JEEP GRAND CHEROKEE 2013 Betriebsanleitung (in German)
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Anhängerbetrieb ist stets vorsichtig zu fahren,
und die Anhängerstützlast-Empfehlungen sind
unbedingt zu beachten! Weitere Informationen
hierzu finden Sie unter „Anhängerkupplung“ in
„Start und Betrieb“. Bei aktivierter Anhänger-
Schlingerstabilisierung (TSC) blinkt die Warn-
leuchte für das elektronische Stabilitätspro-
gramm (ESP), die Motorleistung wird verringert,
und Sie spüren eine Betätigung der Bremsen
an einzelnen Rädern bei dem Versuch, den
Anhänger zu stabilisieren. Die Anhänger-
Schlingerstabilisierung (TSC) wird deaktiviert,
wenn sich das ESP-System in der Betriebsart
„Teilabschaltung“ befindet.
WARNUNG!
Wenn die Anhänger-Schlingerstabilisierung
(TSC) beim Fahren aktiviert wird, verlangsa-
men Sie das Fahrzeug, halten Sie an der
nächsten sicheren Stelle an und korrigieren
Sie die Anhängerlast, damit der Anhänger
nicht mehr schlingert.
Berganfahrassistent (HSA)Das HSA-System unterstützt den Fahrer beim
Anfahren an Steigungen. Das HSA-System hält
den vom Fahrer beaufschlagten Bremsdruck
noch für eine kurze Zeit, nachdem der Fahrer
den Fuß vom Bremspedal nimmt. Wenn der
Fahrer während dieser Zeit nicht das Gaspedal
betätigt, gibt das System den Bremsdruck frei
und das Fahrzeug rollt nach hinten. Das System
gibt im gleichen Maß Bremsdruck frei, wie das
Gaspedal durchgetreten wird, um das Fahrzeug
in die beabsichtigte Fahrtrichtung zu bewegen.
Bedingungen für eine Aktivierung des
HSA-Systems
Die Aktivierung des Berganfahrassistenten
setzt folgende Bedingungen voraus:
•Das Fahrzeug muss stehen.
• Das Gefälle bzw. die Steigung muss mindes-
tens (ungefähr) 6 % betragen.
• Die Gangwahl muss mit der Fahrtrichtung
bergauf übereinstimmen (Vorwärtsgang ein-
gelegt, wenn die Fahrzeugfront bergauf ge-
richtet ist, Rückwärtsgang eingelegt, wenn
das Fahrzeugheck bergauf gerichtet ist) Das HSA-System funktioniert im Rückwärts-
gang und in allen Vorwärtsgängen, wenn die
Aktivierungskriterien erfüllt sind. Das System
wird nicht aktiviert, wenn der Schalthebel in
Stellung NEUTRAL (Leerlauf) oder PARK steht.
WARNUNG!
In manchen Situationen an kleineren Bergen
(d. h. die Steigung/das Gefälle ist kleiner als
8 %) kann es bei beladenem Fahrzeug oder
im Anhängerbetrieb vorkommen, dass der
Berganfahrassistent (HSA) nicht aktiviert
wird und das Fahrzeug geringfügig rollt.
Dadurch kann es zu einem Zusammenstoß
mit einem anderen Fahrzeug oder Gegen-
stand kommen. Denken Sie stets daran,
dass der Fahrer für das Bremsen des Fahr-
zeugs verantwortlich ist.
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Anhängerbetrieb mit Berganfahrassistent
Das HSA-System stellt nur eine Hilfe dar, die
das Anfahren des Fahrzeugs im Anhän-
gerbetrieb an einer Steigung unterstützt.
WARNUNG!
•
Wenn Sie bei Anhängerbetrieb einen elekt-
ronischen Bremsregler verwenden, werden
die Anhängerbremsen über den Brems-
schalter aktiviert und deaktiviert. In einem
solchen Fall reicht der Bremsdruck beim
Freigeben des Bremspedals möglicher-
weise nicht aus, um das Gespann an einer
Steigung zu halten. Dadurch könnte es zu
einem Zusammenstoß mit einem anderen
Fahrzeug oder Gegenstand kommen. Um
beim erneuten Beschleunigen zu verhin-
dern, dass das Fahrzeug bergab rollt, brem-
sen Sie den Anhänger manuell, bevor Sie
das Bremspedal loslassen. Denken Sie
stets daran, dass der Fahrer für das Brem-
sen des Fahrzeugs verantwortlich ist.
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
•Der Berganfahrassistent ist kein Ersatz für
die Feststellbremse. Wenn Sie das Fahr-
zeug auf einem Hügel anhalten ohne das
Getriebe in die Stellung PARK (Parkstel-
lung) zu bringen und die Feststellbremse zu
verwenden, rollt es den Hügel hinunter und
könnte einen Aufprall mit einem anderen
Fahrzeug oder Gegenstand verursachen.
Achten Sie immer darauf, beim Abstellen
des Fahrzeugs an einer Steigung die Fest-
stellbremse anzuziehen. Denken Sie stets
daran, dass der Fahrer für das Bremsen
des Fahrzeugs verantwortlich ist.
Ausschalten des HSA-Systems
Wenn Sie das HSA-System ausschalten möch-
ten, können Sie dies mithilfe der durch den
Fahrer programmierbaren Funktionen im Info-
display (EVIC) tun. Weitere Informationen
hierzu finden Sie unter „Infodisplay (EVIC)“ in
„Instrumententafel“.
NotbremsbereitschaftDank der Notbremsbereitschaft kann die Zeit
bis zum Erreichen der vollen Bremsleistung bei
Notbremsungen verringert werden. Das System
erkennt die Situation einer Notbremsung im
Voraus, indem es überwacht, wie schnell das
Gaspedal vom Fahrer entlastet wird. Wird das
Gaspedal sehr schnell entlastet, übt das Sys-
tem der Notbremsbereitschaft einen sehr gerin-
gen Bremsdruck aus. Dieser Bremsdruck wird
vom Fahrer nicht bemerkt. Dank dieses Brems-
drucks kann die Bremsanlage schneller reagie-
ren, wenn der Fahrer das Bremspedal betätigt.
Trockenbremsen bei RegenDurch Trockenbremsen bei Regen kann die
Bremsleistung unter nassen Bedingungen ver-
bessert werden. Das System übt in regelmäßi-
gen Abständen einen geringen Bremsdruck
aus, um den Wasserfilm auf den vorderen
Scheibenbremsen zu beseitigen. Es funktioniert
nur, wenn die Scheibenwischer im LO- oder
HI-Modus laufen, nicht dagegen im Intervallm-
odus. Der Fahrer wird vom Trockenbremsen bei
Regen nicht informiert und muss auch keine
Maßnahmen treffen.
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Bergabfahrhilfe (HDC) – nur
Allradantriebsmodelle mit MP3023
Zwei-Gang-Verteilergetriebe
Die HDC behält die Fahrgeschwindigkeit bei
Bergabfahrten im Gelände bei und steht im
Allradantrieb 4WD LOW zur Verfügung. Um
HDC zu aktivieren, drücken Sie den HDC-
Schalter oder stellen Sie das Selec-Terrain
™-System in den „FELSEN“-Modus (der
„FELSEN“-Modus ist nur verfügbar in Allradan-
trieb 4WD LOW).Wenn die HDC aktiviert ist, leuchtet das HDC-
Symbol im Kombiinstrument auf. Die HDC be-
tätigt automatisch die Bremsen, um ggf. die
Abwärtsgeschwindigkeit im ausgewählten Maß
zu kontrollieren, wenn das Gefälle mehr als ca.
8 % beträgt. Sie wird gewöhnlich nicht auf
ebenem Boden aktiviert.
Die HDC-Geschwindigkeit kann vom Fahrer
entsprechend der Fahrbedingungen eingestellt
werden. Die Geschwindigkeit entspricht dem
ausgewählten Getriebegang.
Der HDC-Betrieb kann durch die Betätigung der
Bremse überschrieben werden, um das Fahr-
zeug unter die HDC-Steuergeschwindigkeit ab-
zusenken. Umgekehrt, wenn während der HDC-
Steuerung eine höhere Geschwindigkeit
gewünscht wird, lässt sich die Fahrgeschwindig-
keit über das Gaspedal in der üblichen Weise
erhöhen. Wenn entweder die Bremse oder das
Gaspedal losgelassen wird, wird das Fahrzeug
von der HDC wieder zurück zur ursprünglich
festgelegten Geschwindigkeit geregelt.
Bergabfahrthilfe bei 4WD LOW
(Allradantrieb, untere Ganggruppe)
Um die Bergabfahrthilfe einzuschalten, drücken
Sie den Bergabfahrthilfe-Schalter oder schalten
Sie das Selec-Terrain™-System in den Modus
„ROCK“ (Felsen). Das Bergabfahrthilfe-Symbol
leuchtet im Kombiinstrument auf und zeigt an,
dass die Bergabfahrthilfe betriebsbereit ist.
Wenn die Fahrgeschwindigkeit über 32 km/h
(20 mph) liegt, blinkt das Bergabfahrthilfe-
Symbol, und das System ist nicht mehr be-
triebsbereit. Drücken Sie zum Abschalten der
Bergabfahrthilfe den Bergabfahrthilfe-Schalter.
4WD-LOW-Bereich, Sollgeschwindigkeiten
•
1. Gang = 1,6 km/h (1 mph)
• 2. Gang = 4 km/h (2,5 mph)
• 3. Gang = 6 km/h (4 mph)
• 4. Gang = 9 km/h (5,5 mph)
• 5./6. Gang oder D (Drive) = 12 km/h
(7,5 mph)
• REVERSE = 1,6 km/h (1 mph)
• NEUTRAL = 4 km/h (2,5 mph)
•
PARK = Bergabfahrthilfe nicht betriebsbereit
Schalter für die Bergabfahrhilfe
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Die Bergabfahrthilfe ist nur für langsame
Geländefahrt vorgesehen.Bei Fahrzeugge-
schwindigkeiten über 32 km/h (20 mph) arbeitet
das System nicht mehr. Wenn die Fahrzeugge-
schwindigkeit unter 32 km/h (20 mph) sinkt,
nimmt die Bergabfahrthilfe ihre Funktion auto-
matisch wieder auf, und die Fahrzeuggeschwin-
digkeit kehrt zur gewählten Sollgeschwindigkeit
zurück.
WARNUNG!
Der Bergabfahrtassistent (HDC) dient nur
zur Unterstützung des Fahrers bei langsa-
mer Geländeabfahrt. Der Fahrer muss ge-
genüber den Fahrbedingungen aufmerksam
bleiben und ist für die Einhaltung einer siche-
ren Fahrgeschwindigkeit verantwortlich.
Kontrollleuchte „ESP-Aktivierung/
Störung“ und Kontrollleuchte
„ESP Aus“
Die ESP-Systemkontrollleuchte im
Kombiinstrument leuchtet beim
Einschalten der Zündung auf. Die
Leuchte erlischt, wenn der Motor
läuft. Leuchtet die ESP-
Systemkontrollleuchte bei laufendem Motor
ständig, liegt eine Störung im ESP-System vor.
Wenn diese Leuchte nach mehreren Fahrzyk-
len eingeschaltet bleibt und das Fahrzeug meh-
rere Kilometer mit Geschwindigkeiten über
48 km/h gefahren wurde, suchen Sie so bald
wie möglich eine Vertragswerkstatt auf, um die
Ursache der Störung feststellen und diese be-
heben zu lassen.
Die Kontrollleuchte „Elektronisches Stabilitäts-
system aus“ (im Kombiinstrument) beginnt zu
blinken, sobald die Reifen Traktion verlieren
und das ESP-System aktiviert wird. Wenn
die Antriebsschlupfregelung (ASR) aktiv ist,
blinkt die ESP-Systemkontrollleuchte ebenfalls.
Beginnt die ESP-Systemkontrollleuchte beim Beschleunigen zu blinken, nehmen Sie das
Gas weg und beschleunigen Sie so wenig wie
möglich. Passen Sie Geschwindigkeit und
Fahrverhalten an die Straßenbedingungen an.
HINWEIS:
•
Die ESP-Systemkontrollleuchte und die
Kontrollleuchte „Elektronisches Stabili-
tätssystem aus“ leuchten bei jedem Ein-
schalten der Zündung kurzzeitig auf.
• Bei jedem Einschalten der Zündung wird
das ESP-System eingeschaltet, selbst
wenn es zuvor abgeschaltet wurde.
• Das ESP-System erzeugt Summ- oder
Klickgeräusche, wenn es aktiv ist. Dies ist
normal, die Geräusche hören auf, sobald
das ESP nach dem Manöver, das die ESP-
Aktivierung auslöste, inaktiv wird.
Die Kontrollleuchte „Elektronisches
Stabilitätssystem aus“ zeigt an,
dass das elektronische Stabilitäts-
programm (ESP) aus ist.
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REIFEN – ALLGEMEINE
INFORMATIONEN
ReifendruckDer korrekte Reifendruck ist Voraussetzung für
einen sicheren und komfortablen Betrieb des
Fahrzeugs. Bei falschem Reifendruck müssen
Sie mit Einbußen in drei Bereichen rechnen:
Sicherheit
WARNUNG!
•Falscher Reifendruck ist gefährlich und
kann Kollisionen verursachen.
•
Zu niedriger Luftdruck führt zu verstärkter
Walkarbeit des Reifens, die zur Überhitzung
und Zerstörung des Reifens führen kann.
• Zu hoher Luftdruck macht den Reifen
stoß- und schlagempfindlich. Auf der Fahr-
bahn liegende Gegenstände oder Schlag-
löcher können leichter zu Reifenschäden
oder Reifenpannen führen.
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
•Zu hoher oder zu niedriger Reifendruck
kann sich negativ auf das Fahrverhalten
auswirken und zu plötzlichem Platzen des
Reifens/der Reifen führen, wodurch Sie
die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren
können!
• Ungleichmäßiger Reifendruck beeinträch-
tigt den Geradeauslauf und die Lenkpräzi-
sion. Es besteht die Gefahr, dass Sie die
Kontrolle über das Fahrzeug verlieren.
• Ungleicher Reifendruck zwischen beiden
Fahrzeugseiten kann dazu führen, dass
das Fahrzeug nach rechts oder nach links
driftet.
• Bei allen Reifen stets auf die korrekte
Einhaltung des empfohlenen Luftdrucks
bei kaltem Reifen achten. Wirtschaftlichkeit
Falscher Reifendruck kann zu ungleichmäßi-
gem Reifenverschleiß führen. Je stärker sich
das Profil einseitig abnutzt, desto früher müs-
sen neue Reifen aufgezogen werden. Zu nied-
riger Reifendruck vergrößert auch den Rollwi-
derstand der Reifen, was in höherem
Kraftstoffverbrauch resultiert.
Fahrkomfort und Fahrzeugstabilität
Der korrekte Reifendruck trägt entscheidend
zum Fahrkomfort bei. Zu hoher Reifendruck
führt dazu, dass Fahrbahnstöße ungedämpft an
die Fahrzeuginsassen weitergegeben werden.
Sowohl ein zu niedriger Luftdruck als auch ein
zu hoher Reifendruck beeinflussen die Stabilität
des Fahrzeugs und können ein Gefühl einer
schwergängigen Reaktion oder ein zu starkes
Ansprechverhalten der Lenkung verursachen.
Ungleiche Reifendrücke können ein unregelmä-
ßiges und nicht vorhersehbares Ansprechver-
halten der Lenkung verursachen.
Ein ungleicher Reifendruck von Seite zu Seite
kann dazu führen, dass das Fahrzeug nach
links oder rechts zieht.
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ReifenluftdruckDer richtige kalte Reifendruck ist an der
B-Säule auf der Fahrerseite oder an der hinte-
ren Kante der Fahrertür angegeben.
Einmal pro Monat sollten der Reifendruck über-
prüft und bei Bedarf korrigiert und die Reifen auf
Verschleiß oder sichtbare Schäden inspiziert
werden. Den Reifendruck stets mit einem hoch-
wertigen Luftdruck-Messgerät prüfen. Den Luft-
druck NICHT nach Augenmaß einschätzen. Ra-
dialreifen können auch dann den Eindruck
eines korrekten Reifendrucks erwecken, wenn
der Reifendruck zu niedrig ist.
ACHTUNG!
Bringen Sie nach dem Prüfen bzw. Korrigie-
ren des Reifendrucks stets die Schutzkappe
wieder am Ventil an. Hierdurch wird das
Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz in
den Ventilschaft verhindert, wodurch der
Ventilschaft beschädigt werden könnte.Bei den auf der Sicherheitsplakette angegebe-
nen Reifendruckwerten handelt es sich immer
um „Reifendruck bei kaltem Reifen“. Reifen-
druck bei kaltem Reifen ist definiert als der
Reifendruck, nachdem das Fahrzeug mindes-
tens 3 Stunden lang nicht oder nach einem
Zeitraum von 3 Stunden weniger als 1,6 km weit
gefahren wurde. Der Reifendruck bei kaltem
Reifen darf den auf der Reifenflanke eingegos-
senen maximal zulässigen Druck nicht über-
schreiten.
Prüfen Sie bei stark schwankenden Außentem-
peraturen den Reifendruck häufiger, da sich
Temperaturänderungen auf den Reifendruck
auswirken.
Reifendrücke ändern sich bei einer Lufttempe-
raturänderung von jeweils 7 °C um ungefähr
7 kPa (1 psi). Dieser Sachverhalt ist zu berück-
sichtigen, wenn der Reifendruck in einer Ga-
rage geprüft wird, insbesondere im Winter.
Beispiel: Bei Temperatur in der Garage = 20 °C
und Außentemperatur=0°Csollte der kalte
Reifendruck um 21 kPa (3 psi) erhöht werden,
was 7 kPa (1 psi) pro 7 °C bei dieser Außen-
temperatur entspricht. Der Reifendruck kann während des Betriebs
um 13 bis 40 kPa (2 bis 6 psi) ansteigen. Aus
warmgefahrenen Reifen AUF KEINEN FALL
Druck ablassen, da sonst der Reifendruck zu
niedrig ist!
Reifendruck bei Fahrten mit hoher
Geschwindigkeit
Halten Sie sich stets an die geltenden Tempoli-
mits. Vor Fahrten mit höherer Geschwindigkeit
(wenn Tempolimits und Verkehrsverhältnisse dies
zulassen) muss der Reifendruck unbedingt ge-
prüft werden. Fahren mit höherer Geschwindig-
keit kann einen erhöhten Reifendruck und eine
geringere Zuladung erfordern. Geschwindigkeits-,
Traglast- und Reifendruckempfehlungen für si-
cheres Fahren können dem Informationsmaterial
entnommen oder bei einem Reifenfachhändler in
Erfahrung gebracht werden.
WARNUNG!
Fahren mit hoher Geschwindigkeit bei maxi-
mal zulässiger Beladung ist gefährlich! Die
zusätzliche Belastung der Reifen kann diese
(Fortsetzung)
302
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WARNUNG!(Fortsetzung)
beschädigen. Sie können einen schweren
Zusammenstoß haben. Fahren Sie kein Fahr-
zeug, das mit dem maximal zulässigen Ge-
wicht beladen ist, mit einer Geschwindigkeit,
die 120 km/h kontinuierlich überschreitet.
Radialreifen
WARNUNG!
Wenn Sie an Ihrem Fahrzeug Radialreifen
mit Reifen anderer Bauart kombinieren, ver-
schlechtert sich hierdurch das Fahrverhal-
ten. Durch diese Instabilität könnte es zu
einer Kollision kommen. Wenn Sie Radialrei-
fen verwenden, müssen diese an allen vier
Rädern montiert werden. Kombinieren Sie
Radialreifen keinesfalls mit Reifen anderer
Bauart.Schnitte und Einstiche an Radialreifen können
wegen der Walkarbeit an der Reifenflanke nur
im Bereich des Reifenprofils instand gesetzt
werden. Setzen Sie sich wegen einer Instand-
setzung von Radialreifen mit einem Reifenfach-
händler in Verbindung.
Ganzjahresreifen – je nach
Ausstattung
Ganzjahresreifen bieten Traktion für alle Jahres-
zeiten (Frühling, Sommer, Herbst und Winter).
Die Traktion kann sich zwischen verschieden
Ganzjahresreifen ändern. Ganzjahresreifen kön-
nen durch die M+S-, M&S-, M/S- oder MS-
Bezeichnung auf der Flanke identifiziert werden.
Lassen Sie Ganzjahresreifen immer an allen vier
Rädern montieren, da andernfalls Sicherheit und
Fahrverhalten des Fahrzeugs beeinträchtigt wer-
den können.
Sommerreifen – je nach AusstattungSommerreifen bieten Traktion bei Nässe sowie
bei trocknen Fahrbedingungen und sind nicht
dazu gedacht, bei Schnee oder auf Eis gefah-
ren zu werden. Sommerreifen haben weder die
Kennzeichnung für Ganzjahresreifen noch
das Berg-/Schneeflockensymbol auf der Rei- fenflanke. Lassen Sie Sommerreifen immer an
allen vier Rädern montieren, da andernfalls
Sicherheit und Fahrverhalten des Fahrzeugs
beeinträchtigt werden können.
WinterreifenIn einigen Regionen ist im Winter das Aufziehen
von Winterreifen erforderlich. Winterreifen wer-
den durch ein Berg-/Schneeflockensymbol auf
der Reifenflanke gekennzeichnet.
Wählen Sie Winterreifen der gleichen Größe
und Bauart wie die Erstbereifung. Lassen Sie
Winterreifen immer an allen vier Rädern mon-
tieren, da andernfalls Sicherheit und Fahrver-
halten des Fahrzeugs beeinträchtigt werden
können.
Da bei Winterreifen die Höchstgeschwindig-
keitsangabe in der Regel niedriger liegt als bei
der Erstbereifung, sollten Sie mit Winterreifen
nicht schneller als 120 km/h (75 mph) fahren.
Für Geschwindigkeiten über 120 km/h (75 mph)
können Geschwindigkeits-, Traglast- und Rei-
fendruckempfehlungen für sicheres Fahren
dem Informationsmaterial entnommen oder bei
einem Reifenfachhändler in Erfahrung gebracht
werden.
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Während Reifen mit Spikes die Haftungsfähig-
keit auf Eis verbessern, können Rutsch- und
Traktionsleistungen auf nassen oder trocknen
Straßen schlechter als bei Reifen ohne Spikes
sein. Reifen mit Spikes sind in manchen Län-
dern verboten, daher sind vor dem Verwenden
dieser Reifentypen die jeweiligen Gesetze zu
prüfen.
Vollwertiges Reserverad – je nach
Ausstattung
Ihr Fahrzeug ist eventuell mit einem vollwerti-
gen Reserverad ausgestattet, das in Aussehen
und Funktion den Originalrädern an der Vorder-
oder Hinterachse Ihres Fahrzeugs entspricht.
Dieses Reserverad darf beim Umsetzen der
Räder für Ihr Fahrzeug verwendet werden.
Wenn Ihr Fahrzeug diese Option aufweist, fra-
gen Sie einen autorisierten Reifenvertrags-
händler nach dem empfohlenen Reifenrotati-
onsmuster.
Wenn Ihr Fahrzeug nicht über ein Rad der
Erstausstattung als Reserverad verfügt, ist es je
nach Ausstattung möglicherweise mit einem
nicht vollwertigen Notrad ausgestattet. Noträder
sind ausschließlich für Ihren Fahrzeugtyp aus-gelegt. Ihr Fahrzeug ist eventuell mit einem der
folgenden Notradtypen ausgestattet: kompakt,
mit normaler Größe oder für kurzzeitige Ver-
wendung. Es darf nur ein Notrad am Fahrzeug
montiert werden.
ACHTUNG!
Bei montiertem Notrad (kompakt, mit norma-
ler Größe oder für kurzzeitige Verwendung)
aufgrund der geringeren Bodenfreiheit mit
dem Fahrzeug nicht in eine Autowaschan-
lage fahren. Das Fahrzeug könnte beschä-
digt werden.
Kompaktes Reserverad (Notrad) –
e nach Ausstattung
Das kompakte Reserverad dient nur kurzzeitig
als Notrad. Sie können feststellen, ob Ihr Fahr-
zeug mit einem kompakten Reserverad ausge-
stattet ist. Die Information befindet sich auf dem
Aufkleber mit Informationen zu Reifen und
Tragfähigkeit in der Türöffnung auf der Fahrer-
seite oder auf der Reifenflanke des Reservera-
des. Bezeichnungen von kompakten Reserve-
rädern beginnen mit dem Buchstaben „T“ oder
„S“ vor der Größenangabe. Beispiel: T145/
80D18 103M.
T, S = Notrad
Da die Lebensdauer der Lauffläche begrenzt
ist, muss das Originalrad so schnell wie möglich
repariert oder ersetzt und an Ihrem Fahrzeug
montiert werden.
Bringen Sie keine Radkappe an und versuchen
Sie nicht, einen herkömmlichen Reifen auf die
Notradfelge aufzuziehen, da diese nur für kom-
pakte Reifen ausgelegt ist. Es darf nicht mehr
als ein kompaktes Reserverad am Fahrzeug
montiert werden.
WARNUNG!
Kompakte Reserveräder dienen als Noträder.
Mit diesem Reserverad auf keinen Fall schnel-
ler als 80 km/h fahren! Die Lebensdauer der
Lauffläche von Notreifen ist begrenzt. Ist das
Profil bis zu den Verschleißanzeigen abge-
nutzt, muss das Notrad ersetzt werden. Die
(Fortsetzung)
304
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WARNUNG!(Fortsetzung)
Warn- und Sicherheitshinweise für die Ver-
wendung des Notrads sind unbedingt zu
beachten. Andernfalls besteht die Gefahr,
dass das Reserverad beschädigt wird und Sie
die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren.
Reserverad mit normaler Größe –
je nach Ausstattung
Das Reserverad mit normaler Größe dient nur
kurzzeitig als Notrad. Obwohl das Notrad den
Originalrädern an der Vorder- und Hinterachse
ähneln kann, ist es kein gleichwertiges Rad. Die
Lebensdauer der Lauffläche dieses Notrads ist
begrenzt. Ist das Profil bis zu den Verschleiß-
anzeigen abgenutzt, muss das Notrad mit nor-
maler Größe ersetzt werden. Da es sich nicht
um ein vollwertiges Rad wie dasjenige der
Erstausstattung handelt, muss bei nächster Ge-
legenheit ein normales Rad montiert werden.
Notrad für kurzzeitige Verwendung –
je nach Ausstattung
Das Notrad ist nur für kurzzeitige Verwendung
nach einer Reifenpanne ausgelegt. Dieses Rad
ist an einem Aufkleber auf dem Notrad zu
erkennen. Auf diesem Aufkleber sind die bei
Benutzung des Notrads zu beachtenden Ein-
schränkungen aufgeführt. Obwohl das Notrad
den Originalrädern an der Vorder- und Hinter-
achse ähneln kann, ist es kein gleichwertiges
Rad. Bei montiertem Notrad ist das Handling
des Fahrzeugs beeinträchtigt. Da es sich nicht
um ein vollwertiges Rad wie dasjenige der
Erstausstattung handelt, muss bei nächster Ge-
legenheit ein normales Rad montiert werden.
WARNUNG!
Diese Noträder sind nur für kurzzeitige Ver-
wendung nach einer Reifenpanne ausgelegt.
Bei montiertem Notrad ist das Handling des
Fahrzeugs beeinträchtigt. Fahren Sie mit die-
sem Rad auf keinen Fall schneller als mit der
auf dem Notrad angegebenen Geschwindig-
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
keit. Achten Sie darauf, dass der korrekte
Luftdruck bei kaltem Reifen stets eingehalten
wird. Dieser Wert ist auf dem Aufkleber mit
Informationen zu Reifen und Tragfähigkeit in
der Türöffnung auf der Fahrerseite aufgeführt.
Den Originalreifen bei der ersten Gelegenheit
austauschen (oder instand setzen lassen) und
wieder am Fahrzeug montieren. Andernfalls
besteht die Gefahr, dass Sie die Kontrolle über
das Fahrzeug verlieren.
Durchdrehen der RäderWenn Ihr Fahrzeug aufgrund von Schlamm,
Sand, Schnee oder Eis festsitzt, die Räder nicht
schneller als mit 48 km/h (30 mph) oder länger
als 30 Sekunden ununterbrochen durchdrehen
lassen.
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter
„Freischaukeln eines festgefahrenen Fahrzeugs“
in „Pannen- und Unfallhilfe“.
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WARNUNG!
Es ist gefährlich, die Räder schnell durchdre-
hen zu lassen. Die Reifen durchdrehender
Räder können beschädigt werden oder plat-
zen. Durch einen platzenden Reifen können
Personen verletzt werden. Lassen Sie die
Räder nicht schneller als 48 km/h (30 Meilen
pro Stunde) oder nicht länger als 30 Sekun-
den durchdrehen, wenn Sie das Fahrzeug
festgefahren haben, und achten Sie unab-
hängig von der Raddrehzahl darauf, dass
sich keine Personen in der Nähe eines
durchdrehenden Rads aufhalten.
VerschleißanzeigerDie Reifen der Erstausrüstung sind mit Ver-
schleißanzeigern versehen, an denen Sie er-
kennen können, wann die Reifen verschlissen
sind und ersetzt werden müssen.Die Verschleißanzeiger befinden sich in den
Profilrillen. Sie erscheinen als Bänder, wenn die
Profiltiefe 2 mm erreicht. Ist ein Reifen bis zu
den Verschleißanzeigern abgefahren, muss er
erneuert werden.
ReifenlebensdauerDie Lebensdauer eines Reifens hängt unter
anderem von den folgenden Faktoren ab:
•
Fahrstil
• Reifendruck
• Zurückgelegte Strecke
• Leistungsreifen, Reifen mit einer Geschwin-
digkeitsklassifizierung von V oder höher und
Sommerreifen haben typischerweise eine
verringerte Laufflächenlebensdauer. Ein Um-
setzen dieser Reifen laut dem Fahrzeugwar-
tungsplan wird sehr empfohlen.
WARNUNG!
Die Reifen (einschließlich Reserveradreifen)
sollten unabhängig von ihrer Profilstärke
spätestens nach sechs Jahren erneuert wer-
den. Andernfalls besteht die Gefahr einer
Reifenpanne. Sie können die Kontrolle über
das Fahrzeug verlieren und eine Kollision
verursachen, die zu schweren oder lebens-
gefährlichen Verletzungen führt.
1 – Verschlissener Reifen
2 – Neuer Reifen
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