JEEP GRAND CHEROKEE 2013 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: JEEP, Model Year: 2013, Model line: GRAND CHEROKEE, Model: JEEP GRAND CHEROKEE 2013Pages: 470, PDF-Größe: 5.03 MB
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Aufschrift SRS AIRBAG eingeprägt. Darüber
hinaus verfügt das Fahrzeug auf der Fahrer-
seite über einen zusätzlichen Knie-Airbag, der
in der Instrumententafel unter der Lenksäule
montiert ist.
Die erweiterten Front-Airbags sind mit einem
mehrstufigen Gasgenerator ausgestattet. So
kann der Airbag in Abhängigkeit von verschie-denen Faktoren, wie beispielsweise der
Schwere und Art des Aufpralls, mit unterschied-
licher Stärke aufgeblasen werden.
Dieses Fahrzeug ist mit zusätzlichen Seiten-
Airbags (Supplemental Side Airbag Inflatable
Curtains = SABIC) ausgestattet, um den Fahrer,
den Beifahrer sowie alle Insassen zu schützen,
die an einem Fenster sitzen. Die Seiten-Airbags
befinden sich über den Seitenfenstern, und ihre
Abdeckungen sind wie folgt beschriftet: SRS
AIRBAG.
Dieses Fahrzeug ist mit zusätzlichen in den
Sitzen eingebauten Seiten-Airbags (SAB) aus-
gestattet, die Insassen bei einem seitlichen
Aufprall schützen. Die in den Sitzen eingebau-
ten zusätzlichen Seiten-Airbags befinden sich
an der Außenseite der Vordersitze.
HINWEIS:
•
Die Airbag-Abdeckungen fallen in den In-
nenverkleidungen möglicherweise nicht
auf, doch sie öffnen sich beim Auslösen
des Airbags.
•
Nach einem Unfall müssen Sie das Fahr-
zeug sofort in eine Vertragswerkstatt brin-
gen.
Airbag-Systemkomponenten
Ihr Fahrzeug kann mit den folgenden Airbag-
Systemkomponenten ausgestattet sein:
• Rückhaltesysteme-Steuergerät (ORC)
• Airbag-Warnleuchte
• Lenkrad und Lenksäule
• Instrumententafel
• Zusätzlicher Knie-Airbag auf der Fahrerseite
• Knieschutzpolster
• Erweiterter Fahrer-Front-Airbag
• Erweiterter Beifahrer-Front-Airbag
• Zusätzliche in den Sitzen eingebaute Seiten-
Airbags (SAB)
• Zusätzliche Seiten-Airbags (SABIC)
• Frontal- und Seitenaufprallsensoren
• Gurtstraffer vorn, Gurtschlossschalter
Einbaulagen der erweiterten Front-Airbags und
der Knieschutzpolster
1 – Erweiterte Front-
Airbags für Fahrer und
Beifahrer 3 – Knieschutzpolster
2 – Zusätzlicher Fahrer-
Knieairbag
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Funktionen des erweiterten
Front-Airbags
Das moderne Front-Airbag-System besteht aus
mehrstufigen Fahrer- und Beifahrer-Front-
Airbags. Die Ausgangsleistung dieses Systems
richtet sich nach der Härte und Art des Auf-
pralls, die vom Rückhaltesysteme-Steuergerät
(ORC) anhand der Informationen der Frontauf-
prallsensoren ermittelt werden.
Die erste Stufe des Gasgenerators wird sofort
während eines Aufpralls gezündet, bei dem der
Airbag ausgelöst werden muss. Diese niedrige
Ausgangsleistung wird bei einem weniger schwe-
ren Aufprall verwendet. Bei einem schwereren
Aufprall wird eine höhere Ausgangsleistung ein-
gesetzt.
WARNUNG!
•Es dürfen keine Gegenstände über den
Airbag in der Instrumententafel oder in
dessen Nähe gelegt werden. Solche Ge-
genstände können Schäden verursachen,
wenn bei einem ausreichend starken Auf-
prall der Airbag aufgeblasen wird.
•
Bringen Sie keinerlei Aufkleber o. Ä. auf den
Abdeckungen der Airbags an. Versuchen Sie
nicht, die Airbag-Abdeckungen zu entfernen.
Dadurch können die Airbags beschädigt wer-
den und Sie können bei einer Kollision verletzt
werden, da die Airbags möglicherweise nicht
mehr funktionieren. Die Abdeckungen der Air-
bags öffnen sich nur im Fall einer Airbag-
Auslösung.
• Die Knieschutzpolster dürfen nicht ange-
bohrt, aufgeschnitten oder auf andere
Weise manipuliert werden.
•
Befestigen Sie kein Kraftfahrzeug-Zubehör
wie Warnleuchten, Autoradios, Funkgeräte
usw. an den Knieschutzpolstern.
Zusätzliche in den Sitzen eingebaute
Seiten-Airbags (SAB)
Zusätzliche in den Sitzen eingebaute Seiten-
Airbags können den Insassen bei einem Seiten-
aufprall einen noch besseren Schutz bieten.
Die zusätzlichen in den Sitz eingebauten
Seiten-Airbags sind mit einer auf der Außen-
seite des jeweiligen Sitzes eingenähten Ken-
nung versehen.
Kennung der zusätzlichen in den Vordersitzen eingebauten Seiten-Airbags
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Wenn der Airbag zündet, bricht er die Naht
zwischen Vorder- und Seitenteil der Sitzverklei-
dung auf. Jeder Airbag zündet unabhängig; ein
linker seitlicher Aufprall zündet nur den linken
Airbag und ein rechter seitlicher Aufprall zündet
nur den rechten Airbag.
Zusätzlicher Seiten-Airbag (SABIC)
Neben der Karosserie können Seiten-Airbags bei
einem Seitenaufprall und bei einem Überschlag
des Fahrzeugs den Insassen auf den äußeren
Sitzplätzen zusätzlichen Schutz bieten. Jeder Air-
bag verfügt in Kopfhöhe der außen sitzenden In-
sassen über Kammern, die sich bei einem Seiten-
aufprall entfalten und dadurch die Gefahr von
Kopfverletzungen senken. Die SABIC-Airbags ent-
falten sich nach unten und decken beide Fenster
auf der Aufprallseite ab.
HINWEIS:
•Die Airbag-Abdeckungen fallen in den In-
nenverkleidungen möglicherweise nicht
auf, doch sie öffnen sich beim Auslösen
des Airbags.
• Wenn Ihr Abstand zu den SAB- und
SABIC-Airbags während der Auslösung
zu klein ist, könnten Sie sich ernsthaft
verletzen oder getötet werden. •
Falls sich das Fahrzeug überschlägt, wer-
den möglicherweise die Gurtstraffer und/
oder die Seiten-Airbags (SAB und SABIC)
auf beiden Seiten des Fahrzeugs ausge-
löst.
Das System beinhaltet Seitenaufprallsensoren,
die so kalibriert sind, dass die Seiten-Airbags
und die zusätzlichen am Sitz befestigten
Seiten-Airbags bei einem Aufprall zünden, der
den Schutz der Insassen durch den Airbag
erfordert.WARNUNG!
• Wenn Ihr Fahrzeug mit zusätzlichen
Seiten-Airbags (SABIC) ausgerüstet ist,
dürfen Gepäck oder Ladung nicht so hoch
gestapelt werden, dass sie die Entfaltung
der Seiten-Airbags behindern. Der Bereich
der Seiten-Airbags muss frei von allen
Hindernissen bleiben.
(Fortsetzung)
Position der Aufkleber für zusätzliche
Seiten-Airbags (SABIC)
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WARNUNG!(Fortsetzung)
•Verwenden Sie keine zusätzlichen Sitzbe-
züge und legen Sie keine Gegenstände zwi-
schen sich und die Seiten-Airbags (SAB).
Die Entfaltung der Airbags kann dadurch
behindert werden bzw. die Gegenstände
können gegen Sie gedrückt werden und
schwere Verletzungen verursachen.
•SAB- und SABIC-Airbags sind eine Ergän-
zung zum Sicherheitsgurt-Rückhaltesystem.
Insassen einschließlich Kinder, die SAB-
Airbags oder SABIC-Airbags gegenüber sit-
zen oder diesen Airbags sehr nahe sind,
können schwer verletzt oder getötet werden.
Insassen, insbesondere Kinder, dürfen sich
nicht gegen die Tür, die Seitenfenster oder
den Entfaltungsbereich der SAB-Airbags
oder SABIC-Airbags lehnen oder in ange-
lehnter Stellung schlafen, auch wenn sie
sich in einem Säuglings- oder Kinder-
Rückhaltesystem befinden. Sitzen Sie stets
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
so aufrecht wie möglich mit dem Rücken
gegen die Rückenlehne, legen Sie die
Sicherheitsgurte ordnungsgemäß an, und
verwenden Sie ein Kinder-Rückhaltesystem,
Säuglingsrückhaltesystem oder Sitzerhö-
hungskissen in der passenden, für die Größe
und das Gewicht des Kinds empfohlenen
Größe.
•Da Ihr Fahrzeug mit zusätzlichen Seiten-
Airbags (SABIC) ausgestattet ist, dürfen Sie
auf keinen Fall irgendwelches Zubehör ein-
bauen lassen, durch das das Dach verän-
dert wird. Dazu zählt auch der Einbau eines
Glasdachs in Ihr Fahrzeug. Keine Dachge-
päckträger anbringen, die dauerhafte Befes-
tigungen (Schrauben) zum Einbau in ein
Fahrzeugdach erfordern. Bringen Sie im
Fahrzeugdach keine Bohrungen an.
Sitzen Sie stets so aufrecht wie möglich mit
dem Rücken gegen die Rückenlehne, legen Sie
die Sicherheitsgurte ordnungsgemäß an, und
verwenden Sie ein Kinder-Rückhaltesystem,
Säuglingsrückhaltesystem oder Sitzerhöhungs-
kissen in der passenden, für die Größe und das
Gewicht des Kinds empfohlenen Größe.
Zusätzlicher Knie-Airbag auf der
Fahrerseite
Der zusätzliche Knie-Airbag auf der Fahrerseite
bietet einen verbesserten Schutz und schützt
den Fahrer zusammen mit dem erweiterten
Fahrer-Front-Airbag bei einem Frontalaufprall.
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Knieschutzpolster
Das Knieschutzpolster schützt die Knie des
Beifahrers und sorgt dafür, dass er sich in einer
Position befindet, in der der erweiterte Front-
Airbag die beste Schutzwirkung hat.
Zusammen mit den Sicherheitsgurten und den
Gurtstraffern bilden die erweiterten Front-
Airbags zusammen mit dem zusätzlichen Knie-
Airbag auf der Fahrerseite und dem Beifahrer-
Knieschutzpolster den bestmöglichen Schutz
vor Verletzungen für Fahrer und Beifahrer. Die
Seiten-Airbags tragen gemeinsam mit den Si-
cherheitsgurten zu einem verbesserten Schutz
der Fahrzeuginsassen bei.Airbag-Sensoren und Steuergeräte
Rückhaltesystem-Steuergerät (ORC)
DasRückhaltesystem-Steuergerät (ORC) ist
Teil des für dieses Fahrzeug gesetzlich vorge-
schriebenen Insassen-Sicherheitssystems.
Das ORC bestimmt, ob ein Auslösen der Front-
und/oder Seiten-Airbags bei einem Frontal- oder
Seitenaufprall erforderlich ist. Auf der Basis der
Signale der Aufprallsensoren und abhängig von
verschiedenen Faktoren wie Härte und Art des
Aufpralls aktiviert ein zentrales elektronisches
Rückhaltesystem-Steuergerät (ORC) nach Be-
darf die erweiterten Front-Airbags, den zusätzli-
chen Fahrer-Knieairbag, die zusätzlichen Seiten-
Airbags (SABIC), die zusätzlichen in den Sitzen
eingebauten Seiten-Airbags (SAB) und die Gurt-
straffer an den Vordersitzen.
Die erweiterten Front-Airbags und der zusätzli-
che Knie-Airbag auf der Fahrerseite sind so
konstruiert, dass sie die Schutzwirkung der
Sicherheitsgurte bei bestimmten Frontalauf-
prallsituationen aufgrund mehrerer Faktoren
wie Schwere und Art des Aufpralls unterstützen und so zusätzliche Sicherheit bieten. Die erwei-
terten Front-Airbags können bei einem Heck-
oder Seitenaufprall bzw. bei einem Überschlag
das Verletzungsrisiko nicht senken.
Die erweiterten Front-Airbags und der zusätzli-
che Knie-Airbag auf der Fahrerseite werden
nicht bei jedem Frontalaufprall ausgelöst, selbst
wenn das Fahrzeug hierbei stark beschädigt
wird, z. B. bei Zusammenstößen mit Pfählen,
das Unterfahren von Lkw und schrägen Zusam-
menstößen. Andererseits können die erweiter-
ten Front-Airbags bei Kollisionen, die zwar we-
nig Schaden hervorrufen, jedoch zu hohen
Anfangsbeschleunigungen führen, ausgelöst
werden. Dies hängt von der Art und Lage der
Kollision ab.
Die Seiten-Airbags werden nicht bei jedem Sei-
tenaufprall ausgelöst. Das Auslösen der Seiten-
Airbags hängt von der Schwere und Art des
Aufpralls ab.
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Da die Airbag-Sensoren die Verzögerung des
Fahrzeugs in Bezug auf die Zeit messen, sind
die Fahrgeschwindigkeit und der Schaden an
sich keine guten Indikatoren dafür, ob ein
Airbag ausgelöst werden sollte oder nicht.
Die Sicherheitsgurte bieten bei jedem Unfall
wichtigen Schutz und halten Sie auch in Posi-
tion, also in ausreichendem Abstand von einem
Airbag, der gerade aufgeblasen wird.
Das Rückhaltesysteme-Steuergerät überprüft
außerdem bei jedem Einschalten der Zündung
(Stellung START oder ON/RUN) die Funktions-
bereitschaft der Elektronikbauteile des Airbag-
Systems. Wenn sich der Schlüssel in Stellung
LOCK (Verriegeln) bzw. ACC (Zusatzver-
braucher) befindet oder nicht im Zündschloss
eingesteckt ist, ist das Airbag-System nicht
eingeschaltet, und die Airbags werden nicht
aufgeblasen.
Das Rückhaltesysteme-Steuergerät verfügt
über eine Reservespannungsversorgung, die
sicherstellt, dass die Airbags auch dann auslö-
sen, wenn die Batterie schwach ist oder der
Batterieanschluss getrennt wurde.Beim ersten Einschalten der Zün-
dung in die Stellung ON/RUN (Ein/
Betrieb) schaltet das Rückhalte-
system-Steuergerät außerdem die
Airbag-Warnleuchte an der Instru-
mententafel ca. vier bis acht Sekunden lang
zum Selbsttest ein. Nach dem Selbsttest er-
lischt die Airbag-Warnleuchte. Wenn das
Rückhaltesysteme-Steuergerät in einem der
Bauteile eine Fehlfunktion registriert, wird dies
durch kurzes oder ständiges Aufleuchten der
Airbag-Warnleuchte angezeigt. Ein einfaches
akustisches Warnsignal ertönt, wenn die
Leuchte nach dem ersten Anlassen des Motors
erneut aufleuchtet.
Das Rückhaltesysteme-Steuergerät führt au-
ßerdem eine Diagnose durch und meldet durch
die Airbag-Warnleuchte, wenn eine Funktions-
störung festgestellt wurde, die das Airbag-
System beeinträchtigen könnte. Bei der Diag-
nose wird darüber hinaus auch die Art der
Funktionsstörung ermittelt.WARNUNG!
Achten Sie auf die Airbag-Warnleuchte in der
Instrumententafel, sonst sind Sie unter Um-
ständen bei einer Kollision nicht durch den
Airbag geschützt. Wenn die Warnleuchte
nach dem ersten Einschalten der Zündung
nicht zur Glühlampenprüfung aufleuchtet,
ständig leuchtet oder während der Fahrt
plötzlich aufleuchtet, lassen Sie das Airbag-
System sofort von einer Vertragswerkstatt
überprüfen.
Gasgeneratoren der erweiterten Fahrer-
und Beifahrer-Front-Airbags
Die Gasgeneratoren der erweiterten Fahrer-
und Beifahrer-Front-Airbags sind in der Lenk-
radmitte und in der rechten Seite der Instrumen-
tentafel eingebaut. Wenn das Rückhaltesys-
teme-Steuergerät einen Aufprall registriert, der
so stark ist, dass die erweiterten Front-Airbags
benötigt werden, sendet es ein entsprechendes
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Signal an die Gasgeneratoren. Daraufhin wird
eine größere Menge an ungiftigem Gas erzeugt
und die erweiterten Front-Airbags damit aufge-
blasen. Abhängig von verschiedenen Faktoren,
einschließlich Schwere und Art des Aufpralls,
sind verschiedene Aufblasgeschwindigkeiten
möglich. Beim Aufblasen der Airbags werden
die Abdeckungen an der Lenkradnabe und auf
der oberen rechten Seite der Instrumententafel
beiseite gedrückt und ermöglichen so die Aus-
dehnung der Airbags. Die Airbags benötigen
zum vollständigen Aufblasen ca. 50 bis 70 Milli-
sekunden. Dies entspricht zeitlich etwa einem
halben Lidschlag. Danach sacken die Airbags
schnell in sich zusammen und unterstützen
dadurch den Rückhalteeffekt für Fahrer und
Beifahrer.
Aus dem erweiterten Front-Airbag entweicht das
Gas durch Entlüftungslöcher seitlich im Airbag.
So beeinträchtigen die Airbags Ihre Kontrolle
über das Fahrzeug nicht.
Gasgenerator des zusätzlichen
Fahrer-Knieairbags
Der zusätzliche Knie-Airbag auf der Fahrerseite
befindet sich in der Instrumententafelverklei-
dung unter der Lenksäule. Wenn das Rück-
haltesystem-Steuergerät (ORC) einen Aufprall
registriert, der so stark ist, dass der Airbag
benötigt wird, sendet es ein entsprechendes
Signal an die Gasgeneratoren. Daraufhin wird
eine größere Menge an ungiftigem Gas erzeugt
und der zusätzliche Knie-Airbag auf der Fahrer-
seite damit aufgeblasen. Die Zierverkleidung
trennt sich und klappt weg, wodurch der Airbag
sich voll entfalten kann. Der Airbag benötigt
zum vollständigen Aufblasen ca. 15 bis 20 Milli-
sekunden.
Gasgeneratoren der zusätzlichen in den
Sitzen eingebauten Seiten-Airbags (SAB)
Die zusätzlichen in den Sitzen eingebauten
Seiten-Airbags sind so konstruiert, dass sie nur
bei bestimmten seitlichen Kollisionen ausgelöst
werden.Das Rückhaltesystem-Steuergerät (ORC) er-
mittelt anhand verschiedener Faktoren, darun-
ter beispielsweise Schwere und Art des Auf-
pralls, ob ein seitlicher Aufprall das Auslösen
der Seiten-Airbags (SAB) erfordert.
In Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren,
beispielsweise der Schwere und Art des Auf-
pralls, kann der Gasgenerator des Seiten-
Airbags (SAB) auf der Aufprallseite des Fahr-
zeugs ausgelöst werden, worauf er eine
bestimmte Menge ungiftigen Gases freigibt.
Beim Aufblasen drückt sich der Seiten-Airbag
(SAB) durch die Naht im Sitzbezug und entfaltet
sich im Bereich zwischen Passagier und Tür.
Der Seiten-Airbag bläst sich innerhalb von
10 Millisekunden auf. Der ausgelöste Seiten-
Airbag wird sehr schnell und mit so hoher Kraft
aufgeblasen, dass Sie verletzt werden können,
wenn Sie nicht die richtige Sitzhaltung einge-
nommen haben oder wenn sich Gegenstände
in dem Bereich befinden, in dem sich der
Seiten-Airbag entfaltet. Dies gilt besonders für
Kinder.
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Gasgeneratoren der zusätzlichen
Seiten-Airbags (SABIC)
Bei Kollisionen, die auf einen bestimmten Sei-
tenbereich des Fahrzeugs begrenzt sind, kann
das Rückhaltesystem-Steuergerät (ORC) an-
hand mehrerer Faktoren wie der Schwere und
Art des Aufpralls die SABIC-Airbags auslösen.
Dabei löst es nur die Seiten-Airbags auf der
Seite aus, die vom Aufprall betroffen ist.
Daraufhin wird eine große Menge an ungiftigem
Gas erzeugt und der seitliche Kopf-Airbag wird
aufgeblasen. Der seitliche Kopf-Airbag drückt
beim Aufblasen die Außenkante des Dachhim-
mels beiseite und deckt das Fenster ab. Der
Airbag wird in ca. 30 Millisekunden (etwa einem
viertel Lidschlag) mit so hoher Kraft aufgebla-
sen, dass Sie verletzt werden können, wenn Sie
nicht korrekt angeschnallt sind und korrekt sit-
zen oder wenn sich Gegenstände in dem Be-
reich befinden, in dem sich der seitliche Kopf-
Airbag entfaltet. Dies gilt besonders für Kinder.
Der Seiten-Airbag ist nur ungefähr 9 cm dick,
wenn er aufgeblasen ist.Da die Airbag-Sensoren die Verzögerung des
Fahrzeugs in Bezug auf die Zeit bemessen,
sind die Fahrgeschwindigkeit und der Schaden
keine guten Indikatoren dafür, ob ein Airbag
ausgelöst werden sollte oder nicht.
HINWEIS:
Bei einem Überschlag des Fahrzeugs wer-
den möglicherweise die Gurtstraffer und/
oder Seiten-Airbags auf beiden Seiten des
Fahrzeugs ausgelöst.
Frontal- und Seitenaufprallsensoren
Bei Frontal- und Seitenaufprallsituationen kön-
nen die Aufprallsensoren dem ORC dabei hel-
fen, die richtige Reaktion auf den Aufprall zu
bestimmen.
Erweitertes Unfallschutzsystem
Bei einem Aufprall, der zu einem Auslösen des
Airbags führt und bei dem das Kommunikati-
onsnetzwerk sowie die Stromversorgung intakt
bleiben, bestimmt das Rückhaltesysteme-
Steuergerät (ORC) je nach Art des Ereignisses,
ob das erweiterte Unfallschutzsystem die fol-
genden Funktionen auslösen soll:
•
Kraftstoffversorgung des Motors abschnei-
den.
• Die Warnblinkanlage aktivieren, solange die
Batterie geladen ist oder bis die Zündung
ausgeschaltet wird.
• Die Innenraumleuchten einschalten, die so
lange eingeschaltet bleiben, wie die Batterie
über ausreichend Spannung verfügt oder bis
der Zündschlüssel abgezogen wird.
• Die Türen automatisch entriegeln.
Um nach einem Ereignis die Funktionen des
erweiterten Unfallschutzsystems wiederherzu-
stellen, muss der Zündschalter aus der Stellung
IGN ON (Zündung Ein) in die Stellung IGN OFF
(Zündung Aus) gebracht werden.
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Auslösung des Airbag-Systems
Die erweiterten Front-Airbags sind so konstru-
iert, dass sie sich unmittelbar nach dem Auslö-
sen aufblasen.
HINWEIS:
Die Front- bzw. Seiten-Airbags werden nicht
bei jedem Aufprall ausgelöst. Dies stellt
keine Fehlfunktion des Systems dar.
Im Fall eines Frontalaufpralls mit Auslösung des
Airbag-Systems kann Folgendes geschehen:
•Wenn der Airbag ausgelöst wird und sich
entfaltet, kann das Nylonmaterial des Air-
bags unter Umständen Abschürfungen und/
oder eine Rötung der Haut bei Fahrer und
Beifahrer hervorrufen. Die Scheuerstellen
ähneln leichten Abschürfungen, wie sie z. B.
beim Ausrutschen auf einem Teppich oder
auf dem Bodenbelag einer Sporthalle auftre-
ten können. Die Hautreizungen werden nicht
durch Kontakt mit Chemikalien hervorgeru-
fen. Es handelt sich nicht um bleibende Verletzungen und normalerweise verschwin-
den sie nach kurzer Zeit wieder. Falls die
Haut wider Erwarten nach einigen Tagen
noch nicht abgeheilt ist oder sich Brandbla-
sen bilden, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.
• Nach Auslösung der Airbags kann es zu
einer Art Rauchentwicklung kommen. Dies
ist das Ergebnis der chemischen Reaktion,
durch die das ungiftige Gas zum Aufblasen
der Airbags erzeugt wird. Diese Rauchparti-
kel können zu einer Reizung der Haut, Augen
oder der Nasen- und Rachenschleimhäute
führen. Bei Reizung der Haut oder Augen mit
kaltem Wasser spülen. Bei Reizung der Nase
oder des Rachens hilft das Einatmen frischer
Luft. Bei anhaltender Reizung einen Arzt
aufsuchen. Sollte Ihre Bekleidung durch Ab-
lagerung von Rauchpartikeln verschmutzt
werden, die betroffenen Kleidungsstücke
nach den Anweisungen des Bekleidungsher-
stellers reinigen. Nachdem die Airbags ausgelöst wurden, darf
das Fahrzeug nicht mehr gefahren werden.
Sollten Sie in eine weitere Kollision verwickelt
werden, können die Airbags Sie nicht mehr
schützen.
WARNUNG!
Ausgelöste Airbags und Gurtstraffer haben
keine Schutzwirkung mehr. Lassen Sie
die Airbags, die Gurtstraffer und die
Vordersitz-Gurtaufroller sofort durch einen
Vertragshändler austauschen. Außerdem
das Rückhaltesysteme-Steuergerät überprü-
fen lassen.
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Wartung des Airbag-Systems
WARNUNG!
•
Veränderungen jeder Art am Airbag-System
können dazu führen, dass es bei Bedarf
nicht einwandfrei funktioniert. Sie können
in diesem Fall verletzt werden, weil die
Schutzwirkung der Airbags nicht zur Verfü-
gung steht. Nehmen Sie keine Veränderun-
gen an den Bauteilen oder an der Verkabe-
lung vor. Dazu zählen auch Aufkleber, die
auf der Lenkradabdeckung oder auf der
rechten Oberseite der Instrumententafel an-
gebracht werden. Nehmen Sie keine Verän-
derungen am vorderen Stoßfänger oder an
der Karosseriestruktur des Fahrzeugs vor
und montieren Sie keine Trittleisten oder
Trittbretter aus dem Zubehörhandel.
•Es ist gefährlich, Teile des Airbag-Systems
selbst instand zu setzen. Informieren Sie
unbedingt jeden, der an Ihrem Fahrzeug
arbeitet, dass es mit Airbags ausgestattet ist!
(Fortsetzung)
WARNUNG!(Fortsetzung)
•Nehmen Sie keine Veränderungen an ir-
gendeinem Teil des Airbag-Systems vor!
Bei Veränderungen kann sich der Airbag
zufällig aufblasen oder nicht korrekt funk-
tionieren. Lassen Sie alle Wartungsarbei-
ten am Airbag-System Ihres Fahrzeugs
durch eine Vertragswerkstatt ausführen.
Wenn der Sitz einschließlich Bezug und
Polster auf irgendeine Weise instand ge-
setzt werden muss (einschließlich Ausbau
oder Lockern/Festziehen der Befesti-
gungsschrauben des Sitzes), bringen Sie
das Fahrzeug zu Ihrem Vertragshändler.
Es dürfen nur durch den Hersteller freige-
gebene Sitzteile verwendet werden. Wenn
das Airbag-System Ihres Fahrzeugs für
körperbehinderte Personen abgeändert
werden muss, wenden Sie sich an Ihren
Vertragshändler. Airbag-WarnleuchteBei einer Kollision soll das Airbag-
System jederzeit betriebsbereit sein
und Ihnen Schutz vor Verletzungen
bieten. Die Airbag-Warnleuchte
überwacht die internen Stromkreise
und die Verkabelung der Elektrikkomponenten
des Airbag-Systems. Das Airbag-System ist so
konzipiert, dass es keine Wartung erfordert.
Wenn Folgendes auftritt, lassen Sie das Airbag-
System sofort von einem Vertragshändler warten:
• Nach dem Einschalten der Zündung (ON/
RUN) leuchtet die Airbag-Warnleuchte vier
bis acht Sekunden lang nicht auf.
• Die Airbag-Warnleuchte bleibt nach den vier
bis acht Sekunden eingeschaltet.
• Während der Fahrt leuchtet die Airbag-
Warnleuchte vorübergehend auf oder bleibt
eingeschaltet.
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