YAMAHA TDM 900 2003 Betriebsanleitungen (in German)

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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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MotorüberhitzungGW000070
W
8Der heiße Kühler steht unter Druck. Daher den Kühlerverschlußdeckel niemals bei heißem Motor abnehmen, denn aus-
tretender Dampf und heiße Kühlflüssigkeit könnten ernsthafte Verbrühungen verursachen. Den Kühlerverschlußdeckel
erst nach Abkühlen des Motors öffnen.
8Nachdem die Kühlerverschlußdeckel-Arretierschraube losgedreht wurde, einen dicken Lappen über den Kühler-
verschlußdeckel legen und dann den Deckel langsam im Gegenuhrzeigersinn bis zum Anschlag drehen, damit der rest-
liche Druck entweichen kann. Wenn kein Zischen mehr zu vernehmen ist, auf den Deckel drücken und ihn dann im
Gegenuhrzeigersinn abschrauben.
HINWEIS:
Falls die vorgeschriebene Kühlflüssigkeit nicht verfügbar ist, kann notfalls auch Leitungswasser verwendet werden. Dieses aber so
bald wie möglich durch die vorschriftsmäßige Kühlflüssigkeit ersetzen.
Motor abkühlen
lassen. Kühlflüssigkeitsstand im
Ausgleichsbehälter und/oder
im Kühler prüfen.
Flüssigkeitsstand
ist ausreichend.
Flüssigkeitsstand ist niedrig.
Kühlsystem auf Undichtigkeit
prüfen.
Dicht
UndichtKühlsystem vom YAMAHA-Händler
prüfen und instand setzen lassen.
Kühlflüssigkeit nachfüllen.
(Siehe HINWEIS.)
Motor erneut anlassen.
Falls der Motor wieder überhitzt, das Kühlsystem vom YAMAHA-
Händler prüfen und instand setzen lassen.
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Pflege und Lagerung
Motorradpflege ..................................................................................................7-1
Lagerung ...........................................................................................................7-4
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GAU04454
Pflege und Lagerung
MotorradpflegePflege
Die „Faszination Motorrad“ basiert unter
anderem auf der sichtbaren Technik. Dies
hat aber leider auch einen Nachteil:
Während bei Automobilen beispielsweise
ein korrodierter Auspuff unbeachtet bleibt,
fallen schon kleine Rostansätze an der
Motorrad-Auspuffanlage unangenehm
auf. Gegen Schönheitsfehler können Sie
durch gekonnte Pflege allerdings viel tun.
Außerdem sollten Sie eines bedenken:
YAMAHA kann eine Gewährleistung nur
dann übernehmen, wenn Sie Ihr Motorrad
auch angemessen pflegen. Denn obwohl
nur hochwertige Materialien verwendet
werden, sind nicht alle Bauteile absolut
korrosionssicher. Deshalb geben wir hier
wichtige Hinweise, wie Ihr Motorrad
behandelt werden muß, um dauerhaft gut
in Schuss zu bleiben.Vorbereitung für die Reinigung
1. Die Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit einer Plastiktüte so
abdecken, daß kein Wasser eindrin-
gen kann.
2. Sicherstellen, daß alle elektrischen
Steckverbinder - auch Zündkerzen-
stecker - und Abdeckkappen fest sit-
zen, damit dort ebenfalls keine
Feuchtigkeit eindringen kann.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die
z. B. durch verkrustetes Motoröl ver-
unreinigt sind, einen Kaltreiniger mit
dem Pinsel auftragen, aber niemals
Kaltreiniger auf Dichtungen, Kette,
Kettenräder und Radachsen auftra-
gen! Dichtungen könnten sonst
rasch aushärten und ihre Dichtwir-
kung verlieren. Kaltreiniger und
Schmutz mit Wasser abspülen.ReinigungGCA00010
dD
8Moderne Reiniger, insbesondere
säurehaltige Felgenreiniger, lösen
festgebackenen Schmutz zwar
sehr gut, aber sie können bei be-
sonders langem Einwirken unter
Umständen die metallische Ober-
fläche angreifen. Deshalb raten
wir von Felgenreinigern ab. Auf
keinen Fall dürfen sie bei Draht-
speichenrädern zum Einsatz kom-
men. Wenn Sie solche Reiniger
trotzdem verwenden: Nach der
empfohlenen Einwirkzeit die be-
handelten Teile unbedingt sehr
gut mit Wasser spülen, trocknen
und anschließend mit einem Kor-
rosionsschutz (Sprühwachs oder
-öl) versehen.
8Starke Reiniger verhalten sich
auch aggressiv gegenüber Kunst-
stoffen und Gummibautei-len.
Verkleidungsteile, Radab-deckun-
gen, Lampengläser, Len-kergriffe
usw. sollten lediglich mit einem
sauberen weichen Lappen bzw.
Schwamm und Wasser behandelt
werden; nach Bedarf ein mildes
Reinigungsmittel zugeben.
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Pflege und Lagerung
8Niemals folgende Mittel bzw.
einen mit diesen Mitteln ange-
feuchteten Lappen oder Sch-
wamm benutzen: alkalische oder
stark säurehaltige Reinigungs-
mittel, Lösungsmittel, Benzin,
Rostschutz- oder -entfernungs-
mittel, Brems- oder Kühlflüssig-
keit, Batteriesäure.
8Zum Waschen keinen Hochdruck-
Wasserstrahl verwenden. Sogen-
annte Dampfstrahler an Tankstel-
len oder Münzwaschanlagen
drücken häufig Feuchtigkeit in
Radlager, elektrische Steckver-
bindungen, Instrumente, Arma-
turen, Scheinwerfer, Brems- und
Blinkleuchten, Entlüftungsöff-
nungen und -schläuche, Dicht-
ringe (an Telegabel, Schwingen-
lagern und Getriebewellen) sowie
Bremszylinder.8Zur Behandlung der Windschutz-
scheibe (falls vorhanden): Scharfe
Reinigungsmittel können zu einer
Eintrübung der Scheibe führen,
und ein harter Schwamm kann
Kratzer verursachen. Kunststoff-
reiniger vor dem ersten Einsatz
am besten an einer nicht im Blick-
feld liegenden Stelle testen, ob er
Scheuerspuren hinterläßt. Bei
Kratzern hochwertiges Poliermit-
tel für Kunststoff verwenden.Nach normalem Gebrauch
Schmutz am besten mit warmem Wasser,
einem milden Haushaltsreiniger und
einem sauberen, weichen Schwamm
lösen, danach mit einem sanften Wasser-
strahl abspülen. Schwer zugängliche
Stellen mit einer Zahnbürste oder einer
Flaschenbürste reinigen. Insekten lassen
sich leicht entfernen, wenn zuvor ein nas-
ses Tuch oder Spezialmittel einige Minu-
ten die Verschmutzungen gelöst hat.
Nach Einsatz im Winter, im Regen oder in
Küstennähe
Nach einer Fahrt in Küstennähe, auf salz-
gestreuten Straßen und auch nach einer
Regenfahrt im Frühjahr sollten Sie Ihre
YAMAHA folgendermaßen behandeln:
HINWEIS:
Nicht nur in den Wintermonaten, wenn
wegen Glätte gestreut wurde, sondern
auch im Frühjahr befindet sich Salz auf
der Fahrbahn, das zusammen mit Was-
ser aggressiv auf allen Metallteilen rea-
giert. Auch Meerwasser und salzhaltige
Luft beschleunigen Korrosion.
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Pflege und Lagerung
1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann kalt abspülen oder mit einem
milden Reinigungsmittel abwaschen.
GCA00012
dD
Kein warmes Wasser verwenden, da
es das aggressive Verhalten von Salz
verstärkt.
2. Nach dem Trocknen des Fahrzeugs
alle metallischen Oberflächen mit
Sprühöl oder -wachs konservieren.Nach der Reinigung
1. Das Motorrad mit einem Leder oder
einem saugfähigen Tuch trockenwi-
schen.
2. Die Antriebskette trocknen und
sofort schmieren, um Rostansatz zu
verhindern.
3. Verchromte Bauteile und Stahl- oder
Aluteile mit einem handelsüblichen
Chrompolish polieren. Dies gilt
natürlich auch für Auspuffanlagen.
Insbesondere Edelstahlauspuffan-
lagen können durch Polieren von
Verfärbungen (thermisch bedingte
Anlauffarben) sowie hartnäckigen
Flecken befreit werden.
4. Alle metallischen Oberflächen müs-
sen unbedingt vor Korrosion ges-
chützt werden, auch wenn sie ver-
chromt, vernickelt, eloxiert oder auf
eine andere Art oberflächenvergütet
sind. Dies kann mit Sprühwachs
oder Sprühöl erfolgen.
5. Sollten nach der Reinigung noch
Schmutzstellen zu sehen sein, diese
mit einem weichen Tuch und
Sprühöl reinigen.
6. Steinschläge, Scheuerstellen und
andere kleine Lackschäden mit
Farblack ausbessern bzw. mit
Klarlack versiegeln.7. Lackierte Oberflächen sollten mit
einem handelsüblichen
Lackkonservierer geschützt werden.
8. Das Motorrad vollständig trocknen
(lassen), bevor es untergestellt oder
abgedeckt wird.
GWA00001
W
8Wenn Wachs oder Öl auf Bremsen
oder Reifen gelangen, besteht
Gefahr. Bremsscheiben und -belä-
ge mit Aceton oder einem handel-
süblichen Bremsenreiniger säu-
bern, Reifen mit Seifenlauge
abwaschen.
8Anschließend vorsichtig mit dem
Motorrad losfahren, eine Brems-
probe machen und verhalten in
Kurven einfahren.
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Pflege und Lagerung
GCA00013
dD
8Wachs und Öl stets sparsam auf-
tragen und jeglichen Überschuß
abwischen.
8Niemals Gummi- oder Kunststoff-
teile einölen bzw. wachsen, son-
dern mit geeigneten Pflegemitteln
behandeln.
8Polituren nicht zu häufig einset-
zen, denn diese enthalten Sch-
leifmittel, die eine dünne Schicht
des Lackes abtragen.
HINWEIS:
Produktempfehlungen erhalten Sie bei
Ihrem YAMAHA-Händler.
Lagerung
Lagerung
Kurzzeitiges Abstellen
Das Motorrad sollte stets kühl und
trocken untergestellt und mit einer luft-
durchlässigen Plane abgedeckt werden,
um es vor Staub zu schützen.
GCA00014
dD
8Stellen Sie ein nasses Motorrad
niemals in eine unbelüftete Ga-
rage oder decken es mit einer
Plane ab, denn dann bleibt das
Wasser auf den Bauteilen stehen,
und das kann Rostbildung zur
Folge haben.
8Feuchte Kellerräume sind kein
geeigneter Abstellplatz. Das glei-
che gilt für Stallungen (ammoni-
akhaltige Luft ist besonders agg-
ressiv) und Räume, in denen
aggressive Chemikalien gelagert
werden.
Stillegung
Möchten Sie Ihr Motorrad für mehr als
zwei Monate stillegen, sollten folgende
Schutzvorkehrungen getroffen werden,
um Schäden und Korrosion zu verhin-
dern.
1. Eine komplette Motorradpflege, wie
zuvor beschrieben, durchführen.
2. Volltanken, um einer Zersetzung des
Benzins und Rostbildung im Tank
vorzubeugen.
3. Zum Vermeiden von Korrosion im
Motor die folgenden Schritte aus-
führen:
a. Die Zündkerzenstecker abziehen
und dann die Zündkerzen heraus-
schrauben.
b. Je etwa einen Teelöffel Motoröl
durch die Kerzenbohrungen ein-
füllen.
c. Die Zündkerzen mit aufgesteck-
tem Zündkerzenstecker an Masse
legen, um im nächsten Schritt
Funkenbildung zu verhindern.
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Pflege und Lagerung
d. Den Motor mit dem Starter (ggf.
Kickstarter) etwa fünf Sekunden
durchdrehen lassen, damit das Öl
an Zylinder, Kolben usw. gelangt.
e. Die Zündkerzen einschrauben
und dann die Zündkerzenstecker
aufstecken.
GWA00003
W
Um Verletzung oder Schäden durch
Funken vorzubeugen, müssen die
Elektroden der Zünkerzen geerdet wer-
den, wenn der Motor durchgedreht
wird.
4. Sämtliche Seilzüge sowie alle
Hebel- und Ständer- Drehpunkte
schmieren.5. Den Luftdruck der Reifen kontrollie-
ren und ggf. korrigieren. Ansch-
ließend das Motorrad so aufbocken,
daß beide Räder über dem Boden
schweben. Anderenfalls jeden
Monat das Motorrad etwas verschie-
ben, damit die Reifen nicht ständig
an derselben Stelle aufliegen und
dadurch beschädigt werden.
6. Die Schalldämpfer abkühlen lassen
und dann mit Plastiktüten so abdek-
ken, daß keine Feuchtigkeit eindrin-
gen kann.
7. Die Batterie ausbauen, kühl und
trocken lagern, jeden Monat prüfen
und ggf. aufladen. Temperaturen
unter 0 °C und über 30 °C sind zu
vermeiden. Für nähere Angaben
zum Lagern der Batterie siehe Seite
6-34.
HINWEIS:
Anfallende Reparaturen oder Inspektion
vor der Stillegung ausführen.
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Technische Daten
Technische Daten .............................................................................................8-1
Umrechnungstabelle .........................................................................................8-5
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GAU01038
Technische Daten
Technische DatenTechnische Daten
Modell TDM900
Abmessungen
Gesamtlänge 2.180 mm
Gesamtbreite 800 mm
Gesamthöhe 1.290 mm
Sitzhöhe 825 mm
Radstand 1.485 mm
Bodenfreiheit 160 mm
Wendehalbkreis 2.900 mm
Leergewicht (fahrfertig,
vollgetankt)221 kg
Motor
Bauart
flüssigkeitsgekühlter 2-Zyl.-
4-Takt-Ottomotor, 2 obenlie-
gende Nockenwellen (DOHC)
Zylinderanordnung 2-Zylinder in Reihe, quer nach
vorn geneigt
Hubraum 897 cm
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Bohrung ×Hub 92,0 ×67,5 mm
Verdichtungsverhältnis 10,4:1
Startsystem Elektrostarter
Schmiersystem TrockensumpfschmierungMotoröl
Sorte (Viskosität)
Klassen nach API: SE, SF oder SG
nach ACEA:G-4 oder G-5
dD
Um ein Durchrutschen der Kupplung zu vermeiden (da das
Motoröl auch die Kupplung schmiert), mischen Sie keine
chemischen Zusätze bei. Verwenden Sie keine Öle mit
Diesel-Spezifikation „CD“ oder Öle von höherer Qualität als
angegeben. Auch Öle der Klasse „ENERGY CONSERVING
II“ oder höher nicht verwenden.
Füllmenge
Ölwechsel ohne Filterwechsel3,8 L
Ölwechsel mit Filterwechsel3,9 L
Gesamtmenge (Motor trocken)4,7 L
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Technische Daten
Kühlsystem-Fassungsvermögen
(Gesamtmenge)1,7 L
LuftfilterNaßfilter-Einsatz
Kraftstoff
Sorte Bleifreies Normalbenzin
Tankvolumen (Gesamtinhalt) 20 L
Davon Reserve 3,5 L
Zündkerzen
Hersteller/Typ NGK/DPR8EA-9 oder
DENSO/X24EPR-U9
Elektrodenabstand 0,8–0,9 mm
KupplungsbauartMehrscheiben-Ölbadkupplung
Kraftübertragung
Primärantrieb Stirnräder
Primärübersetzung 1,718
Sekundärantrieb Kette
Sekundärübersetzung 2,625
Anzahl Kettenradzähne
(vorn/hinten) 16/42
Getriebe 6-Gang-SchaltgetriebeGetriebe-Betätigung Fußschalthebel (links)
Getriebeabstufung 1. Gang 2,750
2. Gang 1,947
3. Gang 1,545
4. Gang 1,240
5. Gang 1,040
6. Gang 0,923
Fahrwerk
Rahmenbauart unten offener Zentralrohr-
rahmen
Lenkkopfwinkel 25,5°
Nachlauf 114 mm
Reifen
Vorn
Ausführung Schlauchlos-Reifen
Dimension 120/70 ZR18 M/C (59W)
Hersteller/Typ Dunlop/D220FSTJ
Metzeler/MEZ4 FRONT
Hinten
Ausführung Schlauchlos-Reifen
Dimension 160/60 ZR17 M/C (69W)
Hersteller/Typ Dunlop/D220STJ
Metzeler/MEZ4
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