YAMAHA XJR 1300 2002 Betriebsanleitungen (in German)

Page 51 of 102

Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-6
6
GAU03329
Zündkerzen prüfen Eine ordnungsgemäße Funktion des
Motors wird wesentlich von Funktion und
Zustand der Zündkerzen mitbestimmt. Da
Verbrennungswärme und Ablagerungen
die Funktionstüchtigkeit der Kerzen im
Laufe der Zeit vermindern, müssen die
Zündkerzen in den empfohlenen Abstän-
den (siehe dazu die Tabelle “Wartungs-
intervalle und Schmierdienst”) heraus-
genommen und geprüft werden. Der
Zustand der Zündkerzen erlaubt Rück-
schlüsse auf den Zustand des Motors.
Zündkerze ausbauen
1. Den Zündkerzenstecker abziehen.2. Die Zündkerze, wie in der Abbildung
gezeigt, mit dem Zündkerzenschlüs-
sel (Bordwerkzeug) herausschrauben.
Zündkerzen prüfen
1. Die Verfärbung des Zündkerzen-Isola-
torfußes prüfen. Der die Mittelelektro-
de umgebende Porzellanisolator ist
bei richtig eingestelltem Motor und
normaler Fahrweise rehbraun.
2. Prüfen, ob sämtliche Zündkerzen des
Motors die gleiche Verfärbung aufwei-
sen.
HINWEIS:_ Weisen einzelne oder sämtliche Zünd-
kerzen eine stark abweichende Färbung
auf, sollte die Funktion des Motors vom
YAMAHA-Händler überprüft werden. _3. Die Zündkerzen auf fortgeschrittenen
Abbrand der Mittelelektroden und
übermäßige Ölkohleablagerungen
prüfen und ggf. erneuern.
1. Zündkerzenstecker (× 4)
1. Zündkerzenschlüssel
Empfohlene Zündkerze
DPR8EA-9 (NGK) oder
X24EPR-U9 (DENSO)
G_5ea.book Page 6 Tuesday, October 2, 2001 4:04 PM

Page 52 of 102

Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-7
6
Zündkerze montieren
1. Den Elektrodenabstand mit einer Füh-
lerlehre messen und ggf. korrigieren.
2. Die Sitzfläche der Kerzendichtung rei-
nigen; Schmutz und Fremdkörper vom
Gewinde abwischen.3. Die Zündkerze mit dem Zündkerzen-
schlüssel festschrauben und dann
vorschriftsmäßig festziehen.
HINWEIS:_ Steht beim Einbau einer Zündkerze kein
Drehmomentschlüssel zur Verfügung, läßt
sich das vorgeschriebene Anzugsmoment
annähernd erreichen, wenn die Zündkerze
handfest eingedreht und anschließend
noch um 1/4–1/2 Drehung weiter festgezo-
gen wird. Das Anzugsmoment sollte jedoch
möglichst bald mit einem Drehmoment-
schlüssel nach Vorschrift korrigiert werden. _4. Den Zündkerzenstecker aufsetzen.
GAU04409
Motoröl und Ölfilter Der Motorölstand sollte vor Fahrtbeginn
geprüft werden. Außerdem müssen in den
empfohlenen Abständen (siehe dazu die
Tabelle “Wartungsintervalle und Schmier-
dienst”) das Motoröl und der Ölfiltereinsatz
gewechselt werden.
Ölstand prüfen
1. Das Motorrad auf den Hauptständer
stellen.HINWEIS:_ Sicherstellen, daß das Fahrzeug bei der Öl-
standkontrolle vollständig gerade steht.
Selbst geringfügige Neigung zur Seite führt
bereits zu falschem Meßergebnis. _2. Den Motor anlassen, einige Minuten
lang warmfahren und dann abstellen.
a. Zündkerzen-ElektrodenabstandZündkerzen-Elektrodenabstand
0,8–0,9 mm
Anzugsmoment
Zündkerze
17,5 Nm (1,75 m·kgf)
G_5ea.book Page 7 Tuesday, October 2, 2001 4:04 PM

Page 53 of 102

Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-8
6
3. Einige Minuten bis zur Messung war-
ten, damit sich das Öl setzen kann.
Dann den Ölstand durch das Schau-
glas rechts unten am Kurbelgehäuse
ablesen.HINWEIS:_ Der Ölstand sollte sich zwischen der Mini-
mal- und Maximalstand-Markierung befin-
den. _4. Falls der Ölstand zu niedrig ist, Öl der
empfohlenen Sorte bis zum vorge-
schriebenen Stand nachfüllen.Öl wechseln (mit/ohne Filterwechsel)
1. Den Motor anlassen, einige Minuten
lang warmfahren und dann abstellen.
2. Ein Ölauffanggefäß unter den Motor
stellen.
3. Den Einfüllschraubverschluß sowie
die Ablaßschraube herausdrehen und
das Motoröl ablassen.
HINWEIS:_ Die Schritte 4–8 nur ausführen, wenn der
Ölfiltereinsatz erneuert wird. _4. Die Ölfilter-Ablaßschraube heraus-
drehen und das Öl aus dem Filter
ablassen.
5. Den Ölfilter-Gehäusedeckel ab-
schrauben.
1. Motoröl-Einfüllschraubverschluß
2.Ölstand-Schauglas
3. Maximalstand
4. Minimalstand
1. Motoröl-Ablaßschraube
1.Ölfilter-Ablaßschraube
2. Schraube
3.Ölfilter-Gehäusedeckel
G_5ea.book Page 8 Tuesday, October 2, 2001 4:04 PM

Page 54 of 102

Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-9
6
6. Den Ölfiltereinsatz und den O-Ring
herausnehmen und durch neue Teile
ersetzen.7. Den Ölfilter-Gehäusedeckel montie-
ren; dazu die Nase am Deckel auf die
Nut im Gehäuse ausrichten, dann die
Schraube montieren und anschlie-
ßend vorschriftsmäßig festziehen.
HINWEIS:_ Sicherstellen, daß der O-Ring korrekt sitzt. _
8. Die Ölfilter-Ablaßschraube montieren
und dann vorschriftsmäßig festziehen.
9. Die Motoröl-Ablaßschraube montieren
und dann vorschriftsmäßig festziehen.
10. Die vorgeschriebene Menge des
empfohlenen Öls einfüllen und dann
den Einfüllschraubverschluß fest zu-
drehen.
1.Ölfiltereinsatz
2. O-Ring (× 2)
1. Vorsprung
2. Nut
Anzugsmoment
Ölfilter-Gehäusedeckel-Schraube
15 Nm (1,5 m·kgf)
Anzugsmoment
Ölfilter-Ablaßschraube
7 Nm (0,7 m·kgf)
Anzugsmoment
Motoröl-Ablaßschraube
43 Nm (4,3 m·kgf)
G_5ea.book Page 9 Tuesday, October 2, 2001 4:04 PM

Page 55 of 102

Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-10
6
GCA00105
ACHTUNG:_ 
Keine Additive beimischen! Da das
Motoröl auch zur Schmierung der
Kupplung dient, können solche
Zusätze zu Kupplungsrutschen
führen. Öle mit einer Dieselspezifi-
kation “.../CD” oder höherwertig
nicht verwenden. Auch Öle der
Klasse “ENERGY CONSERVING II”
oder höherwertige Öle nicht ver-
wenden.

Darauf achten, daß keine Fremd-
körper in das Kurbelgehäuse ein-
dringen.
_
11. Den Motor anlassen und einige Minu-
ten lang im Leerlaufbetrieb auf Un-
dichtigkeiten prüfen. Tritt irgendwo Öl
aus, den Motor sofort abstellen und
die Ursache feststellen.HINWEIS:_ Während des Anlassens leuchtet die Öl-
stand-Warnleuchte kurz auf und erlischt
dann bei korrektem Ölstand. _
GC000067
ACHTUNG:_ Falls die Ölstand-Warnleuchte nach dem
Anlassen flackert oder weiterbrennt, den
Motor sofort abstellen und von einem
YAMAHA-Händler überprüfen lassen. _12. Den Motor abstellen, den Ölstand er-
neut prüfen und ggf. Öl nachfüllen. Empfohlene Ölsorte
Siehe Seite 8-1.
Füllmenge
Ölwechsel ohne Filterwechsel
3,0 L
Ölwechsel mit Filterwechsel
3,35 L
Gesamtmenge (Motor trocken)
4,2 L
G_5ea.book Page 10 Tuesday, October 2, 2001 4:04 PM

Page 56 of 102

Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-11
6
GAU01070*
Luftfiltereinsatz reinigen Der Luftfiltereinsatz sollte in den empfoh-
lenen Abständen (siehe dazu die Tabelle
“Wartungsintervalle und Schmierdienst”)
gereinigt werden. Bei übermäßig staubi-
gem oder feuchtem Einsatz ist der Filter
häufiger zu reinigen.
1. Die Sitzbank abnehmen; siehe dazu
Seite 3-11.
2. Die Abdeckung A abnehmen; siehe
dazu Seite 6-5.
3. Den Luftfilter-Gehäusedeckel ab-
schrauben.4. Den Luftfiltereinsatz herausziehen. 5. Den Filtereinsatz ausklopfen, um den
gröbsten Schmutz und Staub zu ent-
fernen; dann mit Druckluft, wie in der
Abbildung gezeigt, den feineren Staub
herausblasen. Den Luftfiltereinsatz,
falls beschädigt, erneuern.
6. Den Filtereinsatz in das Luftfilterge-
häuse einsetzen.1. Luftfilter-Gehäusedeckel
2. Schraube (× 4)
1. Luftfiltereinsatz
G_5ea.book Page 11 Tuesday, October 2, 2001 4:04 PM

Page 57 of 102

Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-12
6
GC000082*
ACHTUNG:_ 
Der Filtereinsatz muß richtig im
Filtergehäuse sitzen.

Den Motor niemals ohne Luftfilter
betreiben, da eindringende Staub-
partikel erhöhten Verschleiß an
Kolben und/oder Zylindern verur-
sachen.
_7. Den Luftfilter-Gehäusedeckel fest-
schrauben.
8. Die Abdeckung und die Sitzbank
montieren.
GAU00630
Vergaser einstellen Die Vergaser sind grundlegende Bestand-
teile der Antriebseinheit und erfordern eine
höchstgenaue Einstellung. Die meisten
Einstellarbeiten sollten dem YAMAHA-
Händler vorbehalten bleiben, der über die
notwendigen Kenntnisse und Erfahrung
verfügt. Die im folgenden beschriebene
Einstellung können Sie jedoch im Rahmen
der regelmäßigen Wartung selbst ausfüh-
ren.
GC000095
ACHTUNG:_ Die im YAMAHA-Werk vorgenommene
Vergasereinstellung beruht auf zahlrei-
chen Tests. Eine Änderung dieser Ein-
stellung kann zu Leistungsabfall und
Motorschäden führen. _
G_5ea.book Page 12 Tuesday, October 2, 2001 4:04 PM

Page 58 of 102

Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-13
6
GAU00632
Leerlaufdrehzahl einstellen Die Leerlaufdrehzahl muß in den empfoh-
lenen Abständen (siehe dazu die Tabelle
“Wartungsintervalle und Schmierdienst”)
folgendermaßen geprüft und ggf. einge-
stellt werden.
1. Den Motor anlassen und warmfahren.HINWEIS:_ Der Motor ist ausreichend warmgefahren,
wenn er spontan auf Gasgeben anspricht. _
2. Die Leerlaufdrehzahl prüfen und ggf.
vorschriftsmäßig einstellen. Zum Er-
höhen der Leerlaufdrehzahl die Ein-
stellschraube nach
a drehen. Zum
Verringern der Leerlaufdrehzahl die
Einstellschraube nach
b drehen.HINWEIS:_ Falls sich die Leerlaufdrehzahl nicht wie
oben beschrieben einstellen läßt, den
Motor von einem YAMAHA-Händler über-
prüfen lassen. _
GAU00635
Gaszugspiel einstellen Der Gasdrehgriff muß in Drehrichtung ein
Spiel von 3–5 mm aufweisen. Das Gaszug-
spiel am Drehgriff regelmäßig prüfen und
ggf. vom YAMAHA-Händler einstellen las-
sen.
1. Leerlauf-Einstellschraube
Leerlaufdrehzahl
950–1.150 U/min
a. Gaszugspiel am Drehgriff
G_5ea.book Page 13 Tuesday, October 2, 2001 4:04 PM

Page 59 of 102

Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-14
6
GAU00637
Ventilspiel einstellen Mit zunehmender Betriebszeit verändert
sich das Ventilspiel, wodurch die Zylin-
derfüllung nicht mehr den optimalen Wert
erreicht. Darüber hinaus kann es durch
falsches Ventilspiel zu Schäden am Motor
kommen. Um dem vorzubeugen, muß
das Ventilspiel in den empfohlenen Ab-
ständen (siehe dazu die Tabelle “War-
tungsintervalle und Schmierdienst”) vom
YAMAHA-Händler geprüft und ggf. ein-
gestellt werden.
GAU00658
Reifen prüfen Optimale Lenkstabilität, Lebensdauer und
Fahrsicherheit sind nur durch Beachtung
der folgenden Punkte gewährleistet.
Reifenluftdruck
Den Reifenluftdruck vor Fahrtantritt prüfen
und ggf. korrigieren; siehe dazu folgende
Tabelle.
GW000082
WARNUNG
_ 
Den Reifenluftdruck stets bei kalten
Reifen (d. h. Reifentemperatur ent-
spricht Umgebungstemperatur) prü-
fen und korrigieren.

Der Reifenluftdruck ist stets der
Zuladung (d. h. dem Gesamtgewicht
von Fahrer, Beifahrer, Gepäck und
zulässigem Zubehör) sowie der
Fahrgeschwindigkeit anzupassen.
_
CE-01G
CE-07G
Reifenluftdruck (bei kaltem Reifen)
Zuladung* Vorn Hinten
Bis 90 kg250 kPa
(2,50 kgf/cm
2,
2,50 bar)250 kPa
(2,50 kgf/cm
2,
2,50 bar)
90 kg–Maximum250 kPa
(2,50 kgf/cm
2,
2,50 bar)290 kPa
(2,90 kgf/cm
2,
2,90 bar)
Hochgeschwin-
digkeitsfahrt250 kPa
(2,50 kgf/cm
2,
2,50 bar)290 kPa
(2,90 kgf/cm
2,
2,90 bar)
Max. Gesamtzuladung*
203 kg
*Summe aus Fahrer, Beifahrer, Gepäck und Zubehör
G_5ea.book Page 14 Tuesday, October 2, 2001 4:04 PM

Page 60 of 102

Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
6-15
6
GWA00012
WARNUNG
_ Da die Beladung das Fahr- sowie das
Bremsverhalten und damit die Sicherheit
des Motorrads beeinflußt, stets folgende
Punkte beachten. 
DAS MOTORRAD NIEMALS ÜBER-
LADEN! Überladen des Motorrads
beeinträchtigt nicht nur Fahrverhal-
ten und Sicherheit, sondern kann
auch Reifenschäden und Unfälle zur
Folge haben. Sicherstellen, daß das
Gesamtgewicht aus Gepäck, Fahrer,
Beifahrer und zulässigem Zubehör
nicht die maximale Gesamtzula-
dung überschreitet.

Keinesfalls Gegenstände mitfüh-
ren, die während der Fahrt verrut-
schen können.

Schwere Lasten zum Fahrzeugmit-
telpunkt hin plazieren und das Ge-
wicht möglichst gleichmäßig auf
beide Seiten verteilen.

Fahrwerk und Reifenluftdruck müs-
sen auf die Gesamtzuladung ange-
paßt werden.

Reifenzustand und -luftdruck vor
Fahrtantritt prüfen.
_
Reifenzustand
Vor jeder Fahrt die Reifen prüfen. Bei
unzureichender Profiltiefe, Nägeln oder
Glassplittern in der Lauffläche, rissigen
Flanken usw. den Reifen umgehend von
einem YAMAHA-Händler austauschen
lassen.CE-08GHINWEIS:_ Die Gesetzgebung zur Mindestprofiltiefe
kann von Land zu Land abweichen. Richten
Sie sich deshalb nach den entsprechenden
Vorschriften. _1. Reifenflanke
a. ReifenprofiltiefeMindestprofiltiefe
(vorn und hinten)1,6 mm
G_5ea.book Page 15 Tuesday, October 2, 2001 4:04 PM

Page:   < prev 1-10 ... 11-20 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 71-80 81-90 91-100 ... 110 next >