YAMAHA YZF-R6 2003 Betriebsanleitungen (in German)
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PFLEGE UND STILLEGUNG DES MOTORRADS
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Pflege ................................................................................................ 7-1
Abstellen ........................................................................................... 7-4
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7
GAU04958
7-PFLEGE UND STILLEGUNG DES MOTORRADSPflege Während die offene Bauweise einerseits
die attraktive Technologie sichtbar macht,
hat sie andererseits den Nachteil, daß das
Motorrad ungeschützt ist. Obwohl nur
hochwertige Materialien verwendet wer-
den, sind die Bauteile nicht korrosionssi-
cher. Während bei Automobilen beispiels-
weise ein korrodierter Auspuff unbeachtet
bleibt, fallen schon kleine Rostansätze an
der Motorrad-Auspuffanlage unangenehm
auf. Regelmäßige, richtige Pflege ist nicht
nur eine Bedingung für Garantieansprüche,
sondern Ihr Motorrad wird auch besser aus-
sehen, länger leben und optimale Leistun-
gen erbringen.Vorbereitung für die Reinigung
1. Die Schalldämpferöffnung abkühlen
lassen und dann mit einer Plastiktüte
abdecken.
2. Sicherstellen, daß alle Kappen und
Abdeckungen, sowie alle elektrischen
Stecker und Anschlußbuchsen, ein-
schließlich der Zündkerzenstecker,
fest sitzen.
3. Auf stark verschmutzte Stellen, die z.
B. durch verkrustetes Motoröl verun-
reinigt sind, einen Kaltreiniger mit dem
Pinsel auftragen, aber niemals Kaltrei-
niger auf Dichtungen, Kettenräder, die
Antriebskette und Radachsen auftra-
gen! Kaltreiniger und Schmutz mit
Wasser abspülen.Reinigung
GCA00010
ACHTUNG:_
Moderne Reiniger, insbesondere
säurehaltige Felgenreiniger, lösen
festgebackenen Schmutz zwar sehr
gut, aber sie können bei besonders
langem Einwirken unter Umstän-
den die metallische Oberfläche an-
greifen. Deshalb raten wir von Fel-
genreinigern ab. Auf keinen Fall
dürfen sie bei Drahtspeichenrädern
zum Einsatz kommen. Wenn Sie
solche Reiniger trotzdem verwen-
den: Nach der empfohlenen Ein-
wirkzeit die behandelten Teile un-
bedingt sehr gut mit Wasser
spülen, trocknen und anschließend
mit einem Korrosionsschutz
(Sprühwachs oder -öl) versehen.
Starke Reiniger verhalten sich auch
aggressiv gegenüber Kunststoffen
und Gummibauteilen. Verklei-
dungsteile, Radabdeckungen, Lam-
pengläser, Lenkergriffe usw. soll-
ten lediglich mit einem sauberen
weichen Lappen bzw. Schwamm
und Wasser behandelt werden;
nach Bedarf ein mildes Reinigungs-
mittel zugeben.
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Niemals folgende Mittel bzw. einen
mit diesen Mitteln angefeuchteten
Lappen oder Schwamm benutzen:
alkalische oder stark säurehaltige
Reinigungsmittel, Lösungsmittel,
Benzin, Rostschutz- oder -entfer-
nungsmittel, Brems- oder Kühlflüs-
sigkeit, Batteriesäure.
Zum Waschen keinen Hochdruck-
Wasserstrahl verwenden. Soge-
nannte Dampfstrahler an Tankstel-
len oder Münzwaschanlagen drük-
ken häufig Feuchtigkeit in
Radlager, elektrische Steckverbin-
dungen, Instrumente, Armaturen,
Scheinwerfer, Brems- und Blink-
leuchten, Entlüftungsöffnungen
und -schläuche, Dichtringe (an Te-
legabel, Schwingenlagern und Ge-
triebewellen) sowie Bremszylinder.
Zur Behandlung der Windschutz-
scheibe (falls vorhanden): Scharfe
Reinigungsmittel können zu einer
Eintrübung der Scheibe führen,
und ein harter Schwamm kann
Kratzer verursachen. Kunststoffrei-
niger vor dem ersten Einsatz am
besten an einer nicht im Blickfeld
liegenden Stelle testen, ob er Scheuerspuren hinterläßt. Bei Krat-
zern hochwertiges Poliermittel für
Kunststoff verwenden.
_Nach normalem GebrauchSchmutz am besten mit warmem Wasser,
einem milden Reinigungsmittel und einem
sauberen, weichen Schwamm lösen, da-
nach gründlich mit sauberem Wasser spü-
len. Schwer zugängliche Stellen mit einer
Zahnbürste oder Flaschenbürste reinigen.
Hartnäckiger Schmutz und Insekten lassen
sich leichter entfernen, wenn zuvor ein nas-
ses Tuch einige Minuten lang auf die ver-
schmutzten Stellen gelegt wird. Im Plastik-
beutel der Bedienungsanleitung befindet
sich ein Spezialschwamm zur Reinigung
des Schalldämpfers. Mit diesem Schwamm
können auch thermische Verfärbungen der
Auspuffanlage entfernt werden.Nach Fahrten im Regen, auf Straßen, die
mit Salz bestreut wurden oder in Küstennä-heDa Meeressalz und Streusalz in Verbin-
dung mit Wasser extrem korrosiv wirken,
führen Sie bitte nach jeder Fahrt in Regen,
Küstennähe oder auf gestreuten Straßen
folgende Schritte durch.HINWEIS:_ Im Winter gestreutes Salz kann noch bis in
den Frühling hinein auf Straßen vorhanden
sein. _1. Das Motorrad abkühlen lassen und
dann mit kaltem Wasser und einem
milden Reinigungsmittel abwaschen.
GCA00012
ACHTUNG:_ Kein warmes Wasser verwenden, da es
das aggressive Verhalten von Salz ver-
stärkt. _2. Um Korrosion zu verhindern, nach
dem Trocknen des Motorrads ein Kor-
rosionsschutzspray auf alle Metall-
oberflächen, einschließlich verchrom-
ter und vernickelter Metalloberflächen,
sprühen.
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Nach der Reinigung
1. Das Motorrad mit einem Leder oder
einem saugfähigen Tuch trockenwi-
schen.
2. Die Antriebskette sofort trocknen und
schmieren, um Rostansatz zu verhin-
dern.
3. Verwenden Sie zur Pflege von ver-
chromten, Aluminum- und Edelstahl-
Teilen, auch an der Auspuffanlage,
eine Chrompolitur. (Sogar die tempe-
raturbedingte Verfärbung von Edel-
stahl-Auspuffanlagen kann mit einer
solchen Politur entfernt werden.)
4. Alle Metalloberflächen müssen mit ei-
nem Korrosionsschutzspray vor Kor-
rosion geschützt werden, auch wenn
sie verchromt, vernickelt, eloxiert oder
auf eine andere Art oberflächenvergü-
tet sind.
5. Verwenden Sie Sprühöl als Universal-
reiniger, um noch vorhandene Rest-
verschmutzungen zu entfernen.
6. Steinschläge und andere kleine Lack-
schäden mit Farblack ausbessern
bzw. mit Klarlack versiegeln.
7. Wachsen Sie alle lackierten Oberflä-
chen.
8. Das Motorrad vollständig trocknen las-
sen, bevor es untergestellt oder abge-
deckt wird.
GWA00001
WARNUNG
_
Wenn Wachs oder Öl auf Bremsen
oder Reifen gelangen, besteht Ge-
fahr. Bremsscheiben und -beläge
mit Aceton oder einem handelsübli-
chen Bremsenreiniger säubern,
Reifen mit Seifenlauge abwaschen.
Anschließend vorsichtig mit dem
Motorrad losfahren, eine Brems-
probe machen und verhalten in
Kurven einfahren.
_
GCA00013
ACHTUNG:_
Wachs und Öl stets sparsam auftra-
gen und jeglichen Überschuß abwi-
schen.
Niemals Gummi- oder Kunststoff-
teile einölen bzw. wachsen, son-
dern mit geeigneten Pflegemitteln
behandeln.
Polituren nicht zu häufig einsetzen,
denn diese enthalten Schleifmittel,
die eine dünne Schicht des Lackes
abtragen.
_HINWEIS:_ Produktempfehlungen erhalten Sie bei Ih-
rem Yamaha-Händler. _
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Abstellen Kurzzeitiges Abstellen
Das Motorrad sollte stets kühl und trocken
untergestellt und mit einer luftdurchlässigen
Plane abgedeckt werden, um es vor Staub
zu schützen.
GCA00014
ACHTUNG:_
Stellen Sie ein nasses Motorrad
niemals in eine unbelüftete Garage
oder decken es mit einer Plane ab,
denn dann bleibt das Wasser auf
den Bauteilen stehen, und das kann
Rostbildung zur Folge haben.
Feuchte Kellerräume sind kein ge-
eigneter Abstellplatz. Das gleiche
gilt für Stallungen (ammoniakhalti-
ge Luft ist besonders aggressiv)
und Räume, in denen aggressive
Chemikalien gelagert werden.
_
Stillegung
Möchten Sie Ihr Motorrad mehrere Monate
stillegen, sollten folgende Schutzvorkeh-
rungen getroffen werden:
1. Befolgen Sie alle Anweisungen, die im
Abschnitt “Pflege” in diesem Kapitel
angegeben sind.
2. Füllen Sie den Kraftstofftank und fü-
gen Sie einen stabilisierenden Zusatz
hinzu (falls erhältlich), um den Tank
vor Rostbefall zu schützen und eine
chemische Veränderung des Kraft-
stoffs zu verhindern.
3. Zum Schutz der Zylinder, Kolbenrin-
ge, etc. vor Korrosion die folgenden
Schritte ausführen:
a) Die Zündkerzenstecker abziehen
und dann die Zündkerzen heraus-
schrauben.
b) Je etwa einen Teelöffel Motoröl
durch die Kerzenbohrungen ein-
füllen.
c) Die Zündkerzenstecker auf die
Zündkerzen aufstecken und dann
die Zündkerzen auf den Zylinder-
kopf legen, so daß die Elektroden
Masseverbindung haben. (Damit
wird im nächsten Schritt die Fun-
kenbildung begrenzt.)
d) Den Motor einige Male mit dem
Anlasser durchdrehen. (Dadurch
wird die Zylinderwand mit Öl be-
netzt.)e) Die Zündkerzenstecker von den
Zündkerzen abziehen, die Zünd-
kerzen einschrauben und die
Zündkerzenstekker wieder auf die
Zündkerzen aufsetzen.
GWA00003
WARNUNG
_ Um Verletzung oder Schäden durch
Funken vorzubeugen, müssen die Elek-
troden der Zündkerzen geerdet werden,
wenn der Motor durchgedreht wird. _4. Sämtliche Seilzüge sowie alle Hebel-
und Ständer-Drehpunkte ölen.
5. Den Luftdruck der Reifen kontrollieren
und ggf. korrigieren. Anschließend
das Motorrad so aufbocken, daß bei-
de Räder über dem Boden schweben.
Anderenfalls jeden Monat die Räder
etwas verdrehen, damit die Reifen
nicht ständig an derselben Stelle auf-
liegen und dadurch beschädigt wer-
den.
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6. Den Schalldämpfer mit Plastiktüten so
abdecken, daß keine Feuchtigkeit ein-
dringen kann.
7. Die Batterie ausbauen und vollständig
aufladen. Die Batterie an einem küh-
len, trockenen Ort lagern und einmal
pro Monat aufladen. Lagern Sie die
Batterie nicht an einem zu kalten oder
zu warmen Ort, (unter 0 °C oder über
30 °C). Nähere Angaben zum Lagern
der Batterie siehe Seite 6-39.HINWEIS:_ Notwendige Reparaturen vor der Stillegung
ausführen. _U5SLG0.book Page 5 Friday, September 13, 2002 12:17 PM
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TECHNISCHE DATEN
8
Technische Daten .............................................................................. 8-1
Umrechnungstabelle ......................................................................... 8-5
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8-1
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GAU01038
8-TECHNISCHE DATENTechnische Daten
Modell YZF-R6
Abmessungen
Gesamtlänge 2.025 mm
Gesamtbreite 690 mm
Gesamthöhe 1.090 mm
Sitzhöhe 820 mm
Radstand 1.380 mm
Bodenfreiheit 135 mm
Wendekreis-Halbmesser 3.400 mm
Leergewicht (fahrfertig, voll-
getankt)
182 kg
Motor
Bauart flüssigkeitsgekühlter 4-Zyl.-
4-Takt-Ottomotor, zwei oben-
liegende Nockenwellen (DOHC)
Zylinderanordnung 4-Zylinder-Reihe, quer nach vorn
geneigt
Hubraum 600 cm
3
Bohrung × Hub 65,5 × 44,5 mm
Verdichtungsverhältnis 12,4:1
Startsystem Elektrostarter
Schmiersystem NaßsumpfschmierungMotoröl
Sorte (Viskosität)
Klassen
nach API: SE, SF oder SG
nach CCMC ACEA: G-4 oder G-5
Füllmenge
Ohne Wechsel der
Ölfilterpatrone 2,4 L
Mit Wechsel der
Ölfilterpatrone 2,6 L
Gesamtmenge (Motor
trocken) 3,4 L
-20 -10 0
10 20 30
40
50 ˚C
SAE 10W-30
SAE 15W-40SAE 20W-40SAE 20W-50
SAE 10W-40
ACHTUNG:Um ein Durchrutschen der Kupplung zu vermeiden (da das
Motoröl auch die Kupplung schmiert), mischen Sie keine
chemischen Zusätze bei. Verwenden Sie keine Öle mit Die-
sel-Spezifikation “CD” oder Öle von höherer Qualität als an-
gegeben. Auch Öle der Klasse “ENERGY CONSERVING II”
oder höher nicht verwenden.
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TECHNISCHE DATEN
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8
Kühlsystem-Fassungsvermögen
(Gesamtinhalt)
2,15 L
Luftfilter
Naßfilter-Einsatz
Kraftstoff
Sorte AUSSCHLIESSLICH SUPER
BLEIFREI
Fassungsvermögen des
Kraftstofftanks 17 L
Restmenge bei Aufleuchten
der Reserve-Warnleuchte 3,5 L
Vergaser
Ty pINP-250/4
Hersteller NIPPON INJECTOR
Zündkerzen
Hersteller/Typ NGK / CR9EK, CR10EK
Elektrodenabstand 0,6–0,7 mm
KupplungsbauartMehrscheiben-Ölbadkupplung
Kraftübertragung
Primärantrieb Stirnräder
Primärübersetzung 1,955
Sekundärantrieb Kette
Sekundärübersetzung 3,000
Anzahl Kettenradzähne
(vorn/hinten) 16/48
Getriebe klauengeschaltetes 6-Gang-
GetriebeGetriebebetätigung Fußschalthebel (links)
Getriebeabstufung
1. Gang 2,846
2. Gang 1,947
3. Gang 1,556
4. Gang 1,333
5. Gang 1,190
6. Gang 1,083
Fahrwerk
Rahmenbauart unten offener Zentralrohrrahmen
Lenkkopfwinkel 24°
Nachlauf 86 mm
Reifen
Vo r n
Ausführung Schlauchlos-Reifen
Dimension 120/60 ZR17 M/C (55 W)
Hersteller/Typ Michelin / Pilot SPORT N
Dunlop / D208F L
Hinten
Ausführung Schlauchlos-Reifen
Dimension 180/55 ZR17 M/C (73 W)
Hersteller/Typ Michelin / Pilot SPORT B
Dunlop / D208 L
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TECHNISCHE DATEN
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8
Max. Gesamtzuladung* 193 kg
Reifenluftdruck (bei kaltem
Reifen)
Bis 90 kg*
Vorn 250 kPa (2,50 kg/cm
2, 2,50 bar)
Hinten 250 kPa (2,50 kg/cm2, 2,50 bar)
90 kg–Maximum*
Vorn 250 kPa (2,50 kg/cm2, 2,50 bar)
Hinten 290 kPa (2,90 kg/cm2, 2,90 bar)
Hochgeschwindigkeitsfahrt
Vorn 250 kPa (2,50 kg/cm2, 2,50 bar)
Hinten 250 kPa (2,50 kg/cm2, 2,50 bar)
*Summe aus Fahrer, Beifahrer, Gepäck und Zubehör
Räder
Vo r n
Ausführung Gußrad
Dimension 17 M/C × MT 3,50
Hinten
Ausführung Gußrad
Dimension 17 M/C × MT 5,50Bremsanlage
Vo r n
Bauar t Doppelscheibenbremse
Betätigung Handbremshebel (rechts)
Bremsflüssigkeit DOT 4
Hinten
Bauart Einscheibenbremse
Betätigung Fußbremshebel (rechts)
Bremsflüssigkeit DOT 4
Radaufhängung (Bauart)
Vorn Teleskopgabel
Hinten Schwinge mit Umlenkhebel-
abstützung
Feder-/Dämpferelemente
Vorn hydraulisch gedämpfte Teleskop-
gabel mit Spiralfedern
Hinten Zentralfederbein mit gasdruck-
unterstütztem Stoßdämpfer und
Spiralfeder
Federweg
Vorn 120 mm
Hinten 120 mm
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