Seat Altea Freetrack 2011 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: SEAT, Model Year: 2011, Model line: Altea Freetrack, Model: Seat Altea Freetrack 2011Pages: 313, PDF-Größe: 8.43 MB
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Intelligente Technik199
Sicher ist sicher
Hinweise zur Bedienung
Rat und Tat
Te c h n i s c h e D a t e n
Die ASR wird automatisch beim Starten des Motors eingeschaltet. Sie kann
auch durch einen kurzen Druck auf den Knopf an der Mittelkonsole ein- oder
ausgeschaltet werden.
Bei ausgeschalteter ASR leuchtet die Kontrollleuchte auf. Normaler-
weise sollte die ASR immer eingeschaltet sein. Nur in bestimmten Ausnahme-
situationen, wenn Schlupf erwünscht wird, ist es sinnvoll, die Anlage auszu-
schalten, z.B.
•beim Fahren mit kleinerem Notrad;•beim Fahren mit Schneeketten;•bei Fahrten durch hohen Schnee oder auf weichem Untergrund;•wenn das Fahrzeug feststeckt, um es „herauszuschaukeln“.
Anschließend sollte die ASR wieder eingeschaltet werden.ACHTUNG!
•Die Gesetze der Physik können auch durch die ASR nicht außer Kraft
gesetzt werden. Dies ist vor allem bei Fahrten auf rutschiger oder nasser
Straße oder beim Fahren mit Anhänger zu beachten.•Die Fahrweise muss deshalb stets dem Fahrbahnzustand und der
Verkehrssituation angepasst werden. Die durch ASR erhöhte Fahrsicher-
heit darf Sie nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten.Vo rsi ch t!
•Um die störungsfreie Funktion der ASR zu gewährleisten, müssen an allen
vier Rädern identische Reifen montiert sein. Eine unterschiedliche Lauffläche
an jedem Reifen kann zur Verringerung der Motorleistung führen.•Änderungen am Fahrzeug (z.B. am Motor, an der Bremsanlage, am Fahr-
werk oder eine andere Räder-/Reifenkombination) können die Funktion des
ABS und der ASR beeinflussen.
XDS*
Quersperr-DifferentialBeim Befahren einer Kurve ermöglicht die elektronische Quersperre, dass das
Rad auf der Kurvenaußenseite schneller dreht als das Rad auf der Innenseite.
Das sich schneller drehende Rad (Außen seite) wird weniger angetrieben als
das Rad auf der Innenseite. Dies kann in bestimmten Situationen dazu
führen, dass der auf das Rad an der Innenseite gegebene Antrieb übermäßig
hoch ist, was zu Schlupf führen kann. Im Gegensatz hierzu erhält das Rad auf
der Außenseite weniger Antrieb als es übertragen könnte. Dieser Effekt führt
zu einem Verlust der Seitenhaftung an der Vorderachse, was sich als Unter-
steuern oder „Verlängerung“ des Fahrwegs darstellt.
Das System XDS kann dies über die Signale und Sensoren des ESP erkennen
und diesen Effekt korrigieren.
Das XDS bremst das Rad auf der Kurveninnenseite über das ESP, das dem zu
hohem Antriebsmoment an diesem Rad entgegenwirkt. Dies führt dazu, dass
der vom Fahrer eingeschlagene Weg präziser zurückgelegt wird.
Das System XDS funktioniert in Verbindung mit dem ESP und ist immer aktiv,
auch wenn die Antriebsschlupfregelung ASR abgeschaltet wurde.
OFF
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Intelligente Technik
200Elektronisches Stabilisierungsprogramm
(ESP)*Allgemeines
Das Elektronische Stabilisierungsprogramm erhöht die Fahr-
stabilität.Durch das Elektronische Stabilisierungsprogramm wird die Rutschgefahr
verringert.
Das elektronische Stabilisierungsprogramm (ESP) umfasst die Systeme ABS,
EDS, ASR und Empfehlung zur Handhabung der Lenkung.
Elektronisches Stabilisierungsprogramm (ESP)*
Das ESP verringert die Rutschgefahr, indem es die Räder einzeln bremst.
Durch die Lenkbewegung und die Fahrgeschwindigkeit wird die vom Fahrer
gewünschte Fahrtrichtung bestimmt und fortlaufend mit dem tatsächlichen
Fahrzeugverhalten verglichen. Bei Abweichungen, wie z.B. beginnendes
Schleudern des Fahrzeugs, bremst das ESP das geeignete Rad automatisch
ab.
Durch die Bremswirkung auf das Rad gewinnt das Fahrzeug seine Fahrstabi-
lität zurück. Wenn das Fahrzeug zum Übersteuern neigt (Ausbrechen des
Hecks), greift das System am kurvenäußeren Vorderrad regelnd ein.
Empfehlung zur Handhabung der Lenkung
Dies ist eine zusätzliche Sicherheitsfunktion im ESP. Mit dieser Funktion kann
der Fahrer das Fahrzeug in einer kritischen Situation leichter beherrschen.
Wenn man zum Beispiel eine abrupte Bremsung auf einem Untergrund mit
unterschiedlicher Haftung ausführen muss, neigt das Fahrzeug dazu, nach
rechts bzw. links auszubrechen. Dieser Zustand wird vom ESP erkannt, und
unterstützt den Fahrer mit einer Gegenlenkbewegung der elektromechani-
schen Lenkung. Diese Funktion bietet dem Fahrer lediglich eine Empfehlung zur Lenkungs-
handhabung in kritischen Situationen.
Das Fahrzeug wird mittels dieser Funktion nicht selbst gelenkt, der Fahrer ist
immer für die Kontrolle der Lenkung seines Fahrzeugs verantwortlich.
ACHTUNG!
•Die Gesetze der Physik können auch durch das ESP nicht außer Kraft
gesetzt werden. Dies ist vor allem bei Fahrten auf rutschiger oder nasser
Straße oder beim Fahren mit Anhänger zu beachten.•Die Fahrweise muss deshalb stets dem Fahrbahnzustand und der
Verkehrssituation angepasst werden. Die durch ESP erhöhte Fahrsicherheit
sollte nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten.Vo rsi ch t!
•Um die störungsfreie Funktion des ESP zu gewährleisten, müssen an allen
vier Rädern identische Reifen montiert sein. Eine unterschiedliche Lauffläche
an jedem Reifen kann zur Verringerung der Motorleistung führen.•Änderungen am Fahrzeug (z.B. am Motor, an der Bremsanlage, am Fahr-
werk oder eine andere Räder-/Reifenkombination) können die Funktion von
ABS, EDS, ESP und ASR beeinflussen.Antiblockiersystem (ABS)Das Antiblockiersystem verhindert das Blockieren der Antriebsräder beim
Bremsen ⇒Seite 198.
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Intelligente Technik201
Sicher ist sicher
Hinweise zur Bedienung
Rat und Tat
Te c h n i s c h e D a t e n
Elektronische Differenzialsperre (EDS)*
Die Elektronische Differenzialsperre verhindert das Durch-
drehen der Antriebsräder.Durch die EDS wird selbst bei ungünstigen Fahrbahnverhältnissen das
Anfahren, Beschleunigen und Bergauffahren wesentlich erleichtert bzw.
überhaupt erst ermöglicht.
Das System kontrolliert über die ABS-Sensoren die Umdrehungszahl der
Antriebsräder. (Bei einer Störung der EDS leuchtet die ABS-Kontrollleuchte
auf ⇒Seite 85).
Bei einer Fahrgeschwindigkeit von nicht über 80 km/h werden die Abwei-
chungen von ca. 100 U/Min. zwischen den Antriebsrädern aufgrund einer
teilweise glatten Fahrbahn ausgeglichen, indem das durchdrehende Rad
abgebremst, und die Antriebsleistung über das Differential an das andere
Rad übertragen wird.
Damit die Scheibenbremse des abgebremsten Rades nicht zu sehr erhitzt,
schaltet sich die EDS bei ungewöhnlich starker Beanspruchung automatisch
aus. Das Fahrzeug bleibt betriebsbereit und hat die gleichen Eigenschaften
wie ein Fahrzeug ohne EDS. Aus diesem Grund wird das Ausschalten der EDS
nicht angezeigt.
Sobald die Bremse abgekühlt ist, schaltet sich die EDS automatisch wieder
ein.
ACHTUNG!
•Beim Beschleunigen auf glatter Fahrbahn, z.B. bei Eis und Schnee,
vorsichtig Gas geben. Die Antriebsräder können trotz EDS durchdrehen und
die Fahrstabilität beeinträchtigen – Unfallgefahr.•Die Fahrweise muss stets dem Fahrbahnzustand und der Verkehrssitu-
ation angepasst werden. Die durch EDS erhöhte Fahrsicherheit darf Sie
nicht zu riskantem Fahrverhalten verleiten.
Vo rsi ch t!
Änderungen am Fahrzeug (z.B. am Motor, an der Bremsanlage, am Fahrwerk
oder eine andere Räder-/Reifenkombination) können die Funktion der EDS
beeinflussen ⇒Seite 225.Antriebsschlupfregelung ASRDie Antriebsschlupfregelung verhindert das Durchdrehen der Antriebsräder
beim Beschleunigen ⇒Seite 198.Allradantrieb*
Beim Allradantrieb werden alle 4 Räder angetrieben.Allgemeine Hinweise
Der Allradantrieb funktioniert völlig automatisch. Die Verteilung der Antriebs-
kraft erfolgt auf alle 4 Räder. Sie wird automatisch Ihrem Fahrverhalten sowie
den jeweiligen Fahrbahnverhältnissen angepasst.
Das Allrad-Antriebskonzept ist auf eine hohe Motorleistung zugeschnitten.
Ihr Fahrzeug ist außergewöhnlich leistungsfähig und hat sowohl bei
normalen Fahrbahnverhältnissen als auch bei Schnee und Eis vorzügliche
Fahreigenschaften.
Winterreifen
Durch den Allradantrieb hat Ihr Fahrzeug schon mit der serienmäßigen Berei-
fung bei winterlichen Straßenverhältnissen einen guten Vortrieb. Trotzdem
empfehlen wir Ihnen, im Winter auf allen 4 Rädern Winter- bzw. Allwetter-
reifen zu verwenden, da hierdurch vor allem auch die Bremswirkung verbes-
sert wird.
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Intelligente Technik
202Schneeketten
Wenn Schneekettenpflicht besteht, müssen Sie auch bei Fahrzeugen mit
Allradantrieb Schneeketten verwenden.
Reifen ersetzen
Bei Fahrzeugen mit Allradantrieb dürfen nur Reifen mit gleichem Abrollum-
fang verwendet werden ⇒ Seite 252.
ACHTUNG!
•Auch bei Fahrzeugen mit Allradantrieb sollten Sie Ihre Fahrweise stets
dem Fahrbahnzustand und der Verkehrssituation anpassen. Das erhöhte
Sicherheitsangebot darf nicht dazu verleiten, ein Sicherheitsrisiko einzu-
gehen! Andernfalls besteht Unfallgefahr!•Das Bremsvermögen ihres Fahrzeugs ist durch die Haftfähigkeit der
Reifen begrenzt. Es ist daher nicht anders als bei einem zweiradgetrie-
benen Fahrzeug. Lassen sie sich deshalb nicht durch die auch noch bei
glatter, rutschiger Fahrbahn vorhandene Beschleunigung zu einer zu
hohen Geschwindigkeit verleiten. Andernfalls besteht Unfallgefahr!•Beachten sie bitte bei nasser Fahrbahn, dass bei zu hoher Geschwin-
digkeit die Vorderräder „aufschwi mmen“ können (Aquaplaning). Dabei
wird – anders als bei Fahrzeugen mit Frontantrieb – der Beginn des
„Aufschwimmens“ nicht durch ein plötzliches Hochdrehen des Motors
angezeigt. Aus den angeführten Gründen passen Sie bitte Ihre Geschwin-
digkeit immer dem Zustand der Fa hrbahn an. Andernfalls besteht
Unfallgefahr!
Bremsen
Was beeinflusst die Bremswirkung negativ?Neue Bremsbeläge
Neue Bremsbeläge müssen sich erst „einschleifen“ und haben während der
ersten 400 km noch nicht die optimale Reibkraft. Die etwas verminderte
Bremskraft können Sie jedoch durch einen stärkeren Druck auf das Brem-
spedal ausgleichen. Beim Einfahren des Fahrzeugs sollten die Bremsen nicht
überlastet werden.
Abnutzung
Die Abnutzung der Bremsbeläge ist in hohem Maße von den Einsatzbedin-
gungen und der Fahrweise abhängig. Insbesondere, wenn Sie häufig im
Stadt- und Kurzstreckenverkehr oder sehr sportlich fahren.
Nässe oder Streusalz
Bei einer Geschwindigkeit über 80 km/h und bei eingeschaltetem Frontwi-
scher nähert die Bremsanlage die Bremsbeläge kurzzeitig an die Brems-
scheiben an. Dies geschieht - vom Fahrer unbemerkt - in regelmäßigen Inter-
vallen und verschafft eine schneller Bremswirkung bei der Fahrt auf nasser
Straße.
In bestimmten Situationen, wie z.B. nach Wasserdurchfahrten, bei heftigen
Regenfällen oder nach der Fahrzeugwäsche, kann die Wirkung der Bremsen
wegen feuchter bzw. im Winter vereister Bremsscheiben und Bremsbeläge
verzögert einsetzen. Die Bremsen müssen erst „trockengebremst“ werden.
Auch bei Fahrten auf salzgestreuten Straßen kann die volle Bremswirkung
verzögert einsetzen, wenn Sie längere Zeit nicht gebremst hatten. Die Salz-
schicht auf den Bremsscheiben und Bremsbelägen muss beim Bremsen erst
abgeschliffen werden.
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Intelligente Technik203
Sicher ist sicher
Hinweise zur Bedienung
Rat und Tat
Te c h n i s c h e D a t e n
Korrosion
Korrosion an den Bremsscheiben und Verschmutzung der Beläge werden
begünstigt durch lange Standzeiten, geringe Laufleistung und geringe Bean-
spruchung.
Bei geringer Beanspruchung der Bremsanlage sowie bei vorhandener Korro-
sion empfehlen wir, durch mehrmaliges stärkeres Bremsen aus höherer
Geschwindigkeit die Bremsscheiben und Bremsbeläge zu reinigen
⇒.
Fehler in der Bremsanlage
Wenn Sie beobachten, dass sich der Bremspedalweg plötzlich verlängert hat,
dann ist möglicherweise ein Bremskreis der Zweikreisbremsanlage ausge-
fallen. Fahren Sie unverzüglich zum nächsten Fachbetrieb, um den Schaden
beheben zu lassen. Fahren Sie auf dem Weg dorthin mit reduzierter
Geschwindigkeit und stellen Sie sich dabei auf längere Bremswege und
einen höheren Pedaldruck ein.
Niedriger Bremsflüssigkeitsstand
Bei einem zu niedrigen Bremsflüssigkeitsstand können Störungen in der
Bremsanlage auftreten. Der Stand der Bremsflüssigkeit wird elektronisch
überwacht.
Bremskraftverstärker
Der Bremskraftverstärker verstärkt den Druck, den Sie mit dem Bremspedal
erzeugen. Der Bremskraftverstärker arbeitet nur bei laufendem Motor.
ACHTUNG!
•Führen Sie Abbremsungen zum Zweck der Reinigung der Bremsanlage
nur durch, wenn die Straßenverhältniss e dies zulassen. Andere Verkehrs-
teilnehmer dürfen nicht gefährdet werden - Unfallgefahr!•Vermeiden Sie, dass sich das Fahrzeug im Leerlauf bei abgestelltem
Motor bewegt. Andernfalls besteht Unfallgefahr!
Vo rsi ch t!
•Lassen Sie niemals die Bremse durch leichten Pedaldruck „schleifen“,
wenn Sie nicht wirklich bremsen müssen. Dies führt zum Überhitzen der
Bremsen und damit zu einem längeren Bremsweg und zu größerem
Verschleiß.•Bevor Sie eine längere Strecke mit starkem Gefälle befahren, verringern
Sie bitte die Geschwindigkeit, schalten Sie in den nächst niedrigeren Gang
(Schaltgetriebe) bzw. wählen Sie eine niedrigere Fahrstufe (Automatikge-
triebe). Dadurch nutzen Sie die Bremswirkung des Motors aus und entlasten
die Bremsen. Müssen Sie zusätzlich bremsen, so tun Sie dies nicht anhal-
tend, sondern in Intervallen.Hinweis
•Arbeitet der Bremskraftverstärker nicht, weil z.B. das Fahrzeug abge-
schleppt werden muss oder weil ein Schaden am Bremskraftverstärker aufge-
treten ist, müssen Sie das Bremspedal wesentlich kräftiger treten als norma-
lerweise.•Wenn Sie nachträglich einen Frontspoiler oder Radvollblenden oder
dergleichen montieren lassen, müssen Sie sicherstellen, dass die Luftzufuhr
zu den Vorderrädern nicht beeinträchtigt wird - andernfalls könnte die Brems-
anlage zu heiß werden. Servolenkung (Servotronic*)
Die Servolenkung unterstützt bei laufendem Motor den
Fahrer beim Lenken.Die Servolenkung unterstützt den Fahrer, so dass er zum Lenken nur wenig
Kraft aufwenden muss. Bei Fahrzeugen mit Servotronic* wird die Lenkkraft-
unterstützung der Servolenkung in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindig-
keit elektronisch angepasst.
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Intelligente Technik
204Bei einem Ausfall der Servotronic* bleibt die Funktion der Servolenkung
weiterhin erhalten. Die Servolenkung wird jedoch nicht mehr an die Fahrge-
schwindigkeit angepasst. Den Ausfall der elektronischen Regelung können
Sie am besten daran erkennen, dass Sie beim Rangieren des Fahrzeugs (also
bei niedriger Geschwindigkeit) mehr Kraft zum Lenken als gewöhnlich
aufbringen müssen. Der Fehler sollte so bald wie möglich von einem Fachbe-
trieb behoben werden.
Wenn der Motor nicht läuft, arbeitet auch die Servolenkung nicht. In diesem
Fall lässt sich das Lenkrad nur sehr schwer drehen.
Wird die Lenkung im Stand voll eingeschlagen, beanspruchen Sie das Servo-
lenksystem sehr stark. Ein solcher Volleinschlag macht sich durch Geräusche
bemerkbar. Außerdem wird dabei die Leerlaufdrehzahl des Motors abge-
senkt.
Vo rsi ch t!
Lassen Sie die Lenkung bei laufendem Motor nicht länger als 15 Sekunden
voll eingeschlagen. Andernfalls könnte die Servolenkung beschädigt
werden.
Hinweis
•Bei einem Ausfall der Servolenkung oder bei stehendem Motor
(Abschleppen) bleibt das Fahrzeug weiterhin voll lenkfähig. Zum Lenken
muss jedoch mehr Kraft aufgewendet werden.•Bei undichter oder defekter Anlage sollten Sie möglichst umgehend einen
Fachbetrieb aufsuchen.•Die Servolenkung benötigt ein spezielles Hydrauliköl. Der entsprechende
Behälter befindet sich im Motorraum vorne links. Der richtige Flüssigkeits-
stand ist wichtig für das einwandfreie Funktionieren der Servolenkung. Der
Flüssigkeitsstand wird im Rahmen des Inspektions-Service überprüft.
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Fahren und Umwelt205
Sicher ist sicher
Hinweise zur Bedienung
Rat und Tat
Te c h n i s c h e D a t e n
Fahren und UmweltEinfahrenMotor einfahren
Der neue Motor muss während der ersten 1.500 Kilometer
eingefahren werden.Bis 1.000 Kilometer
– Fahren Sie nicht schneller als mit 2/3 der Höchstgeschwindig-
keit.
– Beschleunigen Sie nicht mit Vollgas.
– Vermeiden Sie hohe Drehzahlen.
– Fahren Sie nicht mit Anhänger.
Von 1.000 bis 1.500 Kilometer
– Steigern Sie die Fahrleistung allmählich auf die Höchstgeschwin-
digkeit bzw. auf die höchstzulässige Motordrehzahl.Während der ersten Betriebsstunden weist der Motor eine höhere innere
Reibung auf als später, wenn sich alle beweglichen Teile aufeinander einge-
spielt haben.
Umwelthinweis
Wird der neue Motor schonend eingefahren, erhöht sich die Lebensdauer des
Motors bei gleichzeitig geringerem Ölverbrauch.
Bremswirkung und Bremsweg
Bremswirkung und Bremsweg werden von unterschiedlichen
Fahrsituationen und Fahrbahnverhältnissen beeinflusst.Für eine gute Bremswirkung ist es wichtig, dass die Bremsbeläge nicht abge-
nutzt sind. Die Abnutzung der Bremsbeläge ist sehr von den Einsatzbedin-
gungen und der Fahrweise abhängig. Wenn Sie häufig im Stadt- und Kurzstre-
ckenverkehr oder sehr sportlich fahren, empfehlen wir Ihnen, die Stärke der
Bremsbeläge öfter vom Fachbetrieb prüfen zu lassen als es im Service-Plan
angegeben wird.
Beim Fahren mit nassen Bremsen , wie z.B. nach Wasserdurchfahrten, bei
heftigen Regenfällen oder nach einer Fahrzeugwäsche, ist die Wirkung der
Bremsen wegen feuchter oder im Winter vereister Bremsscheiben schlechter:
Die Bremsen müssen erst „trockengebremst“ werden.
ACHTUNG!
Längere Bremswege oder Beeinträchtigungen der Bremsanlage erhöhen
die Unfallgefahr.•Neue Bremsbeläge müssen sich einschleifen und haben auf den ersten
400 km noch nicht die optimale Reibkraft. Die etwas verminderte Brems-
kraft können Sie jedoch durch einen stärkeren Druck auf das Bremspedal
ausgleichen. Das gilt auch später nach einem Bremsbelagwechsel.•Bei nassen bzw. vereisten Bremsen und bei Fahrten auf salzgestreuten
Straßen kann die Wirkung der Bremsen verzögert einsetzen.•An Gefällen werden die Bremsen stark beansprucht und erhitzen sehr
schnell. Bevor Sie eine längere Strecke mit starkem Gefälle befahren,
verringern Sie die Geschwindigkeit, scha lten Sie in einen niedrigeren Gang
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Fahren und Umwelt
206bzw. wählen Sie eine niedrigere Fahr stufe. Damit nutzen Sie die Wirkung
der Motorbremse und entlasten die Bremsen.•Lassen Sie niemals die Bremse durch leichten Pedaldruck „schleifen“.
Eine Dauerbremsung führt zum Überhitzen der Bremsen und damit zu
einem längeren Bremsweg. Bremsen Sie statt dessen in Intervallen.•Lassen Sie das Fahrzeug nie mit abgestelltem Motor rollen. Der
Bremsweg verlängert sich erheblich, wenn der Bremskraftverstärker nicht
wirkt.•Bei zu alter Bremsflüssigkeit kann es bei sehr starker Beanspruchung
der Bremse zu Dampfblasenbildung in der Bremsanlage kommen. Dadurch
wird die Bremswirkung beeinträchtigt.•Nicht serienmäßige oder beschädigte Frontspoiler können die Belüf-
tung der Bremsen beeinträchtigen und zum Überhitzen der Bremsen
führen. Vor dem Kauf von Zubehörteilen sind die entsprechenden Hinweise
⇒ Seite 225, „Technische Änderungen“ zu beachten.•Wenn ein Bremskreis ausgefallen ist, verlängert sich der Bremsweg
erheblich! Suchen Sie umgehend eine n Fachbetrieb auf und vermeiden Sie
unnötige Fahrten.
Abgasreinigungsanlage Katalysator*Damit der Katalysator lange hält
– Bei Benzinmotoren darf nur bleifreies Benzin verwendet werden, da der Katalysator durch Blei stark beschädigt werden kann.
– Fahren Sie den Kraftstofftank nicht völlig leer. – Füllen Sie beim Ölwechsel oder Nachfüllen nicht zu viel Motoröl
ein ⇒Seite 236, „Motoröl nachfüllen E“.
– Schleppen Sie das Fahrzeug nicht an, sondern verwenden Sie Starthilfekabel ⇒Seite 280.
Falls Sie während der Fahrt Fehlzündungen, Leistungsabfall oder einen
schlechten Motorrundlauf beobachten, vermindern Sie die Geschwindigkeit
sofort und lassen Sie das Fahrzeug im nächsten Fachbetrieb überprüfen. Die
Abgaswarnleuchte leuchtet generell im Falle der beschriebenen Symptome
auf ⇒Seite 79. Unverbrannter Kraftstoff könnte so in die Abgasanlage und
somit in die Atmosphäre gelangen. Außerdem kann der Katalysator durch
Überhitzung beschädigt werden.
ACHTUNG!
Der Abgaskatalysator wird sehr heiß! Brandgefahr!•Stellen Sie das Fahrzeug so ab, dass der Katalysator nicht mit
trockenem Gras oder leicht entflammbaren Materialen unter dem Fahrzeug
in Berührung kommt.•Verwenden Sie niemals zusätzlichen Unterbodenschutz oder korrosi-
onsschützende Mittel für Auspuffrohre, Katalysatoren oder Hitzeschilde.
Während der Fahrt könnten sich diese Substanzen entzünden.Vo rsi ch t!
Der Kraftstoffbehälter darf nie ganz leer gefahren werden, weil es dann durch
die unregelmäßige Kraftstoffversorgung zu Fehlzündungen kommen kann.
Dabei gelangt unverbranntes Benzin in die Abgasanlage – das kann zur Über-
hitzung und Beschädigung des Katalysators führen.
ACHTUNG! Fortsetzung
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Fahren und Umwelt207
Sicher ist sicher
Hinweise zur Bedienung
Rat und Tat
Te c h n i s c h e D a t e n
Umwelthinweis
Auch bei einwandfrei arbeitender Abgasreinigungsanlage kann bei
bestimmten Betriebszuständen des Motors ein schwefelartiger Abgasgeruch
entstehen. Dies hängt vom Schwefelanteil des Kraftstoffs ab. Oft hilft die
Wahl einer anderen Kraftstoffmarke.Dieselpartikelfilter*
Der Dieselpartikelfilter eliminiert den bei der Verbrennung
des Dieselkraftstoffs entstehenden Ruß.Wenn auf dem Fahrzeugdatenträger (Rückseite des „Service-Plans“) „PR
7GG“ bzw. „7MG“ angegeben ist, ist Ihr Fahrzeug mit DPF (Dieselpartikel-
filter) ausgestattet ⇒Abb. 152 .
Der Dieselpartikelfilter filtert nahezu alle Rußpartikel aus der Abgasanlage.
Bei einer normalen Fahrweise wird der Filter automatisch gereinigt. Sollte
sich der Filter nicht selbst reinigen können (z.B. weil das Fahrzeug immer nur auf Kurzstrecken verwendet wird), sammelt sich Ruß im Filter an und die
Kontrollleuchte
des Dieselpartikelfilters leuchtet auf. Dies deutet nicht
auf einen Schaden hin, sondern informiert Sie, dass der Filter sich nicht
selbst regenerieren konnte und Sie daher den Reinigungsvorgang selbst
einleiten müssen. Siehe ⇒Seite 84.
ACHTUNG!
•Aufgrund der hohen Temperaturen, die im Dieselpartikelfilter erreicht
werden, sollte das Fahrzeug so abgestellt werden, dass das Abgasrohr
keinen Kontakt mit leicht entzündlichen Materialien erhält, die sich unter
dem Fahrzeug befinden können. Andernfalls besteht Brandgefahr!Vo rsi ch t!
•Ihr Fahrzeug ist nicht für die Verwendung von Biodiesel ausgelegt.
Betanken Sie das Fahrzeug unter keinen Umständen mit diesem Kraftstoff.
Die Verwendung von Biodiesel kann zu Schäden am Motor und an der Kraft-
stoffanlage führen. Die Zugabe von Biodiesel zum Dieselkraftstoff durch den
Hersteller gemäß der Norm EN 590 ist zulässig und führt nicht zu Schäden am
Motor oder an der Kraftstoffanlage.•Durch die Verwendung von Dieselkraftstoffen mit erhöhtem Schwefelan-
teil kann die Lebensdauer des Dieselpartikelfilter erheblich verkürzt werden.
In welchen Ländern ein Dieselkraftstoff mit erhöhtem Schwefelanteil
verwendet wird, erfragen Sie bitte bei Ihrer Vertragswerkstatt.Wirtschaftlich und umweltbewusst fahren Wirtschaftlich und umweltbewusst fahrenDer Kraftstoffverbrauch, die Umweltbelastung und der Verschleiß von Motor,
Bremsen und Reifen hängen im Wesentlichen von Ihrem Fahrstil ab. Durch
Abb. 152 Fahrzeugda-
tenträger auf der Rück-
seite des Service-Plans
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Fahren und Umwelt
208vorausschauende und ökonomische Fahrweise lässt sich der Kraftstoffver-
brauch um 10 - 15% reduzieren. Im Anschluss präsentieren wir Ihnen einige
Vorschläge, mit denen Sie sowohl die Umweltbelastung reduzieren wie auch
Geld sparen können.
Vorausschauendes Fahren
Beim Beschleunigen verbraucht ein Fahrzeug den meisten Kraftstoff. Wenn
Sie vorausschauend fahren, müssen Sie weniger bremsen und demzufolge
auch weniger beschleunigen. Lassen Sie das Fahrzeug mit einem einge-
legten Gang rollen, wenn Sie z.B. weiter vorne eine rote Ampel erkennen.
Diese Art des Bremsens schützt die Bremsen und die Reifen vor Verschleiß;
keine Abgasemissionen und kein Kraftstoffverbrauch sind die Folge (Schu-
babschaltung).
Energiesparend schalten
Eine wirksame Art Kraftstoff zu sparen ist das frühe Hochschalten: Wer die
Gänge ausfährt, verbraucht unnötig Kraftstoff.
Schaltgetriebe: schalten Sie so früh wie möglich vom ersten in den zweiten
Gang. Unsere Empfehlung ist, dass Sie bei einer Motordrehzahl von ca. 2.000
U/min in den nächsthöheren Gang schalten. Halten Sie sich an die im Kombi-
instrument angezeigte „Gangempfehlung“ ⇒ Seite 63.
Vollgas vermeiden
Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit Ihres Fahrzeuges sollten Sie möglichst
nie ganz ausnutzen. Kraftstoffverbrauch, Schadstoffemission und Fahrgeräu-
sche nehmen bei hohen Geschwindigkeiten überproportional zu. Langsamer
fahren spart Kraftstoff.
Leerlauf vermeiden
Im Stau, an Bahnschranken und Ampeln mit längerer Rotphase lohnt es sich,
den Motor abzustellen. Schon nach 30-40 Sekunden Motorpause ist die
Kraftstoffersparnis größer als die extra Kraftstoffmenge, die für das erneute
Anlassen des Motors benötigt wird.
Im Leerlauf dauert es sehr lange, bis der Motor betriebswarm wird. In der
Warmlaufphase sind jedoch Verschleiß und Schadstoffausstoß besonders hoch. Deshalb sollten Sie sofort nach dem Start losfahren. Vermeiden Sie
dabei hohe Drehzahlen.
Regelmäßige Wartung
Mit den regelmäßig und vor längeren Fahrten ausgeführten Wartungsar-
beiten stellen Sie sicher, dass Sie nicht mehr Kraftstoff als notwendig
verbrauchen. Der Wartungszustand Ihres Fahrzeugs wirkt sich nicht nur auf
die Verkehrssicherheit und Werterhaltung positiv aus, sondern auch auf den
Kraftstoffverbrauch
.
Ein schlecht eingestellter Motor kann zu einem Kraftstoffverbrauch führen,
der 10 % höher ist als normal!
Kurzstrecken vermeiden
Der Motor und die Abgasreinigungsanlage müssen ihre optimale Betriebs-
temperatur erreicht haben, um den Verbrauch und die Schadstoffemission
wirkungsvoll zu verringern.
Bei kaltem Motor ist der Kraftstoffverbrauch verhältnismäßig sehr viel höher.
Erst nach etwa vier Kilometern ist der Motor betriebswarm und der Verbrauch
hat sich normalisiert. Kurzstrecken sollten Sie deshalb nach Möglichkeit
vermeiden.
Reifenfülldruck beachten
Ein richtiger Reifendruck hilft Kraftstoff sparen. Bereits ein bar zu wenig kann
den Kraftstoffverbrauch um 5% erhöhen. Zu niedriger Reifenfülldruck führt
außerdem durch den erhöhten Rollwiderstand zu einem stärkeren Ve rschlei ß
der Reifen und verschlechtert das Fahrverhalten.
Prüfen Sie den Reifenfülldruck immer am kalten Reifen.
Fahren Sie Winterreifen nicht ganzjährig, denn das kostet bis zu 10% mehr
Kraftstoff.
Kein unnötiger Ballast
Da jedes Kilogramm mehr Gewicht den Kraftstoffverbrauch erhöht, lohnt sich
ein Blick in den Gepäckraum, um unnötigen Ballast zu vermeiden.
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