Seat Leon 5D 2012 Betriebsanleitung (in German)

Page 191 of 301

190Intelligente Technik
Vorderräder minimiert und Kurven können präziser und neutraler durchfah-
ren werden. Bei Nässe und Schnee greift das jeweilige System unter Um-
ständen nicht ein.
Multikollisionsbremse
Die Multikollisionsbremse kann den Fahrer beim Unfall unterstützen, die
Schleudergefahr und die Gefahr weiterer Kollisionen während des Unfalls
durch eine automatisch eingeleitete Bremsung zu reduzieren.
Die Multikollisionsbremse funktioniert bei Kollisionen vorn, seitlich und hin-
ten, wenn die Steuerung des Airbag-Systems die Aktivierung feststellt und
der Unfall bei einer Geschwindigkeit von mehr als 10 km/h passiert. Die
ESC bremst das Fahrzeug automatisch ab, sofern durch den Unfall nicht die
ESC selbst, die Bremshydraulik oder das Bordnetz beschädigt wurden.
Folgende Aktivitäten übersteuern beim Unfall die automatische Bremsung:
● Wenn der Fahrer das Gaspedal tritt. Es erfolgt kein automatisches Ab-
bremsen.
● Wenn der Bremsdruck durch das getretene Bremspedal stärker ist, als
der vom System eingeleitete Bremsdruck. Das Fahrzeug wird manuell ge-
bremst.
● Wenn das ESC gestört ist, steht die Multikollisionsbremsung nicht zur
Verfügung.
ACHTUNG
● Auch ESC, ABS, ASR EDS, automatische elektronische Sperre bzw.
radselektive Momentensteuerung können die physikalisch vorgegebenen
Grenzen nicht überwinden. Dies ist insbesondere bei glatter oder nasser
Fahrbahn zu bedenken. Wenn die Systeme in den Regelbereich kommen,
sollten Sie die Geschwindigkeit sofort den Fahrbahn- und Verkehrsver-
hältnissen anpassen. Die erhöhte Anzahl an Sicherheitssystemen darf
Sie nicht dazu verleiten, Risiken einzugehen. Sonst besteht Unfallgefahr!
● Bitte beachten Sie, dass sich das Unfallrisiko durch schnelles Fahren,
besonders in den Kurven und bei glatter oder nasser Fahrbahn, sowie
durch zu dichtes Auffahren erhöht. Unfälle können auch durch ESC, ABS,
Bremsassistenten, EDS, automatische elektronische Sperre bzw. radse-
lektive Momentensteuerung und ASR nicht verhindert werden: Unfallge-
fahr!
● Beim Beschleunigen auf gleichmäßig glatter Fahrbahn, z. B. bei Eis
und Schnee, geben Sie bitte vorsichtig Gas. Die Antriebsräder können
trotz der eingebauten Regelsysteme durchdrehen und dadurch die Fahr-
stabilität beeinflussen: Unfallgefahr!
Hinweis
● Nur wenn alle vier Räder gleich bereift sind, können ABS und ASR stö-
rungsfrei arbeiten. Unterschiedliche Abrollumfänge der Reifen können zu ei-
ner unerwünschten Reduzierung der Motorleistung führen.
● Bei Regelvorgängen der beschriebenen Systeme können Betriebsgeräu-
sche auftreten.
● Wenn die Kontrollleuchte  oder  erscheint, kann auch eine Störung
vorliegen ⇒  Seite 69. 

Page 192 of 301

191
Intelligente Technik
ESC und ASR ein-/ausschalten
Die ESC schaltet sich beim Anlassen des Motors automa-
tisch ein. Das ESC kann nicht ausgeschaltet werden. ESC Sportmodus
Der Sportmodus wird über das Menü des Systems Easy Connect eingeschal-
tet ⇒ Seite 79. Die Stabilisierungseingriffe des ESC werden eingeschränkt,
die Antriebs-Schlupfregelung (ASR) ausgeschaltet ⇒ 
.
Die Kontrollleuchte  leuchtet. Bei Fahrzeugen mit Fahrerinformationssys-
tem* erscheint der Fahrerhinweis Stabilisierungskontrolle (ESC): Sport. Ach-
tung! Eingeschränkte Stabilität .
In folgenden Ausnahmesituationen kann es sinnvoll sein, den ESC Sportmo-
dus einzuschalten, um durchdrehende Räder zu ermöglichen:
● Freischaukeln des festgefahrenen Fahrzeugs
● Fahren im Tiefschnee oder auf lockerem Untergrund
ESC Sportmodus ausschalten
Das Ausschalten erfolgt über das Menü des Systems Easy Connect ⇒ Sei-
te 79. Die Kontrollleuchte  erlischt. Bei Fahrzeugen mit Fahrerinformations-
system* erscheint der Fahrerhinweis Stabilisierungskontrolle (ESC): ein.
ASR ausschalten
Die ASR wird über das Menü des Systems Easy Connect ⇒ Seite 79 oder
durch Drücken der Taste 
OFF
ausgeschaltet. Die Antriebsschlupfregelung
ist damit deaktiviert.
Die Kontrollleuchte  leuchtet. Bei Fahrzeugen mit Fahrerinformationssys-
tem* erscheint der Fahrerhinweis ASR deaktiviert.
In folgenden Ausnahmesituationen kann es sinnvoll sein, den ESC Sportmo-
dus einzuschalten, um durchdrehende Räder zu ermöglichen: ●
Freischaukeln des festgefahrenen Fahrzeugs
● Fahren im Tiefschnee oder auf lockerem Untergrund
ASR einschalten
Die ASR wird über das Menü des Systems Easy Connect ⇒ Seite 79 oder
durch Drücken der Taste  OFF
eingeschaltet. Die Antriebsschlupfregelung
ist damit aktiviert.
Die Kontrollleuchte  verlöscht. Bei Fahrzeugen mit Fahrerinformationssys-
tem* erscheint der Fahrerhinweis ASR aktiviert.
ACHTUNG
Sie sollten ESC Sport nur einschalten, wenn Fahrkönnen und Verkehrssi-
tuation dies erlauben – Schleudergefahr!
● Mit dem ESC im Sportmodus ist die Stabilisierungsfunktion einge-
schränkt, um eine sportlichere Fahrweise zu ermöglichen. Die Antriebsr-
äder könnten durchdrehen und das Fahrzeug könnte ins Schleudern gera-
ten.
Hinweis
● Der ESC Sportmodus lässt sich nicht einschalten, wenn die Geschwin-
digkeitsregelanlage* aktiv eingreift. 
Bremsen
Neue Bremsbeläge
Neue Bremsbeläge besitzen während der ersten 400 km noch nicht die vol-
le Bremswirkung, sie müssen sich erst „einschleifen“. Die etwas verminder-
te Bremskraft können Sie jedoch durch einen stärkeren Druck auf das
Bremspedal ausgleichen. Vermeiden Sie während der Einfahrzeit hohe Be-
lastungen der Bremse. 
Sicher ist sicherBedienungRat und TatTechnische Daten

Page 193 of 301

192Intelligente Technik
Abnutzung
Die Abnutzung der Bremsbeläge ist in hohem Maße von den Einsatzbedin-
gungen und der Fahrweise abhängig. Dies gilt besonders, wenn Sie häufig
im Stadt- und Kurzstreckenverkehr oder sehr sportlich fahren.
Abhängig von Geschwindigkeit, Bremskraft und Umgebungsbedingungen
(z. B. Temperatur, Luftfeuchtigkeit) kann es zu Geräuschen beim Bremsen
kommen.
Nässe oder Streusalz
In bestimmten Situationen, wie z. B. nach Wasserdurchfahrten, bei heftigen
Regenfällen oder nach dem Wagenwaschen, kann die Wirkung der Bremsen
wegen feuchter bzw. im Winter vereister Bremsscheiben und Bremsbeläge
verzögert einsetzen. Die Bremsen müssen erst „trockengebremst“ werden.
Bei höheren Geschwindigkeiten und eingeschaltetem Scheibenwischer wer-
den die Bremsbeläge für kurze Zeit an die Bremsscheiben angelegt. Dies
geschieht - für den Fahrer unbemerkt - in regelmäßigen Abständen und be-
wirkt eine bessere Ansprechzeit der Bremsen bei Nässe.
Auch bei Fahrten auf salzgestreuten Straßen kann die volle Bremswirkung
verzögert einsetzen, wenn Sie längere Zeit nicht gebremst hatten. Die Salz-
schicht auf den Bremsscheiben und Bremsbelägen muss beim Bremsen erst
abgeschliffen werden.
Korrosion
Korrosion an den Bremsscheiben und Verschmutzung der Beläge werden
begünstigt durch lange Standzeiten, geringe Laufleistung und geringe Be-
anspruchung.
Bei geringer Beanspruchung der Bremsanlage sowie bei vorhandener Korro-
sion empfehlen wir, durch mehrmaliges stärkeres Bremsen aus höherer Ge-
schwindigkeit die Bremsscheiben und Bremsbeläge zu reinigen ⇒ 
.
Störung Bremsanlage
Wenn Sie beobachten, dass sich der Bremspedalweg plötzlich vergrößert
hat, dann ist möglicherweise ein Bremskreis der Zweikreisbremsanlage aus-
gefallen. Fahren Sie unverzüglich zum nächsten Fachbetrieb, um den Scha- den beheben zu lassen. Fahren Sie auf dem Weg dorthin mit reduzierter Ge-
schwindigkeit und stellen Sie sich dabei auf längere Bremswege und einen
höheren Pedaldruck ein.
Niedriger Bremsflüssigkeitsstand
Bei einem zu niedrigen Bremsflüssigkeitsstand können Störungen in der
Bremsanlage auftreten. Der Stand der Bremsflüssigkeit wird elektronisch
überwacht.
Bremskraftverstärker
Der Bremskraftverstärker verstärkt den Druck, den Sie mit dem Bremspedal
erzeugen. Er arbeitet nur bei laufendem Motor.
ACHTUNG
● Führen Sie Abbremsungen zum Zweck der Reinigung der Bremsanlage
nur durch, wenn die Straßenverhältnisse dies zulassen. Bringen Sie an-
dere Verkehrsteilnehmer nicht in Bedrängnis – Unfallgefahr!
● Vermeiden Sie, dass sich das Fahrzeug im Leerlauf bei abgestelltem
Motor bewegt. Andernfalls besteht Unfallgefahr!
VORSICHT
● Lassen Sie niemals die Bremse durch leichten Pedaldruck „schleifen“,
wenn Sie nicht wirklich bremsen müssen. Dies führt zum Überhitzen der
Bremsen und damit zu einem längeren Bremsweg und zu größerem Ver-
schleiß.
● Bevor Sie eine längere Strecke mit starkem Gefälle befahren, verringern
Sie bitte die Geschwindigkeit, schalten Sie in den nächst niedrigeren Gang.
Dadurch nutzen Sie die Bremswirkung des Motors aus und entlasten die
Bremsen. Müssen Sie zusätzlich bremsen, so tun Sie dies nicht anhaltend,
sondern in Intervallen. 

Page 194 of 301

193
Intelligente Technik
Hinweis
● Arbeitet der Bremskraftverstärker nicht, weil z. B. das Fahrzeug abge-
schleppt werden muss oder weil ein Schaden am Bremskraftverstärker auf-
getreten ist, müssen Sie das Bremspedal wesentlich kräftiger treten als nor-
malerweise.
● Wenn Sie nachträglich einen Frontspoiler oder Radvollblenden oder der-
gleichen montieren lassen, müssen Sie sicherstellen, dass die Luftzufuhr zu
den Vorderrädern nicht beeinträchtigt wird - andernfalls könnte die Brems-
anlage zu heiß werden. 
Elektromechanische Lenkung
Die elektromechanische Servolenkung unterstützt die Lenk-
bewegung des Fahrers. Die elektromechanische Servolenkung passt sich je nach Fahrzeugge-
schwindigkeit, Lenkmoment und Lenkeinschlag elektronisch an.
Bei einem Ausfall der Servolenkung oder bei stehendem Motor (Abschlep-
pen) bleibt das Fahrzeug weiterhin voll lenkfähig. Zum Lenken muss jedoch
mehr Kraft als gewöhnlich aufgewendet werden.
Kontrollleuchten und Fahrerhinweise  (rot) Lenkung defekt! Fahrzeug abstellen
Wenn die Kontrollleuchte dauerhaft leuchtet und der Fahrerhinweis er-
scheint, kann die Lenkunterstützung ausgefallen sein.
Fahren Sie nicht weiter. Fachmännische Hilfe in Anspruch nehmen.
 (gelb) Lenkung: System gestört! Weiterfahrt möglich. Wenn die Kontrollleuchte leuchtet, kann die Lenkung schwergängiger oder
empfindlicher als gewohnt reagieren. Desweiteren kann das Lenkrad beim
Geradeausfahren schief stehen.
Fahren Sie mit verminderter Geschwindigkeit zu einem Fachbetrieb und las-
sen Sie die Störung beheben.
 (gelb) Lenkungsverriegelung: Störung! Fachbetrieb aufsuchen
Es liegt eine Störung der elektronischen Lenkungsverriegelung vor.
Fahren Sie baldmöglichst zu einem Fachbetrieb und lassen Sie die Störung
beheben.
ACHTUNG
Lassen Sie Störung umgehend in einer Fachwerkstatt beheben – Umfall-
gefahr!
Hinweis
Wenn die Kontrollleuchte  (rot) oder  (gelb) nur kurz leuchtet, ist eine
Weiterfahrt möglich. 
Sicher ist sicherBedienungRat und TatTechnische Daten

Page 195 of 301

194Intelligente Technik
Energiemanagement
Die Startfähigkeit wird optimiert
Das Energiemanagement steuert die elektrische Energiever-
teilung und optimiert so die Verfügbarkeit von elektrischer
Energie für den Motorstart.
Wenn ein Fahrzeug mit einem herkömmlichen Energiesystem über einen
längeren Zeitraum nicht gefahren wird, wird die Batterie durch Ruhestrom-
verbraucher (z. B. Wegfahrsperre) entladen. Das führt unter Umständen da-
zu, dass nicht mehr ausreichend elektrische Energie zum Starten des Mo-
tors zur Verfügung steht.
In Ihrem Fahrzeug sorgt ein intelligentes Energiemanagement für die Vertei-
lung der elektrischen Energie. Dadurch wird die Startfähigkeit deutlich ver-
bessert und die Lebensdauer der Batterie erhöht.
Im Wesentlichen besteht das Energiemanagement aus einer Batteriediag-
nose, einem Ruhestrommanagement und einem dynamischen Energiema-
nagement.
Batteriediagnose
Die Batteriediagnose ermittelt permanent den Zustand der Batterie. Senso-
ren erfassen die Batteriespannung, den Batteriestrom und die Batterietem-
peratur. Dadurch werden aktueller Ladezustand und Leistungsfähigkeit der
Batterie ermittelt.
Ruhestrommanagement
Das Ruhestrommanagement reduziert den Energieverbrauch während der
Standzeit. Bei ausgeschalteter Zündung steuert es die Energieversorgung
der verschiedenen elektrischen Verbraucher. Dabei werden die Daten der
Batteriediagnose berücksichtigt. In Abhängigkeit vom Ladezustand der Batterie, werden einzelne Verbrau-
cher nach und nach abgeschaltet, um ein zu starkes Entladen der Batterie
zu vermeiden und somit die Startfähigkeit zu erhalten.
Dynamisches Energiemanagement
Während der Fahrt verteilt das dynamische Energiemanagement die erzeug-
te Energie bedarfsgerecht auf die verschiedenen Verbraucher. Es regelt,
dass nicht mehr elektrische Energie verbraucht als erzeugt wird und sorgt
dadurch für einen optimalen Ladezustand der Batterie.
Hinweis
● Auch das Energiemanagement kann die physikalisch vorgegebenen
Grenzen nicht außer Kraft setzen. Berücksichtigen Sie bitte, dass Leistungs-
fähigkeit und Lebensdauer einer Batterie begrenzt sind.
● Wenn das Risiko besteht, dass das Fahrzeug nicht anspringt, leuchtet
die Kontrollleuchte für Störung der Generatorelektrik oder für schwachen
Batterieladezustand  ⇒ Seite 69. 
Was Sie wissen sollten
Das Aufrechterhalten der Startfähigkeit hat höchste Priori-
tät. Auf Kurzstrecken, im Stadtverkehr und in der kalten Jahreszeit wird die Bat-
terie stark beansprucht. Es wird reichlich elektrische Energie benötigt, aber
nur wenig erzeugt. Kritisch ist auch, wenn der Motor nicht läuft und elektri-
sche Verbraucher eingeschaltet sind. In diesem Fall wird Energie verbraucht,
aber keine erzeugt.
Gerade in diesen Situationen wird Ihnen auffallen, dass das Energiema-
nagement die Energieverteilung aktiv regelt. 

Page 196 of 301

195
Intelligente Technik
Bei längerer Standzeit
Wenn Sie Ihr Fahrzeug über eine Zeitspanne von einigen Tagen oder Wo-
chen nicht fahren, werden nach und nach elektrische Verbraucher zurückge-
regelt oder abgeschaltet. Dadurch wird der Energieverbrauch reduziert und
die Startfähigkeit über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten. Einige
Komfortfunktionen wie z. B. das Öffnen per Funk stehen unter Umständen
nicht zur Verfügung. Die Komfortfunktionen stehen wieder zur Verfügung,
wenn Sie die Zündung einschalten und den Motor starten.
Bei ausgeschaltetem Motor
Wenn Sie bei ausgeschaltetem Motor beispielsweise Radio hören, wird die
Batterie entladen.
Ist aufgrund des Energieverbrauchs die Startfähigkeit gefährdet, erscheint
bei Fahrzeugen mit Fahrerinformationssystem* ein Meldetext.
Dieser Fahrerhinweis zeigt an, dass Sie den Motor starten müssen, um die
Batterie wieder zu laden.
Bei laufendem Motor
Obwohl im Fahrbetrieb elektrische Energie erzeugt wird, kann sich die Bat-
terie entladen. Dies geschieht vor allem dann, wenn wenig Energie erzeugt
und viel verbraucht wird und der Ladezustand der Batterie nicht optimal ist.
Um den Energiehaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, werden Ver-
braucher, die besonders viel Energie benötigen, vorübergehend zurückgere-
gelt oder abgeschaltet. Insbesondere Heizsysteme verbrauchen sehr viel
Energie. Wenn Sie feststellen, dass beispielsweise die Sitzheizung* oder
die beheizbare Heckscheibe nicht heizt, wurde diese vorübergehend zu-
rückgeregelt oder abgeschaltet. Die Systeme stehen wieder zur Verfügung,
sobald der Energiehaushalt ausgeglichen ist.
Darüber hinaus werden Sie gegebenenfalls feststellen, dass die Leerlaufd-
rehzahl leicht erhöht wird. Das ist normal und kein Grund zur Beunruhigung.
Durch die Erhöhung der Leerlaufdrehzahl wird der Mehrbedarf an Energie
erzeugt und die Batterie aufgeladen. Gespeicherte Informationen in den
Steuergeräten
Werkseitig ist das Fahrzeug mit elektronischen Steuergeräten ausgestattet,
die unter anderem die Motor- und Getriebesteuerung übernehmen. Außer-
dem überwachen die Steuergeräte die Funktion der Abgasanlage und der
Airbags.
Die elektronischen Steuergeräte werten dazu während des Fahrbetriebs ste-
tig fahrzeugrelevante Daten aus. Bei auftretenden Störungen oder Abwei-
chungen von den Sollwerten werden ausschließlich diese Daten gespei-
chert. Störungen werden in der Regel von den Kontrollleuchten im Kombi-
Instrument angezeigt.
Gespeicherte Daten in den Steuergeräten können nur mit speziellen Gerä-
ten gelesen und ausgewertet werden.
Nur durch die Speicherung der entsprechenden Daten ist ein Fachbetrieb in
der Lage, aufgetretene Störungen zu erkennen und zu beseitigen. Bei den
gespeicherten Daten kann es sich unter anderem um folgende Daten han-
deln:

Motor- und getrieberelevante Daten
● Geschwindigkeit
● Fahrtrichtung
● Bremsstärke
● Gurtabfrage
Auf keinen Fall werden durch die eingebauten Steuergeräte Gespräche im
Fahrzeug aufgezeichnet.
Bei Unfällen, in denen Steuergeräte eine Airbag-Auslösung registrieren,
kann automatisch vom System ein Sendesignal gesendet werden. Dieses ist
abhängig vom Netzbetreiber. Grundsätzlich funktioniert eine Übertragung
nur in Gebieten mit ausreichender Mobilfunknetzversorgung. 
Sicher ist sicherBedienungRat und TatTechnische Daten

Page 197 of 301

196Intelligente Technik
Unfalldatenspeicher (Event Data Recorder)
Das Fahrzeug ist nicht mit einem Unfalldatenspeicher ausgestattet.
In einem Unfalldatenspeicher werden Informationen des Fahrzeugs vorüber-
gehend gespeichert. So erhält man im Falle eines Unfalls detaillierte Er-
kenntnisse über den Unfallhergang. Bei Fahrzeugen mit einem Airbag-Sys-
tem können unfallrelevante Daten wie z. B. Aufprallgeschwindigkeit, Gurt-
schlosszustände, Sitzpositionen und Auslösezeiten gespeichert werden.
Die Datenumfänge sind abhängig vom jeweiligen Hersteller.
Der Einbau eines solchen Unfalldatenspeichers darf nur mit Zustimmung
des Besitzers erfolgen und ist in einigen Ländern gesetzlich geregelt.
Umprogrammieren von Steuergeräten
Grundsätzlich sind alle Daten für die Steuerung von Komponenten in den
Steuergeräten gespeichert. Einige Komfortfunktionen wie z. B. Komfortblin-
ken, Einzeltüröffnung und Displayanzeigen können über spezielle Werk-
stattgeräte umprogrammiert werden. Wenn die Komfortfunktionen umpro-
grammiert werden, stimmen die entsprechenden Angaben und Beschrei-
bungen in dieser Bedienungsanleitung nicht mehr mit den veränderten
Funktionen überein. Wir empfehlen, die Umprogrammierung im Serviceplan
unter „Eintragungen der Werkstatt“ bestätigen zu lassen.
Informationen über eine mögliche Umprogrammierung kennt Ihr SEAT Be-
trieb.
Ereignisspeicher
Im Fußraum auf der Fahrerseite befindet sich eine Diagnose-Anschlussbuch-
se zum Auslesen des Ereignisspeichers. Im Ereignisspeicher werden Daten
über Funktion und Zustand der elektronischen Steuergeräte gespeichert.
Lassen Sie den Ereignisspeicher nur von einem SEAT Betrieb bzw. Fachbe-
trieb auslesen und löschen.
ACHTUNG
Die Diagnose-Anschlussbuchse darf nicht für private Zwecke genutzt wer-
den. Unsachgemäßer Gebrauch kann zu Funktionsstörungen führen –
Umfallgefahr!

Page 198 of 301

197
Fahren und Umwelt
Fahren und Umwelt
Einfahren
Ein neues Fahrzeug muss eingefahren werden, die Einfahrstrecke sollte
1.500 km betragen. Fahren Sie die ersten 1.000 Kilometer mit max. 2/3 der
zulässigen Höchstdrehzahl! Treten Sie das Gaspedal nicht bis zum Boden
durch und fahren Sie nicht mit Anhänger! Innerhalb von 1.000 bis 1.500 km
können Sie die Drehzahl und damit die Geschwindigkeit allmählich stei-
gern.
Während der ersten Betriebsstunden weist der Motor eine höhere innere
Reibung auf als später, wenn sich alle beweglichen Teile aufeinander einge-
spielt haben.
Die Fahrweise der ersten 1.500 Kilometer beeinflusst auch die Motorquali-
tät. Fahren Sie auch danach, insbesondere solange der Motor noch kalt ist,
mit moderaten Motordrehzahlen, dadurch verringern Sie den Motorver-
schleiß und steigern die mögliche Kilometerlaufleistung.
Fahren Sie nicht mit zu niedriger Drehzahl. Schalten Sie herunter, wenn der
Motor nicht mehr „rund“ läuft. Bei zu hohen Drehzahlen wird die Kraftstoff-
einspritzung unterbrochen, um den Motor zu schützen. 
Wasserdurchfahrten auf Straßen
Um Beschädigungen am Fahrzeug beim Durchfahren von z. B. überfluteten
Straßen zu vermeiden, beachten Sie Folgendes:
● Das Wasser darf maximal bis zur Unterkante der Karosserie reichen.
● Fahren Sie maximal mit Schrittgeschwindigkeit.
ACHTUNG
Nach Fahrten durch Wasser, Schlamm, Matsch usw. kann die Wirkung der
Bremsen wegen nasser Bremsscheiben und -beläge verzögert einsetzen.
Damit sich die volle Bremswirkung wieder einstellt, müssen die Bremsen
erst vorsichtig trockengebremst werden.
VORSICHT
● Bei Wasserdurchfahrten können Teile des Fahrzeugs, wie z. B. Motor,
Getriebe, Fahrwerk oder Elektrik, stark beschädigt werden.
● Schalten Sie bei Wasserdurchfahrten stets das Start-Stopp-System* aus
⇒  Seite 154.
Hinweis
● Vor einer Wasserdurchfahrt die Wassertiefe feststellen.
● Bleiben Sie keinesfalls im Wasser stehen, fahren Sie nicht rückwärts
und stellen Sie den Motor nicht ab.
● Bitte beachten Sie, dass entgegenkommende Fahrzeuge Wellen erzeu-
gen, die die zulässige Wasserhöhe für Ihr Fahrzeug überschreiten können!
● Vermeiden Sie Fahrten durch Salzwasser (Korrosion). 
Abgasreinigungsanlagen
Katalysator
Gilt für Fahrzeuge mit Benzinmotor: Das Fahrzeug darf nur mit bleifreiem
Benzin betrieben werden, andernfalls wird der Katalysator zerstört. 
Sicher ist sicherBedienungRat und TatTechnische Daten

Page 199 of 301

198Fahren und Umwelt
Fahren Sie den Tank nie ganz leer, durch die unregelmäßige Kraftstoffver-
sorgung könnte es zu Fehlzündungen kommen. Dadurch gelangt unver-
branntes Benzin in die Abgasanlage, das zur Überhitzung und Beschädi-
gung des Katalysators führen kann.
Rußpartikelfilter für Dieselmotor
Gilt für Fahrzeuge mit Dieselmotor: Der Dieselpartikelfilter filtert die Ruß-
partikel nahezu vollständig aus dem Abgas. Im normalen Fahrbetrieb reinigt
sich der Filter selbstständig. Der Dieselpartikelfilter regeneriert sich auto-
matisch, ohne dass dies durch die Kontrollleuchte  angezeigt wird. Das
kann sich durch eine erhöhte Leerlaufdrehzahl und einer gewissen Geruchs-
bildung bemerkbar machen.
Sollte die selbstständige bzw. automatische Reinigung des Filters (z. B. bei
dauerhaftem Kurzstreckenverkehr) nicht möglich sein, setzt sich der Filter
mit Ruß zu und die Kontrollleuchte  für den Dieselpartikelfilter leuchtet.
Unterstützen Sie die selbstständige Reinigung des Filters durch folgende
Fahrweise: Fahren Sie etwa 15 Minuten mit mindestens 60 km/h im 4. oder
5. Gang (Automatikgetriebe: Fahrstufe S). Halten Sie die Motordrehzahl im
Bereich von 2000 U/min. Der erzeugte Temperaturanstieg sorgt dafür, dass
der Ruß im Filter verbrennt. Nach erfolgter Reinigung erlischt die Kontroll-
leuchte. Wenn die Kontrollleuchte nicht erlischt, fahren Sie unverzüglich zu
einem Fachbetrieb und lassen Sie die Störung beheben.
ACHTUNG
● Wegen der hohen Temperaturen am Abgasreinigungssystem (Kataly-
sator oder Dieselpartikelfilter) sollten Sie Ihr Fahrzeug nicht über leicht
entflammbarem Untergrund abstellen (z. B. Wiese oder Waldrand).
Brandgefahr!
● Im Bereich der Abgasanlage dürfen keine Unterbodenschutzmittel
aufgetragen werden: Brandgefahr!
 Wirtschaftlich und umweltbewusst fahren
Kraftstoffverbrauch, Umweltbelastung und Verschleiß von Motor, Bremsen
und Reifen hängen im Wesentlichen von Ihrem Fahrstil ab. Durch voraus-
schauende und ökonomische Fahrweise lässt sich der Kraftstoffverbrauch
um 10-15 % reduzieren. Nachfolgend finden Sie Tipps, die Umwelt und
gleichzeitig Ihren Geldbeutel zu entlasten.
Vorausschauend fahren
Beim Beschleunigen verbraucht ein Fahrzeug den meisten Kraftstoff. Wenn
Sie vorausschauend fahren, müssen Sie weniger bremsen und demzufolge
auch weniger beschleunigen. Lassen Sie den Wagen, wenn dies möglich ist,
mit
eingelegtem Gang ausrollen - beispielsweise wenn erkennbar ist, dass
die nächste Ampel auf rot steht. Die damit erzielte Bremswirkung des Mo-
tors schont Bremsen und Reifen, Abgase und Kraftstoffverbrauch gehen da-
bei auf Null zurück (Schubabschaltung).
Energiesparend schalten
Eine wirksame Art Kraftstoff zu sparen, ist das frühe Hochschalten. Wer die
Gänge ausfährt, verbraucht unnötig Kraftstoff.
Schaltgetriebe: Schalten Sie möglichst bald vom ersten in den zweiten
Gang. Wir empfehlen soweit möglich jeweils bei ca. 2.000 Umdrehungen in
den nächst höheren Gang zu wechseln. Ein günstiger Kraftstoffverbrauch ist
auch eine Funktion des gewählten Ganges. Wählen Sie den Gang der Fahrsi-
tuation angepasst möglichst hoch und achten Sie darauf, dass der Motor
dabei noch rund läuft.
Automatikgetriebe: Treten Sie das Gaspedal langsam und vermeiden Sie
den „Kick-down“.
Vollgas vermeiden
Die Höchstgeschwindigkeit Ihres Fahrzeuges sollten Sie möglichst nie ganz
ausnutzen. Kraftstoffverbrauch, Abgasemission und Fahrgeräusche nehmen
bei hohen Geschwindigkeiten überproportional zu. Langsamer fahren spart
Kraftstoff. 

Page 200 of 301

199
Fahren und Umwelt
Leerlauf reduzieren
Bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-System werden die Leerlaufphasen automa-
tisch reduziert. Bei Fahrzeugen ohne Start-Stopp-System lohnt es sich, den
Motor z. B. an Bahnschranken und Ampeln mit längerer Rotphase abzustel-
len. Je nach Motorisierung ist bereits bei einer Motorpause eines betriebs-
warmen Motors, von etwa 5 Sekunden die Kraftstoffersparnis größer als die
extra Kraftstoffmenge, die für das erneute Anlassen des Motors benötigt
wird.
Im Leerlauf dauert es sehr lange, bis der Motor betriebswarm wird. In der
Warmlaufphase sind jedoch Verschleiß und Schadstoffausstoß besonders
hoch. Deshalb sollten Sie sofort nach dem Anlassen des Motors losfahren.
Vermeiden Sie dabei hohe Drehzahlen.
Regelmäßige Wartung
Durch regelmäßige Wartung können Sie schon vor Fahrtantritt eine Voraus-
setzung für kraftstoffsparendes Fahren schaffen. Der Wartungszustand Ihres
Fahrzeugs wirkt sich nicht nur auf die Verkehrssicherheit und Werterhaltung
positiv aus, sondern auch auf den Kraftstoffverbrauch. Ein schlecht einge-
stellter Motor kann zu einem Kraftstoffverbrauch führen, der 10 % höher ist
als normal!
Kurzstrecken vermeiden
Motor und Abgasreinigungsanlage müssen ihre optimale Betriebstempera-
tur erreicht haben, um Verbrauch und Abgasemission wirkungsvoll zu redu-
zieren.
Ein kalter Motor verbraucht überproportional viel Kraftstoff. Erst nach etwa
vier Kilometern ist der Motor betriebswarm und der Verbrauch hat sich nor-
malisiert.
Reifendruck beachten
Achten Sie immer auf den richtigen Reifendruck ⇒ Seite 233, um Kraftstoff
zu sparen. Bereits ein halbes Bar zu wenig kann den Kraftstoffverbrauch um
5 % erhöhen. Zu niedriger Reifendruck führt außerdem durch den erhöhten
Rollwiderstand zu einem stärkeren Verschleiß der Reifen und verschlechtert
das Fahrverhalten. Fahren Sie
Winterreifen nicht ganzjährig, denn das kostet bis zu 10 % mehr
Kraftstoff.
Unnötigen Ballast vermeiden
Da jedes Kilogramm mehr Gewicht den Kraftstoffverbrauch erhöht, lohnt
sich ein Blick in den Gepäckraum, um unnötigen Ballast zu vermeiden.
Da ein Dachgepäckträger den Luftwiderstand des Fahrzeugs erhöht, sollte
er bei Nichtgebrauch abgenommen werden. Sie sparen bei einer Geschwin-
digkeit von 100-120 km/h dadurch etwa 12 % Kraftstoff.
Strom sparen
Der Motor treibt den Generator an und erzeugt auf diese Weise Elektrizität.
Das bedeutet, dass mit steigendem Stromverbrauch auch der Kraftstoffver-
brauch zunimmt! Schalten Sie deshalb elektrische Verbraucher wieder aus,
wenn Sie sie nicht mehr benötigen. Hohe Stromverbraucher sind z. B. Lüf-
tungsgebläse auf hoher Stufe, die Heckscheibenbeheizung und die Sitzhei-
zung*. 
Umweltverträglichkeit
Bei der Konstruktion, Materialauswahl und Herstellung Ihres neuen SEAT-
Fahrzeugs spielt der Umweltschutz eine entscheidende Rolle.
Konstruktive Maßnahmen zur wirtschaftlichen Wiederverwendung
● Demontagefreundliche Gestaltung der Verbindungen
● Vereinfachte Demontage durch Modulbauweise
● Verbesserte Sortenreinheit der Werkstoffe
● Kennzeichnung von Kunststoffteilen und Elastomeren nach ISO 1043,
ISO 11469 und ISO 1629 
Sicher ist sicherBedienungRat und TatTechnische Daten

Page:   < prev 1-10 ... 151-160 161-170 171-180 181-190 191-200 201-210 211-220 221-230 231-240 ... 310 next >