Lancia Thema 2014 Betriebsanleitung (in German)

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WARNUNG!(Fortsetzung)
Die Nichtbeachtung dieser Si-cherheitshinweise kann für Sie,
die Fahrzeuginsassen und Perso-
nen in der Umgebung des Fahr-
zeugs schwere oder sogar tödliche
Verletzungen zur Folge haben.
SERVOLENKUNG
Ihr Fahrzeug ist mit einem elektrohy-
draulischen Servolenkungssystem
ausgestattet, das Ihr Fahrzeug zuver-
lässig reagieren lässt und seine Manö-
vrierfähigkeit auf engem Raum er-
höht. Das System ändert den
Lenkwiderstand: beim Einparken ist
es leichtgängig, während der Wider-
stand während der Fahrt höher ist.
Falls das elektrohydraulische Servo-
lenkungssystem einen Fehler fest-
stellt, der zum Ausfall der Servolen-
kung führt, bietet es eine
mechanische Lenkfunktion.
ACHTUNG!
Extreme Lenkmanöver können zur
Folge haben, dass die Leistung der
elektrisch angetriebenen Servolen-
kungspumpe reduziert oder das
System vollständig abgeschaltet
wird, um Schäden am System zu
vermeiden. Nachdem das System
abgekühlt ist, wird der normale Be-
trieb wieder aufgenommen.
Wenn die Meldung „SER-
VICE POWER STEERING
SYSTEM“ (Servolenkung
warten) und ein blinkendes
Symbol auf dem Infodisplay (EVIC)
angezeigt werden, muss das Fahrzeug
von einem Vertragshändler überholt
werden. In einem solchen Fall ist die
Servolenkung wahrscheinlich ausge-
fallen. Weitere Informationen hierzu
finden Sie unter „Infodisplay
(EVIC)“ in „Instrumententafel“.
Wenn die Meldung „POWER STEE-
RING SYSTEM OVER TEMP“
(Servolenkung-Übertemperatur) auf
dem Infodisplay (EVIC) angezeigt wird, weist dies darauf hin, dass ext-
reme Lenkmanöver durchgeführt
wurden, die zu einer Überhitzung der
Servolenkung geführt haben. Die Ser-
volenkung wird zeitweilig ausgeschal-
tet, bis die Übertemperatur abgebaut
ist. Sobald die Straßenverhältnisse
dies zulassen, an den Straßenrand
fahren und den Motor im Leerlauf
laufen lassen, bis die Leuchten erlö-
schen. Weitere Informationen hierzu
finden Sie unter „Infodisplay
(EVIC)“ in „Instrumententafel“.
HINWEIS:
Auch ohne Servolenkung kann
das Fahrzeug gelenkt werden.
Unter diesen Bedingungen ist
ein erheblicher Mehraufwand
beim Lenken festzustellen, be-
sonders bei sehr niedrigen Fahr-
zeuggeschwindigkeiten und
während Ein- oder Ausparkma-
növern.
Wenn der Zustand andauert, wenden Sie sich zur Instandset-
zung an Ihren Vertragshändler.
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FESTSTELLBREMSE
Vor dem Verlassen des Fahrzeugs si-
cherstellen, dass die Feststellbremse
angezogen ist und den Gangwählhe-
bel auf PARK stellen.
Die fußbetätigte Feststellbremse be-
findet sich unterhalb der unteren lin-
ken Ecke der Instrumententafel. Um
die Feststellbremse anzuziehen, drü-
cken Sie das Pedal der Feststell-
bremse kräftig durch. Zum Lösen der
Feststellbremse drücken Sie das
Bremspedal der Feststellbremse ein
zweites Mal und lassen Sie Ihren Fuß
hochkommen, wenn Sie fühlen, dass
die Bremse sich löst.Wenn die Feststellbremse bei einge-
schalteter Zündung angezogen wird,
leuchtet die Bremswarnleuchte im
Kombiinstrument auf.
HINWEIS:
Wenn die Feststellbremse bei
eingelegtem Gang angezogen
wird, blinkt die Bremswarn-
leuchte. Wenn eine Fahrge-
schwindigkeit registriert wird,
wird der Fahrer durch ein akus-
tisches Signal alarmiert. Lösen
Sie die Feststellbremse vollstän-
dig, bevor Sie versuchen, das
Fahrzeug zu bewegen.
Diese Leuchte zeigt nur an, dass die Feststellbremse angezogen
ist. Es wird nicht angezeigt, wie
fest die Bremse angezogen ist.
Schlagen Sie beim Parken an einem
Gefälle die Vorderräder zum Bord-
stein ein. Schlagen Sie beim Parken
an einer Steigung die Vorderräder zur
Straße ein. Ziehen Sie die Feststell-
bremse an, bevor Sie den Schalthebel
in die Stellung PARK bewegen. An-
dernfalls wird das Bewegen des Schalthebels in die Stellung PARK
möglicherweise durch die Last auf
dem Getriebesperrmechanismus er-
schwert. Vor dem Verlassen des Fahr-
zeugs immer die Feststellbremse an-
ziehen.
WARNUNG!
Niemals die Parkstellung eines
Automatikgetriebes als Ersatz für
die Feststellbremse verwenden.
Die Feststellbremse vor dem Ver-
lassen des Fahrzeugs stets fest an-
ziehen, um es gegen Wegrollen zu
sichern, da dies zu Schäden oder
Verletzungen führen kann.
Entfernen Sie beim Verlassen des Fahrzeugs stets das Schlüssel-
Griffstück aus der Zündung, und
schließen Sie das Fahrzeug ab.
(Fortsetzung)
Feststellbremse
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WARNUNG!(Fortsetzung)
Kinder auf keinen Fall unbeauf-sichtigt im Fahrzeug oder mit Zu-
griff auf ein entriegeltes Fahrzeug
lassen. Kinder unbeaufsichtigt im
Fahrzeug zu lassen ist aus ver-
schiedenen Gründen gefährlich.
Ein Kind oder andere Personen
können schwer oder sogar tödlich
verletzt werden. Kinder sollten
ermahnt werden, die Feststell-
bremse, das Bremspedal oder den
Schalthebel auf keinen Fall zu
berühren.
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
Lassen Sie das Schlüssel-Griffstück nicht im Fahrzeug
oder in der Nähe des Fahrzeugs
oder in Reichweite von Kindern,
und belassen Sie die Zündung bei
einem mit Keyless Enter-N-Go™
ausgerüsteten Fahrzeug nicht in
der Stellung ACC (Zusatzver-
braucher) oder ON/RUN (Ein/
Start). Ein Kind könnte die elek-
trischen Fensterheber oder
andere elektrische Systeme betä-
tigen oder das Fahrzeug in Gang
setzen.
Überzeugen Sie sich vor dem Los- fahren, dass die Feststellbremse
vollständig gelöst ist. Fahren mit
angezogener Feststellbremse
kann zu Bremsversagen und zu
einem Unfall führen.
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
Ziehen Sie die Feststellbremsevor dem Verlassen des Fahrzeugs
stets fest an, da es sonst wegrollen
und Beschädigungen oder Verlet-
zungen verursachen kann. Stellen
Sie außerdem sicher, dass das Ge-
triebe in Stellung PARK geschal-
tet ist. Andernfalls kann das
Fahrzeug wegrollen und Schäden
oder Verletzungen verursachen.
ACHTUNG!
Wenn die „Bremswarnleuchte“ bei
gelöster Feststellbremse einge-
schaltet bleibt, zeigt dies eine Stö-
rung der Bremsanlage an. Die
Bremsanlage sofort durch einen
Vertragshändler instand setzen las-
sen.
ANTIBLOCKIERSYSTEM
Das Antiblockiersystem (ABS) ver-
leiht Ihrem Fahrzeug bei den meisten
Bremssituationen erhöhte Stabilität
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und Bremsleistung. Das System ver-
fügt über ein Steuergerät zum auto-
matischen Regeln des Bremsdrucks.
Dadurch wird ein Blockieren der Rä-
der und damit ein Rutschen auf glat-
ten Fahrbahnoberflächen verhindert.
Die elektronische Bremskraftvertei-
lung (EBD) verhindert, dass die Hin-
terräder blockieren und sorgt für eine
bessere Kontrolle der verfügbaren
Bremskraft für die Hinterachse.
Sobald das Fahrzeug nach Antritt ei-
ner Fahrt eine Geschwindigkeit von
11 km/h überschreitet, hören Sie
möglicherweise ein Klicken, verbun-
den mit dem Laufgeräusch eines
Elektromotors. Diese Geräusche ent-
stehen beim Selbsttest des Antiblo-
ckiersystems, um eine einwandfreie
Funktion des Systems sicherzustellen.
Dieser Selbsttest findet jedes Mal
beim Starten des Fahrzeugs und Be-
schleunigen über 11 km/h statt.
Das ABS wird bei Bremsvorgängen
bei bestimmten Fahrbahnverhältnis-
sen oder Bremsbedingungen aktiviert.
Das ABS spricht beim Bremsen aufEis, Schnee, Kies, Schotter und Bahn-
schienen oder bei Notbremsungen an.
ABS-Regeleingriffe können mit fol-
genden Erscheinungen verbunden
sein:
der ABS-Motor läuft (er kann noch
kurze Zeit nach dem Bremsvorgang
weiterlaufen),
klickende Geräusche der Magnetventile,
pulsieren des Bremspedals und
ein leichter Abfall bzw. ein Absa- cken des Bremspedals am Ende ei-
nes Bremsvorgangs.
Alle diese Erscheinungen gehören zur
normalen Funktion des ABS.
WARNUNG!
Das Antiblockiersystem (ABS) ar-
beitet mit elektronischen Kompo-
nenten, die empfindlich auf Stör-
strahlungen durch falsch
installierte oder leistungsstarke
Sendegeräte reagieren können.
Solche Störstrahlungen können
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
den Ausfall der ABS-Funktion ver-
ursachen. Die Installation eines
solchen Systems muss von qualifi-
ziertem Fachpersonal durchge-
führt werden.
Wenn Sie bei einem Antiblockier- system das Bremspedal „pum-
pen“, wird die Bremsleistung ver-
ringert, was zu einem Unfall
führen kann. Durch Pumpen
wird der Bremsweg länger. Betä-
tigen Sie das Bremspedal kräftig,
um das Fahrzeug möglichst
schnell zum Stillstand zu bringen.
Das ABS kann weder verhindern, dass die Gesetze der Physik auf
das Fahrzeug wirken, noch kann
es die Leistungsfähigkeit der
Bremsen oder der Lenkung über
das durch den Zustand der Brem-
sen und Reifen des Fahrzeugs
oder die vorhandene Traktion
vorgegebene Maß hinaus erhö-
hen.
(Fortsetzung)
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WARNUNG!(Fortsetzung)
Das ABS kann Zusammenstößenicht verhindern, vor allem nicht
solche, die durch überhöhte Ge-
schwindigkeit in Kurven, zu dich-
tes Auffahren auf vorausfahrende
Fahrzeuge oder Aquaplaning
ausgelöst werden!

Die Möglichkeiten eines Fahrzeugs
mit ABS dürfen niemals auf leicht-
sinnige oder gefährliche Weise so
ausgenutzt werden, dass die Si-
cherheit des Fahrers oder anderer
Personen gefährdet wird!
Alle Räder müssen von gleicher Größe
und gleichem Typ sein. Der Reifen-
druck muss an allen vier Rädern kor-
rekt sein, damit das ABS-Steuergerät
die Signale auswerten kann.
ELEKTRONISCHE
BREMSREGELUNG
Ihr Fahrzeug ist mit einer elektroni-
schen Bremsregelung ausgestattet, die
das Antiblockiersystem (ABS), die
Antriebsschlupfregelung (ASR), den Bremsassistenten und das elektroni-
sche Stabilitätsprogramm (ESP) be-
inhaltet. Alle vier Systeme arbeiten
zusammen, um die Stabilität und die
Kontrolle über das Fahrzeug bei un-
terschiedlichen Fahrbedingungen zu
verbessern.
Ihr Fahrzeug ist außerdem mit Berg-
anfahrassistent (HSA), Notbremsbe-
reitschaft und Trockenbremsen bei
Regen ausgestattet.
ANTIBLOCKIERSYSTEM
(ABS)
Dieses System unterstützt den Fahrer
in schwierigen Bremssituationen,
durch die Regelung des hydraulischen
Bremsdrucks die Kontrolle über das
Fahrzeug zu behalten. Dadurch wird
ein Blockieren der Räder verhindert,
sodass das Fahrzeug beim Bremsen
auf rutschiger Fahrbahn nicht aus-
bricht. Weitere Informationen hierzu
finden Sie unter „Antiblockiersystem
(ABS)“ in „Start und Betrieb“.
WARNUNG!
Das Antiblockiersystem (ABS)
kann weder die auf das Fahrzeug
wirkenden physikalischen Gesetze
außer Kraft setzen noch die durch
die vorherrschenden Fahrbahnbe-
dingungen gegebene Traktion ver-
bessern. Der Bremsassistent (ABS)
kann Zusammenstöße nicht ver-
hindern, die unter anderem durch
zu schnelles Fahren in Kurven, auf
rutschigem Untergrund oder bei
Aquaplaning ausgelöst werden. Die
Möglichkeiten eines Fahrzeugs mit
ABS dürfen niemals auf leichtsin-
nige oder gefährliche Weise so aus-
genutzt werden, dass die Sicherheit
des Fahrers oder anderer Personen
gefährdet wird!
ANTRIEBSSCHLUPFREGE-
LUNG (ASR)
Die Antriebsschlupfregelung über-
wacht die Stärke des Radschlupfs an
jedem angetriebenen Rad. Wird Rad-
schlupf bei einem Rad registriert,
wird das durchdrehende Rad bzw.
werden die durchdrehenden Räder
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abgebremst und die Motorleistung
wird verringert, um für verbesserte
Beschleunigung und Stabilität zu sor-
gen.
Eine Funktion der Antriebsschlupfre-
gelung, das Bremssperrdifferenzial
(BLD), begrenzt den Radschlupf auf
einer angetriebenen Achse. Wenn sich
ein Rad einer angetriebenen Achse
schneller dreht als das andere, bremst
das System das durchdrehende Rad
ab. Dadurch wird ein höheres Motor-
drehmoment an das nicht durchdre-
hende Rad übertragen. Diese Funk-
tion bleibt auch dann aktiviert, wenn
die Antriebsschlupfregelung und ESP
in die Betriebsart „Teilabschaltung“
geschaltet sind. Weitere Informati-
onen hierzu siehe „Elektronisches
Stabilitätsprogramm (ESP)“ in die-
sem Abschnitt.
BREMSASSISTENT (BAS)
Dieses System ist eine Ergänzung des
ABS, da es das Bremsverhalten des
Fahrzeugs bei einer Notbremsung op-
timiert. Das System erkennt die Situ-
ation einer Notbremsung an der Ge-
schwindigkeit und der Kraft, mit derdas Bremspedal gedrückt wird, und
optimiert dann den Druck zu den
Bremsen. Der Bremsweg lässt sich auf
diese Weise einfach reduzieren.
Die maximale Unterstützung durch
den Bremsassistenten wird durch
schnelles Betätigen der Bremsen aus-
gelöst. Um die Wirkung des Bremsas-
sistenten voll zu nutzen, muss das
Bremspedal während des gesamten
Bremsvorgangs vollständig durchge-
treten bleiben. Verringern Sie den
Druck auf das Bremspedal erst dann,
wenn nicht mehr gebremst werden
muss. Sobald das Bremspedal losge-
lassen wird, wird der Bremsassistent
deaktiviert.
WARNUNG!
Der Bremsassistent (BAS) kann die
auf das Fahrzeug wirkenden physi-
kalischen Gesetze nicht außer Kraft
setzen oder die durch die vorherr-
schenden Fahrbahnbedingungen
gegebene Traktion verbessern. Der
Bremsassistent kann Unfälle nicht
verhindern, auch die nicht, die aus
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
zu schnellem Fahren in Kurven, auf
rutschigem Untergrund oder bei
Aquaplaning resultieren. Die Mög-
lichkeiten eines Fahrzeugs mit
Bremsassistent dürfen niemals auf
leichtsinnige oder gefährliche Weise
so ausgenutzt werden, dass die Si-
cherheit des Fahrers oder anderer
Personen gefährdet wird!
ELEKTRONISCHES
STABILITÄTSPROGRAMM
(ESP)
Das ESP verbessert die Richtungssta-
bilität des Fahrzeugs in unterschiedli-
chen Fahrzuständen. Das ESP greift
beim Über- oder Untersteuern des
Fahrzeugs durch Abbremsen des ent-
sprechenden Rades ein. Außerdem
kann auch die Motorleistung zurück-
genommen werden, um dem Über-
oder Untersteuern des Fahrzeugs ent-
gegenzuwirken.
Das ESP ermittelt anhand der Senso-
ren im Fahrzeug den vom Fahrer vor-
gesehenen Fahrtweg und vergleicht
ihn mit dem tatsächlichen Fahrtweg.
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Wenn der tatsächliche Fahrtweg nicht
mit dem vorgesehenen Fahrtweg
übereinstimmt, wird das entspre-
chende Rad mithilfe des ESP abge-
bremst, um dem Über- oder Unter-
steuern entgegenzuwirken.
Übersteuern - wenn das Fahrzeugstärker einlenkt, als durch die
Lenkradposition vorgegeben.
Untersteuern - wenn das Fahrzeug weniger stark einlenkt, als durch
die Lenkradposition vorgegeben.
WARNUNG!
Das elektronische Stabilitätspro-
gramm (ESP) kann die auf das
Fahrzeug wirkenden Naturgesetze
der Physik nicht außer Kraft setzen
oder die durch die vorherrschenden
Fahrbahnbedingungen gegebene
Traktion verbessern. ESP kann
nicht alle Unfälle verhindern, auch
die nicht, die aus zu schnellem Fah-
ren in Kurven, auf rutschigem Un-
tergrund oder bei Aquaplaning re-
sultieren. Das ESP kann auch keine
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
Unfälle verhindern, die durch einen
vom Fahrer verursachten Verlust
der Fahrzeugkontrolle bei diesen
Bedingungen hervorgerufen wer-
den. Nur ein sicherer, aufmerksa-
mer und erfahrener Autofahrer
kann Unfälle verhindern! Die Mög-
lichkeiten eines mit ESP ausgestat-
teten Fahrzeugs dürfen niemals auf
leichtsinnige oder gefährliche Weise
so ausgenutzt werden, dass die Si-
cherheit des Fahrers oder anderer
Personen gefährdet wird!
ESP-Betriebsarten
Das ESP-System hat drei verfügbare
Betriebsarten:
ESP Ein
Dies ist die normale Betriebsart für
das ESP. Bei jedem Anlassen des Mo-
tors ist das ESP-System in dieser Be-
triebsart. Diese Betriebsart sollte für
die meisten Fahrbedingungen ver-
wendet werden. Das ESP sollte nur
aus besonderen Gründen abgeschaltet
werden, wie unten beschrieben. Teilabschaltung
Die Teilabschaltung des ESP ist für
Situationen vorgesehen, in denen ein
eher sportlicher Fahrstil gewünscht
wird. Sie ist auch bei tiefem Schnee,
Sand oder Kies/Schotter vorgesehen.
Bei dieser Betriebsart wird die
Antriebsschlupfregelung (ASR) deak-
tiviert und der Schwellwert für die
ESP-Aktivierung angehoben, sodass
ein höherer Radschlupf als bei ESP-
Normalbetrieb möglich ist.
Der Schalter „ESC OFF“ (ESP Aus)
befindet sich in der Schaltergruppe in
der Mitte der Instrumententafel.
Durch kurzes Drücken der Taste
„ESC OFF“ (ESP Aus) erfolgt die
Teilabschaltung des ESP, und die
Kontrollleuchte „ESP-System aus“
leuchtet auf. Zum Wiedereinschalten
des ESP den Schalter „ESC OFF“
(ESP Aus) erneut kurz drücken, die
Kontrollleuchte „ESP-System aus“
erlischt dann.
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WARNUNG!
In der teilabgeschalteten Be-triebsart ist die Antriebsschlupf-
regelung des ESP mit Ausnahme
der im Abschnitt „Antriebs-
schlupfregelung“ beschriebenen
Sperrdifferenzialfunktion deakti-
viert, und die „Kontrollleuchte
ESP Aus“ leuchtet auf. In der teil-
abgeschalteten Betriebsart wird
die Funktion zur Verringerung
der Motorleistung von der
Antriebsschlupfregelung deakti-
viert und die erhöhte Fahrzeug-
stabilität durch das ESP-System
nicht mehr im vollen Umfang ge-
währleistet.

Die Anhänger-Schlingerstabilisie-
rung (TSC) wird deaktiviert, wenn
sich das ESP-System im Modus
„Teilabschaltung“ befindet.
HINWEIS:

Zur Verbesserung der Traktion
des Fahrzeugs beim Fahren mit
Schneeketten oder beim Anfah-
ren in tiefem Schnee, Sand oder
Geröll kann es erforderlich sein, durch kurzes Drücken des Schal-
ters „ESC OFF“ (ESP Aus) das
ESP in den „Teilabschaltungs-
Modus“ zu versetzen. Sobald die
Fahrsituation, die die Teilab-
schaltung des ESP erforderlich
machte, überwunden ist, ist das
ESP durch kurze Betätigung des
Schalters „ESC OFF“ (ESP Aus)
wieder einzuschalten. Dies kann
bei fahrendem Fahrzeug erfol-
gen.
Die Anhänger-Schlingerstabilisie-
rung (TSC) wird deaktiviert, wenn
sich das ESP-System im Modus
„Teilabschaltung“ befindet.
Vollständige Abschaltung (länder-/
modellabhängig)
Das Fahren mit vollständig abge-
schaltetem ESP ist nur im Geländebe-
trieb vorgesehen und sollte auf öffent-
lichen Straßen unterlassen werden.
In diesem Modus sind alle Stabilitäts-
funktionen der Antriebsschlupfrege-
lung und des ESP abgeschaltet. Drü-
cken Sie zum vollständigen
Abschalten den Schalter „ESC Off“
(ESP Aus) bei stehendem Fahrzeug und laufendem Motor fünf Sekunden
lang. Nach fünf Sekunden ertönt ein
akustisches Warnsignal, die Kontroll-
leuchte „ESP-System aus“ leuchtet
auf, und im elektronischen Fahrzeug-
informationssystem (Infodisplay
EVIC) wird die Meldung „ESC OFF“
(ESP Aus) angezeigt. Drücken Sie
zum Wiedereinschalten des ESP kurz
auf den Schalter „ESC Off“ (ESP
Aus).
WARNUNG!
Im Modus „voll abgeschaltet“ des
ESP werden die Motordrehmomen-
treduzierung und die Stabilitäts-
funktionen deaktiviert. Bei einem
Notausweichmanöver wird das
ESP-System nicht aktiviert, um zur
Beibehaltung der Stabilität beizu-
tragen. Der abgeschaltete ESP-
Modus ist nur für den Einsatz ab-
seits öffentlicher Straßen oder im
Gelände gedacht.
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BERGANFAHRHILFE (HSA)
Das Berganfahrhilfe-System (HSA)
unterstützt den Fahrer beim Anfah-
ren an Steigungen. Das
Berganfahrhilfe-System (HSA) hält
den vom Fahrer beaufschlagten
Bremsdruck noch für eine kurze Zeit,
nachdem er den Fuß vom Bremspedal
genommen hat. Wenn der Fahrer
während dieser Zeit nicht das Gaspe-
dal betätigt, gibt das System den
Bremsdruck frei und das Fahrzeug
rollt nach hinten. Das System gibt im
gleichen Maß Bremsdruck frei, wie
das Gaspedal durchgetreten wird, um
das Fahrzeug in die beabsichtigte
Fahrtrichtung zu bewegen.
Bedingungen für eine Aktivierung
des HSA-Systems
Die Aktivierung des Berganfahrassis-
tenten setzt folgende Bedingungen vo-
raus:
Das Fahrzeug muss stehen.

Das Gefälle bzw. die Steigung muss
mindestens (ungefähr) 6 %
betragen.
Die Gangwahl muss mit der Fahrt-
richtung bergauf übereinstimmen
(Vorwärtsgang eingelegt, wenn die
Fahrzeugfront bergauf gerichtet ist,
Rückwärtsgang eingelegt, wenn das
Fahrzeugheck bergauf gerichtet ist)
Das HSA-System funktioniert im
Rückwärtsgang und in allen Vor-
wärtsgängen, wenn die Aktivierungs-
kriterien erfüllt sind. Das System wird
nicht aktiviert, wenn der Schalthebel
in Stellung NEUTRAL (Leerlauf)
oder PARK steht.
WARNUNG!
In manchen Situationen an kleine-
ren Steigungen kann es bei belade-
nem Fahrzeug oder im Anhän-
gerbetrieb vorkommen, dass das
System nicht aktiviert wird und das
Fahrzeug geringfügig rollt. Da-
durch kann es zu einem Unfall mit
einem anderen Fahrzeug oder Ge-
genstand kommen. Denken Sie
stets daran, dass der Fahrer für das
Bremsen des Fahrzeugs verant-
wortlich ist.Anhängerbetrieb mit
Berganfahrhilfe (HSA)
Die Berganfahrhilfe (HSA) bietet Un-
terstützung beim Anfahren des Fahr-
zeugs im Anhängerbetrieb in einer
Steigung.
WARNUNG!
Wenn Sie bei Anhängerbetrieb ei-
nen elektronischen Bremsregler
verwenden, wird die Anhänger-
Bremsanlage über den Brems-
schalter aktiviert und deaktiviert.
In einem solchen Fall reicht der
Bremsdruck beim Freigeben des
Bremspedals möglicherweise
nicht aus, um das Gespann an
einer Steigung zu halten. Da-
durch könnte es zu einem Unfall
mit einem anderen Fahrzeug oder
Gegenstand kommen. Um beim
erneuten Beschleunigen zu ver-
hindern, dass das Fahrzeug
bergab rollt, betätigen Sie die
Anhänger-Bremsanlage, bevor
Sie das Bremspedal loslassen.
Denken Sie stets daran, dass der
(Fortsetzung)
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WARNUNG!(Fortsetzung)
Fahrer für das Bremsen des Fahr-
zeugs verantwortlich ist.
Die Berganfahrhilfe (HSA) ist kein Ersatz für die Feststell-
bremse. Beim Verlassen des Fahr-
zeugs ist grundsätzlich die Fest-
stellbremse anzuziehen. Stellen
Sie außerdem sicher, dass das Ge-
triebe in Stellung PARK geschal-
tet ist.
Wenn diese Warnungen nicht be- achtet werden, könnte das Fahr-
zeug den Abhang herunterrollen,
es kann zu einem Unfall mit an-
deren Fahrzeugen, Objekten oder
Personen kommen und es könn-
ten schwere oder tödliche Verlet-
zungen die Folge sein. Achten Sie
immer darauf, beim Abstellen des
Fahrzeugs an einer Steigung die
Feststellbremse anzuziehen. Den-
ken Sie stets daran, dass der Fah-
rer für das Bremsen des Fahr-
zeugs verantwortlich ist. HINWEIS: Das Berganfahrhilfe-
System (HSA) kann auch ein- oder
ausgeschaltet werden, wenn das
Fahrzeug mit dem elektronischen
Fahrzeuginformationssystem (In-
fodisplay EVIC) ausgestattet ist.
Weitere Informationen hierzu
siehe „Elektronisches Fahrzeugin-
formationssystem (Infodisplay
EVIC)“ in „Instrumententafel“.
Ausschalten der Berganfahrhilfe
(HSA)
Wenn Sie das Berganfahrhilfe-System
(HSA) ausschalten möchten, können
Sie dies mithilfe der durch den Fahrer
programmierbaren Funktionen im
Uconnect®-System tun. Weitere In-
formationen hierzu siehe
„Uconnect®-Einstellungen“ in „In-
strumententafel“.
NOTBREMSBEREITSCHAFT
Dank der Notbremsbereitschaft kann
die Zeit bis zum Erreichen der vollen
Bremsleistung bei Notbremsungen
verringert werden. Das System er-
kennt die Situation einer Notbrem-
sung im Voraus, indem es überwacht, wie schnell das Gaspedal vom Fahrer
entlastet wird. Wird das Gaspedal
sehr schnell entlastet, übt das System
der Notbremsbereitschaft einen sehr
geringen Bremsdruck aus. Dieser
Bremsdruck wird vom Fahrer nicht
bemerkt. Dank dieses Bremsdrucks
kann die Bremsanlage schneller re-
agieren, wenn der Fahrer das Brems-
pedal betätigt.
TROCKENBREMSEN BEI
REGEN
Durch Trockenbremsen bei Regen
kann die Bremsleistung unter nassen
Bedingungen verbessert werden. Das
System übt in regelmäßigen Abstän-
den einen geringen Bremsdruck aus,
um den Wasserfilm auf den vorderen
Scheibenbremsen zu beseitigen. Es
funktioniert nur, wenn die Scheiben-
wischer im LO- oder HI-Modus lau-
fen, nicht dagegen im Intervallmodus.
Der Fahrer wird vom Trockenbrem-
sen bei Regen nicht informiert und
muss auch keine Maßnahmen treffen.
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