TRABANT 601 1987 Service Manual
Manufacturer: TRABANT, Model Year: 1987, Model line: 601, Model: TRABANT 601 1987Pages: 67, PDF Size: 1.17 MB
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zudrehen, die Zündkerzen wieder einschrauben und den Vergaser wieder
vollaufen lassen. Vor der Wiederinbetriebnahe ist der Vergaser zu
reinigen, die Zündkerzen zu überprüfen und der Motor ohne Zündkerzen
kurz zu starten. Bei der anschließenden Fahrt die ersten 20...30 km etwas
verhalten fahren.
Luftfilter wechseln
Der Luftfiltereinsatz im Ansauggeräuschdämpfer kann nach dem Öffnen
der beiden Hebelverschlüsse und Abnehmen der Kappe herausge-
nommen werden.
Der Luftfiltereinsatz besitzt unter normalen Einsatzbedingungen eine
Nutzungsdauer von mindestens 30 000 km. Bei stärkerer Belastung des
Filtereinsatzes durch Fahrten auf staubigen Straßen oder Wegen muß
dieser früher ausgewechselt werden. Eine frühzeitige Erschöpfung des
Filtereinsatzes macht sich durch verminderte Leistung und erhöhten
Kraftstoffverbrauch bemerkbar.
Achtung! Der Luftfiltereinsatz ist vor Wasser, Benzin, Öl usw. zu
schützen! Beim Abspritzen des Fahrzeuges und Waschen des Motors ist
deshalb die Öffnung des Luftfilters abzudecken.
Bild 44
Zündkerzen überprüfen
Für den "Trabant" sind Zündkerzen M 14-225 Isolator (gerillter Isolier-
körper) zu verwenden, wobei die Bezeichnung M 14 den Gewinde-
durchmesser von 14 mm und die Zahl 255 den Wärmewert der Zünd-
kerze angeben.
Am Kerzengesicht kann man das einwandfreie Arbeiten des Motors und
die richtige Einstellung erkennen.Im normalen Fahrbetrieb sollen Zünd-
kerzen möglichst rehbraunes Aussehen aufweisen.
Die Zündkerzen sind nur mit Bürste oder Holzspan zu reinigen und
anschließend auszublasen. Es ist zur Vermeidung von Kriechströmen
darauf zu achten, daß die Zündkerzen innen und außen trocken sind.
Dann den Elektrodenabstand überprüfen und evtl. durch Nachbiegen der
Masseelektroden auf 0,5...0,6 mm korrigieren. Der Elektrodenabstand ist
alle 3 000 km zu korrigieren und Zündkerzen nach 20 000 km auszuwechseln.
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Bild 45
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Keilriemenspannung überprüfen
Die richtige Keilriemenspannung liegt vor, wenn sich der Keilriemen in
der Mitte 10...15 mm mit dem Daumen durchdrücken läßt.
Zu starke Spannung führt zu größerem Verschleiß des Keilriemens, zu
schwache Spannung beeinträchtigt die Funktionen des Gebläses und der
Lichtmaschine.
Bild 46
Die Keilriemenspannung wird durch die schwenkbare Lichtmaschine
geändert. Durch Lösen der Schrauben an der Spannstrebe und der
Lichtmaschinenhalterung kann die Lichtmaschine ausgeschwenkt
werden und somit dem Keilriemen die richtige Spannung gegeben
werden.
Der neue Keilriemen soll nach 50...10km Fahrstrecke nachgespannt
werden.
Bild 47
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Kraftstoffilter reinigen
Das Kraftstoffilter befindet sich im Wassersack am Dreiwegehahn.
Nach Abschrauben des Wassersackes kann das Filter heraus-
genommen und gereinigt werden. Beim Zusammenbau ist auf gute
Abdichtung zu achten.
Die Reinigung ist mindestens alle 5 000 km durchzuführen, wobei der
gereinigte Wassersack mit Brennspiritus gefüllt angeschraubt werden
sollte. Dadurch werden eventuelle Wassertröpfchen im Vergaser
gebunden und entfernt.
Umgrößere Verunreinigungen des Kraftstoffweges Dreiwegehahn -
Kraftstoffilter - Leitung - Vergaser zu vermeiden, ist beim Tanken
darauf zu achten, daß nur sauberer Kraftstoff aufgefüllt wird. Beim
Tanken aus Kanistern wird am besten ein Trichter mit Sieb ver-
wendet oder der Kraftstoff durch ein sauberes Tuch gegossen.
Vergaser reinigen
Eine Reinigung des Vergasers ist nach jeweils 20 000 km erforder-
lich, wozu der Vergaser aus dem Fahrzeug auszubauen ist.
Die hierzu erforderlichen Arbeiten sind durch eine Vertragswerkstatt
ausführen zu lassen, da nur diese berechtigt ist, Arbeiten und Ein-
stellungen am Vergaser vorzunehmen.
Der Gelenkbolzen am Vergaser-Drosselklappenhebel sollte jedoch alle
5 000 km oder nach je einem halben Jahr leicht abgeschmiert werden.
Vergaser einstellen (Bild 48)
Der Vergaser ist vom Werk genau auf den Motor abgestimmt, auf
höchste Leistungen, abgasgerechten Leerlauf und beste Wirtschaft-
lichkeit eingestellt. Die Leerlaufdrehzahl (600+
100U/min) wird bei
betriebswarmem Motor und eingeschaltetem Fern- und Abblendlicht Grenzwert von4,5 Vol.-% gemäß Landeskul-
turgesetz nicht überschritten wird.
Veränderungen an den Düsen sollen nicht vor-
genommen werden. Dadurch können Schäden
am Motor entstehen und die Leistung sowie die
Wirtschaftlichkeit beeinträchtigt werden. In
diesen Fragen bitten wir Sie, sich in Ihrem
eigenen Interesse an eine unserer Vertrags-
werkstätten zu wenden.
Zur Sicherung der maximal möglichen Kraft-
stoffeinsparung wird im Rahmen der festge-
legten Durchsichten die Vergasereinstellung in
den Vertragswerkstätten überprüft und gege-
benfalls korrigiert. Eigene Eingriffe in dieses
System sind nicht gestattet.
Achtung! Bei Beschädigungen oder Fehlern
der am Vergaser angebrachten Plombierungen
erlischt der den Vergaser betreffende
Garantieanspruch.
durch Verdrehen der Umgemischschraube eingestellt.
Rechtsdrehung der Umgemischschraube: Leerlaufdrehzahl verringern
Linksdrehung der Umgemischschraube: Leerlaufdrehzahl erhöhen.
Im Rahmen der Durchsicht wird durch die Vertragswerkstätten eine
Abgasüberprüfung vorgenommen, um zu gewährleisten, daß der
42Bild 48
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Bild49
Bremsen nachstellen
Die Radbremsen sind mit einer automatischen Brems-
backennachstellung ausgerüstet, die den natürlichen
Verschleiß der Bremsen ausgleicht.
Beim Betätigen des Bremspedals muß nach einem Drittel
des Betätigungsweges eine spürbarer Widerstand auftre-
ten. Ist dies nicht der Fall bzw. das Bremspedal "federt"
oder läßt sich "aufpumpen", muß die Bremsanlage sofort in
einer Vertragswerkstatt überprüft und instandgesetzt
werden.
Die Handbremse ist an der Nachstellmutter auf dem
Gewinde der Seilführung nachzustellen (Bild 49).
Der Handbremshebel muß in der 4. bis 5. Raste des
Segments fest werden. Bild 50
Bild 51
Die Kupplungsbeläge unterliegen der Abnutzung, die eine
Veränderung des Kupplungspiels bewirkt. Es muß des-
Kupplung nachstellen
halb darauf geachtet werden, daß das
vorgeschriebene Spiel am Kupplungspedal
10...20 mm beträgt (Bild 50). Das Nachstellen
erfolgt an der Stellmutter des Seilzuges am
Kupplungsausrückhebel am Getriebe (Bild 51)
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Bild 52
Kontrolle des Getriebeölstandes
Der Getriebeölstand wird durch Herrausschrauben der
Ölkontrollschraube überprüft.
Die richtige Ölmenge ist dann im Getriebe vorhanden,
wenn nach Entfernen dieser Schraube eine geringe Menge
Getriebeöl aus der Bohrung austritt. Ist dies nicht der Fall,
muß nachgefüllt werden (siehe hierzu Abschnitt
"Betriebsstoffe").
Eine Ölstandskontrolle mu0 nach jeweils 10 000 km
erfolgen.
Festgestellter Ölverlust erfordert sofortige
Werkstattkonsultation!
Ölwechsel (Bild 53)
Das Getriebeöl wird am besten nach einer längeren Fahrt,
wenn es warm und dünnflüssig ist, abgelassen.
Bild 53
Die am tiefsten Punkt des Getriebes befindliche Ölablaß-
schraube wird herausgeschraubt, nachdem ein entsprech-
endes Auffanggefäß unter das Getriebe gestellt wurde.Die Öleinfüllschraube (s. Bild 41 d) wird entfernt.
Nachdem das alte Öl restlos abgelaufen ist, wird die
Ölablaßschraube, die vorher von eventuellem
Metallabrieb des Getriebes befreit wurde, wieder
eingeschraubt.Durch die Einfüllöffnung wird 1,0l neues
Öl aufgefüllt und die Öleinfüllschraube wieder eingesetzt.
Ein Ölwechsel ist nach 30 000km oder nach 4Jahren
erforderlich (siehe hierzu Abschnitt "Betriebsstoffe").
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Wartung der Blattfedern
Um einen vorzeitigen Verschleiß der Federblätter zu
verhindern und den Federungskomfort zu erhalten, macht
sich ein Einsprühen vor und nach der Winterperiode
erforderlich.
Die Schmierung und Konservierung wird im entlasteten
Zustand (bei herunterhängenden Achsen) vorgenommen.
Nach vorhergehender Reinigung der Federn mit einer
Drahtbürste oder einem straffen Pinsel bzw. Abwaschen
mit Petroleum, Waschbenzin o.ä. werden die einzelnen
Federblätter mit einem graphithaltigen Fett versehen. Zur
Erleichterung dieser Arbeit empfiehlt es sich, die
Federblätter, die nicht mit einer Federklammer umfaßt
sind, mit Hilfe eines Treibkeils auseinanderzuspreizen.
Danach ist die Oberfläche allseitig gegen Korrosion zu
schützen.
Da die Hinterfedern in ihrer Auflage gleitet, sollte nicht
vergessen werden, diese Gleitstelle ebenfalls genügend zu
schmieren (gilt nicht für Fahrzeuge mit
schraubengefederter Hinterachse).
Zusammenstellung der Wartungsarbeiten
Nach 10 000km:
- Keilriemen überprüfen, nachspannen, Spann- und
Halteschrauben der Lichtmaschine und des Halters
nachziehen.
- Zündkerzen reinigen, überprüfen und einstellen
- Leerlauf abgasgerecht einstellen*)
- Getriebeölstand und Dichtheit überprüfen, wenn nötig
Öl nachfüllen.
- Bremsflüssigkeit überprüfen, wenn nötig,
Bremsflüssigkeit nachfüllen (Behälter von Hand auf
Festsitz überprüfen).
- Bremsanlage, Bremsschläuche und -leitungen sowie
Anschlüsse auf Dichtheit, richtige Verlegung,
Scheuerstellen und Korrosion übeprüfen*).
- Handbremse einstellen.
- Elektrische Anlage durchschalten und überprüfen.
- Batteriepflege durchführen
- Reifenluftdruck einstellen, Reifenzustand und
-ablaufbild überprüfen, Radmuttern nachziehen.
- Vorspur einstellen, Kontermuttern und Sturz
überprüfen*).
- Lenkungsspiel einstellen, Gewebescheibe überprüfen,
alle Lenkungsteile auf festen Sitz und Sicherung
überprüfen*).
- Radlager überprüfen, Schmutzkappen der Hinterradlager
auf Festsitz, Gummimanschetten und Anschlaggummi
der Radaufhängungen auf Beschädigung überprüfen.
- Scharniere und Schlösser ölen, Gummiteile pflegen.
- Fahrzeug lt. Schmierplan abschmieren, Unterboden,
Federn, Lenkarme, Dreiecklenker usw. einsprühen. Zum
Abschmieren des Lenkgetriebes ist die Lenkung voll
nach links einzuschlagen.
- Wassersack und Sieb am Kraftstoffhahn reinigen,
Gelenkbolzen am Vergaser-Drosselklappenhebel
abschmieren.
- Kupplungsspiel einstellen.
*) Diese Wartungsarbeiten sind nur von
Vertragswerkstätten auszuführen.
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Nach jeweils 20 000km:
Alle nach 10 000km notwendigen Arbeiten und zusätlich:
- Zündkerzen wechseln
- Vergaser reinigen und Einstellung der Vergasersys-
teme überprüfen bzw. nachjustieren*).
- Luftfiltereinsatz wechseln.
- Zündung überprüfen*).
- Getriebelöl wechseln (alle 30 000km oder nach 4Jahren), - Bremsbeläge überprüfen und reinigen, Radbrems-
zylinderbefestigung nachziehen*).
- Scheinwerfer einstellen*).
- Motor-, Getriebe-, Fahrschemel-, Vorderachs-,
Hinterachs- und Stoßdämpferbefestigung nachziehen.
Beim "Universal" ist auf den Festsitz der Schrauben
der Klappscharniere, der Stütze und des Schlosses
zu achten.
- Vorder- und Hinterfeder sowie Auspuffanlage auf
Zustand und Befestigung überprüfen sowie
nachziehen*).
*) Diese Wartungsarbeiten sind nur von Vertragswerkstätten auszuführen.
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4. Selbsthilfe
Radwechsel
Das benötigte Werkzeug und den Wagenheber finden Sie
im Kofferraum neben dem Reserverad.
- Handbremse anziehen, damit der Wagen nicht abrollen
kann.
- Bei Hinterradwechsel am gegenüberliegenden Vorderrad
beiderseits Anlegeklötze anlegen.
- Der Wagenheberfuß muß bei Montage- und
Demontagearbeiten auf festem Untergrund (z.B.
Holzunterlage) stehen.
Bild 54 - Die Tragstütze des Wagenhebers muß bis zum
vorhandenen Anschluß in der Aufnahme eingeführt und
soweit herausgedreht werden, bis der Fuß den Boden
berührt.
- Schutzkappen von den Radmuttern abziehen.
- Radmuttern lösen.
- Wagenheber herausdrehen, bis das Rad frei ist.
- Radmuttern entfernen.
- Rad abnehmen.
- Reserverad aufstecken.
- Radmuttern ansetzen und über Kreuz einziehen.
Bitte vorsichtig anziehen, um Deformierung der Felgen
zu vermeiden.
- Wagenheber zurückdrehen und entfernen.
- Radmutter über Kreuz festziehen.
- Die Radmuttern sind nach etwa 50km Fahrstrecke
nachzuziehen.
- Schutzkappen auf die Radmuttern aufstecken.
Die Radkappe kann vor der Montage des Rades von
innen oder nach der Montage durch leichtes
Deformieren von außen in die Felge eingesetzt werden.
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Sicherung auswechseln
Die Sicherungsdose is leicht zugänglich, sie befindet sich
vorn links an der Strinwand. Das Auswechseln der
durchgebrannten Sicherungen allein genügt nicht. Es ist auf
jeden Fall die Ursache hierfür festzustellen und der
Schaden zu beheben. Geflickte Sicherungen dürfen nicht
verwendet werden, weil dadurch ernsthafte Schäden an der
elektrischen Anlage auftreten können.
Achtung!
Bei allen Fahrzeugen der "S de luxe"-Ausführung ist die
Sicherung 5 auf 16A ausgelegt. Bei evtl. erforderlichem
Sicherungswechsel ist darauf zu achten, daß eine 16A
wieder eingesetzt wird.
Bild 55
(1) Fernlicht, links, Fernlichtkontrolleuchte
(2) Fernlicht, rechts
(3) Abblendlicht,links
(4) Abblendlicht, rechts
(5) Standlicht, links, Wippenschalter für
Nebelschlußleuchte
(6) Standlicht, rechts, Instrumentenbeleuchtung
(7) Scheibenwischer, Kraftstoffanzeige, Warnblinkschalter,
Rückfahrleuchte, Scheibenwascher
(8) Warnblinkschalter, Innenleuchte, Steckdose,
Bremslicht,
Fanfare
(9) Autoradio (S de luxe)
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Bild 56
Bild 57 Lampenwechsel
- Hauptscheinwerfer
Der Lampenring ist durch leichten Druck mit einem
Schraubendreher zu lösen und aus dem oberen
Blechfalz herauszuheben (s. Bild 17). Der Schein-
werfereinsatz kann nun nach Lösen der federbelas-
teten Halterung herausgenommen werden.
(1) federbelastete Halterung
(2) Gegenhalterung
(3) Führungen
Die steckverbindung wird von der Lampe abgezogen.
Nach Entfernen des Lampenträgers kann die Lampe
herausgenommen werden.
Achtung! Bei Einbau der neuen H-4-Lampe den
Glaskörper nicht berühren!
Die Standlichtlampe wird durch leichten Druck mit
gleichzeitiger Drehung aus dem Lampenhalter ausgebaut.
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