BMW MOTORRAD K 1200 GT 2007 Betriebsanleitung (in German)
Manufacturer: BMW MOTORRAD, Model Year: 2007, Model line: K 1200 GT, Model: BMW MOTORRAD K 1200 GT 2007Pages: 171, PDF-Größe: 2.86 MB
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KatalysatorWird durch Zündaussetzer dem
Katalysator unverbrannter Kraft-
stoff zugeführt, besteht die Ge-
fahr der Überhitzung und Be-
schädigung.
Deshalb folgende Punkte beach-
ten:Kraftstoffbehälter nicht leer fah-
ren
Motor nicht mit abgezogenem
Zündkerzenstecker laufen las-
sen
bei Motoraussetzern den Motor
sofort abstellen
nur unverbleiten Kraftstoff tan-
ken
vorgesehene Wartungsintervalle
unbedingt einhalten.
Unverbrannter Kraftstoff
zerstört den Katalysator.
Die aufgeführten Punkte
zum Schutz des Katalysators
beachten.
BrandgefahrAm Auspuff treten hohe Tempe-
raturen auf.
Berühren leicht entflamm-
bare Materialien (z.B. Heu,
Laub, Gras, Bekleidung und Ge-
päck usw.) den heißen Auspuff,
können diese in Brand geraten.
Achten Sie darauf, dass keine
leicht entflammbaren Materialien
in Kontakt mit der heißen Aus-
puffanlage kommen.
Läuft der Motor längere
Zeit im Stand, ist die Küh-
lung nicht ausreichend und es
kann zur Überhitzung kommen.
In Extremfällen ist Fahrzeugbrand
möglich.
Motor nicht unnötig im Stand
laufen lassen. Nach dem Starten
sofort losfahren.
Manipulation des
Motorelektronik-
Steuergeräts
Manipulation des Motor-
steuergeräts kann zu Schä-
den am Fahrzeug und damit zu
Unfällen führen.
Das Motorsteuergerät nicht
manipulieren.
Manipulation des Motor-
steuergeräts kann zu me-
chanischen Belastungen führen,
auf die die Bauteile des Motor-
rads nicht ausgelegt sind. Für
darauf zurückzuführende Schä-
den erlischt die Gewährleistung.
Das Motorsteuergerät nicht
manipulieren.
ChecklisteNutzen Sie die nachfolgende
Checkliste, um vor jeder Fahrt
wichtige Funktionen, Einstellun-
gen und Verschleißgrenzen zu
prüfen.
579zFahren
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Bremsfunktion
Bremsflüssigkeitsstände vorn
und hinten
Kupplungsfunktion
Kupplungsflüssigkeitsstand
Dämpfereinstellung und Feder-
vorspannung
Profiltiefe und Reifenfülldruck
sicherer Halt der Koffer und
des Gepäcks
In regelmäßigen Abständen: Motorölstand (bei jedem Tank-
stopp)
Bremsbelagverschleiß (bei je-
dem dritten Tankstopp)StartenSeitenstützeBei ausgeklappter Seitenstütze
und eingelegtem Gang lässt sich
das Motorrad nicht starten. Wur-
de das Motorrad im Leerlauf ge-
startet und wird anschließend bei
ausgeklappter Seitenstütze ein Gang eingelegt, geht der Motor
aus.
SchaltgetriebeDas Motorrad kann im Leerlauf
oder bei eingelegtem Gang mit
gezogener Kupplung gestartet
werden. Betätigen Sie die Kupp-
lung erst nach dem Einschal-
ten der Zündung, sonst kann der
Motor nicht gestartet werden.
Im Leerlauf leuchtet die Kontroll-
leuchte Leerlauf grün und die
Ganganzeige im Multifunktions-
display zeigt N.
Motor startenSchalter Not-Aus
1in Betriebs-
stellung A.
Zündung einschalten.
Pre-Ride-Check wird durchge-
führt. ( 81)
ABS-Eigendiagnose wird
durchgeführt. ( 81)
mit SA ASC: Zündung einschalten.
Pre-Ride-Check wird durchge-
führt. ( 81)
ABS-Eigendiagnose wird
durchgeführt. ( 81)
580zFahren
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ASC-Eigendiagnose wird
durchgeführt. ( 82)
Startertaste1betätigen.
Bei sehr niedrigen Tempe-
raturen kann es notwen-
dig sein, den Gasdrehgriff beim
Startvorgang zu betätigen. Bei
Umgebungstemperaturen unter
0 °C nach Einschalten der Zün-
dung Kupplung betätigen.
Bei unzureichender Bat-
teriespannung wird der
Startvorgang automatisch ab-
gebrochen. Vor weiteren Start- versuchen die Batterie laden oder
Starthilfe geben lassen.
Motor springt an.
Sollte der Motor nicht ansprin-
gen, kann die Störungstabelle
weiterhelfen. ( 140)
Pre-Ride-CheckNach dem Einschalten der Zün-
dung führt die Instrumentenkom-
bination einen Test der allge-
meinen Warnleuchte durch, den
"Pre-Ride-Check". Dabei wird die
Warnleuchte zunächst in rot und
anschließend in gelb zur Über-
prüfung angezeigt. Der Test wird
abgebrochen, wenn vor seinem
Ablauf der Motor gestartet wird.
Phase 1 Allgemeine Warnleuchte
leuchtet rot.CHECK!
wird angezeigt. Phase 2
Allgemeine Warnleuchte
leuchtet gelb.
CHECK!
wird angezeigt.
Bei Fahrzeugen mit Ge-
schwindigkeitsregelung
leuchtet die SET-Leuchte.
Sollte die allgemeine Warnleuch-
te nicht dargestellt werden:
Kann die allgemeine Warn-
leuchte nicht dargestellt
werden, können einige Funkti-
onsstörungen nicht angezeigt
werden.
Auf die Anzeige der allgemei-
nen Warnleuchte in rot und gelb
achten.
Fehler möglichst schnell von
einer Fachwerkstatt beheben
lassen, am besten von einem
BMW Motorrad Partner.
ABS-EigendiagnoseDie Funktionsbereitschaft des
BMW Motorrad Integral ABS wird
581zFahren
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durch die Eigendiagnose über-
prüft. Die Eigendiagnose erfolgt
automatisch nach Einschalten der
Zündung. Zur Überprüfung der
Radsensoren muss das Motorrad
schneller als 5 km/h fahren.
Phase 1Überprüfung der diagnostizier-
baren Systemkomponenten im
Stand. ABS-Warnleuchte blinkt.
mögliche Ländervariante
der ABS-Warnleuchte.
Phase 2 Überprüfung der Radsensoren
beim Anfahren. ABS-Warnleuchte blinkt.
mögliche Ländervariante
der ABS-Warnleuchte. ABS-Eigendiagnose
abgeschlossen
Die Warnleuchte ABS erlischt.
Wird nach Abschluss der ABS-
Eigendiagnose ein ABS-Fehler
angezeigt: Weiterfahrt möglich. Es ist zu
beachten, dass weder ABS-
noch Integralfunktion zur Verfü-
gung stehen.
Fehler möglichst schnell von
einer Fachwerkstatt beheben
lassen, am besten von einem
BMW Motorrad Partner.
ASC-Eigendiagnose
SA
Die Funktionsbereitschaft des
BMW Motorrad ASC wird durch
die Eigendiagnose überprüft. Die
Eigendiagnose erfolgt automa-
tisch nach Einschalten der Zün-
dung. Damit die ASC-Eigendia-
gnose abgeschlossen werden
kann, muss der Motor laufen und
das Motorrad mindestens 5 km/h
schnell fahren. Phase 1
Überprüfung der diagnostizier-
baren Systemkomponenten im
Stand. ASC-Warnleuchte blinkt
langsam.
Phase 2 Überprüfung der diagnostizier-
baren Systemkomponenten
während der Fahrt. ASC-Warnleuchte blinkt
langsam.
ASC-Eigendiagnose
abgeschlossen Die Warnleuchte ASC erlischt.
Wird nach Abschluss der ASC-
Eigendiagnose ein ASC-Fehler
angezeigt: Weiterfahrt möglich. Es ist zu
beachten, dass die ASC-Funk-
tion nicht zur Verfügung steht.
Fehler möglichst schnell von
einer Fachwerkstatt beheben
582zFahren
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lassen, am besten von einem
BMW Motorrad Partner.EinfahrenDie ersten 1000 kmWährend der Einfahrzeit in häu-
fig wechselnden Last- und
Drehzahlbereichen fahren.
Kurvenreiche und leicht hü-
gelige Fahrstrecken wählen,
jedoch möglichst keine Auto-
bahnen.Das Überschreiten der Ein-
fahrdrehzahlen erhöht den
Motorverschleiß.
An die vorgeschriebenen Einfahr-
drehzahlen halten.
Einfahrdrehzahlen nicht über-
schreiten.
Einfahrdrehzahl
<7000 min
-1
Keine Volllastbeschleunigun-
gen.
Bei Volllast niedrige Drehzahlen
vermeiden.
Nach 500 - 1200 km die erste
Inspektion durchführen lassen.BremsbelägeNeue Bremsbeläge müssen sich
„einfahren“ und haben daher
während der ersten 500 km noch
nicht die optimale Reibkraft. Die
verminderte Bremswirkung kann
durch stärkeren Druck auf den
Bremshebel ausgeglichen wer-
den. Neue Bremsbeläge können
den Bremsweg erheblich
verlängern.
Frühzeitig bremsen.
ReifenNeue Reifen haben eine glat-
te Oberfläche. Sie müssen da-
her bei verhaltener Fahrweise
durch Einfahren in wechselnden
Schräglagen aufgeraut werden.
Erst durch das Einfahren wird die
volle Haftfähigkeit der Lauffläche
erreicht.
Neue Reifen haben noch
nicht die volle Haftung, in
extremen Schräglagen besteht
Unfallgefahr.
Extreme Schräglagen
vermeiden.BremsenWie erreicht man den
kürzesten Bremsweg?Bei einem Bremsvorgang verän-
dert sich die dynamische Last-
verteilung zwischen Vorder- und
Hinterrad. Je stärker die Brem-
sung, desto mehr Last liegt auf
dem Vorderrad. Je größer die
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Radlast, desto mehr Bremskraft
kann übertragen werden.
Um den kürzesten Bremsweg zu
erreichen, muss die Vorderrad-
bremse zügig und immer stär-
ker werdend betätigt werden.
Dadurch wird die dynamische
Lasterhöhung am Vorderrad op-
timal ausgenutzt. Gleichzeitig
sollte auch die Kupplung betätigt
werden. Bei den oft trainierten
"Gewaltbremsungen", bei denen
der Bremsdruck schnellstmöglich
und mit aller Kraft erzeugt wird,
kann die dynamische Lastvertei-
lung dem Verzögerungsanstieg
nicht folgen und die Bremskraft
nicht vollständig auf die Fahr-
bahn übertragen werden. Da-
mit das Vorderrad nicht blockiert,
muss das ABS eingreifen und
den Bremsdruck reduzieren; der
Bremsweg wird länger.
Passabfahrten
Wird bei Passabfahrten
ausschließlich mit der Hin-
terradbremse gebremst, besteht
die Gefahr von Bremswirkungs-
verlust. Unter Extrembedingun-
gen kann es zur Zerstörung der
Bremsen durch Überhitzung
kommen.
Vorder- und Hinterradbremse
einsetzen und Motorbremse
nutzen.
Nasse Bremsen
Nach dem Waschen des
Motorrads, nach Wasser-
durchfahrten oder bei Regen
kann die Bremswirkung aufgrund
feuchter Bremsscheiben und
Bremsbeläge verzögert einset-
zen.
Frühzeitig bremsen, bis die
Bremsen abgetrocknet bzw.
trockengebremst sind.
Salzschicht auf der
Bremse
Bei Fahrten auf salzge-
streuten Straßen kann die
volle Bremswirkung verzögert
einsetzen, wenn längere Zeit
nicht gebremst wird.
Frühzeitig bremsen, bis die Salz-
schicht auf Bremsscheiben und
Bremsbelägen abgebremst wor-
den ist.
Öl oder Fett auf der
Bremse
Öl- und Fettbeläge auf
Bremsscheiben und -belä-
gen verringern die Bremswirkung
erheblich.
Besonders nach Reparatur- und
Wartungsarbeiten darauf achten,
dass Bremsscheiben und Brems-
beläge öl- und fettfrei sind.
584zFahren
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Verschmutzte Bremsen
Bei Fahrten auf unbefes-
tigten oder verschmutzten
Straßen kann die Bremswirkung
wegen verschmutzter Brems-
scheiben und Bremsbeläge ver-
zögert einsetzen.
Frühzeitig bremsen, bis die
Bremsen saubergebremst sind.
Motorrad abstellenAuf Seitenstütze stellen
Bei schlechten Bodenver-
hältnissen ist ein sicherer
Stand nicht gewährleistet.
Im Ständerbereich auf ebenen
und festen Untergrund achten.
Motor ausschalten.
Handbremse betätigen.
Motorrad senkrecht stellen und
ausbalancieren.
Seitenstütze mit linkem Fuß bis
Anschlag zur Seite klappen. Die Seitenstütze ist nur für
das Gewicht des Motorrads
ausgelegt.
Bei ausgeklappter Seitenstütze
nicht auf dem Motorrad sitzen.
Motorrad langsam auf Ständer
neigen, dabei entlasten und
nach links absteigen. Steht das Motorrad auf der
Seitenstütze, ist es von der
Beschaffenheit des Untergrunds
abhängig, ob der Lenker nach
links oder rechts eingeschlagen
wird. Das Motorrad steht jedoch
auf ebenem Untergrund mit nach
links eingeschlagenem Lenker
stabiler als mit nach rechts ein-
geschlagenem Lenker.
Auf ebenem Untergrund den
Lenker zum Verriegeln des
Lenkschlosses immer nach links
einschlagen.
Lenker bis Anschlag nach links
oder nach rechts einschlagen. Festen Stand des Motorrads
kontrollieren.
Bei Straßengefälle das Mo-
torrad in Richtung „bergauf“
stellen und 1. Gang einlegen.
Lenkschloss verriegeln.
Von Seitenstütze nehmenLenkschloss entriegeln.
Von links Lenker mit beiden
Händen ergreifen.
Handbremse betätigen.
Mit dem rechten Bein über den
Sitz schwingen, dabei Motorrad
aufrichten.
Motorrad senkrecht stellen und
ausbalancieren. Eine ausgeklappte Seiten-
stütze kann sich bei rol-
lendem Motorrad im Untergrund
verfangen und zum Sturz führen.
Seitenstütze einklappen, bevor
das Fahrzeug bewegt wird.
585zFahren
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Hinsetzen und Seitenstütze mit
linkem Fuß zurückklappen.Auf Kippständer stellen
Bei schlechten Bodenver-
hältnissen ist ein sicherer
Stand nicht gewährleistet.
Im Ständerbereich auf ebenen
und festen Untergrund achten.
Motor ausschalten.
Absteigen, dabei linke Hand
am linken Lenkergriff.
Mit der rechten Hand Sozius-
Haltegriff oder den Heckrah-
men ergreifen.
Mit dem rechten Fuß den
Kippständer so weit nach unten
drücken, dass die Abrollkufen
auf dem Boden aufliegen.
Mit vollem Körpergewicht auf
den Kippständer stellen und
gleichzeitig das Motorrad nach
hinten ziehen. Der Kippständer kann durch
zu starke Bewegungen ein-
klappen und dadurch das Fahr-
zeug umfallen.
Bei ausgeklapptem Kippständer
nicht auf dem Motorrad sitzen.
Festen Stand des Motorrads
kontrollieren.
Lenkschloss verriegeln.
Vom Kippständer
schiebenLenkschloss entriegeln.
Linke Hand am linken Lenker-
griff.
Mit der rechten Hand den
Sozius-Haltegriff oder den
Heckrahmen ergreifen.
Motorrad nach vorn vom Kipp-
ständer schieben.
Kontrollieren, ob der Kippstän-
der ganz eingeklappt ist.
Tanken
Kraftstoff ist leicht entzünd-
lich. Feuer am Kraftstoffbe-
hälter kann zu Brand und Explosi-
on führen.
Nicht rauchen und kein offenes
Feuer bei allen Tätigkeiten am
Kraftstoffbehälter.
Kraftstoff dehnt sich un-
ter Wärmeeinwirkung aus.
Bei überfülltem Kraftstoffbehälter
kann Kraftstoff austreten und an
das Hinterrad gelangen. Dadurch
besteht Sturzgefahr.
Maximal bis zur Unterkante des
Einfüllstutzens tanken.
Kraftstoff greift Kunststoff-
oberflächen an, diese wer-
den matt oder unansehnlich.
Bei Kontakt von Kunststofftei-
len mit Kraftstoff diese sofort
abwischen.
586zFahren
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Kraftstoff kann das Mate-
rial des Windschilds und
der seitlichen Windabweiser an-
greifen, diese werden matt oder
unansehnlich.
Bei Kontakt von Windschild und
Windabweisern mit Kraftstoff die-
se sofort abwischen.
Bleihaltiger Kraftstoff zer-
stört den Katalysator!
Nur bleifreien Kraftstoff tanken.
Motorrad abstellen, dabei auf
ebenen und festen Untergrund
achten.
Schutzklappe aufklappen. Verschluss Kraftstoffbehälter
mit Zündschlüssel durch Dre-
hen gegen den Uhrzeigersinn
öffnen.
Kraftstoff der unten aufgeführ-
ten Qualität bis maximal zur
Unterkante des Einfüllstutzens
tanken.
empfohlene Kraftstoff-
qualität
98 ROZ/RON (Superplus
bleifrei)
95 ROZ/RON (Super blei-
frei (Kraftstoffsorte verwend-
bar mit Einschränkungen bei
Leistung und Verbrauch)) nutzbare Kraftstofffüll-
menge
24 l Kraftstoffreservemenge
4l
Verschluss Kraftstoffbehälter
mit kräftigem Druck schließen.
Schlüssel abziehen und
Schutzklappe zuklappen.
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588zFahren