BMW MOTORRAD K 1200 R 2007 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: BMW MOTORRAD, Model Year: 2007, Model line: K 1200 R, Model: BMW MOTORRAD K 1200 R 2007Pages: 166, PDF-Größe: 2.83 MB
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Sitzbank einbauen
Bei zu starkem Druck nach
vorn besteht die Gefahr,
dass das Motorrad vom Ständer
geschoben wird.
Darauf achten, dass das Motor-
rad sicher steht.
Sitzbank nach vorn in die Hal-
terungen 1schieben. Sitzbank über der Verriegelung
kräftig nach unten drücken.
Sitzbank rastet hörbar ein.
HelmhalterHelm am Motorrad sichernSitzbank ausbauen ( 68)
Helm mit Hilfe des als Sonder-
zubehör erhältlichen Stahlseils
am Helmhalter
1befestigen.
Das Helmschloss kann die
Verkleidung verkratzen.
469zBedienung
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Beim Einhängen auf die Position
des Helmschlosses achten.An der rechten Fahrzeug-
seite kann der Helm durch
die Hitze des Endschalldämpfers
beschädigt werden.
Helm nur an der linken Fahrzeug-
seite befestigen.
Dazu Stahlseil durch den Helm
führen und Seilösen auf den
Halter schieben.
Sitzbank einbauen ( 69)
GepäckschlaufenGepäckschlaufen unter
der SitzbankAuf der Unterseite der Sitzbank
befinden sich Schlaufen 1zum
Anbringen von Gepäckgurten.Gepäckschlaufen
verwendenSitzbank ausbauen ( 68)
Sitzbank umdrehen. Schlaufen
1aus Halterungen 2
ziehen.
In die Schlaufen können Ge-
päckgurte eingehängt werden.
Sitzbank einbauen ( 69)
470zBedienung
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Fahren
Fahren
Sicherheitshinweise.................. 72
Checkliste ........................... 73
Starten ............................... 74
Einfahren ............................ 77
Bremsen ............................. 77
Motorrad abstellen ................... 79
Tanken .............................. 80
571zFahren
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SicherheitshinweiseFahrerausstattungKeine Fahrt ohne die richtige Be-
kleidung! Tragen Sie immerHelm
Anzug
Handschuhe
Stiefel
Dies gilt auch für die Kurzstre-
cke und zu jeder Jahreszeit. Ihr
BMW Motorrad Partner berät Sie
gerne und hat für jeden Einsatz-
zweck die richtige Bekleidung.GeschwindigkeitBei Fahrten mit hoher Geschwin-
digkeit können verschiedene
Randbedingungen das Fahrver-
halten des Motorrads negativ be-
einflussen: Einstellung des Feder- und
Dämpfersystems
ungleich verteilte Ladung
lockere Bekleidung zu geringer Reifenfülldruck
schlechtes Reifenprofil
etc.
Richtig beladen
Überladung und ungleich-
mäßige Beladung können
die Fahrstabilität des Motorrads
beeinträchtigen.
Zulässiges Gesamtgewicht nicht
überschreiten und Beladungshin-
weise beachten.
Alkohol und Drogen
Schon kleine Mengen an
Alkohol oder Drogen kön-
nen das Wahrnehmungs-, Urteils-
und Entscheidungsvermögen so-
wie die Reflexe erheblich beein-
trächtigen. Die Einnahme von
Medikamenten kann diese Beein-
trächtigungen noch verstärken.
Nach Einnahme von Alkohol,
Drogen und/oder Medikamenten
nicht mehr fahren.
VergiftungsgefahrAbgase enthalten das farb- und
geruchlose, aber giftige Kohlen-
monoxid.
Das Einatmen von Abgasen
ist gesundheitsschädlich
und kann zu Bewusstlosigkeit
oder Tod führen.
Abgase nicht einatmen. Motor
nicht in geschlossenen Räumen
laufen lassen.Hochspannung
Das Berühren von span-
nungsführenden Teilen des
Zündsystems bei laufendem Mo-
tor kann zu Stromschlägen füh-
ren.
Bei laufendem Motor keine Teile
des Zündsystems berühren.
572zFahren
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KatalysatorWird durch Zündaussetzer dem
Katalysator unverbrannter Kraft-
stoff zugeführt, besteht die Ge-
fahr der Überhitzung und Be-
schädigung.
Deshalb folgende Punkte beach-
ten:Kraftstoffbehälter nicht leer fah-
ren
Motor nicht mit abgezogenem
Zündkerzenstecker laufen las-
sen
bei Motoraussetzern den Motor
sofort abstellen
nur unverbleiten Kraftstoff tan-
ken
vorgesehene Wartungsintervalle
unbedingt einhalten.
Unverbrannter Kraftstoff
zerstört den Katalysator.
Die aufgeführten Punkte
zum Schutz des Katalysators
beachten.
BrandgefahrAm Auspuff treten hohe Tempe-
raturen auf.
Berühren leicht entflamm-
bare Materialien (z.B. Heu,
Laub, Gras, Bekleidung und Ge-
päck usw.) den heißen Auspuff,
können diese in Brand geraten.
Achten Sie darauf, dass keine
leicht entflammbaren Materialien
in Kontakt mit der heißen Aus-
puffanlage kommen.
Läuft der Motor längere
Zeit im Stand, ist die Küh-
lung nicht ausreichend und es
kann zur Überhitzung kommen.
In Extremfällen ist Fahrzeugbrand
möglich.
Motor nicht unnötig im Stand
laufen lassen. Nach dem Starten
sofort losfahren.
Manipulation des
Motorelektronik-
Steuergeräts
Manipulation des Motor-
steuergeräts kann zu Schä-
den am Fahrzeug und damit zu
Unfällen führen.
Das Motorsteuergerät nicht
manipulieren.
Manipulation des Motor-
steuergeräts kann zu me-
chanischen Belastungen führen,
auf die die Bauteile des Motor-
rads nicht ausgelegt sind. Für
darauf zurückzuführende Schä-
den erlischt die Gewährleistung.
Das Motorsteuergerät nicht
manipulieren.
ChecklisteNutzen Sie die nachfolgende
Checkliste, um vor jeder Fahrt
wichtige Funktionen, Einstellun-
gen und Verschleißgrenzen zu
prüfen.
573zFahren
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Bremsfunktion
Bremsflüssigkeitsstände vorn
und hinten
Kupplungsfunktion
Kupplungsflüssigkeitsstand
Dämpfereinstellung und Feder-
vorspannung
Profiltiefe und Reifenfülldruck
sicherer Halt der Koffer und
des Gepäcks
In regelmäßigen Abständen: Motorölstand (bei jedem Tank-
stopp)
Bremsbelagverschleiß (bei je-
dem dritten Tankstopp)StartenSeitenstützeBei ausgeklappter Seitenstütze
und eingelegtem Gang lässt sich
das Motorrad nicht starten. Wur-
de das Motorrad im Leerlauf ge-
startet und wird anschließend bei
ausgeklappter Seitenstütze ein Gang eingelegt, geht der Motor
aus.
SchaltgetriebeDas Motorrad kann im Leerlauf
oder bei eingelegtem Gang mit
gezogener Kupplung gestartet
werden. Betätigen Sie die Kupp-
lung erst nach dem Einschal-
ten der Zündung, sonst kann der
Motor nicht gestartet werden.
Im Leerlauf leuchtet die Kontroll-
leuchte Leerlauf grün und die
Ganganzeige im Multifunktions-
display zeigt N.
Motor startenSchalter Not-Aus in Betriebs-
stellung
A.
Zündung einschalten.
Pre-Ride-Check wird durchge-
führt. ( 75)
mit SA BMW Motorrad Integral
ABS: Zündung einschalten.
Pre-Ride-Check wird durchge-
führt. ( 75)
ABS-Eigendiagnose wird
durchgeführt. ( 76)
574zFahren
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mit SA automatische Stabilitäts-
Control (ASC):Zündung einschalten.
Pre-Ride-Check wird durchge-
führt. ( 75)
ABS-Eigendiagnose wird
durchgeführt. ( 76)
ASC-Eigendiagnose wird
durchgeführt. ( 76)
Startertaste 1betätigen.
Bei sehr niedrigen Tempe-
raturen kann es notwen-
dig sein, den Gasdrehgriff beim
Startvorgang zu betätigen. Bei
Umgebungstemperaturen unter 0 °C nach Einschalten der Zün-
dung Kupplung betätigen.
Bei unzureichender Bat-
teriespannung wird der
Startvorgang automatisch ab-
gebrochen. Vor weiteren Start-
versuchen die Batterie laden oder
Starthilfe geben lassen.
Motor springt an.
Sollte der Motor nicht ansprin-
gen, kann die Störungstabelle
weiterhelfen. ( 134)
Pre-Ride-CheckNach dem Einschalten der Zün-
dung führt die Instrumentenkom-
bination einen Test der allge-
meinen Warnleuchte durch, den
"Pre-Ride-Check". Dabei wird die
Warnleuchte zunächst in rot und
anschließend in gelb zur Über-
prüfung angezeigt. Der Test wird
abgebrochen, wenn vor seinem
Ablauf der Motor gestartet wird. Phase 1
Allgemeine Warnleuchte
leuchtet rot.
CHECK!
wird angezeigt.
Phase 2 Allgemeine Warnleuchte
leuchtet gelb.
CHECK!
wird angezeigt.
Sollte die allgemeine Warnleuch-
te nicht dargestellt werden:
Kann die allgemeine Warn-
leuchte nicht dargestellt
werden, können einige Funkti-
onsstörungen nicht angezeigt
werden.
Auf die Anzeige der allgemei-
nen Warnleuchte in rot und gelb
achten.
Fehler möglichst schnell von
einer Fachwerkstatt beheben
lassen, am besten von einem
BMW Motorrad Partner.
575zFahren
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ABS-Eigendiagnose
SA
Die Funktionsbereitschaft des
BMW Motorrad ABS wird durch
die Eigendiagnose überprüft. Die
Eigendiagnose erfolgt automa-
tisch nach Einschalten der Zün-
dung. Zur Überprüfung der Rad-
sensoren muss das Motorrad
schneller als 5 km/h fahren.
Phase 1Überprüfung der diagnostizier-
baren Systemkomponenten im
Stand. ABS-Warnleuchte blinkt.
mögliche Ländervariante
der ABS-Warnleuchte.
Phase 2 Überprüfung der Radsensoren
beim Anfahren. ABS-Warnleuchte blinkt. mögliche Ländervariante
der ABS-Warnleuchte.
ABS-Eigendiagnose
abgeschlossen Die Warnleuchte ABS erlischt.
Wird nach Abschluss der ABS-
Eigendiagnose ein ABS-Fehler
angezeigt: Weiterfahrt möglich. Es ist zu
beachten, dass weder ABS-
noch Integralfunktion zur Verfü-
gung stehen.
Fehler möglichst schnell von
einer Fachwerkstatt beheben
lassen, am besten von einem
BMW Motorrad Partner.
ASC-Eigendiagnose
SA
Die Funktionsbereitschaft des
BMW Motorrad ASC wird durch
die Eigendiagnose überprüft. Die
Eigendiagnose erfolgt automa-
tisch nach Einschalten der Zün-
dung. Damit die ASC-Eigendia-
gnose abgeschlossen werden kann, muss der Motor laufen und
das Motorrad mindestens 5 km/h
schnell fahren.
Phase 1
Überprüfung der diagnostizier-
baren Systemkomponenten im
Stand. ASC-Symbol blinkt.
Phase 2 Überprüfung der diagnostizier-
baren Systemkomponenten
während der Fahrt. ASC-Symbol blinkt.
ASC-Eigendiagnose
abgeschlossen Die ASC-Warnleuchte erlischt.
Wird nach Abschluss der ASC-
Eigendiagnose ein ASC-Fehler
angezeigt:
576zFahren
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Weiterfahrt möglich. Es ist zu
beachten, dass die ASC-Funk-
tion nicht zur Verfügung steht.
Fehler möglichst schnell von
einer Fachwerkstatt beheben
lassen, am besten von einem
BMW Motorrad Partner.EinfahrenDie ersten 1000 kmWährend der Einfahrzeit in häu-
fig wechselnden Last- und
Drehzahlbereichen fahren.
Kurvenreiche und leicht hü-
gelige Fahrstrecken wählen,
jedoch möglichst keine Auto-
bahnen.Das Überschreiten der Ein-
fahrdrehzahlen erhöht den
Motorverschleiß.
An die vorgeschriebenen Einfahr-
drehzahlen halten.
Einfahrdrehzahlen nicht über-
schreiten. Einfahrdrehzahl
<7000 min
-1
Keine Volllastbeschleunigun-
gen.
Bei Volllast niedrige Drehzahlen
vermeiden.
Nach 500 - 1200 km die erste
Inspektion durchführen lassen.BremsbelägeNeue Bremsbeläge müssen sich
„einfahren“ und haben daher
während der ersten 500 km noch
nicht die optimale Reibkraft. Die
verminderte Bremswirkung kann
durch stärkeren Druck auf den
Bremshebel ausgeglichen wer-
den. Neue Bremsbeläge können
den Bremsweg erheblich
verlängern.
Frühzeitig bremsen.
ReifenNeue Reifen haben eine glat-
te Oberfläche. Sie müssen da-
her bei verhaltener Fahrweise
durch Einfahren in wechselnden
Schräglagen aufgeraut werden.
Erst durch das Einfahren wird die
volle Haftfähigkeit der Lauffläche
erreicht.
Neue Reifen haben noch
nicht die volle Haftung, in
extremen Schräglagen besteht
Unfallgefahr.
Extreme Schräglagen
vermeiden.BremsenWie erreicht man den
kürzesten Bremsweg?Bei einem Bremsvorgang verän-
dert sich die dynamische Last-
verteilung zwischen Vorder- und
Hinterrad. Je stärker die Brem-
sung, desto mehr Last liegt auf
dem Vorderrad. Je größer die
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Radlast, desto mehr Bremskraft
kann übertragen werden.
Um den kürzesten Bremsweg zu
erreichen, muss die Vorderrad-
bremse zügig und immer stär-
ker werdend betätigt werden.
Dadurch wird die dynamische
Lasterhöhung am Vorderrad op-
timal ausgenutzt. Gleichzeitig
sollte auch die Kupplung betätigt
werden. Bei den oft trainierten
"Gewaltbremsungen", bei denen
der Bremsdruck schnellstmöglich
und mit aller Kraft erzeugt wird,
kann die dynamische Lastvertei-
lung dem Verzögerungsanstieg
nicht folgen und die Bremskraft
nicht vollständig auf die Fahr-
bahn übertragen werden. Da-
mit das Vorderrad nicht blockiert,
muss das ABS eingreifen und
den Bremsdruck reduzieren; der
Bremsweg wird länger.
Passabfahrten
Wird bei Passabfahrten
ausschließlich mit der Hin-
terradbremse gebremst, besteht
die Gefahr von Bremswirkungs-
verlust. Unter Extrembedingun-
gen kann es zur Zerstörung der
Bremsen durch Überhitzung
kommen.
Vorder- und Hinterradbremse
einsetzen und Motorbremse
nutzen.
Nasse Bremsen
Nach dem Waschen des
Motorrads, nach Wasser-
durchfahrten oder bei Regen
kann die Bremswirkung aufgrund
feuchter Bremsscheiben und
Bremsbeläge verzögert einset-
zen.
Frühzeitig bremsen, bis die
Bremsen abgetrocknet bzw.
trockengebremst sind.
Salzschicht auf der
Bremse
Bei Fahrten auf salzge-
streuten Straßen kann die
volle Bremswirkung verzögert
einsetzen, wenn längere Zeit
nicht gebremst wird.
Frühzeitig bremsen, bis die Salz-
schicht auf Bremsscheiben und
Bremsbelägen abgebremst wor-
den ist.
Öl oder Fett auf der
Bremse
Öl- und Fettbeläge auf
Bremsscheiben und -belä-
gen verringern die Bremswirkung
erheblich.
Besonders nach Reparatur- und
Wartungsarbeiten darauf achten,
dass Bremsscheiben und Brems-
beläge öl- und fettfrei sind.
578zFahren