BMW MOTORRAD K 1200 S 2006 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: BMW MOTORRAD, Model Year: 2006, Model line: K 1200 S, Model: BMW MOTORRAD K 1200 S 2006Pages: 161, PDF-Größe: 1.74 MB
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Elektronische
Fahrwerkseinstellung
ESA
SA
EinstellungenMit Hilfe der elektronischen
Fahrwerkseinstellung ESA
können Sie Ihr Fahrzeug kom-
fortabel an unterschiedliche
Fahrbedingungen anpassen.
Drei Federvorspannungen
können mit drei Dämpfungs-
einstellungen kombiniert wer-
den, um das Fahrzeug opti-
mal an die Beladung und den
Untergrund anzupassen. Die
Dämpfungseinstellung wirdim Multifunktionsdisplay im
Bereich
1angezeigt, die Fe-
dervorspannung im Bereich 2.
Für die Dauer der ESA-
Anzeige wird die Anzeige
des Kilometerzählers
ausgeblendet.
Einstellung abrufenZündung einschalten.
Taste 1betätigen.
Die aktuelle Einstellung wird
angezeigt.
Die Anzeige erlischt nach
einigen Sekunden automa-
tisch.
Dämpfung einstellenZündung einschalten.
Die Dämpfung kann
während der Fahrt
eingestellt werden.
Taste 1betätigen.
Aktuelle Einstellung wird an-
gezeigt.
Taste 1jeweils einmal kurz
betätigen.
Ausgehend vom aktuellen Zu-
stand werden in folgender
Reihenfolge angezeigt:COMF
komfortable Dämp-
fung
459zBedienung
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NORM
normale Dämpfung
SPORT
sportliche Dämp-
fung
Wird die Taste 1längere
Zeit nicht mehr betätigt,
wird die Dämpfung wie an-
gezeigt eingestellt. Wäh-
rend des Einstellvorganges
blinkt die Anzeige.
Federvorspannung
einstellenMotor starten.
Die Federvorspannung
kann nicht während der
Fahrt eingestellt werden. Taste
1betätigen.
Aktuelle Einstellung wird an-
gezeigt.
Taste 1jeweils betätigt hal-
ten, bis sich die Anzeige än-
dert.
Ausgehend vom aktuellen Zu-
stand werden in folgender
Reihenfolge angezeigt:
Solobetrieb
Solobetrieb mit Gepäck Betrieb mit Sozius (und
Gepäck)
Wird die Taste 1längere
Zeit nicht mehr betätigt,
wird die Federvorspannung
wie angezeigt eingestellt.
Während des Einstellvor-
ganges blinkt die Anzeige.
ReifenReifenluftdruck prüfen
Unkorrekter Reifenluft-
druck verschlechtert die
Fahreigenschaften des Mo-
torrades und kann zu Unfällen
führen.
Korrekten Reifenluftdruck
sicherstellen.
Ventileinsätze neigen bei
hohen Geschwindigkei-
ten durch Zentrifugalkräfte
zum selbsttätigen Öffnen.
Um eine plötzlichen Verlust
des Reifenluftdruckes zu ver-
meiden, am Hinterrad Me-
460zBedienung
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tallventilkappe mit Gummi-
dichtring verwenden und gut
festschrauben.Unkorrekter Reifenluft-
druck reduziert die Le-
bensdauer der Reifen.
Korrekten Reifenluftdruck
sicherstellen.
Korrekten Reifenluftdruck
anhand der nachfolgenden
Daten prüfen.
Reifenluftdruck vorn
2,5 bar (Solobetrieb, bei
kaltem Reifen)
2,5 bar (Betrieb mit So-
zius und/oder Beladung,
bei kaltem Reifen) Reifenluftdruck hinten
2,9 bar (Solobetrieb, bei
kaltem Reifen) Reifenluftdruck hinten
2,9 bar (Betrieb mit So-
zius und/oder Beladung,
bei kaltem Reifen)
Bei ungenügendem Reifen-
luftdruck: Luftdruck korrigieren.
461zBedienung
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462zBedienung
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Fahren
Sicherheitshinweise . . . . . . . . . . . 64
Checkliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Anlassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Einfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Motorrad abstellen . . . . . . . . . . . . 69
Tanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
Reifendruck-Control RDC
SA
.... 72
Bremsanlage allgemein . . . . . . . . 73
Bremsanlage mit BMW Motorrad
Integral ABS . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
563zFahren
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SicherheitshinweiseFahrerausstattungKeine Fahrt ohne die richtige
Bekleidung! Tragen Sie im-
merHelm
Anzug
Handschuhe
Stiefel
Dies gilt auch für die Kurz-
strecke und zu jeder Jahres-
zeit. Ihr BMW Motorrad Part-
ner berät Sie gerne und hat
für jeden Einsatzzweck die
richtige Bekleidung.GeschwindigkeitBei Fahrten mit hoher Ge-
schwindigkeit können ver-
schiedene Randbedingungen
das Fahrverhalten des Motor-
rades negativ beeinflussen: Einstellung des Feder- und
Dämpfersystems
ungleich verteilte Ladung
lockere Bekleidung
zu geringer Reifenluftdruck
schlechtes Reifenprofil
etc.
Richtig beladen
Überladung und un-
gleichmäßige Beladung
können die Fahrstabilität des
Motorrades beeinträchtigen.
Zulässiges Gesamtgewicht
nicht überschreiten und Bela-
dungshinweise beachten.
Alkohol und Drogen
Schon kleine Mengen
an Alkohol oder Drogen
können das Wahrnehmungs-,
Urteils- und Entscheidungs-
vermögen sowie die Reflexe
erheblich beeinträchtigen. Die
Einnahme von Medikamenten kann diese Beeinträchtigun-
gen noch verstärken.
Nach Einnahme von Alkohol,
Drogen und/oder Medikamen-
ten nicht mehr fahren.
VergiftungsgefahrAbgase enthalten das farb-
und geruchlose, aber giftige
Kohlenmonoxid.
Das Einatmen von Ab-
gasen ist gesundheits-
schädlich und kann zu Be-
wusstlosigkeit oder Tod füh-
ren.
Abgase nicht einatmen. Mo-
tor nicht in geschlossenen
Räumen laufen lassen.Hochspannung
Das Berühren von span-
nungsführenden Teilen
des Zündsystems bei laufen-
dem Motor kann zu Strom-
schlägen führen.
564zFahren
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Bei laufendem Motor kei-
ne Teile des Zündsystems
berühren.KatalysatorWird durch Zündaussetzer
dem Katalysator unverbrann-
ter Kraftstoff zugeführt, be-
steht die Gefahr der Überhit-
zung und Beschädigung.
Deshalb folgende Punkte be-
achten:Kraftstoffbehälter nicht leer
fahren
Motor nicht mit abgezoge-
nem Zündkerzenstecker
laufen lassen
bei Motoraussetzern den
Motor sofort abstellen
nur unverbleiten Kraftstoff
tanken
vorgesehene Wartungsinter-
valle unbedingt einhalten. Unverbrannter Kraftstoff
zerstört den Katalysator.
Die aufgeführten Punkte zum
Schutz des Katalysators
beachten.
BrandgefahrAm Auspuff treten hohe Tem-
peraturen auf.
Berühren leicht
entflammbare Materialien
(z.B. Heu, Laub, Gras,
Bekleidung und Gepäck usw.)
den heißen Auspuff, können
diese in Brand geraten.
Achten Sie darauf, dass keine
leicht entflammbaren Materia-
lien in Kontakt mit der heißen
Auspuffanlage kommen.
Läuft der Motor länge-
re Zeit im Stand, ist die
Kühlung nicht ausreichend
und es kann zur Überhitzung
kommen. In Extremfällen ist
Fahrzeugbrand möglich. Motor nicht unnötig im Stand
laufen lassen. Nach dem
Starten sofort losfahren.
Manipulation des
Motorelektronik-
Steuergerätes
Manipulation des
Motorelektronik-
Steuergerätes kann zu
Schäden am Fahrzeug und
damit zu Unfällen führen.
Das Motorelektronik-
Steuergerät nicht
manipulieren.
Manipulation des
Motorelektronik-
Steuergerätes kann zu
mechanischen Belastungen
führen, auf die die Bauteile
des Motorrades nicht
ausgelegt sind. Für darauf
zurückzuführende Schäden
erlischt die Gewährleistung.
Das Motorelektronik-
565zFahren
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Steuergerät nicht
manipulieren.ChecklisteNutzen Sie die nachfolgende
Checkliste, um vor jeder Fahrt
wichtige Funktionen, Einstel-
lungen und Verschleißgrenzen
zu prüfen.Bremsfunktion
Bremsflüssigkeitsstände
vorn und hinten
Kupplungsfunktion
Kupplungsflüssigkeitsstand
Dämpfereinstellung und Fe-
dervorspannung
Profiltiefe und Reifenluft-
druck
sicherer Halt der Koffer und
des Gepäcks
In regelmäßigen Abständen: Motorölstand (bei jedem
Tankstopp)
Bremsbelagsverschleiß (bei
jedem dritten Tankstopp)
AnlassenSeitenstützeBei ausgeklappter Seiten-
stütze und eingelegtem Gang
lässt sich das Motorrad nicht
starten. Wurde das Motorrad
im Leerlauf gestartet und wird
anschließend bei ausgeklapp-
ter Seitenstütze ein Gang ein-
gelegt, geht der Motor aus.SchaltgetriebeDas Motorrad kann im Leer-
lauf oder bei eingelegtem
Gang mit gezogener Kupp-
lung gestartet werden. Betä-
tigen Sie die Kupplung erst
nach dem Einschalten der
Zündung, sonst kann der Mo-
tor nicht gestartet werden. Im
Leerlauf leuchtet die Kontroll-
leuchte Leerlauf grün und die
Ganganzeige im Multifunkti-
onsdisplay zeigt N.
Motor anlassenSchalter Not-Aus 1in Be-
triebsstellung A.
Zündung einschalten.
Pre-Ride-Check wird durch-
geführt. ( 67)
ABS-Eigendiagnose wird
durchgeführt. ( 68)
566zFahren
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Taste Anlasser1betätigen.
Bei sehr niedrigen Tem-
peraturen kann es not-
wendig sein, den Gasdrehgriff
beim Anlassvorgang zu betä-
tigen. Bei Umgebungstempe-
raturen unter 0 °C nach Ein-
schalten der Zündung Kupp-
lung betätigen.
Bei unzureichender Bat-
teriespannung wird der
Startvorgang automatisch
abgebrochen. Vor weiteren
Startversuchen die Batterie
laden oder Starthilfe geben
lassen. Motor springt an.
Sollte der Motor nicht an-
springen, kann die Stö-
rungstabelle weiterhelfen.
( 130)
Pre-Ride-CheckNach dem Einschalten
der Zündung führt die
Instrumentenkombination
einen Test der Warnleuchte
Allgemein durch. Dabei wird
die Warnleuchte zunächst in
rot und anschließend in gelb
zur Überprüfung angezeigt.
Dieser "Pre-Ride-Check"
genannte Test wird durch
den Schriftzug
CHECK!
im
Display gekennzeichnet. Wird
während des Testes der
Motor angelassen, wird der
Test abgebrochen. Phase 1
Warnleuchte Allgemein
leuchtet rot.
Hinweis
CHECK!
wird an-
gezeigt.
Phase 2 Warnleuchte Allgemein
leuchtet gelb.
Hinweis
CHECK!
wird an-
gezeigt.
Sollte die Warnleuchte Allge-
mein nicht dargestellt werden:
Kann die Warnleuchte
Allgemein nicht darge-
stellt werden, können einige
Funktionsstörungen nicht an-
gezeigt werden.
Auf die Anzeige der Warn-
leuchte Allgemein in rot und
gelb achten.
Fehler möglichst schnell von
einer Fachwerkstatt behe-
ben lassen, am besten von
567zFahren
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einem BMW Motorrad Part-
ner.ABS-EigendiagnoseDie Funktionsbereitschaft des
BMW Motorrad Integral ABS
wird durch die Eigendiagnose
überprüft. Die Eigendiagno-
se erfolgt automatisch nach
Einschalten der Zündung.
Zur Überprüfung der Rad-
sensoren muss das Motorrad
schneller als 5 km/h fahren.
Phase 1Überprüfung der diagnos-
tizierbaren Systemkompo-
nenten im Stand. Warnleuchte ABS blinkt.
Mögliche Ländervariante
der Warnleuchte ABS. Phase 2
Überprüfung der Radsenso-
ren beim Anfahren. Warnleuchte ABS blinkt.
Mögliche Ländervariante
der Warnleuchte ABS.
ABS-Eigendiagnose
abgeschlossen Die Warnleuchte ABS er-
lischt.
Wird nach Abschluss der
ABS-Eigendiagnose ein
ABS-Fehler angezeigt: Weiterfahrt möglich. Es ist
zu beachten, dass weder
ABS- noch Integralfunktion
zur Verfügung stehen.
Fehler möglichst schnell von
einer Fachwerkstatt behe-
ben lassen, am besten von
einem BMW Motorrad Part-
ner.
EinfahrenDie ersten 1000 kmWährend der Einfahrzeit in
häufig wechselnden Last-
und Drehzahlbereichen fah-
ren.
Kurvenreiche und leicht hü-
gelige Fahrstrecken wählen,
jedoch möglichst keine Au-
tobahnen.
Das Überschreiten der
Einfahrdrehzahlen erhöht
den Motorverschleiß.
An die vorgeschriebenen Ein-
fahrdrehzahlen halten.
Einfahrdrehzahlen nicht
überschreiten.
Einfahrdrehzahlen
<7000 min
-1
Keine Volllastbeschleuni-
gungen.
568zFahren