Seat Alhambra 2013 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: SEAT, Model Year: 2013, Model line: Alhambra, Model: Seat Alhambra 2013Pages: 402, PDF-Größe: 6.24 MB
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Räder und Reifen
ACHTUNG (Fortsetzung)
● Um das Risiko des Verlustes der Fahrzeugkontrolle, eines Unfalls und
schwerer Verletzungen zu reduzieren, niemals die Verschraubungen bei
Felgen mit verschraubtem Felgenring lösen.
● Keine Räder oder Reifen verwenden, deren Vorgeschichte nicht be-
kannt ist. Benutzte Räder und Reifen können beschädigt sein, auch wenn
diese Beschädigungen nicht sichtbar sind.
● Alte Reifen – auch wenn sie noch nicht benutzt wurden – können vor
allem bei hohen Geschwindigkeiten plötzlich Luft verlieren oder platzen
und dadurch Unfälle und schwere Verletzungen verursachen. Reifen, die
älter als 6 Jahre sind, nur im Notfall und mit äußerster Vorsicht sowie ent-
sprechend vorsichtiger Fahrweise verwenden.
Hinweis
● Aus technischen Gründen können normalerweise Felgen anderer Fahr-
zeuge nicht verwendet werden. Dies gilt unter Umständen sogar für Felgen
des gleichen Fahrzeugtyps. Amtliche Fahrzeugpapiere beachten und ggf.
bei einem SEAT-Betrieb nachfragen.
● Wenn konventionelle Reifen am Fahrzeug verbaut werden sollen, muss
ein Reifenreparaturset erworben werden, da sich dies nicht bei den in der
Fahrzeugausstattung inbegriffenen Werkzeugen befindet. Umgang mit Rädern und ReifenAbb. 177 Schema für
das Tauschen der Räder.
Reifen sind die am meisten beanspruchten und unterschätzten Teile eines
Fahrzeugs. Reifen sind sehr wichtig, denn die schmalen Auflageflächen der
Reifen sind der einzige Kontakt des Fahrzeugs zur Straße.
Die Reifenlebensdauer ist abhängig vom Reifenfülldruck, der Fahrweise,
dem Umgang und der korrekten Montage.
Reifen und Felgen sind wichtige Konstruktionselemente. Die von SEAT frei-
gegebenen Reifen und Felgen sind genau auf den zugehörigen Fahrzeugtyp
abgestimmt und tragen damit wesentlich zu einer guten Straßenlage und si-
cheren Fahreigenschaften bei.
Beschädigungen am Reifen vermeiden
● Bordsteine und dergleichen nur langsam und möglichst im rechten Win-
kel überfahren.
● Reifen regelmäßig auf Beschädigungen prüfen, wie z. B. Stiche, Schnit-
te, Risse und Beulen.
● Fremdkörper entfernen, die sich äußerlich in dem Reifenprofil befinden
und nicht ins Reifeninnere eingedrungen sind ⇒ Seite 315.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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310Räder und Reifen
● Gegebenenfalls Warnmeldungen des Reifenkontrollsystems beachten.
● Beschädigte oder abgefahrene Reifen umgehend ersetzen lassen
⇒ Seite 315.
● Reifen regelmäßig auf versteckte Schäden überprüfen ⇒ Seite 315.
● Niemals die Traglast und Höchstgeschwindigkeit der montierten Reifen
überschreiten ⇒ Seite 318.
● Reifen vor der Berührung mit aggressiven Stoffen inklusive Fett, Öl, Ben-
zin und Bremsflüssigkeit schützen ⇒
.
● Fehlende Staubkappen der Ventile umgehend ersetzen.
Laufrichtungsgebundene Reifen
Laufrichtungsgebundene Reifen sind entwickelt worden, nur in eine Rich-
tung zu rollen. Bei laufrichtungsgebundenen Reifen ist die Reifenflanke mit
Pfeilen markiert ⇒ Seite 318. Die so angegebene Laufrichtung muss unbe-
dingt eingehalten werden. Nur dadurch werden die optimalen Laufeigen-
schaften bezüglich Aquaplaning, Haftvermögen, Geräusch und Abrieb si-
chergestellt.
Wenn einen Reifen dennoch entgegen der vorgesehenen Laufrichtung mon-
tiert wird, unbedingt sorgfältiger fahren, da der Reifen nicht mehr bestim-
mungsgemäß verwendet wird. Das ist besonders auf nassen Straßen wich-
tig. Der Reifen muss so schnell wie möglich ersetzt oder in der richtigen
Laufrichtung montiert werden.
Räder tauschen
Zur gleichmäßigen Abnutzung aller Reifen empfiehlt sich ein regelmäßiger
Rädertausch entsprechend dem Schema ⇒ Abb. 177. Dadurch haben alle
Reifen etwa die gleiche Lebensdauer.
SEAT empfiehlt, den Rädertausch von einem Fachbetrieb durchführen zu
lassen.
Reifen, die älter als 6 Jahre sind
Reifen altern durch physikalische und chemische Prozesse, wodurch ihre
Funktion beeinträchtigt werden kann. Reifen, die längere Zeit unbenutzt la- gern, verhärten und verspröden früher als Reifen, die ständig am Fahrzeug
im Einsatz sind.
SEAT empfiehlt, Reifen die sechs Jahre und älter sind, durch neue Reifen er-
setzen zu lassen. Dies gilt auch für Reifen, die äußerlich noch gebrauchsfä-
hig erscheinen und deren Profiltiefe noch nicht den gesetzlich vorgeschrie-
benen Mindestwert erreicht haben
⇒
.
Das Alter jedes Reifens kann anhand des Herstellungsdatums ermittelt wer-
den, das Bestandteil der Reifen-Identifikationsnummer (TIN) ist
⇒ Seite 318.
Reifen lagern
Räder kennzeichnen, bevor diese abmontiert werden, damit sie bei der Wie-
dermontage die bisherige Laufrichtung beibehalten können (links, rechts,
vorn, hinten). Abmontierte Räder bzw. Reifen immer kühl, trocken und mög-
lichst dunkel lagern. Auf der Felge montierte Reifen nicht senkrecht hinstel-
len.
Reifen ohne Felgen in geeignete Hüllen vor Verunreinigungen schützen und
auf der Lauffläche stehend lagern.
ACHTUNG
Aggressive Flüssigkeiten und Stoffe können sichtbare und nicht sichtbare
Beschädigungen an den Reifen verursachen, was zum Platzen der Reifen
führen kann.
● Chemikalien, Öle, Fette, Kraftstoffe, Bremsflüssigkeiten und andere
aggressive Stoffe immer von den Reifen fernhalten.
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Räder und Reifen
ACHTUNG
Alte Reifen – auch wenn sie noch nicht benutzt wurden – können vor al-
lem bei hohen Geschwindigkeiten plötzlich Luft verlieren oder platzen
und dadurch Unfälle und schwere Verletzungen verursachen.
● Reifen, die älter als 6 Jahre sind, nur im Notfall und mit äußerster Vor-
sicht sowie entsprechend vorsichtiger Fahrweise verwenden.
Umwelthinweis
Altreifen immer vorschriftsmäßig und fachgerecht entsorgen.
Felgen
Felgen und Radschrauben sind konstruktiv aufeinander abgestimmt. Bei je-
der Umrüstung auf andere Felgen müssen deshalb die jeweils zugehörigen
Radschrauben mit der richtigen Länge und Kalottenform verwendet werden.
Der Festsitz der Räder und die Funktion der Bremsanlage hängen davon ab
⇒ Seite 321.
Aus technischen Gründen können normalerweise Felgen anderer Fahrzeuge
nicht verwendet werden. Dies gilt unter Umständen sogar für Felgen des
gleichen Fahrzeugtyps.
Die von SEAT freigegebenen Reifen und Felgen sind genau auf den zugehö-
rigen Fahrzeugtyp abgestimmt und tragen damit wesentlich zu einer guten
Straßenlage und zu sicheren Fahreigenschaften bei.
Radschrauben
Radschrauben müssen immer mit dem korrekten Anzugsdrehmoment fest-
geschraubt werden ⇒ Seite 321.
Felgen mit verschraubtem Felgenring
Felgen mit einem verschraubten Felgenring bestehen aus mehreren Bautei-
len. Diese Bauteile werden mit speziellen Schrauben und einem besonde- ren Verfahren miteinander verschraubt. Dadurch sind die Funktion, Dichtig-
keit, Sicherheit und der exakte Rundlauf des Rads sichergestellt. Beschädig-
te Felgen sind aus diesem Grund zu ersetzen und dürfen nur von einem
Fachbetrieb repariert werden. SEAT empfiehlt dafür einen SEAT-Betrieb
⇒
.
Felgen mit verschraubten Zierelementen
Felgen können mit auswechselbaren Zierelementen versehen sein, die mit
selbstsichernden Schrauben an der Felge montiert sind. Beschädigte Zier-
elemente nur durch einen Fachbetrieb ersetzen lassen. SEAT empfiehlt dafür
einen SEAT-Betrieb ⇒
.
ACHTUNG
Das Verwenden ungeeigneter oder beschädigter Felgen kann die Fahrsi-
cherheit beeinträchtigen und Unfälle und schwere Verletzungen verursa-
chen.
● Nur für das Fahrzeug zugelassene Felgen verwenden.
● Felgen regelmäßig auf Beschädigungen prüfen und ggf. ersetzen.
ACHTUNG
Ein unsachgemäßes Lösen und Festziehen der Schrauben bei Felgen mit
verschraubten Felgenringen kann Unfälle und schwere Verletzungen ver-
ursachen.
● Niemals die Verschraubungen bei Felgen mit verschraubtem Felgen-
ring lösen.
● Alle Arbeiten an Felgen mit verschraubten Felgenringen von einem
Fachbetrieb durchführen lassen. SEAT empfiehlt dafür einen SEAT-Be-
trieb.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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312Räder und Reifen
Neue Reifen und Reifen ersetzen
Neue Reifen
●Mit neuen Reifen während der ersten 500 km (310 Meilen) besonders
vorsichtig fahren, da die Reifen sich erst einfahren müssen. Nicht eingefah-
rene Reifen haben eine verminderte Haftfähigkeit ⇒
und Bremswirkung
⇒ .
● An allen vier Rädern nur Gürtelreifen gleicher Bauart, Größe (Abrollum-
fang) und gleicher Profilausführung verwenden.
● Aufgrund von Konstruktionsmerkmalen und Profilgestaltung kann die
Profiltiefe von Neureifen je nach Ausführung und Hersteller unterschiedlich
ausfallen.
Reifen ersetzen
● Reifen möglichst nicht einzeln ersetzen, sondern mindestens achsweise
(beide Reifen der Vorderachse oder beide Reifen der Hinterachse) ⇒
.
● Alte Reifen nur durch von SEAT für den zugehörigen Fahrzeugtyp freige-
gebene Reifen ersetzen, dabei auf Größe, Durchmesser, Tragfähigkeit und
Höchstgeschwindigkeit achten.
● Niemals Reifen verwenden, deren effektive Größe die Abmessungen der
von SEAT freigegebenen Reifenfabrikate überschreitet. Größere Reifen könn-
ten schleifen und an der Karosse oder anderen Teilen scheuern.
ACHTUNG
Neue Reifen müssen eingefahren werden, denn neue Räder haben an-
fangs eine verminderte Haftfähigkeit und Bremswirkung.
● Um Unfälle und schwere Verletzungen zu vermeiden, während der
ersten 600 km (370 Meilen) entsprechend vorsichtig fahren.
ACHTUNG
Räder müssen den konstruktiv notwendigen Freigang haben. Bei fehlen-
dem Freigang kann es zum Reibkontakt der Reifen mit Teilen des Fahr-
werks, der Karosserie und Bremsleitungen kommen, was zum Ausfall der
Bremsanlage und zur Laufstreifenablösung und damit zum Platzen des
Reifens führen kann.
● Die tatsächlichen Abmessungen der Reifen dürfen nicht größer sein
als die Abmessungen der von SEAT hergestellten und freigegebenen Rei-
fenfabrikate und nicht an Teilen des Fahrzeugs reiben.
Hinweis
● Trotz gleicher Größenangaben auf Reifen können die tatsächlichen Ab-
maße der verschiedenen Reifentypen von diesen Nennwerten abweichen
oder sich die Reifenkonturen erheblich unterscheiden.
● Bei Reifen mit einer Freigabe von SEAT ist sichergestellt, dass deren tat-
sächlichen Abmessungen zum Fahrzeug passen. Bei anderen Reifentypen
muss der Verkäufer der Reifen eine Bescheinigung des Reifenherstellers
aushändigen, aus der hervorgeht, dass der Reifentyp ebenfalls für das Fahr-
zeug geeignet ist. Die Bescheinigung gut aufbewahren und im Fahrzeug
mitführen.
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313
Räder und Reifen
Reifenfülldruck
Abb. 178 Einbauort des Reifenfülldruckschilds.
Der richtige Reifenfülldruck für werkseitig montierte Reifen ist auf einem
Aufkleber angegeben – gilt für Sommer- und Winterreifen. Der Aufkleber
⇒ Abb. 178 befindet sich entweder an der Fahrertürsäule oder auf der In-
nenseite der Tankklappe.
Ein zu geringer oder zu hoher Reifenfülldruck verkürzt die Lebensdauer der
Bereifung erheblich und wirkt sich ungünstig auf das Fahrverhalten des
Fahrzeugs aus ⇒
. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten ist der richtige
Reifenfülldruck besonders wichtig. Ein falscher Reifenfülldruck führt zu er-
höhtem Verschleiß oder sogar zum Platzen des Reifens.
Der Druck sollte deshalb mindestens einmal monatlich und zusätzlich vor
jeder längeren Fahrt geprüft werden.
Der angegebene Reifenfülldruck gilt für einen kalten Reifen. Der Reifenfüll-
druck ist bei warmen Reifen höher als bei kalten Reifen. Deshalb niemals die Luft aus einem warmen Reifen entweichen lassen, um
den Reifenfülldruck anzupassen. In diesem Fall wäre der Reifenfülldruck so
niedrig, dass es zum plötzlichen Platzen des Reifens kommen könnte.
Reifenfülldruck prüfen
Den Reifenfülldruck nur prüfen, wenn die Reifen nicht mehr als einige Kilo-
meter (Meilen) bei niedriger Geschwindigkeit in den letzten drei Stunden
gefahren sind.
●
Reifenfülldruck regelmäßig und immer an kalten Reifen prüfen. Immer
alle Reifen prüfen. In kälteren Regionen sollte der Reifenfülldruck öfter ge-
prüft werden, aber nur dann wenn das Fahrzeug vorher nicht bewegt wurde.
Immer einen funktionsfähigen Reifenfülldruckprüfer verwenden.
● Bei größerer Zuladung den Reifenfülldruck entsprechend anpassen.
● Nach dem Anpassen der Reifenfülldrücke darauf achten, dass die Ventil-
kappen aufgeschraubt sind und ggf. die Informationen und Hinweise zum
Einstellen des Reifenkontrollsystems beachten ⇒ Seite 232.
ACHTUNG
Ein zu hoher oder zu geringer Reifenfülldruck kann dazu führen, dass der
Reifen während der Fahrt plötzlich Luft verliert oder platzt. Dies kann Un-
fälle und schwere Verletzungen verursachen.
● Ein zu geringer Reifenfülldruck kann den Reifen so stark erwärmen,
dass es zur Laufstreifenablösung und zum Platzen des Reifens kommen
kann.
● Überhöhte Geschwindigkeiten bzw. Überladung des Fahrzeugs kann
zu Überhitzung, plötzlichen Reifenschäden inklusive Reifenplatzern und
Ablösen der Lauffläche und damit zum Verlust der Fahrzeugkontrolle füh-
ren.
● Zu geringer oder zu hoher Reifenfülldruck verkürzt die Lebensdauer
der Reifen und verschlechtert das Fahrverhalten des Fahrzeugs.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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314Räder und Reifen
ACHTUNG (Fortsetzung)
● Regelmäßig Reifenfülldruck prüfen, mindestens jedoch einmal im Mo-
nat und zusätzlich vor jeder längeren Fahrt.
● Alle Reifen müssen entsprechend der Zuladung den richtigen Reifen-
fülldruck haben.
● Niemals den erhöhten Luftdruck bei warmen Reifen reduzieren.
VORSICHT
● Beim Aufsetzen des Reifenfülldruckprüfers darauf achten, dass dieser
nicht mit dem Ventilschaft verkantet. Es kann sonst zu Beschädigungen am
Reifenventil kommen.
● Fehlende, ungeeignete oder nicht richtig aufgeschraubte Ventilkappen
können zu Beschädigungen am Reifenventil führen. Deshalb immer mit voll-
ständig aufgeschraubten Ventilkappen fahren, die den werkseitig montier-
ten Ventilkappen entsprechen.
Umwelthinweis
Zu geringer Reifenfülldruck erhöht den Kraftstoffverbrauch.
Hinweis
Beim Prüfen der Reifenfülldrücke Besonderheiten der Reifenkontrollsysteme
beachten ⇒ Seite 232. Profiltiefe und Verschleißanzeiger
Abb. 179 Reifenprofil:
Verschleißanzeiger.
Profiltiefe
Besondere Fahrsituationen erfordern eine möglichst große Profiltiefe der
Reifen und eine annähernd gleiche Profiltiefe der Reifen auf der Vorder- und
Hinterachse. Dies gilt insbesondere für das Fahren bei winterlichem Wetter
und kalten Temperaturen und bei Nässe ⇒
.
In den meisten Ländern ist bei 1,6 mm (1/16 in) Restprofil – gemessen in
den Profilrillen neben den Verschleißanzeigern – die gesetzlich zulässige
Mindestprofiltiefe erreicht. Die länderspezifischen gesetzlichen Vorschriften
beachten.
Winterreifen verlieren weitgehend ihre Wintertauglichkeit, wenn das Reifen-
profil bis auf eine Tiefe von 4 mm (5/32 in) abgefahren ist.
Die Profiltiefe bei neuen Reifen kann aufgrund von Konstruktionsmerkmalen
und Profilgestaltung je nach Ausführung und Hersteller unterschiedlich aus-
fallen.
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Räder und Reifen
Verschleißanzeiger im Reifen
Im Profilgrund der Originalbereifung befinden sich quer zur Laufrichtung
1,6 mm (1/16 in) hohe Verschleißanzeiger ⇒ Abb. 179. Diese Verschleißan-
zeiger sind mehrfach in gleichen Abständen auf der Lauffläche angeordnet.
Markierungen an den Reifenflanken kennzeichnen die Lage der Verschleiß-
anzeiger, z. B. die Buchstaben „TWI“ oder Symbole.
Die Verschleißanzeiger zeigen an, ob ein Reifen abgefahren ist. Spätestens
dann, wenn das Reifenprofil bis zum Verschleißanzeiger abgefahren ist,
muss der Reifen ersetzt werden.
ACHTUNG
Abgenutzte Reifen sind ein Sicherheitsrisiko und können zum Verlust der
Fahrzeugkontrolle und schweren Verletzungen führen.
● Spätestens, wenn die Reifen bis auf den Verschleißanzeiger abgefah-
ren sind, müssen die Reifen durch neue Reifen ersetzt werden.
● Abgefahrene Reifen haben eine stark verminderte Haftung insbeson-
dere auf nassen Straßen und das Fahrzeug „schwimmt“ dann eher auf
(Aquaplaning).
● Abgefahrene Reifen reduzieren die Möglichkeit das Fahrzeug in nor-
malen und schwierigen Fahrsituationen gut zu kontrollieren, verlängern
den Bremsweg und erhöhen das Risiko zu rutschen.
Reifenschäden
Schäden an Reifen und Felgen treten häufig versteckt auf. Ungewohnte Vib-
rationen bzw. einseitiges Ziehen des Fahrzeugs können auf einen Reifen-
schaden hindeuten ⇒
.
● Wenn der Verdacht besteht, dass ein Rad beschädigt ist, sofort die Ge-
schwindigkeit reduzieren!
● Reifen und Felgen auf Beschädigungen prüfen. ●
Bei beschädigten Reifen nicht weiterfahren und fachmännische Hilfe in
Anspruch nehmen.
● Wenn äußerlich keine Schäden erkennbar sind, entsprechend langsam
und vorsichtig zum nächsten Fachbetrieb fahren, um das Fahrzeug prüfen
zu lassen.
Eingedrungene Fremdkörper im Reifen
● Eingedrungene Fremdkörper im Reifen belassen, wenn sie bis ins Innere
gelangt sind!
● Umgehend fachliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Eine auf der Reifeninnenseite der Lauffläche aufgebrachte Dichtmasse um-
schließt den eingedrungenen Fremdkörper und dichtet den Reifen vorüber-
gehend ab.
Reifenverschleiß
Der Reifenverschleiß ist von mehreren Faktoren abhängig (bspw.):
● Fahrweise.
● Unwucht der Räder.
● Einstellungen des Fahrwerks.
Fahrweise – Schnelles Kurvenfahren, rasantes Beschleunigen und scharfes
Bremsen erhöhen die Abnutzung der Reifen. Bei starkem Reifenverschleiß
trotz normaler Fahrweise die Einstellung des Fahrwerks von einem Fachbe-
trieb prüfen lassen.
Unwucht der Räder – Die Räder eines neuen Fahrzeugs sind ausgewuchtet.
Im Fahrbetrieb kann aber durch verschiedene Einflüsse eine Unwucht ent-
stehen, die sich durch eine Unruhe der Lenkung bemerkbar macht. Eine Un-
wucht wirkt sich auch auf den Verschleiß der Lenkung und Radaufhängung
aus. Deshalb in einem solchen Fall Räder neu auswuchten lassen. Ein neuer
Reifen muss nach der Montage neu ausgewuchtet werden.
Einstellungen des Fahrwerks – Eine fehlerhafte Einstellung des Fahrwerks
beeinträchtigt die Fahrsicherheit und bewirkt erhöhten Reifenverschleiß. Bei
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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316Räder und Reifen
starkem Reifenverschleiß die Radstellung von einem Fachbetrieb prüfen
lassen.
ACHTUNG
Ungewohnte Vibrationen oder einseitiges Ziehen des Fahrzeugs während
der Fahrt können auf einen Reifenschaden hindeuten.
● Geschwindigkeit sofort reduzieren und verkehrsgerecht anhalten.
● Reifen und Felgen auf Beschädigungen prüfen.
● Niemals mit beschädigten Reifen oder Felgen weiterfahren. Stattdes-
sen fachmännische Hilfe in Anspruch nehmen.
● Wenn äußerlich keine Schäden erkennbar sind, entsprechend lang-
sam und vorsichtig zum nächsten Fachbetrieb fahren, um das Fahrzeug
prüfen zu lassen.
Winterreifen*
Bei winterlichen Straßenverhältnissen verbessern Winterreifen die Fahre-
igenschaften des Fahrzeugs deutlich. Sommerreifen sind aufgrund ihrer
Konstruktion (Breite, Gummimischung, Profilgestaltung) auf Eis und Schnee
weniger rutschfest. Winterreifen verbessern auch das Bremsverhalten des
Fahrzeugs und helfen den Bremsweg bei Winterwetter zu reduzieren. Bei ei-
ner Außentemperatur unter +7 °C (+45 °F) empfiehlt SEAT die Verwendung
von Winterreifen.
Winterreifen verlieren weitgehend ihre Wintertauglichkeit, wenn das Reifen-
profil bis auf eine Tiefe von 4 mm (1/16 in) abgefahren ist. Ebenso verlieren
Winterreifen durch Alterung weitgehend ihre Eigenschaften – unabhängig
von der noch vorhandenen Reifenprofiltiefe.
Für den Gebrauch von Winterreifen gilt Folgendes:
● Die länderspezifischen gesetzlichen Vorschriften beachten.
● Winterreifen an allen vier Rädern gleichzeitig verwenden. ●
Nur bei winterlichen Straßenverhältnissen verwenden.
● Nur die für das Fahrzeug zulässigen Winterreifengrößen verwenden.
● Nur Winterreifen in gleicher Gürtelbauart, Größe (Abrollumfang) und
gleicher Profilausführung verwenden.
● Geschwindigkeitsbeschränkung je nach Geschwindigkeitsbuchstabe be-
achten ⇒
.
Geschwindigkeitsbegrenzung
Winterreifen haben je nach Geschwindigkeitsbuchstabe eine Geschwindig-
keitsbegrenzung ⇒ Seite 319.
Bei einigen Fahrzeugausführungen kann im Menü MFA (Multifunktionsanzei- ge) des Kombiinstruments eine Geschwindigkeitswarnung eingestellt wer-
den ⇒ Seite 65.
Bei V-Winterreifen hängen die Geschwindigkeitsbeschränkung und der Rei-
fenfülldruck von der Motorisierung ab. Unbedingt bei einem SEAT-Betrieb
die zulässige Höchstgeschwindigkeit und den erforderlichen Reifenfülldruck
erfragen.
Allradantrieb*
Durch den Allradantrieb hat das Fahrzeug mit der serienmäßigen Bereifung
bei winterlichen Straßenverhältnissen einen guten Vortrieb. Trotzdem emp-
fiehlt SEAT, im Winter immer auf allen vier Rädern Winter- bzw. Allwetterrei-
fen zu verwenden, da hierdurch vor allem auch die Bremswirkung verbes-
sert wird.
Bei der Benutzung von Schneeketten die entsprechenden Informationen
und Hinweise beachten ⇒ Seite 317.
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Räder und Reifen
ACHTUNG
Die bei winterlichen Straßenverhältnissen durch Winterreifen verbesser-
ten Fahreigenschaften dürfen nicht dazu verleiten, ein Sicherheitsrisiko
einzugehen.
● Geschwindigkeit und Fahrweise den Sicht-, Wetter-, Fahrbahn- und
Verkehrsverhältnissen anpassen.
● Niemals die für die montierten Winterreifen zulässige Höchstge-
schwindigkeit und Tragkraft überschreiten.
Umwelthinweis
Nach dem Winter rechtzeitig wieder die Sommerreifen montieren. Bei Tem-
peraturen oberhalb von +7 °C (+45 °F) sind die Fahreigenschaften von Som-
merreifen besser. Die Abrollgeräusche sind leiser und der Reifenverschleiß
und Kraftstoffverbrauch sind geringer.
Hinweis
● Bei Fahrzeugen mit Reifenkontrollanzeige muss nach dem Radwechsel
das System ggf. neu „angelernt“ werden ⇒ Seite 234.
● Zulässige Winterreifengrößen ggf. bei einem SEAT-Betrieb erfragen.
Schneeketten
Die gesetzlichen und örtlichen Vorschriften sowie die zulässige Höchstge-
schwindigkeit beim Fahren mit Schneeketten beachten.
Bei winterlichen Straßenverhältnissen verbessern Schneeketten nicht nur
den Vortrieb, sondern auch das Bremsverhalten.
Schneeketten dürfen nur an den Vorderrädern – auch bei Allradfahrzeugen
– und nur auf folgenden Reifen- und Felgenkombinationen montiert wer-
den:
ReifengrößeFelge205/60 R166 1/2 J x 16 ET 33
SEAT empfiehlt, sich bei einem SEAT-Betrieb über entsprechende Räder-,
Reifen- und Schneekettengrößen zu informieren.
Nach Möglichkeit feingliedrige Schneeketten verwenden, die einschließlich
Kettenschloss nicht mehr als 15 mm (37/64 in) auftragen.
Bei Schneekettenbetrieb Radmittenblenden und Felgenzierringe vor dem
Montieren abnehmen ⇒
. Die Radschrauben müssen dann jedoch aus Si-
cherheitsgründen mit Abdeckkappen versehen werden. Diese sind bei ei-
nem SEAT-Betrieb erhältlich.
ACHTUNG
Das Benutzen von ungeeigneten Schneeketten oder das unsachgemäße
Installieren von Schneeketten kann Unfälle und schwere Verletzungen
verursachen.
● Immer die richtigen Schneeketten verwenden.
● Montageanleitung des Schneekettenherstellers beachten.
● Niemals mit montierten Schneeketten schneller fahren als erlaubt.
VORSICHT
● Auf schneefreien Strecken Schneeketten abnehmen. Die Schneeketten
beeinträchtigen sonst die Fahreigenschaften, beschädigen die Reifen und
sind schnell zerstört.
● Schneeketten, die direkten Kontakt zur Felge haben, können die Felge
zerkratzen oder beschädigen. SEAT empfiehlt, ummantelte Schneeketten zu
verwenden.
Hinweis
Schneeketten sind für einen Fahrzeugtyp in unterschiedlichen Größen er-
hältlich.
Sicher ist sicherBedienungshinweiseRat und TatTechnische Daten
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318Räder und Reifen
Reifenbeschriftung
Abb. 180 Internationale Reifenbeschriftung.
Radialreifen
Felgendurchmesser
Tragfähigkeits- und Geschwindigkeitsindex
DOT-Identifizierungsnummer
Matsch und Schnee
Lagenzusammensetzung und Fertigungsmaterialien
Maximale Tragfähigkeit
Verschleißverhalten, Haftungsvermögen und Temperaturkennung
Maximal zulässiger Reifenfülldruck
Pkw
Reifen-Nennbreite in Millimetern
Verhältnis Reifenhöhe zu Reifenbreite
1
23456789101112
Reifenbeschriftung (Bei-
spiel)Bedeutung
Markenname, LogoHerstellerProduktnameIndividuelle Reifenbezeichnung des Herstellers.P215 / 55 R 16Größenbezeichnung:PKennzeichnung für Personenkraftwagen.
215Reifenbreite von Seitenwand zu Seiten-
wand in mm.
55Höhen- und Breitenverhältnis in %.RGürtelbauart-Kennbuchstabe für radial.16Felgendurchmesser in Zoll.91 VTragfähigkeitskennzahl
⇒ Seite 319 und Ge-
schwindigkeitskennbuchstabe ⇒ Seite 319.
XLReifen in verstärkter Ausführung („Reinforced“).M+S oder M/SKennzeichnung für wintertaugliche Reifen
(Matsch- und Schnee-Reifen) ⇒ Seite 316.
SSR oder DSST, Eufonia,
RFT, ROF, RSC, ZP,
Conti-SealHerstellerabhängige Kennzeichnung für Reifen
mit Notlaufeigenschaften.
RADIAL TUBELESSSchlauchloser Radialreifen.E4 ...Kennzeichnung nach internationalen Vorschrif-
ten (E) mit Nummer des Genehmigungslands.
Anschließend folgt die mehrstellige Genehmi-
gungsnummer.