Lancia Flavia 2013 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: LANCIA, Model Year: 2013, Model line: Flavia, Model: Lancia Flavia 2013Pages: 284, PDF-Größe: 2.84 MB
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1. Bei Regen und auf rutschiger
Fahrbahn die Geschwindigkeit ver-
ringern.
2. Bei stehendem Wasser oder Pfüt
zen auf der Fahrbahn die Geschwin-
digkeit verringern.
3. Die Reifen ersetzen, sobald Ver-
schleißanzeiger sichtbar werden.
4. Auf den richtigen Reifendruck
achten.
5. Ausreichend Abstand zum voraus-
fahrenden Fahrzeug halten, um Auf-
fahren bei einem plötzlichen Brems-
manöver zu vermeiden.
DURCHFAHREN VON
WASSER
Das Durchfahren von Wasser, das tie-
fer als wenige Zentimeter ist, erfor-
dert erhöhte Vorsicht, um Sicherheit
zu gewährleisten und Schäden am
Fahrzeug zu vermeiden.FLIESSENDES/
ANSTEIGENDES WASSER
WARNUNG!
Befahren oder überqueren Sie keine
Straßen oder Wege, auf denen Was-
ser fließt und/oder ansteigt (z. B.
abfließendes Wasser nach heftigem
Regen). Die Wasserströmung kann
den Fahrbahnbelag abtragen oder
aufweichen, was ein noch tieferes
Einsinken des Fahrzeugs zur Folge
hat. Außerdem kann das Fahrzeug
von fließendem und/oder steigen-
dem Wasser mitgerissen werden.
Die Nichtbeachtung dieses Warn-
hinweises kann für Sie, die Fahr-
zeuginsassen und Personen in der
Umgebung des Fahrzeugs schwere
oder sogar lebensgefährliche Ver-
letzungen zur Folge haben.
SEICHTES, STEHENDES
WASSER
Obwohl Sie mit dem Fahrzeug grund-
sätzlich durch seichtes, stehendes
Wasser fahren können, müssen Sie
zuvor die folgenden Vorsichts- und
Warnhinweise beachten.
ACHTUNG!
Vor dem Durchfahren von ste-
hendem Wasser stets dessen Tiefe
prüfen. Niemals durch stehendes
Wasser fahren, das tiefer ist als
der untere Felgenrand der mon-
tierten Reifen.
Überprüfen Sie die über- schwemmte Fahrbahn auf be-
fahrbaren Zustand und Hinder-
nisse.
Überschreiten Sie beim Fahren durch stehendes Wasser nicht
eine Geschwindigkeit von
8 km/h. So wird eine Wellenbil-
dung minimiert.
(Fortsetzung)
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ACHTUNG!(Fortsetzung)
Das Durchfahren von stehendem Wasser kann Schäden an Bautei-
len des Antriebsstrangs zur Folge
haben. Die Fahrzeugflüssigkeiten
(Schmierung von Motor, Ge-
triebe, Achse usw.) sind nach dem
Durchfahren stehenden Wassers
stets auf Anzeichen einer Ver-
schmutzung (d. h. milchiges Aus-
sehen oder Schaum) zu untersu-
chen. Bei Anzeichen einer
Verschmutzung das Fahrzeug
keinesfalls weiterfahren, da dies
zu Folgeschäden führen kann.
Solche Schäden fallen nicht unter
die begrenzte Gewährleistung für
Neufahrzeuge.
Wasser, das in den Motor ein- dringt, kann Blockieren und Ab-
sterben des Motors und schwere
Motorschäden zur Folge haben.
Solche Schäden fallen nicht unter
die begrenzte Gewährleistung für
Neufahrzeuge.
WARNUNG!
Beim Durchfahren von stehen-dem Wasser sind die Traktionsei-
genschaften der Räder beein-
trächtigt. Überschreiten Sie beim
Fahren durch stehendes Wasser
nicht eine Geschwindigkeit von
8 km/h.
Beim Durchfahren von stehen- dem Wasser ist die Bremsleistung
eingeschränkt, was zu einem län
geren Bremsweg des Fahrzeugs
führt. Fahren Sie daher nach dem
Durchfahren von stehendem
Wasser langsam und betätigen
Sie die Bremse mehrmals leicht,
um die Bremsbeläge zu trocknen.
Wasser, das in den Motor ein- dringt, kann Blockieren und Ab-
sterben des Motors und Liegen-
bleiben des Fahrzeugs zur Folge
haben.
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
Die Nichtbeachtung dieser Si- cherheitshinweise kann für Sie,
die Fahrzeuginsassen und Perso-
nen in der Umgebung des Fahr-
zeugs schwere oder sogar lebens-
gefährliche Verletzungen zur
Folge haben.
FESTSTELLBREMSE
Vergewissern Sie sich vor dem Aus-
steigen, dass die Feststellbremse voll-
ständig angezogen ist. Stellen Sie au-
ßerdem sicher, dass das Getriebe in
Stellung PARK geschaltet ist.
Der Feststellbremshebel befindet sich
in der Mittelkonsole. Um die Feststell-
bremse zu verwenden, ziehen Sie den
Hebel so fest wie möglich hoch. Um
Feststellbremse
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die Feststellbremse zu lösen, ziehen
Sie den Hebel leicht hoch, drücken Sie
den mittleren Knopf und senken Sie
den Hebel dann vollständig ab.
Wird die Feststellbremse bei einge-
schalteter Zündung angezogen,
leuchtet die Bremswarnleuchte im
Kombiinstrument auf.
HINWEIS:
Wenn die Feststellbremse beieingelegtem Gang angezogen
wird, blinkt die Bremswarn-
leuchte. Wenn eine Fahrge-
schwindigkeit registriert wird,
wird der Fahrer durch ein akus-
tisches Signal alarmiert. Lösen
Sie die Feststellbremse vollstän
dig, bevor Sie versuchen, das
Fahrzeug zu bewegen.
Diese Leuchte zeigt nur an, dass die Feststellbremse angezogen
ist. Es wird nicht angezeigt, wie
fest die Bremse angezogen ist.
Schlagen Sie beim Parken an einem
Gefälle die Vorderräder zum Bord-
stein ein. Schlagen Sie beim Parken
an einer Steigung die Vorderräder zur Straße ein. Ziehen Sie die Feststell-
bremse an, bevor Sie den Schalthebel
in die Stellung PARK bewegen. An-
dernfalls wird das Bewegen des
Schalthebels in die Stellung PARK
möglicherweise durch die Last auf
dem Getriebesperrmechanismus er-
schwert. Vor dem Verlassen des Fahr-
zeugs immer die Feststellbremse an-
ziehen.
WARNUNG!
Niemals die Parkstellung eines
Automatikgetriebes als Ersatz für
die Feststellbremse verwenden.
Die Feststellbremse vor dem Ver-
lassen des Fahrzeugs stets fest an-
ziehen, um es gegen Wegrollen zu
sichern, da dies zu Schäden oder
Verletzungen führen kann.
Beim Verlassen des Fahrzeugs stets den Zündschlüssel aus dem
Zündschloss abziehen und das
Fahrzeug abschließen.
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
Kinder auf keinen Fall unbeauf- sichtigt im Fahrzeug oder mit Zu-
griff auf ein entriegeltes Fahrzeug
lassen. Kinder unbeaufsichtigt im
Fahrzeug zu lassen ist aus ver-
schiedenen Gründen gefährlich.
Ein Kind oder andere Personen
können schwer oder sogar lebens-
gefährlich verletzt werden. Kin-
der sollten ermahnt werden, die
Feststellbremse, das Bremspedal
oder den Schalthebel auf keinen
Fall zu berühren.
Lassen Sie das Schlüssel Griffstück nicht im Fahrzeug
oder in der Nähe des Fahrzeugs
liegen. Ein Kind könnte die Fens-
terheber oder andere elektrische
Systeme betätigen oder das Fahr-
zeug in Gang setzen.
Überzeugen Sie sich vor dem Los- fahren, dass die Feststellbremse
vollständig gelöst ist. Fahren mit
angezogener Feststellbremse
kann zu Bremsversagen und zu
einem Zusammenstoß führen.
(Fortsetzung)
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WARNUNG!(Fortsetzung)
Ziehen Sie die Feststellbremse vor dem Verlassen des Fahrzeugs
stets fest an, da es sonst wegrollen
und Beschädigungen oder Verlet-
zungen verursachen kann. Stellen
Sie außerdem sicher, dass das Ge-
triebe in Stellung PARK geschal-
tet ist. Andernfalls kann das
Fahrzeug wegrollen und Schäden
oder Verletzungen verursachen.ACHTUNG!
Wenn die „Bremswarnleuchte“ bei
gelöster Feststellbremse einge-
schaltet bleibt, zeigt dies eine Stö
rung der Bremsanlage an. Die
Bremsanlage sofort durch eine Ver-
tragswerkstatt instand setzen las-
sen. ANTIBLOCKIERSYSTEM
(ABS)
Das Antiblockiersystem (ABS) ver-
leiht Ihrem Fahrzeug bei den meisten
Bremssituationen erhöhte Stabilität
und Bremsleistung. Das System arbei-
tet mit einem separaten Computer,
der den hydraulischen Bremsdruck
dosiert, um ein Blockieren der Räder
und Schleudern des Fahrzeugs auf
glatter Fahrbahn zu verhindern.
WARNUNG!
Wenn Sie bei einem Antiblockier-
system das Bremspedal „pum-
pen“, wird die Bremsleistung ver-
ringert, was zu einem
Zusammenstoß führen kann.
Durch Pumpen wird der Brems-
weg länger. Betätigen Sie das
Bremspedal kräftig, um das
Fahrzeug möglichst schnell zum
Stillstand zu bringen.
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
Das ABS kann weder verhindern, dass die Gesetze der Physik auf
das Fahrzeug wirken, noch kann
es die Leistungsfähigkeit der
Bremsen oder der Lenkung über
das durch den Zustand der Brem-
sen und Reifen des Fahrzeugs
oder die vorhandene Traktion
vorgegebene Maß hinaus erhö
hen.
Das ABS kann Zusammenstöße nicht verhindern, vor allem nicht
solche, die durch überhöhte Ge-
schwindigkeit in Kurven, zu dich-
tes Auffahren auf vorausfahrende
Fahrzeuge oder Aquaplaning
ausgelöst werden!
Die Möglichkeiten eines mit ABS ausgestatteten Fahrzeugs dürfen
niemals auf leichtsinnige oder ge-
fährliche Weise so ausgenutzt
werden, dass die Sicherheit des
Fahrers oder anderer Personen
gefährdet wird!
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Die ABS-Warnleuchte über-
wacht das Antiblockiersys-
tem. Sie schaltet sich ein,
wenn die Zündung einge-
schaltet ist (ON/Ein) und kann bis zu
vier Sekunden lang leuchten.
Wenn die ABS-Warnleuchte einge-
schaltet bleibt oder während der
Fahrt aufleuchtet, weist dies darauf
hin, dass der ABS-Teil der Bremsan-
lage nicht funktioniert und dass eine
Wartung erforderlich ist. Allerdings
arbeitet das konventionelle Bremssys-
tem weiterhin normal, wenn sich die
„Bremswarnleuchte“ nicht einschal-
tet.
Leuchtet die „ABS-Warnleuchte“,
muss das Bremssystem so schnell wie
möglich gewartet werden, um die
wichtige Funktion des Antiblockier-
systems wieder herzustellen. Leuchtet
die „ABS-Warnleuchte“ nicht auf,
wenn die Zündung eingeschaltet
wird, muss die Glühlampe so schnell
wie möglich ersetzt werden. Bleiben die Bremswarnleuchte und
die ABS-Warnleuchte weiterhin ein-
geschaltet, funktionieren das Anti-
blockiersystem (ABS) und die elekt-
ronische Bremskraftverteilung (EBD)
nicht. Es ist eine sofortige Instandset-
zung des ABS-Systems erforderlich.
Wenden Sie sich an Ihren Vertrags-
händler.
Sobald das Fahrzeug nach Antritt ei-
ner Fahrt eine Geschwindigkeit von
11 km/h überschreitet, hören Sie
möglicherweise ein Klicken, verbun-
den mit dem Laufgeräusch eines
Elektromotors. Diese Geräusche ent-
stehen beim Selbsttest des Anti-
blockiersystems, um eine einwand-
freie Funktion des Systems
sicherzustellen. Dieser Selbsttest fin-
det jedes Mal beim Starten des Fahr-
zeugs und Beschleunigen über
11 km/h statt.
Das ABS wird bei Bremsvorgängen
bei bestimmten Fahrbahnverhältnis
sen oder Bremsbedingungen aktiviert.
Das ABS spricht beim Bremsen auf
Eis, Schnee, Kies, Schotter und Bahn-
schienen oder bei Notbremsungen an.
ABS-Regeleingriffe können mit fol-
genden Erscheinungen verbunden
sein:
der ABS-Motor läuft (er kann noch
kurze Zeit nach dem Bremsvorgang
weiterlaufen),
klickende Geräusche der Magnetventile,
Pulsieren des Bremspedals
und ein leichter Abfall bzw. ein Ab- sacken des Bremspedals am Ende
eines Bremsvorgangs.
Alle diese Erscheinungen gehören zur
normalen Funktion des ABS.
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WARNUNG!
Das Antiblockiersystem (ABS) be-
inhaltet eine komplizierte Elektro-
nik, die empfindlich auf Interferen-
zen anspricht, die durch falsch
installierte Ausrüstung oder Hoch-
leistungssender entstehen können.
Solche Störstrahlungen können den
Ausfall der ABS-Funktion verursa-
chen. Die Installation eines solchen
Systems muss von qualifiziertem
Fachpersonal durchgeführt wer-
den.
Alle Räder müssen von gleicher Größe
und gleichem Typ sein. Der Reifen-
druck muss an allen vier Rädern kor-
rekt sein, damit das Steuergerät die
Signale auswerten kann.
SERVOLENKUNG
Die serienmäßige Servolenkung lässt
Ihr Fahrzeug zuverlässig reagieren
und erhöht seine Manövrierfähigkeit
auf engem Raum. Das System bietet
eine mechanische Lenkfunktion, falls
die Servounterstützung ausfällt. Dies bedeutet, dass Sie Ihr Fahrzeug
auch bei fehlendem Hydraulikdruck
lenken können. In diesem Fall werden
Sie einen erheblich höheren Kraftauf-
wand beim Lenken feststellen, beson-
ders bei sehr niedrigen Fahrzeugge-
schwindigkeiten und beim Ein- oder
Ausparken.
HINWEIS:
Erhöhte Geräusche am Ende des
Lenkradeinschlags sind normal
und weisen nicht auf eine Stö
rung der Servolenkung hin.
Nach dem Motorstart bei kaltem Wetter kann die Servopumpe für
eine gewisse Zeit Geräusche ver-
ursachen. Dies liegt an der kal-
ten, zähen Flüssigkeit im Lenk-
system. Dieses Geräusch ist
normal und beschädigt das
Lenksystem in keiner Weise.
WARNUNG!
Ein fortgesetzter Betrieb mit redu-
zierter Servolenkungsfunktion
kann für Sie und die anderen Insas-
sen ein Sicherheitsrisiko bedeuten.
Das Fahrzeug sollte jetzt so schnell
wie möglich gewartet werden.ACHTUNG!
Ein längerer Betrieb der Lenkung
am Ende des Lenkradeinschlags er-
höht die Servoöltemperatur und
sollte nach Möglichkeit vermieden
werden. Die Servopumpe kann be-
schädigt werden.
FLÜSSIGKEITSSTAND
DER SERVOLENKUNG
Eine Prüfung des Füllstands der Ser-
volenkung zu festgelegten Wartungs-
intervallen ist nicht erforderlich. Die
Flüssigkeit ist nur dann zu prüfen,
wenn Verdacht auf ein Leck vorliegt,
abnormale Geräusche zu hören sind
und/oder das System nicht wie vorge-
sehen funktioniert. Wenden Sie sich
an eine Vertragswerkstatt.
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ACHTUNG!
Verwenden Sie keine chemischen
Spülmittel in Ihrer Servolenkung,
da durch die Chemikalien die Bau-
teile Ihrer Servolenkung beschädigt
werden können. Solche Schäden
fallen nicht unter die begrenzte Ge-
währleistung für Neufahrzeuge.WARNUNG!
Der Füllstand ist auf ebenem Un-
tergrund und bei abgestelltem Mo-
tor zu prüfen, um Verletzungen
durch sich bewegende Teile zu ver-
meiden und um einen genauen
Füllstandablesewert sicherzustel-
len. Nicht zu viel Flüssigkeit einfül
len. Nur vom Hersteller empfohle-
nes Servopumpenöl verwenden.
Wenn erforderlich, Servopumpenöl
nachfüllen, um den korrekten Füll
stand wiederherzustellen. Mit einem
sauberen Tuch verschüttetes Servo-
pumpenöl von allen Oberflächen ab-
wischen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Betriebsflüs
sigkeiten, Schmiermittel und
Original-Ersatzteile“ in „Wartung des
Fahrzeugs“.
ELEKTRONISCHE
BREMSREGELUNG
Ihr Fahrzeug kann mit einer optiona-
len elektronischen Bremsregelung
ausgestattet sein, die das Anti-
blockiersystem (ABS), die Antriebs-
schlupfregelung (ASR), den Bremsas-
sistenten (BAS) und das elektronische
Stabilitätsprogramm (ESP) ein-
schließt. Alle Systeme arbeiten zu-
sammen, um die Stabilität und die
Kontrolle über das Fahrzeug bei un-
terschiedlichen Fahrbedingungen zu
verbessern, und werden allgemein als
ESP (elektronisches Stabilitätspro-
gramm) bezeichnet.
ANTIBLOCKIERSYSTEM
(ABS)
Dieses System hilft dem Fahrer in
schwierigen Bremssituationen, die
Kontrolle über das Fahrzeug zu be-
halten. Das System regelt den Brems-
druck, um ein Blockieren der Räderzu verhindern, und hilft bei rutschiger
Fahrbahnoberfläche, ein Rutschen
des Fahrzeugs zu vermeiden. Weitere
Informationen hierzu finden Sie unter
„Antiblockiersystem (ABS)“ in „Start
und Betrieb“.
ANTRIEBSSCHLUPFREGE-
LUNG (ASR)
Die Antriebsschlupfregelung über-
wacht die Stärke des Radschlupfs der
angetriebenen Räder. Wird das
Durchdrehen eines Rades registriert,
wird das durchdrehende Rad bzw.
werden die durchdrehenden Räder
abgebremst und die Motorleistung
wird verringert, um für verbesserte
Beschleunigung und Stabilität zu sor-
gen. Eine ASR-Funktion arbeitet
ähnlich wie ein Sperrdifferenzial und
begrenzt das Durchdrehen eines Ra-
des auf einer angetriebenen Achse.
Wenn sich ein Rad einer angetriebe-
nen Achse schneller dreht als das an-
dere, bremst das System das durch-
drehende Rad ab. Dadurch wird ein
höheres Motordrehmoment an das
nicht durchdrehende Rad übertragen.
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Diese Funktion bleibt auch dann ak-
tiviert, wenn ASR und ESP in die
Betriebsart „Teilabschaltung“ ge-
schaltet sind. Siehe „Elektronisches
Stabilitätsprogramm (ESP)“ in die-
sem Abschnitt dieser Bedienungsan-
leitung.
BREMSASSISTENT (BAS)
Der Bremsassistent soll das Bremsver-
halten des Fahrzeugs bei einer Not-
bremsung optimieren. Das System er-
kennt die Situation einer
Notbremsung an der Geschwindigkeit
und der Kraft, mit der das Bremspe-
dal betätigt wird, und optimiert dann
den Druck zu den Bremsen. Der
Bremsweg lässt sich auf diese Weise
einfach reduzieren. Der BAS ergänzt
das Antiblockiersystem (ABS). Die
maximale Unterstützung durch den
Bremsassistenten wird durch schnel-
les Betätigen der Bremsen ausgelöst.
Um die Wirkung des Bremsassisten-
ten voll zu nutzen, muss das Bremspe-
dal während des gesamten Bremsvor-
gangs vollständig durchgetreten
bleiben. Verringern Sie den Druck auf
das Bremspedal erst dann, wenn nichtmehr gebremst werden muss. Sobald
das Bremspedal losgelassen wird,
wird der Bremsassistent deaktiviert.
WARNUNG!
Der BAS kann weder die auf das
Fahrzeug wirkenden Gesetze der
Physik aufheben noch kann es die
Leistungsfähigkeit der Bremsen
oder der Lenkung über das durch
den Zustand der Bremsen und
Reifen des Fahrzeugs oder die
vorhandene Traktion vorgege-
bene Maß hinaus erhöhen.
Der BAS kann Zusammenstöße nicht verhindern, vor allem nicht
solche, die durch überhöhte Ge-
schwindigkeit in Kurven, zu dich-
tes Auffahren auf vorausfahrende
Fahrzeuge oder Aquaplaning
ausgelöst werden.
Die Möglichkeiten eines Fahr- zeugs mit Bremsassistent dürfen
niemals auf leichtsinnige oder ge-
fährliche Weise so ausgenutzt
werden, dass die Sicherheit des
Fahrers oder anderer Personen
gefährdet wird. ELEKTRONISCHES
STABILITÄTSPROGRAMM
(ESP)
Das ESP verbessert die Richtungssta-
bilität des Fahrzeugs in unterschiedli-
chen Fahrzuständen. Das ESP greift
beim Über- oder Untersteuern des
Fahrzeugs durch Abbremsen des ent-
sprechenden Rades ein, um dem
Über- oder Untersteuern entgegenzu-
wirken. Auch das Motordrehmoment
wird begrenzt, um die Richtungssta-
bilität des Fahrzeugs aufrecht zu hal-
ten. Das ESP ermittelt anhand der
Werte der Sensoren im Fahrzeug den
durch den Fahrer vorgesehenen Fahr-
weg und vergleicht ihn mit dem tat-
sächlichen Fahrweg. Wenn der tat-
sächliche Fahrweg nicht mit dem
vorgesehenen Fahrweg überein-
stimmt, wird das entsprechende Rad
mithilfe des ESP abgebremst, um
dem Über- oder Untersteuern entge-
genzuwirken.
Übersteuern – wenn das Fahrzeug
stärker einlenkt, als durch die
Lenkradposition vorgegeben.
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Untersteuern – Der Schräglaufwinkel der Vorderräder ist unverhält
nismäßig größer als der Schräg
laufwinkel der Hinterräder, d. h.
das Fahrzeug schiebt über die Vor-
derräder in Richtung des äußeren
Kurvenrandes.
WARNUNG!
Das elektronische Stabilitätspro-
gramm (ESP) kann die auf das
Fahrzeug wirkenden Naturgesetze
der Physik nicht außer Kraft setzen
oder die durch die vorherrschenden
Straßenverhältnisse gegebene
Traktion verbessern. ESP kann Un-
fälle nicht verhindern, auch die
nicht, die aus zu schnellem Fahren
in Kurven, auf rutschigem Unter-
grund oder bei Aquaplaning resul-
tieren. Das ESP kann Unfälle nicht
verhindern, die aus einem Verlust
der Kontrolle über das Fahrzeug
aufgrund ungeeigneter Eingriffe
des Fahrers in der jeweiligen Situa-
tion resultieren. Nur ein sicherer,
aufmerksamer und erfahrener Au-
tofahrer kann Unfälle verhindern!
Die Möglichkeiten eines mit ESP
ausgestatteten Fahrzeugs dürfen
niemals auf leichtsinnige oder ge-
fährliche Weise so ausgenutzt wer-
den, dass die Sicherheit des Fahrers
oder anderer Personen gefährdet
wird! ESP-Betriebsarten
Bei allen mit ESP ausgestatteten
Fahrzeugen kann zwischen den fol-
genden ESP-Betriebsarten gewählt
werden:
ESP Ein
Dies ist die normale Betriebsart für
ESP. Bei jedem Anlassen des Motors
ist das ESP-System in dieser Betriebs-
art. Dieser Modus sollte für fast alle
Fahrsituationen verwendet werden.
Das ESP darf nur aus besonderen
Gründen wie nachfolgend beschrie-
ben auf „Teilabschaltung“ umge-
schaltet werden.
Teilabgeschalteter ESP-Modus
Diese Betriebsart wird durch Antip-
pen des Schalters „ESC Off“ (ESP
Aus) (in der unteren Schaltergruppe
unter den Bedienelementen für
Heizung/Klimaanlage) aktiviert. In
der teilabgeschalteten Betriebsart ist
die ASR-Funktion des ESP mit Aus-
nahme der im Abschnitt ASR be-
schriebenen „Sperrdifferentialfunk-
tion“ deaktiviert, und die ESP-
Systemkontrollleuchte leuchtet auf.
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Alle anderen Stabilitätsfunktionen
der ESP-Funktion funktionieren nor-
mal mit Ausnahme der Verringerung
der Motorleistung. Diese Betriebsart
ist vorgesehen, wenn das Fahrzeug in
tiefem Schnee, Sand oder Geröll fest-
sitzt und ein stärkeres Durchdrehen
eines Rades, als es das ESP normaler-
weise gestattet, nötig ist.
Zum Wiedereinschalten den Schalter
„ESC Off“ (ESP Aus) kurz betätigen.
Dadurch wird die normale ESP-
Betriebsart „ESC On“ (ESP ein) wie-
derhergestellt.
WARNUNG!
Im teilweisen ESP-Modus ist die
Funktion der Verringerung der Mo-
torleistung von ESP deaktiviert.
Daher ist die erhöhte Fahrzeugsta-
bilität durch das ESP-System nicht
mehr im vollen Umfang gewähr-
leistet.
HINWEIS: Zur Verbesserung der
Traktion des Fahrzeugs beim Fah-
ren mit Schneeketten oder beim
Anfahren in tiefem Schnee, Sand
oder Geröll kann es erforderlich
sein, durch Drücken des Schalters
„ESC Off“ (ESP Aus) auf die Be-
triebsart „Partial Off“ (Teilab-
schaltung) umzuschalten. Sobald
die Fahrsituation, die einen Wech-
sel in die Betriebsart „Teilabschal-
tung“ erforderlich machte, über-
standen ist, ist das ESP durch
kurze Betätigung des Schalters
„ESC Off“ (ESP Aus) wieder einzu-
schalten. Dies kann bei fahrendem
Fahrzeug erfolgen. ESP-
SYSTEMKONTROLL-
LEUCHTE UND KON-
TROLLLEUCHTE ESP Aus
Die ESP-Systemkontroll-
leuchte im Kombiinstru-
ment leuchtet beim Ein-
schalten der Zündung auf.
Die Leuchte erlischt, wenn der Motor
läuft. Leuchtet die ESP-
Systemkontrollleuchte bei laufendem
Motor ständig, liegt eine Störung im
ESP-System vor. Wenn diese Leuchte
nach mehreren Fahrzyklen einge-
schaltet bleibt und das Fahrzeug
mehrere Kilometer mit Geschwindig-
keiten über 48 km/h gefahren wurde,
suchen Sie so bald wie möglich eine
Vertragswerkstatt auf, um die Ursa-
che der Störung feststellen und diese
beheben zu lassen.
Die Kontrollleuchte „Elektronisches
Stabilitätssystem aus“ (im Kombiin-
strument) beginnt zu blinken, sobald
die Reifen Traktion verlieren und das
ESP-System aktiviert wird. Wenn die
Antriebsschlupfregelung (ASR) aktiv
Schalter „ESC Off“ (ESP Aus)
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