Seat Ibiza SC 2009 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: SEAT, Model Year: 2009, Model line: Ibiza SC, Model: Seat Ibiza SC 2009Pages: 292, PDF-Größe: 4 MB
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Fahren
Wenn Sie die Geschwindigkeit mit dem Gaspedal erhöhen, regelt die Anlage
nach dem Loslassen des Gaspedals automatisch auf die zuvor gespeicherte
Geschwindigkeit zurück. Dieses ist jedoch nicht der Fall, wenn die gespei-
cherte Geschwindigkeit für eine Zeitdauer von über 5 Minuten um mehr als
10 km/h überschritten wird. Die Geschwindigkeit muss wieder neu gespei-
chert werden.
Wenn Sie die gespeicherte Geschwindigkeit durch Treten des Bremspedals
verringern, wird die Geschwindigkeitsregelanlage deaktiviert. Sie können
durch einmaliges Drücken des oberen Teils der Wippe RES+ ⇒ Abb. 113 B
die Regelung wieder aufnehmen.
ACHTUNG
Es ist gefährlich, die gespeicherte Geschwindigkeit wieder aufzunehmen,
wenn die Geschwindigkeit für die gerade bestehenden Straßen-, Ver-
kehrs- oder Witterungsverhältnisse zu hoch ist – Unfallgefahr!
Geschwindigkeitsregelanlage vorübergehend abschalten*
Abb. 114 Blinker- und
Fernlichthebel: Schalter
und Wippe für die Ge-
schwindigkeitsregelanla-
ge Die Regelung wird bei folgenden Ereignissen abgeschaltet:
●
wenn das Bremspedal getreten wird
● wenn das Kupplungspedal getreten wird
● wenn das Fahrzeug auf über 180 km/h beschleunigt wird
● wenn der Hebel A
ohne einzurasten in Richtung OFF gedrückt wird
Zur Wiederaufnahme der Regelung nehmen Sie den Fuß vom Brems- bzw.
Kupplungspedal oder reduzieren Sie die Fahrzeuggeschwindigkeit unter
180 km/h und drücken einmal den oberen Teil der Wippe RES ⇒ Abb. 114
B
.
ACHTUNG
Es ist gefährlich, die gespeicherte Geschwindigkeit wieder aufzunehmen,
wenn die Geschwindigkeit für die gerade bestehenden Straßen-, Ver-
kehrs- oder Witterungsverhältnisse zu hoch ist – Unfallgefahr!
Vollständiges Abschalten des Systems
Abb. 115 Blinker- und
Fernlichthebel: Schalter
und Wippe für die Ge-
schwindigkeitsregelanla-
ge
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170Fahren
Fahrzeuge mit Schaltgetriebe
Durch Verstellen des Bedienteils A
bis ganz nach rechts (OFF eingerastet)
bzw. bei stehendem Fahrzeug durch Ausschalten der Zündung wird das Sys-
tem vollständig abgeschaltet.
Fahrzeuge mit Automatikgetriebe
Zum vollständigen Abschalten des Systems muss sich der Wählhebel in ei-
ner der folgenden Stellungen befinden: P, N, R oder 1 bzw. das Fahrzeug
muss zum Stillstand gebracht, der Motor abgestellt und wieder angelassen
werden.
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Intelligente Technik
Rat und Tat
Intelligente Technik
Bremsen
Bremskraftverstärker
Der Bremskraftverstärker verstärkt den Druck, den Sie mit dem Bremspedal
erzeugen. Er arbeitet nur bei laufendem Motor.
Arbeitet der Bremskraftverstärker nicht, weil z.B. das Fahrzeug abge-
schleppt werden muss oder weil ein Schaden am Bremskraftverstärker auf-
getreten ist, müssen Sie das Bremspedal wesentlich kräftiger treten als nor-
malerweise.
ACHTUNG
Der Bremsweg kann durch äußere Einflüsse verlängert werden.
● Lassen Sie das Fahrzeug nie mit abgestelltem Motor rollen. Andern-
falls besteht Unfallgefahr! Der Bremsweg verlängert sich erheblich, wenn
der Bremskraftverstärker nicht wirkt.
● Wenn der Bremskraftverstärker nicht arbeitet – z.B. wenn das Fahr-
zeug abgeschleppt wird – ist zum Bremsen erheblich mehr Pedalkraft er-
forderlich.
Hydraulischer Bremsassistent (HBA)*
Die Funktion (Hydraulischer Bremsassistent HBA) steht nur
in Fahrzeugen mit ESP zur Verfügung.
In einer Gefahrensituation bremsen die meisten Autofahrer zwar rechtzeitig,
allerdings nicht mit dem maximalen Bremsdruck. Dadurch wird der Brems-
weg länger als nötig!
Der Hydraulische Bremsassistent greift hier ein: Wenn das Bremspedal sehr
schnell betätigt wird, wird dies vom Bremsassistenten als Notsituation ge-
deutet. Er baut dann innerhalb kürzester Zeit den vollen Bremsdruck auf,
um schneller und effektiver das ABS zu aktivieren und den Bremsweg zu
verkürzen.
Verringern Sie den Druck auf das Bremspedal nicht, denn sobald Sie das
Bremspedal loslassen, schaltet sich der Bremsassistent von selbst wieder
aus.
Automatisches Einschalten der Warnblinkanlage
Mit dem automatischen Aufblinken der Bremslichter wird eine abrupte
Bremsung bzw. eine Notbremsung angezeigt. Wenn die Notbremsung bis
zum Stillstand des Fahrzeug anhält, wird dann die Warnblinkanlage einge-
schaltet und die Bremslichter leuchten kontinuierlich weiter. Die Warnblink-
anlage wird automatisch ausgeschaltet, sobald die Fahrt fortgesetzt oder
aber der Taster der Warnblinkanlage betätigt wird.
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172Intelligente Technik
ACHTUNG
● Das Unfallrisiko erhöht sich, wenn Sie zu schnell fahren, zu dicht auf-
fahren oder die Fahrbahn glatt oder nass ist. Ein erhöhtes Unfallrisiko
kann auch durch den Bremsassistenten nicht verringert werden.
● Der Bremsassistent kann die existierenden physikalischen Grenzen
nicht überwinden, eine glatte oder nasse Fahrbahn ist auch mit Bremsas-
sistent gefährlich! Passen Sie immer Ihre Geschwindigkeit den Straßen-
und Verkehrsverhältnissen an. Die durch ABS erhöhte Sicherheit sollte
nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten, da Unfallgefahr besteht.
Antiblockiersystem ABS und
Antriebsschlupfregelung Antiblockiersystem (ABS)
Durch das Antiblockiersystem werden die Räder beim Brem-
sen nicht blockiert.
Das Antiblockiersystem (ABS) trägt erheblich zur erhöhten Fahrsicherheit
bei.
Funktion des ABS
Wenn ein Rad im Vergleich zur Fahrgeschwindigkeit nicht schnell genug
dreht und zu blockieren droht, wird der auf dieses Rad wirkende Brems-
druck verringert. Dieser Regelvorgang macht sich durch eine pulsierende
Bewegung des Bremspedals bemerkbar, die mit Geräuschen verbunden ist.
Dadurch merkt der Fahrer, dass die Räder zu blockieren drohen und dass
das ABS regelnd eingreift. Damit das ABS in diesem Bereich optimal regeln
kann, müssen Sie das Bremspedal getreten lassen – keinesfalls „pumpen“. Bei plötzlichen Bremsmanövern auf gleichmäßig glatter Fahrbahn bleibt
das Fahrzeug lenkfähig, da die Räder nicht blockieren.
Es darf nicht erwartet werden, dass durch das ABS unter
allen Umständen
der Bremsweg verkürzt wird. Bei Fahrten auf Schotter oder Neuschnee auf
glattem Boden kann der Bremsweg sogar länger sein.
ACHTUNG
● Das ABS kann die physikalischen Gesetze nicht außer Kraft setzen;
eine glatte oder nasse Fahrbahn ist auch mit ABS gefährlich! Bei einge-
schaltetem ABS müssen Sie sofort die Geschwindigkeit an die Fahr- und
Verkehrsbedingungen anpassen. Die durch ABS erhöhte Sicherheit sollte
nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten, da Unfallgefahr besteht.
● Die Wirksamkeit des ABS hängt auch von den Reifen ab ⇒ Seite 221.
● Werden Änderungen am Fahrwerk oder an der Bremsanlage durchge-
führt, kann das die Funktion des ABS stark beeinträchtigen.
Antriebsschlupfregelung (ASR)*
Die Antriebsschlupfregelung verhindert das Durchdrehen
der Antriebsräder beim Beschleunigen. Dieses System bein-
haltet immer ABS. Beschreibung und Funktion der Antriebsschlupfregelung (ASR) bei
Beschleunigung
Bei Fahrzeugen mit Frontantrieb verringert die ASR die Motorleistung, damit
die Antriebsräder beim Beschleunigen nicht durchdrehen. Dieses System ar-
beitet zusammen mit dem ABS in jedem Geschwindigkeitsbereich. Bei Aus-
fall des ABS wird auch die ASR abgeschaltet.
Durch die ASR werden an Steigungen das Anfahren, das Beschleunigen
oder das Fahren sogar bei schwierigem Straßenbelag deutlich verbessert
oder überhaupt erst ermöglicht.
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Intelligente Technik
Die ASR wird automatisch beim Starten des Motors eingeschaltet. Sie kann
auch durch einen kurzen Druck auf den an der Mittelkonsole gelegenen Tas-
ter des ESP ein- oder ausgeschaltet werden.
Bei ausgeschalteter ASR leuchtet die Kontrollleuchte auf. Normalerweise
sollte die ASR immer eingeschaltet sein. Nur in bestimmten Ausnahmesitu-
ationen, wenn Schlupf erwünscht wird, ist es sinnvoll, die Anlage mit dem
Taster des ESP auszuschalten, z.B.
● beim Fahren mit kleinerem Notrad;
● beim Fahren mit Schneeketten;
● bei Fahrten durch hohen Schnee oder auf weichem Untergrund;
● wenn das Fahrzeug feststeckt, um es „herauszuschaukeln“.
Anschließend sollte die ASR wieder eingeschaltet werden.
ACHTUNG
● Die Gesetze der Physik können auch durch die ASR nicht außer Kraft
gesetzt werden. Dies ist vor allem bei Fahrten auf rutschiger oder nasser
Straße oder beim Fahren mit Anhänger zu beachten.
● Die Fahrweise muss deshalb stets dem Fahrbahnzustand und der Ver-
kehrssituation angepasst werden. Die durch ASR erhöhte Fahrsicherheit
darf Sie nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten.
VORSICHT
● Um die störungsfreie Funktion der ASR zu gewährleisten, müssen an al-
len vier Rädern identische Reifen montiert sein. Eine unterschiedliche Lauf-
fläche an jedem Reifen kann zur Verringerung der Motorleistung führen.
● Änderungen am Fahrzeug (z.B. am Motor, an der Bremsanlage, am Fahr-
werk oder eine andere Räder-/Reifenkombination) können die Funktion des
ABS und der ASR beeinflussen. XDS*
Quersperr-Differential
Beim Befahren einer Kurve ermöglicht die elektronische Quersperre, dass
das Rad auf der Kurvenaußenseite schneller dreht als das Rad auf der In-
nenseite. Das sich schneller drehende Rad (Außenseite) wird weniger ange-
trieben als das Rad auf der Innenseite. Dies kann in bestimmten Situatio-
nen dazu führen, dass der auf das Rad an der Innenseite gegebene Antrieb
übermäßig hoch ist, was zu Schlupf führen kann. Im Gegensatz hierzu er-
hält das Rad auf der Außenseite weniger Antrieb als es übertragen könnte.
Dieser Effekt führt zu einem Verlust der Seitenhaftung an der Vorderachse,
was sich als Untersteuern oder „Verlängerung“ des Fahrwegs darstellt.
Das System XDS kann dies über die Signale und Sensoren des ESP erken-
nen und diesen Effekt korrigieren.
Das XDS bremst das Rad auf der Kurveninnenseite über das ESP, das dem
zu hohem Antriebsmoment an diesem Rad entgegenwirkt. Dies führt dazu,
dass der vom Fahrer eingeschlagene Weg präziser zurückgelegt wird.
Das System XDS funktioniert in Verbindung mit dem ESP und ist immer ak-
tiv, auch wenn die Antriebsschlupfregelung ASR abgeschaltet wurde.
Sicher ist sicherHinweise zur BedienungRat und TatTechnische Daten
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174Intelligente Technik
Elektronisches Stabilisierungsprogramm
(ESP)*
Allgemeines
Das Elektronische Stabilisierungsprogramm erhöht die
Fahrstabilität.
Durch das Elektronische Stabilisierungsprogramm wird die Rutschgefahr
verringert.
Das Elektronische Stabilisierungsprogramm (ESP) umfasst die Systeme
ABS, EDS und ASR .
Elektronisches Stabilisierungsprogramm (ESP)*
Das ESP verringert die Rutschgefahr, indem es die Räder einzeln bremst.
Durch die Lenkbewegung und die Fahrgeschwindigkeit wird die vom Fahrer
gewünschte Fahrtrichtung bestimmt und fortlaufend mit dem tatsächlichen
Fahrzeugverhalten verglichen. Bei Abweichungen, wie z.B. beginnendes
Schleudern des Fahrzeugs, bremst das ESP das geeignete Rad automatisch
ab.
Durch die Bremswirkung auf das Rad gewinnt das Fahrzeug seine Fahrstabi-
lität zurück. Wenn das Fahrzeug zum Übersteuern neigt (Ausbrechen des
Hecks), greift das System am kurvenäußeren Vorderrad regelnd ein.
ACHTUNG
● Die Gesetze der Physik können auch durch das ESP nicht außer Kraft
gesetzt werden. Dies ist vor allem bei Fahrten auf rutschiger oder nasser
Straße oder beim Fahren mit Anhänger zu beachten.
● Die Fahrweise muss deshalb stets dem Fahrbahnzustand und der Ver-
kehrssituation angepasst werden. Die durch ESP erhöhte Fahrsicherheit
sollte nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten.
VORSICHT
● Um die störungsfreie Funktion des ESP zu gewährleisten, müssen an al-
len vier Rädern identische Reifen montiert sein. Eine unterschiedliche Lauf-
fläche an jedem Reifen kann zur Verringerung der Motorleistung führen.
● Änderungen am Fahrzeug (z.B. am Motor, an der Bremsanlage, am Fahr-
werk oder eine andere Räder-/Reifenkombination) können die Funktion von
ABS, EDS, ESP und ASR beeinflussen.
Antiblockiersystem (ABS)
Das Antiblockiersystem verhindert das Blockieren der Antriebsräder beim
Bremsen ⇒ Seite 172.
Elektronische Differenzialsperre (EDS)*
Die Elektronische Differenzialsperre verhindert das Durch-
drehen der Antriebsräder. Durch die EDS wird selbst bei ungünstigen Fahrbahnverhältnissen das An-
fahren, Beschleunigen und Bergauffahren wesentlich erleichtert bzw. über-
haupt erst ermöglicht.
Das System kontrolliert über die ABS-Sensoren die Umdrehungszahl der An-
triebsräder. (Bei einer Störung der EDS leuchtet die ABS-Kontrollleuchte auf
⇒ Seite 70).
Bei einer Fahrgeschwindigkeit von nicht über 80 km/h werden die Abwei-
chungen von ca. 100 U/Min. zwischen den Antriebsrädern aufgrund einer
teilweise glatten Fahrbahn ausgeglichen, indem das durchdrehende Rad
abgebremst, und die Antriebsleistung über das Differential an das andere
Rad übertragen wird.
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Intelligente Technik
Damit die Scheibenbremse des abgebremsten Rades nicht zu sehr erhitzt,
schaltet sich die EDS bei ungewöhnlich starker Beanspruchung automatisch
aus. Das Fahrzeug bleibt betriebsbereit und hat die gleichen Eigenschaften
wie ein Fahrzeug ohne EDS. Aus diesem Grund wird das Ausschalten der
EDS nicht angezeigt.
Sobald die Bremse abgekühlt ist, schaltet sich die EDS automatisch wieder
ein.
ACHTUNG
● Beim Beschleunigen auf glatter Fahrbahn, z.B. bei Eis und Schnee,
vorsichtig Gas geben. Die Antriebsräder können trotz EDS durchdrehen
und die Fahrstabilität beeinträchtigen – Unfallgefahr.
● Die Fahrweise muss stets dem Fahrbahnzustand und der Verkehrssi-
tuation angepasst werden. Die durch EDS erhöhte Fahrsicherheit darf Sie
nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten.
VORSICHT
Änderungen am Fahrzeug (z.B. am Motor, an der Bremsanlage, am Fahrwerk
oder eine andere Räder-/Reifenkombination) können die Funktion der EDS
beeinflussen. ⇒ Seite 194
Antriebsschlupfregelung ASR
Die Antriebsschlupfregelung verhindert das Durchdrehen der Antriebsräder
beim Beschleunigen ⇒ Seite 172.
Sicher ist sicherHinweise zur BedienungRat und TatTechnische Daten
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176Fahren und Umwelt
Fahren und Umwelt
Einfahren Motor einfahren
Der neue Motor muss während der ersten 1.500 Kilometer
eingefahren werden.
Bis 1.000 Kilometer
– Fahren Sie nicht schneller als mit 2/3 der Höchstgeschwindig-
keit.
– Beschleunigen Sie nicht mit Vollgas.
– Vermeiden Sie hohe Drehzahlen.
– Fahren Sie nicht mit Anhänger.
Von 1.000 bis 1.500 Kilometer
– Steigern Sie die Fahrleistung allmählich auf die Höchstge-
schwindigkeit bzw. auf die höchstzulässige Motordrehzahl.
Während der ersten Betriebsstunden weist der Motor eine höhere innere
Reibung auf als später, wenn sich alle beweglichen Teile aufeinander einge-
spielt haben.
Umwelthinweis
Wird der neue Motor schonend eingefahren, erhöht sich die Lebensdauer
des Motors bei gleichzeitig geringerem Ölverbrauch. Bremswirkung und Bremsweg
Bremswirkung und Bremsweg werden von unterschiedli-
chen Fahrsituationen und Fahrbahnverhältnissen beein-
flusst.
Für eine gute Bremswirkung ist es wichtig, dass die Bremsbeläge nicht ab-
genutzt sind. Die Abnutzung der Bremsbeläge ist sehr von den Einsatzbe-
dingungen und der Fahrweise abhängig. Wenn Sie häufig im Stadt- und
Kurzstreckenverkehr oder sehr sportlich fahren, empfehlen wir Ihnen, die
Stärke der Bremsbeläge öfter vom Fachbetrieb prüfen zu lassen als es im
Service-Plan angegeben wird.
Beim Fahren mit nassen Bremsen, wie z.B. nach Wasserdurchfahrten, bei
heftigen Regenfällen oder nach einer Fahrzeugwäsche, ist die Wirkung der
Bremsen wegen feuchter oder im Winter vereister Bremsscheiben schlech-
ter: Die Bremsen müssen erst „trockengebremst“ werden.
ACHTUNG
Längere Bremswege oder Beeinträchtigungen der Bremsanlage erhöhen
die Unfallgefahr.
● Neue Bremsbeläge müssen sich einschleifen und haben auf den ers-
ten 200 km noch nicht die optimale Reibkraft. Die etwas verminderte
Bremskraft können Sie jedoch durch einen stärkeren Druck auf das
Bremspedal ausgleichen. Das gilt auch später nach einem Bremsbelag-
wechsel.
● Bei nassen bzw. vereisten Bremsen und bei Fahrten auf salzgestreu-
ten Straßen kann die Wirkung der Bremsen verzögert einsetzen.
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Fahren und Umwelt
ACHTUNG (Fortsetzung)
● An Gefällen werden die Bremsen stark beansprucht und erhitzen sehr
schnell. Bevor Sie eine längere Strecke mit starkem Gefälle befahren, ver-
ringern Sie die Geschwindigkeit, schalten Sie in einen niedrigeren Gang
bzw. wählen Sie eine niedrigere Fahrstufe. Damit nutzen Sie die Wirkung
der Motorbremse und entlasten die Bremsen.
● Lassen Sie niemals die Bremse durch leichten Pedaldruck „schleifen“.
Eine Dauerbremsung führt zum Überhitzen der Bremsen und damit zu ei-
nem längeren Bremsweg. Bremsen Sie statt dessen in Intervallen.
● Lassen Sie das Fahrzeug nie mit abgestelltem Motor rollen. Der
Bremsweg verlängert sich erheblich, wenn der Bremskraftverstärker
nicht wirkt.
● Bei zu alter Bremsflüssigkeit kann es bei sehr starker Beanspruchung
der Bremse zu Dampfblasenbildung in der Bremsanlage kommen. Da-
durch wird die Bremswirkung beeinträchtigt.
● Nicht serienmäßige oder beschädigte Frontspoiler können die Belüf-
tung der Bremsen beeinträchtigen und zum Überhitzen der Bremsen füh-
ren. Vor dem Kauf von Zubehörteilen sollten die entsprechenden Hinwei-
se ⇒ Seite 194, Technische Änderungen beachtet werden.
● Wenn ein Bremskreis ausgefallen ist, verlängert sich der Bremsweg
erheblich! Suchen Sie umgehend einen Fachbetrieb auf und vermeiden
Sie unnötige Fahrten.
Abgasreinigungsanlage
Katalysator*
Damit der Katalysator lange hält
– Bei Benzinmotoren darf nur bleifreies Benzin verwendet wer-
den, da der Katalysator durch Blei stark beschädigt werden
kann.
– Fahren Sie den Kraftstofftank nicht völlig leer.
– Füllen Sie beim Ölwechsel oder Nachfüllen nicht zu viel Motoröl
ein ⇒ Seite 211, Motoröl nachfüllen .
– Schleppen Sie das Fahrzeug nicht an, sondern verwenden Sie
Starthilfekabel ⇒ Seite 254.
Falls Sie während der Fahrt Fehlzündungen, Leistungsabfall oder einen
schlechten Motorrundlauf beobachten, vermindern Sie die Geschwindigkeit
sofort und lassen Sie das Fahrzeug im nächsten Fachbetrieb überprüfen.
Die Abgaswarnleuchte leuchtet generell im Falle der beschriebenen Sympto-
me auf ⇒ Seite 64. Unverbrannter Kraftstoff könnte so in die Abgasanlage
und somit in die Atmosphäre gelangen. Außerdem kann der Katalysator
durch Überhitzung beschädigt werden.
ACHTUNG
Der Abgaskatalysator wird sehr heiß! Brandgefahr!
● Stellen Sie das Fahrzeug so ab, dass der Katalysator nicht mit trocke-
nem Gras oder leicht entflammbaren Materialen unter dem Fahrzeug in
Berührung kommt.
● Verwenden Sie niemals zusätzlichen Unterbodenschutz oder korrosi-
onsschützende Mittel für Auspuffrohre, Katalysatoren oder Hitzeschilde.
Während der Fahrt könnten sich diese Substanzen entzünden.
Sicher ist sicherHinweise zur BedienungRat und TatTechnische Daten
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178Fahren und Umwelt
VORSICHT
Der Kraftstoffbehälter darf nie ganz leer gefahren werden, weil es dann
durch die unregelmäßige Kraftstoffversorgung zu Fehlzündungen kommen
kann. Dabei gelangt unverbranntes Benzin in die Abgasanlage – das kann
zur Überhitzung und Beschädigung des Katalysators führen.
Umwelthinweis
Auch bei einwandfrei arbeitender Abgasreinigungsanlage kann bei be-
stimmten Betriebszuständen des Motors ein schwefelartiger Abgasgeruch
entstehen. Dies hängt vom Schwefelanteil des Kraftstoffs ab. Oft hilft die
Wahl einer anderen Kraftstoffmarke.
Dieselpartikelfilter*
Der Dieselpartikelfilter eliminiert den bei der Verbrennung
des Dieselkraftstoffs entstehenden Ruß.
Abb. 116 Fahrzeugda-
tenträger auf der Rück-
seite des Service-Plans Wenn auf dem Fahrzeugdatenträger (Rückseite des „Service-Plans“) „PR
7GG“ bzw. „7MG“ angegeben ist, ist Ihr Fahrzeug mit DPF (Dieselpartikelfil-
ter) ausgestattet
⇒ Abb. 116.
Der Dieselpartikelfilter filtert nahezu alle Rußpartikel aus der Abgasanlage.
Bei einer normalen Fahrweise wird der Filter automatisch gereinigt. Sollte
sich der Filter nicht selbst reinigen können (z.B. weil das Fahrzeug immer
nur auf Kurzstrecken verwendet wird), sammelt sich Ruß im Filter an und die
Kontrollleuchte des Dieselpartikelfilters leuchtet auf. Dies deutet nicht
auf einen Schaden hin, sondern informiert Sie, dass der Filter sich nicht
selbst regenerieren konnte und Sie daher den Reinigungsvorgang selbst
einleiten müssen. Siehe ⇒ Seite 69.
ACHTUNG
● Aufgrund der hohen Temperaturen, die im Dieselpartikelfilter erreicht
werden, sollte das Fahrzeug so abgestellt werden, dass das Abgasrohr
keinen Kontakt mit leicht entzündlichen Materialien erhält, die sich unter
dem Fahrzeug befinden können. Anderenfalls besteht Brandgefahr!
VORSICHT
● Ihr Fahrzeug ist nicht für die Verwendung von Biodiesel ausgelegt. Be-
tanken Sie das Fahrzeug unter keinen Umständen mit diesem Kraftstoff. Die
Verwendung von Biodiesel kann zu Schäden am Motor und an der Kraft-
stoffanlage führen. Die Zugabe von Biodiesel zum Dieselkraftstoff durch
den Hersteller gemäß der Norm EN 590 ist zulässig und führt nicht zu Schä-
den am Motor oder an der Kraftstoffanlage.
● Durch die Verwendung von Dieselkraftstoffen mit erhöhtem Schwefelan-
teil kann die Lebensdauer des Dieselpartikelfilter erheblich verkürzt wer-
den. In welchen Ländern ein Dieselkraftstoff mit erhöhtem Schwefelanteil
verwendet wird, erfragen Sie bitte bei Ihrer Vertragswerkstatt.