YAMAHA XJ900S 2002 Betriebsanleitungen (in German)
Manufacturer: YAMAHA, Model Year: 2002, Model line: XJ900S, Model: YAMAHA XJ900S 2002Pages: 102, PDF-Größe: 4.5 MB
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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HINWEIS:_ Steht beim Einbau einer Zündkerze kein
Drehmomentschlüssel zur Verfügung, läßt
sich das vorgeschriebene Anzugsmoment
annähernd erreichen, wenn die Zündkerze
handfest eingedreht und anschließend
noch um 1/4–1/2 Drehung weiter festgezo-
gen wird. Das Anzugsmoment sollte jedoch
möglichst bald mit einem Drehmoment-
schlüssel nach Vorschrift korrigiert werden. _
GAU04261
Motoröl und Ölfilter Der Motorölstand sollte vor Fahrtbeginn
geprüft werden. Außerdem müssen in den
empfohlenen Abständen (siehe dazu die
Tabelle “Wartungsintervalle und Schmier-
dienst”) das Motoröl und die Ölfilterpatrone
gewechselt werden.
Ölstand prüfen
1. Das Motorrad auf den Hauptständer
stellen.HINWEIS:_ Sicherstellen, daß das Fahrzeug bei der Öl-
standkontrolle vollständig gerade steht.
Selbst geringfügige Neigung zur Seite führt
bereits zu falschem Meßergebnis. _2. Den Motor anlassen, einige Minuten
lang warmfahren und dann abstellen.3. Einige Minuten bis zur Messung war-
ten, damit sich das Öl setzen kann.
Dann den Ölstand durch das Schau-
glas rechts unten am Kurbelgehäuse
ablesen.
HINWEIS:_ Der Ölstand sollte sich zwischen der Mini-
mal- und Maximalstand-Markierung befin-
den. _4. Falls der Ölstand zu niedrig ist, Öl der
empfohlenen Sorte bis zum vorge-
schriebenen Stand nachfüllen.1.Ölstand-Schauglas
2. Maximalstand
3. Minimalstand
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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Öl wechseln (mit/ohne Filterwechsel)
1. Den Motor anlassen, einige Minuten
lang warmfahren und dann abstellen.
2. Ein Ölauffanggefäß unter den Motor
stellen.3. Den Einfüllschraubverschluß sowie
die Ablaßschraube herausdrehen und
das Motoröl ablassen.
HINWEIS:_ Die Schritte 4–6 nur ausführen, wenn die
Ölfilterpatrone erneuert wird. _
4. Die Ölfilterpatrone mit einem Ölfilter-
schlüssel abschrauben.HINWEIS:_ Ölfilterschlüssel sind beim YAMAHA-Händ-
ler erhältlich. _
1. Motoröl-Einfüllschraubverschluß
1. Motoröl-Ablaßschraube
1.Ölfilterpatrone
2.Ölfilterschlüssel
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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5. Den O-Ring der neuen Ölfilterpatrone
mit Motoröl benetzen.HINWEIS:_ Sicherstellen, daß der O-Ring korrekt sitzt. _6. Die neue Ölfilterpatrone mit dem Ölfil-
terschlüssel einschrauben und dann
vorschriftsmäßig festziehen.7. Die Motoröl-Ablaßschraube montieren
und dann vorschriftsmäßig festziehen.
8. Die vorgeschriebene Menge des emp-
fohlenen Öls einfüllen und dann den
Einfüllschraubverschluß fest zudre-
hen.
GCA00105
ACHTUNG:_
Keine Additive beimischen! Da das
Motoröl auch zur Schmierung der
Kupplung dient, können solche Zu-
sätze zu Kupplungsrutschen führen.
Öle mit einer Dieselspezifikation
“... / CD” oder höherwertig nicht ver-
wenden. Auch Öle der Klasse “EN-
ERGY CONSERVING II” oder höher-
wertige Öle nicht verwenden.
Darauf achten, daß keine Fremdkör-
per in das Kurbelgehäuse eindrin-
gen.
_9. Den Motor anlassen und einige Minu-
ten lang im Leerlaufbetrieb auf Un-
dichtigkeiten prüfen. Tritt irgendwo Öl
aus, den Motor sofort abstellen und
die Ursache feststellen.HINWEIS:_ Während des Anlassens leuchtet die Öl-
stand-Warnleuchte kurz auf und erlischt
dann bei korrektem Ölstand. _
1. O-Ring
Anzugsmoment
Ölfilterpatrone
17 Nm (1,7 m·kgf)
Anzugsmoment
Motoröl-Ablaßschraube
43 Nm (4,3 m·kgf)
Empfohlene Ölsorte
Siehe Seite 8-1.
Füllmenge
Ölwechsel ohne Filterwechsel
3,2 L
Ölwechsel mit Filterwechsel
3,4 L
Gesamtmenge (Motor trocken)
4,4 L
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GC000067
ACHTUNG:_ Falls die Ölstand-Warnleuchte nach dem
Anlassen flackert oder weiterbrennt, den
Motor sofort abstellen und von einem
YAMAHA-Händler überprüfen lassen. _10. Den Motor abstellen, den Ölstand er-
neut prüfen und ggf. Öl nachfüllen.
GAU03681
Achsantriebsöl Das Achsantriebsgehäuse sollte vor Fahrt-
beginn auf Undichtigkeit geprüft werden
und das Fahrzeug ggf. vom YAMAHA-
Händler überprüft werden. Außerdem muß
in den empfohlenen Abständen (siehe
dazu die Tabelle “Wartungsintervalle und
Schmierdienst”) das Achsantriebsöl ge-
wechselt werden.
GW000066
WARNUNG
_
Darauf achten, daß keine Fremd-
körper in das Achsantriebsgehäuse
eindringen.
Darauf achten, daß kein Öl auf Rä-
der und Reifen gerät.
_
Ölstand prüfen
1. Das Motorrad auf den Hauptständer
stellen.HINWEIS:_
Der Achsantriebsölstand sollte bei kal-
tem Motor geprüft werden.
Sicherstellen, daß das Fahrzeug bei
der Kontrolle des Ölstands vollstän-
dig gerade steht. Selbst geringfügige
Neigung zur Seite führt bereits zu
falschem Meßergebnis.
_
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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2. Den Einfüllschraubverschluß her-
ausdrehen und den Ölstand im
Achsantriebsgehäuse prüfen.HINWEIS:_ Das Öl sollte bis zum Rand der Einfüllöff-
nung reichen. _3. Falls der Ölstand zu niedrig ist, Öl
der empfohlenen Sorte bis zum vor-
geschriebenen Stand nachfüllen.Öl wechseln
1. Ein Ölauffanggefäß unter das Achs-
antriebsgehäuse stellen.
2. Den Einfüllschraubverschluß sowie
die Ablaßschraube herausdrehen und
das Achsantriebsöl ablassen.
3. Die Achsantriebsöl-Ablaßschraube
montieren und dann vorschriftsmäßig
anziehen.
4. Achsantriebsöl der empfohlenen Sor-
te bis zum Rand der Einfüllöffnung
einfüllen.
HINWEIS:_ Die Bezeichnung GL4 gibt Aufschluß über
die Ölqualität. Es können auch Öle der
Klassen GL5 oder GL6 verwendet werden. _5. Den Einfüllschraubverschluß mon-
tieren und festziehen.
6. Das Achsantriebsgehäuse auf Un-
dichtigkeit prüfen. Tritt irgendwo Öl
aus, die Ursache feststellen.
1. Achsantriebsöl-Einfüllschraubverschluß
2. Korrekter Ölstand
3. Achsantriebsöl-Ablaßschraube
Anzugsmoment
Achsantriebsöl-Ablaßschraube
23 Nm (2,3 m·kgf)
Empfohlene Ölsorte
SAE 80 Hypoidöl der API-Klasse
“GL4”
bzw. SAE 80W-90 Mehrbereichs-
Hypoidöl
Füllmenge
0,2 L
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU03597*
Luftfiltereinsatz reinigen Der Luftfiltereinsatz sollte in den empfoh-
lenen Abständen (siehe dazu die Tabelle
“Wartungsintervalle und Schmierdienst”)
gereinigt werden. Bei übermäßig staubi-
gem oder feuchtem Einsatz ist der Filter
häufiger zu reinigen.
1. Die Sitzbank abnehmen; siehe dazu
Seite 3-11.
2. Den Kraftstoffhahn auf “OFF” stellen
und dann den Kraftstoffschlauch ab-
ziehen.3. Den Kraftstofftank losschrauben.
4. Den Kraftstoffstandgeber-Steck-
verbinder lösen und dann den Tank
abnehmen.5. Den Luftfilter-Gehäusedeckel ab-
schrauben.1. Kraftstofftank
2. Kraftstoffschlauch
3. Steckverbinder (Kraftstoffstandgeber)
4. Kraftstoffhahn
1. Schraube (× 2)
1. Schraube (× 4)
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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6. Den Luftfiltereinsatz herausziehen. 7. Den Filtereinsatz ausklopfen, um den
gröbsten Schmutz und Staub zu ent-
fernen; dann mit Druckluft, wie in der
Abbildung gezeigt, den feineren Staub
herausblasen. Den Luftfiltereinsatz,
falls beschädigt, erneuern.
8. Den Filtereinsatz in das Luftfilterge-
häuse einsetzen.
GC000082*
ACHTUNG:_
Der Filtereinsatz muß richtig im Fil-
tergehäuse sitzen.
Den Motor niemals ohne Luftfilter
betreiben, da eindringende Staub-
partikel erhöhten Verschleiß an
Kolben und/oder Zylindern verursa-
chen.
_9. Den Luftfilter-Gehäusedeckel fest-
schrauben.
10. Den Steckverbinder des Kraftstoff-
standgebers anschließen und dann
den Kraftstofftank festschrauben.
11. Den Kraftstoffschlauch anschließen
und dann den Kraftstoffhahn auf “ON”
stellen.
12. Die Sitzbank montieren.
1. Luftfiltereinsatz
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU00630
Vergaser einstellen Die Vergaser sind grundlegende Bestand-
teile der Antriebseinheit und erfordern eine
höchstgenaue Einstellung. Die meisten
Einstellarbeiten sollten dem YAMAHA-
Händler vorbehalten bleiben, der über die
notwendigen Kenntnisse und Erfahrung
verfügt. Die im folgenden beschriebene
Einstellung können Sie jedoch im Rahmen
der regelmäßigen Wartung selbst ausfüh-
ren.
GC000095
ACHTUNG:_ Die im YAMAHA-Werk vorgenommene
Vergasereinstellung beruht auf zahlrei-
chen Tests. Eine Änderung dieser Ein-
stellung kann zu Leistungsabfall und
Motorschäden führen. _
GAU00632
Leerlaufdrehzahl einstellen Die Leerlaufdrehzahl muß in den empfoh-
lenen Abständen (siehe dazu die Tabelle
“Wartungsintervalle und Schmierdienst”)
folgendermaßen geprüft und ggf. einge-
stellt werden.
1. Den Motor anlassen und warmfahren.HINWEIS:_ Der Motor ist ausreichend warmgefahren,
wenn er spontan auf Gasgeben anspricht. _
2. Die Leerlaufdrehzahl prüfen und ggf.
vorschriftsmäßig einstellen. Zum Er-
höhen der Leerlaufdrehzahl die Ein-
stellschraube nach
a drehen. Zum
Verringern der Leerlaufdrehzahl die
Einstellschraube nach
b drehen.HINWEIS:_ Falls sich die Leerlaufdrehzahl nicht wie
oben beschrieben einstellen läßt, den
Motor von einem YAMAHA-Händler über-
prüfen lassen. _1. Leerlauf-Einstellschraube
Leerlaufdrehzahl
950–1.050 U/min
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU00635
Gaszugspiel einstellen Der Gasdrehgriff muß in Drehrichtung ein
Spiel von 3–5 mm aufweisen. Das Gaszug-
spiel am Drehgriff regelmäßig prüfen und
ggf. vom YAMAHA-Händler einstellen las-
sen.
GAU00637
Ventilspiel einstellen Mit zunehmender Betriebszeit verändert
sich das Ventilspiel, wodurch die Zylin-
derfüllung nicht mehr den optimalen Wert
erreicht. Darüber hinaus kann es durch
falsches Ventilspiel zu Schäden am Motor
kommen. Um dem vorzubeugen, muß
das Ventilspiel in den empfohlenen Ab-
ständen (siehe dazu die Tabelle “War-
tungsintervalle und Schmierdienst”) vom
YAMAHA-Händler geprüft und ggf. einge-
stellt werden.
a. Gaszugspiel am Drehgriff
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Regelmäßige Wartung und kleinere Reparaturen
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GAU00658
Reifen prüfen Optimale Lenkstabilität, Lebensdauer und
Fahrsicherheit sind nur durch Beachtung
der folgenden Punkte gewährleistet.
Reifenluftdruck
Den Reifenluftdruck vor Fahrtantritt prüfen
und ggf. korrigieren; siehe dazu folgende
Tabelle.
GW000082
WARNUNG
_
Den Reifenluftdruck stets bei kalten
Reifen (d. h. Reifentemperatur ent-
spricht Umgebungstemperatur) prü-
fen und korrigieren.
Der Reifenluftdruck ist stets der Zu-
ladung (d. h. dem Gesamtgewicht
von Fahrer, Beifahrer, Gepäck und
zulässigem Zubehör) sowie der
Fahrgeschwindigkeit anzupassen.
_
CE-01G
CE-07G
GWA00012
WARNUNG
_ Da die Beladung das Fahr- sowie das
Bremsverhalten und damit die Sicher-
heit des Motorrads beeinflußt, stets fol-
gende Punkte beachten.
DAS MOTORRAD NIEMALS ÜBER-
LADEN! Überladen des Motorrads
beeinträchtigt nicht nur Fahrverhal-
ten und Sicherheit, sondern kann
auch Reifenschäden und Unfälle
zur Folge haben. Sicherstellen, daß
das Gesamtgewicht aus Gepäck, Fahrer, Beifahrer und zulässigem
Zubehör nicht die maximale Ge-
samtzuladung überschreitet.
Keinesfalls Gegenstände mitfüh-
ren, die während der Fahrt verrut-
schen können.
Schwere Lasten zum Fahrzeugmit-
telpunkt hin plazieren und das Ge-
wicht möglichst gleichmäßig auf
beide Seiten verteilen.
Fahrwerk und Reifenluftdruck müs-
sen auf die Gesamtzuladung ange-
paßt werden.
Reifenzustand und -luftdruck vor
Fahrtantritt prüfen.
_
Reifenluftdruck (bei kaltem Reifen)
Zuladung* Vorn Hinten
Bis 90 kg225 kPa
2,25 kgf/cm
2
2,25 bar250 kPa
2,50 kgf/cm
2
2,50 bar
90 kg–Maximum250 kPa
2,50 kgf/cm
2
2,50 bar290 kPa
2,90 kgf/cm
2
2,90 bar
Hochgeschwin-
digkeitsfahrt250 kPa
2,50 kgf/cm
2
2,50 bar290 kPa
2,90 kgf/cm
2
2,90 bar
Max. Gesamtzuladung* 205 kg
*Summe aus Fahrer, Beifahrer, Gepäck und Zubehör
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