BMW MOTORRAD K 1200 R 2008 Betriebsanleitung (in German)

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Bremsanlage allge-
meinPassabfahrten
Wird bei Passabfahrten
ausschließlich mit der
Hinterradbremse gebremst,
besteht die Gefahr von
Bremswirkungsverlust. Unter
Extrembedingungen kann es
zur Zerstörung der Bremsen
durch Überhitzung kommen.
Vorder- und Hinterradbremse
einsetzen und Motorbremse
nutzen.
Nasse Bremsen
Nach dem Waschen des
Motorrades, nach Was-
serdurchfahrten oder bei Re-
gen kann die Bremswirkung
aufgrund feuchter Brems-
scheiben und Bremsbelägen
verzögert einsetzen.
Frühzeitig bremsen, bis die Bremsen abgetrocknet bzw.
trockengebremst sind.
Salzschicht auf der
Bremse
Bei Fahrten auf salzge-
streuten Straßen kann
die volle Bremswirkung verzö-
gert einsetzen, wenn längere
Zeit nicht gebremst wird.
Frühzeitig bremsen, bis die
Salzschicht auf Bremsschei-
ben und Bremsbelägen abge-
bremst worden ist.
Öl oder Fett auf der
Bremse
Öl- und Fettbeläge
auf Bremsscheiben
und -belägen verringern die
Bremswirkung erheblich.
Besonders nach Reparatur-
und Wartungsarbeiten darauf
achten, dass Bremsscheiben und Bremsbeläge öl- und fett-
frei sind.
Verschmutzte Bremsen
Bei Fahrten auf unbefes-
tigten oder verschmutz-
ten Straßen kann die Brems-
wirkung wegen verschmutzter
Bremsscheiben und Brems-
beläge verzögert einsetzen.
Frühzeitig bremsen, bis die
Bremsen saubergebremst
sind.
Bremsanlage mit BMW
Integral ABS
SA
Elektronisches Finger-
spitzengefühlExtreme Bremssituationen
beim Zweirad erfordern viel
Fingerspitzen- eben Brems-
gefühl. Ein blockierendes
Vorderrad verliert seine stabi-
lisierenden Längs- und Quer-
kräfte, ein Sturz kann die Fol-
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ge sein. Aus diesem Grund
wird in Notsituationen das
Bremsvermögen selten voll
ausgeschöpft.
Das BMW Integral ABS bie-
tet eine verbesserte Brems-
verzögerung durch den Blo-
ckierschutz für beide Räder
und die Bremskraftverteilung
durch die Integralbremsfunk-
tion. Auch bei ungünstigsten
Straßenverhältnissen wird der
Bremsweg durch effektives
Ausnutzen des technischen
Bremsvermögens deutlich
verkürzt. Bei Geradeausfahrt
ermöglicht das BMW Integral
ABS eine sichere, den Um-
ständen entsprechend opti-
mierte Notbremsung.
Reserven für die Sicher-
heitDas BMW Integral ABS darf
nicht im Vertrauen auf kürzere
Bremswege zu einer leichtfer-
tigen Fahrweise verleiten. Es
ist in erster Linie eine Sicher-
heitsreserve für Notsituatio-
nen.
Vorsicht in Kurven! Das
Bremsen in Kurven unterliegt
besonderen fahrphysikali-
schen Gesetzen, die auch
das BMW Integral ABS nicht
aufheben kann.TeilintegralbremseIhr Motorrad ist mit einer
Teilintegralbremse ausgestat-
tet. Bei diesem Bremssystem
werden mit dem Hand-
bremshebel die Vorder-
und die Hinterradbremse
gemeinsam aktiviert. Der
Fußbremshebel wirkt nur auf
die Hinterradbremse.Über die Elektronik im BMW
Integral ABS wird dabei
die Bremskraftverteilung
zwischen Vorder- und
Hinterradbremse geregelt.
Die Bremskraftverteilung
ist vom Beladungszustand
abhängig und wird bei jeder
ABS-Regelbremsung neu
berechnet.
BremskraftverstärkungMit BMW Integral ABS wird
beim Bremsvorgang die
Bremskraft auf das Rad
durch eine hydraulische
Pumpe verstärkt. Durch
die Bremskraftverstärkung
wird beim BMW Integral
ABS eine höhere Brems-
leistung erzielt als bei
Standardbremsanlagen.
580zFahren

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Antiblockiersystem ABSDas ABS verhindert beim
Bremsen das Blockieren der
Räder und trägt somit we-
sentlich zur Fahrsicherheit
bei.Abheben des Hinterra-
desBei hoher Haftung zwischen
Reifen und Straße kommt
es selbst bei starkem Brem-
sen erst sehr spät oder gar
nicht zu einem Blockieren
des Vorderrades. Entspre-
chend muss auch die ABS-
Regelung erst sehr spät oder
gar nicht eingreifen. In die-
sem Fall kann es zum Abhe-
ben des Hinterrades kom-
men, was zu einem Über-
schlagen des Motorrades füh-
ren kann.Starkes Bremsen kann
zum Abheben des Hin-
terrades führen.
Seien Sie sich bewusst, dass
die ABS-Regelung nicht in je-
dem Fall vor dem Abheben
des Hinterrades schützen
kann.
RestbremsfunktionBei ausgeschalteter Zündung,
während der Eigendiagnose
und bei einer Störung des
BMW Integral ABS ist in den
betroffenen Bremskreisen
nur Restbremsfunktion vor-
handen. Restbremsfunktion
ist die verbleibende Brems-
leistung ohne hydraulische
Bremskraftverstärkung durch
das BMW Integral ABS.
Deshalb benötigt man in die-
sem Fall an den betroffenen
Bremshebeln einen deutlich
höheren Kraftaufwand und
längere Hebelwege! Bei Restbremsfunktion ist in dem
betroffenen Bremskreis keine
ABS-Funktion verfügbar. Bei
Restbremsfunktion ist die In-
tegralbremsfunktion teilweise
oder ganz aufgehoben.
Ohne ABS-Funktion
kann es bei sehr starkem
Bremsen zu blockierenden
Rädern kommen. Ohne
Bremskraftunterstützung sind
erheblich größere Kräfte zum
Bremsen notwendig. Das
veränderte Bremsverhalten
kann zu Unfällen führen.
Nach Möglichkeit starkes
Bremsen vermeiden. Früh-
zeitig bremsen, da erhöhter
Kraftaufwand nötig ist.
Fehler möglichst schnell von
einer Fachwerkstatt beheben
lassen, am besten von einem
BMW Motorrad Partner.
581zFahren

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Da bei Restbremsfunk-
tion der Hebelweg zum
Aufbau des Bremsdruckes
länger werden kann, emp-
fiehlt BMW Motorrad, sich am
Handbremshebel einen grö-
ßeren Hebelweg einzustel-
len.
Bei Restbremsfunktion
in beiden Bremskreisen
ist beim Betätigen der Brems-
hebel kein Pumpengeräusch
mehr zu hören.
582zFahren

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Zubehör
Allgemeine Hinweise .......... 84
Steckdose .................... 84
Gepäck ....................... 87
Koffer
SZ
....................... 88
683zZubehör

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Allgemeine HinweiseBMW Motorrad empfiehlt,
Teile und Zubehörprodukte
für Ihr Motorrad zu verwen-
den, die von BMW für diesen
Zweck freigegeben sind.
Ihr BMW Motorrad Partner ist
der richtige Ansprechpartner
für Original BMW Teile und
Zubehör, sonstige von BMW
freigegebene Produkte sowie
die dazugehörige qualifizierte
Beratung.
Diese Teile und Produkte wur-
den von BMW auf ihre Sicher-
heit, Funktion und Tauglich-
keit geprüft. BMW übernimmt
für sie die Produktverantwor-
tung.
Andererseits kann BMW für
nicht freigegebene Teile oder
Zubehörprodukte jeglicher Art
keine Haftung übernehmen.BMW kann nicht für je-
des Fremdprodukt be-
urteilen, ob es bei BMW Mo-
torrädern ohne Sicherheitsri-
siko eingesetzt werden kann.
Diese Gewähr ist auch dann
nicht gegeben, wenn eine län-
derspezifische behördliche
Genehmigung erteilt wurde.
Solche Prüfungen können
nicht immer alle Einsatzbe-
dingungen für BMW Motorrä-
der berücksichtigen und sind
deswegen teilweise nicht aus-
reichend.
Verwenden Sie nur Teile und
Zubehörprodukte, die von
BMW für Ihr Motorrad freige-
geben sind.
Beachten Sie bei allen
Veränderungen die ge-
setzlichen Bestimmungen.
Orientieren Sie sich an
der Straßenverkehrs-
Zulassungs-Ordnung
(StVZO).
SteckdoseBelastbarkeitBei zu niedriger Batteriespan-
nung und bei Überschreitung
der maximalen Belastbarkeit
von 5 A wird die Steckdose 1
automatisch abgeschaltet.Betrieb von Zusatzgerä-
tenZusatzgeräte können nur bei
eingeschalteter Zündung in
Betrieb genommen werden.
Wird dann die Zündung aus-
geschaltet, bleibt das Zu-
satzgerät weiter in Betrieb.
684zZubehör

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Ca. 15 Minuten nach dem
Ausschalten der Zündung
und/oder während des An-
lassvorganges wird die Bord-
steckdose zur Entlastung des
Bordnetzes abgeschaltet.KabelverlegungDie Kabel von der Steckdose
zum Zusatzgerät müssen so
verlegt werden, dass sieden Fahrer nicht behindern
den Lenkeinschlag und die
Fahreigenschaften nicht ein-
schränken oder behindern
nicht eingeklemmt werden
können
Unsachgemäß verlegte
Kabel können zur Behin-
derung des Fahrers führen.
Kabel wie oben beschrieben
verlegen.
685zZubehör

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686zZubehör

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Gepäck
Richtig beladen
Überladung und un-
gleichmäßige Beladung
können die Fahrstabilität des
Motorrades beeinträchtigen.
Zulässiges Gesamtgewicht
nicht überschreiten und Bela-
dungshinweise beachten.
Einstellung von Federvor-
spannung, Dämpfung und
Reifenluftdruck dem Ge-
samtgewicht anpassen.
Auf gleichmäßiges Koffer-
volumen links und rechts
achten.
Auf gleichmäßige Gewichts-
verteilung links und rechts
achten.
Schwere Gepäckstücke
nach unten und innen pa-
cken. Linken und rechten Koffer
mit maximal je 8 kg bela-
den.
Tankrucksack mit maximal
5 kg beladen.
687zZubehör

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Koffer
SZ
Koffer öffnenSchließzylinder in Richtung
OPENdrehen.
Grauen Entriegelungshebel
nach oben ziehen. Rastbänder
1öffnen sich.
Grauen Entriegelungshebel
erneut nach oben ziehen.
Kofferdeckel 2aus der Ver-
riegelung ziehen.
Koffer vollständig geöffnet.
Koffer schließenDie Verschlüsse 1des Kof-
ferdeckels in die Verriege-
lungen 2drücken.
Die Verschlüsse rasten hör-
bar ein.
Die Verschlüsse 3der Rast-
bänder in die Verriegelun-
gen 2drücken. Die Verschlüsse rasten hör-
bar ein.
Sicheren Verschluss prüfen.
Koffervolumen verstellenKofferdeckel schließen.
Rastbandschnallen
1der
Rastbänder nach außen
drehen.
Rastbänder nach oben her-
ausziehen.
Das maximale Volumen ist
eingestellt.
688zZubehör

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