillstand des Fahrzeug anhält, wird dann die Warnblinkanlage eingeschaltet
und die Bremslichter leuchten kontinuierlich weiter. Die Warnblinkanlage
wird automatisch ausgeschaltet, sobald die Fahrt fortgesetzt oder aber der
Taster der Warnblinkanlage betätigt wird.
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Intelligente Technik
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ACHTUNG!
•Das Unfallrisiko erhöht sich, wenn Sie zu schnell fahren, zu dicht
auffahren oder die Fahrbahn glatt oder nass ist. Ein erhöhtes Unfallrisiko
kann auch durch den Bremsassistenten nicht verringert werden.•Der Bremsassistent kann die existierenden physikalischen Grenzen
nicht überwinden, eine glatte oder nasse Fahrbahn ist auch mit Bremsas-
sistent gefährlich! Passen Sie immer Ihre Geschwindigkeit den Straßen-
und Verkehrsverhältnissen an. Die durch ABS erhöhte Sicherheit sollte
nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten, da Unfallgefahr besteht.
Antiblockiersystem ABS und
Antriebsschlupfregelung Antiblockiersystem (ABS)
Durch das Antiblockiersystem werden die Räder beim
Bremsen nicht blockiert.Das Antiblockiersystem (ABS) trägt erheblich zur erhöhten Fahrsicherheit bei.
Funktion des ABS
Wenn ein Rad im Vergleich zur Fahrgeschwindigkeit nicht schnell genug dreht
und zu blockieren droht, wird der auf dieses Rad wirkende Bremsdruck verrin-
gert. Dieser Regelvorgang macht sich durch eine pulsierende Bewegung des
Bremspedals bemerkbar, die mit Geräuschen verbunden ist. Dadurch merkt
der Fahrer, dass die Räder zu blockieren drohen und dass das ABS regelnd
eingreift. Damit das ABS in diesem Bereich optimal regeln kann, müssen Sie
das Bremspedal getreten lassen – keinesfalls „pumpen“.
Bei plötzlichen Bremsmanövern auf gleichmäßig glatter Fahrbahn bleibt das
Fahrzeug lenkfähig, da die Räder nicht blockieren. Es darf nicht erwartet werden, dass durch das ABS unter
allen Umständen der
Bremsweg verkürzt wird. Bei Fahrten auf Schotter oder Neuschnee auf
glattem Boden kann der Bremsweg sogar länger sein.
ACHTUNG!
•Das ABS kann die physikalischen Gesetze nicht außer Kraft setzen;
eine glatte oder nasse Fahrbahn ist auch mit ABS gefährlich! Bei einge-
schaltetem ABS müssen Sie sofort die Geschwindigkeit an die Fahr- und
Verkehrsbedingungen anpassen. Die durch ABS erhöhte Sicherheit sollte
nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten, da Unfallgefahr besteht.•Die Wirksamkeit des ABS hängt auch von den Reifen ab ⇒Seite 206.•Werden Änderungen am Fahrwerk oder an der Bremsanlage durchge-
führt, kann das die Funktion des ABS stark beeinträchtigen.
Antriebsschlupfregelung (ASR)*
Die Antriebsschlupfregelung verhindert das Durchdrehen
der Antriebsräder beim Beschleunigen. Dieses System bein-
haltet immer ABS.Beschreibung und Funktion der Antriebsschlupfregelung (ASR) bei
Beschleunigung
Bei Fahrzeugen mit Frontantrieb verringert die ASR die Motorleistung, damit
die Antriebsräder beim Beschleunigen nicht durchdrehen. Dieses System
arbeitet zusammen mit dem ABS in jedem Geschwindigkeitsbereich. Bei
Ausfall des ABS wird auch die ASR abgeschaltet.
Durch die ASR werden an Steigungen das Anfahren, das Beschleunigen oder
das Fahren sogar bei schwierigem Straßenbelag deutlich verbessert oder
überhaupt erst ermöglicht.
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Intelligente Technik163
Sicher ist sicher
Bedienungshinweise
Rat und Tat
Te c h n i s c h e D a t e n
Die ASR wird automatisch beim Starten des Motors eingeschaltet. Sie kann
auch durch einen kurzen Druck auf den an der Mittelkonsole gelegenen
Taster des ESP ein- oder ausgeschaltet werden.
Bei ausgeschalteter ASR blinkt die Kontrollleuchte langsam auf. Normaler-
weise sollte die ASR immer eingeschaltet sein. Nur in bestimmten Ausnahme-
situationen, wenn Schlupf erwünscht wird, ist es sinnvoll, die Anlage mit dem
Taster des ESP auszuschalten, z.B.
•beim Fahren mit kleinerem Notrad;•beim Fahren mit Schneeketten;•bei Fahrten durch hohen Schnee oder auf weichem Untergrund;•wenn das Fahrzeug feststeckt, um es „herauszuschaukeln“.
Anschließend sollte die ASR wieder eingeschaltet werden.ACHTUNG!
•Die Gesetze der Physik können auch durch die ASR nicht außer Kraft
gesetzt werden. Dies ist vor allem bei Fahrten auf rutschiger oder nasser
Straße oder beim Fahren mit Anhänger zu beachten.•Die Fahrweise muss deshalb stets dem Fahrbahnzustand und der
Verkehrssituation angepasst werden. Die durch ASR erhöhte Fahrsicher-
heit darf Sie nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten.Vo rsi ch t!
•Um die störungsfreie Funktion der ASR zu gewährleisten, müssen an allen
vier Rädern identische Reifen montiert sein. Eine unterschiedliche Lauffläche
an jedem Reifen kann zur Verringerung der Motorleistung führen.•Änderungen am Fahrzeug (z.B. am Motor, an der Bremsanlage, am Fahr-
werk oder eine andere Räder-/Reifenkombination) können die Funktion des
ABS und der ASR beeinflussen.
XDS*
Quersperr-DifferentialBeim Befahren einer Kurve ermöglicht die elektronische Quersperre, dass das
Rad auf der Kurvenaußenseite schneller dreht als das Rad auf der Innenseite.
Das sich schneller drehende Rad (Außen seite) wird weniger angetrieben als
das Rad auf der Innenseite. Dies kann in bestimmten Situationen dazu
führen, dass der auf das Rad an der Innenseite gegebene Antrieb übermäßig
hoch ist, was zu Schlupf führen kann. Im Gegensatz hierzu erhält das Rad auf
der Außenseite weniger Antrieb als es übertragen könnte. Dieser Effekt führt
zu einem Verlust der Seitenhaftung an der Vorderachse, was sich als Unter-
steuern oder „Verlängerung“ des Fahrwegs darstellt.
Das System XDS kann dies über die Signale und Sensoren des ESP erkennen
und diesen Effekt korrigieren.
Das XDS bremst das Rad auf der Kurveninnenseite über das ESP, das dem zu
hohem Antriebsmoment an diesem Rad entgegenwirkt. Dies führt dazu, dass
der vom Fahrer eingeschlagene Weg präziser zurückgelegt wird.
Das System XDS funktioniert in Verbindung mit dem ESP und ist immer aktiv,
auch wenn die Antriebsschlupfregelung ASR abgeschaltet wurde.
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Intelligente Technik
164Elektronisches Stabilisierungsprogramm
(ESP)*Allgemeines
Das Elektronische Stabilisierungsprogramm erhöht die Fahr-
stabilität.Durch das Elektronische Stabilisierungsprogramm wird die Rutschgefahr
verringert.
Das Elektronische Stabilisierungsprogramm (ESP) umfasst die Systeme ABS,
EDS und ASR .
Elektronisches Stabilisierungsprogramm (ESP)*
Das ESP verringert die Rutschgefahr, wenn die Räder einzeln gebremst
werden.
Durch die Lenkbewegung und die Fahrgeschwindigkeit wird die vom Fahrer
gewünschte Fahrtrichtung bestimmt und fortlaufend mit dem tatsächlichen
Fahrzeugverhalten verglichen. Bei Abweichungen, wie z.B. beginnendes
Schleudern des Fahrzeugs, bremst das ESP das geeignete Rad automatisch
ab.
Durch die Bremswirkung auf das Rad gewinnt das Fahrzeug seine Fahrstabi-
lität zurück. Wenn das Fahrzeug zum Übersteuern neigt (Ausbrechen des
Hecks), greift das System am kurvenäußeren Vorderrad regelnd ein.
ACHTUNG!
•Die Gesetze der Physik können auch durch das ESP nicht außer Kraft
gesetzt werden. Dies ist vor allem bei Fahrten auf rutschiger oder nasser
Straße oder beim Fahren mit Anhänger zu beachten.
•Die Fahrweise muss deshalb stets dem Fahrbahnzustand und der
Verkehrssituation angepasst werden. Die durch ESP erhöhte Fahrsicherheit
sollte nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten.Vo rsi ch t!
•Um die störungsfreie Funktion des ESP zu gewährleisten, müssen an allen
vier Rädern identische Reifen montiert sein. Eine unterschiedliche Lauffläche
an jedem Reifen kann zur Verringerung der Motorleistung führen.•Änderungen am Fahrzeug (z.B. am Motor, an der Bremsanlage, am Fahr-
werk oder eine andere Räder-/Reifenkombination) können die Funktion von
ABS, EDS, ESP und ASR beeinflussen.Antiblockiersystem (ABS)Das Antiblockiersystem verhindert das Blockieren der Antriebsräder beim
Bremsen ⇒Seite 162.Elektronische Differenzialsperre (EDS)*
Die Elektronische Differenzialsperre verhindert das Durch-
drehen der Antriebsräder.Durch die EDS wird selbst bei ungünstigen Fahrbahnverhältnissen das
Anfahren, Beschleunigen und Bergauffahren wesentlich erleichtert bzw.
überhaupt erst ermöglicht.
ACHTUNG! Fortsetzung
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Intelligente Technik165
Sicher ist sicher
Bedienungshinweise
Rat und Tat
Te c h n i s c h e D a t e n
Das System kontrolliert über die ABS-Sensoren die Umdrehungszahl der
Antriebsräder. (Bei einer Störung der EDS leuchtet die ABS-Kontrollleuchte
auf
⇒Seite 63).
Bei einer Fahrgeschwindigkeit von nicht über 80 km/h werden die Abwei-
chungen von ca. 100 U/Min. zwischen den Antriebsrädern aufgrund einer
teilweise glatten Fahrbahn ausgeglichen, indem das durchdrehende Rad
abgebremst, und die Antriebsleistung über das Differential an das andere
Rad übertragen wird.
Damit die Scheibenbremse des abgebremsten Rades nicht zu sehr erhitzt,
schaltet sich die EDS bei ungewöhnlich starker Beanspruchung automatisch
aus. Das Fahrzeug bleibt betriebsbereit und hat die gleichen Eigenschaften
wie ein Fahrzeug ohne EDS. Aus diesem Grund wird das Ausschalten der EDS
nicht angezeigt.
Sobald die Bremse abgekühlt ist, schaltet sich die EDS automatisch wieder
ein.
ACHTUNG!
•Beim Beschleunigen auf glatter Fahrbahn, z.B. bei Eis und Schnee,
vorsichtig Gas geben. Die Antriebsräder können trotz EDS durchdrehen und
die Fahrstabilität beeinträchtigen – Unfallgefahr.•Die Fahrweise muss stets dem Fahrbahnzustand und der Verkehrssitu-
ation angepasst werden. Die durch EDS erhöhte Fahrsicherheit darf Sie
nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten.Vo rsi ch t!
Änderungen am Fahrzeug (z.B. am Motor, an der Bremsanlage, am Fahrwerk
oder eine andere Räder-/Reifenkombination) können die Funktion der EDS
beeinflussen ⇒Seite 183.
Antriebsschlupfregelung ASRDie Antriebsschlupfregelung verhindert das Durchdrehen der Antriebsräder
beim Beschleunigen ⇒Seite 162.
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Fahren und Umwelt
166Fahren und UmweltEinfahrenMotor einfahren
Der neue Motor muss während der ersten 1.500 Kilometer
eingefahren werden.Bis 1.000 Kilometer
– Fahren Sie nicht schneller als mit 2/3 der Höchstgeschwindig-
keit.
– Beschleunigen Sie nicht mit Vollgas.
– Vermeiden Sie hohe Drehzahlen.
– Fahren Sie nicht mit Anhänger.
Von 1.000 bis 1.500 Kilometer
– Steigern Sie die Fahrleistung allmählich auf die Höchstgeschwin-
digkeit bzw. auf die höchstzulässige Motordrehzahl.Während der ersten Betriebsstunden weist der Motor eine höhere innere
Reibung auf als später, wenn sich alle beweglichen Teile aufeinander einge-
spielt haben.
Umwelthinweis
Wird der neue Motor schonend eingefahren, erhöht sich die Lebensdauer des
Motors bei gleichzeitig geringerem Ölverbrauch.
Reifen und Bremsbeläge einfahren
Neue Reifen müssen auf den ersten 500 km, neue Bremsbe-
läge auf den ersten 200 km vorsichtig eingefahren werden.Während der ersten 200 km kann die verminderte Bremswirkung der neuen
Bremsbeläge durch stärkeren Druck auf das Bremspedal ausgeglichen
werden. Bei einer Vollbremsung mit neuen Bremsbelägen kann jedoch der
Bremsweg etwas länger sein als mit eingefahrenen Bremsbelägen.
ACHTUNG!
•Neue Reifen müssen eingefahren werden, denn sie haben zu Anfang
noch nicht die optimale Haftfähigkeit. Es besteht Unfallgefahr! Fahren Sie
während der ersten 500 km entsprechend vorsichtig.•Neue Bremsbeläge müssen sich erst „einschleifen“ und haben
während der ersten 200 km noch nicht die optimale Reibkraft. Die etwas
verminderte Bremskraft können Sie jedoch durch einen stärkeren Druck auf
das Bremspedal ausgleichen.
Bremswirkung und Bremsweg
Bremswirkung und Bremsweg werden von unterschiedlichen
Fahrsituationen und Fahrbahnverhältnissen beeinflusst.Für eine gute Bremswirkung ist es wichtig, dass die Bremsbeläge nicht abge-
nutzt sind. Die Abnutzung der Bremsbeläge ist sehr von den Einsatzbedin-
gungen und der Fahrweise abhängig. Wenn Sie häufig im Stadt- und Kurzstre-
ckenverkehr oder sehr sportlich fahren, empfehlen wir Ihnen, die Stärke der
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Fahren und Umwelt167
Sicher ist sicher
Bedienungshinweise
Rat und Tat
Te c h n i s c h e D a t e n
Bremsbeläge öfter vom Fachbetrieb prüfen zu lassen als es im Service-Plan
angegeben wird.
Beim Fahren mit nassen Bremsen
, wie z.B. nach Wasserdurchfahrten, bei
heftigen Regenfällen oder nach einer Wagenwäsche, ist die Wirkung der
Bremsen wegen feuchter oder im Winter vereister Bremsscheiben schlechter:
Die Bremsen müssen erst „trockengebremst“ werden.
ACHTUNG!
Längere Bremswege oder Beeinträchtigungen der Bremsanlage erhöhen
die Unfallgefahr.•Neue Bremsbeläge müssen sich einschleifen und haben auf den ersten
200 km noch nicht die optimale Reibkraft. Die etwas verminderte Brems-
kraft können Sie jedoch durch einen stärkeren Druck auf das Bremspedal
ausgleichen. Das gilt auch später nach einem Bremsbelagwechsel.•Bei nassen bzw. vereisten Bremsen und bei Fahrten auf salzgestreuten
Straßen kann die Wirkung der Bremsen verzögert einsetzen.•An Gefällen werden die Bremsen stark beansprucht und erhitzen sehr
schnell. Bevor Sie eine längere Strecke mit starkem Gefälle befahren,
verringern Sie die Geschwindigkeit, scha lten Sie in einen niedrigeren Gang
bzw. wählen Sie eine niedrigere Fahrstufe. Damit nutzen Sie die Wirkung
der Motorbremse und entlasten die Bremsen.•Lassen Sie niemals die Bremse durch leichten Pedaldruck „schleifen“.
Eine Dauerbremsung führt zum Überhitzen der Bremsen und damit zu
einem längeren Bremsweg. Bremsen Sie statt dessen in Intervallen.•Lassen Sie das Fahrzeug nie mit abgestelltem Motor rollen. Der
Bremsweg verlängert sich erheblich, wenn der Bremskraftverstärker nicht
wirkt.•Bei zu alter Bremsflüssigkeit kann es bei sehr starker Beanspruchung
der Bremse zu Dampfblasenbildung in der Bremsanlage kommen. Dadurch
wird die Bremswirkung beeinträchtigt.•Nicht serienmäßige oder beschädigte Frontspoiler können die Belüf-
tung der Bremsen beeinträchtigen und zum Überhitzen der Bremsen führen. Vor dem Kauf von Zubehörteilen sind die entsprechenden Hinweise
⇒
Seite 183, „Technische Änderungen“ zu beachten.
•Wenn ein Bremskreis ausgefallen ist, verlängert sich der Bremsweg
erheblich! Suchen Sie umgehend einen Fachbetrieb auf und vermeiden Sie
unnötige Fahrten.
Abgasreinigungsanlage Katalysator* Damit der Katalysator lange hält
– Tanken Sie nur bleifreies Benzin.
– Fahren Sie den Kraftstofftank nicht völlig leer.
– Füllen Sie beim Ölwechsel oder Nachfüllen nicht zu viel Motoröl ein ⇒Seite 196, „Motoröl nachfüllen “.
– Schleppen Sie das Fahrzeug nicht an, sondern verwenden Sie Starthilfekabel ⇒Seite 235.Falls Sie während der Fahrt Fehlzündungen, Leistungsabfall oder einen
schlechten Motorrundlauf beobachten, vermindern Sie die Geschwindigkeit
sofort und lassen Sie das Fahrzeug im nächsten Fachbetrieb überprüfen. Die
Abgaswarnleuchte leuchtet generell im Falle der beschriebenen Symptome
auf ⇒Seite 60. Unverbrannter Kraftstoff könnte so in die Abgasanlage und
somit in die Atmosphäre gelangen. Außerdem kann der Katalysator durch
Überhitzung beschädigt werden.
ACHTUNG! Fortsetzung
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Fahren und Umwelt
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ACHTUNG!
Der Abgaskatalysator wird sehr heiß! Brandgefahr!•Stellen Sie das Fahrzeug so ab, dass der Katalysator nicht mit
trockenem Gras oder leicht entflammbaren Materialen unter dem Fahrzeug
in Berührung kommt.•Verwenden Sie niemals zusätzlichen Unterbodenschutz oder korrosi-
onsschützende Mittel für Auspuffrohre, Katalysatoren oder Hitzeschilde.
Während der Fahrt könnten sich diese Substanzen entzünden.Vo rsi ch t!
Der Kraftstoffbehälter darf nie ganz leer gefahren werden, weil es dann durch
die unregelmäßige Kraftstoffversorgung zu Fehlzündungen kommen kann.
Dabei gelangt unverbranntes Benzin in die Abgasanlage – das kann zur Über-
hitzung und Beschädigung des Katalysators führen.
Umwelthinweis
Auch bei einwandfrei arbeitende r Abgasreinigungsanlage kann bei
bestimmten Betriebszuständen des Motors ein schwefelartiger Abgasgeruch
entstehen. Dies hängt vom Schwefelanteil des Kraftstoffs ab. Oft hilft die
Wahl einer anderen Kraftstoffmarke.Rußpartikelfilter bei Dieselmotoren*
Der Rußpartikelfilter bei Dieselmotoren eliminiert den bei der
Verbrennung des Dieselkraftstoffs entstehenden Ruß.Der Rußpartikelfilter bei Dieselmotoren filtert nahezu alle Rußpartikel aus der
Abgasanlage. Bei einer normalen Fahrweise wird der Filter automatisch gerei-
nigt. Sollte sich der Filter nicht selbst reinigen können (z.B. weil das Fahrzeug
immer nur auf Kurzstrecken verwendet wird), sammelt sich Ruß im Filter an und die Kontrollleuchte
des Rußpartikelfilters für Dieselmotoren leuchtet
auf. Siehe hierzu Text für Kontrollleuchten.
ACHTUNG!
•Aufgrund der hohen Temperaturen, die im Rußpartikelfilter bei Diesel-
motoren erreicht werden, sollte das Fahrzeug so abgestellt werden, dass
der Rußpartikelfilter keinen Kontakt mit leicht entzündlichen Materialien
erhält, die sich unter dem Fahrzeug befinden können. Andernfalls besteht
Brandgefahr!Vo rsi ch t!
•Das Fahrzeug ist gemäß der Norm DIN 51628 nicht dafür ausgelegt, mit
Kraftstoffmischungen FAME (Biodiesel) betankt zu werden, die einen Anteil
von 7 % überschreiten. Wird dieses Mischungsverhältnis überschritten,
kommt es zu Beschädigungen des Dieselpartikelfilters.Wirtschaftlich und umweltbewusst fahrenAllgemeine Hinweise
Der Kraftstoffverbrauch hängt wesentlich vom persönlichen
Fahrstil ab.Der Kraftstoffverbrauch, die Umweltbelastung und der Verschleiß von Motor,
Bremsen und Reifen hängen im Wesentlichen von drei Faktoren ab:•Persönlicher Fahrstil•Einsatzbedingungen (Witterung, Fahrbahnbeschaffenheit)•Te chnische Vo rauss e tzunge n
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Fahren und Umwelt169
Sicher ist sicher
Bedienungshinweise
Rat und Tat
Te c h n i s c h e D a t e n
Durch vorausschauende und ökonomische Fahrweise lässt sich der Kraftstoff-
verbrauch leicht um 10-15 Prozent reduzieren. Dieses Kapitel soll Ihnen
helfen, die Umwelt zu schonen und gleichzeitig Ihren Geldbeutel zu
entlasten.
Vorausschauend fahrenBeim Beschleunigen verbraucht ein Fahrzeug den meisten Kraftstoff. Wenn
Sie vorausschauend fahren, müssen Sie weniger bremsen und demzufolge
auch weniger beschleunigen. Lassen Sie das Fahrzeug ausrollen, wenn dies
möglich ist, beispielsweise wenn erkennbar ist, dass die nächste Ampel auf
Rot steht.Regelmäßige WartungWenn Sie Ihr Fahrzeug regelmäßig von Ihrem SEAT-Betrieb warten lassen, ist
es auch immer
vor Fahrtantritt betriebsbereit, und Sie können den Benzinver-
brauch senken. Der Wartungszustand des Motors wirkt sich nicht nur auf die
Verkehrssicherheit und Werterhaltung Ihres Fahrzeuges aus, sondern auch
auf den Kraftstoffverbrauch .
Ein schlecht eingestellter Motor kann zu einem Kraftstoffverbrauch führen,
der 10 % höher ist als normal!
Prüfen Sie auch den Ölstand bei jedem Tanken ⇒Seite 195. Der Ölverbrauch
ist in hohem Maße von der Belastung und der Drehzahl des Motors abhängig.
Je nach Fahrweise kann der Ölverbrauch bis zu 1 Liter auf 1 000 km Fahr-
strecke betragen.
Weniger KurzstreckenMotor und Katalysator müssen ihre optimale Betriebstemperatur erreicht
haben, um Verbrauch und Schadstoffemission wirkungsvoll zu reduzieren.
Der kalte Motor verbraucht direkt nach dem Start 50-70 l/100 km an Kraft-
stoff. Nach etwa einem Kilometer sinkt der Verbrauch auf 20-30 l/100 km.
Erst nach etwa vier Kilometern ist der Motor betriebswarm und der Verbrauch
hat sich normalisiert. Kurzstrecken sollten Sie deshalb vermeiden.
Entscheidend ist in diesem Zusammenhang auch die Umgebungstempe-
ratur.
Die Abbildung zeigt den unterschiedlichen Kraftstoffverbrauch für die gleiche
Strecke einmal bei +20°C und einmal bei -10°C. Ihr Fahrzeug verbraucht im
Winter mehr Kraftstoff als im Sommer.
Abb. 116 Kraftstoffver-
brauch in l/100km bei
zwei verschieden Umge-
bungstemperaturen
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