BMW MOTORRAD K 1200 GT 2006 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: BMW MOTORRAD, Model Year: 2006, Model line: K 1200 GT, Model: BMW MOTORRAD K 1200 GT 2006Pages: 172, PDF-Größe: 1.98 MB
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ASC-Eigendiagnose wird
durchgeführt. ( 80)
Taste Anlasser1betätigen.
Bei sehr niedrigen Tem-
peraturen kann es not-
wendig sein, den Gasdrehgriff
beim Anlassvorgang zu betä-
tigen. Bei Umgebungstempe-
raturen unter 0 °C nach Ein-
schalten der Zündung Kupp-
lung betätigen.
Bei unzureichender Bat-
teriespannung wird der
Startvorgang automatisch
abgebrochen. Vor weiteren Startversuchen die Batterie
laden oder Starthilfe geben
lassen.
Motor springt an.
Sollte der Motor nicht an-
springen, kann die Stö-
rungstabelle weiterhelfen.
( 140)
Pre-Ride-CheckNach dem Einschalten
der Zündung führt die
Instrumentenkombination
einen Test der Warnleuchte
Allgemein durch. Dabei wird
die Warnleuchte zunächst in
rot und anschließend in gelb
zur Überprüfung angezeigt.
Dieser "Pre-Ride-Check"
genannte Test wird durch
den Schriftzug
CHECK!
im
Display gekennzeichnet. Mit
der SA Geschwindigkeitsre-
gelung wird zusätzlich die
SET
-Leuchte angezeigt.
Wird während des Testes der Motor angelassen, wird der
Test abgebrochen.
Phase 1
Warnleuchte Allgemein
leuchtet rot.
Hinweis
CHECK!
wird an-
gezeigt.
Phase 2 Warnleuchte Allgemein
leuchtet gelb.
Hinweis
CHECK!
wird an-
gezeigt.
Kontrollleuchte Ge-
schwindigkeitsregelung
leuchtet.
Sollte die Warnleuchte Allge-
mein nicht dargestellt werden:
Kann die Warnleuchte
Allgemein nicht darge-
stellt werden, können einige
Funktionsstörungen nicht an-
gezeigt werden.
Auf die Anzeige der Warn-
579zFahren
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leuchte Allgemein in rot und
gelb achten.Fehler möglichst schnell von
einer Fachwerkstatt behe-
ben lassen, am besten von
einem BMW Motorrad Part-
ner.ABS-EigendiagnoseDie Funktionsbereitschaft des
BMW Motorrad Integral ABS
wird durch die Eigendiagnose
überprüft. Die Eigendiagno-
se erfolgt automatisch nach
Einschalten der Zündung.
Zur Überprüfung der Rad-
sensoren muss das Motorrad
schneller als 5 km/h fahren.
Phase 1Überprüfung der diagnos-
tizierbaren Systemkompo-
nenten im Stand. Warnleuchte ABS blinkt. mögliche Ländervariante
der Warnleuchte ABS.
Phase 2 Überprüfung der Radsenso-
ren beim Anfahren. Warnleuchte ABS blinkt.
mögliche Ländervariante
der Warnleuchte ABS.
ABS-Eigendiagnose
abgeschlossen Die Warnleuchte ABS er-
lischt.
Wird nach Abschluss der
ABS-Eigendiagnose ein
ABS-Fehler angezeigt: Weiterfahrt möglich. Es ist
zu beachten, dass weder
ABS- noch Integralfunktion
zur Verfügung stehen.
Fehler möglichst schnell von
einer Fachwerkstatt behe-
ben lassen, am besten von einem BMW Motorrad Part-
ner.
ASC-Eigendiagnose
SA
Die Funktionsbereitschaft des
BMW Motorrad ASC wird
durch die Eigendiagnose
überprüft. Die Eigendiagnose
erfolgt automatisch nach
Einschalten der Zündung.
Damit die ASC-Eigendiagnose
abgeschlossen werden kann,
muss der Motor laufen und
das Motorrad mindestens
5 km/h schnell fahren.
Phase 1
Überprüfung der diagnos-
tizierbaren Systemkompo-
nenten im Stand. Warnleuchte ASC blinkt
langsam.
Phase 2 Überprüfung der diagnos-
tizierbaren Systemkompo-
nenten während der Fahrt.
580zFahren
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Warnleuchte ASC blinkt
langsam.
ASC-Eigendiagnose
abgeschlossen Die Warnleuchte ASC er-
lischt.
Wird nach Abschluss der
ASC-Eigendiagnose ein
ASC-Fehler angezeigt: Weiterfahrt möglich. Es ist
zu beachten, dass die ASC-
Funktion nicht zur Verfü-
gung steht.
Fehler möglichst schnell von
einer Fachwerkstatt behe-
ben lassen, am besten von
einem BMW Motorrad Part-
ner.
EinfahrenDie ersten 1000 kmWährend der Einfahrzeit in
häufig wechselnden Last- und Drehzahlbereichen fah-
ren.
Kurvenreiche und leicht hü-
gelige Fahrstrecken wählen,
jedoch möglichst keine Au-
tobahnen.
Das Überschreiten der
Einfahrdrehzahlen erhöht
den Motorverschleiß.
An die vorgeschriebenen Ein-
fahrdrehzahlen halten.
Einfahrdrehzahlen nicht
überschreiten.
Einfahrdrehzahl
<7000 min
-1
Keine Volllastbeschleuni-
gungen.
Bei Volllast niedrige Dreh-
zahlen vermeiden.
Nach 500 - 1200 km die
erste Inspektion durchfüh-
ren lassen.
BremsbelägeNeue Bremsbeläge müssen
sich „einfahren“ und haben
daher während der ersten
500 km noch nicht die opti-
male Reibkraft. Die vermin-
derte Bremswirkung kann
durch stärkeren Druck auf
den Bremshebel ausgegli-
chen werden. Neue Bremsbeläge kön-
nen den Bremsweg er-
heblich verlängern.
Frühzeitig bremsen.ReifenNeue Reifen haben eine glatte
Oberfläche. Sie müssen da-
her bei verhaltener Fahrweise
durch Einfahren in wechseln-
den Schräglagen aufgeraut
werden. Erst durch das Ein-
fahren wird die volle Haftfä-
higkeit der Lauffläche erreicht.
581zFahren
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Neue Reifen haben noch
nicht die volle Haftung,
in extremen Schräglagen be-
steht Unfallgefahr.
Extreme Schräglagen
vermeiden.
Motorrad abstellenAuf Seitenstütze stellen
Bei schlechten Boden-
verhältnissen ist ein si-
cherer Stand nicht gewähr-
leistet.
Im Ständerbereich auf ebe-
nen und festen Untergrund
achten.
Motor ausschalten.
Handbremse betätigen.
Motorrad senkrecht stellen
und ausbalancieren.
Seitenstütze mit linkem Fuß
bis Anschlag zur Seite klap-
pen. Die Seitenstütze ist nur
für das Gewicht des Mo-
torrades ausgelegt.
Bei ausgeklappter Seitenstüt-
ze nicht auf dem Motorrad
sitzen.
Motorrad langsam auf Stän-
der neigen, dabei entlasten
und nach links absteigen. Steht das Motorrad auf
der Seitenstütze, ist es
von der Beschaffenheit des
Untergrundes abhängig, ob
der Lenker nach links oder
rechts eingeschlagen wird.
Das Motorrad steht jedoch
auf ebenem Untergrund mit
nach links eingeschlagenem
Lenker stabiler als mit nach
rechts eingeschlagenem Len-
ker.
Auf ebenem Untergrund den
Lenker zum Verriegeln des
Lenkschlosses immer nach
links einschlagen. Lenker bis Anschlag nach
links oder nach rechts ein-
schlagen.
Festen Stand des Motorra-
des kontrollieren.
Bei Straßengefälle das
Motorrad in Richtung
„bergauf“ stellen und 1. Gang
einlegen.
Lenkschloss verriegeln.
Von Seitenstütze
nehmenLenkschloss entriegeln.
Von links Lenker mit beiden
Händen ergreifen.
Handbremse betätigen.
Mit dem rechten Bein über
den Sitz schwingen, dabei
Motorrad aufrichten.
Motorrad senkrecht stellen
und ausbalancieren.
582zFahren
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Eine ausgeklappte Sei-
tenstütze kann sich bei
rollendem Motorrad im Un-
tergrund verfangen und zum
Sturz führen.
Seitenstütze einklappen, be-
vor das Fahrzeug bewegt
wird.
Hinsetzen und Seitenstütze
mit linkem Fuß zurückklap-
pen.
Auf Kippständer stellen
Bei schlechten Boden-
verhältnissen ist ein si-
cherer Stand nicht gewähr-
leistet.
Im Ständerbereich auf ebe-
nen und festen Untergrund
achten.
Motor ausschalten.
Absteigen, dabei linke Hand
am linken Lenkergriff. Mit der rechten Hand den
Sozius-Haltegriff oder den
Heckrahmen ergreifen.
Rechten Fuß auf den Be-
tätigungsdorn des Kipp-
ständers stellen und Kipp-
ständer so weit nach unten
drücken, bis die Abrollkufen
auf dem Boden aufliegen.
Mit vollem Körpergewicht
auf den Kippständer stellen
und gleichzeitig das Motor-
rad nach hinten ziehen.
Der Kippständer kann
durch zu starke Bewe-
gungen einklappen und da-
durch das Fahrzeug umfallen.
Bei ausgeklapptem Kippstän-
der nicht auf dem Motorrad
sitzen.
Festen Stand des Motorra-
des kontrollieren.
Lenkschloss verriegeln.
Vom Kippständer
schiebenLenkschloss entriegeln.
Linke Hand am linken Len-
kergriff.
Mit der rechten Hand den
Sozius-Haltegriff oder den
Heckrahmen ergreifen.
Motorrad nach vorne vom
Kippständer schieben.
Kontrollieren, ob der Kipp-
ständer ganz eingeklappt
ist.Tanken
Kraftstoff ist leicht
entzündlich. Feuer am
Kraftstoffbehälter kann zu
Brand und Explosion führen.
Nicht rauchen und kein offe-
nes Feuer bei allen Tätigkei-
ten am Kraftstofftank.
Kraftstoff dehnt sich un-
ter Wärmeeinwirkung
aus. Bei überfülltem Tank
583zFahren
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kann Kraftstoff austreten und
an das Hinterrad gelangen.
Dadurch besteht Sturzgefahr.
Maximal bis zur Unterkante
des Einfüllstutzens tanken.Kraftstoff greift Kunst-
stoffoberflächen an, die-
se werden matt oder unan-
sehnlich.
Bei Kontakt von Kunststofftei-
len mit Kraftstoff diese sofort
abwischen.
Bleihaltiger Kraftstoff zer-
stört den Katalysator!
Nur bleifreien Kraftstoff
tanken.
Motorrad abstellen, dabei
auf ebenen und festen Un-
tergrund achten. Schutzklappe aufklappen.
Verschluss Kraftstoffbehäl-
ter mit Zündschlüssel durch
Drehen gegen den Uhrzei-
gersinn öffnen.
Kraftstoff der unten aufge-
führten Qualität bis maximal
zur Unterkante des Einfüll-
stutzens tanken.
empfohlene Kraftstoff-
sorte
98 ROZ/RON (Superplus
bleifrei) empfohlene Kraftstoff-
sorte
95 ROZ/RON (Super blei-
frei (Kraftstoffsorte ver-
wendbar mit Einschrän-
kungen bei Leistung und
Verbrauch)) nutzbare Kraftstofffüll-
menge
24 l Kraftstoffreservemen-
ge
4l
Verschluss Kraftstoffbe-
hälter mit kräftigem Druck
schließen.
Schlüssel abziehen und
Schutzklappe zuklappen.
584zFahren
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Reifendruck-Control
RDC
SA
FunktionIn den Reifen befindet sich je-
weils ein Sensor, der die Luft-
temperatur und den Luftdruck
im Reifeninneren misst und an
das Steuergerät sendet.
Die Sensoren sind mit ei-
nem Fliehkraftregler ausge-
stattet, der die Übertragung
der Messwerte erst ab ei-
ner Geschwindigkeit von ca.
30 km/h freigibt. Vor dem
erstmaligen Empfang des Rei-
fenluftdruckes wird im Dis-
play für jeden Reifen
--
an-
gezeigt. Nach Fahrzeugstill-
stand übertragen die Senso-
ren noch für ca. 15 Minuten
die gemessenen Werte.
Das Steuergerät kann vier
Sensoren verwalten, somit
können zwei Radsätze mit
RDC-Sensoren gefahren wer- den. Ist ein RDC-Steuergerät
verbaut, haben die Räder je-
doch keine Sensoren, so wird
eine Fehlermeldung ausgege-
ben.
Temperaturkompensati-
onDie Reifenluftdrücke werden
im Multifunktionsdisplay tem-
peraturkompensiert darge-
stellt, sie beziehen sich auf
eine Reifenlufttemperatur von
20 °C. Da die Luftdruckprüf-
geräte an den Tankstellen
einen temperaturabhängi-
gen Reifenluftdruck anzeigen,
werden diese in den meisten
Fällen nicht mit denen im Mul-
tifunktionsdisplay angezeigten
Werten übereinstimmen.
LuftdruckbereicheDas RDC-Steuergerät unter-
scheidet drei auf das Fahr-
zeug abgestimmte Luftdruck-
bereiche:
Luftdruck innerhalb der zu-
lässigen Toleranz.
Luftdruck im Grenzbereich
der zulässigen Toleranz.
Luftdruck außerhalb der zu-
lässigen Toleranz.Bremsanlage
allgemeinPassabfahrten
Wird bei Passabfahrten
ausschließlich mit der
Hinterradbremse gebremst,
besteht die Gefahr von
Bremswirkungsverlust. Unter
Extrembedingungen kann es
zur Zerstörung der Bremsen
durch Überhitzung kommen.
Vorder- und Hinterradbremse
585zFahren
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einsetzen und Motorbremse
nutzen.Nasse Bremsen
Nach dem Waschen des
Motorrades, nach Was-
serdurchfahrten oder bei Re-
gen kann die Bremswirkung
aufgrund feuchter Brems-
scheiben und Bremsbeläge
verzögert einsetzen.
Frühzeitig bremsen, bis die
Bremsen abgetrocknet bzw.
trockengebremst sind.
Salzschicht auf der
Bremse
Bei Fahrten auf salzge-
streuten Straßen kann
die volle Bremswirkung verzö-
gert einsetzen, wenn längere
Zeit nicht gebremst wird.
Frühzeitig bremsen, bis die
Salzschicht auf Bremsschei- ben und Bremsbelägen abge-
bremst worden ist.
Öl oder Fett auf der
Bremse
Öl- und Fettbeläge auf
Bremsscheiben und -
belägen verringern die Brems-
wirkung erheblich.
Besonders nach Reparatur-
und Wartungsarbeiten darauf
achten, dass Bremsscheiben
und Bremsbeläge öl- und fett-
frei sind.
Verschmutzte Bremsen
Bei Fahrten auf unbefes-
tigten oder verschmutz-
ten Straßen kann die Brems-
wirkung wegen verschmutzter
Bremsscheiben und Brems-
beläge verzögert einsetzen.
Frühzeitig bremsen, bis die
Bremsen saubergebremst
sind.
Bremsanlage mit BMW
Motorrad Integral ABSTeilintegralbremseIhr Motorrad ist mit einer
Teilintegralbremse ausgestat-
tet. Bei diesem Bremssystem
werden mit dem Hand-
bremshebel die Vorder-
und die Hinterradbremse
gemeinsam aktiviert. Der
Fußbremshebel wirkt nur auf
die Hinterradbremse.
Das BMW Motorrad Integral
ABS passt die Bremskraftver-
teilung zwischen Vorder- und
Hinterradbremse während der
Regelung an die Beladung
des Motorrades an.
Das Durchdrehen des
Hinterrades bei gezoge-
ner Vorderradbremse (Burn
Out) wird durch die Integral-
funktion erheblich erschwert.
Die Folge können Schäden an
586zFahren
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der Hinterradbremse und an
der Kupplung sein.
Keine Burn Outs
durchführen.Wie funktioniert das
ABS?Die maximal auf die Fahr-
bahn übertragbare Bremskraft
ist unter anderem abhängig
vom Reibwert der Fahrbahn-
oberfläche. Schotter, Eis und
Schnee sowie nasse Fahrbah-
nen bieten einen wesentlich
schlechteren Reibwert als ei-
ne trockene und saubere As-
phaltdecke. Je schlechter der
Reibwert der Fahrbahn, desto
länger wird der Bremsweg.
Wird bei einer Erhöhung des
Bremsdruckes durch den
Fahrer die maximal übertrag-
bare Bremskraft überschrit-
ten, beginnen die Räder zu
blockieren und die Fahrsta-
bilität geht verloren; es drohtein Sturz. Bevor diese Situa-
tion eintritt, greift das ABS ein
und passt den Bremsdruck
an die maximal übertragba-
re Bremskraft an, so dass die
Räder weiterdrehen und die
Fahrstabilität unabhängig von
der Fahrbahnbeschaffenheit
erhalten bleibt.
Was passiert bei
Fahrbahnunebenheiten?Durch Bodenwellen oder
Fahrbahnunebenheiten kann
es kurzfristig zum Kontakt-
verlust zwischen Reifen und
Fahrbahnoberfläche kommen
und die übertragbare
Bremskraft bis auf Null
zurückgehen. Wird in dieser
Situation gebremst, muss
das ABS den Bremsdruck
reduzieren, um die Fahrsta-
bilität bei Wiederherstellung
des Fahrbahnkontaktes
sicherzustellen. Zu diesem
Zeitpunkt muss das BMW
Motorrad Integral ABS von
extrem niedrigen Reibwerten
ausgehen (Schotter, Eis,
Schnee), damit die Laufräder
sich in jedem denkbaren
Fall drehen und damit die
Fahrstabilität sichergestellt
ist. Nach Erkennen der
tatsächlichen Umstände
regelt das System den
optimalen Bremsdruck ein.
Wie macht sich das
BMW Motorrad Integral
ABS für den Fahrer
bemerkbar?Muss das ABS-System auf-
grund der oben beschriebe-
nen Umstände die Bremskraft
reduzieren, so sind am Hand-
bremshebel Vibrationen zu
verspüren.
Wird der Handbremshebel
betätigt, so wird über die In-
tegralfunktion auch am Hin-
587zFahren
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terrad Bremsdruck aufgebaut.
Wird der Fußbremshebel erst
danach betätigt, ist der be-
reits aufgebaute Bremsdruck
früher als Gegendruck spür-
bar, als wenn der Fußbrems-
hebel vor oder mit dem Hand-
bremshebel betätigt wird.Wie erreicht man den
kürzesten Bremsweg?Bei einem Bremsvorgang
verändert sich die dynami-
sche Lastverteilung zwischen
Vorder- und Hinterrad.
Je stärker die Bremsung,
desto mehr Last liegt auf
dem Vorderrad. Je größer
die Radlast, desto mehr
Bremskraft kann übertragen
werden.
Um den kürzesten Brems-
weg zu erreichen, muss die
Vorderradbremse zügig und
immer stärker werdend be-
tätigt werden. Dadurch wirddie dynamische Lasterhöhung
am Vorderrad optimal ausge-
nutzt. Gleichzeitig sollte auch
die Kupplung betätigt werden.
Bei den oft trainierten "Ge-
waltbremsungen", bei denen
der Bremsdruck schnellst-
möglich und mit aller Kraft er-
zeugt wird, kann die dynami-
sche Lastverteilung dem Ver-
zögerungsanstieg nicht fol-
gen und die Bremskraft nicht
vollständig auf die Fahrbahn
übertragen werden. Damit
das Vorderrad nicht blockiert,
muss das ABS eingreifen und
den Bremsdruck reduzieren;
der Bremsweg wird länger.
Abheben des
HinterradesBei hoher Haftung zwischen
Reifen und Straße kommt
es selbst bei starkem Brem-
sen erst sehr spät oder gar
nicht zu einem Blockieren
des Vorderrades. Entspre-
chend muss auch die ABS-
Regelung erst sehr spät oder
gar nicht eingreifen. In die-
sem Fall kann es zum Abhe-
ben des Hinterrades kommen,
was zu einem Überschlagen
des Motorrades führen kann.
Starkes Bremsen kann
zum Abheben des Hin-
terrades führen.
Beim Bremsen beachten,
dass die ABS-Regelung nicht
in jedem Fall vor dem Abhe-
ben des Hinterrades schützen
kann.
Wie ist das BMW
Motorrad Integral ABS
ausgelegt?Das BMW Motorrad Integral
ABS stellt im Rahmen der
Fahrphysik die Fahrstabilität
auf jedem Untergrund sicher.
Für Spezialanforderungen, die
sich unter extremen Wettbe-
588zFahren